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Die weiten Ebenen von Lasaliel

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51Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel So Nov 12, 2023 6:42 pm

Nora

Nora

Uns ging es also beiden wunderbar. Es gab nichts zu bemängeln oder beklagen. Ganz im Gegenteil...
Ich genoss mit geschlossenen Augen die Streicheleinheiten und spürte seine Finger über Gesicht, Stirn und Haupt fahren. Ein angenehmes Gefühl, das mir eine Gänsehaut verursachte. Als er weiter sprach, öffnete ich wieder meine Lider um ihn genauer zu betrachten und seine Mimik dazu zu haben. Denn sein Lächeln auf den Lippen verriet, dass es ihn nicht verärgerte, nicht weiter gekommen zu sein. "Puh, das klingt ja fast so, als ob dich das stört!", entgegnete ich ihm. Das würde er hoffentlich verneinen! Dass auch ich nicht ganz mit Ernsthaftigkeit übersät war in diesem Moment, war hoffentlich aufgrund meines dezenten Lächelns logisch.
Und dann offenbarte Arrow sich mir, dass auch für ihn sowas zum ersten Mal vorgefallen war. Ich wusste nicht genau wieso, aber dass er mit mir so offen darüber sprach, überraschte mich auf eine gewisse Weise. Dennoch schätzte ich dies sehr und war froh, dass wir sozusagen ein gemeinsames erstes Mal hatten... Auf einem Strohballen... Im Stall...
"Was zur Hölle machen wir hier?!?!", kam es mir wie vom Blitz getroffen. Dennoch ließ ich es mir nicht anmerken, viel zu relaxed war ich nach diesem körperlichen Akt mit dem anschließenden Genießen der Zweisamkeit. Doch wenn nicht Mal Arrow so etwas gemacht hatte, wie kam ich auf die Idee, mit ihm sowas zu tun? Es war einfach: das pure Verlangen und das Ausschalten des Verstandes machte dies möglich.
Ich genoss die Zärtlichkeit, die mich von den Gedanken befreiten und schloss dafür die Augen, als er mir über das Gesicht und die Stirn fuhr. Ein leises, zustimmendes Brummen entglitt mir, ehe ich mit den Lippen nach seiner Fingerspitze langte, einfach nur weil sie da waren, und wieder zurück in sein Gesicht blickte. Er fuhr mir mit der Hand an meiner Seite entlang bis zu meinen leicht zitternden Beinen. Die ließ ich daraufhin sinken, damit diese unkontrollierte Bewegung nicht mehr stattfand.
"Ich denke auch, dass sich das gleich wieder legt. Keine Sorge", versuchte ich meinen Freund zu beruhigen und setzte ein Lächeln auf um das zu untermalen. Er sollte sich nicht darum kümmern müssen. Bestimmt war sicher bald wieder alles gut. Bestimmt.
Ich seufzte. "Ich wünschte, wir würden ewig hier liegen." Das war eine schöne Vorstellung. Jedoch wurde es von Zeit zu Zeit kühler und somit nur möglich, wenn wir uns unter eine kuschelige Decke verkrochen. Aber unser Ziel sah eigentlich anders aus. So versuchte ich wieder etwas munterer werden. Ich streckte meine Arme und gähnte ordentlich. "Naja, wir sollten bald los, dann muss ich wohl schauen, wie ich wieder munter werde..."

52Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel So Nov 12, 2023 9:30 pm

Arrow

Arrow

Diesmal kam ihm wirklich ein leises Auflachen über die Lippen. "Überhaupt nicht." Wirklich. So gar nicht störte ihn, dass sie es bisher nur geschafft hatten, ein Stück zu gehen und zwei Gäule von einer Wiese zu holen, sie zu putzen und Sättel auf ihre Rücken zu legen. Wenn man es so auseinanderdröselte, war das doch schon ganz schön viel. Zudem hatten sie auch noch Frühstück gemacht, gegessen, den Beziehungsstatus geklärt und Arrow hatte sein schlechtes Gewissen in Form der kleinen weißen Katze gestreichelt. Waren sie nicht sogar ziemlich weit gekommen? Zwischen dem letzten Sex und diesem hier waren wichtige Dinge passiert. Fast schon sollte man meinen, diese Belohnung hätten sie sich verdient.
Nun übertreib aber nicht...
Ach, und wenn schon... Sie mussten doch keine Ziele erreichen, um miteinander zu schlafen. Oder? Oder würde es Nora ermüden, wenn es zu oft passierte? Und das war nicht im körperlichen Sinn gemeint. Gab es überhaupt ein "zu oft"? Diese Fragen tauchten zwar auf, tangierten ihn aktuell aber nicht so richtig. Dafür waren sein Kopf und sein Herz zu stark von Glücksgefühlen überflutet. Noch immer gab es kein Zurückschrecken vor der Intensität dieser Gefühle, und Nora hatte ihm bisher auch keinen einzigen Anlass dazu gegeben, sein Verhalten zu überdenken oder als wäre es nicht richtig, sich ihr so auszuschütten.
Im Gegenteil. Alles, was er tat, traf auf Zuspruch oder Verständnis, was dafür sorgte, dass er sich in ihrer Nähe nur immer wohler fühlte. Das wäre außerdem eine Erklärung dafür, wie es überhaupt dazu kommen konnte, dass sie hier Sex hatten. Immerhin zurückgezogen und mit versperrter Tür, aber nicht gerade im privatesten aller Rahmen, wo das Auftauchen einer unliebsamen Störung ausgeschlossen war. Ein weiterer Teil der Erklärung: Er war einfach verdammt verrückt nach ihr... Er stand total auf sie. Sie hatte ihm vollkommen den Kopf verdreht. Und dann waren da auch noch diese Laute und die wohlwollenden Reaktionen ihres Körpers, die es einfach nur noch schlimmer gemacht hatten. Jedes Mal.
Insgesamt eine explosive Mischung, wie man unschwer feststellen konnte. Allerdings irritierte es ihn kurz, dass Nora nichts auf seine Offenbarung zu sagen hatte, dass er so etwas wie das hier noch nie getan hatte. Vielleicht war es zu viel des Guten. Wie heute morgen, als er ihr gesagt hatte, dass es schön gewesen war, und sie still blieb. Es war nicht schlimm, weil sie einfach nicht den Eindruck erweckte, als ginge es ihr anders, aber... Es provozierte die Frage, ob er zu viel über diese Intimitäten redete. Was an sich schon ungewöhnlich für ihn war. Nur ... war es eben neu und aufregend, anders als bisher, schön, besonders... Der Drang, ihr das zu verstehen zu geben, war wohl einfach zu groß.
Seine Mundwinkel zuckten und es blitzte leicht in seinen Augen, als sie mit den Lippen nach seiner Fingerspitze langte. Es hinderte ihn jedoch nicht daran, ihr über die Seite und das Bein zu streicheln und sich Gedanken darum zu machen, ob sie gleich fit und zitterfrei genug war zum Reiten.
Zum Reiten.
Eines Pferdes.
Er spürte den schwachen Tremor unter der Handfläche, bis sie das Bein ablegte und er verschwand. "Spätestens wenn Gavotte und ich euch weglaufen und Minato die Verfolgung aufnimmt", sagte er leichthin und die Falte verschwand von seiner Stirn. Ein bisschen Adrenalin würde sicher helfen. Ganz so leichtfertig, wie es schien, ging er damit aber auch wieder nicht um.
Ein leises Summen folgte, eine Zustimmung, da Arrow Noras Wunsch aktuell teilte. Es könnte wärmer und gemütlicher sein. Davon abgesehen könnte ihnen der Rest gerade gestohlen bleiben. Und das war ein ziemlich unvernünftiger, wenngleich sehr, sehr verlockender Gedanke. Einfach die Zeit anhalten und hier bei ihr bleiben... Er streichelte ihr weiter über die weiche Haut ihres Oberschenkels und sah ihr dabei zu, wie sie die Arme streckte. Sein Blick folgte den Bewegungen ihres Oberkörpers und der Muskulatur unter der Haut. Er streifte auch ganz anständig nur kurz eine Stelle, wo er den Sarashi um ihre Brust verunstaltet hatte, ehe er sich wieder in ihr Gesicht richtete.
Seine Hand löste sich wieder von ihrem Bein, indem sie über ihren nackten Hüftknochen bis zur Seite hinaufglitt und sie dort hielt, als er sich wieder tiefer über sie beugte. Er gab ihr einen zärtlichen, innigen Kuss auf den Mund, schloss die Augen dabei und ließ ihn einen Moment lang anhalten, ehe er ihn mit einem leisen Geräusch der Lippen wieder löste. Auch danach zog er den Kopf nicht gleich zurück, sodass sie das verräterische Lächeln wahrscheinlich nur in seinen Augen erkennen konnte, die er wieder öffnete und deren Blick sich direkt in ihre richtete.
"Ich kann dich ja wachkitzeln, Rehlein", sagte er dann leise. Und zwickte sie testweise in die Seite. Nur einmal. So gemein, sie jetzt damit zu quälen, war er nicht.



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53Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Di Nov 14, 2023 5:16 pm

Nora

Nora

Er erkannte den Scherz und erwiderte sogleich mit einem belustigen Lachen, dass ihn unser Tempo nicht sehr störte. Was anderes hätte ich auch nicht erwartet, denn nach seinen Lauten nach gefiel ihm die Pause mehr als gut.
Ich verkopfte mich gar nicht, was ich hätte erwidern sollen. Es war nicht so einfach, einen passenden Kommentar darauf zu geben. Oder doch? Ich fand es schön, dass er sich mir so offenbarte, sah jedoch nicht ein Problem darin, diese Aussage einfach anzunehmen und unkommentiert zu lassen. So blieb es vorerst auch dabei.
Ich schnaubte, als er eine mögliche Verfolgungsjagd erwähnte. "Ach, hast du mir den langsamsten des Stalls überlassen oder wie?", hakte ich nach und würde mich sicher nicht damit geschlagen geben. Dann musste ich wohl mit unfairen Karten spielen, wenn er mir so kam!
Wenigstens stimmten wir jedoch wieder überein bei den anhaltenden Gemütlichkeit, die wir zu schätzen wussten. Wenn jetzt nicht die Pferde warten würden, dann täten wir jetzt bestimmt genau das. Ich genoss die Zärtlichkeit, die wir austauschten, besonders aber als ich mich streckte und er dennoch nicht die Finger von mir lassen konnte.
Und ganz besonders genoss ich auch den Kuss, den er mir gab. Innig und mit viel Liebe darin berühren sich unsere Lippen und ich erwiderte sogleich die Zuneigung um ihm zu zeigen, wie sehr ich das mochte und auch brauchte. Er hatte das richtige Empfinden, wann was notwendig war und von mir verlangt wurde. Arrow wusste es sogar, bevor ich es wusste. Ich spürte seinen Atem an meinen Lippen, als er die Nähe aufrecht erhielt und meine Lider waren ebenso geschlossen. Das freche Grinsen entging mir also wirklich.
Mit hallte noch sein Rehlein in den Ohren, als ich realisierte, was er mit wachkitzeln meinte. Denn er tat es direkt - zwar nur mit einem Piekser in die Seite, aber er tat es. So schnell konnte ich gar nicht reagieren, da zuckte schon mein Körper von dieser unangenehmen Berührung. "Uah!", entkam es mir gequält und hielt mich an seinen Schultern fest. Mein Blick fiel in seine Augen. Sämtliche Wärme war weg - die Ernsthaftigkeit war bei einem möglichen Pieksangriff oder einer feindlichen Kitzelattacke sehr hoch. "Wag es ja nicht", meinte ich mit einer übertriebenen Strenge. Ob er mich in dieser Position, so gut wie nackt, ernst nehmen konnte, was eine andere Sache. Bei Kitzelangriffen hatte ich eindeutig den kürzeren gezogen. Ob Arrow das wusste? Und wenn schon - ich würde mich wehren! Oder es zumindest versuchen...

54Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Di Nov 14, 2023 6:45 pm

Arrow

Arrow

Er schüttelte erneut leicht den Kopf und schmunzelte, auch wenn das Lächeln nun ein wenig nachdenklich blieb. Er hatte natürlich immer noch nicht vor, es mit ihr zu übertreiben, und wenn das am Ende immer anstrengend für sie war oder ihre Beine zitterten, war ... es wohl wirklich zu viel des Guten. Nicht, dass er diesen Gedanken nicht vorher schon gehabt hatte. Offensichtlich zählte diese Fürsorge nicht, wenn Nora mit einem Kuss einfach seinen Kopf ausschaltete. Andererseits... Wenn es wirklich ein Problem wäre, hätte sie sich gemeldet. Da war er sich ziemlich sicher. Gerade wenn es um so etwas ging. Das hatte sie gestern auch getan.
"Ich hab nur die Schnellste", erläuterte er das Kopfschütteln leicht hin und hätte sogar mit den Schultern gezuckt, wenn seine Hände und der Unterarm nicht damit beschäftigt wären, sein Gewicht zu stützen und gleichzeitig Nora zu streicheln. Dass sie sich wohl genug fühlte, sich unter ihm einfach zu strecken, noch so hier mit ihm liegenzubleiben, mochte auf andere trivial und nicht weiter erwähnenswert wirken. Für ihn war es genauso bedeutsam, wie neben ihr einzuschlafen, neben ihr aufzuwachen, nicht alleine zu sein und gestern einfach nur mitzubekommen, wie sie entspannt wach wurde. Hauptsächlich war es das. Der weniger unschuldige Teil von ihm genoss die Aussicht natürlich aus anderen Gründen. Sie war hübsch, eindeutig, und wenn sie sich zwanglos unter ihm streckte und sich dabei bewegte, machte sie das nur noch hübscher. Und auch niedlicher. Anziehender. Es verstärkte die Verlockung, einfach hier mit ihr liegenzubleiben und gegen die kühle Luft seine Jacke heranzuziehen und über ihnen auszubreiten.
Aber die Pferde warteten. Es würde auch mit der Haori nicht warm. Es war kein geeigneter Platz. Nora streckte sich bereits, um die wohlige Entspannung aus ihren Gliedern zu verscheuchen. Blieb nur, diesen Moment noch etwas länger festzuhalten und sich etwas von diesem Gefühl noch ein wenig länger zu bewahren. Und außerdem war ihr Mund viel zu einladend, um ihn in dieser Position lange zu ignorieren. Als sie seinen Kuss daraufhin erwiderte, seufzte er zufrieden und ließ die Daumen an ihrem Gesicht über ihre Wange streicheln und an ihrer Seite über den Muskel, der sich oberhalb des Hüftknochens nach oben zog. Über ihre weiche, abkühlende Haut, die zu berühren sich besser anfühlte als über die kostbarste Seide oder durch das edelste Fell zu streichen.
Der Kuss löste schon wieder so ein warmes, federleichtes Kribbeln im Bauch und in der Brust aus.
Es war nicht gerade die leichteste Übung, sich von ihrer Nähe nicht direkt schon wieder ablenken zu lassen, Trägheit hin oder her. Sonst kamen sie hier wirklich nicht mehr weg. Also brachte er sich halbwegs erfolgreich auf andere Gedanken und beschäftigte sich lieber mit der Frage, wie Nora denn munterzukriegen war. Nicht ganz uneigennützig natürlich - und auch nicht wirklich objektiv. Er fühlte sich wohl genug so bloß auf und über ihr, dass es ein Leichtes war, mit ihr zu scherzen. Wie im Park und doch ganz anders. Er hatte Spaß daran, sie zu necken. Und er ließ ihr keine Chance, dieses Ärgern vollkommen zu unterbinden, denn zumindest einmal zwickte er sie in die Seite, gluckste leise, als sie zusammenfuhr, und zog den Kopf nun etwas weiter zurück, sodass sie sein Grinsen sehen konnte.
Arrow lachte bei ihrer Drohung und legte die Hand wieder an ihre Seite. Ohne Zwicken, aber natürlich war sie angespannt in Erwartung dessen. Ihre Hände an seinen nackten Schultern gefielen ihm eigentlich ganz gut. "Sonst was?", fragte er und hob eine Augenbraue. Nun, er lehnte sich durchaus aus dem Fenster, denn dass Nora kitzelig war, machte ihn nicht nicht kitzelig. Seine Miene wurde daher auch schnell mild und er drückte ihr noch einen Kuss auf den Mund. "Keine Angst. Ich mach nichts", sagte er leise. Diesmal ohne einen Spitznamen. Er stellte es sich zu fies vor und erinnerte sich auch noch daran, wie sie ihn gestern nach dem Sex gebeten hatte, sie nicht zu kitzeln. Eher wurde es wohl Zeit, sich von ihr zu lösen. Er zog die Hand von ihrem Kopf und zupfte damit den Sarashi notdürftig über ihrer Brust zurecht.



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55Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mi Nov 15, 2023 6:21 pm

Nora

Nora

Dass Arrow seine Stute so mochte, war nichts neues. Ich hatte schon oft gemerkt, wie wichtig sie ihm war. Zwar erkläre der Windgeist mir meist, dass sie gute Arbeit verrichtete und es ihm eigentlich mehr um die Leistung ging. Und er hatte auch von den negativen Aspekten erzählt, die jedoch von meiner Sichtweise auch ins positive umgewandelt werden konnten. Aber ganz ehrlich, man spürte schlichtweg, dass die Zwei viel mehr verband als nur die Arbeit. Ihre Beziehung zueinander war bewundernswert und man konnte sie ein Stück weit bestimmt auch mit meiner Beziehung zu Shiba vergleichen. Das lag aber nicht nur daran, dass ich den Wolf ebenfalls als Reittier verwendete. Ich erwiderte kaum was mehr, sondern schnalzte nur mit der Zunge. Eigentlich war es ja egal, wenn er schneller war als ich. Schließlich musste der Irada sowieso den Weg vorgeben.
Ich genoss die Streicheleinheiten sichtbar und schloss auch die Lider für einen Moment um mich voll und ganz den Berührungen hinzugeben. Bis mein ganzer Körper zusammenzuckte... Wie grausam... Wie unhöflich... Und vorallem: wie ungemütlich!
Erst jetzt erkannte ich den befriedigenden Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht, da er sich an meiner Reaktion zu freuen schien. Dieses Grinsen konnte sich mein Freund gleich abschminken, sollte er wirklich zu einer Kitzelattacke übergehen. Dann werde ich ihm zeigen wo der Hammer hängt!
"Sonst... Das möchtest du nicht herausfinden!", weil ich auch gar nicht wusste, was sonst passieren würde. Bis auf mehrere vergebliche Versuche ihn ebenfalls zu kitzeln wird es nicht geben.
Doch die Attacke blieb aus. Zum Glück. Ich musste also nicht sämtliche Muskeln in meinem Körper anspannen und versuchen von seinen Attacken mich irgendwie zu schützen. Dennoch zuckte mein Körper erneut, als er sich zu mir beugte und mir nur einen Kuss auf den Mund drückte. Danach atmete ich tief durch.
Stattdessen richtete mir der Irada einfach den Sarashi und verdeckte die Stelle, die es zu verstecken gab. Wir hatten Glück, dass wirklich niemand hier umher ging und uns gehört hatte. Vielleicht hatte das ja wer und ließ uns dennoch in Ruhe... "Oh nein" Der Gedanke kam so plötzlich, dass ich im ersten Moment gar nicht damit klar kam. Doch anstelle mich darüber zu verkopfen, rückte ich ein wenig zur Seite um aufzusitzen. Ich musste meinen Körper etwas Zeit in dieser Position geben, ehe ich mich in die vertikale Ebene begeben würde.
Ich legte meine Hand an seinen Kopf und strich ihm noch über die Seite, über die Wange und drückte ihn schlussendlich am Nacken etwas zu mir, um ihm einen andauernden, zärtlichen Kuss auf die Lippen zu drücken. "Danke, dass du mich verschonst", meinte ich flüsternd und löste mich nur sehr langsam von seinem Gesicht. Ein Schmunzeln war auf meine Lippen geschlichen, während ich das sagte. Er sollte nun ja nicht auf die Idee kommen erneut eine Runde drehen zu wollen, nur weil ich 'Danke' gesagt hatte. Nicht wie zuvor...
Doch dieses Mal war ich nicht ganz so gut zu verführen.

56Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mi Nov 15, 2023 7:54 pm

Arrow

Arrow

Bis auf den Kommentar über das Wettrennen interessierte Arrow sich aktuell überhaupt nicht für den Gaul. Und nicht mal die Bemerkung zuvor war direkt wegen ihm und dem anderen Pferd gefallen, denn er hätte sie nicht gemacht, wenn es nicht um eine Methode gegangen wäre, um Nora wieder wachzukriegen. Die war letztlich auch immer noch die einzige, die gerade wirklich viel Platz in seinem Kopf hatte.
Der Vorschlag, sie zu kitzeln, hing ebenso nur mit ihr zusammen. Auch wenn hier nicht mehr das gemeinsame Genießen der Berührungen im Mittelpunkt stand - und auch nicht das Muntermachen -, sondern das Ärgern. Das liebevolle Ärgern. Ob der Spitzname dazugehörte, blieb vorerst Arrows Geheimnis, da Nora zunächst nicht darauf eingehen konnte und es auch nicht tat, nachdem er sie beruhigt und versprochen hatte, sie nicht zu kitzeln.
"Warum würde ich es jetzt nur allzu gerne herausfinden?", sagte er lediglich noch auf ihre Drohung hin, und ein leichtes Funkeln tauchte in seinen Augen auf. Doch er benahm sich und regte sich, als sie Anstalten machte, sich aufzusetzen. Er lag immer noch halb über ihr und kam auch erst nur mit dem Oberkörper hoch, als Nora ihn schon an einer weiteren Aktion hinderte, indem sie die Hand an seinen Kopf legte und ihn einen Augenblick später zu sich zog. Er ließ sie machen und schloss einen klitzekleinen Moment später die Augen, um den Kuss zu erwidern. Die Berührung an den Lippen und im Nacken verursachte so ein Prickeln auf der bloßen Haut, und er lehnte sich mit dem Oberkörper mehr zu ihr. Für sie kein Problem, sie konnte sich einfach an ihm festhalten. Mit der rechten Hand strich er ihr noch einmal an der Seite entlang, ehe sie den Kuss wieder löste.
"Ich will dich nicht quälen oder dein Empfinden weniger schön machen", gab er auf ihren Dank hin zurück und lächelte etwas schief. Er war sich jedenfalls ziemlich sicher, dass die heftige Reaktion beim Kitzeln das alles schnell aus dem Körper entfernte. In diesem Fall einerseits die gewünschte Wirkung, um sie wachzumachen, aber... Nun ja.
Er hielt die Nähe noch einen Moment lang, wodurch er ihr zwar im Weg war, fasste sich jedoch zum Oberschenkel und zerrte an den Hosen, sodass sie weniger eine Stolperfalle waren, als er sich nach hinten schob. Als er vom Strohballen herunterstieg, konnte er also alles wieder über den Hintern und die Hüfte ziehen und den Hosenbund zuknöpfen. Ohne Hast. Und mit der Hoffnung, dass der Körperteil, der vorne in der Hose verschwand, nun auch lange genug Ruhe geben würde. Nun, wenn er das wirklich wollte, durfte er Nora wahrscheinlich den Rest des Tages wirklich nicht mehr so küssen. Wobei er keine Ahnung mehr hatte, wo sie eben eigentlich "falsch" abgebogen waren, immerhin war es nicht so, als hätte er ihr nach ihrem unschuldigen kleinen Dankeskuss direkt die Zunge in den Hals gesteckt.
Er ließ Nora Zeit und Ruhe, sich ebenfalls wieder zu bedecken, stand aber schon, sodass es für ihn am leichtesten war, ihren Pullover aufzuheben, der bei der ganzen Aktion auf dem Boden gelandet war. Er zupfte ein paar lose Strohhalme herunter und reichte ihn ihr. Seine Mundwinkel zuckten, als sein Blick noch einmal über ihre bloße Haut glitt. "Zufrieden mit deinen Knutschflecken?", fragte er. Sie hatte nun deutlich mehr als vorher und der Großteil davon befand sich auch nicht an ihrem Hals. Zwar konnte sie unter der Kleidung niemand sehen, aber das war okay für ihn - er wusste, dass sie da waren...
Erneut bückte er sich und hob sein Shirt auf, das ebenfalls auf dem Boden gelandet war. Das Garn war feiner, sodass das Stroh sich einfacher abschütteln ließ. Er zog es über die Arme und streckte sich beim Anziehen. Man könnte meinen, dass er das nicht unbedingt direkt vor Noras Nase machen müsste...



