Er verzog leicht das Gesicht, als der Heiler langsam das Tuch von dem Schnitt an seiner linken Seite zog, weil das getrocknete Blut dafür sorgte, dass es an der Verletzung hing und es unangenehm ziepte, es davon zu lösen.
"Oh, sieht schon viel besser aus", sagte der Heiler. "Du kannst gleich gehen, ich mache da nur noch einen Verband drum." Er wandte sich von der Liege, auf der sein Patient saß, ab und ging hinüber zu den halbhohen Schränken an der einen Wandseite, wo sich seine ganzen Utensilien befanden und er nach einem sauberen Verband suchen konnte.
"Von deinem Gegner kann man das leider nicht behaupten", fuhr der Mann fort. "Du hast ihn ziemlich übel zugerichtet."
"Ich mag's nicht, wenn man mich beleidigt", erwiderte er. "Vor allem nicht von einem großkotzigen Wichser, der keine Ahnung hat, wovon er spricht."
Der Heiler schmunzelte nachsichtig, als er sich wieder zu ihm umdrehte und mit dem Verband, einem sauberen, in Wasser getränkten Tuch und einer Tinktur zurück zu der Liege kam, auf der er saß. "Ich habe gehört, der Mann kam aus den Nevo'schen Adelsreihen?"
Von denen waren heute ein paar dabei gewesen. Er hatte nie so genau verstanden, warum einige von denen Geld zahlten, damit sie in der Feuerarena andere Leute verprügeln durften. Hatten die keine Ahnung davon, dass viele dieser anderen Leute das beruflich machten? Na gut, nicht alle. Es waren natürlich auch arme Schweine dabei, die zur Strafe auf den Kampfplatz geschickt wurden. Sollten sie sich halt die vornehmen. Aber nein, das war ja langweilig. Man wollte schließlich hinterher damit angeben können.
Arashi antwortete nicht auf die Frage des Heilers und presste nur die Zähne zusammen. Der Scheißkerl war nicht der erste Karon gewesen, der meinte, er könne dem Angehörigen eines anderen Volkes mit Leichtigkeit und vor allem mit Fug und Recht eins reinwürgen. Allerdings würde er auch nicht der letzte sein, der von ihm das große Maul gestopft bekam. Sein Vater würde ausrasten, wenn ihm zu Ohren kam, dass jeder hier ihn als Irada und nicht als Karon ansah. Noch ein Grund mehr, es ihm bei der nächsten Gelegenheit zu stecken.
"Nun ja...", fuhr der Heiler fort, als ihm klar wurde, dass er keine Antwort mehr bekam, und tupfte die Verletzung an Arashis Seite vorsichtig mit dem feuchten Tuch ab. "Ich muss sagen, dass es mich zu hören freut, dass dieser Tag für die meisten von euch erfolgreich war. Du kannst gleich ruhig mit den anderen zum Feiern rübergehen, aber übertreib's heute nicht mit dem Alkohol. Körperliche Aktivitäten solltest du für heute und am besten auch für morgen lieber sein lassen."
Arashi hob den Blick von der Verletzung kurz zum Gesicht des Mannes an. "Körperliche Aktivitäten", wiederholte er tonlos.
Der Heiler wirkte etwas ertappt und räusperte sich.
"Die Verletzung wird in einer Stunde verheilt sein", fuhr er fort und hielt das untere Ende des Verbandes fest, damit der Heiler ihn ordentlich festziehen und um seine Taille herumwickeln konnte.
"Hier bekommt jeder die gleiche Behandlung und die gleiche Empfehlung. Ich möchte diese Tätigkeit ungerne an den Nagel hängen, weil jemand behauptet, ich würde mich fahrlässig um meine Patienten kümmern. Das weißt du auch. Du bist nicht zum ersten Mal hier." Er befestigte das Ende des Verbandes. "Wenn du Schmerzen hast, nimm noch eine von den Pillen."
"Okay."
"Du kannst gehen."
Arashi griff nach dem Oberteil aus dickem, dunklem Stoff, das keine Ärmel hatte, sondern nur die Schultern vollständig bis zum Ansatz der Oberarme verdeckte. Er streifte es über und band es locker zusammen, damit die Schärpe nicht auf die Verletzung drückte, und stand dann auf. Die Schärpe und der Stoff waren natürlich an der Seite stark beschädigt und blutig. Er würde sich also noch umziehen müssen.
Nicht, dass er sonderlich viel Lust hatte, das Zimmer danach noch einmal zu verlassen, aber wenn er schon wieder nicht auftauchte, würde das nur als respektlos angesehen werden und er musste sich dazu was anhören.
