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Vulkangegend und kahle Felsen

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101Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Jan 08, 2023 6:07 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich setzte mich wieder auf mein Nachtlager, als ich vom Bach zurückkam, aber ich musste auch gar nicht weiter auf mich aufmerksam machen, denn Briana kam bereits kurz danach ebenfalls zurück.
"Guten Morgen", antwortete ich und ließ dann den Blick über mein Knie schweifen. Ich hatte es eher in Ruhe gelassen, denn über Nacht war die Wunde verkrustet und damit auch verschlossen, was sicher nicht schlecht war. Es sah auch nicht groß schlimmer aus als gestern, eben so wie man es erwarten würde.
"Viel besser, nur mein Knie tut noch ordentlich weh", sagte ich auf Briannas Frage hin und ließ sie es sich anschauen. Da die Wunde verkrustet war, musste wohl auch kein Verband mehr darauf, nur was das Reiten anging, war ich nicht ganz sicher. Aber wenn ich vorsichtig war, sollte es wohl auch so gehen, ohne dass die Salbe überall verschmiert wurde. Daher war ich auch einverstanden, es ohne Verband zu versuchen.
"Wie weit ist es noch bis zu dem Dorf?", wollte ich dann wissen, während ich Brianna die Wunde überließ. Saubermachen konnte ich sie natürlich auch selbst, und würde ich auch, wenn sie mich das machen ließ, aber die Salbe hatte ja sie. Die konnte auch noch ein bisschen einwirken, so lange wir noch hier waren und etwas aßen, bevor wir uns aufbruchbereit machten.



Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 9f7zzp5d

102Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Jan 09, 2023 4:44 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

„Oh, es sieht wirklich schon viel besser aus“, meinte sie, als sie sich neben Rhiann in die Hocke gehen ließ und sich vorbeugte, sodass sie ihr Knie sehen konnte. Tatsächlich hatte sich bereits Schorf auf der Schürfwunde gebildet, den man natürlich am besten nicht abwusch. Trotzdem feuchtete sie das Tuch etwas an und tupfte damit die Salbenreste von Rhianns Knie.
„Hmm, ich bin nicht ganz sicher, wie lange wir von hier aus wirklich noch benötigen werden“, antwortete sie auf die Frage. Sie sah auf und ließ den Blick an den Dornenbüschen vorbei in Richtung des Baches wandern. „Vielleicht sind es noch zwei oder drei Stunden von hier, das könnte passen.“ Hier hatte sie jedenfalls noch nie gerastet und wusste deshalb nicht, wie lange man von hier aus weiterreiste.
Als sie fertig war gab sie hr die Salbe, damit sie sie selbst auftragen konnte, wenn sie wollte. Jetzt, wo sie nicht mehr so aufgelöst und die Verletzung nicht mehr frisch war, konnte sie das ganz bestimmt ohne Schwierigkeiten und Brianna wollte sie nicht bemuttern, wo es nicht notwendig war. „Zumindest schaffen wir es noch im Laufe des Vormittages, wir können uns also Zeit lassen und in Ruhe machen.“
Sie kehrte zu ihrem Platz zurück und packte ihren restlichen Proviant aus, damit Rhiann und sie zusammen etwas frühstücken und dann langsam aufbrechen konnten.

103Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Jan 09, 2023 5:24 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ein leichtes Lächeln zuckte über meinen einen Mundwinkel, als auch Brianna sich offensichtlich zufrieden mit der Wundheilung zeigte, nachdem sie sich mein Knie angeschaut hatte. Natürlich würde es noch eine Weile dauern, bis man nichts mehr davon sehen würde, aber ich war schon froh, wenn es nicht mehr blutete. Ich stützte mich mit den Händen neben mir auf dem Boden auf, während ich Brianna dabei zusah, wie sie die Wunde etwas säuberte.
Ich wusste natürlich nicht, ob Brianna hier an diesem Ort schon einmal gewesen war, aber selbst ihre ungefähre Ahnung, wie viel des Weges wir noch vor uns hatten, half mir schon, mich darauf enzustellen. "Das ist ja tatsächlich nicht mehr so weit", meinte ich leise und nickte. Und das bedeutete auch, dass der Ritt nicht mehr wirklich anstrengend werden würde, und damit auch mein Knie nicht zu sehr beansprucht wurde. Die paar Stunden hielt ich auch noch aus.
Ich nahm die Dose mit der Salbe entgegen, als Brianna mit der Wunde zufrieden war und mir die weitere Versorgung selbst überließ, was ich dann auch tat. "Klingt gut", antwortete ich währenddessen auf Briannas Kommentar. Eine leichte Unruhe verspürte ich zwar schon bei dem Gedanken, ins Dorf zu kommen, aber das lag nicht daran, dass ich Angst gehabt hätte. Es war eher wegen der neuen Eindrücke, von denen ich wusste, dass sie mich erwarteten. Aber ich konnte auch nicht mit Sicherheit sagen, ob das Gefühl gut oder schlecht war.
Ich ließ es wohl oder übel auf mich zukommen und trug das ganze mit der gleichen Ruhe wie immer.
Nachdem ich fertig war, legte ich die Dose in Briannas Richtung hin und holte ebenfalls den Rest meines Proviantes heraus. Es war nur noch sehr wenig, aber zum Glück hatte Brianna ja auch noch mehr.
"Werden sie dort etwas zu essen für uns haben?", fragte ich dabei. Nicht jeder gab Fremden gerne etwas, auch wenn Brianna dort bekannt war.



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104Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Jan 11, 2023 11:59 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Sie lächelte vielleicht etwas aufmunternd und zustimmend. Weit war es tatsächlich nicht mehr, selbst wenn es noch drei Stunden dauern sollte, statt zwei. Das Dorf lag auf einer kleinen Anhöhe und man hatte vom einen Dorfrand Blick hinunter in eine Art Schlucht, wo sich die Zugänge zu den alten Minen befanden. Der Bach, der hier nebenan plätscherte, war dort etwas größer und war lange Zeit von den Bewohnern für die Minenarbeiten genutzt worden.
Brianna sah Rhianns Hand etwas nachdenklich dabei zu, wie sie die Salbe auf der Schürfwunde verteilte, und kreuzte dabei die Beine im Schneidersitz. Sie begann noch nicht zu essen, sondern wartete damit auf ihre Begleiterin, die für das Einschmieren natürlich nicht sehr lange brauchte.
„Oh, ja“, sagte sie und nickte, während sie sich etwas vom Proviant nahm. „Ich kenne dort eine nette Familie, die mich schon ein paarmal bei sich hat übernachten lassen. Im Gegenzug zu Hilfsleistungen natürlich. Sie haben ein Gästezimmer, das sie Reisenden anbieten, aber ich glaube, außer mir kommen wirklich sehr selten andere Leute dort vorbei.“ Nachdenklich kaute sie auf dem Bissen herum. "Zu essen hatten sie eigentlich immer genug.“ Nicht sehr üppig, da das Dorf abgeschieden lag und in der kargen Landschaft nicht jede Pflanze gedieh und Viehhaltung schwierig war. Aber genug. Sie wusste, dass sich einmal im Monat einer der Dorfbewohner auf den Weg nach Nevo oder in ein größeres Dorf aufmachte, um dort Lebensmittel zu tauschen. Dadurch kam hin und wieder auch etwas Abwechslung auf den Tisch.
„Wir können bestimmt ein wenig Proviant für unsere Reise bis Nevo dort kaufen. Ein Laib Brot wäre nicht schlecht, etwas Käse, vielleicht bekommen wir sogar etwas Räucherfisch. Hast du das schon mal gegessen?“ Sie schaute wieder zu Rhiann. Gerade war sie sich nicht sicher, ob es in ihrer Gegenwart bei den Feuerfeen schon einmal Fisch gegeben hatte, seit es Rhiann gab. Vielleicht insgesamt schon, sie war ja nun einmal die meiste Zeit des Jahres nicht dort, wenn es Fisch geben könnte. Aber Fisch war dort, wo es keine größeren Gewässer gab, selten. Zumindest gab es in der Gegend der Vulkanfelder auch keine größeren Frischwasserquellen, in denen sich größere Fische ansiedeln würden, die zu fischen und zu essen sich lohnen würde. Und abgesehen von den wenigen Leuten, die zum Stamm reisten, gab es wenig Gelegenheiten, an Fisch von weiter her zu kommen.

105Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Jan 11, 2023 3:54 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich begann erst einmal, meinen eigenen Proviant aufzubrauchen, da die kargen Reste schon älter waren als das was Brianna bei sich hatte. Meine letzte Jagd war ja schon vorgestern gewesen und sonst hatte ich auch nichts mehr. Es wurde wirklich Zeit, dass ich wieder frischen Proviant aufstockte.
Daher war es auch gut zu hören, dass Brianna eine Familie kannte, von der sie sicher war, dass sie uns Unterschlupf und Essen gewähren würden. "Das ist... wirklich freundlich", stellte ich fest. Dass wir diese Freundlichkeit mit einer Gegenleistung erarbeiten sollten, war für mich selbstverständlich, denn ich erwartete von Fremden nicht, dass sie mir einfach so halfen. Es war ohnehin schon nicht selbstverständlich, dass Fremde überhaupt aufgenommen wurden. Bei uns zuhause war es das auf jeden Fall nicht. Ich konnte mich nicht erinnern, dass der Stamm jemals einen Reisenden dort empfangen hatte, der nicht schon vorher bei uns bekannt gewesen wäre. Wir blieben eher für uns, und alles andere kam mir ungewohnt vor.
Doch jetzt war es natürlich zu meinem Vorteil, dass andere Völker nicht so verschlossen waren wie wir Feen. Auch wenn es für mich selbst auch ungewohnt war, solche Hilfe von Fremden anzunehmen. Oder überhaupt, Fremden zu begegnen. Wäre Brianna nicht dabei gewesen, wäre ich dabei auch sehr viel zurückhaltender gewesen.
Der Gedanke an etwas anderes zu essen war aber doch sehr verlockend. Ich schüttelte den Kopf auf Briannas Frage hin, während ich meinen letzten Bissen noch fertig kaute. Fisch gab es bei uns praktisch nicht, weil es nicht die passenden Gewässer gab; die größeren Teiche die es gab, waren eher heiß und voller Mineralien, die den meisten Tieren keinen Lebensraum boten. Und frisches Wasser, wie es das in anderen Gegenden gab, war bei uns selten und wenn dann in kleineren Mengen. Ich hatte noch nie ein größeres Gewässer gesehen.
Da bei uns außerdem Fremde nicht allzu gern gesehen waren, bekamen wir zwar schon manchmal Nahrungsmittel von woanders her, von den reisenden Feen, die uns schon bekannt waren. Aber wir waren nicht davon abhängig und lebten eher von dem, was man bei uns in der Gegend finden konnte. Auch da gab es Pflanzen, die man essen konnte.
Ich wusste zwar, dass es noch sehr viel mehr gab, aber ich hatte keine Vorstellung davon, wie viel.
"Nein. Und... Geld habe ich auch keins", sagte ich schließlich und senkte den Blick auf das vor uns ausgebreitete Essen. Das war noch etwas, das es bei uns nicht wirklich gab, weil es nicht nötig war. Jeder beteiligte sich an den Arbeiten im Stamm, jeder erfüllte seine Aufgabe, und daher wurde auch jeder mit allem versorgt. Alles andere konnte man tauschen, auch mit den anderen Stämmen. Geld besaßen nur diejenigen, die in andere Orte gingen. Ich zumindest nicht.



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106Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Jan 11, 2023 7:38 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Bedächtig nickte sie und nahm noch einen Bissen zu sich. Ja, freundlich war die kleine Familie wirklich. Ein wenig eigenbrödlerisch waren die Leute in dem Dorf schon, da nicht oft Fremde vobeikamen, wie bei den Feuerfeen. Aber wenn man sich darauf einließ, konnte man gut mit ihnen umgehen. Vielleicht auch deshalb, weil nicht alle von ihnen menschliche Bändiger waren, sondern der eine oder andere auch Merkmale aufwies, die auf eine nicht menschliche Natur hinwiesen.
"Dann musst du probieren, wenn sie welchen haben", erwiderte Brianna zunächst, als Rhiann ihre Frage beantwortet hatte, strich sich das lange Haar mal wieder über den Kopf zurück, und riss ein wenig was von dem restlichen Fleisch ab, das sie noch hatten. Es musste jetzt ohnehin weg, viel länger würde es nicht mehr halten, auch wenn es schon gebraten war. Sie widmete sich der anderen Aussage.
"Im Dorf wird Geld nicht so wichtig für dich sein", erklärte sie. "Wir können im Haushalt helfen oder vielleicht auf den Feldern oder im Dorf, wenn es etwas zu erledigen gibt. Ich habe mich schon mal um die Älteren gekümmert oder für eine Zeit auf die Kleinen aufgepasst, so etwas. In Nevo wird das leider nicht funktionieren..." Sie überlegte. Solange Rhiann bei ihr war, sah sie kein großes Problem, denn es kostete sie nicht viel, auch die junge Feuerfee mit durchzufüttern. Aber Rhiann würde nicht ewig bei ihr sein. Vielleicht würde sie weiter- oder zurückreisen, und dann war es nie verkehrt, eigenes Geld oder Tauschmittel wie Steine oder andere Dinge bei sich zu haben. "Vielleicht finden wir etwas für dich, das du machen kannst, solange du in Nevo bleibst, um etwas Kleingeld zu verdienen. Vielleicht kannst du auch etwas für mich tun, ich würde dich durchaus bezahlen."

107Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do Jan 12, 2023 12:15 pm

Rhiannim

Rhiannim

Der Rest von meinem Proviant war recht schnell aufgebraucht, denn es war ja kaum noch etwas da gewesen, weshalb ich mir danach noch ein wenig von Briannas Fleisch nahm, von dem sie ja noch genug hatte. Gegessen werden musste es sowieso, und wenn wir in ein paar Stunden etwas anderes bekommen konnten erst recht.
Ich nickte still, probieren würde ich den Fisch ganz sicher, wenn es ihn gab, und vermutlich noch so einiges mehr, was ich nicht kannte. Es tat weh, daran zu denken, dass es Ela war, die sich über all diese neuen Eindrücke gefreut hätte und liebend gern alles mögliche probiert hätte. Ich hingegen wäre durchaus zufrieden damit gewesen, mein Leben zuhause in meiner gewohnten Umgebung zu verbringen. Nun, oder mit meiner Schwester diese Entdeckungen zu machen. Ohne sie war es einfach nicht das gleiche...
Wahrscheinlich wäre ich überall zufrieden gewesen, so lange sie dort war...
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals herunter und senkte den Blick auf das Essen, als müsste ich mich gerade besonders darauf konzentrieren, aber glücklicherweise lenkte Brianna mich mit ihren Erklärungen auch genug ab, dass es nur bei diesem kurzen Abschweifen meiner Gedanken blieb.
Das was sie von diesem Dorf und den Arbeiten beschrieb, klang gar nicht so verschieden von Zuhause. Vielleicht waren solche kleinen Orte ja doch alle irgendwie ähnlich. Und irgendwie merkte ich gerade, dass ich mich doch ein wenig nach so einer vertrauten Routine sehnte.
Gleichzeitig war es ein Neuanfang, weil mich dort sicher niemand kannte. Es... klang gar nicht so schlecht.
"Wie lange bleiben wir in dem Dorf?", fragte ich, denn allzu viel helfen konnten wir in einer kurzen Zeit wohl nicht, und es war ja auch nur als Zwischenstopp gedacht. Allerdings konnte dieser Zwischenstopp natürlich auch ein paar Tage gehen, je nachdem. Ich hatte keine Pläne, aber Brianna hatte sicherlich früher oder später andere Verpflichtungen - wie ich mit einem Stich von Bitterkeit dachte.
Trotzdem schien es auch in Nevo Möglichkeiten zu geben, an Geld heranzukommen, auch wenn ich keine Ahnung vom Stadtleben hatte. Brianna wollte ich ganz sicher nicht länger als nötig in Anspruch nehmen, sie hatte schon so viel für mich getan und ich hatte ihr genug Umstände bereitet. Daher war ich auch nicht ganz so erfreut, dass sie mir auch noch Geld geben wollte, aber den Protest schluckte ich herunter. Ich würde eben zusehen müssen, dass ich auch wirklich etwas dafür leistete.
"Ja... Das klingt gut", meinte ich daher vorsichtig. An Nevo wollte ich jetzt ehrlich gesagt noch gar nicht denken, der Gedanke an eine richtige große Stadt und die vielen Fremden überwältigte mich noch etwas, und dann der Gedanke, dort irgendwie alleine zurecht zu kommen... Nein, ich schob das alles lieber noch von mir weg und klammerte mich an das, was als nächstes kam. Mit viel mehr kam ich gerade noch nicht klar. Sonst wurde diese Reise schnell viel zu groß, als dass ich sie jemals alleine bewältigen könnte. Und da ich auch nicht zurück wollte, fühlte ich mich nur völlig verloren.
Meine Gefühle behielt ich aber lieber für mich.
"Ist es von dem Dorf noch weit bis Nevo?", fragte ich stattdessen.



Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 9f7zzp5d

108Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Fr Jan 13, 2023 6:44 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna aß grundsätzlich wenig Fleisch und auch wenig Fisch. Aber hin und wieder eben doch. Am wenigsten Skrupel hatte sie dabei, wenn sie das Tier selbst erlegt hatte, denn dann wusste sie, warum es gestorben war und dass sie sich dafür bedankt hatte. Fisch zu räuchern war natürlich viel zu aufwändig für sie selbst, sodass sie hin und wieder durchaus so ein Exemplar genoss.
Sie kaute etwas langsamer und warf Rhiann einen Blick zu, als sie eine kleine Veränderung in ihrer Stimmung bemerkte, doch sie sprach sie nicht darauf an und erzählte stattdessen lieber, da es sie möglicherweise ja auch ablenkte. Bei ihrer Frage überlegte sie kurz. "Ich weiß noch nicht. Ich habe keine Termine in Nevo, doch ich sollte nicht zu viel Zeit verlieren. Vielleicht können wir den restlichen Tag heute dort verbringen und danach überlegen, ob wir auch den nächsten noch dranhängen." Diese Worte brachten sie wenig später auch zu Rhianns anderer Frage, denn warum sie ansonsten noch einen ganzen Tag anhängen würde, erklärte sie bei genau dieser:
"Bis Nevo sind wir noch fast einen ganzen Tagesritt entfernt von dort aus. Man kommt gut voran, vom Dorf aus gibt es eine Straße. Nun ja... Einen Weg. Aber besser, als sich weiter durch die Wildnis zu schlagen. Deshalb wäre es am sinnvollsten, wenn wir morgens aufbrechen. Entweder morgen oder übermorgen. Aber das können wir in Ruhe überlegen."
Sie beendete ihre Mahlzeit schließlich, als das Fleisch alle war, bot Rhiann noch etwas von den Überresten an, die sie noch an Proviant hatte, und schlug schließlich vor, die Sachen zu packen und langsam aufzubrechen.

109Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Sa Jan 14, 2023 8:25 pm

Rhiannim

Rhiannim

Irgendwie erleichterte es mich zu hören, dass Brianna im Moment noch keine Termine in Nevo und es daher auch nicht allzu eilig hatte. Im Augenblick hatte ich das Gefühl, ich brauchte noch Zeit. Auch wenn ein Teil von mir vielleicht doch froh um Ablenkung und neue Eindrücke war, um das was hinter mir lag auch wirklich ganz hinter mir zu lassen.
Doch es war sehr viel schwerer, sich auf solche Dinge einzulassen, wenn ich nicht meine abenteuerlustige Schwester an meiner Seite hatte, die mich überall mit hineinzog.
Ich ließ Brianna zunächst ausreden und auf meine Fragen antworten, die letztendlich auch zusammenhingen. Anschließend nickte ich langsam und nahm mir noch eine letzte Kleinigkeit zu essen, bevor Brianna ihre Sachen wieder einpackte.
"Verstehe. Gut, dann... sehen wir wohl heute Abend oder später weiter." Es war keine wirkliche Frage, sondern eher eine Feststellung, sie hatte es im Grunde eben ja selbst gesagt. Es war vermutlich sowieso besser, erst einmal in das Dorf zu kommen und zu sehen, wie es dort war. Ich zumindest konnte vorher schwer eine Entscheidung treffen, da ich nicht wusste, was mich erwartete. Und Brianna schien es in jedem Fall nichts auszumachen, ob wir nun noch einen Tag blieben oder nicht.
Da wir beide soweit fertig waren, war ich einverstanden, uns zum Aufbruch fertig zu machen, und auch ich machte mich nun daran, meine Sachen zusammen zu packen. Den Wasserschlauch ließ ich noch draußen, nachdem ich etwas getrunken hatte, um gleich am Bach noch einmal Wasser aufzufüllen. Meinen Umhang hatte ich auch zusammen mit der Decke wieder verstaut, denn jetzt wo die Sonne schien, brauchte ich ihn nicht mehr.
Ich rief Nayol mit einem Pfiff herbei, um ihn wieder reisefertig zu machen, stieg aber noch nicht auf, damit ich mit ihm zuerst noch bis zum Wasser gehen und uns beide damit versorgen konnte. Da er wusste, dass der Aufbruch bevorstand, und weil er es kannte, unterwegs nicht viel Wasser zu haben, trank auch er noch einmal, während ich den Wasserschlauch füllte, um ihn dann an Nayols Sattel zu befestigen.



