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In den Tiefen des Waldes

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1In den Tiefen des Waldes Empty In den Tiefen des Waldes So Jun 28, 2020 1:23 pm

Vahn

Vahn

[Einstieg]

Ein ganzer langer Monat war vergangen, seit er den Cern-Wald verlassen hatte und in die Wüste aufgebrochen war, um die kleine, unscheinbare Fracht seines Auftraggebers von Kjubika zu seiner Kontaktperson in Moh' kba, der großen Nomadenstadt, zu bringen. Der große Handel hatte noch vor zehn Tagen dort stattgefunden. Mittlerweile dürfte sich der Dreh- und Angelpunkt des sozialen Lebens, kulturellen Austauschs und Handels der Minoa-Wüste bereits wieder in alle Winde verstreut haben...so wie sich alles, was sich in dieser endlosen Weite der Wüste befand, irgendwann einmal auflöste.
nun, Vahn war es ganz gleich, ob die Wüstenstadt nun wieder verlassen war oder nicht. Er hatte seinen Auftrag gewissenhaft ausgeführt und war mit einem neuen kleinen Sack voller Goldmünzen auf dem Weg zurück in den Wald. Seit einem halben Tag tat er dies wieder zu Fuß, da die fünfköpfige Truppe, bestehend aus Mitgliedern eines kleinen Nomadenvolks nebst dazugehöriger Kamele, nicht vor hatte, die Wüste zu verlassen. Der Cern-Wald war in der Ferne in Form eines grünen Bandes zu erkennen, welcher sich im Laufe des restlichen Tages stets näherte.
Auch wenn es nicht das erste Mal war, dass der Waldläufer auf besagten Wald zu hielt, erstaunte es ihn doch immer wieder, wie abrupt der Wald endete und die Wüste begann. Als befände sich eine unsichtbare Wand zwischen Wald und Wüste. Dabei spürte man die trockene Hitze der Wüste durchaus noch, wenn man den Wald betreten hatte...
Es dämmerte bereits als Vahn die ersten hoch gewachsenen Bäume erreichte, zwischen denen sich noch der Wüstensand verirrt hatte. Erst, als er noch ein kleines Stück tiefer in den Wald vor gedrungen war, befand sich unter seinen Stiefeln weicher Waldboden, der nicht so stark nach gab, wie der Sand der Wüste.
Da er heute ohnehin nicht mehr das kleine Dorf erreichen würde, in dem er sein Pferd zurückgelassen hatte, beschloss Vahn, zu rasten. Etwas trockenes Feuerholz war schnell gesammelt und in der Nähe eines dicken Baumstamms aufgeschichtet und mit dem Feuerstein, den er in seiner Ausrüstung trug, hatte er schon bald ein kleines Feuer entzündet, das schnell wuchs und etwas Wärme und Licht für die Nacht spenden würde.
Erschöpft lehnte Vahn sich gegen den Baumstamm, nachdem er das Feuer vorerst sich selbst überlassen konnte, zog seine Reisetasche zu sich und kramte seinen spärlichen Reiseproviant hervor, der aus einer handvoll Trockenfrüchten und einigen letzten Resten Wasser bestand, die er während der nächsten Minuten aß. Dann wickelte er sich in seinen Mantel ein, zog sich die Kapuze über den Kopf und ließ sich etwas tiefer sinken.
Normalerweise schlief er kaum wenn er alleine und in ungeschützter Umgebung unterwegs war, doch der lange Marsch durch die Wüste hatten ihn genug erschöpft das ihm schon bald die Augen zufielen...



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2In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Di Aug 11, 2020 8:38 pm

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First Post

Mit schmerzenden Füßen wanderte die Sirene durch den vom Mond erhellten Cern Wald. Wo ihr Weg sie hinführte wusste sie nicht genau, die Spur nach ihrem Vater, welcher sie gefolgt war, hatte sich wieder verflogen. Ihr Trinkwasser war leer, nur noch das Wasser welches sie zum Bändigen nutzte und die kleine Flasche mit dem Meerwasser, welches sie vorm Austrocknen schützt, blieb ihr noch. Beides war jedoch nicht zum Trinken geeignet. Ein Seufzer entfleuchte Aridelle, es fühlte sich an als hätte jemand einen Speer in ihre empfindlichen Füße gerammt und die trockene und warme Luft sorgte dafür, dass ihre Lunge sowie Haut sich trocken und rau anfühlten.

