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Der Drachenschlund

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26Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Di Nov 21, 2023 10:06 am

Vahn

Vahn

Vahn ließ die Hand langsam wieder sinken während sich ein leichtes Runzeln seiner Stirn von der von Staub braunen Haut zeigte. Er war sich nicht sicher, warum Shin und auch Zafer lächelten, bis er verstand, dass die Schätzung der verstrichenen Zeit anhand seiner Bartlänge durchaus nicht so ganz als normal bezeichnet werden konnte. In der Regel gab es da ja andere Methoden. Wie eine Sonnenuhr beispielsweise. „Hm ja, das stimmt.“ Er hob noch einmal die Hand, um sich mit den Fingern über die lang gewordenen Stoppeln zu fahren. Es gab viele, die hatten einen deutlich längeren Bart als er…und sahen um einiges gebeutelter aus. Er wollte gar nicht wissen, was der Rekort des längsten Aufenthaltes eines Sträflings hier war…
Der Hauch eines Lächelns wich aus seinem Gesicht als Shin erneut das Wort erhob und eine Frage stellte. Er senkte den Blick auf seine verletzte Hand, wegen der er beinahe ernsten Grund zur Sorge hätte haben können, da war er sich sicher. Auch wenn sie längst noch davon entfernt war, gesund zu erscheinen, war die Infektion wie durch ein Wunder zurück gegangen. Er konnte die Finger sogar wieder einigermaßen bewegen, auch wenn Dinge wie greifen oder filigranere Bewegungen nach wie vor unmöglich waren. Ob es je wieder so wurde wie zuvor…
„Ja“, sagte er nach einem Moment und richtete seine braunen Augen wieder in das verschiedenfarbene Augenpaar der Kitsune, „auch wenn ich das sicher nicht für jeden beantworten kann. Es wird besser, man arrangiert sich…doch das bedeutet nicht, dass der Aufenthalt hier lebenswert wird.“ Die Verzweiflung kam und ging, je nachdem, wie der Tag sich gestaltete. Sah man viel Elend gab es genau zwei Möglichkeiten, wie man seiner Meinung nach damit umgehen konnte: Man ging an ihm zugrunde…oder man wahrte die Distanz zum Geschehen und verkapselte sich, dachte nicht länger darüber nach.
„Du musst einfach lächeln, Junge“, mischte Zafer sich ein und beugte sich vor. In seinem Gesicht war genau das zu sehen, was er Shin riet. Ein Lächeln eben, „lächle den Kerlen ins Gesicht. Lass dich von denen nicht unterkriegen. Wenn sie das schaffen, haben sie gewonnen.“ Der Faun nickte und sein Blick wurde grimmig. „Das ist jedenfalls mein kleiner Rat an jeden hier. Wir haben nichts mehr zu verlieren also warum nicht lächeln.“
Vahn nickte leicht. „Das stimmt. Wir, die wir hier sind, haben nichts mehr zu verlieren.“ Das konnte man auch als Stärke sehen. Und wenn man den Tod nicht mehr fürchtete, weil das Leben nicht mehr auszuhalten war, dann konnte man ihnen hier keine Fesseln anlegen. Was sonst außer sie töten, konnte ihnen angetan werden?
Zafer hatte ihm diese Haltung im Übrigen beigebracht oder ihm damit geholfen, sich das klar zu werden als er hier gelandet war. Es half ihm, über die Runden zu kommen. Ohne den Faun wäre er auch schon längst aufgeschmissen gewesen.



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- Vahn - 31 Jahre - Mensch - Vagabund -
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                        "Invictus" - William Ernest Henley

27Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Do Nov 23, 2023 7:18 pm

Shin

Shin

Die Sache mit dem Bart als Zeitmesser war für einen Moment wirklich ganz lustig, aber so richtig erreichen tat es mich gleichzeitig nicht. Nicht so tief wie es das unter anderen Umständen getan hätte. Fast so, als würde das nur durch die oberste Hülle dringen, aber nicht richtig bis zum Kern kommen. So ungefähr.
Ich wusste nicht so recht, was ich mir von er Antwort auf meine Frage erhoffte. Oder was für eine Antwort ich mir erhoffte. Wie sollte es besser werden? Wie sollte man sich an das hier gewöhnen? Man stumpfte ab, sicher, ja. Aber angenehm wurde es dadurch auch nicht und auch nicht weniger belastend. Einige Dinge wurden normal und man hinterfragte den Schrecken dahinter nicht mehr. Aber andere Dinge blieben furchtbar... Und die waren es, die hier unten jeden auf kurz oder lang zermürbten.
Fast war ich mir sicher, dass das auch für den Faun galt. Meine Ohren spitzten sich erneut. "Wie lange bist du schon hier?", fragte ich ihn, statt sein Lächeln zu erwidern, das er mir als Tipp an die Hand gab. Ich konnte mich nicht dazu bringen, es jetzt zu erwidern. Dabei gehörte ich ja auch zu denen, die oft ein Lächeln aufsetzten und Höflichkeit raushängten, egal wie sie sich fühlten. Oder setzte es gerade dann ein, wenn ich wütend wurde, wie um es zu unterstreichen. Aber so ein Lächeln war das des Faun nicht... Sein Lächeln war echt. Meins war es unter diesen Umständen nie.
"Ich habe etwas zu verlieren", sagte ich leise und ernst, nachdem auch Vahn zugestimmt hatte un deinen Moment lang Stille zwischen uns herrschte. Nur das Grollen tief aus dem Innern des Schlundes und das Murmeln, scharrende Füße, unruhiges Husten waren zu hören.



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28Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Mi Dez 13, 2023 8:38 pm

Vahn

Vahn

Wenn man genauer hinsah, konnte man erkennen dass das Lächeln des Fauns bei Shins Frage in leichtes Straucheln geriet, ehe es sich wieder fing. „Viel zu lange, mein Freund. Da reicht das, was sich Vahn im Gesicht wachsen lässt, bei weitem nicht aus.“ Eine genauere Antwort blieb er Shin schuldig, denn er schwieg anschließend und senkte den Blick nach einem weiteren Moment in Richtung Boden und auf sein behuftes Beinpaar. Das dreckige Fell des Fauns hatte schon lange die selbe schlammige Farbe angenommen wie der Untergrund.
Die beiden hoben den Blick und sahen die Kitsune an, die ihnen nach einem Moment der Stille damit widersprach, dass sie nichts mehr zu verlieren hatte. Vahn musste an Shins kleinen Drachenfreund denken, der nun möglicherweise tot oder ebenfalls gefangen worden war aus Gründen, die sicher nur egoistisch und kaum nachvollziehbar sein konnten. Ob das der Grund, war den Shin ansprach, das wusste er nicht. Vielleicht gab es auch noch etwas Anderes, um das er bangte oder sich Sorgen machte. Eine Familie vielleicht oder etwas Anderes, persönliches.
„Na umso besser!“, rief der Faun aus und zuckte im gleichen Moment zusammen als er bemerkte, dass er nicht gerade leise gewesen war. Verstohlen warf er einen Blick über die Schulter zu dem umliegenden Staub, der die Anwesenden zum Husten brachte. Gar nicht allzu weit entfernt war etwas zu hören, dass große Ähnlichkeit mit dem blanken Knall einer Peitsche hatte.



