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Vulkangegend und kahle Felsen

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201Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do Jul 13, 2023 2:15 pm

Rhiannim

Rhiannim

Auch ich half mit, die Sachen ein wenig zusammen zu schieben und den Kindern das Abräumen zu erleichtern, und warf dann einen Blick zu Tia und Brianna, als erstere uns nach unseren Plänen für jetzt fragte. Brianna schien da ganz meiner Meinung zu sein und ich nickte zustimmend. "Ja, mir geht es auch so", meinte ich. Es war zwar noch recht früh, aber die Aussicht auf Hinlegen und Ausruhen und schließlich schlafen war doch die verlockendste im Augenblick.
Glücklicherweise wehrten auch gleich die beiden Menschen ab, als Brianna noch weitere Hilfe anbot, und ich lächelte dankbar auf Tias Angebot bezüglich des Frühstücks hin.
"Ja, vielen Dank! Das klingt gut", meinte ich ebenfalls und tat es dann Brianna gleich, stand auf und wandte mich zum Gehen. "Gute Nacht", verabschiedete ich mich vorher noch mit einem höflichen Nicken von unseren Gastgebern. Ich war für ihre Gastfreundschaft wirklich dankbar, immerhin kannten sie mich zumindest ja überhaupt nicht.
Sofern auch niemand mehr etwas sagte, würde ich mich dann auch mit Brianna in das Gästezimmer zurückziehen. Meine Kleidung war ja jetzt alles zum Waschen, besser gesagt gewaschen worden, also hatte ich nichts mehr hier außer das Kleid von Tia, das ich trug. Aber ich war ja frisch gebadet und könnte mich problemlos genauso wie ich war schlafen legen.
"Sie sind wirklich sehr nett", sagte ich zu Brianna, als wir beide alleine im Zimmer waren und die Tür geschlossen war. Ich setzte mich aufs Bett. Oh ja, ich war sehr müde.



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202Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Jul 16, 2023 5:15 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Tia winkte ab und nachdem auch Brianna ihnen und sie Rhiann und ihr gute Nacht gewünscht hatten, konnten sie gemeinsam die Familie für sich im Haupthaus zurücklassen und den Flur entlang zum Gästezimmer gehen.
Brianna schloss die Tür behutsam hinter sich, atmete einmal tief durch und ging dann zu ihrem Bett hinüber. Sie nickte bei Rhianns Feststellung. "Ja, das sind sie. Ich schätze ihre Gastfreundschaft sehr, deshalb bin ich gerne bereit, ihnen zu helfen." Sie lächelte und seufzte dann wohlig, als sie sich auf das Bett fallen ließ. Sie legte sich auf den Rücken, streckte einen Moment lang die Arme aus und legte sich die Hände dann auf den Bauch. Diesen tätschelte sie sacht.
"Jetzt bin ich satt und zufrieden und könnte vermutlich schon schlafen, wenn ich es versuche", fuhr sie fort und drehte anschließend den Kopf zur Seite, sodass sie zu dem anderen Bett und Rhiann sehen konnte. "Was ist mit dir?", fragte sie. "Möchtest du gleich schlafen?" Ihr Lächeln wurde etwas schwächer und ihr Blick aufmerksamer. Es störte sie natürlich ganz und gar nicht. Rhiann musste müder sein als sie, die sie lange Reisen gewöhnt und auch etwas besser versorgt gewesen war. Sie wusste nur noch nicht genau, ob sie sich Rhiann sofort anschließen würde, wenn sie schlafen wollte.

203Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Jul 16, 2023 5:58 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte ein wenig gedankenverloren auf Briannas Worte hin. "Ja." Natürlich war auch ich bereit, im Gegenzug für diese Gastfreundschaft auch etwas zu tun, was ich eben konnte. Es war anders als Zuhause hier und ich fragte mich, wie unser Stamm wohl auf menschliche Besucher reagieren würde. Ich glaubte nicht, dass sie so aufgenommen werden würden. Da sich aber nie jemand Fremdes in unsere Gegend verirrte, allein schon wegen der Temperaturen und der Gefahren für Außenseiter, kam es natürlich nie vor.
Ich hätte es also auch völlig verstanden und eher noch erwartet, dass man Fremde nicht einfach in sein Heim einlud. Doch diese Menschen schienen da anders zu denken.
Ich wandte den Blick wieder zurück zu Brianna, die sich inzwischen aufs Bett gelegt hatte und das aussprach, wie ich mich auch fühlte. Ich überlegte kurz bei ihrer Frage und ließ den Blick zum Fenster schweifen.
"Hmm... Ja, ich denke, ich werde mich zumindest hinlegen. Es war eine weite Reise", antwortete ich nach einigen Momenten. Ob ich tatsächlich auch so bald einschlafen würde, war etwas anderes, und es war ja auch noch früh, aber ich hatte nichts dagegen, mich auch einfach ein wenig auszuruhen. Die Reise war wirklich lang gewesen für mich.
Außerdem musste ich mich wahrscheinlich ohnehin an das Zimmer und das Bett und all das gewöhnen. Doch ich war müde genug, dass ich sicher trotzdem würde schlafen können.
Ich drehte mich wieder Brianna zu. "Und du?", fragte ich sie.



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204Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Jul 17, 2023 7:34 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna hatte schon alle Inseln bereist und von Gastfreundschaft bis Abweisung gegenüber Fremden schon alles erlebt. Die offeneren Völker waren gastfreundlicher. Manche Leute luden Gäste ohne Gegenleistung in ihr Heim ein, besonders, wenn man Hilfe brauchte. Andere wollten Geld. Wieder andere wollten im Gegenzug Unterstützung, Tipps oder etwas von ihrer Kräutererfahrenheit oder dem, was sie bei sich hatte. Manchmal kam sie bei Freunden unter. Aber sie war auch schon abgewiesen worden. Auf Kjubika war ihr das wohl bisher nur aus dem Grund weniger passiert, dass sie in Nevo wohnte und ein eigenes Heim hatte und auf dem Weg zu ihrem Stamm immer die gleichen Stationen abklapperte, wo sie wusste, dass sie willkommen war. Sie war flexibel und akzeptierte auch ein Nein, solange sie nicht wirklich in einer Notlage war.
Davon einmal abgesehen hatten auch ihre Eltern sie immer zur Gastfreundschaft erzogen. Von Seiten ihrer Mutter war es vielleicht ein wenig besonders - doch diese hatte natürlich im Laufe der Jahre auch einige Standpunkte, Sicht- und Verhaltensweisen ihres Mannes übernommen, wenn sie ihr zusagten, logisch erschienen oder eben positive Früchte trugen. Deshalb würde Brianna auch jedem immer und überall ihre Unterstützung zusagen. Solange sie nicht Gründe hatte, die betroffene Person nicht dahaben zu wollen.
Brianna nickte langsam, als Rhiann ihre Frage beantwortete und schenkte ihr ein sachtes Lächeln. Als die Gegenfrage kam, seufzte sie leise und drehte den Kopf zur Mitte, sodass sie hoch zu Decke blickte.
"Vielleicht meditiere ich noch ein Weilchen. Und lege mich dann hin. Aber ich werde auf jeden Fall keinen Finger mehr rühren." Sie grinste und warf Rhiann noch einen weiteren Blick zu. Nach einem Moment regte sie sich wieder und setzte sich auf, sodass sie anschließend die Decke unter sich hervorziehen und über ihren Schoß drapieren konnte, vor dem sie die Knöchel kreuzte.

205Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do Jul 20, 2023 4:19 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte und lächelte auch leicht als Antwort und sah dann kurz dabei zu, wie Brianna sich aufsetzte und vermutlich bereitmachte. Ich wollte sie dabei natürlich nicht stören und wandte mich um, um nun ebenfalls die Decke unter mir hervor zu ziehen und mich dabei hinzulegen.
"Dann gute Nacht", sagte ich jetzt schonmal, auch wenn keine von uns wohl sofort schlafen würde, doch dann würden wir uns nachher nicht mehr gegenseitig stören.
Ich jedenfalls legte mich schon einmal schlafen, mit Blick zum Fenster und somit mit dem Rücken zu Brianna, und deckte mich zu. Ich schloss die Augen noch nicht, sondern sah noch aus dem Fenster, auch wenn ich von hier aus zwischen den Vorhängen nur ein Stück Himmel sehen konnte. Ich dachte auch an Nayol und fragte mich, was er wohl von seiner Unterkunft hielt, aber Sorgen machte ich mir keine. Hier hatte er mehr Futter und Wasser als auf unserer gesamten Reise und konnte sich gut und in Sicherheit erholen. So wie ich. Das Bett war wirklich weich und ungewohnt bequem, vor allem nach der letzten Woche. Ich fühlte mich, als würde ich auf einer Wolke liegen. Und auch unter der Decke jetzt war es angenehm warm - auch wenn es hier ja nicht zu kalt gewesen war, nur eben... ungewohnt nicht-heiß.
Mein voller Magen und das warme Bad taten ihr Übriges dazu, dass die Müdigkeit mich tatsächlich bald übermannte und mir die Augen zufielen. Wenn es weiterhin so still im Zimmer blieb, würde es vermutlich auch nicht mehr allzu lange dauern, bis ich tatsächlich anfing zu dösen und schließlich auch einschlafen würde. Ich würde zwar sicherlich nicht die ganze Nacht durchschlafen, doch jetzt war ich erst einmal müde genug.



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206Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Sa Jul 22, 2023 10:42 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

"Gute Nacht", erwiderte sie mit einem leichten Lächeln. Ihr Blick ging noch einen kurzen Moment lang zu Rhiann hinüber, ohne dass sie damit die Absicht hegte, sie zu beobachten, wie sie sich hinlegte, oder noch etwas von ihr hören zu wollen. Sie wirkte schließlich eher etwas nachdenklich.
Da sie gerade eben erst zu Abend gegessen hatten und es kein Mitternachtsimbiss war, war es noch nicht sehr spät. Nicht die gewohnte Schlafenszeit für sie und auch die Sonne war noch nicht komplett untergegangen, sodass durch die Vorhänge noch Licht hereinfiel und man sich noch ganz gut im Raum orientieren konnte, ohne dafür eine zusätzliche Lichtquelle zu benutzen. Allerdings würde Brianna diese auch später nicht benötigen, da sie nicht vorhatte, noch einmal aufzustehen. Und richtig unter die Decke fand sie auch ohne Licht.
Deshalb beschwor sie keine ihrer purpurnen Feuerkugeln hervor, obwohl sie nach ein paar Minuten die Hände im Schoß zu einer Art Schale zusammenlegte, als würde sie darauf warten, dass sich etwas darin bildete oder hineinlegte. Wie Wasser. Oder Licht. Doch es war nur eine von vielen Handhaltungen, um die mentalen Flüsse zu kanalisieren oder bewusst in den Körper hineinzuhören.
Oder in ihrem Fall bewusst Kontakt zu Alquilá herzustellen. Der Kjubikanische Steppenbussard hatte sich von der Umgebung der schwarzen Wüste abgewandt, war abgedreht und hatte sich auf den Weg gemacht, die Insel zu verlassen. Er reiste im Windschatten eines Flugschiffs und hatte damit die sicherste Methode gewählt, um entweder vor Anbruch der Nacht noch anzukommen oder sich auf dem Schiff ausruhen zu können, da er in der Dunkelheit nicht flog. Es ging ihm gut, also unterbrach Brianna ihre Verbindung zu ihm bald wieder und konzentrierte sich nur noch auf sich...
Es war ganz dunkel, als sie schließlich die Augen wieder öffnete und sich direkt nach hinten ins Kissen sinken ließ. Fast wäre sie bei der Meditation eingeschlafen, so müde und auch entspannt war sie nun. Sie zog die Decke über sich, streckte die Beine - und nach wenigen Minuten war auch sie eingeschlafen.

207Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Jul 23, 2023 7:08 pm

Rhiannim

Rhiannim

Es war inzwischen keine Seltenheit mehr, dass ich die Nächte nicht immer durchschlief oder intensive Träume hatte. Es war nicht jede Nacht, doch deutlich häufiger als früher.
Heute auch wieder. Ich hatte von ihr geträumt und die Schuldgefühle und der Schmerz waren wieder übermächtig stark, als ich aufwachte.
Es war dunkel, mitten in der Nacht. Zuerst war ich auch verwirrt und wusste nicht wo ich war, doch nach ein paar Augenblicken, als ich mich umsah, fiel es mir wieder ein. Das Haus von Briannas Bekannten in diesem Dorf. Mein Zuhause war weit weg...
Ich wusste nicht, wie lange ich schon geschlafen hatte, aber ich fühlte mich gerade eigentlich recht ausgeruht. Ich war ja auch sehr früh ins Bett gegangen, da wunderte es mich nicht. Und sicher spielte auch die ungewohnte Umgebung und das Bett eine Rolle, was ich ja alles nicht kannte. Das Bett war wunderbar bequem, aber gerade das war eben das Ungewohnte, denn bei uns war es anders. Am Abend war ich so müde gewesen und das bequeme Bett so einladend, dass es leicht gewesen war, einzuschlafen. Jetzt aber sah es anders aus.
Eine Weile lang lag ich im Bett und grübelte über diese Dinge und über meinen Traum nach, aber mir war bald klar, dass ich so nicht wieder einschlafen würde. Ich wandte den Kopf zur Seite, aber von Brianna war alles ruhig, also beschloss ich, einen kleinen Spaziergang zu machen, der mich hoffentlich wieder müde machen würde.
Leise und vorsichtig schlug ich die Decke zurück und stand auf, warf mir Tias Jacke über - für die ich jetzt sehr dankbar war, denn die Nachtluft war doch ziemlich frisch - und schlich hinaus. Im Haus war es still und sehr dunkel, doch glücklicherweise war der Weg ja nicht schwer und ich fand auch ohne Licht hinaus.
An der frischen Luft fröstelte ich und zog die Jacke richtig an und schloss sie sorgfältig. Es war sehr kalt für mein Verständnis, aber die Luft hatte auch etwas Frisches an sich, ganz anders als Zuhause. Ich stapfte ein Stück vom Haus weg und schließlich in Richtung der Weide, wo die Tiere untergebracht waren. Der Mond war zwar nur eine schmale Sichel, aber es reichte aus, um die Umrisse von Nayol und Katarrah zu sehen. So wie der Mond stand, nahm ich auch an, dass es weit nach Mitternacht sein musste. Die kalten, einsamen Stunden der Nacht, wenn alle schliefen und von der Morgendämmerung noch nichts zu sehen war.
Ich blieb beim Zaun stehen, lehnte die Arme darauf und blickte über die Landschaft.
Es war auf eine gewisse Art angenehm, hier alleine zu sein und trotzdem draußen im Freien, wie ich es kannte, ohne jemanden, vor dem ich stark sein oder einen guten Eindruck machen musste.
Ich wünschte nur, Ela wäre bei mir...
Wie anders wäre es mit ihr. Wir würden herumwitzeln und sie würde mich für ihre verrückten Ideen anstiften, vielleicht würden wir jetzt einen Nachtspaziergang machen und wer weiß was anstellen.
Aber sie war nicht da. Es war, als würde ein Teil von mir fehlen. Ich sah sie überall, aber... sie fehlte einfach.
Ich verbrachte eine ganze Weile draußen. Als mir zu kalt wurde, wanderte ich eine Weile ziellos umher und da ich nicht wollte, dass doch irgendjemand wach war und mich für einen Einbrecher hielt oder ich ein Tier weckte, das dann laut wurde, entfernte ich mich lieber von den Häusern, was damit endete, dass ich das Dorf hinter mir ließ und in die Wildnis hinaus steuerte. Nicht allzu weit, doch weit genug, dass ich auch die Anstrengung der letzten Woche wieder in den Knochen merkte und schließlich stehen blieb, einfach nur dastand und in die Nacht hinaus blickte.
Als mir zu kalt wurde, hob ich eine Hand und ließ eine Flamme auf meiner Handfläche erscheinen, um mich ein wenig zu wärmen. Doch auch das hielt nicht allzu lange und auch wenn ich nicht wirklich das Bedürfnis hatte, wieder zurück zu gehen, tat ich es schließlich doch. Außerdem hatte ich mein Ziel wohl erreicht, denn die Müdigkeit war wieder ein wenig in mir heraufgekrochen.
Leise schlich ich auf dem gleichen Weg wieder zurück in das Gästezimmer und schlüpfte ins Bett. Einschlafen konnte ich trotzdem noch nicht, und das würde wohl auch noch eine Weile dauern, bis langsam der Himmel nicht mehr so schwarz war und die Dämmerung sich ankündigte. Immerhin träumte ich auch nicht mehr, als ich irgendwann doch noch einmal in einen leichten Schlaf fiel.



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208Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Jul 26, 2023 7:35 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna hatte in der Regel einen gesunden, aber wachsamen Schlaf, sodass sie kurz wach wurde, als Rhiann irgendwann, als es draußen noch wach war, das Zimmer verließ. Allerdings drehte sie sich nach einem Moment nur auf die andere Seite und schlief weiter. Sie hatte keine Sorge, dass Rhiann weglaufen wollte, nur weil sie im Dunkeln aus dem Raum ging, war im Halbschlaf und vermutete wohl eher, dass sie zur Toilette ging oder sich etwas zu trinken holen wollte. Dadurch bekam sie auch nicht mit, dass sich dann doch längere Zeit über nichts tat und die junge Feuerfee nicht schon nach ein paar Minuten zurückkam. Sie schlummerte wieder weg und schlief dann doch tief und fest, sodass es für sie so wirkte, als wäre Rhiann schon längere Zeit wieder da, als die Decke ihres Bettes raschelte und sie sich wieder hinlegte.
Sie seufzte leise und suchte sich noch einmal eine bequemere Schlafposition, bevor sie erneut richtig einschlief und sich daran auch bis zum Morgengrauen nichts änderte.
Nachdem der Ruf eines Hahns irgendwo in der Nähe sie geweckt hatte, döste sie nur noch eine Weile lang so halb vor sich hin, mal wacher und grübelnd, mal dämmernd und halb träumend oder irgendwelche Szenarien durchgehend. Als schließlich jedoch auch im Haus die Geräusche einsetzten, war sie wach und starrte an die Decke. Vor den Vorhängen wurde es heller, die Schafe, Hühner und auch der Hahn waren leise zu hören, außerdem irgendwelche anderen Geräusche, die sich für ein Dorf recht typisch anhörten.
Tia hatte zwar gesagt, dass sie ausschlafen sollten und sie einfach Essen für sie auf dem Tisch stehenlassen würde, doch wieso lange liegenbleiben, wenn man sowieso nicht mehr schlafen konnte? Deshalb setzte Brianna sich dann irgendwann auch auf und streckte sich.
Sie strich sich die wirren langen Haarkaskaden über die Stirn und den Kopf zurück und spähte zu Rhianns Bett, um sie nicht zu wecken, falls sie noch schlief, dann kramte sie leise in ihren Sachen nach einem Kamm und würde sich anschließend aus dem Zimmer stehlen, sofern die andere nicht auf sich aufmerksam machte und mitkommen wollte.

209Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do Jul 27, 2023 1:45 pm

Rhiannim

Rhiannim

Auch die Geräusche waren hier fremd, als das Dorf in der Umgebung langsam erwachte, vor allem die vielen Tiere, die es Zuhause nicht gab. Mein Schlaf blieb daher auch nur leicht und wurde immer wieder von Geräuschen gestört, besser gesagt schlief ich irgendwann nicht mehr richtig ein, sondern döste nur noch vor mich hin, als es draußen bereits heller wurde. Ich war noch müde genug, um einfach liegen zu bleiben und in halb dösendem Zustand vor mich hin zu dämmern, und außerdem war das Bett wirklich bequem, auch wenn das zum Schlafen widerum sehr merkwürdig für mich war. Aber ich schlief ja jetzt nicht mehr richtig.
Ich hörte halb bewusst, wie Brianna sich regte und aufstand, aber ich machte nicht auf mich aufmerksam und ließ die Augen geschlossen. Als ich die Tür sich öffnen und schließen hörte, weckte mich das ein wenig mehr aus dem Dämmerzustand. Aber ich hatte auch nichts dagegen, dass Brianna gegangen war und ich alleine im Zimmer zurückblieb.
Ans Einschlafen war jetzt aber nicht mehr zu denken. Ich blieb mit offenen Augen liegen, ließ den Blick über den Bereich des Zimmers schweifen, den ich von meiner Position aus sehen konnte, lauschte den Geräuschen und blinzelte durch die Helligkeit zwischen den Vorhängen hindurch, aber draußen war für mich im Liegen gerade nicht viel zu erkennen. War auch egal. Ich hatte gerade auch kein Bedürfnis, hinauszugehen und mit irgendjemandem zu reden. Ich wollte einfach in Ruhe gelassen werden.
Ich konnte mir nur allzu lebhaft ausmalen, wie Ela schelmisch über das Bett auf mich zu krabbelte und sich von hinten über mich beugte, wie sie mich mit ihrem breiten Grinsen begrüßte und mit dem Finger anstupste. Sich mit dem Ellbogen auf mich stützte und mich nicht weiterschlafen ließ. 'Los, aufstehen, Schlafmütze!'
Dass alles nur in meinem Kopf geschah, schmerzte. Ich zog mir die Decke über den Kopf und verkroch mich. "Ich will nicht", antwortete ich, auch wenn Ela nicht da war. Gerade weil sie nicht da war.
Ich dachte an Situationen, als wir noch jünger gewesen waren, und sie auf mich gesprungen war und angefangen hatte mich zu kitzeln, oder solche Dinge, was natürlich alles mit großem Gekicher und damit geendet hatte, dass ich letztendlich doch aufstand.
Aber heute geschah nichts davon. Da war keine Schwester, die mich daran hinderte, mich zu verkriechen.
Ich hatte in den letzten Wochen so viele Morgende wie diesen gehabt...
Irgendwann war es der Hunger, der mich aus dem Bett trieb. Aber ich stand noch nicht auf, ich wartete absichtlich, bis es ruhiger im Haus wurde und die meisten Bewohner offenbar draußen waren. Erst dann stand ich wirklich auf und wappnete mich für den Tag. Ich wollte zumindest nicht so wirken, als wäre ich unglücklich, und versuchte, alle Gedanken dahingehend in den Hintergrund zu schieben, während ich meine Haare mit den Fingern ordnete.
Als ich mich bereit fühlte verließ ich das Zimmer und ging hinaus in die Küche, um zu frühstücken.



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210Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Sa Jul 29, 2023 12:02 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna saß schon am Tisch, als die komplette Familie noch zu Hause war, sodass sie schon lebhafte Gespräche der Kinder mitbekam oder darin verwickelt wurde, bis Tia sie aus dem Haus scheuchte. Es gab keine richtige Schule im Dorf, dafür war es zu klein und es gab keinen richtigen Lehrer. Aber Lesen, Schreiben und Rechnen wurde ihnen schon beigebracht, neben den alltäglichen Dingen, die man für das Wirtschaften im Dorf so brauchte. Alt genug dafür waren noch nicht alle drei, trotzdem verbrachten sie die Vormittage meist zusammen mit den anderen Kindern und einer Aufsichtsperson oder eben demjenigen, der sich am Unterrichten versuchte. Allerdings auch nur, wenn sie nicht im Haushalt oder bei den Tieren mithelfen sollten. So war das nun mal hier.
Ren war ebenfalls aufgebrochen, kurz nachdem die Kinder gegangen waren. Nur Tia war noch zu Hause, allerdings schon wieder mit dem Haushalt beschäftigt, sodass Brianna allein am Tisch saß, als Rhiann aus dem Gästezimmer kam. Der Tisch war noch gedeckt. Es gab gekochte Eier, gebratenen Schinken, Brot, Käse, Butter und auch etwas Obst, dazu Wasser und auch eine Kanne Tee stand noch auf einem Stövchen, das noch brannte.
Brianna saß mit einem angezogenen Bein auf ihrem Stuhl und knabberte zwischendurch an einer Scheibe belegten Brotes.
"Oh, hey. Guten Morgen", sagte sie und lächelte, als sie Rhiann bemerkte und aufschaute. "Na, hast du dich gut ausgeruht?" Sie schob den Fuß von der Sitzfläche und setzte sich richtig hin. Ein unbenutzter Teller und eine Tasse standen am Platz ihr gegenüber.

211Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Jul 31, 2023 2:07 pm

Rhiannim

Rhiannim

Das leise Klimpern von Haushaltsgeräuschen war zu hören, als ich den Flur entlang in Richtung Wohnraum ging. Bald konnte ich auch Brianna schon am Tisch sitzen sehen, der ansonsten verwaist war, doch wie Tia angekündigt hatte noch immer mit einem Haufen Leckereien gefüllt.
Ich lächelte leicht, als ich an den Tisch herantrat und meinen Blick darüber schweifen ließ. "Guten Morgen", antwortete ich und setzte mich auf den Platz, der wohl für mich freigehalten worden war. Jetzt merkte ich auch richtig, wie hungrig ich war.
"Ja. Die Betten hier sind so weich... Das ist richtig ungewohnt", antwortete ich und warf Brianna einen Blick zu, ehe ich nach der Teekanne griff und mir etwas in die Tasse goss. Dann überlegte ich kurz, griff aber zunächst nach einer Scheibe Brot. Das war auch etwas, das es bei uns nicht immer gab, weil wir Getreide normalerweise von woanders herbekommen mussten, je nachdem welches es war. Überhaupt gab es hier vieles, das es bei uns nicht gab. Erst recht Obst, von dem ich nicht alles kannte.
Außerdem hatte der gedeckte Tisch, der durchaus meine Aufmerksamkeit beanspruchte, den Vorteil, dass ich etwas anderes hatte, auf das ich den Blick richten konnte. Brianna war oft viel zu aufmerksam und ich wollte nicht, dass sie merkte, dass meine Nacht nur teilweise so gut gewesen war, und auch längst nicht so lang wie mein spätes Erscheinen vermuten ließ. Daher entschied ich mich auch recht bald für einen Auftrich und probierte ihn gleich auf meiner Scheibe Brot aus, nachdem ich ein paar Schlücke Tee getrunken hatte. Der Hunger tat sein Übriges dazu, dass meine Aufmerksamkeit auf dem Essen lag.