Stockend kam sie zum stehen. Nach halt suchend platzierte sie ihre Hand an einen der Bäume und lehnte sich an diesen an, während ihre Augen die Gegend absuchten. Ruhe war etwas, das sie jetzt unbedingt brauchte. Ruhe und Wasser.
In der Ferne hatten ihre Seelenspiegel einen Lichtschein entdeckt. Oder trogen ihre müden Augen sie? Um sicher zu gehen rieb sie ihre Augen und kniff sie diese dann zusammen. Das Licht war immer noch zu sehen. Der Lichtschein muss mit einem Lagerfeuer zusammen hängen, denn es sah nicht so aus als würde der Wald brennen. Und an einem Lagerfeuer sind meistens auch immer Personen. Nach einem kurzen Überlegen setzte die Sirene sich langsam wieder in Bewegung. Sie versuchte ihre Kraft so gut wie möglich zu sparen, auch wenn sie nicht mehr viel davon hatte. Man konnte ja nie wissen, auf wen sie an diesem Feuer treffen würde.

Schon bald hatte sie den Ort erreicht, an dem das Lagerfeuer vor sich hin brannte. An einem Baumstamm in der Nähe des Feuers erkannte sie die Gestalt einer Person, die daran angelehnt war. Kurz sammelte sie sich ehe Ari in den Schein der Flammen trat. Erst dann konnte sie die Gestalt deutlicher erkennen, die Person war in einen Mantel gehüllt und dessen Gesicht teils mit einer Kapuze bedeckt. Von was sie erkennen konnte, war es jedoch ein Mann, doch welchem Volk er angehörte war schwer zu erkennen.
In sicherer Distanz blieb sie stehen, falls die Person sie angreifen sollte hatte sie so genug Entfernung um reagieren zu können. "Entschuldigung?" Aridelle versuchte nicht all zu laut zu reden, um den Mann nicht zu sehr auf zu schrecken und nicht aggressiv zu wirken. "Dürfte ich mich zu euch gesellen?" Sie wusste nicht recht ob das eine typische Frage war, doch fiel ihr nichts anderes ein. Außerdem gehörte es sich zu Fragen und nicht einfach zu tun was sie wollte, denn auch wenn der Mann zu schlafen schien und sie ihn hätte bestehlen können, so war dies nichts was Ari tun würde. So tief würde die Sirene niemals sinken.

3In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Di Aug 11, 2020 9:48 pm

Vahn

Vahn

Wer den Waldläufer kannte, der wusste, wie ungewöhnlich es für ihn war, so tief zu schlafen, dass er von den sich nähernden Schritten nicht wieder aus seinem Schlaf gerissen wurde. Er hatte nun aber auch wirklich einen längeren Marsch hinter sich, mit wenig Nahrung und der Wüstenhitze ausgesetzt... Da war das wohl nicht verwunderlich.
Nun, Vahn wurde dann immerhin doch wach, auch wenn dafür in dieser Situation ein winziger Zweig nötig war, der, unweit von ihm, unter dem Fuß der fremden Gestalt entzwei brach und ein leises, aber unverwechselbares Knacken verursachte.
Er zuckte kaum merklich zusammen, ehe seine vermummte Gestalt sich aufrichtete und er ruckartig den Kopf hob, gerade als die fremde Gestalt ihre Stimme hob.

Es blieb jedoch nicht dabei. Nachdem er den Sekundenbruchteil hinter sich gebracht hatte, in dem er seine Überraschung erfolgreich abstreifen konnte, hatte er sich bereits erhoben und mit der linken Hand nach dem Griff des kleinen Messers, das an seiner Seite ruhte, gegriffen. Er zog dieses jedoch nicht, da sich ihm eine weitere Sekunde später der Sinn der gesagten Worte offenbarte. Und die gesprochenen Worte generell.
Sie änderten jedoch nichts daran, dass seine Hand genau dort blieb, wo sie war. Dafür taxierten die braunen Augen, die im Schatten der Kapuze lagen, die fremde Gestalt aufmerksam, denn abgesehen davon, dass Vahn -auch wenn er äußerlich recht gefasst zu wirken schien- völlig überrumpelt von dem Zwischenfall war, war nun, auf den zweiten Blick, klar, dass er keinen gewöhnlichen Menschen vor sich hatte. Das Feuer war zwar ein gutes Stück herunter gebrannt und die Gestalt hielt gesunden Abstand zu ihm... Doch die Kopfform schien irgendwie...
"Wer seid Ihr?", fragte er mit gehobener, ruhiger Stimme, ohne auf die Worte der Fremden einzugehen. Sie hatte weiblich geklungen, da war er sich recht sicher.



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4In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Aug 14, 2020 9:18 pm

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Aridelle hatte durch ihre schmerzenden Wunden nicht bemerkt, wie sie auf einen Zweig trat und somit war die schnelle Reaktionszeit des Fremden ein wenig überraschend für sie. Denn gerade als sie ihre Stimme erhoben hatte, hatte der vermummte Mann sich bereits aufgerichtet und stand kurz danach auf seinen Füßen.
Die Sirene ließ ihre Augen über die Gestalt gleichen. Er war ungefähr genauso groß wie sie und von dem was sie trotz der Kleidung erkennen konnte, war er recht schlank.