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29Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Di Dez 19, 2023 2:39 pm

Shin

Shin

Ich war über die Tage ein wenig abgestumpft, aber nicht stark genug, um nicht zu bemerken, dass das Lächeln des Fauns nicht mehr so sicher wirkte bei meiner Frage. Falten gruben sich in meine Stirn und ich schaute ihn aufmerksam an. Vielleicht konnte man mir sogar ansehen, dass ich mich fragte, ob sein Optimismus an Manie grenzte und er also langsam eher verrückt wurde, oder wie er es ansonsten so lange schaffte, sich hier mit positiver Grundhaltung durchzubeißen. Ich würde das auf keinen Fall.
„Wirklich?“, fragte ich bei seinem Ausruf wenig später, und ein verbitterter Unterton hatte sich dabei in meine Stimme geschlichen. Meine Mundwinkel waren nun tatsächlich gehoben – grimmig und ebenso eher zynisch. Auf keinen Fall freudig. Ich senkte die Stimme anschließend ein wenig, da meine Ohren den Knall einer Peitsche einfingen. Innerlich zuckte ich zusammen. Auch für die Schmerzen war ich noch nicht abgestumpft genug, und wie das Ding sich auf dem Rücken anfühlte, hatte ich mittlerweile am eigenen Leib erfahren. Prompt wurde das heiße Jucken dort stärker. „Da es wohl kaum einen Weg hier raus gibt, ist es das sicher nicht.“
Ich senkte den Blick und der Anflug von Verbitterung und … auch Ärger verpuffte. Ich war immer noch recht hoffnungslos. Wie sollte ich Ryu helfen? Was … wenn er gar nicht mehr lebte…? Aber selbst wenn doch, es gab keinen Weg hier raus. Bisher war doch niemand von hier entkommen, oder? Oder wurde das nur verschwiegen? Hatte ich mal irgendwas darüber gehört oder gelesen? Ich wusste es einfach nicht.



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30Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund So Jan 07, 2024 4:02 pm

Vahn

Vahn

Vahn war äußerlich nicht zusammengezuckt als der Peitschenhieb erklang, doch ihm zog sich innerlich der Magen zusammen. wie auch sicher die anderen beiden hatte er keine sonderlich große Lust, heute eine Begegnung mit einer Peitsche zu machen. Vielleicht sollten sie ihr Gespräch besser beenden bevor noch einer der Wärter auf die Idee kam, dies zu übernehmen...
Der Faun schien sich darüber jedoch keine Sorgen zu machen, denn er bekräftigte die verbitterte Erwiderung der Kitsune auf seine Worte mit einem deutlichen Nicken und einem breiten Grinsen, so als ob er den Sarkasmus in Shins Stimme überhaupt nicht bemerkte. Manchmal war sich Vahn auch nicht sicher, ob die fröhliche Laune des Fauns nicht doch nur gespielt und eine Art Schutzmechanismus für ihn war. Er hinterfragte dies jedoch nicht großartig, denn eine Rolle spielte es nicht. Jeder versuchte, hier klarzukommen und wenn Zafer dies mit übertriebener Fröhlichkeit tat, dann war es so. Vahn sah sich da eher so auf Shins Seite...er war auch nicht von der Sorte, die jedes Problem weglachte, doch die Art und Weise, wie der Faun mit der Situation umging, half ihm ab und an eben auch über den Terror und Schmerz hinweg.
Vahn, der Zafer beobachtete und dessen Reaktion auf Shins Aussage daher mitbekam, hob eine Braue, als er das Blitzen in dem Blick des Faun sah. Dieser beugte sich leicht zu ihnen vor, während das Lächeln in seinem Gesicht schmaler wurde, die grünen Augen fixierten das verschiedenfarbige Augenpaar der Kitsune. "Du bist doch ein Feuerbändiger. Oder, Kitsune?" Die Stimme des Fauns war nun gesenkt und jede Spur übertriebener Fröhlichkeit verschwunden.



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31Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Mo Jan 08, 2024 10:36 am

Shin

Shin

Ich für meinen Teil glaubte nicht, dass Zafer meinen Sarkasmus und das Falsche an meinem Lächeln nicht bemerkte. Aber es war eigentlich auch schon wieder egal, da ich nach meinen Worten wieder Richtung Pessimismus unterwegs war und mich die Kraft für meine Verbitterung quasi schon wieder verließ. Es war hoffnungslos. Bis hierher hatte ich viel durchgemacht, auch mit Ryu. Das damls in Jualans Wald war ziemlich heftig gewesen, aber wir hatten es geschafft. Wir hatten Takari überlebt und waren aus diesem Verlies in Cern wieder rausgekommen. Mit Vahns Hilfe. Aber das hier.. Das war eine Nummer zu groß und Ryu war auch gar nicht da. Und gleichzeitig war er der einzige Antrieb, den ich hatte, um hier rauszuwollen.
Es war ein auf und ab.
Mein Blick hob sich zu dem Faun, nur verzögert tat es auch mein Kopf. Einen Moment lang starrte ich ihn an, dann hob ich meinen echten Arm, sodass die Aufmerksamkeit unweigerlich auf die Metallschelle um mein Handgelenk fiel. „Momentan nicht. Ich habe keinen Zugang zu meiner Magie.“ Und ich fragte mich hin und wieder auch, ob das der Grund war, warum ich mich nicht noch einmal in den kleinen Jungen verwandelt hatte. „Ich glaube nicht, dass sie auch nur irgendeinem Magiebegabten hier unten seine Kräfte lassen.“
Man stelle sich vor, was ein Wasserbändiger hier anrichten könnte. Nicht, dass ich mich auch ohne die Schelle in der Lage gefühlt hätte, große Wunder zu wirken. Aber ich hätte wenigstens versuchen können, ein paar Verletzungen zu heilen.



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32Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund So Jan 14, 2024 9:12 pm

Vahn

Vahn

"Natürlich nicht", erwiderte der Faun brüsk und mit zusammengezogenen buschigen Augenbrauen, den Blick auf die Metallschelle gerichtet, die Shin demonstrativ gehoben hatte, "davor haben sie ja Schiss hier...das irgendwer auf die Idee kommen könnte, aus der Reihe zu tanzen..." Die Stille, die sich anschließend um Zafer legte, gab Vahn das Gefühl als würde der Faun etwas zurück halten...als würde er etwas im Schilde führen...
"Worauf willst du hinaus, Zafer", fragte er leise und behielt die braunen Augen aufmerksam in sein Gesicht gerichtet, das nun gar nicht mehr so fröhlich wirkte, sondern eher...umtriebig?
"Aah...nehmen wir einmal an ich hätte da etwas gehört, das unseren Aufenthalt hier etwas versüßen würde..."
"Und das wäre?"
"Hn, das verrate ich Euch nicht. Noch nicht. Ich muss erst noch einige Nachforschungen anstellen...und wenn ich mir sicher bin, dann werde ich Euch davon erzählen. Ich will ja nicht, dass ihr noch enttäuscht seid wenn sich das Gerede der anderen Gefangenen als Märchen herausstellt." Vahn hatte keine Ahnung, um welchen Tratsch es sich da handelte, der an die spitzen Ohren des Faun gelangt war, noch ob es die Geheimniskrämerei wert war.



