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Die weiten Ebenen von Lasaliel

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126Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel So Jan 14, 2024 11:47 am

Arrow

Arrow

Er hob leicht die Schultern, als sie meinte, dass Ausdauer nicht ihr Problem sei. Und nickte dann, da sie einen Moment später schon von selbst darauf kam, dass es wohl auch eine Sache des Kopfes sei. Es forderte schon viel Konzentration, besonders wenn man es neu lernte. Aber auch das Hirn verhielt sich stellenweise wie ein Muskel. Je öfter man etwas tat, desto besser gewöhnte es sich daran und irgendwann musste man nicht mehr darüber nachdenken. Wie beim Gehen. Oder Schreiben. "Ja. Das Wiederholen ist sehr wichtig." Das hatte er ihr bereits gesagt.
Arrow nickte erneut und zeigte sich somit mit der vorgeschlagenen Pause einverstanden. Während Nora etwas trank, legte er die Saya weg und löste den schmalen Obi von der Taille, den er ablegte und anschießend auch die Haori auszog. Der Wind war hier schwach und die Bewegung hatte seinen Körper aufgewärmt, sodass er sie nicht brauchte. Frieren tat er sowieso nicht. Die Sonne dominierte den Himmel noch immer, und man konnte spüren, dass sie bereits wärmende Kraft entwickelte, wenn ihre Strahlen den Körper trafen. Nicht, dass es dadurch wirklich warm war. Aber er war nach wie vor nicht kälteempfindlich. Er warf das Kleidungsstück auf die Bank und nahm anschließend die Bambusflasche entgegen, weil Nora fertig mit Trinken war. Er setzte sie für einen Moment an die Lippen und nahm zwei, drei Züge von dem Wasser darin, ehe er sie wieder verschloss und auf der Jacke ablegte. In Reichweite für später.
Hinsetzen tat er sich nicht, da er sich nicht ausruhen wollte. Sein Blick wanderte zurück zu Nora. "Immerhin etwas, das ich tun kann. Wo ich schon den Speck nicht essen wollte", versetzte er und hob eine Augenbraue. Allerdings kommentierte er nicht, dass er das hier natürlich nicht für ihren Vater tat. Das verstand sich hoffentlich von selbst. Er wollte sowieso nicht zu genau darüber nachdenken, was Noras Eltern davon halten würden, wenn sie ihnen die frohe Botschaft überbrachte, dass sie ausgerechnet mit ihm zusammen war. Es würde nur erneut zu dem Gedanken führen, dass sie sich wahrscheinlich einen Anderen für sie wünschen würden. Seine Aufmerksamkeit schweifte einen Moment lang über die Umgebung und er nahm die Saya wieder an sich, um etwas in den Händen zu haben, sie huschte jedoch bald erneut zurück zu Nora.
Ihr Blick, der offener und aufmerksamer an ihm hing, verursachte ein leichtes, aber aufregendes Flirren in der Brust. Als hätte er nicht gerade Kleidung an. Und als würde sie ihm gerade ein Kompliment machen, wie toll er aussah. Dabei war sie mit Komplimenten ja leider eher sparsam. Er blinzelte und drehte die Saya in der Hand. "Hn, nein. Hab ja fast mein ganzes Leben lang sehr viel Zeit damit zugebracht." Sein Blick glitt zur Seite. Selbst wenn man es nicht wusste, musste man ihn nicht lange ansehen, um zu wissen, dass die geschmeidige Muskulatur für Leistung und Ausdauer geschaffen und sorgfältig geschliffen war. Zumindest, wenn nicht die Kleidung sie nicht verschleierte.



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127Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Di Jan 16, 2024 5:26 pm

Nora

Nora

Okay... Ausdauer... war auch eine Kopfsache. Bei etwas, was mir Spaß machte, hatte ich sehr viel davon. Natürlich war das bei unschönen Unternehmungen nicht der Fall. Aktuell war es in Ordnung. Es war nicht schlecht, aber der Schwertkampf war auch nicht meine Leidenschaft. Auf Arrows Aussage hin nickte ich verständnisvoll. Natürlich war es wichtig es oft zu wiederholen, damit man die Bewegungen verinnerlicht und genau dann abrufen kann, wenn es notwendig ist. Man sollte in solchen Momenten nicht nachdenken müssen, ansonsten zögerte man - das war mir bewusst.
Ich beobachtete ihn bereits während dem Trinken, wie er sich den Gürtel auszog um ihn hinzulegen. Und auch als ich die Flasche übergab und er sich wenige Schlucke daraus nahm, fingen meine Augen seine Bewegungen ab. Mir entkam ein Schmunzeln. "Er wird dich nicht nur mehr einmal fragen, ob du noch probieren möchtest", bereitete ich ihn schon auf das nächste Gespräch vor und kicherte, ehe ich mich zur Landschaft drehte und sie etwas genauer betrachtete.
Das Wetter war schön, genau richtig um draußen unterwegs zu sein. Und an dieser Position sogar gar nicht so windig, wie erwartet. Das war etwas Schönes, denn allzu windig mochte ich es nicht so gerne. In Lishu waren wir sehr geschützt vom Wind aufgrund der vielen Bäume. Viele Dinge sah ich also ganz anders als der Irada - Schwertkämpfe, windiges Wetter, weite Höhen und Springen - aber jeder hatte so seine Favoriten und Vorlieben.
"Das dachte ich mir", erwiderte ich und schmunzelte erneut, nachdem ich ihn genauer betrachtet hatte. "Und das sieht man ja auch", versuchte ich meinen Gedankengang zu erklären und atmete tief durch, ehe mein Blick zu Gavotte schweifte. "Ich hatte lediglich Training im Bogenschießen, wobei ich es nie als Training angesehen hatte", erzählte ich und erinnerte mich gut daran. Eigentlich konnte jeder in Lishu mit dem Bogen umgehen - manche mehr und manche weniger. "Was kannst du eigentlich noch so alles? Du bist ja sehr vielseitig. Sportlich, musikalisch - eh?", probierte ich erneut ein Gespräch aufrecht zu erhalten, wo ich neugierig sein durfte. Vielelicht schlummerten in ihm noch mehr spezielle Fähigkeiten, die ich noch nicht entdeckt hatte. War doch gut zu wissen, wenn wir eh schon im Training miteinander waren, oder?

128Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Di Jan 16, 2024 7:15 pm

Arrow

Arrow

"Hn", machte er, und sein einer Mundwinkel hob sich leicht bei Noras Gekicher, während er sich mit den Händen nacheinander die Ärmel glattstrich. Diese saßen insgesamt natürlich enger als die der Haori und waren beim Ausziehen letzterer an den Schultern verrutscht - da sie so eng dann wiederum nicht waren. "Dann muss ich leider weiter ablehnen", es sei denn vielleicht, es gibt keinen anderen Weg zur Akzeptanz. Das war nun ein bisschen anders als am Frühstückstisch vor seiner Verabschiedung aus Lishu. Arrow war nicht bereit, sich für andere Leute zu verstellen oder sich besondere Mühe ihnen gegenüber zu geben, wenn sie ihm doch nicht am Herzen lagen und er der Meinung war, sie eh nie wiederzusehen. Durchaus aber besaß er genug Anstand und Willen, solche Dinge zu tun, wenn er dadurch etwas Gewünschtes erreichen konnte. Und es war schlicht und ergreifend eine Tatsache, dass es nun genügend Gründe gab, es sich mit Noras Eltern nicht zu verscherzen.
Wenngleich es Grenzen gab. Er war er, und er würde sich kaum verbiegen, um ihnen in den Kram zu passen.
Er neigte den Kopf und betrachtete seinerseits ihr Gesicht einen Augenblick lang. "Ah ja, das hast du also gesehen?", erwiderte er bei ihrer Feststellung, man könne ja sehen, dass er viel Zeit mit dem Trainieren verbracht hatte. Rein rhetorisch, natürlich, aber das leichte Blitzen in den Augen verriet, dass er sie damit nur ein wenig aufziehen wollte. Anschließend nickte er, da sie erklärte, dass sie nur den Umgang mit dem Bogen geübt hatte. Das wusste er, sie hatte es ja mehr oder weniger bereits erklärt. Auch wenn sie es nicht als Training betrachtete, konnte man doch auch ihr ansehen, dass sie nicht unsportlich war. Es kam vielleicht nicht oder nicht nur vom Bogenschießen. Eher daher, dass sie sehr aktiv und häufig unterwegs war. Soweit sein Eindruck, was sie über den Wächterring und ihre Ausflüge mit Shiba erzählt hatte.
Sein Kopf neigte sich bei ihrer Frage etwas auf die andere Seite. "Ich sagte doch, dass ich mich nicht unbedingt als musikalisch bezeichnen würde", kommentierte er. Andere Leute würden es vielleicht anders sehen als er, aber davon abgesehen hatte auch niemand ein musikalisches Talent an ihm gefördert. Dabei war es sicher vorhanden. Wenn man genug über seine Mutter und ihn wusste, lag es fast auf der Hand, während er wohl an einer Hand abzählen konnte, wie oft in seinem Leben er gesungen hatte. Nein, er beschäftigte, was das anbelangte, lieber seine Finger als seine Stimme.
Arrow wusste nicht so genau, wie Nora ihre Frage definieren würde, was dafür sorgte, dass er ein wenig ins Blaue hinein diese beantwortete, als er fortfuhr. "Ich kann sehr gut klettern, reiten und balancieren, oder hast du das mit 'sportlich' schon abgefrühstückt?", sagte er und zählte die entsprechenden Aktivitäten dabei an seinen Fingern auf, wobei er mit dem kleinen Finger anfing. "Kampfkunst, Bogenschießen kann ich auch passabel." Beides kam etwas zügiger und er senkte den Blick auf die Hände, unwillkürlich, da er vermeiden wollte, durch das Hervorheben seiner kriegerischen Fähigkeiten ihrer beider Gedanken wieder abschweifen zu lassen. "Ich kann gut zeichnen."
Noch etwas, das er eigentlich nicht betonen wollte, doch da ihm seine Optionen ausgingen, was für Talente er hatte, blieb dieser Satz im Anschluss in der Luft hängen. Sein Blick streifte Nora, huschte dann zur Seite. Sie hatte seine Zeichnung für sie mit keinem Wort erwähnt und er hatte lange Zeit nicht so recht gewusst, was ihn geritten hatte, als er sie ihr dagelassen hatte. Er hatte noch nie etwas für jemand anderen gezeichnet und es stets für sich behalten. Da es noch etwas war, das sein Vater wenig fördernswert gefunden hatte. Es war etwas sehr Privates für ihn, was andere vielleicht nicht verstehen konnten; es gab viel Aufschluss darüber, wie er die Dinge sah, die er zeichnete. Oder die Personen.
Er sprach das Bild nicht an und drehte die Saya langsam weiter zwischen den Fingern. "Und du? Was kannst du noch so alles?" Ganz absichtlich hielt er sich dabei an Noras Formulierung. Wie um herauszufinden, wie sie ihre eigene Frage verstand.



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129Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Sa Jan 20, 2024 10:44 pm

