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Vulkangegend und kahle Felsen

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151Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo März 06, 2023 6:00 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich legte den leeren Beutel, den ich noch in der Hand hatte, um Rest meiner Sachen auf den Boden, als ich sah dass es Tia war, die hereinkam. Auch damit ich die Hände frei hatte, denn sie brachte einen Stoß Kleidung mit. "Oh, vielen Dank", sagte ich und lächelte leicht, während die Frau die Sachen auf das Bett legte und ich meinen Blick darüber huschen ließ. Brianna hatte ganz offensichtlich bereits mit ihr gesprochen, denn sie brachte nicht nur Nachthemden für uns beide mit, sondern faltete daraufhin ein Kleid auseinander, das sie mir mitgebracht hatte. Es war schlicht und sah getragen, aber noch sehr gut aus. Und vom Stil her natürlich ziemlich anders als die Kleidung zuhause, aber es war trotzdem schön.
"Danke! Das ist wirklich nett", sagte ich und lächelte die Menschenfrau an, ehe ich das Kleid musterte. Ja, das müsste wohl so ungefähr passen, vermutlich war es etwas groß, aber es würde schon gehen. Und ja, Platz für meine Flügel hatte es auf jeden Fall.
Mein Blick huschte kurz zu Tia, als sie ein Kompliment wegen meiner Flügel machte, und wieder lächelte ich leicht. "Danke sehr. Und das Kleid ist auch sehr schön. Bestimmt wird es passen." Auf jeden Fall so lange ich hier war und meine eigene Kleidung schmutzig.
Und scheinbar hatte Tia auch noch weitergedacht, denn sie brachte auch eine Jacke mit, die sie mir zeigte. Ich hatte schon festgestellt, dass es hier deutlich kälter war als Zuhause. Ich nickte dankbar. "Bestimmt. Vielen Dank nochmal. Ich hoffe, ich kann mich ein wenig revanchieren." Für ich war es erstaunlich, welche Freundlichkeit mir diese fremde Frau erwies, und das war keinesfalls selbstverständlich.



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152Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Di März 07, 2023 8:36 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Tias Lächeln wurde breiter und in ihren ruhigen Blick trat ein aufrichtiges Funkeln, als Rhiann sich ebenso aufrichtig bedankte. Sicher war ihr klar, dass sie mit der Größe des Kleides etwas schummelte. Selbst in jüngeren Jahren war sie nicht so zierlich gewesen wie Rhiann, und etwas größer war sie ja auch, sodass das Kleidungsstück der jungen Feuerfee trotz allem eher zu groß als zu klein sein würde. Aber solange es halbwegs passte und ihr nicht von den Schultern rutschte, sollte das hier kein Problem sein. Zudem war es ja nur geliehen, bis ihre Kleidung gewaschen und getrocknet war.
Die Ältere zeigte ein leichtes Nicken. "Danke. Es war mal mein Lieblingskleid." Sie schmunzelte. Die Farbe war etwas ausgeblichen, aber der Stoff nicht abgewetzt oder beschädigt. Sie hatte gut darauf aufgepasst.
"Oh aber sicher, meine Liebe", winkte sie anschließend ab, da Rhiann sich auch für die Jacke bedankte und sagte, sie hoffe, sich revanchieren zu können. "Wir sind eine Gemeinschaft, hier hilft man einander. Es ist keine große Sache, dass ihr hier seid. Wir finden schon etwas, womit ihr helfen könnt. Aber es ist schon eine Erleichterung für mich, nicht allein die Kartoffeln schälen und das Gemüse schneiden zu müssen. In einer großen Familie kann das ganz schön lästig sein." Sie lachte leise und schlug die Hände locker in eine gefaltete Position. "Brianna hat mit mir gesprochen wegen eurer Kleidung. Ich habe einen Wäschezuber, den können wir zusätzlich mit heißem Wasser und Seife füllen. Vielleicht könnt ihr einfach etwas von unserer schmutzigen Wäsche von der Garten- und Feldarbeit und von den Kindern mit waschen?", schlug sie vor. Dann würde es sich auf jeden Fall auch lohnen, denn es hatte sich ein wenig angesammelt. Unterkleidung zu waschen, würde sie den beiden aber nicht zumuten.

153Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi März 08, 2023 2:16 am

Rhiannim

Rhiannim

Ich lächelte noch einmal, als die Menschenfrau mir erzählte, dass es einmal ihr Lieblingskleid gewesen war. Das musste sicher schon eine Weile her sein, aber umso mehr wusste ich es zu schätzen, dass sie es mir auslieh.
Was sie anschließend über die Gemeinschaft hier sagte, versetzte mir wieder einen heftigen Stich vor Heimweh, aber ich behielt die Fassung und nickte, darauf hoffend, dass ich meine Miene genug unter Kontrolle hatte und sie mich nicht verriet. "Ja, ich verstehe", sagte ich und mein Lächeln wurde wieder eine Spur breiter als Tia lachte. Ich sagte ihr nicht, dass ich auch eine große Familie hatte, auch wenn ich beinahe die jüngste war. Ich hatte zwar das Gefühl, etwas sagen zu müssen, aber es tat zu sehr weh. Und glücklicherweise redete Tia ohnehin gleich weiter, sodass ich nicht in Verlegenheit kam, etwas sagen zu müssen.
Wieder nickte ich, diesmal zustimmend und bereit, ihrem Vorschlag zu folgen. "Ja, das ist kein Problem. Ich kann vor meinem Bad einfach noch etwas waschen." Dann hatte ich gleich schon etwas erledigt, und musste es auch nicht nach dem Bad noch machen, wenn ich selbst schon sauber war. Vorher konnte ich ruhig noch etwas arbeiten. Und dann später vielleicht richtig ausruhen. Auch wenn ich mich vor meinen unruhigen Gedanken, wenn ich nichts zu tn hatte, ein wenig fürchtete.