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33Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund So Jan 21, 2024 10:21 am

Shin

Shin

Meine Ohren legten sich zurück, als der Faun seine Erwiderung abgab. Ich merkte, dass es in mir zu arbeiten begann, und dabei hatte ich eigentlich nicht die Kraft dazu, sah nicht den Sinn darin. Es war einfach frustrierend.
Ich blieb erst stumm und überließ Vahn die Frage, was plötzlich in den Typen gefahren war und was er uns eigentlich sagen wollte. Aber Zafer rückte nicht gleich mit der Sprache heraus, sondern gab sich nun doch lieber vorsichtig. Meine Augen verengten sich und ich verschränkte die Arme vor der Brust, wobei die aufgescheuerte Haut unter der Schelle brannte und die Verletzung am Rücken zog.
"Wenn du erst was nachforschen musst, hättest du schon drei Sätze vorher wieder die Klappe halten sollen. Jetzt kannst du auch genauso gut mit der Sprache rausrücken", knurrte ich leise, überrascht über mich selbst, woher diese Wut auf einmal kam. Die Lage hier unten machte mich offenbar unberechenbar, und ich wusste nicht so recht, ob ich das gut oder schlecht finden sollte. Meine Augen hatten sich verengt und ich starrte Zafer an. Mit seinen Sätzen hatte er doch schon zu viel verraten, um uns hinterher enttäuschen zu können. Blödmann.
Ich drückte die Zähne aufeinander, atmete langsam durch und versuchte, mich wieder ein bisschen zu entspannen. Wut gegen Mitgefangene half mir nicht weiter.



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34Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund So Feb 11, 2024 6:36 pm

Vahn

Vahn

Vahns Blick glitt zur Seite in Richtung der Kitsune und er gab dieser im Stillen Recht; Zafer hätte sich mit seinem Gerede gar nicht erst die Mühe machen müssen wenn er eigentlich vorher erst noch überprüfen wollte, ob das, was er sagte oder eher gehört hatte, auch stimmte. Allerdings glaubte er nicht wirklich daran, dass er ihnen wirklich nichts erzählen wollte. Ob es an seiner Rasse lag oder eine Eigenart von ihm war, der Faun liebte es, um den heißen Brei herum zu reden und andere zu ärgern und dieser Ort schien ihm dieses eigenartige Verhalten nicht ausgetrieben zu haben. Vielleicht hatte die Gefangenschaft ihn auch erst dazu gebracht, so zu sein, wie er war? Wer wusste das schon. Vahn ließ sich in der Regel jedenfalls nicht davon tangieren...doch diesmal war es irgendwie...anders. Für ihn klang das alles tatsächlich nicht nur nach irgendwelchem Gerede, mit der Zafer ihn aufmuntern oder ablenken wollte.
Nun ja, oder er wollte einfach daran glauben, dass es nicht nur eine Laune des Fauns war.
"Aberaber." Der Faun hob beschwichtigend die Hände als Shin für ihn scheinbar unerwartet zickig reagierte, "wer wird denn gleich so aus der Haut fahren..."
"Er hat da schon recht mein Freund", ergriff Vahn nun ebenfalls Partei und beugte sich ein Stück zu Zafer rüber, "es ist ja schön wenn du deine Augen und Ohren offen hältst und dieses und jenes aufschnappst...aber uns einfach so hinhalten und mit nichtssagenden Andeutungen abspeisen ist nicht die feine Art." Zafer blinzelte und starrte den Braunhaarigen einen Augenblick lang an als hätte er einen Geist gesehen. "Ha!", machte er dann und schlug sich mit der flachen Hand auf den befellten Oberschenkel, "da wissen zwei Gentlemen, was sie wollen. Na gut." Er räusperte sich und sah sich noch einmal verschwörerisch um, bevor er sich wieder an die Kitsune und den Waldläufer wandte. Er hob die Hand und schirmte seinen Mund halb ab, sodass das Wort, das er anschließend flüsterte, besser für Shin und Vahn zu verstehen war. "Drachenglut", flüsterte er leise. Der funkelnde Blick seiner weit geöffneten Augen blitzte zwischen den verschiedenfarbigen Augen Shins und den braunen Augen Vahns hin und her. Es war ganz offensichtlich, das er erwartete, die beiden mit diesem Wort von ihrem imaginären Hocker zu hauen.



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35Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Fr Feb 16, 2024 5:19 pm

Shin

Shin

Ich entspannte mich zwar wieder ein bisschen, doch zu behaupten, dass mein Ärger sofort verflog oder ich gar total ruhig war, wäre wirklich übertrieben. Mein Blick blieb auf Zafer gerichtet, die Augen ganz leicht verengt. Fast so, wie man es macht, wenn man misstrauisch jemanden bei seinen Bewegungen beobachtet. Auch Vahn schien es nicht so toll zu finden, dass der Faun oder Pan oder was immer er war uns ein wenig hinzuhalten versuchte.
Vielleicht wollte er uns auch einfach nur aus der Reserve locken oder verfolgte seine Strategie absichtlich, damit wir aufhörten, lange Gesichter zu ziehen. Oder jedenfalls ich. Vahn schaute irgendwie immer gleich aus. Keine Ahnung, ob das an seiner Gesichtsbehaarung lag; ich war mir recht sicher, dass er auch damals immer so ruhig gewesen war und kaum mehr von ihm gekommen war als ein Stirnrunzeln. Oder vielleicht mal ein Lächeln.
So oder so, Zafer zeigte Einsicht, auch wenn ich fand, dass sein kurzes Gelaber vorher nicht sein müsste. Nur ganz leicht beugte ich mich vor, da er für meine guten Ohren ruhig leise sprechen konnte. Und als er dann mit nur einem einzigen Wort um die Ecke kam... Meine Augenbraue hob sich und ich neigte den Kopf zur Seite. Mein eines Ohr drehte sich ebenfalls ein wenig, offensichtlich skeptisch - und verständnislos. Natürlich wusste ich, was Drachenglut war, aber wie das die Antwort auf unsere Fluchtfrage sein sollte...?!
Zafer jedenfalls sah so aus, als wäre von uns zu erwarten, dass wir ein verstehendes "aaah!" von uns gaben und nickten. Nichts dergleichen tat ich: "... und weiter?", fragte ich ihn stattdessen. Dem etwas gepressten Unterton in meiner Stimme konnte man entnehmen, dass ich wieder ungehalten werden würde, wenn er weiter kryptisch redete und nur Ein-Wort-Sätze verlor.