Nora

Nora

"Dann musst du das wohl mehrmals erwähnen, sei ihm nicht böse, wenn er zu Beginn beleidigt reagiert", wollte ich den Irada schonmal darauf vorbereiten, was passieren könnte, wenn die Beiden erneut aufeinander trafen. Mir entkam ein Schmunzeln bei dem Gedanken. "Er ist nur eine kurze Zeit eingeschnappt, dann wird er es noch zwei-drei Male probieren, bevor er es aufgibt. Er meint es nicht böse." Besser vorbereitet konnte er jetzt nicht mehr sein, oder? Mein Papa war ein so gutmütiger Mann und immer hilfsbereit. Ihm konnte man nichts krumm nehmen, denn vieles war ganz leicht mit ihm, da er es mit Humor nahm. Dass ich seine kleine Prinzessin war, war offensichtlich.
Auf seine nächste Erwiderung brach tatsächlich eine leichte Röte auf meiner Wange aus. "Ja, du bist...", fing ich an ohne zu wissen, was ich genau mitteilen wollte. "...athletisch und ... gut geformt alsooo... gut ... aussehend... finde ich..." Huch! Was für ein schwere Geburt! Warum fiel es mir plötzlich so schwer damit ihm ein Kompliment zu machen? Die sachte Röte konnte ich dennoch spürbar wahrnehmen, weswegen ich diejenige war, die seinem Blick auswich. War es ihm unangenehm, wenn ich so etwas sagte? Er wusste bestimmt, dass ich ihn anziehend fand. Ansonsten wäre ... Vieles sicher nicht so passiert, wie es passierte. Ich wagte vorsichtig einen Blick in seine braunen Augen.
Da nahm ich das Holzschwert wieder in die Hand um mich damit etwas abzulenken. Ich betrachtete es genauer und war froh um den Themawechsel, wenn es nicht mehr darum ging, wie ich seinen Körper fand. Denn dann kamen nur Gedanken, mit denen ich jetzt wirklich nichts anfangen konnte.
Bei seiner Erwähnung, dass er meinte nicht wirklich musikalisch zu sein, schmunzelte ich. Bestimmt war er nur bescheiden und war gar nicht so schlecht darin.
Doch ich ging nicht darauf ein, sondern ließ ihn weiter mit einer Erklärung antworten. Es kam nichts Überraschendes, denn ich wusste bereits, dass er im klettern, balancieren und reiten seine Stärken hatte. "Vorallem Letzteres - halt Stopp!", musste ich mich gleich ermahnen.
Kampfkunst und Bogenschießen - auch Fähigkeiten, die ich ihm zugeschrieben hätte. Erst die letzte Fähigkeit ließ mich zu ihm rüberschielen, da sich die Röte in meinem Gesicht sich bereits wieder gelichtet hatte. Ich hielt inne in der Bewegung, bei der ich das Schwert in den Händen gedreht hattr, denn ich wusste ganz genau, dass er gut zeichnen konnte. Die Zeichnung, die ich von ihm bekommen hatte, bekam damals nur nicht die angemessene Zuneigung, die es verdient hatte. Ich hatte es nämlich verflucht...
"Das stimmt", stimmte ich ein und glitt mit meinem Blick an ihm vorbei, da auch er mich nicht direkt ansah. Verständlich.
"Hm", meinte ich überlegend und tippte mir mit der freien Hand mehrmals auf das Kinn, während die Schwertspitze nach unten zeigte. "Also vom Bogenschießen, das ich total gerne mache, abgesehen, kenne ich mich gut mit Kräutern und dessen Wirkung aus. Aber das ist recht üblich in Lishu", begann ich etwas ausführlicher erklärt und blickte in den Himmel hoch. "Dass ich mit dem Spurenlesen Vorteile habe, weißt du ja auch schon uuuuund..." Mein Gesicht senkte sich wieder und ich blickte direkt in die braunen Augen des Iradas. "Naja, der Umgang mit Tieren ist mir sehr wichtig und das nicht nur bei Shiba. Ich bin halt mit Tieren aufgewachsen, weswegen es ein wesentlicher Teil für mich ist." Es war gar nicht so leicht über die positiven Fähigkeiten nachzudenken, da man oft immer nur im Kopf hatte, was man nicht konnte. "Also... Ja... Mehr gibt's da auch nicht zu erzählen", meinte ich schwach lächelnd und blickte auf das holzige Schwert. Ich nahm es in beide Hände und wandte meinen Rücken der Bank zu. "Es ist gar nicht so leicht das zu beantworten", gab ich zu und nahm Haltung an. "Oft denkt man immer nur daran, was man nicht kann. Geht es dir auch so?" Oder war das nur bei mir so und ich war hier die Komische?

130Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel So Jan 21, 2024 9:49 am

Arrow

Arrow

Arrow überlegte kurz. Hatte Jori beleidigt reagiert, als er den Speck abgelehnt hatte? Er hatte es nicht direkt so in Erinnerung. Nun ja, vielleicht würde sich das beim nächsten Mal ändern. Beim nächsten Mal würde ohnehin sehr viel anders sein... "Werd's mir merken", sagte er mit einem schwachen Lächeln. Gut zu wissen, dass Jori irgendwann aufgab. Arrow hatte kein Problem damit, etwas abzulehnen - hatte er ja bereits bewiesen. Aber wenn die Leute zu oft nachfragten, konnte er auch schnell unfreundlich dabei werden.
Das Lächeln hatte sich bei seiner rhetorischen Nachfrage in ein schiefes verwandelt und zusammen mit dem Ausdruck in den Augen war ganz klar, dass er sie neckte. Doch genauso wurde es schnell weicher und sein Blick wärmer, der an der Röte auf ihren Wangen hängen blieb. Schon wieder das Kribbeln, obwohl es ja nicht das erste Mal war, dass sie so etwas feststellte. Und er ihr schon gestern gesagt hatte, dass ihm sein gutes Aussehen nicht neu war. Es war etwas anderes, wenn sie es aussprach, wenn sie ihm ein Kompliment machte, was sie nicht so häufig tat. Es freute ihn ehrlich. Und er merkte, dass er es sich sehr wünschte. Dass es guttat. Dass er ihre Bekundungen von Zuneigung aufsaugte wie ein ausgetrockneter Schwamm. Schon wieder merkte er es; es war genauso, wenn er ihr sagte, dass es schön war, mit ihr zu schlafen, und darauf wartete, dass sie auch etwas dazu sagte. Es war das Verlangen nach Aufmerksamkeit und Bestätigung von ihr, der Wunsch, von ihr gelobt zu werden, so dämlich es auch klang. Von ihr zu hören, dass sie nur Augen für ihn hatte und er alles richtig machte und richtig war.
"Danke...", sagte er leise und trat einen kleinen Schritt näher, ohne den Blick von ihr zu lösen. "Das ... freut mich sehr." Jeder Witz oder ein Hinweis darauf, dass er sie aufzog, war aus seiner Stimme und aus seiner Körperhaltung verschwunden, denn sie waren auch nicht da. Er freute sich darüber, das war eine Tatsache, die er nicht vor ihr verstecken würde. Klar wusste er, dass sie ihn nicht hässlich fand. Aber es laut zu hören war einfach etwas anderes.
Nora hatte das Holzschwert wieder zur Hand genommen und es war nun also an ihm, etwas über sich selbst zu sagen. Nicht ohne sich dabei die Frage zu stellen, ob er ihre zu ihrer Zufriedenheit beantwortete. Zwar auf etwas andere Weise als sie am Ende anmerkte, aber das Prinzip war ähnlich. Über die Zeichnung wurde nicht geredet, sie bestätigte seine Aussage nur, aber er konnte es ihr nicht verübeln. Sie hatte gedacht, dass auf dem Zettel eine Adresse stehen würde. Und die hatte er ihr nicht gegeben. Trotzdem sorgte es für Verunsicherung und ermunterte Arrow nicht dazu, mehr darüber zu erzählen.
Also drehte er den Spieß einfach um, bevor eine merkwürdige Pause entstehen konnte.
"Nnh, ja. Das wusste ich schon", meinte er, als sie über ihre Kräuterkenntnisse sprach, und nickte bestätigend, als sie auch ihre Spurenlesefähigkeiten erwähnte. Dass Tiere ihr sehr wichtig waren und sie den Umgang mit ihnen gut beherrschte, war ebenfalls keine echte Neuigkeit, aber trotzdem war es schön zu hören, dass sie diese Beobachtungen erwähnte und bestätigte. Arrow beobachtete sie dabei, wie sie das Schwert in beide Hände nahm und sich positionierte.
"Du bist ausdauernd und gelehrig", sagte er und nahm die gleiche Position ihr gegenüber ein, nur mit der Saya statt einem Schwert. Und dem rechten Bein etwas weiter vorn statt wie zuvor dem linken. "Du gibst dein Bestes." Er sah ihr in die Augen. "Mir wurde in meinem Leben so oft gesagt, was ich nicht bin und nicht kann, dass ich mich lieber darauf konzentriere, wozu ich fähig bin. Aber ja, das hilft nicht immer, besonders wenn ich selbst weiß und merke, dass ich etwas nicht kann." Er blinzelte und sah an ihr vorbei. "Das hat nicht unbedingt etwas mit Fähigkeiten als mit der Art zu tun, wie ich denke und fühle."
Und ohne Nora weiter vorzuwarnen, startete er einen Angriff auf sie, um zu testen, ob sie das Gelernte von eben abrufen konnte. Er machte es nicht schnell oder ganz heimlich, aber er sagte ihr auch nicht, was er vorhatte.



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131Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Fr Jan 26, 2024 4:41 pm

Nora

Nora

Es konnte passieren, dass mein Vater wie ein beleidigtes Kind eine Schnute zog. Dann war er auch wie ein Kind und brauchte einfach etwas Zeit. Ich lächelte knapp und nickte auf seine Antwort.
Während ich mich etwas unsicher verhielt, schien es dem Irada natürlich zu gefallen, als ich eigentlich mehr nebenbei und gebrochen aussprach, dass er gut aussah. Ich fand es im ersten Moment merkwürdig, dann jedoch doch ganz schön, dass ich ihm ein Kompliment machen konnte. Er kam mir näher und bedankte sich dafür, was mir plötzliches, intensives Herzklopfen verursachte. Meine Lippen waren voneinander gelöst, als ich ihm wieder in die braunen Augen sah, was beinahe eine Schnappatmung verursachte. Aber nur fast...
So versuchte ich dies zu verhindern und nahm das Schwert in die Hand um mich davon abzulenken, was mein Körper mit gerade mitteilen wollte. Er spielte verrückt. Das war alles.
Ich zuckte kurz zusammen, als ich Haltung annahm, und Arrow sich dazu entschied, meinen Kommentar auszuweiten und mich als ausdauernd und gelehrig zu benennen. Und damit war nicht genug, er sprach einfach weiter, und erzählte noch eine Spur mehr von sich. Es wurde intensiv, das Gespräch. Auf einer anderen Basis. Besonders als er an mir vorbei sah, erwartete ich keineswegs, dass er mich angriff. Das war doch absurd mich mit Komplimenten und Worten abzulenken und dann einen Angriff zu wagen.
"Huah!", entkam es mir überrascht und stolperte zurück mit meinem Holzschwert vor meinem Körper um einen Angriff abzuwehren. Ich plumpste auf meinen Hintern, jedoch ließ ich es nicht dabei und gab auf. Stattdessen versuchte ich - wenn sich die Ebene gerade änderte - auf seine Füße zu gehen und ihn ebenso auf den Boden zu bekommen. Ein Schmunzeln trat auf meinen Lippen auf bei dem Gedanken, dass das sehr wohl funktionieren könnte, da ich abrupt reagiert hatte und mich nicht gleich geschlagen gab. Mein Hintern schmerzte einen Augenblick, jedoch war mir das aufgrund des Spaßes am schnellen Training nicht anzumerken.
"Jawohl", meinte ich siegessicher und breit grinsend, als ich mit dem rechten Fuß seitlich gegen seine Unterschenkel schlug und ihn mit Schwung umhauen wollte, während ich das Schwert schützend vor meinen Körper hielt - ich hielt also an der Erklärung fest, dass die Klinge immer zwischen mir und dem Gegner sein sollte, auch wenn ich gerade mit dem Fuß kämpfte.

132Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Fr Jan 26, 2024 8:40 pm

Arrow

Arrow

Die Macht der Worte. Er war wohl nicht der einzige, der sie zu spüren bekam, wenn er Noras große Augen und ihre leicht geöffneten Lippen richtig deutete. Aber es blieb bei dem Schritt auf sie zu und dem Blick in ihre Augen. Intensiv genug. Für beide Seiten. Es wäre auch sicher nicht hilfreich, wieder zum Necken überzugehen, oder ihr zu sagen, dass er dieses Kompliment nur zurückgeben konnte. Bei der Interaktion zwischen ihnen ging es um etwas anderes, als um die Flirterei, obwohl er zugeben müsste, dass der kurze Moment diese nur spannender machte. Und intensiver natürlich.
Überhaupt war die Situation aktuell recht komplex, da es immer noch darum ging, Nora etwas für ihr Schwert beizubringen, in dieser Pause aber eine recht persönliche und dadurch auch sehr wichtige Unterhaltung erblühte. Gleichzeitig war sie auch sehr simpel. Die unangenehme Anspannung, Sorge, Angst und Unverständnis vom Gespräch vor ihrer Ankunft hier, waren fortgeschwemmt und es fühlte sich ein wenig so an, als hätte die Interaktion zwischen ihnen den Weg für dieses ungezwungene Gespräch geebnet. Persönlich war es allemal trotzdem, auch wenn es "nur" darum ging, die eigenen Fähigkeiten preiszugeben.
Denn Nora äußerte ihre Tendenz, öfter darüber nachzudenken, was sie nicht konnte, was wiederum Arrow dazu animierte, positive Eigenschaften hervorzuheben, nur um anschließend ihre Frage zu beantworten. Hätte sie sich nicht in Position begeben, so hätte er das sicher nicht als Einladung gesehen, sie "anzugreifen", doch sie wirkte bereit, also nutzte er es, um sie aus der Reserve zu locken. Allerdings waren weder sein Monolog, noch sein Blick an ihr vorbei ein aktives Ablenkungsmanöver. Er sagte es schon, weil er wollte und sie es hören sollte. Nicht, um sie zu überraschen oder damit das Gesagte gleich wieder in Vergessenheit geriet.
Es war auch nicht seine Absicht, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen, doch Nora taumelte nach hinten und landete auf dem Allerwertesten, sodass die Saya am Holzschwert zwar abglitt, Arrow aus der Bewegung jedoch eine Drehung machte. Zum einen, um nicht über sie zu fallen, zum anderen, um sie nicht im Rücken zu haben. Ihr Tritt traf ihn in der Bewegung am Unterschenkel, sodass auch sie sein Gleichgewicht verriss. Nur dass sein Körper der Bewegung nachgab und sie annahm, statt dagegenzuhalten und stolpernd zu Boden zu gehen. Er machte mit Schwung eine Art halben Radschlag über Nora hinweg, statt neben ihr ins aufgeweichte Gras zu stürzen, kam hinter ihrem Rücken mit beiden Füßen nacheinander wieder auf. Und deutete dann mit einer Drehung diesmal der Längsachse des Körpers nach mit der gestreckten Saya auf ihren Nacken.
"Das hättest du wohl gerne, Rehlein", kommentierte er mit einem schiefen Grinsen und funkelndem Blick. Dann zeigte sich Anerkennung darin. Er ließ die Saya sinken, trat an ihre Seite und hielt ihr die linke Hand hin, damit er ihr aufhelfen konnte. "- Nicht schlecht. Du wirst ja zur Herausforderung." Seine linke Augenbraue zuckte in die Höhe.
Tja... Er konnte einfach nichts dagegen tun. Es gefiel ihm, dass Nora nicht gleich klein bei gab. Nun war er derjenige, der vergessen hatte, was er eben noch gesagt hatte.