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154Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do März 09, 2023 7:10 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Falls Tia Rhiann etwas anmerkte, als sie die Dorfgemeinschaft bemerkte, zeigte, wenn ja, diese zumindest nicht, denn sie redete schon weiter und kam vom Kleid über das gegenseitige Helfen gleich zur Schmutzwäsche. So ein feines Gespür wie Brianna hatte sie vermutlich nicht - aber sie war eine Mutter und Rhiann ein junges Mädchen verglichen mit ihr. Rhiann war jedoch auch nicht die erste, die hier unterkam, der sie keine Fragen nach den Umständen oder dem Grund ihrer Reise stellen würde. Oder bei der sie überhaupt nachbohren würde, woher sie kam, wie alt sie war, wer ihre Familie war... Wenn man es ihr erzählen wollte, war das gut und es freute sie. Wenn nicht, fragte sie nicht und es war okay.
"Ist gut", meinte sie und strich sich etwas über ihren Rock, lächelnd und zufrieden, dass Rhiann ihren Vorschlag angenommen hatte. Brianna würde ihr sicher dabei helfen. "Dann werde ich dich jetzt nicht weiter stören und mich wieder an die Arbeit machen." Ihr Lächeln wurde etwas schief, doch sie wirkte nicht wirklich geknickt darüber, dass immer noch etwas Haushalt auf sie wartete. "Ruh dich aus. Bis später."
Und damit ging sie zurück zur Tür und verabeschiedete sich fürs Erste erneut von Rhiann.
Brianna würde sich in der nächsten Zeit draußen vor bzw. hinter dem Haus auf dem freien Platz, der Terrasse, im Garten befinden. Oder sich auch einmal von den Kindern dazu auffordern lassen, mitzuspielen oder ihnen interessante Geschichten von außerhalb des Dorfes zu erzählen. Zwar waren sie hier nicht ganz so ab vom Schuss wie die Feuerfeen, doch auch hier verirrte sich wenig allzu Fremdes hin, sodass Besucher von den Kindern immer neugierig ausgehorcht wurden, sofern die Eltern sie nicht zu streng zurückhielten.

155Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Sa März 11, 2023 12:23 am

Rhiannim

Rhiannim

Tia fragte nicht weiter nach, und offenbar war das auch schon alles, weshalb sie gekommen war, denn sie verabschiedete sich gleich darauf auch schon wieder. "Ja, danke nochmal. Bis später", antwortete ich und lächelte noch einmal leicht, während sie zur Tür ging.
Ich sortierte weiter meine Sachen, schüttelte den Staub und die Erde aus meinen Taschen - aus dem Fenster hinaus - und räumte das was nicht gewaschen werden musste wieder ein. Dann blieb ich eine Weile am Fenster stehen und sah hinaus.
Es war ruhig im Dorf. Von hier aus konnte ich zwei weitere Häuser sehen, aber keine Menschen, sie mussten im Inneren oder auf der anderen Seite sein, oder unterwegs. Zwischendurch erklangen Stimmen von Kindern, aber auch sie mussten wohl um die Ecke sein, denn ich sah sie nicht.
Was mache ich hier?
Ich seufzte und ließ mich unter dem Fenster auf den Boden sinken, mit der Schulter an die Wand gelehnt.
Weglaufen, ja, das tat ich. Aber es funktionierte nicht, denn meinen Gedanken konnte ich nicht entkommen. Den Erinnerungen. Und Schuldgefühlen.
Was soll ich tun, Ela? Was würdest du tun?
Oh, sie würde das alles auf sich zu kommen lassen. Aber ich war nicht sie.
Und wie würde sie wohl damit umgehen, wenn sie mich verloren hätte?
Ich wusste, dass ich hier nicht sitzen und nachdenken sollte. Das hatte ich schon zu viel getan, in den Pausen, die ich Nayol und mir auf unserer Reise gegönnt hatte. Die unter anderem aus diesem Grund kurz ausgefallen waren. Ich hatte uns beide ziemlich verausgabt in der letzten Zeit.
Aber es war auf der anderen Seite auch schwer, sich diesen vielen neuen Eindrücken zu stellen. Zu lächeln, auch wenn mir nicht danach war.
Wegzulaufen war einfacher... Aber für den Moment saß ich hier fest. Und es war ja auch nicht so, dass das unangenehm war. Ich freute mich auf das Bad. Und das warme Essen.
Ich musste nur die Kraft finden, mich aufzuraffen.
Das tat ich schließlich auch, aber erst nachdem eine ganze Weile vergangen war, in der ich mich irgendwann aufs Bett hatte sinken lassen und vor mich hin döste. Die Reise hatte mich doch ziemlich erschöpft. Und ich stellte fest, dass dieses Bett unheimlich gemütlich war.
Am Ende raffte ich mich jedoch auf, da ich nicht wusste wie lange die Vorbereitungen für das Bad und die Wäsche waren. Zuhause würde so etwas nicht lange dauern, hier konnte ich es nicht einschätzen. Ich hatte meinen Umhang übergezogen, weil ich noch nicht die saubere Jacke anziehen wollte, so lange ich noch nicht gebadet hatte, aber da ich es doch recht kühl hier fand. So trat ich aus dem Zimmer und den Flur zurück in die Stube, um nach Tia zu sehen. Oder Brianna, doch die war vermutlich draußen. Falls ich Tia hier nicht fand, würde ich aber auch nach draußen treten. Meine schmutzige Wäsche hatte ich noch im Zimmer gelassen, die konnte ich holen, sobald ich wusste wann und wo es soweit war.



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156Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So März 12, 2023 9:21 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Tia war nirgends zu sehen, als Rhiann aus dem Gästezimmer herauskam. Im Haus war es kühl und ruhig. Von draußen vom Garten her hingegen konnte man Stimmen hören, von denen die meisten den Kindern gehörten.
Zwei von ihnen saßen immer noch bei Brianna auf der Bank, während der Rest sich wieder auf der kargen Wiese versammelt hatte, um zu spielen. Bei Brianna saß der kleine Junge, der sie im Dorf schon begrüßt hatte, und ein Mädchen, das ungefähr in seinem Alter oder vielleicht ein Jahr älter war als er.Brianna erzählte ihnen gerade vom Rean-See und der Stadt auf dem Seeboden. Die beiden Kinder staunten dabei nicht schlecht und schauten sie mit großen Augen an. Wahrscheinlich hatten sie noch nie das Meer gesehen und konnten sich auch nicht vorstellen, wie der blaue See in der Sonne glitzerte. Oder wie es überhaupt möglich sein sollte, dass im Wasser eine Stadt existierte.
Brianna sah auf, als sie Rhiann bemerkte. "Ah, da bist du ja", sagte sie und lächelte. Sie rückte ein Stückchen, damit auch Rhiann sich mit auf die Bank setzen konnte, wenn sie wollte. "Hast du dich etwas ausgeruht? Hat Tia dir die Sachen gebracht, ich hatte sie gefragt?" Ihr Blick huschte kurz über die junge Feuerfee.
Sie selbst wirkte entspannt und von der Reise war ihr auch keine Müdigkeit oder Erschöpfung anzusehen. Nur dass sie die letzten tage nicht im Luxus verbracht hatte, das konnte man auch ihr leicht anmerken.

157Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Di März 14, 2023 5:48 pm

Rhiannim

Rhiannim

Nachdem ich die Stube verwaist vorfand, und mir ein paar Momente Zeit genommen und die Gelegenheit genutzt hatte, um das fremdartige Haus von innen zu betrachten, trat ich wieder durch die Haustür nach draußen und sah mich dort um. Die Kinder hatte man von drinnen schon hören können, und als ich ins Freie trat, sah ich auch Brianna mit zwei von ihnen auf der Bank neben dem Haus sitzen. Ich lächelte leicht als Antwort und kam näher, setzte mich nach einem Moment auch auf die freie Seite der Bank.
"Ja, die Sachen sind im Zimmer. Sie hat auch gesagt, wir könnten unsere Sachen noch waschen. Sie macht Wasser warm", erklärte ich, auch wenn ich nicht wusste, ob Brianna das ohnehin schon mit Tia besprochen hatte. Genauao wenig wusste ich, wo das sein würde und ob ich dorthin gehen oder einfach abwarten sollte.
Ausgeruht hatte ich mich ein wenig - auch wenn man meinen Gedankensturm wohl kaum Ruhe nennen konnte - aber ich fühlte mich noch ein wenig verloren in all dieser Fremde. Doch immerhin traf es mich nicht so stark, dass ich mich nicht zusammenreißen konnte. Und tatsächlich war es auch eine gewisse Ablenkung.



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158Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi März 15, 2023 8:34 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

rianna

Die beiden Kinder hatten Rhiann und Brianna zwar auch bei ihrer Ankunft schon bestaunt, aber trotzdem beobachteten sie Rhiann auch jetzt, als sie nach draußen kam, wieder mit großen Augen. Sie wussten ja, dass sie Flügel hatte, auch wenn diese sich jetzt unter ihrem Umhang versteckten. Solange die beiden Frauen redeten, schauten sie aber nur und unterbrachen sie nicht.
"Ah, sehr gut", sagte Brianna. "Dann ist heute wohl Waschtag. Tia hat gesagt, ihr müsst nachher noch baden", sie wandte sich bei diesem letzten Satz an das Mädchen. Sie gehörte zur Familie und bekam daher gerade verkündet, was ihr und ihren Geschwistern heute noch blühte.
"Nee, stimmt ja gar nicht", protestierte die Kleine und schaute mit großen unschuldigen Augen zwischen den beiden Erwachsenen hin und her. "Wir haben das vorgestern erst gemacht", behauptete sie. "Mama hat sich bestimmt vertan!"
Brianna lachte. "Haha, das glaube ich nicht. Eure Mama weiß ganz genau, wer gewaschen werden muss." Sie stupste das Mädchen mit dem Zeigefinger auf die Nase und lächelte. "Rhiann und ich baden auch. Wir freuen uns schon darauf. Endlich warmes Wasser und ein bisschen Entspannen, was?" Sie warf Rhiann einen Blick zu. "Wasser braucht man eben zum Sauberwerden", fügte sie dann wieder an das Mädchen gewandt hinzu und zupfte ihr an einer Strähne, die Dreck abbekommen hatte.
Die Kleine wirkte nicht überzeugt und auch der Junge schien noch nicht in einem Alter angekommen zu sein, wo Kinder akzeptiert hatten, dass Baden nötig und auch schön war. Er wirkte nämlich ziemlich skeptisch.
"Willst du noch was trinken?", fragte Brianna Rhiann und nickte zu den Bechern und den beiden Krügen. "Ich glaube, bis es ans Waschen geht, dauert es noch ein bisschen."

159Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do März 16, 2023 12:39 am

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte zu Briannas Kommentar und senkte dann den Blick auf die beiden Kinder, als Brianna sich an sie wandte. Ein amüsiertes Lächeln erschien auf meinem Gesicht, während ich still den kurzen Wortwechsel zwischen den anderen verfolgte, aber als Brianna zu mir sah seufzte ich zufrieden in der freudigen Erwartung auf das Bad. "Oh ja, allerdings", stimmte ich zu und zwinkerte dem offenbar nicht überzeugten Mädchen zu. Na, sie würde schon noch in das Alter kommen, wo sie die Vorzüge von einem Bad zu schätzen wusste. Und bis dahin musste sie wohl da durch.
Ich sah wieder zu Brianna auf und folgte dann ihrem Blick zu dem Tisch hin, wo noch immer Krüge und Becher standen. "Ja, gerne", sagte ich, denn das war tatsächlich eine gute Idee. "Es eilt ja nicht. Ein paar Stunden mehr oder weniger machen auch nichts", fügte ich hinzu und lächelte leicht. Da es sowieso nichts zu tun gab bis zum Bad, konnte ich auch noch etwas von dem Tee nehmen. Er war gut gewesen und die Reise hierher lang und trocken.
Das tat ich dann auch, ich stand auf und schüttete mir etwas in einen Becher, aus dem ich dann trank. Ich hätte auch noch so einiges zu fragen gehabt, denn ich hatte ja wirklich überhaupt keine Ahnung wie das Leben hier ablief, wo wir hin mussten, wie das Essen war... Aber ich sparte mir die Fragen auf und wartete einfach mal ab. Ich wollte Brianna auch nicht vor den Kindern mit Fragen löchern.
Außerdem waren es Elas Fragen. Sie hätte sie laut gestellt. Aber nun stellte sie sie nur in meinem Kopf, und ich gab sie nicht an Brianna oder die Kinder weiter.
Ich setzte mich wieder zu ihnen. Wenn Brianna den Kindern weiter von ihren Reisen erzählen wollte, war ich nicht abgeneigt, zuzuhören.



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160Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So März 19, 2023 1:17 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna grinste, als Rhiann ihr zustimmte, auch wenn sie wusste, dass Erwachsene Kindern noch so gut zureden konnten - wenn sie stur waren, dann überzeugte sie das so oder so nicht. Aber solange die Kleine am Ende des Tages in der Wanne gesessen hatte, war ja alles gut. Sie passte ganz gern mal auf die Kinder von Tia und Ren auf, wenn sie hier war. Doch es war nicht häufig und sie konnte sich deshalb noch lange nicht vorstellen, das jeden Tag mit eigenen Kindern zu tun. Kinder waren anstrengend. Sie war froh, wenn sie sie am Ende wieder abgeben konnte. Lieber war sie Tante als Mutter.
Sie schob Rhiann den Krug hin, als diese sich ihren Becher wieder nahm, damit sie sich noch etwas von dem Kräutertee eingießen konnte. Sie musste ihn zu Hause unbedingt mal nachmachen oder eine eigene Mischung zusammenstellen, die man bei großer Hitze kalt gut genießen konnte. Zwar störte Wärme sie nicht so sehr, aber sie hatte genug väterlicherseits abbekommen, dass sie gegen kühles Nass an heißen Tagen auch nichts einzuwenden hatte Vor allem, wenn es so gut den Durst stillte und dabei auch noch lecker war.
Der Junge, der sie begrüßt hatte, schaute Rhiann beim Trinken zu und machte dabei große Augen, weshalb man ihm schon anmerken konnte, dass er gerne etwas zu ihr sagen wollte. Brianna war ihm bekannt und daher fand er Rhiann natürlich spannender. Außerdem hatte er nicht vergessen, dass sie Flügel hatte. "Bist du wirklich eine Fee?", fragte er dann auch, als Rhiann ihren Becher absetzte und somit Zentrum der Unterhaltung wurde. Brianna schmunzelte etwas und blieb still, würde Rhiann aber unter die Arme greifen, wenn es zu bunt wurde. Der Junge würde es nämlich nicht bei einer Frage über sie belassen.

161Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Fr März 24, 2023 10:12 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich hatte kaum Zeit, meinen Becher zu leeren, ehe der kleine Junge statt Brianna nun mich fragte. Ich blickte ihn an und lächelte freundlich, vielleicht ein wenig belustigt. Ich wusste ja wie Kinder waren, und machte ihm daher auch keinen Vorwurf, doch für mich war es natürlich völlig selbstverständlich, was ich war. "Ja, allerdings", antwortete ich. "Und du?", gab ich schmunzelnd zurück.
"Na, ein Mensch natürlich!", sagte der Junge gleich, in der gleichen Selbstverständlichkeit, als die ich mein eigenes Sein empfand. Ich hatte es natürlich schon gewusst, aber wenn er solche Fragen stellte, durfte ich wohl auch.
"Kannst du denn auch zaubern?", fragte der Junge eifrig weiter, der scheinbar weitaus mehr Interesse an mir hatte als daran, über sich selbst zu reden.
Ich musste ein wenig glucksen. "Nein, zaubern kann ich nicht."
"Echt? Aber die Fee in dem Buch von meiner Schwester, die kann zaubern. Die kann nämlich Wünsche erfüllen", erklärte der Junge und sah mich erwartungsvoll an, als wollte er sichergehen dass ich auch wirklich die Wahrheit sagte.
Was er sagte, war mir wiederum neu und ich hob die Augenbrauen. "Tatsächlich? Tja... vielleicht gibt es ja andere Feen die so etwas können", meinte ich, äußerlich weiterhin eher locker, während ich überlegte, was die Menschen wohl noch an falschen Vorstelkungen von uns hatten. Das hier war zwar nur ein Kinderbuch, aber trotzdem.
Vielleicht bedeutete es auch einfach, dass wir den Menschen genauso fremd waren wie sie mir.



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162Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do März 30, 2023 1:15 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna war froh darüber, eine kurze Pause einlegen zu können, auch wenn sie das Erzählen und die Fragen der Kinder nicht störte. Es freute sie, dass Rhiann sich dem Jungen zuwandte und freundlich auf seine Fragen einging. Sie war nicht sicher gewesen, wie es für sie sein würde, in einer fremden Umgebung mit fremden Leuten interagieren zu müssen, doch vielleicht war es sogar leichter für sie, weil hier niemand sie kannte und niemand wusste, dass sie einen Schicksalsschlag mit sich herumtrug.
"Vielleicht findest du eine Gute Fee ja im Cern-Wald, wenn du mal dorthin kommst. Oder auf der Luftinsel", überlegte Brianna und tippte sich überlegend und lächelnd ans Kinn.
"Hast du schon mal so eine getroffen da?", fragte das Mädchen nun auch und machte große Augen.
Sie schüttelte den Kopf. "Ich kenne die Gute Fee auch nur aus Geschichten. Aber es gibt Wesen, die sich mit ihren magischen Kräften erkenntlich zeigen, wenn man ihnen in der Not hilft. Und natürlich ist es immer gut und wichtig, freundlich und respektvoll mit ihnen umzugehen." Sie streute diese Moral nebensächlich und zwinkernd mit ein, hatte jedoch wenig Zweifel, dass Tia und Ren und auch die anderen Leute im Dorf ihre Kinder angemessen erzogen. Sie waren hier zu sehr auf die Umgebung angewiesen, um die karge Natur unfair ausbeuten zu können. Das hatte man schon vor Jahren mit der Mine gemacht.
"Und was für eine Fee bist du dann? Kannst du gar nicht zaubern?", fragte der Junge Rhiann und wollte von seiner Vorstellung über Feen offenbar nicht ganz ablassen.

163Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Apr 02, 2023 4:52 am

Rhiannim

Rhiannim

Während ich nachdachte, sprang Brianna wieder ins Gespräch ein und erwähnte den Cern-Wald und die Luftinsel, beides Orte die mir natürlich völlig fremd waren. Ich wusste tatsächlich nur sehr wenig von den anderen Inseln, eben gerade nur das was ich von Reisenden wie Brianna gehört hatte. Hauptsächlich wegen meiner Schwester natürlich.
Das kleine Mädchen wurde sofort hellhörig und ich hörte schweigend zu, wie Brianna ihr noch etwas erzählte und eine Weisheit mitgab. Auf eine Art tat es gut, hier mit ihr und den Kindern zu sitzen, wie wir es auch zuhuse so oft getan hatten, teils als ich selbst noch ein Kind gewesen war, aber auch später mit oder ohne die jüngeren Kinder. Es war etwas so Normales, Gewohntes.
Und auf der anderen Seite tat es auch genau deswegen weh. Aber ich bemühte mich, das nicht zu zeigen.
Und da ich durch die erneute Frage des Jungen wieder abgelenkt wurde, kam ich auch nicht dazu, allzu lange vordergründig darüber zu brüten. Ich lächelte leicht. "Ich kann nicht zaubern", bestätigte ich und hielt eine Hand mit der offenen Handfläche nach oben vor mich. "Aber ich bin eine Feuerfee." Eine Flamme flackerte aus meiner Handfläche hinauf und tanzte ein paar Momente lang darauf, dann drehte ich die Hand ein wenig und hob die Finger, während das Feuer sich zwischen ihnen entlang schlängelte.
Für mich war das kein "Zaubern", es war einfach nur etwas völlig Natürliches, das jeder konnte, etwas das zu mir gehörte, wie meine Flügel. Es wäre eher ungewöhnlich, wenn ich es nicht könnte. Das Feuer zu lenken lag mir im Blut.
Ich wusste, dass auch Menschen so eine Verbindung zum Feuer - oder einem anderen Element - haben konnten, aber dass es viele gab, die es nicht hatten. Wie es hier war, wusste ich nicht. Und für mich war die Vorstellung, so eine Fähigkeit nicht zu haben, ehrlich gesagt schon traurig. Wie als würde jemand nicht sprechen, sehen oder laufen können. So normal war es bei uns.