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36Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Mo März 11, 2024 8:04 am

Vahn

Vahn

Auch bei Vahn fehlte der erstaunte oder überraschte Gesichtsausdruck, den sich der Zafer von diesem einen Wort offensichtlich von den Beiden erhofft hatte. Sichtlich enttäuscht senkte er die Hand und ließ den Blick zwischen beiden hin und her gehen, ganz so als wären sie diejenigen, die sich hier seltsam verhielten. Dabei war es nun wirklich nicht so, als wäre Vahn eine Frohnatur, beziehungsweise würde grinsend durch die Welt gehen und hätte die Wochen zuvor etwas zu lachen gehabt. Ganz so überraschend konnte es für den Faun also dann doch nicht sein.
Allerdings tat ihm Vahn doch ein wenig leid, weswegen er leise die Stimme hob und sich aktiv in die Unterhaltung einklinkte, nachdem Shin Zafer gedrängt hatte, weiter zu reden, anstatt ihn mit Schweigen zu bestrafen. Zwar klang es so, als wüsste Shin, was hinter diesem einen Wort steckte, doch Vahn war sich unsicher...er wollte sicher gehen, dass sie hier auch wirklich über die gleiche Sache sprachen. "Es handelt sich dabei um einen besonderen Edelstein, wenn ich mich recht erinnere", hob er an zu sprechen und richtete die braunen Augen in Zafers Gesicht, "er ist selten...und bringt ein kleines Vermögen." Selbst hatte er diesen besonderen Edelstein noch nicht zu Gesicht bekommen. Die Reichen zierten gerne ihre Schmuckstücke damit, die Normalbevölkerung konnte sich einen solchen Luxus kaum leisten. Zumindest wenn die Preise stimmten, die er mit diesem Wort verband. Wenn es um solche Informationen ging, war sein Gedächtnis recht zuverlässig.
Der Faun hatte sich in der Zwischenzeit wieder zusammen gerissen und den enttäuschten Gesichtsausdruck gegen ein aufgeregtes Strahlen in den Augen eingetauscht. Er nickte auf Vahns Worte und beugte sich nun erneut vor. "Jajaja, das stimmt, das Zeug ist 'ne ordentliche Stange wert...aber das ist ja nur der langweilige Part. Ganz von seinem Wert abgesehen verstärkt dieser Stein nämlich auch die Fähigkeiten seines Trägers..." Zafers Blick glitt verschwörerisch in Richtung Shin, "die Feuermagie natürlich nur. Es heißt das Feuer eines Vulkans selbst ist in diesem schicken Stein eingeschlossen und wenn ein Feuerbändiger Zugang zu dieser magischen Quelle hat, vervielfältigen sich seine Kräfte..."
Auf Vahns Stirn erschien eine nachdenkliche Falte. Nun, wo er es ausgesprochen hatte, meinte er sich an diverse Gerüchte zu erinnern, die Zafers Worte unterstützen würden...und nun wurde ihm auch in etwa klar, was der Faun im Schilde führte. Er blinzelte langsam und ließ die braunen Augen in Richtung Shin gehen.
Sie hatten einen Feuerbändiger.



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37Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Mi März 13, 2024 9:08 pm

Shin

Shin

Mein eines Ohr drehte sich zu Vahn, der erstaunlicherweise derjenige war, der sich zu einer Erklärung berufen fühlte. Vielleicht, weil Zafer nicht mit der Sprache rausrücken wollte oder es möglichst spannend machte und Vahn bemerkte, dass mir gleich die Geduld flöten ging. Mein Blick folgte der Ohrenbewegung. Der Faun hingegen bekam keinerlei entschuldigende Reaktion für seine Enttäuschung über unsere "Nüchternheit".
Drachenglut war der geläufige Begriff für den Edelstein, um den es ging. Einen Karon, der nicht wusste, was das war, gab es quasi nicht. Und offenbar kannte auch Zafer es - oder hatte er es hier irgendwo aufgeschnappt? Nun ja, letzteres auf jeden Fall, irgendwie musste er ja auf seinen "Plan" gekommen sein, aber vielleicht hatte er es auch schon vorher gekannt. Der seltene Edelstein war bei Sammlern begehrt, weil er sehr wertvoll war, und ich konnte mir vorstellen, dass Takari ein kleines Häufchen funkelnder Juwelen davon sein Eigen nannte. Aber auch andere Leute hätten gerne etwas davon, besonders, wenn sie ihre Feuerkräfte beruflich benötigten - oder kriegerisch. Denn wie Zafer richtigerweise in Vahns Erzählung einsprang, verstärkte dieser Stein feurige Magie.
Auch ich konnte an dieser Stelle Eins und Eins zusammenzählen. Zafers leuchtende Augen trafen auch schon auf mich. Meine Ohren spitzten sich wieder und zuckten nur einmal leicht zurück, als irgendwo von weiter links Gemecker kam und ein Peitschenknall die Luft erfüllte. Mein Herz machte einen Sprung, weil mein Körper mittlerweile automatisch beißenden Schmerz oder einen Schrei bei diesem Geräusch erwartete.
Als der kurze Schreck wieder abgeklungen war, hob ich langsam meinen Unterarm und präsentierte den beiden die scheinbar so schlichte Metallschelle um mein wundgescheuertes Handgelenk.
"Ich glaube nicht, dass Drachenglut die Wirkung dieses hübschen Armreifs aufheben kann, also tut's mir leid, wenn ich nicht so begeistert bin wie du..." Mein Tonfall klang nicht versöhnlich, dafür aber auch nicht mehr angriffslustig. Eher aufrichtig. Andererseits... Selbst wenn meine Kräfte funktionierten, wusste ich nicht, wie verstärkte Feuerkraft uns hier rausbringen sollte. Meinte Zafer, ein hitziger Wutausbruch könnte uns den Weg freiräumen?



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38Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Sa März 16, 2024 8:08 pm

Vahn

Vahn

Während sich an Zafer gar nichts regte und dieser eher gespannt Shin beobachtete, dem nun ja mittlerweile auch klar war, worauf das Ganze hinaus lief, zuckte Vahn leicht zusammen als das Knallen der Peitsche in der Nähe durch die Dunstglocke zu ihnen herüber wehte. Es war ein Geräusch, das sich wahrscheinlich für immer in sein Gedächtnis eingebrannt hatte und niemals wieder mehr als eine negative Verknüpfung an Schmerzen sein würde.
Da das Geräusch auch an Shin nicht einfach so vorüber zog, verpasste er jedoch nichts als seine Aufmerksamkeit kurz in eine andere Richtung glitt. Sein Blick senkte sich auf die arglos erscheinende einfache Handschelle, die Shin präsentierte. Er besaß keine davon.
Zafer wirkte nicht abgeschreckt. Warum auch, er besaß selbst eine an seinem linken Ziegenfuß." Aaach, das sind Sachen, um die mach ich mir noch gar keine Sorgen. Glaub mir, da finden wir sicher auch ne Lösung für wenn es erst mal soweit ist." Der Faun lächelte verhalten und seufzte, womit besagtes Lächeln auch schon verebbte. Da er die Hoffnung aufgegeben hatte, einen der beiden Mithäftlinge noch vom Hocker zu hauen, schwand auch die scheinbar überschwänglich gute Laune. Auch Vahn blieb skeptisch. "Also ist dein Plan, dich in einem selbstmörderischen Akt bis zu diesem Ort, an dem sich dieses besondere Gestein befindet, durchzuschlagen und zu hoffen, das Shins Anwesenheit uns irgendetwas bringen könnte?", sagte er mit gesenkter Stimme. Es klang nicht wirklich wie eine Frage, es war eher eine Art Zusammenfassung. Damit Vahn auch sicher war, dass er das hier richtig verstand.
"Naja, wollt ihr denn wirklich hier langsam versauern und elendig zugrunde gehen?" Zafer seufzte und anders als in den Minuten zuvor legte sich ein Schatten in seine Züge. Sein finsterer Blick richtete sich auf den staubigen Boden. "Ich bin es leid, hier eingesperrt zu sein und zu warten...auf den Abend, nur um am nächsten Morgen die selbe Tortur über mich ergehen zu lassen..." Ein Blinzeln und einen Augenaufschlag später verschwand der finstere Ausdruck in seinem Gesicht. Er hob den Blick an und richtete ihn auf Shin. "Ja, es ist schon so, wie du sagst Vahn, aber das ist eben nur die halbe Geschichte. Ich habe Freunde da draußen und Quellen, die mir sagen, dass sie auf dem Weg sind. Sie haben rausgefunden, wo sich dieser Ort hier befindet. Wenn wir es irgendwie schaffen, uns hier zu organisieren und etwas anzuzetteln und irgendwas zu erreichen...dann haben vielleicht wir eine Chance...
...und vielleicht kannst du uns dabei ein wenig Helfen, Füchschen."