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133Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Sa Jan 27, 2024 7:26 am

Nora

Nora

Und wie er mich richtig deutete. Arrow kannte mich auch in der kurzen Zeit, in der wir zusammen waren, schon sehr gut und wusste, wie er die Anzeichen zu deuten hatte. Das selbe war es doch mittlerweile auch umgekehrt, dass wir uns aufgrund der Intensivität unserer Begegnung verstanden. Wir versuchten es zumindest mehr als genug und wollten dies auch.
Dass ich nur wegen dem Amulett und dem informationsaustausch hier war, war schon längst eine Fehlaussage. Doch wer hatte nicht daran gezweifelt, als ich mit bebender und unruhiger Stimme das ausgesprochen hatte?
Dafür funktionierte das Ablenkungsmanöver, das keines war, doch wieder außerordentlich gut. Es brachte mich aus dem Konzept, dass er mich plötzlich angriff und ich schnell bei der Haltung auch die Spannung nicht loswerden lassen durfte. Wenigstens befand ich mich bereits in der Grundstellung, als der Windgeist auf mich zukam mit seiner Saya in den Händen. Ich versuchte mein Bestes, jedoch sah man mir die Überraschung deutlich anhand meiner irritierten Mimik an. Und trotz meiner schnellen Reaktion, bei der ich nicht nur mit dem Holzschwert abblockte, sondern auch mit meinen Beinen versuchte ihn auf meine Ebene herunterzubekommen, passierte erneut etwas Unerwartetes. Warum nur hatte mein Kopf nicht damit gerechnet? Ich wusste ja, dass er um einiges besser war als ich und dennoch hatte ich mich schon im Sieg gesehen. Fehler. Denn er sich aus, indem er mir Schwung über meinen Kopf hinweg sprang und ich seinen fliegenden Füßen nachschaute, bis ich den Kopf in den Nacken warf und mit meinem Blick gar nicht weiter kam. Er ging alles so schnell, da spürte ich schon die Saya an meinem Nacken.
"Huh?", entkam es mir tief durchatmend und blickte über die Schulter. Für einen kurzen Moment erstarrte ich, als er mich noch Rehlein nannte, bis er sich von seiner Position löste und um mich herum ging. Erst jetzt konnte ich ihm wieder in die mir vertrauten Augen blicken, ehe er mir die Hand zum Aufstehen hinstreckte und kommentierte, dass das gar nicht Mal so schlecht war. Ich schmunzelte. "Tja.. unterschätze nie", sprach ich, als ich seine Hand nahm und mir aufhelfen ließ, "deine Gegner, auch wenn sie deine Schüler sind."
Alsbald ich fertig gesprochen hatte, zog ich fester an seiner Hand um ihn ins Schwanken zu bringen. Arrow, den Balanciermeister... Ich wusste, dass es nicht viel brachte, aber einfach machen wollte ich es ihm auch nicht, weswegen ich versuchte schnell den Angriff durchzuführen, den er mir gezeigt hatte und mit beiden Händen rasch das Holzschwert zu führen. Natürlich blockte er diesen ohne weitere Probleme ab, denn er wusste nun ja auch genau, wie ich angreifen werde.
Ich verharrte in der Position seines Abblockens, bei dem mein Schwert auf seine Saya traf, und stand ihm direkt mit dem linken Bein weiter vorne als dem Rechten vor ihm und blickte ihm tief in die Augen. "Ich bin ja auch gelehrig", zitierte ich ihn mit einer zuckenden Mundhälfte. "Pass auf was du mir beibringst", neckte ich und löste den Angriff auf, indem ich zügig zwei Schritte zurück trat und in der Grundstellung ihm gegenüber stand, bereit weiter zu machen - weiter zu lernen. "Ich könnte sogar besser werden als du!" Ein breites Lächeln untermalte den neckendrn Scherz. Ich beobachte ihn genau um zu erkennen, was er vor hatte. Einen einfachen Angriff, den ich nur abblockte, oder war da mehr im Busch? Seine Iriden bekamen meine volle Aufmerksamkeit. Mein Körper war angespannt und mein Kopf aufgeregt. Viele Emotionen sausten durch meinen Körper. Interessanterweise auch Spaß und Freude an diesem Training, weil ich genau wusste, dass sicher nichts Schlimmes passieren würde.

134Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Sa Jan 27, 2024 8:25 am

Arrow

Arrow

Nein, er beschwerte sich wirklich nicht darüber, dass Nora es mit einem Konter versuchte, auch wenn dieser Versuch nicht auf seinem Mist gewachsen war. Es war unvorhersehbar, und das machte es auf jeden Fall viel spannender. "Würde mir nicht einfallen", erwiderte er, als sie ihn ermahnte, auch keine Schüler zu unterschätzen. Tatsächlich kannte er Meister, die so klug waren, nach dieser Schiene zu fahren - und Meister, die so dumm und überheblich waren, zu glauben, dass sie sowieso immer besser waren als ihre Schüler. Er würde diesen Fehler sicher nie machen, auch wenn er vermutlich genauso wenig je einen echten Schüler haben würde. Also, so ganz offiziell. Nora war aktuell ja schon so etwas in der Art.
Sie ließ sich von ihm auf die Beine helfen, jedoch nicht, um noch einmal durchzuatmen, sondern startete sie direkt wieder einen Angriff, indem sie erst an seiner Hand zog und dann mit dem Schwert kam. Es prallte mit einem hölzernen dumpfen Geräusch auf die Saya, während er sich abermals zur Seite wegdrehte, um dabei sein Gleichgewicht wiederzufinden. Sie machte also einfach das nach, was er mittlerweile sicher mehr als ein Dutzend Male demonstriert hatte, als er sie angriff, damit sie ihn abblocken konnte. Nicht schlecht. Wirklich nicht schlecht.
"Vielleicht wäre Kitsune ein besserer Kosename als Rehlein". bemerkte er, als sie zurückwich und ihm seine eigenen Worte mit zuckendem Mundwinkel unter die Nase rieb. Wie sie, ließ auch Arrow sie nicht aus den Augen. Sein Blick blieb an ihrem Grinsen hängen und er begann nach einem Moment, sie langsam zu umkreisen. Ein freudiges Kribbeln sammelte sich in seinem Nacken und tanzte ihm über Wirbelsäule und Arme.
"Oh, dafür stell dich auf lange Jahre der intensiven Schule ein", sagte er mit absichtlich dezent überheblichem Tonfall und gehobener Stimme nebst gehobenen Augenbrauen. Er deutete einen Ausfallschritt in Noras Richtung an, zog sich aber sofort wieder zurück und zeigte ein kurzes Grinsen. "Aber vielleicht überholst du mich ja bald bei dem, was wir seit gestern Abend üben..."
Pfui, Arrow. Er hatte sich doch vorgenommen, das nicht zu tun.
Aber das Empfinden war einfach zu intensiv, um diesen Spruch unbeachtet am Wegrand liegenzulassen. Außerdem nutzte er ihn anschließend dazu, um nun tatsächlich einen Angriff zu starten. Er fragte erneut das Beigebrachte ab, hielt danach aber nicht gleich inne, damit Nora sich wieder in Position bringen konnte, sondern kam mit der Saya aus einer anderen Richtung, tanzte um sie herum oder wich ihr mit oder ohne einem Block aus, sofern sie auf die Idee kam, zu kontern. Er bewegte sich dabei nicht zu schnell oder unvorhersehbar und nahm auch keine fiesen Tricks zur Hand; sein Ziel war es nicht, sie zu demotivieren und ihr zu zeigen, wie viel besser er war, sondern ihr die Chance zu geben, ihm zu zeigen, wie sie seine Bewegungen wahrnahm und was sie dagegen tat. Jeder hatte schließlich seinen eigenen Stil. Und außerdem machte das hier viel mehr Spaß.



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135Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Sa Jan 27, 2024 11:00 pm

Nora

Nora

Auch ich wagte einen Angriff und versuchte das Training etwas anders anzugehen. Natürlich musste ich die Bewegungen noch verinnerlichen und hatte es nicht so schnell abrufbereit. Aber das Prinzip hatte ich verstanden und versuchte ich sogleich umzusetzen. Nun war Arrow mit dem Abblocken dran, was er problemlos ausübte. Er erwähnte einen anderen Spitznamen. "Ich bin einfach ein besonderes Rehlein", kommentierte ich und blickte ihn mit meinen braunen Augen scharf an. Auch er beobachtete mich genau, als wir die Distanz zueinander hatten. Dieses kreisende Spiel verwirrte mich jedoch ein wenig, versuchte jedoch mit kleinen Schritten und Bewegungen ihm zu folgen um ihn nicht aus den Augen zu lassen. Ich war sichtlich aufgeregt und angetan von diesem intensiven Training, das plötzlich ganz anders wurde als erwartet. Doch was war hier schon wie erwartet, seit ich auf Lasaliel angekommen war?
Ich ließ seinen Kommentar zur langen Schule unkommentiert, beobachtete ihn jedoch genau wie er weiter um mich herum ging und ich beachten musste, dass ich meine Beine nicht verknotete. Sein Grinsen unterstrich diesen Kommentar, der mir den Atem raubte und für einen Moment das Gefühl gab, dass ich gerade an etwas ganz anderes dachte als er. Denn der Windgeist ging lockerer damit um und sprach selbstverständlich darüber, was letzte Nacht passiert war.
"Uh-...", stockte ich einen Moment und hielt in der Bewegung inne - dachten wir gerade an das selbe? Nun jedoch erkannte ich ein Stück zu spät, dass er mich damit in eine Falle lockte und sogleich angriff, als ich aus dem Konzept gebracht wurde. Ich spannte meinen Körper an und blockte mit dem Holzschwert seine Saya ab, keuchte jedoch dabei angestrengt, da es mich ziemlich überrumpelt hatte. "Arrow!", mahnte ich ihn ab und blockte einen Angriff nach dem anderen ab, wobei sich die Position stets veränderte. Ich musste die Energie nutzen und wollte zu Beginn ebenfalls kontern und einen Angriff wagen, jedoch würde auffallen, je länger es dauerte, dass ich nur mehr abblockte anstelle einen Angriff zu machen. Es war schnell erschöpfend, wenn man unbekannte Bewegungen wieder und wieder ausüben musste. Was ich vom Kopf her jedoch gut schaffte, war damit mitzuhalten, woher er kam und angriff. Das Abblocken war somit weniger das Problem. Vielmehr Schwierigkeiten hatte ich zu analysieren, wann ich von wo aus angreifen konnte. Doch es war mein erstes, richtiges Training mit dem Schwert. Ich musste zufrieden sein, denn ich hatte nicht gedacht, dass es so gut laufen würde mit so vielen positiven Gefühlen. Ich kam immer mehr aus der Puste, was man deutlich am offenen Mund und dem schweren atmen erkennen konnte.
Ich war jedoch nicht diejenige, die das Training beenden würde. Klar war ich erschöpft, aber eine Übungseinheit abbrechen - so viel Mumm hatte ich nicht. Ich wollte durchbeißen und Arrow zeigen, dass ich es drauf hatte. Ich wollte ihm das Gefühl geben, dass ich auf mich aufpassen konnte und er mich nicht nur in Schutz nehmen musste. Er brauchte keine Angst um mich zu haben. Das wollte ich ihm gerne mitgeben...

136Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel So Jan 28, 2024 9:48 am

Arrow

Arrow

"Ja, ein besonders freches", schob er an ihre Behauptung hinten dran, und ein leises Schnauben folgte dem. Zu der langwierigen Erlernerei hatte sie nichts zu sagen, doch Arrow war sich recht sicher, dass sie es auch nicht ganz ernst damit gemeint hatte, im Schwertkampf irgendwann besser sein zu können als er. Sein Blick huschte ein paarmal zu ihren Füßen und Beinen hinunter, um zu sehen, wie sie sich anstellte, wenn er nicht von vorne kam, sondern sie umkreiste, scheinbar wie um eine passende Gelegenheit zu finden, ihre Deckung zu durchbrechen.
Zugegebenermaßen war sein zweiter Kommentar vielleicht nicht ganz fair, andererseits ging er aber auch nicht wirklich davon aus, dass es sie einfach so aus dem Konzept bringen könnte. Natürlich dachte er dabei nicht vornehmlich ans Küssen oder überhaupt an Noras unschuldige Versuche, ihm den Nacken zu massieren. Daher war davon auszugehen, dass sie an dasselbe dachten. Und er hatte sich noch vorgenommen, keine anzüglichen Bemerkungen darüber zu machen, weil es ja nicht das erste Mal wäre, dass Nora verlegen darauf reagierte und er nicht sagen konnte, ob es ihr unangenehm war.
Jedenfalls schaffte sie es erst in letzter Sekunde, seinen Angriff zu parieren. Sein Name folgte, und es klang mehr nach Tadel als nach Begeisterung. Mehr kam nicht, und er ließ sie in Ruhe, um sie nicht noch mehr abzulenken, und auch, um zu vermeiden, dass sie sich unwohl fühlte. Stattdessen konzentrierte er sich auf ihre Bewegungen und stellte zufrieden fest, dass sie gut darin war, seine Angriffe abzuschätzen und ihnen entgegenzutreten. Sie bemühte sich sehr, all das umzusetzen, was er ihr gesagt hatte, wie beispielsweise die Waffe immer zwischen sich und ihm zu wissen und nicht einfach stumpf die "Klinge" des Holzschwertes hochzureißen. Ihre Konzentration ging nur zulasten ihrer Körperhaltung. "Schultern zurück", war daher etwas, das sie zu hören bekam, gleich neben "atmen" und "bleib in den Knien locker." Letzteres sollte auch dabei helfen, sich nicht die Beine zu verknoten.
Eine kurze Weile ging das so, bevor Arrow ihr bedeutete, aufzuhören. Er ließ sie erneut kurz durchatmen, diesmal ohne eine aktive Pause daraus zu machen, und zeigte ihr in der Zwischenzeit noch einmal den Angriff von vorn, den sie sich bereits bei ihm abgeschaut und in den letzten Minuten in die Tat umzusetzen versucht hatte. Er erläuterte ihr, dass für einen Angriff das Gewicht auf dem Bein lag, auf dessen Seite das Schwert geführt wurde - also rechts -, sodass dieses nun auch weiter vorn zu sein hatte als das linke. Da sie es schon ganz gut gemacht hatte, hatte er nur wenige Anmerkungen dazu und zeigte ihr im Anschluss einen zweiten Angriff, der mehr von der Seite kam. Als er es sie danach noch einmal umsetzen ließ, ging es schneller wieder zu einem kleinen "Kampf" über, als sie die Bewegungen nur die ganze Zeit einzeln durchführen zu lassen. Ein simpler Angriff war im Endeffekt viel einfacher als das Abblocken und man konnte weniger dabei falsch machen - außer natürlich zu viel von der eigenen Deckung dabei aufzugeben. Daher riet er Nora dazu, schnell wieder auf Abstand zu gehen, sobald sie merkte, dass ein Gegner ihren Angriff erfolgreich parierte. Aber das hatte sie bisher eigentlich schon von sich aus ganz gut gemacht.
"Okay", sagte er wenig später, als sie wieder ziemlich außer Atem war. "Das reicht fürs Erste." Er ließ die Saya sinken, neigte leicht den Kopf zur Seite und schenkte ihr ein Lächeln. "Sehr gut gemacht. Was hältst du von Mittagspause?" Erneut machte er einen halben Schritt auf sie zu und hielt ihr abermals die freie Hand entgegen, wenn auch nicht, um ihr vom Boden aufzuhelfen. Ein nachdenkliches Summen drang aus seinem Hals, während er sie ansah. "Ich denke, du hast dir eine Belohnung verdient. Besondere Wünsche?"



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137Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mo Jan 29, 2024 4:43 pm

Nora

Nora

Ein freches also? Nur weil ich versuchte einen Vorteil zu bekommen? Naja, eigentlich hatte er Recht. Doch frech war der Irada auch - fing mit einem Thema an und neckte mich, ehe er im Anschluss angriff und mich ziemlich unerwartet traf. Das war fies! Ich könnte mich auch entblößen um ihn zu irritieren - dann würde sicherlich ich als Gewinnerin empor steigen!
"Welch absurder Gedanke..."
Natürlich machte ich das nicht, sondern versuchte mich zu fokussieren - auf ihn und zwar ganz genau. Nur ab und an bekam ich Kommentare, die mir halfen, mich zu verbessern. Es war nicht leicht stets an alles zu denken. Arrow unterstützte mich dabei und wies mich darauf hin, sodass ich es korrigieren konnte. Ich nickte jedes Mal und stimmte mit einem "Okay" ein um zu verstehen geben, dass ich es umsetzen wollte. Am meisten Schwierigkeiten machten mir die Schultern, die oft viel zu weit zusammen gedrückt wurden nach vorne hinweg oder zu angespannt nach oben gezogen wurden. Jegliche Gedanken an das, was wir gestern gemeinsam getrieben hatteny waren bereits wieder verpufft.
Erneut erlernte ich eine neue Art der Attacke, die wir noch verinnerlichten. Das Training lief viel zügiger, als ich erwartet hatte. Womöglich war es meinem Freund ein Anliegen, dass ich so schnell wie möglich einige Tricks auf Lager hatte, das gab ihm bestimmt ein besseres Gefühl.
Der letzte Übungskampf zerrte bereits an meiner körperlichen Ausdauer. Es mochte nur ein leichtes Holzschwert sein, jedoch waren die Wiederholungen der Angriffsbewegungen sehr intensiv und forderten viel von mir, was ich nicht gewohnt war. Schlussendlich atmete ich schwer, als Arrow das Training für beendet hielt und erklärte, dass wir Mittagspause machen konnten. Ich nickte darauf keuchend mit einem "M-hm" und nahm die Schwertspitze nach unten. Auch der Griff um das Holz hatte sich verkrampft, weswegen ich die Finger behutsam bewegte ehe ich locker ließ. "Mittagspause klingt gut", stimmte ich noch mit ein.
Überrascht blickte ich in sein Gesicht, als er auf mich zukam und mir die Hand hinhielt. Ich schätzte das als eine übliche Geste nach einem freundschaftlichen Kampf auf und nahm die Hand entgegen. Mit feinem Händedruck - ich war ja doch ziemlich müde gerade - erwiderte ich die Gestik und blickte ihm in die Augen, als er nach Sonderwünschen nachfragte. "Hm, was ist mir egal, sofern du es servierst", antwortete ich mit einem Schmunzeln und trat einen halben Schritt näher. "Hauptsache, ich darf mich einen Moment lang hin sitzen." Mit dieser Ansage entfernte ich mich wieder von ihm und legte das Holzschwert zu seinem Katana um es offiziell wieder zurück zu geben. Im Anschluss ließ ich mich auf der Bank nieder und lehnte mich mit einem erschöpften Seufzen zurück. "Das ist anstrengender als das Training mit Pfeil und Bogen", kommentierte ich und rieb im Anschluss mit meinen Händen mehrmals über mein Gesicht um die Muskulatur zu lockern.
"Ich bin mit Wasser auch vorerst zufrieden", meinte ich und langte fordernd nach der Wasserflasche. "Sag mal....", meinte ich etwas nebensächlich und blickte auf die Flaschen, ehe ich sie öffnete und etwas kleinlaut weiter sprach, "wie meintest du das mit überholen von dem letzter Nacht?" Nun warf ich ihn in die Pfanne und sprach das an, was mich bei seinem letzten Angriff dann sehr aus dem Konzept gebracht hatte. Ich ließ mich mit dem Trinken des Wassers etwas ablenken, so musste ich ihm bei dem Thema - wenn er wirklich das so meinte wie ich - nicht direkt ins Gesicht blicken...

138Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mo Jan 29, 2024 7:08 pm

Arrow

Arrow

Also, die Ablenkung wäre ihr wirklich gelungen, hätte sie ihren Gedanken in die Tat umgesetzt. Auch wenn Arrow hinterher sicher ebenfalls der Meinung gewesen wäre, dass sie etwas über die Stränge schlug. Gut, dass sie sich dagegen entschied, mit noch unfaireren Waffen zu kämpfen als er.
Nun, die Kampfsimulation fiel zwar nicht unbedingt komplett realistisch aus, doch unwichtig war sie keineswegs. Sie half sehr dabei, Noras Schwächen aufzudecken, die eher weniger zu Tage treten würden, wenn sie nur da stand und eine einzelne Bewegung ausführte. Tatsächlich war Arrow nach einer Weile einfach der Meinung, dass es genug war. Natürlich war es ihm lieber, wenn Nora sich selbst verteidigen konnte und das am besten vorgestern, doch er wusste ebenso, dass es wenig Sinn hatte, zu viel auf einmal in ihren Kopf hineinstopfen zu wollen und von ihrem Körper zu verlangen. Zum einen stellte sie sich immerhin gut an. Zum anderen bekam er schon ein halbes schlechtes Gewissen, wenn er daran dachte, dass sie am nächsten Tag Muskelkater haben würde, weil es nunmal einfach anstrengend war, mit einem Schwert herumzuhantieren, wenn man es nicht gewohnt war, egal wie leicht es war. Außerdem hatte er keinesfalls vergessen, dass am Morgen nach dem Duschen ihre Beine gezittert hatten und sie auch nach ... dem ungeplanten Stelldichein auf dem Heuboden gesagt hatte, sie sei wieder müde. Und nun atmete sie schwer.
Es war nicht so, als könnte er die Mittagspause kaum erwarten, schließlich lauerte die nächste ernste Unterhaltung. Gerade jedoch hatte er diese Tatsache erfolgreich aus seinem Hirn verbannt und konzentrierte sich lieber auf das gute Gefühl, das das Training mit Nora ihm gegeben hatte, auch wenn es für ihn weitaus weniger herausfordernd gewesen war. Es blieb dabei, dass er auch diese Art der Interaktion mit ihr als positiv empfand, und das nicht nur, weil sie so gut mitgemacht hatte. Ihm war das anzusehen. Auch wenn die Übungen den Wunsch nach Nähe nicht wirklich stillten, schließlich fand keine echte Berührung statt, und wenn doch, dann nicht eine solche.
Das war aber auch nur einer der Gründe, warum er Nora die Hand hinstreckte und wartete, dass sie sie nahm. Irritiert blinzelte er, da ein leichter Druck folgte wie beim Händeschütteln, und sie doch tatsächlich Anstalten machte, die Hand wieder zurückzuziehen. Arrow unterband dies, indem er die Finger um sie schloss und sie gleichzeitig etwas näher heranzog und noch einen weiteren Schritt zu ihr machte, bis sie direkt voreinander standen.
"Hmm...", erneut dieser nachdenkliche Laut, diesmal begleitet von einem leichten Kräuseln der Stirn, "zum Servieren haben wir nur eine begrenzte Auswahl, aber mit einer Belohnung hab ich auch nicht unbedingt das Essen gemeint." Das war ja keine Belohnung, sondern von Anfang an mit eingeplant gewesen.
Er hatte nichts gegen Hinsetzen einzuwenden, weshalb er einfach mit ihr zur Bank ging. Erst dort ließ er ihre Hand wieder los, damit er ein wenig Platz schaffen konnte. "Ja, das stimmt. Auch wenn Bogenschießen auch ziemlich anstrengend sein kann, wenn man es nicht gewöhnt ist." Die Haori machte sich auf dem Stein schon ganz gut, daher blieb sie liegen und diente Nora und ihm als dünnes Kissen. Aber seine Tasche räumte er auf den Boden und griff nach Kazeneko, um es wieder in der Saya zu verstauen. Die Schwerter lehnte er neben die Bank, reichte Nora zwischendurch die Wasserflasche und setzte sich dann zu ihr. Die Lebensmittel blieben also vorerst verstaut, was ihm die Möglichkeit gab, sie nicht zwischen ihnen platzieren zu müssen, sondern direkt neben Nora sitzen zu können, sodass ihre Beine sich berührten.
Überrascht, weil er mit dieser Frage wirklich nicht gerechnet hatte, schaute er von den zufrieden grasenden Pferden zu ihr. Sie gab seinen Kommentar etwas anders wieder, aber es war natürlich klar, was sie meinte.
Nur fragte sie, wie er es meinte, und nicht, was er meinte. Allerdings beantwortete sich diese Frage dank seiner Formulierung sowieso.
Ein leichtes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. "Hnn-na ja... Ich meine, vielleicht muss ich bald vor deinen Verführungskünsten kapitulieren, wenn du so herausfordernd und gelehrig bist und ich aufpassen soll, was ich dir beibringe." Da war auch wieder ein leises Funkeln in seinen Augen, auch wenn Nora gerade nicht herschaute. Sein Blick hing an ihrem leicht von ihm abgewandten Profil. Hören konnte sie den weichen Tonfall in seiner Stimme aber sicher, durchmischt mit einem Hauch von neckendem Unterton. Aber es ... klang viel mehr nach einem liebevollen Zwitschern, als es Aufziehen oder Ärgern war. Er blinzelte und sein Lächeln wurde etwas breiter, und er blickte hinunter auf seine Hände, deren Finger sich in seinem Schoß verhakt hatten. "Nicht, dass das schlimm wäre. Dafür gebe ich mich gerne geschlagen." Schwache rote Farbe zeigte sich am oberen Rand seiner Ohren. "Aber, nun ja, nicht, dass ich dir viel beibringen könnte..."