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164Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do Apr 06, 2023 2:59 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Kleine Kinder machten sich natürlich noch keine Gedanken darüber, ob Zaubern und Magie Wirken das gleiche waren oder wie das Beschwören von Feuer sich vom Zaubern unterschied. Auch nicht darüber, ob es für manche etwas Natürliches war oder ob es ihnen fehlte, weil sie es nicht konnten. Sie kannten es nicht, also konnten sie auch nicht wissen, wie es sich anders anfühlte. Genauso wie von Geburt an Blinde oder Taube sich vermutlich nicht vorstellen konnten, wie es war, nichts zu sehen oder nichts zu hören.
"Oooh...!", staunte die Kleine und bekam große Augen, als Rhiann eine kleine Flamme auf ihrer Handfläche entstehen ließ, und beobachtete das Flackern und Tanzen fasziniert.
Von dem Jungen kam ein "boah!" Er grinste und schaute Rhiann an. "Also bist du ja wirklich trotzdem eine Fee! Hier im Dorf können auch welche das mit Feuer. Wir leider nicht." Er verzog etwas das Gesicht, zuckte anschließend aber die Schultern. "Vielleicht, wenn wir ganz viel üben. Mama sagt, dass dieser Ort eine besondere Energie oder sowas hat, also vielleicht werde ich auch mal ein Feuerbändiger." Er nickte stolz, als sei es schon beschlossene Sache.
"Das ist die richtige Einstellung", sagte Brianna und strich ihm über den Kopf. Sie war überzeugt davon, dass es wenig gab, was man nicht erreichen konnte, wenn man es nur genug wollte. Abgesehen von offensichtlichen Grenzen natürlich.
Wieder grinste der Junge. Dann wandte er sich wieder an Rhiann. "Tut es denn weh, wenn du Feuer anfasst? Ren kann Feuer beschwören, aber er hat sich schon mal doll verbrannt. Und er muss dafür so Bewegungen machen, damit es kommt "
Das Mädchen, eins von Tias und Rens Kindern, nickte langsam und runzelte die Stirn. "Papa sagt, dass Feuer wie ein Lebewesen ist. Man muss es gut behandeln und immer aufpassen, wenn es schlecht gelaunt ist."
Brianna schmunzelte und schielte zu Rhiann.

165Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Sa Apr 08, 2023 12:24 am

Rhiannim

Rhiannim

Ich gluckste belustigt, als der Junge verkündete, dass ich ja trotzdem eine wirkliche Fee war. Ich wäre vielleicht beleidigt oder in meinem Stolz gekränkt, wenn es nicht ein kleines Kind wäre, das das gesagt hatte, so aber sagte ich mir, dass er ja schließlich keine Ahnung hatte und nicht wusste was er da sagte. Außerdem sprach er ja gleich weiter, sodass ich gar nicht dazu kam, etwas dazu zu sagen. Denn tatsächlich war der Gedanke, dass diese Kinder nicht so mit dem Feuer umgehen konnten wie ich, sehr befremdlich. Bei uns konnten es selbst die Kinder schon. Aber das sagte ich dem Jungen nicht.
Ich nickte und schloss die Hand zu einer Faust, womit die Flamme darin erlosch. "Ja, vielleicht geben dir die Feuergeister ihre Gabe, wenn du danach suchst. Und sie es wünschen." Ich wusste nicht wie das bei Menschen war, die so eine Verbindung nicht hatten. Doch ich glaubte dem Jungen, dass die Energie dieses Ortes günstig war. Es war nicht so wie bei uns zuhause, aber sicher noch genug.
Verständlicherweise waren die Kinder auch weiterhin neugierig und stellten mir Fragen. Ich musste ein wenig lächeln, als der Junge meinte, dass Ren besondere Bewegungen machen musste, damit das Feuer ihm gehorchte. Es klang für mich beinahe albern. Aber ich war anständig genug, das nicht zu sagen.
"Nein, ich kann mich nicht verbrennen und es tut auch nicht weh. Das Feuer gehört zu mir und... ich verstehe es, sozusagen. Aber ja", sagte ich und blickte mit leichtem Lächeln zu dem Mädchen. "Das Feuer ist lebendig, manche mag es und manche nicht. Aber man kann lernen, mit ihm umzugehen. Selbst wenn es mich nicht beißt, musste ich trotzdem lernen, wie es mir gehorcht. Es kann sehr launisch sein."



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166Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do Apr 13, 2023 11:55 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Die Augen des Jungen begannen zu leuchten, als nicht nur Brianna, sondern auch Rhiann ihm gut zuredeten. Brianna wünschte ihm wirklich, dass sein Wunsch in Erfüllung ging. Sie war selbst zum Teil ein Feuerwesen - natürlich konnte sie da die Faszination der Leute für dieses Element gut nachvollziehen. Gleichzeitig war sie davon überzeugt, dass Feuer das am schwierigsten von ihnen zu bändigende war, wenn man kein Wesen war, das eine direkte Verbindung dazu hatte. Vielleicht war dieses Empfinden jedoch auch für jeden anders und es kam auf die Neigungen und Charakter und Geist an, wie schwierig es für den Betroffenen war, eine Verbindung zu seinem Element herzustellen, die ihm erlaubte, es zu verwenden.
"Meinst du echt, die Feuergeister interessieren sich für mich?", fragte der Junge, immer noch mit großen Augen und an Rhiann gewandt. "Und hören mir zu und helfen mir?" Er klang nicht skeptisch, eher erstaunt und begeistert darüber, dass die Geister ihm wirklich helfen wollen könnten. Oder vielmehr, dass nicht nur seine Eltern ihn in diesem Glauben bestärkten, sondern eben auch andere Leute. Noch dazu Wesen, die selber so leicht mit Feuer umgehen konnten, wie Rhiann.
Andächtig hörten die beiden Kinder ihr zu, als sie weiterredete. Beide schauten gebannt auf die geschlossene Faust und ihre Hand, wo eben noch die Flamme gewesen und nun erloschen war. "Ist es denn auch nicht warm auf deiner Haut? Oder ... wie fühlt es sich denn an, dass es dich nicht verbrennt? Ich muss schon ganz schnell die Hand wieder wegziehen, wenn ich einen heißen Kessel berühre. Einmal hab ich mich böse verbrannt", gab der Junge zu. Und dann, fast schon ein bisschen zusammenhanglos: "Und wie ist es, zu fliegen? Macht das Spaß? Kannst du auch den Wind bändigen?"

167Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Apr 16, 2023 5:26 am

Rhiannim

Rhiannim

Wie die Feuergeister zu diesen Menschen standen, wusste ich ehrlich gesagt nicht. Ich wusste nicht, ob diese Leute ihnen den gebürtigen Respekt zollten. Und es war klar, dass nicht alle Wesen von ihnen gesegnet waren. Daher konnte ich die Frage des kleinen Jungen nicht ganz ehrlich beantworten, wenn ich ihm nicht die Hoffnung rauben wollte.
"Auch sie können launisch sein, wie das Feuer. Aber wenn du respektvoll mit ihnen redest und sie bittest, kann es sein dass sie dir geben was du bittest", antwortete ich schließlich, was immer noch ehrlich genug war, und lächelte leicht.
Mir hatten sie nicht gegeben, was ich gebeten hatte... Wie ich gesagt hatte, sie waren launisch. Feuer war Leben, aber es konnte auch den Tod bringen. Und meiner Schwester hatten sie nicht ins Leben zurück geholfen.
Wir bekamen nicht immer, was wir wollten...
Ich schob die Gedanken beiseite und hoffte, der Kleine würde es dabei belassen. Über das Feuer zu sprechen war einfacher. Vor allem als der Junge zugab, ich einmal verbrannt zu haben, als er die Hand nicht schnell genug von einem Kessel zurückgezogen hatte, musste ich leicht glucksen und wurde wieder abgelenkt. "Oh ja, es ist warm, sehr warm. Aber warm ist gut. Es kann nie zu warm sein für mich", erklärte ich, ohne zu wissen wie ich es sonst erklären sollte. Für mich wurde eben nichts zu warm und es war mir fremd, wie jemandem etwas zu warm sein konnte. Natürlich spürte ich die Hitze, aber sie war angenehm. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie sie es für andere nicht sein konnte.
Ein wenig musste ich kichern, als der Junge fragte, ob ich auch noch den Wind bändigen konnte. "Nein nein, ein Element ist genug", antwortete ich. "Aber fliegen... ist schön, ja. Man kommt viel schneller voran. Und an Orte, an die man sonst nicht kommt. Die Aussicht von hoch oben ist viel schöner als von der Erde aus." Noch eine Sache, die für mich völlig normal war, für andere aber wohl nicht.
Wie seltsam, sich mit den Kindern zu unterhalten und über solche Dinge nachzudenken.
"Ihr habt hier sicher auch manche Dinge, die wir bei uns zuhause nicht haben", meinte ich, denn bisher schien es eher so, als fanden die Kinder lauter Dinge, die sie nicht kannten. Wahrscheinlich ging es ihnen auch so, dass dieses große Haus und ihre Art zu baden - wie auch immer sie nun aussah - für sie völlig normal waren, während ich mich darüber wunderte.



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168Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Apr 19, 2023 7:47 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

"Respektvoll?", wiederholte der Junge etwas gedämpft, immer noch mit großen Augen zwar, aber auch nachdenklich. Er schien mit dem Begriff schon etwas anfangen zu können, sich jedoch nicht ganz sicher zu sein, ob er "respektvoll" auch umsetzen konnte. "Hmm...", machte er nachdenklich und lächelte dann wieder unbeschwert. "Ich werd einfach ganz lieb sein und nett fragen! Und wenn ich mich immer um das Feuer kümmer und mit ihm rede und es versuche, dann müssen die Feuergeister mir ja helfen. Wenn sie sehen, wie lieb ich zu ihrem Element bin!" Das sagte er mit der Inbrunst der Überzeugung und grinste jetzt.
Das Mädchen kicherte und stupste ihn an. Keins der beiden Kinder schien darauf zu achten oder mitzubekommen, dass Rhiann lieber nicht über die Feuergeister reden wollte; Brianna nahm ihre Stimmungsschwankung wahr, doch sie musste nicht eingreifen, um das Thema zu ändern.
Diesmal schauten beide Kinder skeptisch drein, als die Feuerfee meinte, dass zu warm nichts für sie sein konnte. Es war sicher sehr schwierig, sich das vorstellen zu können, wenn man das Gefühl kannte, sich zu verbrennen. Andersherum war es auch für Brianna schwierig, sich vorzustellen, wie sie die Wärme eines Gegenstandes nicht ertrug. Oder des Feuers. Es blieb dabei...
Es störte die Kleinen nicht, dass Rhiann den Wind nicht beherrschen konnte, denn was sie über das Fliegen erzählte und von der Aussicht, klebten sie schon wieder an ihren Lippen. Das Mädchen seufzte sogar verträumt und ein wenig traurig, weil sie ja keine Flügel hatte.
"Kannst du uns mal mitnehmen, wenn du fliegst? Tragen?", fragte sie sogar und traute sich nun auch endlich ein bisschen mehr. Sie rutschte sogar näher und hatte angestrengt die Stirn gefurcht, als würde das Fliegen möglich werden, wenn sie nur entschlossen genug war.
"Aber hier ist nichts besonders...", warf der Junge leise ein wegen dem, was Rhiann zuletzt gesagt hatte.
"Das kommt dir nur so vor, weil du es täglich siehst und es selbstverständlich für dich ist", erklärte Brianna und nahm sich noch einen kleinen Schluck Kräutertee.

169Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Apr 26, 2023 11:43 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte bei der Nachfrage des Jungen, mied seinen Blick - und den der anderen - aber, indem ich auf meinen Becher sah, aus dem ich ein paar Schlücke trank. Er schien einen Moment lang nachdenklich, fand aber schnell wieder zu seinem Enthusiasmus zurück, was auch mir wieder ein Lächeln entlockte. Kinder waren schon etwas Schönes. Unter anderen Umständen hätte ich mich noch viel lieber mit ihnen unterhalten und herumgewitzelt. "Ja, das ist das beste was du tun kannst", sagte ich, um das Thema abzuschließen.
Der Rest der Unterhaltung war unverfänglicher und damit einfacher für mich, und die Reaktionen der Kinder waren unterhaltsam zu beobachten. Nein, weder konnte ich mir vorstellen wie es war, mich zu verbrennen, noch, dauerhaft nicht fliegen zu können.
Ich musste ein wenig glucksen bei der Frage des Mädchens, das scheinbar mehr Interesse am Fliegen hatte als am Feuer. "Nein, meine Flügel sind nicht dafür gemacht, mehr als mich selbst zu tragen", antwortete ich und lächelte entschuldigend. Die Kleine war schon süß und in diesem Fall hätte auch ich es tatsächlich ganz gern gesehen, wie es für sie wäre, wenn sie einmal das Fliegen erfahren könnte, aber ich jedenfalls konnte ihr da nicht helfen. Zumindest wollte ich es nicht riskieren, auch wenn sie sicher nicht viel wog. In einem Notfall würde es vielleicht sogar ein Stückchen gehen, aber aus Spaß probierte ich es lieber nicht, da die Kleine keine Flügel hatte, die sie zur Not auffangen konnten.
Es war nicht überraschend, dass der Junge nichts Besonderes an seinem Zuhause fand. Das wusste ich jetzt, denn ich fand auch nichts Besonderes an meinem Zuhause, im Gegensatz zu den Kindern. Doch um das zu verstehen, dazu waren sie wohl noch zu klein.
"Genau", bestätigte ich Briannas Worte. "Euer Haus und das Zimmer zum Beispiel. Die sind viel größer als bei uns", sagte ich, aber weil ich gerade wirklich keine große Lust hatte, über mein Zuhause zu reden, fügte ich gleich hinzu: "Und auf das Bad bin ich gespannt... Wann das wohl fertig ist?"



