Große Klappe, nichts dahinter?

Ein beschissener Tag ohne Zweifel...
Schweigend stimmte sie dem mit einem leichten neigen ihres Kopfes zu. Worte brauchte es nicht und in der darauf folgenden Stille kam von Minerva auch kein weiterer Ton. Sie hatte ihren Kopf zurück an die Steinwand hinter sich gelehnt und ihre Augen geschlossen. Ein paar Momente später oder doch nur einige Sekunden, verfiel Minerva in ein Traumloses Dösen. Erschöpfung, Schmerz, Wärme und das helle Licht sorgte für die beste Gelegenheit zu schlafen. Ob sie es nun gewollt hatte oder nicht...

Wie viel Zeit genau vergangen war konnte man kaum sagen. Vielleicht ein paar Stunden? Blinzelnd öffnete Minerva ihre Augen. Sie merkte das sie auf den Boden gesunken war. Die Beine eng an ihren Körper gezogen, wie eine Katze die sich zusammen gerollt hatte. Erde und Staub vom Fußweg hatten sich in ihre Wange gebohrt als sie sich vom Boden aufsetzte. Mit dem Handrücken wischte sie sich den Dreck aus dem Gesicht. Es war noch immer hell und viel zu warm. Das Gefühl von Schwäche und Verlangen nach mehr Schlaf breitete sich in ihrem Körper aus. Sie blinzelte und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Im Augenwinkel konnte sie Arashis Umrisse erkennen aber sie schenkte ihm nicht ihre volle Aufmerksamkeit. Keine Lust sich ein Kommentar anhören zu müssen von...was auch immer er gerade über sie dachte. Sie schnaufte aus und sorgte mit einem Schütteln ihres Kopfes, dass weitere Krümmel das fliegen lernten. Der Schwindel überkam sie, aber diesmal biss sie die Zähne fest zusammen und schlug mit der Faust auf den harten Steinboden. Sie schürfte sich dabei die Knöchel etwas auf aber lange nichts so schlimmes das sie nicht einfach wegstecken konnte. „Es reicht...“ sie knurrte niemand Bestimmten an und zog sich zurück auf die Beine. Es reichte wirklich. Schlafen am Boden, Schmerzen im Kopf und das nicht besser werdende Wetter. Sie schnaubte und stütze sich an der Gartenwand ab. „Ich bin hier raus“ wieder schüttelte sie den Kopf blickte aber grimmig zur Tür hinüber die wieder in den Raum hinein führen sollte. Der Heiler würde sie bestimmt aufhalten wenn sie ihren Weg dort hinaus arbeiten würde. Bisher konnten sie sich gut um ihre Verletzungen kümmern, ihr Kopf dauerte ihr allerdings zu lange. Es machte sie ungeduldig und unruhig, sie wollte nicht länger herum sitzen und nichts tun. Nichts tun und darauf warten das es besser wurde. Vielleicht funktionierte so was bei Menschen aber nicht bei ihr. Mit einem weiterem Schnauben wandte sie ihren Blick kurz zu Arashi. „Du hast nichts gesehen“ ihre Stimme klang etwas rau aber nicht mehr schläfrig und betäubt wie vorhin. In ihren Augen glitzerte eine gewisse Entschlossenheit, dass sie sich hier nicht länger einsperren lassen ließ. Dann drehte sie sich der Wand hinter sich zu und maß die Höhe ab. Bevor sie noch irgendjemand aufhalten konnte, machte die Formwandlerin einen Satz und schwang sich den Zaun hinauf. Es wirkte lang nicht so elegant und präzise wie sonst aber trotz dem schwachen Gefühl in ihren Beinen überwand sie das Hindernis. Hinterher war die Landung nicht ganz geplant und endete mehr oder weniger in einem dumpfen Aufprall und einem leichten Fluch. Man konnte davon ausgehen das sie nicht auf ihren Füßen gelandet war, aber das hielt sie nicht davon ab ihren Plan nachzugehen.