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110Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Jan 15, 2023 12:53 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna nickte zustimmend bei Rhianns Beschluss oder Feststellund oder wie immer man es bezeichnen wollte. Nachdem sie die Sachen zusammengepackt hatte, flocht sie sich die Haare im Nacken zu einem lockeren Zopf und band sie nun unten auch zu, damit sich dieser nicht so schnell wieder auflöste. Auch sie stand schließlich auf und führte Katarrah zum Bach, um zu sehen, ob sie durstig war. Und auch, um selbst etwas zu trinken und den Wasserschlauch durchzuspülen und neu zu füllen. Sie würden sich zwar nun nicht mehr weit vom Wasser entfernen, aber es war praktischer, Wasser direkt an der Frau zu haben, wenn sie Durst bekam.
Die beiden Reittiere wirkten ausgeruht und zufrieden. Hier gab es schließlich auch genug zu fressen für sie und Wasser hatten sie über Nacht auch so viel bekommen können, wie sie wollten. Sicher war es aber nicht schlecht, dass sie heute nicht den ganzen Tag laufen und ihre Reiterinnen tragen mussten. Sie hatten sich eine größere Pause redlich verdient.
Nachdem alles so weit vorbereitet war, löschte Brianna die restliche Glut der Feuerstelle und es konnte losgehen.
"Nayol ist wirklich ein lieber Kerl", stellte sie fest, kurz nachdem sie aufgebrochen waren. "Ihr scheint mir ein gutes Team zu sein. Arbeitest du schon längere Zeit mit ihm?" Briannas Leidenschaft lag zwar eher bei Pferden, doch diese konnte man nicht überall gleichgut einsetzen, wie sich ja bereits herausgestellt hatte, da sie mit Katarrah oder irgendeinem anderen Pferd noch nie bis zu ihrem Stamm hatte reisen können. Kuruks waren für die harten und trockenen Bedingungen besser angepasst und sie waren nicht weniger zuverlässig und praktisch als ein gut ausgebildetes Pferd.

111Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Jan 15, 2023 4:15 pm

Rhiannim

Rhiannim

Es dauerte nicht lange, bis wir die beiden Tiere und uns selbst reisefertig gemacht und unsere Wasservorräte aufgefrischt hatten, sodass wir wieder aufbrechen konnten. Ich versuchte, die Gedanken an das was vor uns lag beiseite zu schieben und mich einfach nur auf den Weg zu konzentrieren, was halbwegs funktionierte, da es immerhin dank dem Bach deutlich mehr zu sehen gab, als in den kahlen Gegenden, die hinter uns lagen.
Und auch Brianna sorgte mit einem Gespräch für Ablenkung, worüber ich gerade ganz froh war.
Ich senkte den Blick auf Nayols Hinterkopf und ein warmes, leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht. Nayols Ohren zuckten leicht, offenbar hatte er seinen Namen gehört.
"Ein paar Jahre. Seitdem wir auch zu größeren Reisen mitgenommen wurden - zu anderen Stämmen meine ich, für Besuche und so etwas." Diese Reisen waren natürlich nichts gegen das was ich jetzt unternahm, aber damals waren sie eben verhältnismäßig weit gewesen. Und für solche Pflichtbesuche, die nunmal mit meiner Stellung einherkamen, hatten wir sozusagen jede ein eigenes Kuruk bekommen. Davor hatte es die gemeinschaftliche Herde unseres Stammes gegeben, wo jeder, der es nötig hatte, aber kein eigenes Kuruk besaß, eins reiten konnte. Vor allem Kinder, die es noch lernen mussten - meist auf braven älteren Kuruks, die ansonsten nicht mehr groß im Einsatz waren.
Ich streichelte über Nayols Hals. "Er hat mich bis jetzt überall zuverlässig hingetragen", fügte ich hinzu.
Es war zwar nicht unbedingt so, dass ich besonders tierlieb war - natürlich war ich damit aufgewachsen, Tiere und die Natur zu respektieren, denn unser Leben hing davon ab und die Geister des Feuers offenbarten sich darin, doch Tiere waren vor allem Nahrungslieferanten und Nutztiere, wofür wir ihnen dankbar waren - aber zu meinem treuen Kuruk hatte ich trotzdem sehr schnell eine Bindung aufgebaut. Ein eigenes Tier, für das man verantwortlich war, war eben nochmal etwas anderes, als ein beliebiges Tier. Nayol war mir wichtig.
"Wie heißt deine Stute eigentlich?", wollte ich nach einem Moment wissen und sah zu Brianna hinüber.



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112Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Jan 15, 2023 8:49 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

"Ah, verstehe. Dann kennt ihr euch ja schon eine ganze Weile. Das ist gut." Sie schenkte Rhiann ein warmes und aufrichtiges Lächeln, welches auch Nayol selbst galt, dessen Gesicht sie im Anschluss einen Blick zuwarf. Nicht jeder betrachtete ein Tier als selbständig denkendes und fühlendes Wesen, sondern lediglich als Werkzeug oder Nahrungsquelle. Die Feuerfeen waren naturverbunden, auch wenn einige andere Leute vielleicht meinten, dass die karge, fast lebensfeindlich wirkende Umgebung bei den Vulkanen doch gar keine Natur sein konnte. Doch dementsprechend behandelten sie andere Lebewesen nicht leichtfertig oder respektlos. Und Brianna, die auch von ihrer väterlichen Manoah-Seite sehr viel Naturverbundenheit mitbrachte und durch das Lernen vertieft hatte, schätzte Personen, die die Natur achteten und ehrten, sehr.
"Ihr Name ist Katarrah", antwortete sie auf Rhianns Frage, wobei auch die Stute ein Ohr zu ihr drehte, weil sie ihren Namen kannte. Sie strich ihr einmal seitlich unter der Mähne entlang über den Hals. "Sie begleitet mich auch schon ein paar Jahre. Eine sehr treue Freundin." Katarrah hatte schon einiges mitgemacht, aber Brianna wusste, dass sie sich auf sie verlassen konnte. Allerdings musste man natürlich sagen, dass Brianna dies bei den meisten Tieren erreichen konnte, wenn sie nur lange genug mit ihnen zusammenarbeiten durfte. Wie auch Beziehungen zwischen Menschen und anderen Zweibeinern konnte man auch zu einem Tier eine Beziehung nur langsam und durch regelmäßige und intensive Arbeit aufbauen. Natürlich hatte Brianna es aber ein wenig leichter dadurch, dass sie ein feines Gespür dafür hatte.
Sie folgten mittlerweile einem gut sichbaren Wildwechsel in der Nähe des Baches, der es ihnen sogar erlaubte, relativ gut nebeneinanderher reiten zu können.

113Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Jan 16, 2023 4:57 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte, ohne von Nayol aufzublicken. Für mich fühlte es sich wie eine lange Zeit an, auch wenn es nur ein paar Jahre waren. Und natürlich hatten wir, Ela und ich, nachdem wir eigene Reittiere bekommen hatten, viele Ausflüge unternommen. Auch so manchen unerlaubten.
Wir hatten einen Riesenspaß zusammen.
Ich riss mich aus meinen Gedanken und widmete mich stattdessen Brianna und meiner Frage, wobei ich ihre Stute ansah. Katarrah hieß sie also. "Ein schöner Name", sagte ich und nickte leicht. Ich hatte noch nicht viel mit Pferden zu tun gehabt, weil es sie bei uns normalerweise nicht gab, daher kannte ich mich mit ihnen auch nicht aus. Soweit ich wusste, waren sie schon ein wenig anders als Kuruks, die nicht so schreckhaft waren, aber ich hatte noch keine Gelegenheit gehabt, das selbst zu beobachten. Pferde waren auf jeden Fall mehr für weite Ebenen gemacht, während Kuruks in felsigen, unebenen Gebieten lebten.
"In anderen Gegenden reitet man eher Pferde, nicht wahr?", fragte ich nach einigen Momenten das, was mir gerade in den Sinn gekommen war, und warf Brianna einen Blick zu. Nayol würde sicherlich auffallen, wenn es tatsächlich so war. Erst recht, wenn mein Vater nach mir suchte und von einer Fee mit einem Kuruk hörte, die gesehen worden war. Noch wollte ich nicht gefunden werden, und nach Hause wollte ich auch noch nicht. Auch wenn ich meine Familie wirklich sehr vermisste.



Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 9f7zzp5d

114Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Jan 16, 2023 7:52 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

"Oh, danke", sagte sie und ihr Lächeln wurde breiter, als sie noch einmal zu Rhiann schaute. "Es ist ein alter Name von den Wüstennomaden in der Minoa-Wüste", fuhr sie fort und tätschelte Katarrah noch einmal den Hals und strich ihr über die Mähne. Sie war ein schlankes, karamellfarbenes Vollblut mit langen Beinen und edler Statur - ein Tier, dessen Vorfahren schon vor Dutzenden oder sogar Hunderten von Jahren durch die Wüste getragen hatten. Katarrah war für die Wüste zwar nicht mehr geschaffen, aber sie hielt das Klima auf Kjubika sehr gut aus, auch im Sommer. Nur eben dort, wo es zu heiß und trocken war, musste man sie zurücklassen.
"Ja, Pferde sind ein gängiges Transportmittel", antwortete sie auf Rhianns Frage und nickte nachdenklich, wobei tatsächlich auch ihr der Gedanke schon gekommen war, dass Kuruks in Nevo eher auffielen. Die hatte sie dort ... genau genommen noch nie gesehen, wenn sie ehrlich war. "Je nach Insel trifft man auch schon mal auf noch andere Reittiere, aber Pferde sind überall vertreten. Kuruks eher weniger...", schloss sie dann auch und warf Nayols Kopf einen weiteren Blick zu. Nachdenklich schürzte sie die Lippen. Vielleicht hatte Rhiann gerade ähnliches überlegt wie sie. Ihr Blick wanderte weiter zu ihr.

115Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Jan 16, 2023 8:08 pm

Rhiannim

Rhiannim

"Wirklich?", kam es von mir als Antwort auf Briannas Erklärung zu Katarrahs Namen. "Hat er eine Bedeutung?" Das musste natürlich nicht sein, aber es war offensichtlich, dass Brianna - oder wer immer dem Pferd seinen Namen gegeben hatte - sich Gedanken darum gemacht hatte. Ich musterte die Stute. Da ich keine Ahnung von Pferden hatte, konnte ich auch nichts über sie sagen, außer dass sie natürlich größer und sicher auch schneller als Nayol war, auf gerader Strecke zumindest. Sie war auch kräftiger als ein Kuruk, aber zu anderen Pferden hatte ich natürlich nicht wirklich einen Vergleich.
Den würde ich, wie es aussah, aber wohl bald bekommen, wenn Pferde wirklich so gängig waren. Dass es anderswo auch inseltypische Reittiere gab, wunderte mich nicht, schließlich hatte ich mein eigenes, aber bisher hatte ich natürlich nicht bedacht, dass ein Kuruk kein gewöhnlicher Anblick sein würde. Genau genommen hatte ich mir ja bisher überhaupt nur wenig Gedanken gemacht - außer dass ich fort wollte. Ich war ohne großen Plan losgezogen, und nun, wo es etwas konkreter wurde, musste ich mich wohl langsam damit auseinandersetzen.
"Hmmm...", machte ich nachdenklich als Antwort auf Briannas Erklärung hin. Was ich mit diesen Informationen tun sollte, wusste ich auch noch nicht - konnte ich auch schlecht, da ich kaum wusste, was mich erwartete. Nur, dass es anders sein würde. Auf das Unbekannte konnte man sich schlecht vorbereiten.
"Naja. Mal sehen wie es wird", sagte ich schließlich langsam und versuchte damit, die Überlegungen beiseite zu schieben, aber nun wo ich damit begonnen hatte, gelang es mir nicht wirklich. Würde Vater mich suchen lassen? Ich ging schwer davon aus. Aber würde er auch bis in die Stadt suchen lassen?



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116Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Jan 18, 2023 7:10 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna nickte erst nur noch einmal leicht, als Rhiann Bestätigung ihrer Worte suchte. "Oh, tatsächlich, ja", gab sie dann zu und ihr Lächeln festigte sich wieder etwas. Rhiann war die erste Person seit Langem, die von ihr wissen wollte, ob der Name ihrer Stute eine Bedeutung hatte. "Es bedeutet Wüstenblume. Aber die Sprache, aus welcher das Wort entlehnt ist, wird heute nicht mehr gesprochen. Oder vielleicht nur noch unter sehr wenigen Wüstenbewohnern. Einige Begriffe und eben Namen verwenden sie jedoch noch. Wie Katarrah zum Beispiel."
Hinsichtlich ihrer Aussage, dass Kuruks in Nevo eher weniger vertreten waren, kam ein nachdenklicher laut von Rhiann. Brianna war sich recht sicher, dass sie in Nevo nicht gleich gefunden werden wollte, dass aber sicherlich auch ihr Vater auf die Idee kommen könnte, dass Rhiann sich nicht ewig in der Wildnis herumtreiben, sondern auch Orte und vielleicht eben sogar Städte aufsuchen würde. Irgendjemand würde früher oder später auch in Nevo nach ihr suchen, vielleicht sogar zu ihr, Brianna, kommen, um ihr zu berichten, dass Rhiann verschwunden war. Nayol würde dabei natürlich auffallen. Und jemand, der ihn kannte, könnte sicherlich auch erkennen, dass es Rhianns Kuruk war.
"Wenn wir in Nevo angekommen sind, können wir Nayol sicher dort unterbringen, wo auch Katarrah steht. Außer den Leuten, die sich dort um die Tiere kümmern, sollte er so schnell niemandem auffallen, falls du dir deswegen Sorgen machst. Darüber habe ich auch gerade nachgedacht." Sie warf Rhiann noch einen Blick zu.

117Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do Jan 19, 2023 6:20 pm

Rhiannim

Rhiannim

Wüstenblume. Ich lächelte leicht. "Wirklich schön", sagte ich. Ob er zu der Stute passte, konnte ich schlecht sagen; von der Farbe her schon, fand ich, aber so oder klangen der Name und seine Bedeutung schön. Namen waren wichtig für mein Volk, deshalb hatte jeder möglichst einen einzigartigen. Und wie man von jemand anderem genannt wurde, sagte etwas darüber aus, wie man zueinander stand. Bei Tieren war es uns aber nicht ganz so wichtig, sie sollten ja schließlich auf ihren Namen hören. Nayol hatte ja auch einen simpleren Namen.
Ich sagte auch nichts mehr dazu, denn meine Gedanken waren inzwischen bei den Überlegungen, wie der Aufenthalt in Nevo - oder eventuellen anderen Städten - wohl mit Nayol werden würde. Brianna hatte die manchmal ziemlich nervige Fähigkeit, Gedanken zu erraten, und so traf sie auch diesmal ziemlich genau ins Schwarze, wobei sie in diesem Fall gleich eine Lösung anbot. Ich warf ihr einen Blick zu. "Das wäre sicher nicht schlecht, wenn das ginge", meinte ich und wich mit dem Blick wieder zu Nayol aus. Dass ich nicht gefunden werden wollte, war wohl nicht schwer zu erraten. Ich fühlte mich zwar auch schuldig dabei, weil ich wusste, wie viele Sorgen sich meine Familie sicher machen würde, aber das brauchten sie ja nicht. Ich konnte auf mich aufpassen. Und mein Widerstreben, nach Hause zu gehen, war stärker als meine Schuldgefühle. Und auch stärker als mein Heimweh, das ich durchaus hatte.
"Hoffentlich wird ihn die Stadt nicht zu sehr beunruhigen", überlegte ich, den Blick auf Nayols Hinterkopf. Natürlich kannte er nichts anderes als die hiesigen kleinen Siedlungen und die karge Wildnis unserer Heimat. Schon ich fand den Gedanken an so viele Menschen, andere Wesen, neue Eindrücke, und überhaupt, wo alles anders war, ein wenig überwältigend. Ich war froh, erst einmal in dieses Dorf zu kommen, wo auch Nayol sich erst einmal an alles gewöhnen konnte - und ich auch.



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118Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Jan 22, 2023 12:19 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

"Danke", erwiderte Brianna mit einem weiteren Lächeln. Ihr war anzumerken, dass sie das auch wirklich freute und ihr die Unterhaltung generell gefiel.
Sie nickte leicht und warf Rhiann erneut einen Blick zu. Sie überlegte, was sie tun würde, wenn jemand vom Stamm in Nevo auftauchte, egal, ob Rhiann währenddessen noch bei ihr war oder nicht. Vermutlich konnte sie es riskieren, zuzugeben, dass sie sie gesehen oder sogar begleitet hatte, um den Stamm zu beruhigen. Es würde sicher nicht gut ankommen, wenn sie zugab, dass sie Rhiann bei ihrer "Flucht" geholfen hatte – aber schon, dass sie sich um sie gekümmert hatte, solange es eben notwendig war. Vielleicht könnte man es eine überwachte Flucht nennen. Dass man ihr so böse sein würde, wenn sie es zugab, dass sie in Ungnade fiel… Sie war sich nicht sicher. Darüber würde sie jedoch erst später mit Rhiann reden. Jetzt war es noch nicht erforderlich, sich darum Gedanken zu machen.
Das einzige, worüber sie sich vielleicht aktuell Sorgen machen müssten, wäre, dass das Dorf bei der alten Mine eines der wenigen Dörfer zwischen den Vulkanfeldern und Nevo war, sodass durchaus das Risiko bestand, dass auch vom Stamm jemand dort hindurchkommen könnte. Letztlich wäre es dann vielleicht doch besser, nur den heutigen Tag und eine Nacht dort zu verbringen. Andererseits war Rhiann eine Weile umhergeirrt. Möglicherweise hatte man in dem Dorf schon nach ihr gesucht und war weitergezogen. Danach würde sie sich erkundigen.
"Das schafft er schon", sagte sie zuversichtlich zu Rhiann und auch Nayol bekam noch einmal einen Blick von ihr. "Ich bin ja auch noch da." Sie hatte eine beruhigende Wirkung auf Tiere und wusste, wie sie sie zur Zusammenarbeit bekommen und davon überzeugen konnte, dass nichts passierte, was sie ihn Gefahr brachte.

119Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen So Jan 22, 2023 1:12 pm

Rhiannim

Rhiannim

Es war nicht nur Nayol, um den ich mir Gedanken machte. Auch ich selbst wusste nicht, ob ich mit all den neuen Eindrücken umgehen konnte, wenn ich nicht einmal sicher war, ob ich das alles wollte. Es schien mir so, als würde ich in den Fußstapfen meiner Schwester gehen, dorthin gehen wo sie hingegangen wäre, das tun was sie tun würde. Aber ich war nicht wie sie. Und ohne sie war das alles so viel schwieriger.
Ich hätte mit ihr gehen sollen, damals... Wäre ich auf diesem verhängnisvollen Ausflug mit ihr gegangen, wäre ich jetzt vielleicht nicht alleine hier.
Daher war es seltsam, Briannas Versicherung zu hören, auch wenn sie eigentlich Nayol galt. Ich wusste nicht, ob sie wieder meine Gedanken erriet und es absichtlich tat, oder ob es nur Zufall war, aber es war, als würde sie es nicht nur zu ihm, sondern auch zu mir sagen. Das schaffst du schon. Ich bin da.
Ja, jetzt war sie da...
Ich seufzte leise und versuchte, die Beklemmung in den Hintergrund zu drängen. Stattdessen nickte ich schweigend und ohne den Blick von Nayol zu nehmen.
War das hier wirklich eine gute Idee? Ich wusste es immer noch nicht, aber ich konnte jetzt nicht kneifen. Jetzt würde ich es durchziehen.
Ich schwieg jetzt auch weiterhin, während wir weiter durch die - für mich - grüne Landschaft ritten und ich den Blick nun wieder mehr über die Umgebung schweifen ließ, um mich abzulenken. Es war noch immer warm hier, aber deutlich kühler als zuhause. Noch nicht so, dass es unangenehm wurde, aber wenn ich mich noch weiter von den Vulkanebenen entfernte, dann brauchte ich wahrscheinlich bald mehr Kleidung.
Außerdem hielt ich auch ein wenig Ausschau nach Anzeichen eines Dorfes, und genauso nach Anzeichen, dass jemand in der Nähe war, oder gewesen war. Vor allem Spuren von Kuruks, die auf Feen aus unserem Stamm hätten hinweisen können. Ich sah zwar noch nichts, aber auch ich überlegte, dass auch mein Vater vielleicht auf die Idee gekommen sein könnte, mich in einem der Dörfer in der Umgebung zu suchen.