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57Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Do Nov 16, 2023 6:48 pm

Nora

Nora

"Ach, lass sein. Als mein Freund wirst du lieb sein und wirst es jetzt nicht herausfinden", tadelte ich ihn erneut und blickte ihn mit einer gewissen Strenge an. Die linke Augenbraue hatte sich nach oben geschoben, während meine Mundwinkel ein schiefes Lächeln gestalteten.
Wenigstens hatte er mein Oberteil wieder einigermaßen richtiggestellt, damit ich mir nicht so doof vorkam, wenn ich ihn derart ernst ansprach. Dieses Funkeln in seinen Augen war verräterisch.
Doch er ließ es bleiben und strich mir stattdessen nur an der Seite dabei und erklärte, dass er mich nicht quälen wollte. Welch ein Glück, dass er ein verständnisvoller Partner war. Mein Lächeln wurde weicher, wobei mein Körper ungewollt immer noch unter der Anspannung litt, da auch die Seite ein wenig empfindlich war. Aber ich schaffte es, es auszuhalten und sogar dieses kitzelnde Gefühl zu genießen. Ich musste ihm nur beweisen, dass es nicht notwendig war - also ab geht die Post! Ich musste aufstehen.
Das tat Arrow dann auch, als ich mich in Bewegung setzte und stand auf um sich die Hose zuzuknöpfen. Für einen kurzen Moment verharrte ich mit dem Blick auf seine Hüfte gerichtet, ehe ich an seinem Körper nach oben schlich mit meinen Augen und dort hängen blieb.
Ich tat es ihm gleich und begann damit mich wieder anzuziehen. Stück für Stück bedeckte ich mich um nicht gleich zu frösteln, denn frisch war es allemal. "Danke", meinte ich und nahm den frisch geputzten Pullover entgegen. Ich schlüpfte bereits mit den Armen hinein und wollte ihn mir gerade überziehen, hielt jedoch in der Bewegung inne, als er die Knutschflecken ansprach. "Oh", entkam es mir und ich schaute an mir herab. "Stimmt ja." Währenddessen hatte er mir einige davon verpasst und sich keineswegs zurückgenommen. "Wenn du sie hübsch findest, dann bin ich zufrieden", antwortete ich schlussendlich und schaute mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu ihm hoch. Er hatte vermehrt Stellen ausgesucht, die ohnehin von der Kleidung bedeckt waren. Dann zog ich mich weiter an, sodass die Pferde nicht mehr lange auf uns warten mussten. Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich zu dem Irada rüberschielte um noch einen letzten Blick der nackten Haut zu erhaschen, ehe er sich das Shirt überzog. Unkontrolliert biss ich mir auf die Unterlippe, ehe ich mich von dem Anblick löste, da er sich nun bedeckt hatte. Ich stand auf und rückte mir alles eben zurecht, ehe ich auch schon bereit dazu war, aufzubrechen.
Unüberlegt trat ich näher an ihn heran und schlang noch meine Arme um seinen Hals. "Bin ich nun also dein... Rehlein?", frage ich schmunzelnd und streckte mich - stellte mich auf die Zehen und drückte einen Kuss auf seine Wange. Es war nun einfacher, da er angezogen war und wir beide nicht hitzig und angespannt waren. Ich fühlte mich einfach wohl, als ich mich direkt an ihn lehnte und seinen Atem spüren konnte. Ich fühlte mich wohl, ihm meine Liebe zu zeigen und ihm mit einem Kuss auf der Wange zu zeigen, wie sehr ich die Zeit mit ihm genoss.
Sofern er nicht weiter darauf einging und er sich dazu bewegen konnte die Türe zu öffnen, würde ich auch mich nach draußen bewegen - ganz ohne große Schwankungen oder problemen. Lediglich die Erschöpfung war ein wenig hinderlich an dem heutigen Plan...

58Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Do Nov 16, 2023 9:13 pm

Arrow

Arrow

"Ach so?", schnaubte er und hielt sein Grinsen zurück. Dafür spiegelte seine gehobene Augenbraue Noras gehobenen Mundwinkel. Er beließ es bei diesem Spaß und genoss lieber das Kribbeln in der Magengrube, als sie betonte, dass er als ihr Freund lieb zu sein hatte. Viel besser, als ihr zu erläutern, dass er keinesfalls plante, immer lieb und brav zu sein.
Ihre Blicke bemerkte er nicht, als er den Hosenbund zuknöpfte, da sie ihrerseits noch nicht so weit war wie er und er ihren nackten Unterleib nicht anstarren wollte. Ihn seinerseits hätte es allerdings überhaupt nicht gestört, hätte er es mitbekommen, und das nicht etwa, weil die Hose wieder richtig saß. Er mochte es, wenn sie ihn ansah, auch wenn sie bisher nie wirklich offen etwas dazu sagte. Was das anbelangte, schien sie ihm auf seine Bemerkung über ihre Knutschflecken - oder vielmehr seine Knutschflecken auf ihrem Körper - eine geradezu perfekte Gelegenheit zu geben, ihr erneut mitzuteilen, dass sie durchaus auch mit ihrem Körper eine starke Anziehungskraft auf ihn ausübte.
Sie hatte innegehalten, sodass sein Blick sich erneut einen Moment lang auf die rötlichen kleinen Stellen auf ihrem Oberkörper richtete und dann zurück in ihr Gesicht huschte. Er erwiderte ihr breites Grinsen mit einem belustigten Schmunzeln. "Ich finde dich hübsch", sagte er unumwunden, da er auch nicht ganz wusste, ob man diese Flecken überhaupt hübsch finden musste oder konnte. So unabhängig für sich allein waren sie kleine Hautirritationen. "Aber mir gefällt, dass ich dich so berühren darf. Und dass du mir erlaubst, Spuren auf deiner Haut zu hinterlassen." Das Gespräch dazu hatten sie ja bereits geführt. Mehr oder weniger; wie auch sie es empfand, waren es für ihn Zeichen, die sie als "seins" markierten. Natürlich gefiel ihm das.
Vielleicht solltest du nicht zu viel reden.
Und sich endlich gescheit anziehen. Er zog das Shirt über den Kopf und strich es mit den Handflächen über den Oberkörper. Da Nora auf den Haori saß, wartete er, dass sie aufstand und Platz machte. Letzteres tat sie nicht sofort, sondern trat an ihn heran und legte die Arme um seinen Hals. Seine Hände legten sich automatisch an ihre Hüfte, um die Geste zu erwidern. Die leichte Überraschung auf seinem Gesicht kam allerdings nicht von ihrem Kuss auf seine Wange. Vielmehr ihre Frage ließ ihn kurz stocken, dann lächelte er wieder und schob die Hände auf ihren Rücken, um sie festzuhalten, als sie sich an ihn lehnte. "Hmm, wenn dir das gefällt?", gab er fragend zurück. An diesem Kosewort waren ihre großen unschuldigen braunen Rehaugen schuld. Ihm fiel allerdings auch nichts anderes oder passenderes ein. Ob es sich von selbst erklärte, dass er auch kein Typ dafür war, sie "Schatz" oder "Liebling" zu nennen? Also, jetzt eh noch nicht, aber vermutlich auch nicht später.
Arrow drehte den Kopf, sodass er ihr seinerseits noch einen Kuss auf die Schläfe geben konnte. Der Grund, warum er sie nach kurzem Streicheln ihres Rückens ganz losließ, statt sie an der Hand zur Tür zu ziehen, war simpel: "Vielleicht solltest du noch deinen Pferdeschwanz neu machen... Mein Rehlein...", wenn nicht jeder gleich wissen soll, was wir getrieben haben, fügte er gedanklich hinzu und schnappte sich seine Jacke. Auch Kazeneko fand an seinen angestammten Platz zurück und er half Nora, als auch sie soweit war, die Schwerthalterung samt Schwert wieder anzulegen, bevor es dann wirklich zurück zur Stallgasse und den wartenden Pferden ging.



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59Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Fr Nov 17, 2023 3:52 pm

Nora

Nora

Er wollte es mit einem Grinsen überspielen und mit mir spielen, mich nervös machen. Doch am Ende gab Arrow dann einfach zu, dass er mir gerne etwas Ruhe gönnte und mich nicht mit einer Kitzelattacke quälen wollte. Na, da hatte wer wohl auf mich gehört. Oder dem eigenen Empfinden.
Wir versuchten also wieder zur üblichen Tagesordnung zurückzukehren und uns anzuziehen, auch wenn wir etwas mehr Zeit benötigten als wenn ich alleine war und mich einfach wieder anzog. Denn wir betrachteten beide das Werk des Iradas und dachten gemeinsam laut über das Wort 'hübsch' nach. Er machte mir direkt ein Kompliment und meinte, dass ich doch hübsch war. Meine Wangen erröteten ganz sachte, dagegen konnte ich rein gar nichts unternehmen. Besonders als er darauf folgend noch zwei Sätze editierte, wollte die Wärme im Gesicht nicht weichen. "Ich freue mich jetzt schon sehnsüchtig auf das nächste Mal, wenn du mich wieder... so berührst", gab ich als Antwort zurück und zuckte mit der linken Mundhälfte. Aber ich durfte jetzt nicht weiter daran denken. Ich durfte meinen Kopf nicht weiter mit dem Stöhnen und Keuchen füllen, dass diese Berührungen befreit hatten. Ich durfte nicht daran denken wie die Berührung ein weiches, feuchtes Empfinden in meinem Schritt ausgelöst hatten. All das wollte ich jetzt gerade nicht denken.
Der Anblick des halbnackten Iradas machte es mir jedoch nicht leicht.
Was jedoch half: mit Kleidung und nicht gänzlich nackt ihm gegenüber zu stehen, sich an ihn zu lehnen und ihn auf die Wange zu küssen. Ich nickte auf seine Gegenfrage. "Natürlich, aber wie kommst du darauf?", fragte ich und blickte ihn mit meinen unschuldigen, braunen Rehaugen an, dessen Lider ich jedoch kurz und genussvoll schloss, als er mir auch seine Lippen auf die Schläfe drückte.
Ich löste mich erneut von ihm und brauchte nur mehr die Haori überzuziehen, als der Windgeist eine Bemerkung zu meinen Haaren machte. "Huh?", entkam es mir und spürte wie meine Hände an den Haarschwanz glitten um ihn abzuchecken. Der war hinüber und musste ordentlich zerzaust gerade ausschauen. "Oh", meinte ich daraufhin nur und versuchte alles zu öffnen, die Finger wie ein Kamm zu verwenden und gleich wieder einen zweiten Versuch zu starten, die Frisur wieder in Ordnung zu bekommen .
Als mein Freund sich selbst bereits mit allem ausgestattet hatte und ich nur mehr meine Haori und das Schwert benötigte, ließ ich mir natürlich von ihm helfen diese Halterung wieder an meinen Körper zu bekommen. "Dankeschön", bedankte ich mich dieses Mal ganz ohne einen Kuss oder weitere Aufmerksamkeit. Stattdessen sah ich ein letztes Mal zu diesem Heuballen, auf den wir geturnt hatten, und ging in Richtung Türe.
"Dann muss ich mir auch noch einen Kosenamen überlegen...", tat ich meine Überlegung kund und grinste breit bei einem Wort, bei dem ich hängen blieb. "Wie wär's mit... Marienkäfer?" Mir entkam ein Glucksen - und das entsetzlicherweise an der Stelle, bei der ich meinen Ex mit in die Runde warf. Aber noch bevor er etwas sagen konnte, schüttelte ich gleich den Kopf. "Nein, mir fällt bestimmt etwas besseres ein, mein Bärchen" Ich konnte ganz viele Kosenamen überlegen, doch beim Aussprechen würde ich mich nur bei einem Namen wohl fühlen. Und da war ich nun gedanklich eifrig auf der Suche danach.

60Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Fr Nov 17, 2023 4:43 pm

Arrow

Arrow

Nora war nicht die einzige, deren Wangen sich dezent verfärbten, als sie etwas auf seine Worte hin zurückgab. Auch die von Arrow taten es, und er senkte für einen kurzen Moment den Blick. Er richtete sich nun eher, um ihren Augen auszuweichen, auf ihren nun bedeckten Oberkörper. Dem verstohlenen Lächeln auf seinen Lippen und dem Glitzern in seinen Augen nach zu urteilen, hatte das allerdings überhaupt nichts mit Ablehnung zu tun. Ganz im Gegenteil; wenn sie so etwas sagte und betonte, dass sie beim Gedanken daran Sehnsucht empfand, war das alles andere als hilfreich dafür, sein Herz und das Flirren in der Brust und im Bauch zu beschwichtigen. Wie gut, dass es nicht schon wieder tiefer rutschte.
"Du musst bestimmt nicht zu lange darauf warten...", sagte er leise und immer noch schwach lächelnd und warf einen verstohlenen, fast schon verschwörerischen Blick in ihr Gesicht. Nun, neben dem vielen Gerede sollte er vermutlich nicht auch noch anfangen, mit ihr zu flirten, wenn er den Rest des Tages wirklich mit gesitteten und harmlosen Aktionen zubringen wollte. Also weiter im Text.
Auch wenn er ganz sicher nichts dagegen einzuwenden hatte, dass sie die Zielstrebigkeit im Keim erstickte, indem sie ihn umarmte... Tatsächlich war er sich nicht sicher, wie ihm dieser Kosename rausgerutscht war - und erst recht nicht, ob er Nora wirklich passte. Umso praktischer für ihn, dass er ihr gefiel. "Na, weil du große unschuldige braune Augen hast wie ein Reh", erklärte er ihr die Logik hinter dem Namen. Dass sie frech und quirlig war, passte natürlich nicht so recht dazu. Aber Arrow wusste ja selbst, dass er nicht der Kreativste bei sowas war. Man bedachte nur, "Koneko" und "mein Mädchen" aka Gavotte.
Sie schafften es, sich voneinander zu lösen und alles, was an den Körper gehörte, wieder an den angestammten Platz zu befördern, wofür Nora sich wegen der Halterung auch noch einmal bedankte. Auch ihr Pferdeschwanz ließ sich wieder herzeigen. Arrow nahm es ihr nicht übel, dass sie diesmal auf einen Kuss verzichtete. Er öffnete ihr anschließend die Tür, versteifte sich jedoch bei ihrem Vorschlag und hielt kurz inne. Das konnte sie auch nicht verhindern, indem sie gleich abwinkte und es stattdessen mit "Bärchen" versuchte. Eine Bezeichnung, die ihn nur innerlich erschaudern ließ. Viel zu niedlich, viel zu wenig er. Viel zu konventionell-kitschig.
Wenn nicht ausgerechnet Yorik derjenige gewesen wäre, der ihn als Marienkäfer bezeichnet hatte, und das auch noch in einem abwertenden Zusammenhang, wäre es gerade wahrscheinlich gar nicht schlimm gewesen. Natürlich hätte er es nicht gleich gemocht, nicht damals. Noras Glucksen half nun auch nicht wirklich dabei, sich wohl dabei zu fühlen. Aber glücklicherweise war er gerade viel zu zufrieden mit der Welt, um sich verletzt zu fühlen. Zumal das sicher nicht ihre Absicht war.
Gavotte lehnte sich ins Halfter und beäugte sie, als sie um die Ecke kamen. Sie wirkte etwas unglücklich und ungeduldig, während Minato hinter ihr döste, dazu den Kopf gesenkt und den einen Hinterhuf aufgestellt hatte.
Arrow blieb neben der Stute stehen und zog den Sattelgurt enger. "Es würde Yorik nerven, wenn er wüsste, dass und warum du mich so nennst, oder?", fragte er, kam um das Pferd herum und zog auch Minatos Sattelgurt nach. Das ging nun schon deutlich enger. Er warf Nora einen Blick zu. "Marienkäfer."



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61Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Sa Nov 18, 2023 3:33 pm

Nora

Nora

Es war wie mit einem Spiegelbild. Nicht nur meine Wangen erröteten, sondern auch die des Iradas. Merkwürdig. Aber irgendwie auch süß. Es sah zumindest unfassbar niedlich an ihm aus, besonders da er den Blick mied und ich genau wusste warum. Somit ließ ich es dabei bleiben und zog ihn nicht weiter auf. Seine Erwiderung gab mir jedoch völlig den Rest. Das klang, als ob er lediglich einen Plan für romantische Stunden hatte und wir diesen Stundenplan nun durchführen mussten.
"Wir haben doch keinen Stress...", versuchte ich den Druck zu nehmen und lächelte schwach, während ich mich anzog. Sein Blick enging mir nicht, weswegen ich versuchte die Ruhe ein wenig reinzubringen. Half bestimmt nur bedingt...
Er empfand meine braunen Augen also so unschuldig wie bei einem Reh, weswegen er mir den Spitznamen gegeben hatte. "Achso", entkam es mir dann doch etwas überrascht, dass er diese Verknüpfung dazu hatte. Das Reh passte sehr zu mir, da ich ja auch im Wald aufgewachsen war und ebenso mit diesen Tieren. Sie waren anmutig und leichtfüßig, schüchtern und beobachteten gerne. War ich etwa auch so? Oder ging es nur um die Unschuldigkeit? "Hm, auf die Unschuldigkeit plädiere ich", kommentierte ich noch, ehe wir uns wieder voneinander lösten und uns fertig machten für den Ausritt.
Mein Kommentar war unpassend. Das spürte ich sogleich. Ich konnte es nicht mal mit einem kleinen Lacher überspielen - ihm gefiel dieser klassische Spitzname natürlich nicht so gut. Das sollte auch nur ein Scherz gewesen sein...
Doch aufgrund der Erwähnung von Yorik konnte man Ersteres nicht als Scherz auffassen. Und Letzteres nur noch umso weniger. "Versaut", dachte ich mir und traute für einen Moment gar nicht mehr in seine Augen zu blicken. "Du hast alles versaut", geisterte es in meinem Kopf.
Mein Blick fiel zu den Tieren, wobei eines überaus ruhig war und das andere umso weniger. Das schlechte Gewissen übermannte, da wir durch unsere kopflose Zweisamkeit die Stute so lange hatten warten lassen. Ich stellte mich zu Gavottes Kopf und versuchte mich zu beruhigen, indem ich sie mir ansah und ein erzwungenes Lächeln aufsetzte.
Wieso nur fühlte ich mich plötzlich so schuldig? Ganz und gar nicht wie ein Rehlein...
Als der Irada die Stimme erhob, blickte ich wieder zu ihm und beobachtete sein Treiben, wie er alles noch ordentlich befestigte, bevor es dann womöglich los ging. Da ich nicht wirklich wusste, was mit mir anzufangen, blieb ich stehen und versuchte die Stute mit kleinen Streicheleinheiten am Kopf zu beruhigen. Versuchte. Denn womöglich spürte sie auch meine Unruhe.
Das Thema wurde nicht besser, da er von meinem Ex zu sprechen kam und eine direkte Frage diesbezüglich stellte. "Erm", entkam es mir erst und hielt dem Blickkontakt stand. "Ziemlich sicher schon, ja." Ich war mir nicht sicher, ob dieses leichte Anzeichen eines Schmunzlers schon zu viel des Guten war. Denn eigentlich mochte ich dieses Thema nicht gerne aufgreifen. "Ihn wird aber alles nerven, was mich mit dir in Verbindung setzt. Sei es noch so eine winzige Kleinigkeit" Damit trat ich von der Stute weg und ging zu Minato über, sodass ich ihn mit Streicheleinheiten am Kopf wieder aufwecken konnte und ihn dazu animieren konnte, sich langsam doch zu bewegen und aktiver zu werden.
Ich schaute kurz zu Gavotte, dann zu Minato, ehe ich den Blickkontakt zu Arrow suchte. "Wir haben alles, oder?" Ich war mit dem Kopf noch nicht ganz bei der Sache...

62Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Sa Nov 18, 2023 5:38 pm

Arrow

Arrow

Er ließ es wohlweislich bleiben, noch etwas darauf zu erwidern, wie sie sagte, dass sie ja keinen Stress hatten. Er hatte es auch gar nicht so gemeint, dass er sich von ihrer sehnsüchtigen Bemerkung unter Druck gesetzt fühlte. Es war ... nur mehr oder weniger ein Versprechen. Aber das klarzustellen, würde auch nichts bessern. Sie würden nur weiter darüber reden, und das war im Moment sicher nicht die beste Idee. Sie brauchten ja eh schon eine halbe Ewigkeit, um endlich wieder vollständig bekleidet aufzustehen. Und nicht mal danach kamen sie gleich zur Tür.
"Die Unschuld deines Blickes?", fragte er sie mit einem leisen, vielsagenden Unterton und schielte zu ihrem Gesicht hinunter. "Ansonsten finde ich dich nämlich nicht sehr unschuldig..." Na ja. Manchmal. Schon. Ein bisschen. Oder es war ihre Naivität, die hier und da immer wieder hervorkam, und ihre Fähigkeit, alles erst mal nicht so ernst und schwer zu nehmen. Was ihre Unschuld anbelangte... Die konnte sie ja nun seit gestern nicht mehr ihr Eigen nennen, und Arrow hatte auch nicht das Gefühl, als wäre sie in irgendeiner Art traurig darüber. Aber auch hier hielt er sich mit einem Kommentar dazu lieber zurück, um den Weg zur Tür zu ebnen.
Es war kein ganz so schlimmer Stimmungskiller wie eher am Morgen, als Nora ihre Mutter erwähnte, aber so richtig angenehm war es natürlich auch nicht, dass sie scherzhaft einen Kosenamen in den Raum warf, den ihr Ex ihm erstmals gegeben hatte. Er versuchte es mit Fassung zu tragen und schluckte es zunächst hinunter. Immerhin handelte es sich hierbei nicht um einen Vergleich mit Yorik, bei dem Arrow schlecht abschnitt, oder teilte sie ihm gar mit, dass sie doch gerne weiter mit Yorik befreundet sein wollte und er sich deshalb in seiner Anwesenheit zurücknehmen sollte. Es war nur dieses Wort.
Er ließ die Hand sinken, nachdem er den Sattelgurt an Minatos Sattel fester gezogen hatte. Nora wechselte von Gavottes Kopf zu seinem und streichelte ihn. Er gab ihr seine Trense. "Danach schon", antwortete er auf ihre Frage und kehrte zu Gavotte zurück, sodass auch er ihr ihre Trense anlegen konnte.
"Dann wäre es doch nicht so schlimm, wenn du mich so nennst, oder?", sagte er, ohne dass er es damit als echte Frage für Nora meinte. Es war eine laute Überlegung, um sich selbst mit diesem Gedanken besser zu fühlen. Und damit sie es auch konnte. Ihm entging ihre Unsicherheit nicht und er hatte keine Lust darauf, dass irgendetwas nicht passte. Nicht nach eben. Und wenn Yorik Nora ihn so nennen hörte und sie Arrow dabei noch den Gefallen tat, ihn so lieb mit ihren großen, unschuldigen braunen Rehaugen anzublinzeln, würde der andere sich noch schwarzärgern, ihn jemals so genannt zu haben. Vielleicht könnte ihm diese Vorstellung sogar gefallen...
Als auch Nora damit fertig war, das Halfter zu entfernen und Minato stattdessen die Trense anzulegen und sie zu verschließen, führte er Gavotte an ihm vorbei und nahm sie mit zum Tor auf der Hofseite, damit sie los konnten. Er blieb draußen mit Gavotte auf seiner rechten Seite stehen, zog den Steigbügel herunter und musterte ihn kurz. Es sah fast so aus, als könnte die Länge für Noras Beine passen. Er griff an den Lederriemen. "Steig auf, ich halte auf dieser Seite gegen", sagte er.



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63Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mo Nov 20, 2023 7:15 pm

Nora

Nora

Achso. Plötzlich war also nur mehr mein Blick unschuldig und nicht mehr ich als Person. Wie konnte er mir nur so in den Rücken fallen?
"Ahja. Jetzt kommst du mir so!", meinte ich schmunzelnd und verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich bin die Unschuld in Person, also versuche mir ja nichts anzuhängen!" Es war ein verzweifelnder Versuch meine Reinheit aufrecht zu erhalten. Auch wenn ich die Jungfräulichkeit bereits an den Windgeist abgegeben hatte. Darum ging es doch nur indirekt, oder?
Mit Yorik befreundet sein? Dass ich nicht lache. Da musste Arrow nun wirklich keine Furcht vor haben, dass ich das wollte. Vielleicht würde ich Mal Zurückhaltung fordern, je nachdem wie sich die Situation ausartete, wenn mein Expartner erfuhr, dass ich mit diesem Mann zusammen war und es nun für ihn ersichtlich wurde, wie unmöglich es war mich zurück zu gewinnen. Vielleicht würde er es ja jetzt verstehen. Wobei ich mir unsicher war, wie Yorik darauf reagierte, vorallem wenn ich mit Arrow dort auftrat.
Alles Dinge, über die ich mich jetzt nicht verkopfen mochte, weil die Situation noch nicht eintraf. Noch nicht zumindest.
Ich nahm die Trense entgegen. Beinahe hätte ich vergessen, dass man das beim Reiten ... Also beim richtigen Reiten auf einem Pferd das benötigte. Dennoch schaffte ich es, Minato das Geschirr anzulegen und alles angemessen zu positionieren.
"Eigentlich nicht, mein Marienkäfer", antwortete ich auf die rhetorische Frage und wagte einen Blick zu ihm um eine Reaktion zu erhaschen. Doch mir entging der Gedanke, den Arrow dabei hatte, sodass ich mir nicht gänzlich sicher war, ob das sein Kosename werden sollte.
Nun waren wir soweit, dass wir die Pferde nach draußen führen konnten. Der Ausflug konnte endlich starten. Auf Arrows Höhe blieb ich mit dem grauem Pferd stehen, ehe ich auf einer Seite ebenfalls den Steigbügel nach unten zog, sowie der Irada es auf der anderen Seite tat.
"Ist gut", bestätigte ich seinen Vorschlag und tat das, was er wollte. Ich stieg auf. Mit festem Klammergriff hielt ich mich am Sattel und versuchte meinen Fuß schonmal auf meiner Seite in den Steigbügel zu bekommen. Mit viel Kraftaufwand hievte ich mich hoch, nachdem ich mehrmals wippend versuchte Schwung aufzubauen. Oder Kraft. Oder Motivation und Mut. Was auch immer - stöhnend kam ich oben im Sattel an, da es sehr anstrengend war, auf so ein hohes Tier zu kraxeln. Ich war es nicht gewohnt, aber mit viel Mühe schaffte ich es dann schon. Und Zeit - denn erst hielt ich mich fest und beugte mich nach vor, ehe ich es schaffte, das zweite Bein über den Sattel zu bringen und mich im Anschluss richtig zu positionieren. Minato ließ sich das alles gefallen und blieb sehr ruhig, während ich versuchte meine Zehen in die Steigbügel zu stecken. "Huch!" Ich streckte den Rücken durch, setzte mich im Anschluss ordentlich hin und grabschte nach den Zügel. "Los geht's!", meinte ich hoch motiviert und spürte noch nichts von den Beschwerden zwischen den Beinen. Stattdessen versuchte ich natürlich die Erste zu sein und wollte das graue Pferd schon anstacheln sich in Bewegung zu setzen, während Arrow sich erst noch auf Gavotte sitzen musste. Tha - dessen Staub wollte ich nicht fressen. Wenn wir uns einen Vorsprung ergaunern konnten, tat ich das auch!

64Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mo Nov 20, 2023 8:38 pm

Arrow

Arrow

Arrow hüllte sich in Schweigen. Alles, was Nora bei ihrem Protest noch von ihm bekam, war ein vielsagender Blick und ein schmales Lächeln. Sie konnte sich gerne dazu denken, was sie wollte; selbst, wenn er sich gerade damit befassen wollte, könnte er wohl nicht mal eben so sagen, was an ihr denn noch alles unschuldig oder wie ein Reh sein könnte. Genauso wie er grundsätzlich nicht den Finger darauf legen könnte, warum er sie so sehr mochte. Es war einfach so. Den Vorschlag mit dem Reh hatte er ja sogar schon gestern bei der Tätowierung gemacht, wenn auch scherzhaft. Vielleicht steckte es seitdem oder schon länger in seinem Hinterkopf.
Auch, wenn Arrow nicht erst einmal einen Gedanken an Yorik verschwendet hatte, waren seine Überlegungen dazu nun doch relativ ... flach. Das war nicht immer so einfach, vor allem gestern Abend war es ihm sehr schwer gefallen, da er ja mehr oder weniger der Grund gewesen war, weshalb Nora hatte aufhören wollen. Es klang vielleicht ein wenig egoistisch, aber dennoch gab es ihm Genugtuung, zu wissen, dass Nora nie dazu bereit gewesen war, ihren Ex so nah an sich heranzulassen, wie ihn. Gerade gab er sein Bestes, sich nicht darauf zu versteifen, dass Nora etwas von diesem Ex in die Runde warf, sondern etwas Positives daran zu finden. Immerhin war ihr der Marienkäfer offenbar genauso im Kopf geblieben wie ihm, und er war sich nicht ganz sicher, ob das so war, weil sie es ernsthaft in Erwägung zog oder weil sie einen Scherz machen wollte. Er ging jedenfalls nicht davon aus, dass sie einen Witz auf seine Kosten machen wollte, was aktuell ziemlich unpassend gewesen wäre.
Mit der eigenen Betrachtungsweise an diese Sache heranzugehen, half definitiv, auch wenn Nora sich sicher noch ein wenig Mühe geben musste, wenn sie eine Etablierung dieses Kosenamens ernsthaft in Erwägung ziehen wollte. So ganz neutral betrachtet klang es schon mal besser als "Bärchen". Vor allem mit dem "mein" davor. Er blickte wieder zu ihr, als sie ihre Antwort gab, hob die Hand und kreuzte die Kuppen von Daumen und Zeigefinger aneinander, sodass sie ein Herz formten. Er verzog keine Miene dabei. Nur ganz am Ende, als er die Hand wieder sinken ließ, zuckten seine Mundwinkel.
Gavotte wurde nun wirklich ungeduldig und konnte nicht gut stillhalten, während er versuchte, die Riemen der Trense zu schließen. Auch draußen blieb sie neben Minato nur widerwillig stehen und ging mit der Hinterhand etwas herum, als Arrow sie weiter festhielt und mit der anderen Hand an Minatos Sattel beschäftigt war. "Lass das"; er warf ihr einen Blick zu und hielt etwas verspätet gegen den Steigbügel, da er nicht sehen konnte, dass Nora auf der anderen Seite ihr Gewicht darauf legte. Sie wartete kein Zählen ab und schien auch erst noch kurz Kraft zu sammeln, indem sie am Sattel wippte. Der Wallach ließ das alles brav mit sich machen, während Gavotte so tat, als versuchte ein unerfahrenes Kind auf ihren Rücken zu klettern.
Noras Kopf und ihr Oberkörper tauchten über dem Rücken auf und Arrow wollte schon loslassen, aber sie brauchte noch einen Moment, um auch das rechte Bein über den Sattel zu hieven, weshalb er dann doch noch kurz in dieser Position verharrte. "Grazil wie eine Katze, oder wie war das noch?", fragte er und hob eine Augenbraue. Eine Anspielung auf Noras äußerst elegante Versuche, auf Gavottes Rücken zu springen. "Oder doch wie ein Reh?" Ein Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen, doch Nora gab ihm gleich die Retourkutsche, indem sie sich die Zügel schnappte und zusah, dass Minato sich in Bewegung setzte. Er war lammfromm, also gehorchte er, auch wenn er nicht gleich losrannte - im Gegensatz zu Gavotte, die es gar nicht mochte, dass sie nicht als erste losgehen durfte.
"Benimm dich", mahnte Arrow sie und zog sie am Zügel in eine enge Volte, um sie auszubremsen und Gelegenheit zu haben, mit der anderen Hand wenigstens den linken Steigbügel zu lösen. Während sie ihre Kurve erledigte, saß er mit einem leichtfüßigen Sprung auf und hielt sie sofort an den Zügeln zurück, damit sie nicht meinte, gleich losstürmen zu müssen. Er ließ sie aber aufholen und zog dabei auch auf der anderen Seite den Steigbügel herunter. Da Minato größer war als Gavotte, befand er sich nun mit Nora mehr oder weniger auf Augenhöhe. "Passen die?", fragte er und nickte zu ihrem Steigbügel hinunter.



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65Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Di Nov 21, 2023 8:40 pm

Nora

Nora

Na, wenigstens dachte er an ein Reh und nicht an ein Wildschwein oder eine Kuh. Das Reh war eindeutig in Ordnung und ich konnte mich rasch damit anfreunden. Dass ich auf den Namen aber hören musste, das brauchte noch Übung.
Die Beziehung mit Yorik war eine gänzlich andere gewesen als die mit Arrow jetzt. Es war... Naja ... Sagen wirs so - die Auswahl an Männern in Lishu war begrenzt. Wir kannten uns schon seit Ewigkeiten und haben uns immer gut verstanden. Aber sobald man in einer Beziehung war, veränderte sich ein kleines Stück des Zusammenseins. Und bei uns hatte das einfach nicht gematched. Vorallem das Körperliche nicht...
Ganz anders war die Sache mit Arrow. Er war aber auch ein ganz anderer Mensch. Zudem hatte ich ziemlich schnell ein gewisses Bedürfnis nach ihm gehabt und wusste selbst zu Beginn nicht, was ich damit anfangen sollte. Klar, war es nicht einfach. Aber schlussendlich fanden wir zusammen. Und das mehr als intim... Mehrmals...
Ob es 'mein Marienkäfer' aber wirklich schaffte, sich als Kosename durchzusetzen, würde sich noch herausfinden. Vielleicht hatte ich bei einem anderen Namen noch das bessere Gefühl dabei.
Gavotte, das gute Mädchen, war total unruhig und aufgeregt, dass es jetzt wirklich losgehen konnte. Dennoch brauchte ich meine Zeit um auf Minato zu klettern - so schnaubte ich nur bei dem Kommentar des Iradas.
"Egal ob Katze oder Reh - graziler als die auf jeden Fall", versuchte ich zu kontern und mich in meiner naiven Selbstbewusstsein zu beweisen. Ich schob die Unterlippe nach vorne und schaute ihn von oben herab an. Nun saß ich im Sattel, also war ja alles gut!
So setzte ich mich zügig in Bewegung - oder eben das Pferd unter mir. Leider, denn Gavotte ging es damit ja ganz und gar nicht gut, wenn jemand vor ihr schon loslaufen durfte. "Bis daaaaann!", scherzte ich noch und machte mich vom Acker.
Weit kamen wir ja nicht, da Minato hierfür viel zu relaxed war. Aber das war auch nicht ganz meine Absicht gewesen, weswegen ich den Windgeist mit einem breiten Lächeln begrüßte. Ich blickte an mir herab, als er zu den Steigbügel zu sprechen kam und nickte. "Ich denke schon", meinte ich und stemmte mich etwas hinein. Das würde schon klappen so, auch wenn es nicht immer leicht war auf Anhieb die richtige Länge zu finden.
Ein Glückstreffer also.
"Wo müssen wir lang?", fragte ich ziemlich planlos und lockerte die Zügel. Bei diesem Pferd hatte ich das Gefühl, dass es gar nicht notwendig war ihn strickt zu halten. Auch auf kleine Gesten mit den Zügel oder den Beinen horchte der Hengst ganz gut darauf. Aber gehetzt werden wollte er scheinbar auch nicht. Das verstand ich aber ziemlich gut.
"Wie toll es sich anfühlt, endlich mal wieder zu reiten", entkam es mir, während mein Mund gedankenlos weiterplapperte und ich mich gar nicht bremsen konnte, "also jetzt hier so... Auf dem Pferd... Auf dem Tier... Also..." Ich schaffte es, meinen Mund zu verschließen und das Thema sein zu lassen, während ich den Blick von ihm abwandte und bewusst die Landschaft auf der Seite betrachtete, bei der nicht Arrow ritt.

66Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Di Nov 21, 2023 9:43 pm

Arrow

Arrow

Genauso wie die Frage über Noras Unschuld, war es aktuell wohl an dieser Stelle ganz gut, den Marienkäfer und auch das Thema Yorik wieder ruhen zu lassen. Besonders letzteres hatte aktuell nicht viel zwischen ihnen zu suchen. Das hieß auch weiterhin, es gab ein paar Dinge, die Arrow daran interessiert hätten, doch das konnte nicht nur warten, es würde ebenso ruhen, wenn er im Fall des Falles feststellte, dass es unangenehm war, es anzusprechen. Ob nun für ihn selbst oder für Nora, spielte keine Rolle. Im Endeffekt hatte er auch nicht vor, sich mit Yorik zu vergleichen.
Dann doch lieber Noras Aufstieg mit einer Katze oder einem Reh, wenngleich natürlich scherzhaft und in Gedanken an ihren Ausflug in den Wald. Fast schon nostalgisch, wenn man bedachte, dass sie kurz vor ihrem Versuch, auf Gavottes Rücken zu springen, seine Hand genommen hatte. "Selbstverständlich", erwiderte er mit breiter werdendem Lächeln - oder Grinsen -, während er ihren Schmollmund mit einem Blick bedachte. Er ließ sich auch nicht davon ärgern, dass Minato und sie ihn mit der hibbeligen Gavotte zurückließen. Er kannte die Stute, es war ein bisschen anstrengend, dass sie nicht wie andere Pferde auch ruhig und brav stehen bleiben konnte, aber kein Weltuntergang.
Sie war etwas angespannt, nicht nervös, und hob den Kopf, während sie mit energischen Schritten und durch ihre Zielstrebigkeit etwas staksig zu Minato aufschloss. Im Gegensatz dazu machte der Wallach weite Schritte, noch dazu mit seinen langen Beinen, sodass es nicht so schlimm war, dass er sie gemächlicher bewegte. Hals und Kopf wippten locker und Nora würde feststellen, dass er sehr bequem zu reiten war. Nur im Trab hüpfte man wegen der ausladenden Sprünge doch ein wenig aus dem Sattel. Ihn auszusitzen war praktisch unmöglich.
Arrow deutete ein Nicken an, als Nora seine Frage bejahte. Sie verließen den Hof,
und es ging zurück auf die Straße, wo er sich wieder Richtung Anan wandte. "Das kannst du entscheiden. Möchtest du lieber auf dieser Seite bleiben und hügeligeres und felsigeres Gelände erkunden - mit der Chance, Greife zu sehen -, oder willst du auf die andere Seite der Stadt, wo die Landschaft weiter und grüner ist? Da könnten wir einen Abstecher zum Lufttempel machen." Um beides zu kombinieren, war ein Tag zu knapp und sie währen mehrere Stunden unterwegs, selbst mit den Pferden. Nach dem hektischen Markt und dem intensiven Nachmittag gestern wollte Arrow das selbst nicht. Zeit außerhalb Anans zu verbringen, eignete sich, um herunterzukommen. Vielleicht keine schlechte Idee, besonders da Nora nach ihrer anstrengenden Reise hierher gestern ja schon einen ziemlich ereignisreichen Tag hinter sich hatte.
Tatsächlich hätte er an ihrer Feststellung überhaupt nichts gefunden, wenn sie nicht weitergeplappert hätte. Dass sie das mit dem Pferd betonte, schön und gut, sonst saß sie ja auf Shiba. Das mit dem Tier zauberte den Groschen hervor. Und als sie verstummte und lieber woanders hinsah, sodass er ihr nicht ins Gesicht blicken konnte, fiel der Groschen. Was wiederum etwas Interessantes mit seinem Herzen anstellte. Er lachte - ja, tatsächlich, schon wieder - und richtete das Augenmerk nach vorn. "Meinst du, mich zu reiten wird sich nicht so toll anfühlen, oder warum betonst du das so?", fragte er sie leichthin und fast schon nonchalant. Sie hatte es ja noch nicht ausprobiert... Und er gab sein Bestes, es sich nicht wie am Morgen im Bett vorzustellen. Einer der Gründe, weshalb er zur eigentlichen Aussage zurückkehrte. Der andere war der, dass er sie nicht in Verlegenheit bringen oder von ihren Worten ablenken wollte. "Wie lange ist das her? Außer mit Gavotte. Hattet ihr mal ein Pferd?"