Er deutete eine Verbeugung an, als er an der Tür angelangte. "Danke, Sensei", sagte er, trat hinaus und verschloss sie hinter sich wieder.
"Oh, sieht schon viel besser aus", sagte der Heiler. "Du kannst gleich gehen, ich mache da nur noch einen Verband drum." Er wandte sich von der Liege, auf der sein Patient saß, ab und ging hinüber zu den halbhohen Schränken an der einen Wandseite, wo sich seine ganzen Utensilien befanden und er nach einem sauberen Verband suchen konnte.
"Von deinem Gegner kann man das leider nicht behaupten", fuhr der Mann fort. "Du hast ihn ziemlich übel zugerichtet."
"Ich mag's nicht, wenn man mich beleidigt", erwiderte er. "Vor allem nicht von einem großkotzigen Wichser, der keine Ahnung hat, wovon er spricht."
Der Heiler schmunzelte nachsichtig, als er sich wieder zu ihm umdrehte und mit dem Verband, einem sauberen, in Wasser getränkten Tuch und einer Tinktur zurück zu der Liege kam, auf der er saß. "Ich habe gehört, der Mann kam aus den Nevo'schen Adelsreihen?"
Von denen waren heute ein paar dabei gewesen. Er hatte nie so genau verstanden, warum einige von denen Geld zahlten, damit sie in der Feuerarena andere Leute verprügeln durften. Hatten die keine Ahnung davon, dass viele dieser anderen Leute das beruflich machten? Na gut, nicht alle. Es waren natürlich auch arme Schweine dabei, die zur Strafe auf den Kampfplatz geschickt wurden. Sollten sie sich halt die vornehmen. Aber nein, das war ja langweilig. Man wollte schließlich hinterher damit angeben können.
Arashi antwortete nicht auf die Frage des Heilers und presste nur die Zähne zusammen. Der Scheißkerl war nicht der erste Karon gewesen, der meinte, er könne dem Angehörigen eines anderen Volkes mit Leichtigkeit und vor allem mit Fug und Recht eins reinwürgen. Allerdings würde er auch nicht der letzte sein, der von ihm das große Maul gestopft bekam. Sein Vater würde ausrasten, wenn ihm zu Ohren kam, dass jeder hier ihn als Irada und nicht als Karon ansah. Noch ein Grund mehr, es ihm bei der nächsten Gelegenheit zu stecken.
"Nun ja...", fuhr der Heiler fort, als ihm klar wurde, dass er keine Antwort mehr bekam, und tupfte die Verletzung an Arashis Seite vorsichtig mit dem feuchten Tuch ab. "Ich muss sagen, dass es mich zu hören freut, dass dieser Tag für die meisten von euch erfolgreich war. Du kannst gleich ruhig mit den anderen zum Feiern rübergehen, aber übertreib's heute nicht mit dem Alkohol. Körperliche Aktivitäten solltest du für heute und am besten auch für morgen lieber sein lassen."
Arashi hob den Blick von der Verletzung kurz zum Gesicht des Mannes an. "Körperliche Aktivitäten", wiederholte er tonlos.
Der Heiler wirkte etwas ertappt und räusperte sich.
"Die Verletzung wird in einer Stunde verheilt sein", fuhr er fort und hielt das untere Ende des Verbandes fest, damit der Heiler ihn ordentlich festziehen und um seine Taille herumwickeln konnte.
"Hier bekommt jeder die gleiche Behandlung und die gleiche Empfehlung. Ich möchte diese Tätigkeit ungerne an den Nagel hängen, weil jemand behauptet, ich würde mich fahrlässig um meine Patienten kümmern. Das weißt du auch. Du bist nicht zum ersten Mal hier." Er befestigte das Ende des Verbandes. "Wenn du Schmerzen hast, nimm noch eine von den Pillen."
"Okay."
"Du kannst gehen."
Arashi griff nach dem Oberteil aus dickem, dunklem Stoff, das keine Ärmel hatte, sondern nur die Schultern vollständig bis zum Ansatz der Oberarme verdeckte. Er streifte es über und band es locker zusammen, damit die Schärpe nicht auf die Verletzung drückte, und stand dann auf. Die Schärpe und der Stoff waren natürlich an der Seite stark beschädigt und blutig. Er würde sich also noch umziehen müssen.
Nicht, dass er sonderlich viel Lust hatte, das Zimmer danach noch einmal zu verlassen, aber wenn er schon wieder nicht auftauchte, würde das nur als respektlos angesehen werden und er musste sich dazu was anhören.
Er deutete eine Verbeugung an, als er an der Tür angelangte. "Danke, Sensei", sagte er, trat hinaus und verschloss sie hinter sich wieder.