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120Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mo Jan 23, 2023 7:35 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Tatsächlich sprach Brianna diesmal von Nayol und sich, und auch nur von Nayol und sich – doch es war ganz gut, dass Rhiann weiteres in ihre Worte hineininterpretierte oder einfach heraushörte. Denn natürlich hätte Brianna auch ihr versichert, für sie dazusein, wenn es notwendig wurde. Auch, wenn es seit Celines Tod nun … einen gewissen bitteren Beigeschmack hatte, und es sicher auch nicht das letzte Mal gewesen war, dass Brianna sich selbst vorwarf, nicht dort gewesen zu sein.
Es ging nun wieder eine Weile schweigend weiter, ehe Brianna Rhianns Aufmerksamkeit erneut hin und wieder auf Pflanzen oder kleine Tiere richtete, die es in ihrer Heimat nicht gab. Oder eben nur sehr selten, wenn sie sich dorthin verirrten. Und sie überhaupt bei der Wärme und Trockenheit überleben konnten. Auf größere Tiere, wie zum Beispiel Schakale oder größere Vegetarier, trafen sie nicht. Die meisten der Pflanzenfresser waren Fluchttiere und dämmerungs- oder nachtaktiv, und wahrscheinlich war selbst Katarrah noch zu laut und Briannas und Rhianns Gerüche erst einmal zu suspekt, als dass sich die Tiere in der Nähe aufhalten würden.
Dafür gab es den ein oder anderen Raubvogel, Singvögel oder kleine Echsen und Insekten zu sehen. Die meisten kannte Brianna beim Namen. Und die, welche sie nicht benennen konnte, waren dafür einfach zu weit weg oder das Licht dafür ungünstig. Mit den Pflanzen war es anders, doch sie wollte Rhiann auch nicht mit jedem Wiesenunkraut langweilen.
Trotzdem ging dadurch ihre Reise scheinbar schneller voran, und irgendwann konnte man hier und dort selbst als unbedarfte Person den Einfluss des Menschen oder der Zivilisation erkennen. Sie ritten einen Weg entlang, der offensichtlich auch von Karren genutzt wurde. Manchmal konnte man Überreste von einem Zaun oder ähnlichem sehen, und dann irgendwann gab es auch intakte Zäune und genügsames Nutztier dahinter, wie zum Beispiel braune Schafe mit kurzem Fell und Ziegen. Auch Rinder gab es. Sie waren eher klein, die Hörner schlank und dafür länger als bei dem, wenn auch nicht Rhiann, altbekannten Rind.
Brianna wusste, dass Rinder Pferden oft nicht geheuer waren und sie sie durchaus als Bedrohung wahrnehmen konnten. Besonders, wenn ein neugieriges Rind zum Zaun kam oder übermütig daran entlangrannte. Deshalb manövrierte sie an dieser Stelle auch Katarrah, die Rinder kannte und kein müdes Blinzeln für sie übrighatte, zwischen die Weide und Nayol.
"Gleich sind wir da", verkündete sie und deutete schräg über die Wiese nach vorn. „Dort kann man schon ein paar Häuser sehen.

121Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Di Jan 24, 2023 5:39 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich hatte von meiner Aushilfe bei unserer Medizinfrau zwar schon ein gewisses Grundwissen, was Nutzpflanzen und Kräuter anging, doch viele davon gab es bei uns normalerweise gar nicht oder ich kannte sie nur in getrockeneter Form. Das hier war anders, erst recht weil ich die meisten der Pflanzen, die es hier gab, überhaupt nicht kannte. Ich hörte schweigend zu, während Brianna mir immer wieder einiges darüber und über die kleinen Tiere, die uns über den Weg liefen, erklärte, und fragte ab und an auch etwas dazu. Mir kam diese Gegend so voller Leben vor. Eine andere Art von Leben, als das was in Lavaflüssen und brodelnden Quellen steckte. Es war eher... üppig und frisch.
Dadurch kam mir der Weg auch tatsächlich gar nicht mehr so lang vor, bis schließlich die ersten Anzeichen von Bewohnern sichtbar wurden. Wege, Zäune, und dann auch Tiere, die scheinbar von Menschen gezähmt worden und an sie gewöhnt waren, denn anstatt zu fliehen, beachteten sie uns entweder gar nicht, oder blickten eher neugierig zu uns herüber. Auch Nayol war aufmerksam, schien aber nicht beunruhigt oder ängstlich zu sein und schritt unverändert voran. Ich beäugte die Tiere mit Verwunderung, denn solche hatte ich noch nie gesehen, auch wenn ich wusste was sie sein mussten, und sie einige Gemeinsamkeiten mit Nayol aufwiesen. Die Rinder gehörten wohl mit zu den größten Säugetieren, die ich je gesehen hatte.
Dass es nicht mehr weit war, hätte ich auch so erraten, aber als Brianna mich auf die Häuser hinwies, hob ich den Blick von den Rindern in die Richtung, in die sie deutete. "Oh, ja, tatsächlich", sagte ich und spürte nun doch eine gewisse Aufregung in mir. Keine negative Aufregung, keine Angst, aber eine Gespanntheit auf das was mich erwartete. Als könnte sie meine Gedanken lesen - nun, konnte sie in dem Fall auch, weil sie ja nur in meinen Gedanken war - meinte ich Elas Stimme zu hören, wie sich mich neckisch aufzog. 'Na, es steckt ja doch Abenteuerlust in dir?'
Ich schob sie weg. Und sah weiter den Häusern entgegen.
Sie sahen ganz anders aus als zuhause, das konnte ich jetzt schon sehen. Menschen waren noch keine in Sicht.



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122Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Di Jan 24, 2023 7:15 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

"Keine Sorge", sagte Brianna, die beruhigt darüber war, dass Nayol ruhig blieb und nur aufmerksam zu den fremden Tieren schaute. Und die Rhianns Anspannung spüren konnte. "Die Menschen im Dorf kennen mich. Sie sind freundlich und werden uns keine unangenehmen Fragen stellen."
Ob sie damit etwas aussprach, worüber Rhiann sich Sorgen machte, wusste sie zwar nicht, aber es auszusprechen, schadete ja nicht. Sie lächelte leicht. Sie war sich sicher, dass Rhiann sich schon zurechtfinden würde. So groß war das Dorf außerdem nicht, sodass sie hoffentlich nicht mit zu vielen Eindrücken und zu vielen Leuten auf einmal überfordert war.
Katarrah drehte ihr eines Ohr zur Seite zu der Wiese, als eine der jüngeren Kühe muhte und dann langsam etwas näher zum Zaun kam, wobei ihr Schwanz ihr um die Hinterbeine wedelte.
Der Weg, der vom Zaun flankiert war, mündete weiter vorn in eine Art offeneren Platz, der nach links hinüber von kleinen Häusern gesäumt wurde, die aus Holz und Lehm, teilweise auch aus Steinen erbaut worden waren. Auf dem Platz liefen einige Hühner herum und ein Hund war zu sehen, und nun konnte man hier und dort auch Leute entdecken, die geschäftig ihrer Arbeit nachgingen oder im Falle einer Frau weiter vorn damit beschäftigt waren, frischgewaschene Wäsche aufzuhängen. Zwei Kinder waren bei ihr, die mit dem Hund als erste auf die Neuankömmlinge aufmerksam wurden. Der Junge zupfte seiner Mutter am Rock und deutete herüber.
Brianna, die die Frau kannte, nickte ihr mit einem Lächeln zu, ließ Katarrah aber weiter einen anderen Weg entlanglaufen, der etwas tiefer ins Dorf hineinführte.

123Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Mi Jan 25, 2023 2:32 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich warf Brianna einen Blick zu bei ihren Worten. Ganz abstreiten, dass ich mir Sorgen machte, konnte ich wohl nicht, auch wenn ich gesagt hätte, dass ich keine Angst hatte. Aber ich sparte mir eine Antwort und nickte nur, eigentlich schon ganz froh, dass Brianna dabei war. Manchmal war es besser, nicht zu sprechen, denn die Stimme konnte manchmal sehr verräterisch sein und mehr preisgeben, als man wollte.
Nayols Ohren zuckten und ich spürte, wie er sich anspannte und ein winziges bisschen zur Seite auswich, als eine der Kühe ein ziemlich lautes Geräusch von sich gab, das er vermutlich genauso wenig wie ich bisher gehört hatte. Offenbar war ihm das große Tier jetzt, wo es Geräusche von sich gab, doch nicht mehr ganz so geheuer. Aber weil Katarrah und auch wir Zweibeiner ruhig blieben, stellte er sich auch nicht weiter an, sondern schnaufte nur noch einige Male. Auch ich hatte mich im ersten Moment ein wenig erschrocken. Ich streichelte Nayols Hals und seine Ohren zuckten zu mir. Die Kuh konnte er wegen der großen Stute neben ihm auch gar nicht mehr sehen.
Ich sah wieder nach vorne und musterte die sich nähernden Häuser - oder besser, die Häuser, denen wir uns näherten. Die meisten waren größer als unsere Häuser und anders geformt, außerdem sah ich auch welche aus Holz oder einem anderen Material, etwas das es bei uns nicht gab.
Auch die Menschen waren anders - natürlich. Für mich wirkten die meisten ziemlich groß, aber vor allem ihre Kleidung war völlig anders als das was ich gewohnt war. Mehr wie Brianna. Und natürlich hatten sie keine Flügel. Ich stach hier definitiv heraus, was mir ein gewisses Unbehagen bereitete.
Das gab ich mir aber Mühe, nicht zu zeigen. Ich hob das Kinn ein wenig - nicht zu sehr, ermahnte ich mich - und setzte die unberührte, ruhige Miene auf, die ich auch zuhause aufsetzte, wenn wir an irgendwelchen nervigen offiziellen Zeremonien oder dergleichen teilnahmen, wo ich gesehen wurde und einen guten Eindruck machen musste. Hier gab ich mir auch Mühe, nicht unfreundlich dreinzublicken, aber nach Lächeln war mir nicht und ich ließ es bleiben. Ich versuchte auch, die Menschen nicht direkt anzusehen, und überhaupt so zu als wäre das hier nicht alles neu und fremd für mich.
Was Nayol tatsächlich nicht ganz geheuer war, war der Hund, auch wenn er glücklicherweise nicht näher kam und wir langsam an ihm vorbei ritten. Aber Nayol beäugte ihn misstrauisch und schnaufte wieder unruhig, auch wenn er trotzdem weiter dem Weg folgte.



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124Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do Jan 26, 2023 6:28 pm

Windgeflüster

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Brianna

Nachdem die neugierige Kuh erfolgreich hinter ihnen zurückgeblieben war, ohne dass eine/r der Vier sich damit überfordert sah, waren die Frau, die Kinder und der Hund wohl die nächst spannenden Lebewesen hier. Besonders der Hund schien Nayol suspekt zu sein, aber er war es offensichtlich gewohnt, mit anderen Tieren zusammenzuleben, denn er zeigte zwar ebenso wie das Rind Neugier, kam aber nicht angestürmt. Außerdem hatte die Frau irgendetwas zu ihm gesagt, denn er warf einen Blick zu ihr zurück und setzte sich dann hechelnd.
Die Kinder hingegen schienen sich nicht so leicht damit zufriedenzugeben, die Neuankömmlinge aus der Ferne zu beobachten. Als Brianna und Rhiann sich nämlich der Straße zuwandten, die weiter in das Dorf hineinführte, kamen sie hinterhergerannt. Katarrah drehte die Ohren nach hinten zu ihnen und hob den Kopf, aber sie kannte Kinder natürlich und hätte nicht einmal dann etwas Abenteuerliches getan, wenn eines davon versucht hätte, unter ihrem Bauch hindurchzulaufen. Zum Glück passierte das aber auch nicht.
"Hallooo!!", rief der Junge, der vielleicht sieben, acht oder neun Jahre alt war, und trabte munter neben Katarrah her. „Du warst aber schon mal hier, ich kenne dich!“
Brianna zügelte die Stute. "Ja, stimmt. Aber vorsichtig, das Kuruk kennt euch nicht, nicht so wild." Sie lächelte und winkte dem Mädchen zu, das zwar hinter dem Bruder – sie sahen sich recht ähnlich – hergelaufen war, sich aber lieber etwas hinter ihm versteckte.

125Vulkangegend und kahle Felsen - Seite 5 Empty Re: Vulkangegend und kahle Felsen Do Jan 26, 2023 7:17 pm

Rhiannim

Rhiannim

Gerade als ich erleichtert aufatmen konnte, weil wir den Hund hinter uns gelassen hatten und Nayol überwiegend ruhig geblieben war, kamen dafür die beiden Kinder hinter uns her gerannt und holten uns auch schnell ein. Kinder kannte Nayol natürlich, zuhause hatten wir auch immer wieder welche, und meistens war er eher neugierig und ließ sich auch nicht von ihren lauten Stimmen aus der Ruhe bringen. Er war in der Herde meines Stammes aufgewachsen und kannte so ziemlich alles, was Zweibeiner anging. Menschen waren in der Hinsicht nicht viel anders als wir.
Daher drehte Nayol zwar den Kopf ein wenig, um einen besseren Blick auf die Kinder werfen zu können, wirkte aber ansonsten eher wieder völlig ruhig. Nun, hätte man meinen können, ich wusste nämlich, dass er wahrscheinlich sogar eine kleine Leckerei erwartete.
Brianna hätte sich also keine Gedanken machen müssen, aber ich war trotzdem froh, dass sie die Kinder zunächst einmal zur Zurückhaltung mahnte. Kinder waren eben auch unberechenbar, das wusste ich auch.
Ich blieb neben ihr, als sie Katarrah zügelte, und ließ den Blick nun auch über die beiden Kinder huschen, die uns und vor allem mich und mein Reittier neugierig musterten. "Ooohh, du warst aber noch nicht hier", stellte der Junge fest. "Du hast ja Flügel! Kannst du damit echt fliegen?"
Ich lächelte unwillkürlich. Auch ich mochte Kinder eigentlich ganz gern. "Ja, natürlich kann ich das", antwortete ich und mein Lächeln wurde eine Spur breiter.
"Ui, zeig doch mal!", rief der Junge verständlicherweise sofort, worauf ich einmal belustigt gluckste und Brianna einen kurzen Blick zuwarf. "Nicht jetzt, wir sind ja gerade angekommen."
Meine erste Nervosität war für den Moment jedenfalls weg.



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