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67Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mi Nov 22, 2023 8:27 pm

Nora

Nora

Sarkasmus war gerade seine Stärke. Sein breites Grinsen verriet ihn, weswegen ich mit schmalen Augen den Irada beobachtete. Da half auch kein Schmollmund weiter!
"Oh, Greife!", entkam es mir begeistert und ließ ihn beinahe nicht ausreden. Doch auch sein zweiter Vorschlag war eine tolle Idee. "Oh, der Lufttempel!" Oh nein - da stand ich nun total im Zwiespalt.
Die Greife waren verlockend, eindeutig. Aber der Lufttempel war bestimmt sehr sehenswert. Ich hatte bereits in den Büchern davon gelesen und davon gehört. Es fühlte sich an wie eine wichtige Lebensentscheidung.
"Das ist womöglich die schwierigste Frage, die du mir heute stellst", meinte ich überlegend und ließ mich von Minato weiter tragen. "Aber sind die Greife nicht eher früh morgens oder abends zu sehen?", fragte ich nachdenklich. Ich wollte ja nicht ewig Zeit dort vertrödeln, wenn sie schlussendlich gar nicht da waren. Außerdem... "Auf der großen Ebene könnten wir doch auch Mal so richtig... Fetzen", erwähnte ich und freute mich auf dem Rücken des Tieres im Galopp rumzusausen. So wie ich es mit Shiba machte, wenn wir so richtig Bock darauf hatten. Ob es mit dem Hengst genauso viel Spaß machen würde?
Mein Geplappere war mir unangenehm. Ich wusste ja selber nicht, warum mein Mund in diesem Moment schneller war als mein Hirn. Doch zurücknehmen ließ es sich nicht mehr. Stattdessen versuchte ich Minato etwas schneller voran zu treiben. Und dann bekam der Windgeist es sogar noch in den falschen Hals! "Nein, nein nein nein!", antwortete ich zügig und unterband ein schnelles Gehen des Hengstes, sodass er beinahe stehen blieb. Ich litt unter Schnappatmung. "So meinte ich das nicht, also...." War es wirklich notwendig mich dafür rechtfertigen?
Glücklicherweise ging Arrow auf ein anderes Thema ein, wobei es immer noch um das Reiten ging.
Ich trieb das graue Pferd weiter an, sodass er mit Gavotte mithalten konnte. Er ließ sich wohl gerne von ihrem Tempo leiten, sodass das alles kein Problem war. "Naja, das letzte Mal auf dem Weg nach Lago Jun mit meinem Vater, aber so alleine... Das ist schon eine lange lange Zeit her. Hmmm ..." Ich tippte mir überlegend an mein Kinn.
"Wir haben im Dorf Pferde, die ich oft besuche und auch mitnutze. Aber Shiba ist immer an meiner Seite, weswegen das kaum notwendig ist. Es... Ist sicher ein Jahr her" Naja, eigentlich war das ja nicht sooo lange her. Und ich hatte schon etwas Übung darin, das Pferd auf einen Ausflug vorzubereiten und mich auf einen Sattel zu hieven. Aber es war ungewohnt, wenn man es normalerweise anders machte, nämlich auf einem kuscheligen Rücken ganz ohne Sattel und Zügel.
Mir wurde mulmig in der Magengegend. Es fühlte sich komisch an, ganz ohne Shiba umherzustreifen und die Gegend zu erkunden. Es fühlte sich falsch an, wieso aber?
[i]"Du hast ihn zurück gelassen"[/color], und schon kam das schlechte Gewissen dazu. "Shiba ging es wieder besser, er hat mich bis Lago Jun begleitet, da haben wir uns verabschiedet", erinnerte ich mich laut daran und wurde melancholisch. Womöglich sah man mir das auch an, da es mir nicht möglich war meine Emotionen zu verstecken.

68Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mi Nov 22, 2023 9:20 pm

Arrow

Arrow

Arrow musste auf der Hälfte seines Vorschlags die Stimme heben, weil Nora sich mit einem Ausruf schon quasi entscheiden wollte - nur um dann bei dem zweiten Vorschlag dasselbe zu tun. Er hatte sich schon gedacht, dass es zu einem Dilemma führen könnte. Es gab mehr als Greife und den Tempel auf Lasaliel zu bestaunen, doch es waren die bekanntesten "Sehenswürdigkeiten". Beide Dinge waren recht gegensätzlich, da man neben der Ehrfurcht für den Tempel eher innere Ruhe und stilles Staunen empfand, während die Greife je nach Entfernung durchaus einen Nervenkitzel darstellten und ihre Flugkünste ebenso beeindruckten.
Arrow hob leicht die Schultern. "Sie sind in der Dämmerung aktiver, aber wenn man weiß, wo sie zu finden sind, kann man sie auch tagsüber sehen." Er kannte sie, von daher wollte er Nora nicht überreden und richtete sich einfach nach dem, was ihr lieber war. Seine Miene hellte sich allerdings auf, als sie bemerkte, dass man auf ebenerem Gelände schneller unterwegs sein konnte. Ein Indiz dafür, dass er dieser Vorstellung nicht abgeneigt war. Er mochte das sehr... "Du hast noch ein paar Minuten Zeit, um dich zu entscheiden, bevor die Weggabelung kommt", erklärte er großzügig.
Obwohl Nora aus Verlegenheit Minato antrieb, war es Gavotte, die zügiger wurde, und Arrow, der sie zurückhielt, damit sie nicht an dem Wallach vorbeizog. Sie war eindeutig heiß darauf, loszulaufen. Vielleicht, weil sie seltener mit anderen Pferden unterwegs war, vielleicht, weil sie die Emotionen deutlich spürte. Vielleicht war sie auch wirklich rossig. Andererseits brauchte sie keinen Grund, um herumzuzappeln.
Ob sein Lachen und der Tonfall nicht genug gewesen waren, um Nora zu versichern, dass er ihre Worte ganz bestimmt nicht negativ aufgefasst hatte? Er wusste ja, dass sie davon am Ende überhaupt nicht gesprochen hatte, winkte ab und hielt die Stute zurück, da sie Minato nun bremste. Gavotte kaute widerwillig nach unten und schlug mit dem Schweif. "Ich ärger dich nur", stellte er klar und blickte zu der jungen Frau zurück. Vielleicht sollte er das lassen. Es war nicht das erste Mal heute, dass er feststellte, dass sie dieses Thema nicht so geradeheraus nahm wie er.
Dass sie mit ihrem Vater nach Lago Jun war, hatte sie erwähnt, er hatte nur nicht erwartet, dass sie mit ihm auf einem Pferd ritt, wenn Shiba dabei war. Es sei denn, es war dem Wolf bis dahin noch nicht wieder hundertprozentig gut gegangen mit dem Bein, aber ... es lagen wie viele Wochen dazwischen? Sechs? "Hnn, ja, das ist schon eine Weile", gab er zu, als sie schließlich einen Zeitraum von etwa einem Jahr ohne Pferderücken angab. Verlernen tat man es glücklicherweise nicht, man musste sich nur wieder etwas daran gewöhnen.
Minato hatte wieder aufgeholt, doch auch wenn sie sich noch hinter ihm befunden hätte, hätte Arrow bemerkt, dass die Gedanken an Shiba ihr nicht leichtfielen. Seine stumme Frage nach dessen Hinterbein war zwar beantwortet, dafür war klar, dass Nora ihn vermisste. "Gut, dass er sich erholt", sagte er und löste den Blick wieder von ihr. Die Weggabelung tauchte weiter vorn auf, markiert durch einen etwas größeren, wenngleich immer noch nicht wirklich stattlichen Baum. "Er fehlt dir sicher."
Ob es ein genauso widerliches Gefühl werden würde wie das, das er verspürt hatte? Sicher fühlte es sich anders an, wenn man im Guten auseinanderging und wusste, dass man den anderen wiedersehen würde...
"Er wird auf dich warten, wenn du wieder in Lago Jun ankommst, und stolz darauf sein, dass du deine erste Reise erlebt hast", hörte er sich sagen, ohne zu wissen, warum er dergleichen überhaupt von sich gab. Immerhin kannte er Shiba kaum und wusste nicht, ob er stolz auf Nora sein würde oder konnte, oder ob er nur froh darüber wäre, dass sie wieder da war, und hoffte, dass sie nie wieder ging...
Du willst nur nicht, dass sie traurig ist.
Ja... Das war es. Er wollte sie nur aufmuntern.
Und für sie da sein. - "Hast du dich entschieden?", fragte er und parierte das Pferd. Er nickte überflüssigerweise zu der Gabelung vor ihnen.



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69Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Sa Nov 25, 2023 8:26 am

Nora

Nora

Da war es - diese Veränderung in seiner Mimik. somit wusste ich, was ihm gefallen würde und hatte mich aus dem Grund ihm eine Freude bereiten zu wollen entschieden. Da brauchte er die Greife nicht mehr gut reden. Es wird ohnehin egal sein, was wir anschauten. Solange wir gemeinsam unterwegs waren, hatten wir auf jeden Fall sehr viel Spaß und genossen die gemeinsame Zeit.
"M-hm", meinte ich nickend, als er mir also noch ein wenig Zeit gab mit der Entscheidung.
Ich spürte die Aufregung der Stute, was die Entscheidung noch einfacher machte. Sie wollte los, sie wollte rennen und das Freiheitsgefühl dabei empfinden. Das verstand ich zur Gänze, denn ständig im Stall oder auf einer eingezäunten Weide war es wohl nicht so rosig. Sie hatte einen intensiven Bewegungsdrang. Das war nicht schwierig zu erkennen.
Ja okay, er hatte gelacht. Ja okay, es war wohl nichts Ernstes gewesen. Dennoch war mein Empfinden anders und irritiert, besonders wenn es um das Thema Geschlechtsverkehr ging. Da kannte ich mich einfach nicht so aus, als dass ich verstehen würde, was sarkastisch gemeint war oder eben nicht. Zudem wollte ich ihn in keiner Weise beleidigen oder verärgern. Darum fiel mir das Necken manchmal einfach schwerer.
Erst als er es aussprach, war es ein eindeutiges Indiz dafür und ließ mich wieder etwas lockerer werden.
Auf jeden Fall hätte ich weiter erzählt, wie es Shiba ging und dass ich dennoch ab und an bei meinem Papa mitritt, sodass der Wolf seine geliebten Wege abseits erkunden konnte. Aber er hatte nicht gefragt, dass irgendwas unklar war. "M-hm, das tut er", stimmte ich seiner Aussage zu, dass Shiba mir fehlte. Es war mit also anzusehen, doch ich sah keinen Grund darin, das zu verstecken. "Und wie..." Arrow versuchte Empathie und Einfühlsamkeit zu zeigen, in dem er die Situation ins positive zog und meinte, dass Shiba bestimmt stolz auf mich war und auf mich wartete. Das fand ich wirklich süß und es gab mir tatsächlich ein gutes Gefühl. "Das hoffe ich", meinte ich und setzte ein zufriedenes Lächeln auf. Auch wenn er das nicht so cool findet, dass er als Riesenwolf nicht dabei sein kann. Ich erhoffte mir natürlich, dass es so war.
Von Weitem sah man schon die entsprechende Weggabelung auf die wir zuritten. Dort angekommen fragte er ein letztes Mal nach, wo wir denn jetzt hin wollten.
"Zum Lufttempel!", antwortete ich etwas zu übermotiviert und grinste den Irada breit an. "Dann können wir fetzen!" Da wurde das Grinsen tatsächlich noch breiter.
"Wann warst du das letzte Mal da?", fragte ich nach, als wir die Richtung einschlugen und weiter ritten.

70Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel So Nov 26, 2023 5:17 pm

Arrow

Arrow

Nora stimmte ihm nur mit einem Laut zu, als er ihr sagte, dass sie noch Zeit für eine Entscheidung hatte, sodass er nicht sicher war, ob sie sich ernsthaft noch nicht entschieden hatte oder ob sie sich nur die Option offenließ, sich umzuentscheiden. Ihm war beides recht. Er kannte die Greife, er kannte den Tempel, und Nora hatte nicht gesagt, dass sie am nächsten Tag weitermusste, also konnten sie das andere immer noch machen, wenn sie es wollte. Er war geteilter Meinung, was Silberflügel betraf, Gordons Greif. Er ließ sich holen, wenn der Mann ihn brauchte, doch er vertraute ihn Arrow ungern an und hatte ihm bisher zweimal erlaubt, sich allein um ihn zu kümmern. Und er wüsste ohnehin nicht, wie der Greif sich verhielt, wenn Arrow ihn - ohne Erlaubnis - mit Nora besuchte. Er war sehr stolz und stur, und Arrow passte ihm nicht so ganz in den Kram. Er wollte Nora nicht in Gefahr bringen, indem er sie zu einem wilden Greif mit tödlichem Schnabel und Klauen brachte, dem er zu taktlos erschien. Greife waren intelligent und ließen sich nicht zur Mitarbeit bewegen, wenn man ihnen nicht passte. Und ähnlich wie Pferde hatten sie ein gutes Gespür. Er wollte dem Greif kaum eine Gelegenheit geben, es an seiner Partnerin auszulassen, wenn er schlecht auf Arrow zu sprechen war.
Deiner Partnerin, die gerade klargestellt hat, dass sie das Reiten auf Tieren meinte, huh. Es war schon amüsant. Aber er wollte sie nicht in Verlegenheit bringen, wenn es nicht in Ordnung für sie war, mit ihm offen über Intimitäten zu reden oder zu scherzen. Er würde einfach warten, ob sie besser und lockerer damit wurde, und wenn nicht, war es okay. Alles war ziemlich frisch und für sie noch auf eine andere Weise neu als für ihn, von daher konnte man es verstehen.
Nicht, dass es in seinem Leben irgendeine andere Person gab oder gegeben hatte, mit der er so etwas bereden oder sie auf diese Weise necken würde... Von daher war der Drang, es zu tun, auch für ihn neu, aber... Es fühlte sich nicht unangenehm oder zu nah oder gar unangebracht an, es zu tun. Er fühlte sich sehr wohl bei und mit ihr, das war klar... Er hatte nicht das Gefühl, dass es eine Grenze gab, was sie dazu sagen dürfte und was nicht, also hatte er keine Hemmung, es kundzutun. Und davon abgesehen ... wollte er ja auch hören, wenn etwas nicht passte und sie es anders wollte. Und noch viel mehr, dass es gut war und sie sich traute, Nähe und Intimität einzufordern. Und ihm zu sagen, was sie wollte. Wie sie es wollte.
Ein Glück war es noch nicht zu "lange" her, seit sie sich auf dem Strohballen vergnügt hatten, da es sicher nicht angemessen gewesen wäre, deswegen mit den Gedanken schon wieder so weit abzuschweifen, dass Gespräche auf anderer Ebene nicht ernstgenommen wurden. Das Körperliche war sicher nicht unwichtig - oh Wunder, es wäre sonst nicht schon in kurzer Zeit so oft passiert -, aber es war nicht alles, ganz und gar nicht. Er wollte mehr von Nora erfahren, egal ob es Themen waren wie ihr Geburtstag und ihre Lieblingskuchensorte oder wann sie das letzte Mal auf einem Pferd gesessen hatte. Oder ihre Sorgen und Ängste und was sie beschäftigte...
Der Wolf würde sicher oft ein sensibles Thema sein, nicht nur weil er Nora so viel bedeutete und einen festen Platz in ihrem Leben hatte. Er wusste ganz genau, dass es schwer werden würde, sich mit ihm anzufreunden und keine Eifersucht oder Neid zu empfinden... Und er war sich ziemlich sicher, dass es genauso wichtig werden könnte, seine Akzeptanz zu erhalten wie die von Noras Eltern. Aber ... immer langsam. Er wollte ihr ja noch keinen Heiratsantrag machen. Wer wusste, was in einem Jahr war.
Womit keineswegs gemeint war, dass er seine Gefühle für die junge Frau auf dem Pferd neben ihm anzweifelte. Ganz sicher ging er nicht davon aus, dass es eh nicht hielte. Im Gegenteil. Das war nicht mal ein rationaler Gedanke oder eine Absicht oder Wunschdenken, sondern ein Gespür, das nichts mit Erfahrungswerten zu tun hatte. Eine Gewissheit, die da war, obwohl er bisher nie überhaupt Erfahrungen gesammelt hatte, die ihn zu diesem Ergebnis brachten. Sie hing sehr eng mit dem Verlangen zusammen, für sie dazusein, gut zu ihr zu sein und ihr Gutes zu tun. Fremd, aber da. Neu und ... seit gestern nicht mehr abschreckend und verunsichernd.
Als sie seinem guten Zureden zustimmte, sah er wieder zu ihr und stellte erleichtert fest, dass sie lächelte. "Ganz bestimmt", bekräftigte er und erwiderte das Lächeln sacht.
So ganz sicher, ob das Thema damit schon wieder aus der Welt war, war er nicht, und auch seine eigenen Gedanken dazu erledigten sich nicht sofort. Auch er würde sie vermissen, wenn sie wieder ging. Das würde bald sein. Nicht heute, nicht morgen, aber sie konnte nicht für immer bleiben, und zwei Inseln, der Ozean und der Himmel trennten sie normalerweise.
Er verscheuchte den Gedanken, da die Weggabelung sich näherte und Nora sich nun endgültig entscheiden musste, was sie machen wollte. Er nickte und wählte den Weg nach links, der an Anans Mauer entlangführte. "Ist gut. Aber vielleicht laufen wir euch weg..." Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu und tätschelte Gavotte die Schulter, die langsam ihr Tempo gefunden hatte und sich damit zufrieden gab, dass sie in Begleitung des anderen Pferdes bleiben musste. Ihr Hals blieb leicht gewölbt und sie strebte vorwärts, aber sie versuchte nicht, das Tempo noch zu erhöhen.
Auf Noras Frage hin musste er einen Augenblick lang überlegen. "Ist schon fast ein halbes Jahr her, glaube ich...", meinte er nachdenklich. Das war gewesen, kurz nachdem die Sache mit dem Brautschmuck mit exorbitantem Wert passiert war... Das Gerede über den Tempel hatte ihn dazu gebracht, mal wieder dort vorbeizuschauen. "Es wird dir gefallen. Der Luftstein ist schon sehr beeindruckend." Er erfüllte selbst ihn mit Ehrfurcht. Und manchmal glaubte er, dass der Luftstein der Grund war, warum er sich am ehesten auf Lasaliel zuhause fühlte. Seine Energie, die der Magie in seinen Adern ähnlich war. "Aber bis oben geht es viele Stufen hoch. Wir müssen die Pferde am Fuß des Hügels lassen, auf dem er steht."
Noch mehr Stufen, die er nicht überspringen würde... Er konnte sich nicht erinnern, wann er zuletzt Stufen so häufig wirklich gegangen war...



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71Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mo Nov 27, 2023 1:44 pm

Nora

Nora

Natürlich würde ich mitteilen, wenn etwas nicht in Ordnung war und mich etwas störte. Mittlerweile hatte ich das verstanden, dass ich zu Arrow immer ehrlich sein konnte. Nur dann könnte ich das selbe auch von ihm verlangen. Ehrlichkeit war für mich schon immer sehr wichtig gewesen, denn nur dann konnte man harmonisch miteinander leben. Man musste sich jedoch schon überlegen, wie man etwas mitteilte, das nicht so toll war, aber es war verdammt wichtig, es zu sagen. Wie sonst konnte ich mich verbessern, wenn man es mir nicht mitteilte? Wie sonst konnte die Situation für mich besser werden, wenn ich den anderen nicht sagte, was nicht passt? Manchmal musste man auch Kompromisse eingehen. Doch das war ebenfalls in Ordnung. Dafür jedoch musste man reden und offen sein. Das machte und war ich, ebenso wie Arrow. Er hörte mir aufmerksam zu und versuchte eindeutig jede noch so kleine Geste zu analysieren um mich ja nicht misszuverstehen. Das war unfassbar süß.
Dass wir nicht mehr über Shiba reden sollten, war mir persönlich gerade wichtig. Es wurde nur die Stimmung runterziehen und half so gar nicht sich auf den Lufttempel zu freuen. Umso besser, dass auch der Irada nicht versuchte mich weiter aufzubauen, sondern es einfach sein ließ.
Dadurch konnten wir bei der Tagesordnung weiter machen und uns in die richtige Richtung aufmachen. Er erwähnte noch das hohe Tempo der Stute, woraufhin ich die Augenbrauen hochzog. "Ich zweifel ja nicht, dass Gavotte nicht schnell ist. Aaaaber....", meinte ich und erhob den Finger tadelnd, "...Gavotte wird mich doch sicher bei sich haben wollen und brav auf mich warten. Schließlich gibt es bei mir Äpfel" Letzteres betonte ich besonders, sodass ich noch Hoffnung hatte, dass Gavotte an mich dachte und das Wort erkannte.
Ich nickte, als er erklärte, dass wir wohl viele Stufen hochlaufen mussten. "Es kommt mir so vor, als ob die Iradas die Stufen erfunden haben...", maulte ich ein wenig wie ein trotziges Kind, ehe sich ein Grinsen auf die Lippen schlich. So schlimm war das nicht. Aber es kam mir schon sehr eigenartig vor, dass ich hier überall mit Stufen und Treppen Konfrontation wurde.
Wir hatten schon die richtige Richtung angestrebt und entfernten und immer weiter von Anan. Ich sah die Möglichkeit das Tempo zu erhöhen und nutze die Chance. Ich schnalzte mit der Zunge. "Also, los geht's!", rief ich unruhig und beugte mich etwas nach vorne, ehe ich versuchte den trägen Minato dazu zu bringen, dieses Schneckentempo hinter uns zu lassen. Natürlich reagierte er darauf, etwa zögernd jedoch nur. Und da ich es im ersten Moment gar nicht gewohnt war, wirkte es eindeutig ruckelig und unrund. Ganz sicher nicht wie bei Gavotte und Arrow - bestimmt waren die beiden so eingestimmt, dass es nur funktionieren konnte.
Mein breites Grinsen war nicht zu übersehen, während ich kurz zu Arrow blickte und ihm neckisch die Zunge rausstreckte.

72Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mo Nov 27, 2023 2:55 pm

Arrow

Arrow

Er runzelte nur die Stirn und warf ihr einen skeptischen Blick zu. Er bezweifelte einfach mal ganz stark, dass Nora Gavotte locken konnte, indem sie im vollen Galopp einen Apfel aus der Tasche zauberte und ihn präsentierte. Zum einen, weil Gavotte bis dahin sowieso schon über alle Berge war, und zum anderen würde sie ihn ihr beim Laufen bestimmt nicht aus der Hand schnappen wollen. Oder überhaupt darauf achten. Nun, er hatte es noch nie ausprobiert, vielleicht würde sie ihn eines Besseren belehren. Wenn ihre Worte überhaupt ernstgemeint gewesen wären.
Gavotte war zu sehr mit ihrem Schicksal beschäftigt, um auf ein Wort zu reagieren, das ihr sonst eher selten jemand vorkaute, während sie nur die Frucht selbst verdrückte. Sie wollte los, das war klar. Nur war es bis zu den weiten Ebenen auf der anderen Seite der Stadt schon noch eine Strecke. Der Tempel befand sich nördlich, und wenn sie auf diesem Weg Anan umrundeten, würden sie eher dort vorbeikommen als zu den Flächen gelangen, die sich am allerbesten dazu eigneten, im halsbrecherischen Tempo hinüberzufliegen.
"Und das nur, um dich zu ärgern", kommentierte er, als Nora über die erwähnten Stufen stöhnte. Er war ja auch nicht begeistert, was aber weniger an den Stufen selbst lag als mehr daran, dass er sie würde gehen müssen, wenn er Nora nicht den ganzen Weg bis oben allein bewältigen lassen wollte. Denn sie zu tragen, das würde er ihr nicht noch einmal anbieten.
Allerdings waren die Treppen auch Noras einzige Bemerkung, die sie über den Tempel machte. Sie fragte Arrow zumindest zunächst nicht darüber aus, sondern plante in der Zwischenzeit wohl lieber ein Wettrennen. Jedenfalls tat sich ein gut wegsamer Streckenabschnitt vor ihnen auf, der aktuell menschenleer war, und sie wollte aus heiterem Himmel los. Falls sie ihn und Gavotte dadurch abhängen wollte, war es eine nicht ganz ausgereifte Idee. Minato war brav und machte, was man ihm sagte. Aber heißblütig war er nicht, ganz im Gegensatz zu der Stute, die eigentlich nur die ganze Zeit darauf wartete, dass jemand die Körpersprache veränderte. Sie beobachtete Nora und den Wallach sehr genau und fing sowohl die Verschiebung ihres Schwerpunktes auf dem Rücken des anderen Pferdes als auch den Schenkeldruck auf, als säße sie auf ihr. Nur eine Ausrede natürlich.
Ihr Körper wurde unter Arrow augenblicklich fest, sie hob den Kopf und stemmte schon die Hinterhand unter sich, als ihre Begleitung noch dabei war, loszutraben. Arrow kannte sie gut genug, gar nicht erst zu versuchen, sie zurückzuhalten. Er zog kurz an den Zügeln, um sie daran zu erinnern, dass er auch noch da war, und um Nora die Gelegenheit zu geben ihm zuzugrinsen und ihm die Zunge herauszustrecken. Aber sobald der Druck im Maul verschwand, schoss sie los. Sie zog innerhalb weniger Herzschläge an Minato vorbei und warf sich bei jedem Galoppsprung weit nach vorne, Die Ohren zurückgelegt, den Hals gestreckt. Der Schub in der Hinterhand war deutlich zu sehen.
Natürlich lief sie Minato davon. Er war keine Schlaftablette, aber er war einfach anders veranlagt und gebaut als sie. Allerdings würde Nora schnell bemerken, dass er der voranstürmenden Stute hinterher wollte und ihr Temperament ihn anstachelte, sich ins Zeug zu legen.
Es würde schon einen Moment dauern, bis Gavotte langsamer wurde, wenn Nora sich nicht meldete und ihr der Abstand zu groß wurde. Arrow würde sie jedenfalls nicht grundlos zum Bremsen bewegen, da er genau wusste, wie scheiße sie das fand.



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73Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Di Nov 28, 2023 6:05 pm

Nora

Nora

Es ging hier nicht um das Füttern während dem Reiten. Nein, soweit hatte ich nicht gedacht. Vielmehr wollte ich Gavotte die Persönlichkeit anheften, dass sie mich mochte und trotz ihrer Triebe auf mich aufpassen würde. Wir hatten uns doch mit Leckereien und Streicheleinheiten angefreundet. Sie würde mich doch nicht in Stich lassen, sie als meine vierbeinige Freundin?
Sie zeigte jedoch keinerlei Reaktionen bei dem Wort 'Äpfel' und dachte eindeutig nicht an Leckereien. Ihre innere Unruhe war wohl zu intensiv.
Ich hatte vieles über den Lufttempel gelesen und daher wusste ich, dass es dort den Luftstein geben musste. Es gefiel mir, dass Arrow ihn als imposant beschrieben hatte, denn das machte den Besuch noch viel aufregender. Ich war gespannt auf das spirituelle Empfinden und der möglichen Wahrnehmung eines Elementargeistes. Neugierig war ich - das beschrieb es ganz gut.
"Die paar Stufen können mich nicht ärgern", meinte ich unbesorgt. Das wäre doch zu komisch, wenn ich mich davon irritieren lassen würde. "Schließlich habe ich ja dich dabei", entkam es mir gänzlich unüberlegt. Denn nun wo ich bei ihm war, war doch alles viel leichter hinzunehmen.
Naja, womit ich tatsächlich gerechnet hatte, war die Unbändigkeit der Stute. Man konnte es spüren und Arrow hatte es oft erwähnt, dass sie stur war. So war es keine wirkliche Überraschung, als Gavotte im vollem Tempo an uns vorbei zog und es kein Halten gab. Und dennoch war ich verblüfft, dass ... Minato so eine verdammte Schnecke war! Aber das auch nur im direkten Vergleich mit der Stute.
Er versuchte ihr hinterher zu kommen, aber ich war sehr froh, dass er nicht ganz so halsbrecherisch unterwegs war wie das Pferd meines Freundes. Denn ich musste mich schon festhalten und war es im ersten Moment nicht gewohnt sich so zu geben. Zu Wolf war es was ganz ganz anderes, als auf einem Pferderücken.
"Hey!", entkam es mir noch mit einem breiten Grinsen, doch dann waren sie schon zu weit weg. Verdammt, das sah so befreiend aus, als Gavotte davonfegte! Ich konnte regelrecht ihr Glücksgefühl mitspüren. Ansteckend war das....
Doch ich musste mich konzentrieren, da Minatos Gangart mich irritierte und ich nicht gleich hineinkam in das Tempo. Mit der Zeit gewöhnte ich mich daran, jedoch war Arrow mit seiner Gavotte ganz weit weg... Ganz weit... Und er ließ mich zurück - beide ließen mich zurück!
Dahingehend brauchte es eine lange Strecke, bis sie ihr Tempo verringerte und Minato endlich spürte, wie er näher kam. So versuchte ich ihn etwas mehr zu motivieren...
"Arrow!", rief ich, als wir langsam in Rufweite und waren. Das war verdammt gefährlich, was die beiden trieben.

74Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Di Nov 28, 2023 7:13 pm

Arrow

Arrow

In diesem Fall hob er die Augenbraue. Es war nicht wirklich aus Noras Worten herauszuhören, was sie damit meinte, dass sie ja ihn dabei hatte. Er fragte vorerst nicht nach, da er ja am gestrigen Tag bereits seine Erfahrungen mit ihr gesammelt hatte, was das anbelangte. Nicht, dass es dasselbe wäre. Er würde allein nur Stufen überspringen. Keine Stockwerke. Nun, vielleicht meinte sie ja auch einfach nur, dass er sie genug ablenken konnte, wenn er dabei war. Klar, er machte das Treppensteigen zum Erlebnis für sie... Oder er schlug ihr einfach erneut vor, dass sie die Stufen ja zählen könnte.
Aber für diesen Vorschlag müsste er anschließend entweder Gavotte bremsen oder Minato müsste sie einholen können, denn um es über die Distanz hinweg nach hinten zu brüllen, war er sich definitiv zu schade. Nicht, dass er es in Betracht zöge. Oder über das Stufenzählen überhaupt noch nachdachte. Er war froh darüber, dass die Stute nicht auch noch Bocksprünge vor Freude machte, denn das war in dem Tempo weder für ihn angenehm, noch für sie ungefährlich. Sie musste nur einmal falsch aufkommen und schon bräche sie sich die Beine. Auch hatte er Nora irgendwo hinter sich nicht vergessen, weshalb er nicht ganz so sorglos mit der Situation umging wie sonst. Das hieß gerade tobte der Gaul sich sowieso erst mal aus, um überschüssige Energie loszuwerden. Er schoss im Jagdgalopp die Straße entlang, verpulverte dadurch jedoch auch schnell seine Ausdauer. Die würde Gavotte sich nach dem Anhalten schnell wieder zusammensuchen, und wenn sie dann irgendwann bei den Ebenen ankamen... Das war das Beste.
Sie hielt durch, doch nach einer unbestimmten, eher kürzeren Weile setzte ihr hektisches Pumpen ein, sie schnaufte rhythmisch und ihr Tempo verringerte sich etwas. Sie war nicht langsam, aber wenigstens war es dadurch nicht mehr ganz so nervenaufreibend, einen Blick über die Schulter zu werfen, um zu kontrollieren, dass Nora und Minato nicht nur ein winziger Flecken am Horizont waren. Das hatte er allerdings auch vorher schon gemacht, um sicherzugehen, dass sie klarkam und nicht im vollen Galopp einen Abgang von seinem Rücken machte. Das könnte schließlich mehr als nur böse ausgehen.
Er nahm die Zügel auf und startete die erste Anfrage, ob Gavotte es denn für möglich hielt, sich ein wenig zurückzunehmen. Und erst, als er seinen Namen hörte, setzte er sich auf und forderte das Langsamwerden von ihr.
Im ersten Moment warf sie den Kopf herum und ihre Ohren schnappten tiefer ins Genick, sie lehnte sich aufs Gebiss, gab dann nach und fiel nach ein paar langsameren und ausladenderen Sprüngen in fixen Trab, bevor sie endlich zum Schritt überging. Sie schnaufte die heiße Atemluft in kleinen Wölkchen aus den Nüstern. Ihr Körper wurde wieder fest, als der Wallach sich näherte, bereit, wieder loszurennen, doch da Minato ebenfalls langsamer wurde, froh darüber, Gavotte endlich wieder eingeholt zu haben, blieb es bei einem unwilligen Schnicken des Schweifs und sie trat zur Seite weg, als er sie parierte. Erst dann blieb sie stehen.
"Alles okay?", fragte er mit prüfenden Blicken zu Nora, um sicherzugehen, dass sie aus keinem negativen Grund gerufen hatte. Er war die körperliche Herausforderung gewöhnt und ohnehin belastbar, daher ging seine Atmung nur etwas schneller. Allerdings konnte er wieder den Anflug dieses Kribbelns unter der Haut und im Nacken spüren, und ein Schimmern überzog die Regenbogenhaut seiner Augen.



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75Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 3 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Fr Dez 01, 2023 8:34 pm

Nora

Nora

Ich kam mit dem plötzlichem Galopp recht gut klar. Natürlich war es ungewohnt und ich musste erst den Rhythmus finden, jedoch war das nach kurzer Zeit gelungen und wir konnten ebenfalls versuchen Gavotte hinterherzukommen. Nicht einfach, wirklich nicht - denn Minato war nicht einer von der besonders schnellen Sorte. Schon zügig, das war nicht das Problem. Aber einfach nicht flink genug. Aber Gavotte hatte einfach eine individuelle Fähigkeit und war so verdammt schnell...
Mit meinem Rufen hatte ich nicht beabsichtigt, dass die Beiden auch stehen blieben. Jedoch wurden sie langsamer, sodass wir sie gut einholen konnten. Da Gavotte zum Stehen gezwungen wurde, verringerte auch Minato bald das Tempo und trabte auf die Zwei zu um im Anschluss ebenfalls stehen zu bleiben. Ich warf einen Blick zu der Stute, die hektisch die kalte Luft einatmete. Dann erhob ich die Augen in das Gesicht des Iradas.
Erst wusste ich nicht, was für eine Antwort er von mir verlangte und sah ihn mit großen Augen an. Dann aber realisierte ich, dass ich ja nach ihm gerufen hatte. "Oh ja, klar...", meinte ich etwas keuchend, denn es war ja nicht unanstrengend auf einem Pferderücken. Aber insgesamt ging es hier vielmehr um eine kurze Unterbrechung des Adrenalins. Zwar war es auf Minatos Rücken sehr gut aushaltbar, jedoch das Beobachten der Beiden vor uns war ein ungutes Gefühl. Ich vertraute Gavotte genauso viel wie Arrow. Ich wusste, dass sie nichts falsch machten. Dennoch... dieses Unwohlsein blieb bestehen und legte sich erst jetzt, da sie langsamer geworden waren und sogar nun an Ort und Stelle standen.
Ich klammerte mich immer noch an die Zügel und der Erhebung des Sattels fest. Nachdem wir eine kurze Zeit verweilt hatten, löste ich den Klammergriff und lockerte auch meine Haltung ein wenig. "Es ist etwas... nervenaufreibend, aber es ist alles gut", versicherte ich meinem Freund und setzte ein sachtes Lächeln auf.
"Wir können ruhig weiter, geht es euch denn gut?" Auch ich brauchte die Bestätigung, dass alles in Ordnung war - auch wenn es eindeutig so aussah.

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