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139Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Fr Feb 02, 2024 5:01 pm

Nora

Nora

Es gab einiges, was noch nicht perfekt an meiner Kampfkunst war. Schließlich hatte ich erst damit angefangen. Aber grundlegende Dinge konnte ich bereits verändern, um die Situation für mich schon zu verbessern. Hier und da die Haltung, dort und hier etwas mehr oder weniger. Ich musste zugeben, dass es auch sehr herausfordernd war und viel Konzentration benötigte ebenso Ausdauer in gewissen Muskelpartien. Und soweit war ich einfach noch nicht, weswegen ich angestrengt durchatmen musste.
Natürlich spürte ich, wie viel Spaß er an der Sache hatte und motivierte mich dadurch zusätzlich mein Bestes zu geben. Das hatte ich nicht erwartet. Wirklich nicht. Meine Einstellung war zu Beginn nicht sonderlich positiv gewesen, das war offensichtlich.
Ich hatte seine Handgebung anders aufgefasst - ich dachte tatsächlich an eine Art von 'Gut gemacht'-Handshake nach einem guten Kampf. Doch sogleich spürrte ich, dass das anders geadcht war, als er seine Finger fest um meine Hand legte und mich zu ihm zog. Mit großen Augen blickte ich ihn an, wie ein Reh, das gerade einen knacksenden Ast gehört hatte. Ziemlich sicher hatte er meine Unsicherheit gespürt, da ich etwas anderes erwartet hatte. Aber es war nichts Negatives - ganz im Gegenteil. Eigentlich war das etwas sehr schönes, was er da gerade tat. "Das... kam gerade etwas überraschend", flüsterte ich das Offensichtlichste und tat meine Überforderung just in dieser Sekunde Kund.
An der Bank setzten wir uns nebeneinander, ehe wir weiter darüber redeten, wie das Training so lief, wie es war und was wir empfanden. Ich platzierte meinen Hintern also auf seine Haori, die er für uns ausgebreitet hatte, ehe ich auch schon die Wasserflasche bekam um einen ordentlichen Schluck daraus zu trinken. Ich war wirklich durstig.
Bei seiner Erläuterung verschluckte ich mich und prustete etwas Wasser von mir.
"Verführungskünste?!" Ich hustete und keuchte, ehe ich mir mehrmals mit der Faust auf meine Brust klopfte. "Huch!", entkam es mir leise ehe ich mich wieder erholte und tief durchatmete. Meine Augen konnten es nicht lassen und wagten einen vorsichtigen Blick in sein Gesicht. Seine Augen funkelten wieder und blickten mich eindringlich an. Es fühlte sich an, als würde er mich mit seinen Augen ausziehen. Wobei ich in diesem Moment gerade nichts dagegen hätte, wenn er es tat und...
"Halt Stopp!"
Huch, da ging es wieder mit mir an die Decke. "T-tut mir leid. Ich... hab mich verschluckt", meinte ich und sah ebenso auf seine Hände. "Ich wollte dich nicht unterbrechen." Und da war sie - die Nervosität, als hätten wir uns zuvor noch nicht die Hände gehalten. Dennoch brauchte ich wenige Sekunden um mir Mut anzusammeln und mit meiner Hand einfach nach seiner zu langen. Während meine Finger über seine Haut an seiner Hand fuhr, blickte ich nun in sein Profil, sodass mir ziemlich rasch auffiel, wie seine Ohren eine leichte Röte offenbarten. Da - das kannte ich. Ich wusste, was es bedeutete.
Nur... was sagte ich nun dazu?
"Und wenn ich dich wenigstens da überhole, ist das nur was Gutes für uns Beide...", kommentierte ich und atmete schwerer, da meine Gedanken abdrifteten. Es kam also nicht mehr von der Anstrengung - vom Training. Nein, vielmehr von den Gedanken, was er mir noch so alles beibringen konnte. Ich rückte noch näher an ihn heran, sodass ich meinen Oberkörper zu ihm drehte und die Wasserflasche auf der Bank hinstellte um eine weitere freie Hand zu haben. Diese legte ich seitlich an seinen Hals. "Vielleicht... kann auch ich dir etwas beibringen", meinte ich gedankenlos und beugte mich zu ihm, sodass ich mit meinen Lippen seine berühren konnte, nachdem ich die Augen geschlossen hatte. Es war nur ein zärtlicher Kuss, sanfte Berührungen der Lippen. Dennoch ließ er mein Herz höher schlagen und mich ziemlich wilde Empfindungen spüren. Ich hielt die Augen geschlossen, als ich den Kuss löste und lehnte meine Stirn an seine. "Ich mag das", flüsterte ich gierig und verlangte nach mehr. Verdammt. Ich sah sicher fürchterlich aus nach dem Training und war ohnehin schon außer Atem. Die ganze Situation half da nicht sonderlich um eine Pause zu bekommen und mich zu beruhigen.

140Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Fr Feb 02, 2024 7:12 pm

Arrow

Arrow

"Dass ich deine Hand will, um sie zu halten?", erkundigte er sich leichthin. Noras großer überraschter Rehblick, der unter anderem zu ihrem neuen Kosenamen geführt hatte, gab ja Aufschluss genug darüber. Doch er verkniff sich den gespielt beleidigten Kommentar, dass er auch gern ihre Hand schütteln und wieder loslassen konnte. Er musste dies ja sowieso bald tun, zumindest letzteres, denn es ging zur Bank und dort daran, die Schwerter zu verstauen, Nora Wasser zu geben und Platz zu schaffen.
Sein Lächeln geriet von liebevoll neckend nach schief, als sie auf seine Antwort hin einen kleinen Schwall Wasser herausprustete und sich auf die Brust klopfte. Was hatte sie erwartet, das er antworten würde? Er fand, dass er sogar noch eine sehr humane Formulierung für das ausgewählt hatte, was er eigentlich sagen wollte. Seine Stirn kräuselte sich etwas, während er sicherging, dass sie wieder zu Atem kam, schüttelte dann leicht den Kopf, als sie sich entschuldigte. "Du hast mich nicht unterbrochen", nicht wirklich, "oder soll ich noch weitere Ausführungen dazu machen?"
Du bist unverbesserlich. Wahrscheinlich sollte er eher lernen, einfach die Klappe zu halten und nicht ständig dem Drang nachzugeben, sie zu ärgern und zu versuchen, auf diese Art und Weise mit ihr zu flirten. Auch wenn ihr Verschlucker ihm wenigstens darüber hinweghalf, dass sie nicht intensiver auf seine letzte Bemerkung einging.
Seinen Gedanken fasste Arrow jedoch auch nur genau so lange, wie Nora brauchte, um nach seiner Hand zu greifen. Die Berührung auf dem Handrücken verursachte sofort ein angenehmes Kribbeln, und er ließ sie die Hand ohne jeden Widerstand von seiner anderen wegziehen, damit sie sie festhalten konnte. Sie war von der Bewegung warm, fühlte sich vom glatten kalten Holz nur etwas gespannt an, wie er feststellte, als sein Daumen kurz an ihrer Handinnenfläche entlangstrich. Natürlich hatte sie seine volle Aufmerksamkeit, sein Blick war in ihre Augen gerichtet.
Er schmunzelte. "Für mich ja, und für dich? Weil du dann besser bist als ich, oder...?" Fragend hob er die Braue, sie und seine Mundwinkel entspannten sich aber gleich wieder, weil Nora die Wasserflasche wegstellte und nun auch ihre zweite Hand für eine Berührung verwendete. Zwar stieß sie an seinem Hals zum Großteil auf den Sarashi, doch die freiliegenden Stellen waren so sensibel, dass sich sofort ein angenehmer Schauer über seinen Nacken und den unteren Hinterkopf ausbreitete. Auch dort, wo ihr Körper ihn sonst noch berührte, weil sie näher gerückt war, machte sich das Kribbeln bemerkbar, wenngleich dumpfer. Aber ihr Mund rief sowieso die stärkste Reaktion auf ihre Nähe hervor, der sich schon eine Sekunde später an seine Lippen schmiegte. Die Herzfrequenz war wegen der kurzen Unterhaltung sowieso schon erhöht und auch das seichte Flattern in der Brust war schon in Hab-Achtstellung gewesen. Aber als hätte alles nur auf ihren Kuss gewartet, verstärkte es sich wie auf Knopfdruck und verteilte diese wunderbare, federleichte Aufregung binnen einer Sekunde im ganzen Körper.
Dabei war es nur ein harmloser, sanfter Kuss. Kaum Berührung genug, um sie zu schmecken, und trotzdem fühlte es sich viel zu intensiv an. Die Feuchtigkeit vom Wasser auf ihren Lippen hinterließ eine angenehme Kühle, als sie die Berührung wieder löste, während an der Stirn, etwas abgemildert durch das Haar dort, die Wärme von der ihren und leichter Druck zu spüren war.
Verrückt, wie stark das Herzklopfen war, das so ein unschuldiger Kuss hervorrufen konnte. Arrow öffnete die Augen wieder, die sich dabei automatisch geschlossen hatten. Er war so aufgeregt, als hätte sie ihn vorher noch nie geküsst. So wie immer eben. Ihre Atemzüge strichen ihm unruhig über Mund und Kinn. "Ich auch", sagte er mit gesenkter Stimme und gab ihr seinerseits einen Kuss, der ihrem zuvor nicht unähnlich war. Seine Stirn löste sich dabei kurz von ihrer, fand dann im gleichen Zug, wie er den Kuss löste, wieder zurück an sie. Er hob die freie Hand zu ihrer Wange und strich mit den Fingern von dort die losen Strähnen zurück, bis er die Handfläche seitlich beim Ohr und beim Kieferansatz ablegen konnte.
"Und was möchtest du mir beibringen...?", fragte er, nach wie vor leise, drückte die Lippen erneut an ihren Mund, diesmal ohne sich danach wieder zurückzuziehen. "Dass ich dich öfter so küssen soll?" Noch ein Kuss. "Weil du das magst?" Er blinzelte kurz, hob die Lider nur halb dafür, um einen Blick auf ihren Mund zu erhaschen. Dann küsste er sie wieder, genauso zärtlich und sanft, wie sie es getan hatte. Ohne großen Druck. Ohne die Lippen besonders zu öffnen. Ohne den Kopf weiter zu neigen. Vor allem ohne Zunge. Aber dafür anhaltender und den Kuss zwar immer wieder lösend, jedoch ohne den Lippenkontakt zu unterbrechen, der die ganze Zeit über bestehen blieb. Kein intensives Geknutsche, aber verdammt, das Ziehen und Flirren, das sich dabei in seiner Brust und in der Magengrube aufbaute, war wirklich nicht ohne.
Erst nach einem unbestimmten Moment hielt er wieder inne, sofern Nora ihn nicht vorher unterbrach. Seine Atemzüge gingen schwerer, obwohl von irgendeiner körperlichen Anstrengung hier wirklich keine Rede sein konnte.
Verliebt. Er war Scheiße noch mal verliebt in diese Frau, und er könnte es einfach nicht leugnen, selbst wenn er gewollt hätte.