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170Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Mai 01, 2023 4:26 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Den Jungen stimmte das Gespräch positiv und zufrieden - das Mädchen hingegen war natürlich enttäuscht, als Rhiann ihm offenbarte, dass sie es nicht beim Fliegen mitnehmen konnte. Sie machte große Augen und zog eine kleine Schnute, seufzte dann und senkte auch etwas den Blick, sodass Brianna die Hand ausstreckte und ihr über den Kopf strich.
"Sei nicht traurig", sagte sie. "Dir werden vermutlich keine Flügel wachsen und du bist keine Irada, aber du bist noch sehr jung. Wenn du größer wirst und wirklich fliegen willst, dann gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie das klappen sollte. Du könntest in ein Luftschiff einsteigen und nach Lasaliel reisen. Oder vielleicht lernst du einen Irada mit großen Vogelschwingen kennen, der dich tragen kann. Oder du darfst einen Greif reiten." Sie zwinkerte ihr zu und die Welt neigte sich für beide Kinder wieder der Sonne zu. Die Kleine machte immer noch große Augen, lächelte nun aber wieder und auch ein bisschen schüchtern.
Kulturelle Unterschiede zwischen den Feuerfeen und dem Dorf hier wurden anschließend auch noch festgestellt und die Selbstverständlichkeit für das, was man hatte. Brianna lächelte Rhiann zu, die ihr zugestimmt hatte und nun erklärte, dass das Haus und die Zimmer größer waren als bei ihnen.
"Echt? Wir haben aber auch eine große Familie..."
"Wenn ihr wollt, können wir uns jetzt um das Bad und die Kleidung kümmern", verkündete Tia, die den Rest von Rhianns Worten gehört haben musste, als sie zur Tür auf die Terrasse herauskam. Sie schmunzelte und stemmte die Hände in die Hüften. Bei den Kindern stieß sie auf keine große Begeisterung. "Du könntest deinen Geschwistern schon mal Bescheid sagen und den anderen sagen, dass sie nach Hause gehen sollen. Bestimmt gibt es bei ihnen auch bald zu Abend", sagte sie zu ihrer Tochter.

171Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Fr Mai 05, 2023 3:55 pm

Rhiannim

Rhiannim

Still und weiterhin leicht lächelnd beobachtete ich die enttäuschte Reaktion des Mädchens und wie Brianna sie aufzumuntern versuchte. Sie gab der Kleinen immerhin genug Gründe zur Hoffnung und das munterte sie dann auch tatsächlich wieder auf. Ja, es gab wohl immer irgendwelche Möglichkeiten, an die meisten dachte man zuerst gar nicht.
Wie groß die Familie der Kinder war, wusste ich natürlich nicht, denn ich wusste nicht wer zu wem dazu gehörte, und ich schwieg auch darüber, dass auch meine Familie wohl eher groß war - auch wenn ich nicht wusste, was hier üblich war, denn bei uns war es nichts Ungewöhnliches. Doch ich musste glücklicherweise auch nichts weiter dazu sagen, denn Tia kam in diesem Moment wieder und hatte wohl meine letzten Worte gehört. Ich hatte damit natürlich nicht ungeduldig klingen wollen und es war mir ein wenig peinlich, aber die Frau schien so entspannt und freundlich wie zuvor, also sagte ich nichts dazu.
"Gern", antwortete ich nur höflich und trank noch die letzten Schlücke aus meinem Becher, ehe ich diesen zurück auf den Tisch stellte. Das kleine Mädchen war jetzt wohl auch bald dran mit Baden, im Gegensatz zu ihr war ich aber froh darum, den ganzen Staub und Deck von der Reise loszuwerden. Und gespannt war ich auch tatsächlich. Sobald ich soweit war stand ich auf und wandte mich Tia zu. "Soll ich meine Sachen holen gehen?" Vielleicht wollte sie mir auch erst alles zeigen und ich konnte es danach holen, ich wusste es nicht.



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172Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Mai 07, 2023 9:04 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Auch Brianna nickte auf Tias Vorschlag hin und leerte ihren Becher. Die Kleine wirkte währenddessen etwas nörgelig, stand aber ohne Murren auf und zog den Jungen hinter sich her, der ihr brav folgte. Wahrscheinlich war aber auch er nicht so ganz glücklich darüber, dass er nun gleich nach Hause gehen sollte und sich vorerst nicht weiter mit den beiden Frauen von außerhalb des Dorfes unterhalten konnte. Bestimmt hätten die Kinder noch eine ganze Reihe von möglichen und unmöglichen Fragen gefunden, die man sich als Kind eben so stellte und dann auch von anderen beantwortet haben wollte. Gerade von denen, die man sonst nicht traf.
"Nein, holt ruhig gleich eure Kleidung und kommt dann in das Bad, das ich euch eben gezeigt habe", sagte Tia, als Brianna und Rhiann soweit waren. Sie nahm schon mal zwei Krüge und zwei Becher mit hinein und bedeutete ihnen, dass sie auch ihre mit nach drinnen nehmen und dort auf dem Tisch abstellen konnten, wo sie später sitzen würden. "Ich habe unsere Wäsche schon hingebracht und das Wasser ist nun warm genug. Der Waschzuber braucht noch einen Moment länger, deshalb könnt ihr mit der Wäsche schon anfangen.
Brianna, die einfach mithelfen würde, da es keine Frage für sie war, nickte erneut und ging dann mit Rhiann zusammen in das Gästezimmer.
Zwar war von ihrer Kleidung nicht alles so schmutzig wie bei ihrer Begleitung, doch auch sie war wirklich froh, die benutzten Sachen waschen zu können. Das hieß: "Ich habe schon länger nicht mehr selbst das Waschbrett bedienen müssen." Sie grinste. "Mal sehen, wie gut es noch klappt."
Als sie ins Bad kamen, hatte Tia die Wäsche schon ein wenig nach Farben und auch nach Schmutzgrad sortiert. Sie lächelte und stand auf. Der Waschzuber befand sich vor der hinteren Wand und in der Ecke daneben ein größerer Zuber fürs Baden. Er war gerade so groß, dass zwei Erwachsene darin sitzen konnten - oder drei Kinder. Der Waschzuber war natürlich niedriger, damit man von außen gut in das Wasser greifen und die Wäsche schrubben konnte. In dem größeren Zuber war noch kein Wasser:
"Das Wasser für das Bad müssen wir gleich noch herüberholen, wir erhitzen es beim Ofen." Tia lächelte und deutete auf die Haufen. "Ich habe schon mal sortiert. Seife und die Bretter sind hier. Ich werde euch noch kurz zur Hand gehen und dann wieder in der Küche sein. Wenn das Wasser heiß genug ist, kann eine von euch beim Tragen der Eimer helfen."

173Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Mai 10, 2023 4:38 am

Rhiannim

Rhiannim

Ich nahm meinen Becher mit und folgte den beiden Frauen zurück ins Innere des Hauses, nachdem die Kinder sich davongemacht hatten. Den Becher ließ ich auf dem Tisch drinnen, ehe ich auf Tias Erklärung hin nickte und dann mit Brianna zusammen zurück in unser Zimmer ging. Meine Wäsche hatte ich ja schon beiseite gelegt, bis auf das was ich eben noch trug, daher war nicht mehr allzu viel vorzubereiten.
Ich warf Brianna einen Blick zu und musste schief lächeln bei ihren Worten. "Da sind wir ja schon zwei", meinte ich, denn Wäsche waschen zählte zuhause wirklich nicht zu meinen Aufgaben, daher war das nichts, was ich normalerweise tat. Aber wie schwer konnte es schon sein?
Zusammen gingen wir mit unserer Wäsche ins Bad, wo Tia schon alles vorbereitet hatte. Auch das was sie mir ausgeliehen hatte, brachte ich mit, um mich später umziehen zu können.
Ich wusste nicht was ich erwartet hatte, aber der Anblick dieses Badezimmers war doch etwas merkwürdig. In dem großen Zuber würden wir wohl baden, wie es schien. In dem kleineren war bereits Wasser, wohl zum Wäsche waschen. Und einen ordentlichen Stapel Wäsche hatten wir auch.
Ich legte meine eigenen Sachen ebenfalls an eine freie Stelle ab und nickte erneut auf Tias Erklärung hin. "Ist gut."
Ich hielt mich noch ein wenig zurück und machte absichtlich etwas langsamer, damit ich mir bei den anderen beiden abschauen konnte, wie es gemacht wurde. Auch ein solches Brett kannte ich nicht, oder zumindest nicht in dieser Form wie es hier üblich schien, bei uns wurde es ein wenig anders gemacht, aber im Grunde hatte ich natürlich schon auch schon dabei zugesehen, wie die Frauen bei uns Wäsche wuschen. Ich schaute mir trotzdem lieber ab, wie es hier gemacht wurde, jedoch ohne dass es dabei allzu offensichtlich wurde, dass ich das tat. Zumindest versuchte ich das.



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174Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Mai 14, 2023 8:46 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna gluckste. "Na, was kann da noch schiefgehen?", fragte sie Rhiann rhetorisch und freute sich gleichzeitig darüber, dass es ihr im Augenblick recht gutzugehen schien. Sie hatte sich gut mit den Kindern unterhalten. Und vielleicht half ihr auch die körperliche Arbeit, das Waschen ein wenig, um auf andere Gedanken zu kommen und auch bei ihnen zu bleiben.
Brianna wusste sehr gut, dass Beschäftigung ein wichtiger Bestandteil für geistige Gesundheit war. Langeweile oder Nichtstun sorgten meist dafür, dass man zu viel über Dinge nachdachte, die nicht wichtig waren - oder natürlich auch Dinge, die schmerzten, die einen negativ beschäftigten. Bewegung, Beschäftigung, Anstrengung lenkten ab und sorgten oft sogar auch für positive Gefühle. Auch die anschließende Erschöpfung war eher gut als schlecht, da sie vom Körper kam und nicht vom Kopf.
Nun - das Wäschewaschen sollte natürlich aber auch nicht so anstrengend werden, dass sie beide am Ende tot ins Bett fielen. Sie hatten bereits einen Reisevormittag hinter sich und mehrere Tage des Unterwegsseins, zusammen mit einer Flucht und unangenehmen Gesprächen. Doch Tia wusste ja, dass sie nicht komplett unverbraucht waren. Der Wäscheberg war nicht klein, doch er war auch nicht überwältigend riesig.
"Fein", sagte sie und machte Platz, sodass sie sich zusammen mit Rhiann und Brianna um den Waschzuber herum setzen konnte. "Wenn ein Kleidungsstück sauber ist, kommt es einfach dort in die Wäschewanne." Sie deutete auf einen leeren Bottich. Aufhängen würde sie die Wäsche anschließend wohl noch selbst. Sie nahm den ersten Stapel heller Kleidung und tat ihn in den Zuber. Brianna und Rhiann sollten ihr anschließend helfen, die Sachen etwas durchzumengen, damit sie sich mit Wasser vollsogen und die Seife in das Gewebe zog. Danach ging es natürlich daran, die Kleidung auf den Waschbrettern auszureiben, bis der Stoff schäumte. Und die Flecken waren darauf natürlich intensiver zu bearbeiten, bis sie raus waren. Nach Möglichkeit.
Auch für Brianna dauerte es einen Moment, bis sie in ihrem Rhythmus war, doch Tia war eine freundliche Hausfrau und froh über die Hilfe, weshalb sie sich sicher nicht darüber beschweren würde, dass die anderen beiden Frauen nicht so schnell waren wie sie. Zu dritt waren sie immer noch schneller als Tia allein, die sich ja auch noch um anderes kümmern musste.

175Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 7 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Sa Mai 20, 2023 1:38 am

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte zu Tias Erklärung und machte den beiden anderen Frauen einfach alles nach, was die Arbeit betraf. Entweder, niemand schien zu merken, wie unsicher ich mich dabei fühlte - wobei ich auch recht gut darin war, meine eigene Unsicherheit zu verbergen, auch wenn das hier natürlich etwas ganz anderes war, als vor Leuten zu stehen oder mit ihnen zu reden - oder sie störten sich nicht daran. Beides war mir recht, und zu dem war die Arbeit zwar neu, aber nicht besonders schwer, auch wenn klar zu sehen war, dass Tia deutlich mehr Übung hatte und merklich schneller war. Selbst Brianna wirkte nicht so geübt wie sie, was meine Begleiterin ja bereits gesagt hatte.
Schwierig war die Arbeit jedenfalls nicht, und auch die Anstrengung hielt sich in Grenzen, auch wenn es natürich nicht nichts war. Bald hatte ich den Dreh auch ein wenig mehr raus und musste nicht mehr zu den beiden anderen hinüber schielen, um zu sehen wie sie es machten, und so kamen wir zu dritt auch tatsächlich gut voran. Es war jedenfalls kein Problem, dass Tia uns zwischendurch alleine ließ, um nach dem Wasser zu sehen.
Wir kümmerten uns zuerst um ihren Wäscheberg, anschließend machte ich dann meinen. Die Kleidung, die ich trug, konnte ich am Ende noch machen. Und würde natürlich auch beim Tragen der Eimer helfen, wenn es soweit war.
Tatsächlich lenkte mich die Arbeit auch recht gut von meinen Gedanken ab, was ich gar nicht so richtig merkte, weil ich mich natürlich darauf konzentrieren musste. Ich vergaß meine Probleme und den Grund warum ich hier war natürlich auch nicht, aber das alles rückte während der Arbeit ein wenig in den Hintergrund. Und ich gab mir auch absichtlich Mühe. Ich wusste, dass ich hier ein Niemand war, und war mir auch nicht zu fein für solche Arbeiten. Es war mir im Gegenteil sogar lieber, dass niemand wusste, wer ich wirklich war. Im Augenblick wollte ich lieber Niemand sein...



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