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212Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Aug 02, 2023 6:07 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna nickte nachdenklich. "Die Betten... Ja, das stimmt. Sie sind auf jeden Fall nicht vergleichbar mit euren." Sie zwinkerte und lächelte etwas belustigt. Abwertend gemeint war es keinesfalls, denn sie fand, dass es auch Vorzüge haben konnte, auf nur einer dünnen Lage auf dem Boden zu schlafen. Wenn es eine gerade und gleichmäßige Unterlage war und man auf dem Rücken lag, half es manchmal gegen Rückenschmerzen. Nur auf der Seite liegen war nicht so angenehm. Brianna war alles mögliche gewöhnt, und tatsächlich hatte sie doch lieber eine härtere Matratze als eine weiche. Zum Glück war es mit den Matratzen hier in Ordnung.
Sie sah Rhiann dabei zu, wie sie sich etwas Tee eingoss, verwickelte sie aber nicht gleich weiter in ein Gespräch, sondern ließ sie in Ruhe, damit sie sich etwas zu essen nehmen und mit dem Frühstück beginnen konnte. Es stimmte jedoch, dass sie dabei recht aufmerksam war. Allerdings konnte sie natürlich keine Gedanken lesen und hatte keine Ahnung, dass Rhiann zwischendurch das Zimmer und sogar das Haus verlassen hatte.
Als sie ihre Tasse geleert hatte, goss sie sich selbst noch einmal etwas ein und nahm noch einen Schluck von der nun wieder etwas heißeren Flüssigkeit. Auch ihr Brot aß sie auf.
"Wollen wir nach dem Frühstück mal nach Nayol und Katarrah sehen und uns das Dorf anschauen?", fragte sie schließlich und warf Rhiann einen Blick zu.

213Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Fr Aug 04, 2023 1:45 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte noch einmal, antwortete diesmal aber nicht, weil ich gerade mit meinem Brot beschäftigt war. Ich empfand die Betten hier auch einfach nur als anders; das Bequeme war schon sehr angenehm, aber zum Schlafen war es für mich eben ungewohnt und wahrscheinlich waren mir auch unsere Schlaflager zuhause lieber.
Ich widmete mich zunächst auch einmal meinem Frühstück, aß mein Brot und nahm anschließend auch noch eins und ein wenig von dem Obst. Vor allem Obst war bei uns nicht besonders vielfältig, da bei uns natürlich nicht viel wuchs. Zwischendurch trank ich immer wieder von meinem Tee.
Ich sah auf, als Brianna, die ebenfalls noch weiter frühstückte, nach einer Weile vorschlug, später nach draußen zu gehen. Ich nickte und schluckte den Bissen herunter, den ich gerade im Mund hatte. "Ja, klingt gut. Ich wollte sowieso mal nach ihm sehen", antwortete ich, was ich auch tatsächlich noch vorgehabt hatte. Und uns im Dorf anzusehen war auch keine schlechte Idee, gestern hatte ich ja außer auf dem Weg hierher nicht viel gesehen.. Und wenn ich schon einmal hier war, konnte ich mich ja auch mal umsehen.



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214Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Aug 09, 2023 2:39 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Was die Betten anbelangte, so waren sie sich offenbar recht einig. Was die Ruhe beim Frühstück anging, offenbar auch. Rhiann blieb nämlich still und Brianna war sich ziemlich sicher, dass es ihr auch insgesamt lieber war, wenn sie sie nicht gleich in ein Gespräch verwickelte oder sie vollquatschte. Außerdem war sie gerade auch ganz froh darüber, dass am Tisch Ruhe eingekehrt war. Die Kinder waren zwar nicht laut oder nervig, aber wuselig gewesen und ihre Teller hatten auch mehr einem Schlachtfeld geähnelt, als sie fertig gewesen waren.
Sie hatte nicht den unbedingten Wunsch, irgendwann einmal Kinder zu bekommen, aber wenn sie Familien beobachtete oder wie in diesem Falle in einer untergebracht war, empfand sie kleine Kinder doch oft als ziemlich fordernd und zeitintensiv. Sie bewunderte jede Mutter, die neben dem Haushalt oder einer beruflichen Tätigkeit auch noch die Erziehung mehrerer Kinder hinbekam. Und auch jeden Vater, wobei es auf Kjubika doch in der Regel die Frauen waren, die sich intensiver um die Sprösslinge kümmerten. Hin und wieder hinterfragte sie dann, ob Kinder für sie das richtige waren. Andererseits konnten sie auch einfach goldig und süß sein…
Als sie sich schließlich mit einer Frage an Rhiann wandte, stimmte diese ihr zu, was ihr wieder ein Lächeln entlockte. Sie nickte. "Gut, dann abgemacht. Ich werde später Tia fragen, ob wir ihr bei noch etwas behilflich sein können. Aber sie sagte, wir sollen erst mal in Ruhe ein bisschen Freizeit genießen."
Sie verstummte wieder und ließ Rhiann weiter essen und ihren Tee trinken, damit sie im Anschluss aufbrechen konnten.

215Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Sa Aug 12, 2023 1:32 pm

Rhiannim

Rhiannim

"Ja, ist gut", antwortete ich, nachdem ich noch einen Schluck aus meiner Tasse getrunken hatte. Ein wenig neugierig war ich ja auch schon auf dieses Dorf, das ganz anders war als meines. Aber vor allem wollte ich zu Nayol und sehen wie es ihm ging. Wahrscheinlich hatte er die Nacht besser zugebracht als ich und hatte sich gut erholen können. Und sich den Bauch vollschlagen können. Das hatte er sich auch verdient.
Ich widmete mich wieder meinem Frühstück und aß weiter, nahm auch das Gespräch nicht noch einmal auf. Ich hatte gerade einfach keine große Lust dazu. Stattdessen ließ ich meine Aufmerksamkeit auf dem Essen, das ich auch tatsächlich genoss, weil es wirklich gut war und das meiste davon bei uns nicht so häufig war, oder eben anders als hier. Es schmeckte jedenfalls gut.
Schließlich war ich aber auch satt und trank nur noch meinen Tee fertig, den ich mir zwischendurch noch einmal nachgefüllt hatte.
"Wie lange dauert der Weg von hier bis nach Nevo?", fragte ich irgendwann, als ich fertig war und nur noch die letzten Schlücke Tee in der fast leeren Tasse hatte. Ich hatte nicht vergessen, dass wir ja eventuell heute noch los wollten, wovon ich im Moment auch nicht abgeneigt war. Doch da wir scheinbar noch Zeit für einen Rundgang durchs Dorf hatten, konnte es nicht allzu weit sein.