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39Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund So März 17, 2024 7:00 pm

Shin

Shin

Während meine Aufmerksamkeit natürlich geweckt war und auf Zafer hing, in Erwartung weiterer Informationen und vor allem Antworten auf meine stummen Fragen, wie die Drachenglut denn insgesamt gesehen eine Lösung sein sollte, begannen gleichzeitig meine Gedanken zu rasen. Und ich wusste nicht, wie ich das finden sollte...
Ich war bisher drauf und dran gewesen, wegen der aussichtslosen Lage die Hoffnung aufzugeben und mich verzweifelt in mein Schicksal zu ergeben. Oder ... eher fast gleichgültig und depressiv. Das war nicht mehr so schlimm wie am Anfang, doch ich wollte einfach keine Hoffnung haben und mich an etwas klammern, wenn das Schicksal mir währenddessen nur ins Gesicht lachen und mir tagtäglich und stündlich und nach jeder harten Schicht, jedem Peitschenhieb und jedem Gebrülle nur immer wieder unter die Nase rieb, dass es keinen Ausweg gab.
Deshalb war ich auch jetzt immer noch eher vorsichtig, nicht optimistisch und auch nicht begeistert oder Feuer und Flamme. Selbstschutz vielleicht. Ich wollte mich hinterher nicht am Boden zerstört sehen.
Andererseits... Zafer hatte recht, als er schließlich weiterredete. Was hatten wir schon zu verlieren? Und wollte ich wirklich hier versauern oder an einer Sepsis sterben? - Nicht, dass die Chancen schlecht standen, ehrlich... Wollte ich akzeptieren, dass mein Leben vorbei war und ich hier nur qualvoll auf meinen Tod warten konnte? Egal, ob ein Fluchtversuch scheiterte oder nicht?
Meine Ohren spitzten sich, als er sagte, dass Leute auf dem Weg waren. "Woher weißt du das?", fragte ich leise dazwischen. Das hier war kein verdammtes Gefängnis, in das man Infos und Drogen rein und rausschmuggeln konnte. Gab es Spitzel unter den Wachen? Letztlich hing auch mein Blick weiter an dem Faun, ich hatte seine Gefühlsregungen beobachtet und gesehen, wie er nun wieder mehr zu seinem "alten Ich" zurückfand. Wenn auch er gerade nicht mehr breit grinste oder lachte.
Ich zögerte und senkte schließlich den Blick auch. "Klingt ... alles ziemlich vage...", murmelte ich schließlich und schob die Hand zu meinem Rücken. Leicht zuckte ich zusammen, als ich die verkrustete, pochende und juckende untere Stelle der Verletzung zwischen den Stofffetzen meiner Kleidung ertastete. "Vorausgesetzt ich krepiere nicht und es wird ein Plan aufgetischt, der wenigstens ein wenig machbar klingt... Bin ich aber dabei... Denke ich."



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40Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Sa März 30, 2024 12:44 pm

Vahn

Vahn

Vahn war sich nicht sicher, ob er überrascht über die Tatsache sein sollte, dass Zafer scheinbar mehr zu bieten hatte als nur leere Sprüche. Das er dort draußen Freunde hatte, die ihn suchten beziehungsweise ihn scheinbar auch gefunden hatten, war etwas, das man nicht zur bloßen Aufmunterung oder zum legen falscher Hoffnungen sagte. Der Faun verhielt sich zwar oft der Situation entsprechend zu gut gelaunt, doch solche Dinge sagte er eben auch nicht einfach nur daher...
Die braunen Augen ruhten in dem Gesicht des Faun und er betrachtete seinen neuen Freund und Weggefährten nun aus etwas anderen Augen. Sie hatten nie viel über ihrer beiden Vergangenheiten gesprochen, doch nun fragte Vahn sich, wer Zafer eigentlich war das er solche Freunde hatte, die ihn in einem Hochsicherheitsgefängnis ausfindig machen konnten, dessen Aufenthaltsort nicht bekannt war...
Seine in der trockenen Luft aufgerissenen Lippen lösten sich voneinander, doch er sprach seine Frage nicht laut aus. Er hatte das Gefühl, dass diese Sache etwas war, das man besser nicht laut hier aussprach...
Shin hingegen hatte weniger Probleme, eine Frage zu stellen, die in die selbe Richtung zielte wie es seine getan hätte. Doch der Faun lächelte nur milde und zuckte mit den staubbedeckten Schultern. "Tut mir leid, aber mehr kann ich auch fürs Erste auch nicht sagen. Wenns Neuigkeiten gibt, werd ich Euch auf dem Laufenden halten. Ja?" Zafers Blick huschte zwischen Shin und Vahn hin und her. Letzterer gab noch ein leichtes Nicken von sich. Auch er wäre dabei, sofern der Plan einigermaßen sinnvoll erschien. Andererseits hatten sie nun wirklich nichts mehr hier zu verlieren und langsam und qualvoll und auf das Mindeste reduziert zu sterben war etwas, worauf er nicht waren wollte. Es würde kein Wunder geschehen, das ihn hier heraus holen sollte.
Vahns Aufmerksamkeit richtete sich zurück auf die Kitsune. Er hatte die Handbewegung in Richtung seines Rückens bemerkt. "Ist die Wunde schlimm?", fragte er leise.