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141Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Sa Feb 03, 2024 5:12 pm

Nora

Nora

Okay, jetzt wo ich es aussprach, kalng es noch bescheuerter, dass ich die Hand einfach nur schütteln wollte. "Oh, was er nur von mir denkt?!", schoss es mir durch den Kopf und traute mich gar nicht seine gestellte Frage zu erwidern. Mehr als ein brüchiges "M-hm" kam da also nicht mehr von mir.
Da war ich froh, dass wir nicht noch länger dabei blieben, sondern schon übergingen zur Pause und anderen Gesprächen. Nun, es wurde nicht unbedingt besser. Das Verschlucken war rasch überwunden, das Thema jedoch nicht. "Warum zu Hölle hast du auch nachgefragt?", mahnte ich mich selbst in Gedanken und bereute es ein wenig, dass ich nachgefragt hatte. Ich verharrte einen Augenblick, als er nachfragte, ob er mehr dazu erklären sollte. "Oh eh... Wenn du.. willst", meinte ich nur etwas vorsichtig und war mir nicht sicher, ob ich wirklich mehr hören wollte. Ich war generell ziemlich im Zwiespalt - seine Gedanken besonders zu diesem Thema interessierten mich schon sehr. Es jedoch ausgesprochen zu hören verunsicherte mich dann doch wieder. Das war doch merkwürdig!
Ich ging also in die Offensive und versuchte meiner Begierde dahingehend nachzugehen. Meine Augen verengten sich. "Dann... krieg ich das, was ich will. Also gut für uns Beide", flüsterte ich noch und konnte deutlich spüren, wie es in meiner Brust flatterte. So ein hochsensibles Empfinden nur von dieser Flirterei - doch es war viel mehr als das. Als sich unsere Lippen berührten und ich die Augen geschlossen hatte, war das Empfinden noch viel intensiver. Warum fühlte es sich so spannend an, obwohl wir mittlerweile uns schon viel intensiver geküsst hatten? Es waren doch nur sehr simple Berührungen...
Ich war mit meinem Kopf erneut in einer Nebelsuppe und vergaß alles um mich herum, als mein Herz schneller pochte und jede noch so kleinste Berührung ein Kribbeln auslöste, das durch den gesamten Körper zog. Ich zog mich nicht gleich wieder zurück, als ich den Kuss auflöste, da ich tief im Inneren noch viel mehr davon wollte. Ich tat mir schwer mich zu lösen oder wieder aufzuhören. Seine knappen Worte, die er in der kurzen Pause verlor, ließen das Kribbeln im gesamten Körper nur noch intensiver werden, sodass meine Hand an seinen Hinterkopf fuhr um in seine Haare zu fahren und mit den Fingerspitzen an der Kopfhaut zu kraulen und ihn näher an mich zu drücken, als er mir den nächsten Kuss auf die Lippen drückte. Ich zeigte eindeutig, dass ich es wirklich mochte und genoss es sehr. Die Augenlider hielt ich geschlossen mit der Erwartung, dass noch viel mehr Küsse dadurch entstehen konnten. Seine Finger fuhren mir über die Wange und hielten seitlich an meinem Kiefer an, was dazu führte, dass ich durch meinen leicht geöffneten Mund atmete, als er sein Wort erhob und leise zu mir sprach. Wieder drückte er mir seine Lippen an meine. Immer wieder öffneten sie sich direkt danach um Luft atmen zu können. "Ja", beantwortete ich all seine Fragen mit nur einer Antwort. "Bitte", flehte ich kopflos und spürte, wie ich nicht mehr im hier und jetzt war - es war egal wo ich war. Hauptsache Arrow war bei mir und küsste mich.
Ich ließ ihn gewähren, ließ alles mit mir anstellen, was er wollte. Zu intensiv waren die Gefühle dabei, dieses Flirren und Kribbeln in der Brust und am Hinterkopf. Meine Nasenflügel zuckten, als er den Kuss löste, sich jedoch noch nicht von mir entfernte. Auch er atmete schwerer und intensiver, als wäre das hier anstrengender als das Training mit dem Schwert. "Genau so", flüsterte ich, ehe ich nach einer gewissen Kusspause langsam die Augen jedoch nur zur Hälfte öffnete um auf seine zarten Lippen zu starren. Ich konnte nicht genug davon bekommen, womöglich weil ich genau wusste, dass ich nun auch... durfte.
Meine linke Mundhälfte zuckte. "Spür nur, wie es pocht" Flüsternd nahm ich seine freie Hand und legte es an meine linke Brust, wo deutlich mein Herzschlag zu spüren war. Ich hielt ihn nahe an mir und machte keinen Anstalten ihm mehr Freiraum geben zu wollen. "Mehr als direkt nach dem Training." Mir entglitt ein Schmunzeln. Sowas hatte ich noch nicht erfahren. Natürlich kannte ich das Kribbel und Flirren bereits - aber nicht so! Und nicht so lange andauernd... immer wieder schaffte er es mit den kleinsten Berührungen meinen Körper durcheinander zu bringen und völlig auszuticken.

142Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Sa Feb 03, 2024 8:56 pm

Arrow

Arrow

Bis auf eine Zustimmung war wegen der Handsache nichts mehr von Nora gekommen, und Arrow ließ es einfach auf sich beruhen. Es belustigte ihn eher, als dass es ihn gekränkt hätte, wo er und sie seit dem vergangenen Tag doch eigentlich permanent handhielten, wenn sie nah genug beieinander waren.
Sobald klar war, dass Nora nicht ersticken würde, entspannte sich seine Körperhaltung wieder etwas, und es war einfacher, noch einen weiteren Satz oben draufzulegen. Sie zu fragen, ob sie noch mehr hören wollte. Nicht, dass er es plante, und das nicht nur, weil sie gerade erst dem Erstickungstod entronnen war, sondern auch, weil sie es seinem Willen überließ. Und weil er nicht ganz sicher war, wie tief er in diese Materie einsteigen würde und was sein eigenes Hirn am Ende daraus machte. Er hatte eine rege Vorstellungskraft und es war kein sachliches Gespräch mehr. Also schenkte er ihr nur ein augenglitzerndes vielsagendes leichtes Lächeln und ein "Vielleicht später."
Nora hatte sich das Spiel allerdings in Windeseile von ihm abgeschaut - oder abgehört -, denn sie war sich nicht zu fein, einen passenden Kommentar auf seine offene Frage abzugeben. Ein leiser Laut, der verdächtig nach einem kehligen Auflachen klang, drang aus Arrows Hals, und ihre Worte verursachten so ein vorfreudiges Ziehen im Bauch, das aktuell wohl nur für einen Augenblick erlaubt war. Glücklicherweise befeuerte sie es mit ihrem Kuss nicht gleich noch über die Maße, denn das hätte sie, wenn die Berührung durch ihren Mund intensiver und fordernder gewesen wäre. Trotzdem erblühten diese intensiven Gefühle nicht gerade auf harmlose, dafür aber unfassbar schöne Art und Weise, allein von diesem zärtlichen Kontakt ihrer Lippen.
Der Versuch, genauso sanft und unschuldig zu bleiben, erwies sich nicht unbedingt als einfach, weil sie die Hand zu seinem Hinterkopf schob, was ein neuerliches starkes Kribbeln auslöste und den Willen zum Weitermachen unterstrich. Und die leise Bestätigung war das Eine - ihr Bitten um mehr etwas ganz Anderes. Es beflügelte das Flirren und sein Herz zu neuen Höchstleistungen. Aber man musste schon sagen, dass es nicht gleich soweit war, sein Verlangen erneut zu entfachen und ihn dazu zu verleiten, den Kuss zu vertiefen. Nicht, dass die Emotionen und Empfindungen, die dieser Kuss hervorrief, dadurch irgendwie weniger intensiv und bedeutsam waren. Genaugenommen war es gerade dadurch so krass, dass auch diese Berührungen so starke Gefühle verursachten und dafür sorgten, dass alles sich so schön und federleicht anfühlte. Dafür, dass nichts anderes mehr wichtig oder wirklich in seinem Kopf vorhanden war, außer Nora.
Ah...
Das war neu. Nicht mehr so ganz komplett, da er ihr auch vorher schon den einen oder anderen sanften Kuss nur so auf die Lippen gegeben hatte. Aber schon dahingehend, dass es auf seine eigene Art sehr intim war und so eine starke Form der Zuneigung ausdrückte und auslöste. So hatte Arrow jedenfalls noch keine andere Person geküsst. Er sog den Moment in sich auf, und er brauchte nicht darüber nachzudenken, um zu wissen, dass er irgendwo sehr tief in seinem Inneren abgespeichert wurde als eine wertvolle Erinnerung. Eine weitere kostbare Erinnerung ... mit ihr... Wie er sich dabei fühlte. Und wie es sich anfühlte, ihre Lippen zu berühren, ihren Körper zu spüren und ihr Haar und die erhitzte, vom Training schwach klamme Haut unter den Fingern. Ihre leisen, stärkeren Atemzüge zu hören, ihren Duft einzuatmen.
Es löste einen ganz eigenen kleinen Rauschzustand aus, der den Körper nach mehr Sauerstoff verlangen ließ, sodass seine Atemzüge sich mit Noras mischten, als er schließlich innehielt und mit ihr zusammen einen Moment lang so verharrte. Er hielt die Augen geschlossen und fühlte alldem schweigend nach, sodass sie es war, die als erste wieder etwas sagte. Seine Mundwinkel hoben sich zu einem Lächeln und ein Luftschwall aus seiner Nase streifte ihre Lippen. Bin auch gelehrig, erwiderte er gedanklich und strich zur Antwort nur mit der Nasenspitze an ihrem Nasenflügel entlang. Erst, als sie seine Hand vom ihrem Kopf zu ihrer Brust zog, öffnete er die Augen und schielte zwischen ihnen hinunter. Obwohl sie die gefütterte Haori trug und ihr Sarashi sich über ihre Brüste spannte, nahm er viel zu deutlich den Ansatz der einen wahr - und genauso deutlich den kräftigen Herzschlag unter ihrem Brustbein.
Diese Geste hatte sie ihm heute im Stall schon einmal gezeigt. Zu dem Zeitpunkt von kopflosem Verlangen geprägt, kam es jetzt schon irgendwie gewichtiger in seiner Bedeutsamkeit bei ihm an. Und löste eine weitere Emotion aus. Er drückte die Handfläche einen Augenblick lang fester gegen ihr Brustbein, um das schnelle, starke Klopfen noch deutlicher spüren zu können. Dann drehte er die Hand wortlos und wechselte die Positionen, sodass er es anschließend war, der ihre Handfläche gegen seine Brust presste. Ohne die Jacke und nur mit dem Stoff seines Oberteils bedeckt, war sein Herzschlag, zusammen mit der Wärme seines Körpers, sicher noch einfacher auszumachen.
"Und meins erst", hauchte er. In Anbetracht der Tatsache, dass die Übungseinheit ihn kaum nennbar angestrengt hatte und sein Herz in Ruhe sicher weniger Schläge in der Minute aufwendete als das ihre... Sein Brustkorb dehnte sich und seine Brust hob sich bei einem tiefen Atemzug gegen ihre Handfläche. "Ah Nora... Was ... tust du nur mit mir...?"



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143Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mo Feb 05, 2024 7:39 am

Nora

Nora

Lediglich sein 'Vielleicht später' brachte meine Brust schon wieder zum flattern. Die Art, sie er ein leichtes Lächeln aufsetzte und mich anschaute... Das Flirten und die Berührungen... Alles zusammen machte mich ziemlich verrückt.
Ich spürte aber auch, dass es nicht nur mir so ging. Auch Arrow reagierte mit gewissen Blicken und Taten, die mir eindeutig mitteilten, wie intensiv es sich auch für ihn anfühlte. Es waren nur die Lippen, die sich berührten. Seine Hand blieb ganz unschuldig an meiner Seite des Kopfes und sprang nicht an meine Brust oder zwischen die Beine. Dennoch empfand ich den Drang zu Keuchen oder eben genau das zu intensivieren.
Es funktionierte jedoch gerade so gut, harmlos zu bleiben. Man musste sich nur immer wieder konzentrieren und durchatmen. Ich verkopfte mich nicht viel über die Situation oder was noch kommen würde. Eher genoss ich den Moment und war froh darüber, wie sich das alles entwickelt hatte. Einen Ticken zu schnell... Aber es war so schön!
Ich mochte den Duft, den ich intensiv roch, wenn ich ihn so nahe war. Ich mochte die Berührungen an jeder noch so unbedeutsamen Stelle, wenn wir uns nahe waren. Ich mochte dieses Beben und Flirren in der Brust, welches bei solchen Situationen entstand und mich beinahe davon schweben ließ. Ich mochte jede noch so kleine Reaktion von ihm, wie er die Nasenspitze an meiner Nase strich und untermalte, wie nahe wir uns gerade waren.
Wir spürten beide einen Augenblick nach, was das alles mit mir machte, indem wir die Hände an meine Brust gelegt hatten und ich ihm das intensive Herzklopfen offenbarte. Ich war einfach zu aufgeregt, zu erfreut um einfach nicht darauf zu reagieren. Im Anschluss taten wir das selbe bei seinem Herz. Erst etwas behutsam legte ich die Handfläche an seine Brust, ehe auch ich etwas Druck darauf gab um wirklich sicher zu sein, dass ich nicht meinen eigenen Puls gerade spürte. Ich starrte förmlich auf seinen Oberkörper, wo meine Hand seine Haori berührte. Auch sein Herz schlug wild pochend, als würde es bald vor Überbelastung gar nicht mehr pochen wollen. Wir küssten uns doch nur, wieso reagierten wir dann beide so?
Erst als er meinen Namen aussprach, blickte ich ihm ins Gesicht und musterte seine Mimik. "Das kann doch nicht gesund sein, oder?", erwiderte ich etwas besorgt, während meine Hand immer noch auf seiner Brust ruhte. "Du bist verrückt nach mir", erklärte ich ihm die Sache ganz einfach und musste dabei schief schmunzeln. Meine Hand ergriff seine und ließ sie langsam auf seinen Schoß senken. "So würde ich das zumindest benennen."
Das selbe machte er aber mit mir auch. Es beruhte also auf Gegenseitigkeit. Wir mochten uns - wir mochten uns sogar sehr. "Es ist... Ziemlich verrückt... Oder?", stellte ich etwas leiser gesprochen in den Raum. Generell brauchte ich nicht laut zu sprechen, da wir beinahe schon aufeinander saßen. "Möchtest du was trinken?", fragte ich etwas besorgt, als ich bemerkte, dass ich ihm noch gar nichts abgegeben hatte. Mit der freien Hand griff ich hinter mich, ehe ich ihm die Flasche hinhielt. Vielleicht half das, sich etwas zu beruhigen...

144Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mo Feb 05, 2024 9:30 am

Arrow

Arrow

Es war wirklich verrückt. Und irgendwie auch wie ein ziemlich wilder Flug auf einem Greifen, mit Tiefs, das ließ sich nicht leugnen, aber vor allem mit diesen intensiven Hochs. Besonders, wie krass die Gefühle waren, die "nur" so ein zärtlicher Kuss auslösen konnte, bewies, wie verrückt das alles eigentlich war. Es bedurfte keiner intensiveren Berührungen oder nackter Haut, damit es sich so … unfassbar schön anfühlte. Schon dieser Kuss hatte ausgereicht, damit die Zuneigung zu Nora in Form dieses sehr starken und trotzdem so leichten Gefühls in Arrows ganzem Körper zutage trat. Nun ja, nicht, dass es gar nicht da war, wenn er sie nicht berührte, sie nicht ansah, nicht hörte oder nicht ihren mittlerweile so vertrauten Geruch einatmete – die kleinste Berührung intensivierte es jedoch, und so ein Kuss war, egal in welcher Form, offensichtlich noch mal eine andere Hausnummer.
Für den jeweils anderen waren die Atemzüge und der Herzschlag die deutlichsten Zeichen, dass die Liebkosungen ganz und gar nicht spurlos vorüberzogen. Und … auch das war irgendwie ziemlich schön. Noras schnell und fest klopfendes Herz unter der Handfläche zu spüren und zu wissen, dass seine eigene Nähe und der Kuss dafür verantwortlich waren, weil sie sich genauso fühlte wie er… Das machte schon etwas mit ihm. Als wäre die Erkenntnis, dass sie ihn auf diese Weise mochte, total neu.
Seine Finger schoben sich locker zwischen ihre, als er ihre Hand an seine Brust legte und seine eigene über ihrem Handrücken liegen blieb. Ohne die Haori und durch den dünneren Stoff seines Oberteils konnte er die Wärme ihrer Berührung spüren. Er ließ zu, dass sie den Kopf etwas zurückzog, als er ihr diese möglicherweise ziemlich offensichtlich zu beantwortende Frage stellte. Das glatte Schimmern, das besonders bei dieser Art von Gefühlen neuerdings sich über die braune Regenbogenhaut seiner Augen legte, glänzte immer noch in ihnen, als sein Blick sich zu ihr hob. Seine Züge wirkten weich, irgendwie dieser Emotion in seinem Inneren ergeben. Der Luftzug fuhr noch immer etwas aufgeregt durch sein Haar.
Erst ihre Gegenfrage zauberte eine schwache Falte auf seine Stirn, und er öffnete leicht den Mund. Wahrscheinlich, um ihr eine medizinische Einschätzung über den Zustand ihres und seines Kreislaufes zu liefern. Doch er klappte ihn gleich wieder zu, da sie fortfuhr und eine simple wie treffende Antwort auf seine ins Ungewisse hinein gestellte Frage ablieferte.
Du bist verrückt nach ihr.
"Und du nach mir." Er blinzelte sie an, und ein Lächeln zeigte sich, ihr Schmunzeln spiegelnd, auf seinen Lippen. Folgte dann ihrer Bewegung, als sie seine Hand nahm und auf seinen Schoß sinken ließ. Er hatte keine Sorge, dass seine Aussage nicht zutreffen könnte. Und auch das war schön. Diese Sicherheit, die Nora ihm gab und keinen Zweifel über ihre Gefühle für ihn ließ. Auch wenn es ziemlich verrückt war, dass sie so etwas für ihn empfand.
Er drückte ihre Hand. "Vollkommen verrückt", bestätigte er ihre Frage ebenso leise.
Und er konnte einfach nicht genug davon bekommen.
Arrow atmete langsam tiefer, als sie der Sache ein wenig Spannung nahm, indem sie ihn nach Trinken fragte und nach der Bambusflasche tastete. Ihre zweite Hand ließ er nicht los, sondern strich langsam über sie und beugte sich noch einmal zu der immer noch sehr nah sitzenden Nora. Und gab ihr noch so einen sanften, zärtlichen Kuss auf den Mund. Erst dann nahm er die Flasche entgegen und nahm zwei Schlucke von dem kühlen Wasser darin. Es tat schon gut… Sein Daumen streichelte trotzdem weiter ihre Hand.
"Und, hast du dir eine Belohnung für deinen Trainingserfolg überlegt?", fragte er sie und setzte noch einmal zu einem Schluck an.



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145Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Di Feb 06, 2024 9:32 pm

Nora

Nora

Ich spürte mit leichtem Druck seinem Herzschlag nach, als er seine Finger zwischen meine schob und ebenfalls eine Zeit lang verweilte. Genau da, wo ich die Wärme meiner Hand an ihn abgab, spürte ich sein aufgeregtes Pochen. Ich blickte ihm tief in die Augen und erkannte sogleich wieder dieses Schimmern in ihnen, das ich schon öfters bemerkt hatte. Es kam an schönen Momenten, weswegen ich es sehr begrüßte und mich sogar darüber freute. Und auch der sanfte Luftzug, der an seinen Haarspitzen zupfte war wieder intensiver geworden.
Ich nickte auf seine Reaktion, dass wohl auch ich nach ihm verrückt war. Man konnte uns deutlich ansehen, wie gut uns diese Erkenntnis tat und wie sehr wir uns darüber freuten, wenn der Körper des anderen so intensiv auf einander reagierten. Ganz ehrlich, das war doch ein unfassbares Gefühl, wenn man dadurch genau wusste, dass das alles eine ernste Sache war. Es war nicht nur ein Techtelmechtel, sondern der intensive Wunsch so viel Zeit wie möglich miteinander zu verbringen. Und dennoch irritierte mich wohl das Streicheln an der Hand, während ich versuchte die Flasche zu angeln und sie ihm zu geben. Ich hielt in der Bewegung inne, als seine Lippen sich mir erneut näherten und er einen sanften Kuss darauf legte. Erneut dieser Geschmack auf meinen Lippen brachte mein Herz erneut etwas fester zu schlagen. Aber das hatten wir ja bereits - ich war verrückt nach ihm.
Er nahm die Wasserflasche entgegen und trank daraus, sodass ich meinen Blick währenddessen zu den Pferden gleiten ließ und sie beobachtete, wie sie geduldig auf uns warten mussten, während mein Handrücken immer noch gestreichelt wurde. Ich genoss den ruhigen Moment, ehe Arrow wieder zu sprechen begann und nach der Belohnung nachfragte. Ich hatte mir darüber keine Gedanken gemacht, konnte mir aber einige schönen Dinge vorstellen. "Hmm", meinte ich überlegend und tippte mit dem Daumen auf seinem Schenkel. "Wie wäre es mit einem von dir persönlich zubereiteten Abendessen und wenn ... Ich auch dich nach dem heutigen Tag belohnen kann, kümmere ich mich um den Nachtisch", versuchte ich und schielte zu ihm, während mein Daumen Ruhe fand. "Außer du hast eine bessere Idee. Sowas wie... Den Speck meines Vaters probieren... Oder so?" Na, das war aber fies - aber eine Idee. "Hm?", forderte ich nach einer Reaktion von ihm und musste schmunzeln.
Ich war gespannt, ob ich das Schimmern der Augen oder der Luftzug an seinen Haaren sich intensivieren würde oder nicht.

146Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Mi Feb 07, 2024 6:45 am

Arrow

Arrow

Nora zeigte ein Nicken bei seiner Feststellung, was sein Herz einen weiteren kleinen Hüpfer außer der Reihe machen ließ, obwohl er ja selbst wusste, dass hier gerade nur offensichtlichste Tatsachen festgestellt worden waren. Es war schön, dass sie es zugab. Und natürlich … dass sie verrückt nach ihm war.
Äußerlich kehrte im Anschluss zwar Ruhe ein, doch was die gesteigerte Herzfrequenz anbelangte, so würde das nicht in wenigen Sekunden einfach wieder verschwinden, genauso wenig wie diese wohlige Form der Aufregung, die das verrücktspielende Organ durch die Adern zu pumpen schien. Es war schon auch ein körperliches Gefühl, nur … geriet es gerade zur Abwechslung mal nicht auf Abwege.
Um den Moment noch etwas länger auszukosten, blieben seine Finger mit Noras verschränkt. Er musste allerdings auch keine Überzeugungskraft aufbringen, da sie ihre Hand ganz freiwillig auf seinem Oberschenkel behielt. Der nächste Kuss, den sie zur Belohnung dafür bekam, unterstrich aber ganz sicher nicht nur, wie gut Arrow dabei aufgepasst hatte, was sie ihm „beibringen“ wollte; in gewisser Weise nahm er ihn sich auch. Schließlich war die Erkenntnis der letzten Augenblicke nicht neu. Er mochte ihre Nähe sehr. Er bekam nicht genug davon. Vor allem sie zu küssen konnte das Verlangen danach besänftigen. Auch wenn man wirklich einen schmalen Grat entlangwanderte, wenn man aufpassen musste, damit es besagtes Verlangen nicht noch befeuerte.
Die Flasche mit den Lippen zu berühren, war im Gegensatz dazu nicht mal halb so spannend. Trotzdem merkte er, dass ein Schluck Wasser überfällig war, sodass er noch etwas trank, während er Noras Antwort auf seine Frage abwartete.
Als sie zu sprechen anhob, setzte er die Bambusflasche ab und wandte sich zu ihr. Zu viele Sinne verfolgten zu genau, wie sie ihm dabei zwischenzeitlich auf den Oberschenkel klopfte.
"Wenn du auch mich nach dem heutigen Tag belohnen kannst?", wiederholte er und hob eine Augenbraue. Er wusste nicht ganz, ob Noras Seitenhieb in Richtung Speck am Ende eine Belohnung für sie wäre oder ob sie es als Belohnung für ihn anstrebte, da er ja schon von ihr hören wollte, welche Belohnung sie wollte, und dementsprechend selbst keine Vorschläge hierzu machen würde. Er ließ ihren wohl eher neckischen Vorschlag an sich abperlen – wenn man davon absah, dass auch seine zweite Augenbraue sich hob und sein Mundwinkel zuckte. Sein Blick wanderte von ihren Augen wieder zu ihrem Mund.
"Nachtisch klingt gut…", sagte er dabei. Seine Augen verrieten ihn wahrscheinlich. Und wie er sich überflüssigerweise seitlich auf die Unterlippe biss, sowieso. Letzteres war dabei Absicht, und der Ausdruck in seinen Zügen löste sich gleich darauf wieder und er schenkte ihr ein leichtes, etwas belustigtes Lächeln. "Ein romantisches Abendessen also, abgemacht." Er stellte die Flasche zur Seite und legte auch die zweite Hand auf ihre. "Wünschst du dir was Bestimmtes zu essen?"
Erst, nachdem er noch ein paarmal über ihren Handrücken gestreichelt hatte, ließ er sie los, ohne die Hand wegzuschieben, und beugte sich zu seiner Tasche, um doch mal darin nach den Nahrungsmitteln zu kramen.



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147Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Do Feb 08, 2024 1:28 pm

Nora

Nora

Die Herzen würden noch länger dieses Tempo halten, auch wenn sich die ganze Situation beruhigt hatte und wir mittlerweile nur mehr nebeneinander saßen und die Hände einander hielten. Mehr war es nicht, dennoch ruhte meine Herzfrequenz nicht, sondern pochte zügig weiter. Es war einfach uns glücklich zu machen - wir mussten nur Zeit miteinander verbringen und uns körperlich nahe sein. Mehr wollten wir auch nicht.
"Naja, wenn du dich auch mit etwas so sehr anstrengst, kann ich dich heute Abend auch belohnen", meinte ich, als ich das Abendessen ansprach und er eine Erklärung dazu einforderte. Dass ihm dieser Vorschlag gefiel, war mir bewusst. Auch seine Mimik veränderte sich neckisch, sodass ich eigentlich wusste, worauf er hinaus wollte. Meine Augen fixierten seine Lippen, auf die er biss und es eindeutig machte, woran er gerade dachte.
Mir entkam ein belustigt es Schnauben. "Das 'romantisch' hast du hinzugefügt", stellte ich fest und fixierte wieder seine Augen. Und da kam er wieder mit meinen Wünschen, auf die er eingeben wollte. Ich überlegte mit meiner Hand zwischen seinen. "Hmmmmm.. du stellst fragen... Vielleicht was mit... Kartoffeln und Hühnchen? Oder ... Sonst irgendwas, was du Zuhause hast", versuchte ich ihm den Gefallen zu tun ein wenig einen Rahmen vorzugeben. "Nur kein großer Aufwand, ja?", wollte ich ihn beruhigen, nicht dass er noch dachte, ich würde ein fünf Gänge Menü einfordern.
Zwar schob er meine Hand nicht unbedingt weg, jedoch beugte der Windgeist sich zu seiner Tasche, weswegen ich die Hand zu mir nahm und nun selber die Hände übereinander legte auf meinem Schoß. Ich beobachtete ihn. "Kein Druck, aber ganz vielleicht werde ich mir ja beim Essen dann überlegen, was für einen Nachtisch es geben wird." Nun, das war vorgelegt. Etwas zurücknecken musste ich schon. "Gibt es etwas als Nachtisch, das du ganz besonders gerne magst?" Ich hatte so etwas im Kopf, was ich jedoch nicht aussprechen würde. Denn hierbei ging es nicht um Früchte, Kuchen oder Desserts...

148Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Do Feb 08, 2024 4:06 pm

Arrow

Arrow

"Wenn ich mich…" Er blinzelte und warf Nora scheel einen irritierten Blick zu. Dass seine Entrüstung darüber, dass sie offenbar der Meinung war, er hätte sich noch nicht genug angestrengt, nicht echt war, war jedoch offensichtlich. "Ich finde, ich habe mich heute schon sehr angestrengt." Und das war nicht mal eine anzügliche Anspielung auf die "Anstrengungen" im Heu. Aber er ließ es so stehen, schließlich hatte er nicht damit angefangen, Nora eine Belohnung zu spendieren, damit sie auf den Karren aufsprang und selbiges tun zu müssen glaubte. Er erwartete keine Gegenleistung von ihr. Auch keinen Nachtisch. Oder "Nachtisch".
Er zuckte leicht die Schultern, als sie feststellte, dass er derjenige war, der nun von einem romantischen Abendessen gesprochen hatte. Das Wort war ihm zu leicht über die Lippen gegangen, als dass er selbst ihm eine richtige Gewichtung geben würde. Was vielleicht daran lag, dass er sich selbst nicht als romantisch veranlagt betrachten würde. Aber er war gewillt, sich Mühe zu geben, wie man gestern Abend ja bereits hatte feststellen können. Oder eben auch nicht, weil er nicht viel mehr getan hatte, als Leuchtsteine hinzulegen und sich umzuziehen. "Wir können auch unromantisch essen."
Er zog die Dose mit den Essensresten vom Vorabend aus der Tasche und auch die Tüte mit den Mochi und dem zweiten Puddingbrötchen, das im Park übriggeblieben war. "Wir können Fleisch auf dem Rückweg zur Wohnung besorgen", versetzte er dabei. Es war kein Aufwand, Fleisch zu besorgen.
Während er nun doch widerwillig etwas von Nora abrückte, um das Essen zwischen ihnen platzieren zu können, überlegte Arrow. Am liebsten aß er natürlich Mochi. Und den am Morgen besprochenen Kuchen. Aber Nachtisch? Dich natürlich, war die offensichtliche, nur dann doch irgendwie zu klebrige Antwort an dieser Stelle. Er hatte eben schon deutlich genug darauf angespielt, weshalb er sich nun einer Antwort im eigentlichen Sinn widmete. "Ich mag … Milchreis. Grießbrei. Schokoladen- oder Vanillepudding. Aber ich hab keine Schokolade." Sie war teuer. Die Liste an Nachtischen, zu denen er nicht Nein sagen würde, war zudem länger, doch er hatte neben Schokolade einfach nicht die Zutaten dafür zu Hause. Süßigkeiten kaufte er eher, als dass er sie selbst herstellte. Wozu sich die Mühe machen, wenn es bisher niemanden zum Teilen gab und er nach einer normalen Mahlzeit meist schon ziemlich satt war?
Zuletzt legte er noch Besteck – Hashi und Gabeln – auf die Haori. Von den Portionen von gestern Abend war ja noch etwas übrig geblieben. Es war zwar kalt, schmeckte aber trotzdem, und zusammen mit den Mochi und dem Brötchen würde es auch für sie beide reichen. Er bedeutete Nora mit einer Geste, anzufangen, und nahm eins der hölzernen Stäbchenpaare. "Und du? Du kannst auch etwas machen, was ich nicht kenne oder auf Shushnar beliebt ist, ich esse alles gern, was süß ist. Ich weiß nur nicht, ob ich alle Zutaten habe."



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149Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Do Feb 08, 2024 6:03 pm

Nora

Nora

"Da geht noch mehr", meinte ich düster schmunzelnd und ihn dazu animierend sich weiterhin so anzustrengen. Es war doch nicht falsch den Windgeist an die Grenze zu schubsen, oder? Vorallem spürte ich ja, dass ich es als Scherz auffassen sollte. Genauso war es andersrum gerade auch so - wir scherzelten.
Ich hatte nicht erwartet, dass jedoch das Abendessen als Belohnung so eine große Sache werden könnte. Bei uns gab es einfach das zu essen, was wir hier hatten. Und wenn wir Kartoffeln im Überfluss hatten, dann aßen wir eben eine Woche lang auch nichts anderes mehr. Natürlich versuchte man verschiedene Varianten aus und mochte sie nicht nur einfach gekocht essen. Da war der Kreativität keine Grenze gesetzt.
"Wir essen heute romantisch zu Abend. So wie du es gesagt hast.", forderte ich ein und wollte das doch gerne auf einer romantischen Schiene laufen lassen. Besonders wenn er es erwähnt hatte, musste ich darauf beharren. Auf seine Erläuterung, dass wir beim Nachhauseweg ja Fleisch holen konnten, nickte ich verständnisvoll. Das war eine gute Idee. Vielleicht kam ich dazu einen Teil davon auch bezahlen zu können. Schließlich war es schon genug, dass ich bei ihm übernachten konnte.
Interessanterweise ging Arrow nicht so auf die Nachfrage zum Nachtisch ein, wie ich es erwartet hatte. Er erzählte ganz locker, dass er jegliche Arten von Pudding und Brei Recht gerne mochte und es gerne aß. Ich beobachtete ihn dabei, wie er den gemachten Platz zwischen und beiden nutzte um die Jause auszubreiten und alles, was dazugehört. Ich könnte schon einen Milchreis oder Grießbrei machen - aber was, wenn ich es nicht so hinbekam, wie Arrow es bevorzugte?
Ich überlegte noch, als er deutete, dass ich anfangen konnte. Erst wusste ich nicht wohin mit mir, da ich mir immer noch Sorgen machte, dass ich den Grießbrei verbrannte oder er es lieber mochte mit etwas Zucker darin. Wir kamen ja von ganz unterschiedlichen Welten, zumindest fühlte es sich oft so an.
Etwas gedankenverloren nahm ich die Gabel und das, was ich gestern Abend im Restaurant übrig gelassen hatte, auf meinen Schoß noch ohne mit dem Essen zu beginnen.
"Hmm", teilte ich erneut mit, dass mein Kopf noch grübelte. Ich hatte eine Nachspeise, die mir persönlich gut schmeckte. Nur war das keine Creme, sodass ich mir unschlüssig war, ob Arrow das mochte. Ja - es war mir verdammt wichtig, dass mein Freund überzeugt von meinen Koch- oder Backkünsten war. Liebe ging durch den Magen und ich kochte wahnsinnig gerne. Ich wäre gekränkt, wenn er etwas nicht mögen würde und ich mir viel Mühe dabei gegeben hatte.
"Wenn du kuchenartiges auch gerne magst...", sprach ich noch etwas unsicher. Sollte ich es wagen? "Mit Eiern, Mehl, Milch und Zucker kann ich da schon was zaubern", meinte ich eher etwas ruhiger geworden und immer noch unschlüssig, was die beste Idee war.
Dann nahm ich die Gabel, nachdem ich die Büchse geöffnet hatte, und schaufelte mir das Essen in den Mund. Oh, ich wusste ja gar nicht wie hungrig ich war! Mein Magen dankte es mir sehr. Und auch mein Herz hatte einen Rhythmus angenommen, den ich sehr begrüßte. Es hatte sich beruhigt zum Glück...
"Wenn man dann noch Obst dazu hat... Je nachdem was man gerne mag... Hmmm", grübelte ich kauend.

150Die weiten Ebenen von Lasaliel - Seite 6 Empty Re: Die weiten Ebenen von Lasaliel Do Feb 08, 2024 9:07 pm

Arrow

Arrow

Er verengte leicht die Augen und warf Noras Gegrinse einen Blick zu. Obwohl er es nicht wollte, glitten seine Gedanken trotzdem einen Moment lang zu dem Gesprächsthema vor der Trainingsstunde und wie nervenaufreibend das gewesen war. Und zu jenem, das noch bevorstand, wenngleich er da nicht allein den Gesprächsanteil leisten musste. Es war schon ein sehr intensiver Tag für ihn. Eine Belohnung ... würde ihn durchaus verbessern. Nun ja, wobei er ja auch nicht schlecht war. Es war sehr schön mit Nora. Wenn ... diese Themen eben nicht waren.
Sein Mundwinkel zuckte. Natürlich wollte sie lieber romantisch als unromantisch Essen. Aber sich vorher trotzdem darüber auslassen, dass er es ja gesagt hatte. "Wie du wünschst, Ojou-san. Aber erwarte nicht zu viel." Er klappte den Mund zu, sobald er bemerkte, dass er sich darüber auslassen wollte, wie weder Wein, noch Blumen, noch feines Geschirr, keine Servietten, weder Tischdecke, noch sonstige Dekoration vorhanden war, um die Romantik unübersehbar zu machen. Eigentlich konnte er nur dasselbe tun wie am Abend zuvor. Ein paar Kerzen anzünden, Leuchtsteine verteilen und sich was anderes anziehen als die Alltagskluft. Aber wenn er ihr das alles sagte, war das nicht unbedingt hilfreich oder vielversprechend. Zumindest hatte er mehr Möglichkeiten als sie, denn er bezweifelte stark, dass sie feinen Fummel und eine Flasche Wein im Gepäck hatte.
Wahrscheinlich hätte er sich ziemlich darüber geärgert, hätte er gewusst, dass Nora Ausführungen über seine Vorstellungen von "Nachtisch" erwartete. Ausgerechnet jetzt, wo er Abstand davon nahm, wo er doch sonst immer den Absprung verpasste. Andererseits war es vielleicht besser, nichts dazu zu sagen, denn er wusste nicht so genau, wie intensiv er mit ihr flirten konnte, wenn sie mitmachte und mehr hören wollte, ohne dass es wieder zu heiß wurde. Über diese Art Nachtisch sprach er also lieber zu einem Zeitpunkt, wenn sie ihn ihm auch servieren konnte. Und wollte, natürlich.
"Oh, sicher", gab er zurück, als Nora sich den Kopf darüber zu zerbrechen begann, was sie zubereiten könnte. Ihm fiel nicht mal auf, dass zufälligerweise all seine Aufzählungen irgendetwas waren, was man theoretisch nicht kauen musste. Arrow beobachtete sie dabei, wie sie zu essen begann, und fischte sich dann ein Tteokbokki aus der Dose. Die scharfe Sauce war im kühlen Zustand dickflüssiger, sodass er keine Sorge hatte, Nora, auf deren Schoß sie stand, dabei vollzukleckern oder die Haori einzusauen. "Kuchen, Pfannkuchen, Kekse, ich nehm alles. An frische Eier kommen wir dran." Logisch. Eier gab es dort, wo es Hühnerfleisch gab. Und Obst war zu Hause. Er schob sich den Reiskuchen in den Mund. Nur, dass sie kalt auch etwas zäh wurden, war schade. "Was für Nachtisch magst du gerne?", wiederholte er etwas präziser, da sie seine Gegenfrage so vor sich her grübelnd nicht beantwortet hatte. Nun stand sie vor der Möglichkeit, sich für die doppeldeutige Variante zu entscheiden.
Er mochte es nicht, dass seine Gedanken nun, da sie einmal kurz dorthin abgeschweift waren und das Essen nicht ewig dauern würde, während sie aßen zwischendurch erneut zum Amulett zurückkehrten. Aber es hatte auch keinen Zweck. Er wollte Nora nicht im Unklaren lassen oder dass es sie unvorbereitet traf, wenn er einen der Mönche oder Priester danach fragen wollte. Außerdem hatte er Fragen auch an Nora. Es war das beste, wenn sie beide auf dem gleichen Stand für den Besuch im Tempel waren. Und... Sie hatten um die Sache sowieso lange genug drum herum geschwiegen.
Aber erst das Essen... Erst noch ein friedlicher Moment zusammen mit ihr auf dieser Bank.



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