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216Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Aug 14, 2023 10:05 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna ließ Rhiann weiterhin in Ruhe essen, nachdem sie ihr zugestimmt hatte, und schenkte ihr dabei nur noch ein leichtes Lächeln. Abgesehen von der Hilfe für Tia gestern war der Aufenthalt hier für sie fast schon wie Urlaub. Es war fernab ihrer Pflichten in Nevo oder bei ihrem Stamm – auch wenn es etwas anders war als sonst, da sie nicht alleine war, sondern die Tochter des Stammesoberhauptes bei sich hatte und sie begleitete. Oder begleitete Rhiann sie? Es war wohl eine Sache, die auf Gegenseitigkeit beruhte, und das obwohl Brianna sich immer noch nicht so sicher war, ob Rhiann überhaupt wirklich bei ihr sein wollte.
Sie konnte sich in Nevo ein paar Tage um sie kümmern, ihr eine Bleibe geben und sie auch mit Aufgaben betrauen, damit sie sich im Gegenzug etwas Geld verdienen konnte, um außerhalb ihrer Heimat zumindest zu einem Teil allein klarzukommen. Aber sie wusste, dass Rhiann nicht ewig bei ihr sein konnte, würde oder wollte. Vermutlich würde sie sich bald mit der Frage auseinandersetzen müssen, was sie ihr alles erklären und beibringen sollte, ehe sie weg wollte oder musste. Denn selbst wenn Rhiann länger bei ihr bleiben wollte, müsste Brianna sie zurücklassen. Sie war ständig unterwegs und musste auch Aufgaben unternehmen, bei denen sie Rhiann nicht dabeihaben konnte oder wollte.
Sie hing ihren Gedanken nach, sodass die Zeit für sie schnell verflog, während die junge Feuerfee ihre Mahlzeit beendete. Sie war sich eigentlich sicher gewesen, Rhiann schon gesagt zu haben, wie lange es dauern würde, von hier nach Nevo zu kommen. Aber vielleicht ging sie davon auch nur aus, weil die Information für sie nicht neu war.
„Etwas mehr als einen halben Tag. Acht oder neun Stunden, würde ich schätzen“, sagte sie und wandte sich dabei wieder Rhiann zu. Wenn sie am Mittag aufbrechen wollten, würden sie erst im Dunkeln ankommen. Aber nicht mitten in der Nacht. „Bist du fertig? Dann können wir nach draußen gehen.“

217Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Aug 21, 2023 6:45 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte langsam auf Briannas Antwort hin. Gut möglich, dass sie das schonmal gesagt hatte, vielleicht hatte ich es einfach vergessen. Ich war mit den Gedanken ehrlich gesagt ja auch nicht immer ganz bei ihr oder überhaupt bei meiner Umgebung... Einerseits wollte ich es auch gar nicht so richtig sein, andererseits fiel es mir manchmal eben noch schwer.
Es war selbst für mich, die es erlebte, unfassbar, wie riesig und überwältigend die Gedanken- und Gefühlswelt werden konnte. Aber ich kam auch nicht einfach da heraus. Auch wenn ich mir Mühe gab, nach außen hin nicht zu zeigen, dass ich nicht ganz 'hier' war. Eigentlich war ich auch ganz gut darin, schließlich wusste ich, wie man sich präsentieren musste, um einen guten Eindruck zu machen.
Nachdem ich den letzten Schluck aus meiner Tasse getrunken hatte, stellte ich sie auf den Tisch zurück und nickte noch einmal, diesmal auf Briannas Frage hin. "Ja, ich bin soweit. Lass uns gehen."
Ich zögerte auch gar nicht länger, sondern stand gleich auf. Ich wollte nach Nayol sehen, und überhaupt an die frische Luft. Ich war es einfach nicht gewohnt, mich so lange in einem Gebäude aufzuhalten.
In meinen Gedanken konnte ich förmlich sehen, wie eine jüngere Version meiner Schwester, als wir noch Kinder gewesen waren, um den Tisch herumwuselte und mich auf dem Weg zur Tür mit sich zog. Komm schon, mach schon!
Ich jedenfalls war da deutlich gemächlicher und in normalem Tempo unterwegs, und wartete natürlich auf Brianna.



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218Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do Aug 24, 2023 10:30 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Sie lächelte und nickte bloß, da Rhiann ihr zustimmte. Sie erhob sich auch sogleich, weshalb Brianna es ihr nachtat und dabei noch das eine oder andere zur Spüle brachte, damit Tia es später säubern konnte. Auf dem Tisch standen ansonsten keine verderblichen Lebensmittel. Auf der Marmelade und dem Honig befanden sich Deckel. Nur den Käse deckte Brianna noch ab, bevor sie sich mit Rhiann zusammen auf den Weg nach draußen machte.
Ihre Schuhe befanden sich zwar noch hier draußen, da es warm und trocken war, zog sie sie jedoch nicht an. Sie war es gewöhnt, barfuß herumzulaufen, wenn es sich anbot, und sie mochte es, die warme Erde und den Sand, Stein und raues Gras unter ihren Füßen zu spüren. Sorge, dass sie sich dabei verletzen oder Katarrah ihr auf den Fuß treten könnte, hatte sie keine.
Draußen war es um diese Uhrzeit ruhig, nur das eine oder andere Blöken eines Schafes oder Ziegenmeckern konnte man hören. Der Weg zu ihren Reittieren war nicht weit, sodass sie schnell dort ankamen. Katarrah stand mit gesenktem Kopf auf der Wiese und graste, was wohl bedeutete, dass sie das Heu aufgefressen hatte. Sie schlug mit dem Schweif die Fliegen weg, wirkte ansonsten aber sehr zufrieden.

219Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Sa Aug 26, 2023 12:17 pm

Rhiannim

Rhiannim

Draußen angekommen atmete ich die frische Morgenluft ein, viel kühler als bei uns zuhause. Die Jacke, die Tia mir gegeben hatte, hatte ich angezogen, denn für mich waren die Temperaturen schon ein wenig ungewohnt. Später, wenn die Sonne höher stieg, würde es sicher noch wärmer werden, aber im Moment hatte ich nichts gegen eine Jacke.
Gemeinsam mit Brianna ging ich bis an den Zaun heran, hinter dem die beiden Tiere grasten. Auch Nayol schien zufrieden und fraß sich an dem Gras satt, das mit Sicherheit so ziemlich das üppigste war, das er je bekommen hatte.
Ich stützte die Unterarme auf der obersten Zaunlatte auf und beobachtete die beiden Tiere eine Weile still. Es war friedlich und irgendwie beruhigend.
"Sie scheinen ganz zufrieden zu sein", meinte ich irgendwann, ohne den Blick von den Tieren zu nehmen. Ein leichtes Lächeln huschte über meine Lippen. "Das muss ein Festmahl für Nayol sein", sprach ich meine Gedanken von vorhin etwas leiser aus. Warum ich es sagte, wusste ich auch nicht. Ich war es vielleicht einfach gewohnt, dass immer jemand da war, mit dem ich meine Gedanken teilen konnte und der mir zuhörte. Auch wenn das natürlich normalerweise nicht Brianna war.