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41Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Di Apr 02, 2024 7:41 pm

Shin

Shin

Ich war nicht begeistert darüber, dass Zafer uns seine Informationsquellen nicht mitteilen wollte. Ich konnte aber auch verstehen, warum er es möglicherweise nicht tat. Nicht, dass wir nicht vertrauenswürdig wären, denn dafür hatte er nun echt schon zu viel verraten. Es war mehr, dass jede weitere Information unter Umständen auch aus uns herausgeprügelt werden könnte. Ich hatte in meinem Leben zwar schon einiges mitgemacht, aber ich konnte nicht wie die Helden in irgendwelchen Romanen Stein und Bein drauf schwören, dass ich bei Quälerei die Klappe halten würde. Ich war ein Fuchs. Kein Wolf, der für sein Rudel starb.
Einen Moment lang blickte ich dem Faun noch aufmerksam in die Augen. Dann nickte ich jedoch und wandte ihn zum Boden. Ich tat einen tiefen Atemzug.
Und ich hätte den Augenblick wohl auch dafür genutzt, um über die jüngste Entwicklung nachzudenken, doch Vahn war wohl aufgefallen, dass ich mir an den Rücken fasste. Ich ließ die Hand bei seiner Frage wieder sinken.
"Sie ist warm und juckt. Ich kann sie zwar nicht sehen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie entzündet ist." Würde mich schwer wundern, wenn nicht. Der Staub, der ganze Dreck hier unten, die Dämpfe und die auch ansonsten nicht gerade vorbildlich hygienischen Bedingungen hier unten. Ein sauberes, heißes Bad? Hah, aber doch nicht für uns. Eimer und Lappen für die Katzenwäsche? Fehlanzeige. Mein Geruchssinn war hier unten mittlerweile wohl auch schon so abgestumpft, dass ich gar nicht mehr wirklich wahrnahm, wie sehr wir alle nach Schweiß und Schmutz stinken mussten. Na ja, und die Dämpfe und der schwefelige Geruch taten ihr übriges.



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42Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Mi Apr 03, 2024 2:58 pm

Vahn

Vahn

Da das Thema Ausbruch fürs Erste beendet war, entspannte sich die Situation zwischen ihnen wieder etwas. Zumindest der Faun schien doch etwas angespannt gewesen zu sein, denn er nahm nun eine etwas andere Körperhaltung ein und wandte die Augen von seinen beiden Gesprächspartnern, um diese stattdessen durch die staubige Umgebung gehen zu lassen. Es wirkte nicht so, als wäre irgendjemand auf die drei aufmerksam geworden, doch dafür war zu spüren, dass es insgesamt auch ruhiger um sie herum geworden war. Bald würde man sie sicher erneut in die Höhlen zurück bringen, wo sie weiter arbeiten sollten.
Vahn rückte noch etwas näher an Shin heran und warf dem Stofffetzen, der seinen Rücken bedeckte, einen Blick zu. Ein dunkler Fleck war an dem Oberteil am Rücken zu erahnen, der jedoch durch all den anderen Schmutz gut verborgen war. Er hätte angeboten, einen Blick auf sie zu werfen, doch wenn die Wächter Wind davon bekamen, das Shin verletzt war, würden sie ihn am Ende noch als zur Arbeit unfähig einstufen und aussortieren. Was genau das bedeutete, konnte man sich auch mit wenig Fantasie ausmahlen.
Außerdem besaß er nichts, was der Kitsune wirklich helfen konnte. Was ihr geholfen hätte, wären einige Heilkräuter und vor allem frisches, sauberes Wasser, mit dem sie die Wunde säubern konnte. Hier hatte er...nichts...
"So eine scheiße..." Vahn fluchte selten, doch das kam ihm nur allzu leicht von den Lippen. Es reichte schon die Gesamtsituation in diesem Verließ, da war eine entzündete Wunde etwas, das man wirklich gar nicht gebrauchen konnte. "Hoffentlich wird es nicht schlimmer..."
"So, genug gefaulenzt!", peitschte die Stimme eines Wächters durch den Staub, dicht gefolgt von dem Knallen einer echten Peitsche, "los ihr faulen Säcke, es geht wieder nach unten!" Der Staub in der Luft hatte sich nur minimal gelichtet, weswegen die sich regenden und aufstehenden Gefangenen um sie herum nur als Schattengestalten zu erahnen waren. Dafür war das allgemeine Stöhnen und Ächzen unüberhörbar.
Vahn zog die Beine an und machte sich daran, aufzustehen. Er beschloss, ein Auge auf Shin zu haben, falls der durch seine Verletzung Probleme bekam. Das war das Mindeste, was er tun konnte...



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43Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Mi Apr 03, 2024 8:19 pm

Shin

Shin

Meine Ohren spitzten sich zu Vahn, der einen unerwarteten Fluch ausstieß. Den ersten, seit ich ihn kannte, wenn ich mich recht erinnerte. Aber die Situation war immer noch zu beschissen, als dass ich dazu ein Grinsen zeigen konnte. Stattdessen brummte ich nur grimmig eine Zustimmung.
Ich wusste, dass es mein Todesurteil wäre, wenn ich mich in den kleinen Jungen verwandelte. Sie würden mich sofort aussortieren. Meine Selbstheilungskräfte funktionierten dank der Fessel nicht und ich wusste nicht, inwieweit meine Verwandlung zu meiner Magie gehörte. Aber ich ging davon aus, dass dieser Reflex von der Schelle nicht blockiert wurde. Die Frage war wohl nur: Würde ich krank werden oder nicht? Und die nächste, wenn ja: Würde ich mit Fieber auffallen und aus dem Verkehr gezogen oder würde ich mich gleich verwandeln?
Wenn ich wenigstens die Fuchsgestalt herbeizaubern könnte. Dann wäre ich auch diese Fessel... -
Nun legten meine Ohren sich an, da offiziell das Ende unserer Pause verkündet wurde. Ich stimmte in das Stöhnen und Ächzen nicht ein, war aber trotzdem nicht begeisterter. Ich sah auf, als einer der Wächter in der Nähe durch die Reihen ging, um der Forderung des anderen Nachdruck zu verleihen. Er wirkte etwas älter als der Durchschnitt der Wächter hier, hatte einen unbarmherzigen, harten Blick und ... wenn man so wollte verkörperte er das typische Bild eines Karon. Aber sein Gesichtsausdruck war nichts Neues. Er schien den meisten Wächtern hier in die Züge gemeißelt.
Ich stand auf und ließ mir dabei nicht anmerken, dass es im Rücken ganz schön zwiebelte. Auf ein Neues... Zurück in den ewigen Kreislauf... Nur diesmal mit einem winzigen Funken Hoffnung.



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44Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund So Apr 07, 2024 11:49 am

Vahn

Vahn

Der Alltag im Drachenschlund hatte die Drei schnell wieder und erstickte bei Vahn beinahe jeglichen Gedanken über ein mögliches Entfliehen aus dieser Hölle. Die Zeit verging so schleppend wie sie es nur konnte wenn man sich in einer unangenehmen Situation befand; es ging tief in das Höhlensystem hinab, das den Schlund umgeben musste wie der Bau einem riesigen Ameisenbau, wo sie tagein, tagaus damit beschäftigt waren, weitere Gänge zu graben und Geröll beiseite zu räumen. Die Dämpfe und Rauchschwaden, die dann und wann in die Gänge krochen, sorgten bei den Gefangenen für regelmäßige Luftnot. Einmal durchbrachen sie eine Gasader, wodurch sich der Tunnel schnell mit einem reizenden Gas füllte. Das brachte Vahn an seine äußerste Grenze und er schaffte es mit einigen Anderen gerade noch so rechtzeitig heraus, nicht zu Husten und nach Luft zu schnappen und zu spüren, wie das Gas dafür sorgte, dass seine Atemgänge zuschwollen. Als er hinterher darüber nachdachte, war er sich sicher, das er nur knapp dem Erstickungstod entkommen war, so wie es einige seiner Gruppe an diesem Tag auch dahin gesiecht hatte. Er spürte auch, wie ihn allmählich die Kräfte verließen. Er hatte sehr viel an Gewicht verloren und das wenige an Nahrung, das ihm und den Anderen bereit gestellt wurde, reichte mitnichten aus, um die Energiereserven wieder vollständig aufzufüllen. Alles an diesem Ort schien darauf ausgelegt zu sein, seine Bewohner langsam und sicher ausbluten zu lassen...bis auf die Aufseher selbstverständlich. Denen ging es blendend.
Trotz seiner misslichen Lage und seines Zustandes versuchte Vahn, ein Auge auf Shin zu haben. Sich mental von diesem Ort nicht brechen zu lassen war eine Sache...doch Shin hatte ja noch zusätzlich diese Wunde auf dem Rücken, die sich in dieser Umgebung nur verschlechtern anstatt heilen konnte. Ab und an arbeiteten die beiden gemeinsam in einer Arbeitsgruppe, Zafer sah er auch hin und wieder. Der Faun hatte ebenfalls sichtlich abgenommen, doch ansonsten schien es so als könnte nichts und niemand sein Gemüt trüben. Es war seine Art, mit der Situation umzugehen...möglicherweise hatte er aber auch noch einen größeren Antrieb und mehr Hoffnung im Herzen als der größte Teil der anderen Mithäftlinge.
Und was Vahn betraf...er war schon immer gut darin, anderen zu helfen und sich zwar nicht blindlings, jedoch auch bis zu einem gewissen Grad aufzuopfern sodass man behaupten konnte, dass Shin und auch einige andere Mithäftlinge sein persönlicher Antrieb waren, weiterhin zu versuchen, jeden einzelnen Tag hinter sich zu bringen und weiter zu machen, anstatt zum letzten Mal zusammenzuklappen und nicht mehr aufzustehen. Es war für Vielen ja auch oft einfacher, anderen zu helfen als sich selbst und das galt auch besonders für ihn.
Vahn konnte nicht sagen, wie lange es nun schon her war, seit sie zu Dritt im Staub gesessen und Zafer zugehört hatten, der von Bekannten und der Drachenglut gesprochen hatte. Er hatte sein Zeitgefühl völlig verloren und seit diesem Gespräch hatte es auch kein zweites gegeben. An diesem Tag während einer kleinen Verschnaufpause, setzte sich der Faun, der mit ihm zusammen eine Schicht hatte, jedoch in seine Nähe und als der Wächter sich ein Stück entfernte, wohl um selbst etwas zu Essen, wandte er sich ihm zu...und schaffte es mit dem, was er sagte, dem Waldläufer neue Hoffnung einzuhauchen und an einen Plan zu glauben, der riskanter nicht sein konnte...aber nicht unmöglich...



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45Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Mo Apr 08, 2024 7:47 pm

Shin

Shin

Dank unserer kleinen Unterhaltung hatte mein Gemüt sich zwar in den ersten ... nun ja, Stunden etwas aufgehellt, doch Euphorie empfand ich nicht darüber und viel zu schnell kam der alte, furchtbare Trott zurück. Dazu kamen die Schmerzen und das Jucken am Rücken. Ich merkte, dass es mir half, die Gedanken auf eine baldige Flucht zu fokussieren und darüber zu grübeln, wer wohl diese mysteriösen Bekannten von Zafer waren. Wie sie hiervon erfahren hatten. Wie sie uns helfen würden. Wie wir helfen würden. Wie ich helfen sollte... Aber das ging nur solange gut, wie ich mich noch gut genug fühlte.
Die Erschöpfung, der wenige, schlechte Schlaf, das wenige Essen, das wenige Wasser, die schlechten hygienischen Bedingungen und allgemein einfach alles hier sorgten dafür, dass die Wunde an meinem Rücken nicht besser wurde - sondern schlechter.
Ich hatte schon bald die Vermutung, Fieber zu haben. Ich begann mich auf eine verräterische Art und Weise schlapp zu fühlen, und ich war mir in dieser Situation wirklich nicht zu schade, das auch Vahn mitzuteilen, als wir die Gelegenheit hatten, kurz zu sprechen. Gegenüber den Wächtern ließ ich es mir nicht anmerken, denn ich wollte wirklich nicht aussortiert werden - oder auch noch absichtlich schlimmer schikaniert als ohnehin schon.
Aber mir war klar, dass ich es nicht ewig verstecken konnte. Es würde nicht besser werden. Nur ärger. Ich konnte mich nicht heilen, mit den Fesseln schon mal sowieso nicht, und die Bedingungen hier waren so furchtbar, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ich mich spontan erholte, quasi bei Null lag. Also fiel es bald auf. Also nahm meine Leistung ab und somit wurde ich angeschnauzt, dass ich ja nicht meinen müsste, netter behandelt zu werden als der Rest, nur weil ich simulierte. Was ich sicher nicht tat. Hinzu kam die Drohung, dass ich gefälligst so viel schaffte wie sonst auch, wenn ich nicht noch einen frischen Peitschenhieb dazuverdienen wollte.
Einen Tag lang ging das gut, aber als ich mich schließlich hinlegen konnte, zurückgezogen in die hinterste Ecke der Schlafhöhle, in die ich eingeteilt war, bekam ich heftigen Schüttelfrost, Schweißausbrüche und hatte einen ziemlich krassen Fiebertraum, sobald ich in einen unruhigen Schlaf gefallen war. Ob es auch die Schuld der Schelle war, die verhinderte, dass ich mich verwandelte, wusste ich nicht. Zu dem kleinen Jungen zu werden, wäre vermutlich der einzige Ausweg für meinen Körper gewesen, doch es passierte nicht.
Stattdessen wurde ich wach, weil ich fühlte, wie etwas Feuchtes um meine Beine gelegt wurde und mir jemand den Rücken mit etwas abwischte, das sich wie Eis und gleichzeitig viel zu heiß anfühlte. Ich drehte den Kopf, um nachzusehen, konnte jedoch nicht viel erkennen, weil die Person sich zu weit hinter meinem Rücken befand und ich auch keine Kraft hatte. Außerdem wäre ich sicher gewesen, dass ich es mir nur einbildete, wenn ich nicht am nächsten ... Morgen oder wann auch immer festgestellt hätte, dass sich feuchte und nach Kräutern riechende Laken unter meiner Kleidung auf meinem Rücken befanden.
"Wenn du weiterleben willst, hältst du dein Maul und entsorgst die Arzneien morgen unauffällig, kapiert?"
Ich sah auf, erstaunt darüber, dass die Welt nicht aus dem Gleichgewicht kippte - jedenfalls nicht mehr so stark wie am Tag zuvor - und entdeckte einen Mithäftling, der neben mir saß. Er schob mir etwas sauberes Wasser zu. Ein ganzer Becher mehr als sonst. "Heute kannst du hier bleiben, dafür wurde gesorgt. Aber wenn du morgen nicht auf den Beinen bist, sieht's übel aus."
Ich wusste nicht so recht, wieso keine der Wachen hereinstürmte und mich nach draußen zog, als unsere Schicht begann, aber ich hinterfragte es auch nicht. Ich tat mein Bestes, mich auszuruhen, um für den nächsten Tag gewappnet zu sein. Außerdem war ich damit beschäftigt, mein Handgelenk aus der Schelle zu winden. Sie saß zwar eng, aber nicht direkt an der Haut, um zu verhindern, dass die Hand anschwoll und ... nun ja, abstarb. Natürlich war mein Handgelenk trotzdem aufgescheuert und wund. Aber mittlerweile hatte ich so viel an Gewicht verloren, dass die Schelle hin und her rutschte. Ich müsste nur irgendwie dazu in der Lage sein, meine Hand herauszuwinden und wäre sie los...
Allerdings war ich mir ziemlich sicher, dass die Leute hier nicht so dumm waren, es so weit kommen zu lassen. Ich war sicher nicht der erste, der versuchte, das Ding loszuwerden. Regelmäßig wurde kontrolliert, ob es noch fest genug saß. Und ... um ehrlich zu sein hätte ich mir den Daumen oder seinen Ballen abschneiden müssen, damit meine Hand schmal genug wäre. Und das wollte ich dann doch nicht tun. Ich musste mich ausruhen und darauf vertrauen, dass Zafers Rettungskommando eine Lösung hatte.
Ich war immer noch ziemlich schwach und wackelig auf den Beinen, als ich am nächsten Tag wieder mit den anderen geholt wurde. Mir fiel auf, dass es eine Wachablösung gegeben hatte, was den Verdacht bestätigte, dass es Wächter geben musste, die ein Auge zudrückten oder vielleicht sogar halfen.
Vielleicht waren sie hier nicht alle skrupel- und gewissenlose Arschlöcher. Aber trotzdem hoffte ich, dass Zafer oder Vahn, mit dem ich eher Kontakt hatte, bald mit guten Nachrichten kam. Denn verheilt war die Verletzung noch lange nicht und die Salben auf meinem Rücken hatten keine Wunder gewirkt. Und ... es fehlte nur das nächste Auspeitschen und ich würde mir vielleicht die nächste Infektion einfangen.