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220Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Sa Aug 26, 2023 9:33 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna blieb still, nachdem sie an den Zaun herangetreten waren, denn auch sie beobachtete die beiden Tiere nur und war froh darüber, dass es ihnen gut ging. Sie hatten sich von der Reise offenbar ganz gut erholt. Katarrah hatte sich sicherlich auch auf dem trockenen Boden gewälzt, auch wenn man es wegen der Farbe der Erde und ihrem hellbraunen Fell nicht so wirklich erkennen konnte auf diese Entfernung.
Die Stute hatte ihnen einen kurzen Blick zugeworfen, als sie sie bemerkte, und dafür auch den Kopf kauend angehoben. Doch sie hatte offenbar keine Lust, zum Zaun zu kommen, nur um Hallo zu sagen. Das war in Ordnung. Brianna wusste, dass Katarrah sie mochte und mit der Art und Weise, wie sie mit ihr umging, zufrieden war, doch deshalb musste sie nicht immer ihre Nähe suchen oder suchen wollen, wenn sie da war und sie gerade gar nichts von ihr wollte.
Sie lächelte und blickte zu Rhiann, als diese als erste die Stille zwischen ihnen brach. "Das glaube ich. So stellt er sich vielleicht das Paradies vor", meinte sie und grinste sogar kurz. Was Nayol wohl sagen würde, wenn er könnte und wüsste, dass das Gras hier im Verhältnis zu den saftigen sumpfigen Wiesen auf Jualen und dem dichten grünen Gras auf den Lichtungen im Cern-Wald, sogar im Vergleich mit dem eher harten, aber dafür doch sehr dichten Gras auf Lasaliel noch ziemlich karg und mager war? Allerdings war sie sich sicher, dass er das saftige und viel eiweißreichere Gras auch nicht so gut vertragen würde. Er war eben an die Lebensbedingungen der Vulkanfelder gewöhnt. Auch bei Katarrah musste sie aufpassen, wenn sie die Inseln mit ihr wechselte, denn auch das Pferd hatte Vorfahren aus den kargeren Gegenden Kjubikas und musste sich immer wieder auf andere Nahrung einstellen.

221Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Aug 28, 2023 11:45 am

Rhiannim

Rhiannim

Ich lächelte unwillkürlich etwas breiter auf Briannas Kommentar hin, ohne den Blick von Nayol zu nehmen, der uns zwar bemerkt hatte, aber im Augenblick lieber mit fressen beschäftigt war. "Ja..." Was er sich wohl dachte? Ich war sowieso gespannt zu sehen, was er von einer Stadt und überhaupt anderen Gegenden hielt als dieser, die ihm vertraut war. Natürlich war er neugierig und nicht besonders nervös, aber wenn ich mir die Welt da draußen schon kaum vorstellen konnte, wie musste es da erst ihm gehen?
"Dabei hat er keine Ahnung, dass es anderswo noch grüner ist", fügte ich hinzu. Auch ich selbst wusste das natürlich nur aus Erzählungen und es fiel mir schwer, es mir vorzustellen. Ein üppiger Wald, eine weite Wiese, das Meer... Das war das, was meine Schwester gelockt hatte.
Und letztendlich wohl auch irgendwie der Grund, wieso ich hier war.
Nach ein paar weiteren Momenten gab ich mir einen Ruck und löste mich von dem Zaun, um Brianna einen Blick zuzuwerfen und dann in Richtung der anderen Häuser zu blicken. "Wollen wir?", fragte ich. Eilig hatte ich es zwar nicht wirklich, aber ich wollte nicht zu sehr in Gedanken versinken, die Brianna mir sowieso nur von der Nase ablesen würde. Und naja, vielleicht wollte ich schon auch irgendwie weiter, auch wenn das wohl eher mit der allgemeinen Rastlosigkeit zu tun hatte, die mich schon die ganze Zeit vorantrieb. Die Gedanken, die beim Stillstehen kamen, waren schwer zu ertragen.



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222Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Di Aug 29, 2023 5:41 pm

Windgeflüster

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Brianna

Brianna lachte, da Rhiann ähnliche Gedanken wie sie zu haben schien. "Er wird große Augen machen, wenn er mal eine saftige grüne Wiese zu Gesicht bekommt", meinte sie und nickte, ließ aber die Sache mit der Verträglichkeit weg. Darüber konnte man sich Gedanken machen, falls die Wahrscheinlichkeit stieg, dass Nayol in den nächsten Tagen eine solche Wiese besuchen würde. Auf Kjubika war dieses "Risiko" erst einmal nicht sehr groß. Überall war es vom Klima her recht warm und meistens trocken bis auf ein paar wenige Gegenden, oder eben karg. Daran war das Kuruk bestens angepasst und würde auch in Nevo entsprechendes Futter bekommen.
Wie lange Rhiann dort bleiben wollte und wonach sie im Anschluss aufbrechen würde, würde sich dann zeigen... Brianna war nicht sicher, ob sie sich dafür entscheiden würde, nach Hause zurückzukehren. Sie war zwiegespalten, was diese Sache anbelangte. Die weite Welt zu entdecken könnte Rhiann in ihrer Trauer helfen und ihre Seele heilen. Aber sie musste dabei aufpassen, nicht wegzulaufen. Deshalb wusste sie auch noch nicht so recht, was sie selbst tun würde, falls Rhiann sich dazu entschied, die Insel zu verlassen. Sie zur Rückkehr bewegen? Weiter auf sie aufpassen? Dafür hatte sie eigentlich keine Kapazitäten.
Sie nickte mit einem leisen "gerne" auf Rhianns Frage hin, warf den beiden Reittieren noch einen etwas längeren Blick zu und wandte sich dann wieder von der Weide ab. Das Dorf war nicht sehr groß, aber wenn man langsam ging und es umrundete und die eine oder andere Straße entlangging, konnte man ein wenig Zeit damit verbringen und sich in Rhianns Fall einige Dinge ansehen. Brianna kannte das alles natürlich schon und war das Leben in einer Gemeinschaft ähnlich diesem Dorf eher gewöhnt. Es war nicht neu für sie.
Gemütlich schlenderte sie neben der jungen Feuerfee her und schob die Hände auf den Rücken.

223Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Aug 30, 2023 3:22 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte noch einmal, beließ es bei dem Thema aber auch dabei. Ich war gespannt zu sehen, was Nayol davon hielt, und auch ich selbst konnte mir das was ich nur aus Erzählungen kannte kaum vorstellen.
Aber noch war es ja auch nicht soweit. Und ich konnte und wollte auch noch nicht soweit planen, wie es in der ferneren Zukunft weiterging. Es war für mich schon weit genug geplant im Moment, erst einmal nach Nevo zu gehen.
Als allererstes war jetzt aber das Dorf dran. Nicht dass ich glaubte, dass es hier etwas Spannendes zu sehen gab, aber unter freiem Himmel in Bewegung zu sein war schonmal angenehm, und trotzdem sah es ja hier ziemlich anders aus als Zuhause.
Ich schwieg, während wir zusammen durch das Dorf schlenderten und ich mich dabei umsah. Die Häuser schienen hier alle recht ähnlich zu sein, so wie das, in dem wir übernachteten. Mir erschienen sie groß, aber dass das Leben hier anders lief, hatte ich ja schon gemerkt. Das Dorf war auch ein ganzes Stück größer als mein Stamm. Immer wieder waren Menschen zu sehen, Frauen die Wäsche aufhängten, oder kleine Kinder am Spielen. Da ich Tias Jacke trug, waren meine Flügel an meinem Rücken zusammengefaltet und nicht zu sehen, aber selbst ohne sie fielen wir natürlich als Fremde auf. Ich zumindest.
Ich hatte kein bestimmtes Ziel und auch nichts vor, also hielt ich mich bei dem Weg, den wir gingen, einfach an Brianna, die sich hier ja auskannte. Gefahr, sich zu verlaufen, bestand hier zwar nicht, aber darum ging es ja auch nicht.



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224Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Sep 04, 2023 7:26 pm

Windgeflüster

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Brianna

Brianna kannte das Dorf natürlich schon und für sie gab es nur wenig Neues zu sehen. Groß war es nicht, wie sie bereits angedeutet hatte, aber dennoch konnte man schon eine Weile damit beschäftigt sein, die Wege und Gassen abzugehen. Früh am Morgen war es nicht mehr, sodass die Leute bereits ihrer Arbeit nachgingen, ob nun draußen oder drinnen. Die Männer arbeiteten meist außerhalb, trieben die Schafe oder reparierten oder errichteten neue Zäune, holten Holz, manche waren auf Reisen zwecks Handel und so weiter. Die Frauen kümmerten sich um den Haushalt, manche waren draußen mit der Wäsche oder im Garten zu sehen, andere passten auf die kleinen Kinder auf oder kochten. Es ergab sich eher ein traditionelles Rollenbild.
Brianna grüßte die Leute, denen sie begegneten. Ein, zweimal blieb sie auch stehen, um ein paar Worte zu wechseln, weil man einander etwas mehr als vom Sehen kannte und sie kurz erzählen sollte, was sie hierher brachte und wen sie mitgebracht hatte. Es blieb hier bei kurzen Erklärungen, dass Rhiann sie auf ihrer Reise nach Nevo begleitete und die Stadt kennenlernen wollte. Dass Rhiann mehr dazu sagen wollte, glaubte Brianna nicht, und wenn doch, so stand es ihr natürlich frei.
Sie erzählte Rhiann ein wenig etwas über das Dorf und auch über die Häuser, über das Leben hier und dass der Ort größer gewesen war, als man noch in den Minen gearbeitet hatte. Mittlerweile waren die Erzadern erschöpft und vor einigen Jahrzehnten hatten aus diesem Grund auch einige Bewohner das Dorf verlassen. Davon sah man nichts mehr. Die Leute, die hier lebten, hatten mit der Mine nichts mehr am Hut und lebten von der Viehwirtschaft und dem Tausch.
"Dieses kleine Dorf ist nichts im Vergleich zu Nevo", sagte sie, nachdem sie ihre Erzählung soweit abgeschlossen hatte und sie auf dem Rückweg waren. "Die Stadt ist viel größer, belebter und das Gemüt der Leute dort anders."
Ein wenig hatten Rhiann darauf vielleicht auch schon Briannas frühere Erzählungen bei ihrem Stamm über Nevo vorbereitet. Aber es in der Realität zu erleben, war immer noch etwas ganz anderes.

225Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 9 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Di Sep 05, 2023 6:08 pm

Rhiannim

Rhiannim

Während wir durch das Dorf gingen, hatte ich genug Gelegenheit, alles zu sehen und auch die Menschen zu beobachten, denen wir begegneten. Ich gab mir Mühe, höflich zu sein und folgte Briannas Beispiel, die Leute zu grüßen, auch wenn ich es eher stumm mit einem höflichen Nicken tat, doch wenn sie stehen blieb und die Sprache unweigerlich früher oder später auch auf mich kam, grüßte ich die Frauen auch freundlich zurück. Auf ein Gespräch verzichtete ich, bestätigte nur lächelnd Briannas Erklärung und beließ es dabei. Ich war es gewohnt, auch mit fremden Leuten - wenn auch bisher nur Feen - zu tun zu haben und ihnen vorgestellt zu werden, und hatte grundsätzlich kein Problem damit. Und dass ich auf Gespräche gerade allgemein verzichten konnte, merkte man mir nicht an. Ich hatte es auch nicht eilig und ließ Brianna geduldig machen, bis sie bereit war, weiter zu gehen.
Wobei ich etwas aufmerksamer zuhörte, war ihre Erklärung zu dem Dorf an sich und allem, was sie sonst noch sagte. Tatsächlich wirkte das Dorf auf mich recht belebt und keineswegs halb verlassen, doch das war wohl nur ein weiteres Zeichen, dass das Leben weiterging. Irgendwie.
Natürlich schweiften meine Gedanken immer wieder ab, aber Brianna schaffte es, sie immer wieder mit ihren Erzählungen einzufangen und zurück zu holen. Ich selbst sagte nicht besonders viel und fragte auch nur hier und da ein wenig nach.
Nevo konnte ich mir selbst jetzt noch kaum vorstellen. Natürlich hatte ich schon einiges darüber gehört - auch wenn Vater nie besonders angetan davon gewesen war, dass wir allzu viel über solche fremden Orte hörten -, aber es klang so anders als alles was ich kannte, dass ich nicht wusste, was ich davon halten sollte.
"Glaubst du, ich werde dort auch so herausstechen wie hier?", fragte ich, während mein Blick über eine Gruppe kleiner Kinder schweifte, die ein paar Häuser weiter spielte. Das war etwas, das ich hier so nicht erwartet hatte. Natürlich stachen Fremde immer hervor, doch wie oft ich heute schon Briannas Erklärung hören musste, dass ich sie begleitete, war wirklich erstaunlich.



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