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46Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Do Apr 11, 2024 8:11 pm

Vahn

Vahn

Ein neuer Tag brach an und es gab nichts, was ihn von den vergangenen Tagen unterschied. Bis auf die Tatsache, dass Vahn, seitdem er dieses kurze aber lohnenswerte Gespräch mit Zafer gehabt hatte, gedanklich einiges zu verarbeiten hatte. Und sich den Kopf zerbrach wie zum Teufel dieser Plan je funktionieren sollte...
Und was passierte, wenn er es tat.
Auch wenn er nicht direkt mit involviert war, wusste er, dass es Shin schlechter ging und das ihm geholfen worden war, weswegen er Augen und Ohren offen hielt, um zu sehen, ob er die Kitsune vielleicht irgendwo entdeckte und zu sehen, wie es ihr ging. Bis zum Mittag hatte er kein Glück darin und er nutzte die viel zu kurze Pause und das unzureichende trockene Brot, das bisschen an Kraft zusammen zu kratzen, das ihm dieser Ort übrig gelassen hatte, bevor es in die zweite Schicht ging.
Er entdeckte Shin zwischendurch, als er gerade dabei war, eine Ladung Steine aus einem der Stollen zu tragen. Er befand sich in einer anderen Arbeitsgruppe...und er sah sehr blass um die Nase aus...
Vahn brachte die Steinladung zum Abladeplatz und ging mit dem geleerten Korb in Shins Richtung, wobei er vorsichtig war, nicht gesehen zu werden jedoch auch nicht den Eindruck zu erwecken, er würde hier einfach so herum schleichen...



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47Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Di Apr 16, 2024 7:25 pm

Shin

Shin

Von den heutigen Wachen nahm tatsächlich keine auf mich Rücksicht. Ich wurde lediglich diverse Male angepampt, dass ich gefälligst hin machen sollte, wenn ich keine Prügel und alle meine Schwänze behalten wollte. Ehrlich gesagt wunderte es mich ein bisschen, dass noch niemand auf die Idee gekommen war, sie mir abzuschneiden. Vielleicht, weil die Gerüchte über den Kitsunefluch hartnäckig genug waren. Ich wusste ehrlicherweise selbst nicht, wie viel dran war, dass es Unglück brachte, einem lebenden Fuchs den Schwanz abzuschneiden.
Gut, vielleicht warteten sie dann einfach, bis ich tot war...
Ich hatte nur zwischenzeitlich Hoffnung geschöpft, als es mir am Morgen wieder besser gegangen war. Die Anstrengungen im Verlauf des Tages waren die Hölle, und zwar noch viel mehr als sonst. Jeder Schritt war anstrengend und mir war etwas schwindelig. Die Dämpfe und allgemein die schlechten Bedingungen hier machten es noch schlimmer, auch wenn das Fieber glücklicherweise zurückgegangen war. Die Lagen auf meiner Verletzung klebten mittlerweile wohl auch nur noch an meiner Haut, weil sie mit der Paste an ihr getrocknet waren. Feucht waren sie nicht mehr und kühlten dadurch auch nicht mehr. Dadurch fühlte sich meine Haut am Rücken gespannt und unangenehm an.
Ich war so konzentriert und bemüht darum, genug Arbeit zu leisten, dass ich nicht später gleich wieder misshandelt wurde, dass ich Vahn nicht bemerkte, als dieser sich näherte. Mein Arbeitsnachbar war gerade dabei, seine Ladung wegzubringen, sodass der Platz neben mir freigeworden war und es vielleicht nicht so auffiel, wenn Vahn sich kurz zu mir gesellte.



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48Der Drachenschlund - Seite 2 Empty Re: Der Drachenschlund Sa Mai 04, 2024 5:01 pm

Vahn

Vahn

(Wow wie positiv von Shin p_p)

Vahn hatte nicht das Gefühl als würde die Kitsune ihn bemerken als er sich langsam näherte. Das war vermutlcih auch nicht schlecht, denn im Gegenzug näherte er sich ihm ohne da es so wirkte, als hätte er es tatsächlich auf ihn abgesehen, sondern mehr auf den Schutthaufen, von dem er etwas in den leeren Korb befördern wollte, den er mit sich trug.
An besagtem Steinhaufen blieb er stehen und stellte den Korb vor ihm auf dem Boden ab. Die Bewegungen wirkten mühselig und waren es auch, obwohl der Korb an sich nicht schwer war. Dennoch war es mittlerweile so, dass ihm jede Bewegung schwer fiel, da ihm einfach jegliche Energie dafür fehlte. Es war ein Wunder das er sich noch immer auf den Beinen halten konnte, fand er.
"Shin." seine Stimme klang kratzig und brüchig da sie aus einer viel zu trockenen Kehle kam und Vahn seine Stimme auch nicht oft benutzte. Er räusperte sich und hustete, sah sich auch noch einmal um. Sie blieben alleine, was ein unentdecktes Gespräch zwischen ihnen möglich machte.
Sein Augenmerk ging zurück in Richtung der Kitsune, um zu sehen, ob seine Stimme ausgereicht hatte, um Shins Aufmerksamkeit zu haben.



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