Instinktiv wanderte ihre Hand zu der Wasserflasche an ihrer Hüfte. Wenn es nötig sein würde könnte sie so schnell ihren Speer erzeugen. Jedoch hoffte Aridelle dass es nicht so weit kommen müsste, sie hasste unnötige Kämpfe und Verletzte. Die Stimme des Fremden bestätigte sie in der Vermutung, dass es ein Mann sei.
"Ich bin eine Reisende" begann sie dem Fremden zu erklären. Ari plante ehrlich zu ihm zu sein, auch wenn sie dem Fremden noch nicht ihren Namen, oder den Grund ihrer Reise, verraten wollte. "Und ich fürchte ich habe mich in diesem Wald verlaufen. Mein Trinkwasser ist mir ausgegangen und ich hatte gehofft, dass ihr eventuell ein wenig Wasser für mich übrig hättet?" Bei dieser Frage legte die Sirene ihren Kopf ein wenig schief. Sie bemühte sich darum einen freundlichen Ton in der Stimme zu behalten, aber trotzdem ein wenig distanziert.

5In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Mo Aug 17, 2020 10:25 am

Vahn

Vahn

Der Waldläufer bemerkte die Bewegung der Hand an der Seite der Fremden, reagierte jedoch nicht weiter darauf, sondern wahrte seine abwehrend-aggressive Haltung. Auch er war nach wie vor erschöpft und jede weitere Regung hätte vielleicht dafür gesorgt, dass man es ihm letztendlich auch ansah.
Vahns Schultern entspannten sich kaum merklich, als die Fremde offenbarte, dass sie sich im Wald verirrt hatte und auf der Suche nach etwas Wasser war. Sein Instinkt sagte ihm, dass sie ihn nicht anlog und in der Regel konnte er sich darauf verlassen. Das sorgte selbstverständlich jedoch nicht dafür, dass er nun nicht mehr auf der Hut war...
Dennoch wollte auch er keinen Kampf provozieren, weswegen er mit der Hand von dem Griff des Messers. Er war geschwächt und ganz von allem abgesehen gab es in diesem Teil der Welt genügend magische Geschöpfe, die ihm mit ihrer Elementarmagie überlegen war. Er wollte nichts riskieren.
"Leider besitze ich keinerlei Vorräte mehr, die ich Euch anbieten kann", erklärte er sich und trat einen Schritt von dem Baumstamm fort, den er bis jetzt im Rücken gehabt hatte. Er hatte den kläglichen Rest seiner Vorräte vor wenigen Stunden selbst aufgebraucht. In seiner Wasserflasche befanden sich nicht einmal mehr einige wenige Tropfen.
In diesem Teil des Waldes und in der Nähe der Wüste gab es nicht viele Bäche, geschweige denn Wasser in irgendeiner anderen Form. Man musste wissen, wo man suchen musste. Vahn, den es schon des öfteren in den Cern-Wald gezogen hatte, wusste selbst auch nur vage von einem Bach, der sich jedoch einen guten halben Tagesmarsch von hier entfernt befand. Er glaubte den Worten der Fremden also, denn es gab genügend Gründe dafür.
"Ich kann euch lediglich anbieten, mit hier am Feuer auszuruhen." Er kniete sich hin und warf einige Zweige in die Glut, um das Feuer wieder wachsen zu lassen. Dabei wandte er nun zum ersten Mal den Blick von der Fremden ab, um zu signalisieren, das von seiner Seite aus keinerlei Gefahr ausging und sie sich auf seine Worte verlassen konnte.



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6In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Sa Aug 22, 2020 3:04 pm

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Genaustens beobachtete sie die Bewegungen des Fremden, als dieser seine Hand von seiner Waffe nahm und sich kaum merklich zu entspannen schien. Auch Ari nahm die Hand von der Flasche mit ihrem Bändigungswasser und nahm eine angenehmere Pose ein.
Ein wenig enttäuscht seufzte die Sirene, als der Mann ihr mitteilte, dass er keine Vorräte mehr besaß. Es war zwar nicht groß überraschend, aber dennoch hatte sie ein wenig Hoffnung gehabt, welche nun zerschlagen wurde. Was sollte sie nun tun? Sie wusste weder wo das nächste Dorf lag, noch wo Wasser in der Nähe sein könnte. Ob es ein Fehler war, auf der Suche nach ihrem Vater hier her zu kommen? Leicht schüttelte sie den Kopf. Nein, so sollte sie nicht denken, wenn es hier Spuren zu ihrem Vater gibt, dann war es kein Fehler her zu kommen.

Als der Fremde ihr anbot, sich an dem Feuer aus zu ruhen wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. In Gedanken versunken zu sein, während sie einer fremden Person gegenüberstand war nicht gerade das schlauste, was Ari jemals getan hatte, doch schien von ihm keine Gefahr aus zu gehen. "Das ist freundlich. Danke." Aridelle ging ein paar Schritte auf das Feuer zu, um sich an dessen Rand nieder zu lassen. Mit einem erleichterten Seufzer setzte sie sich im Schneidersitz auf den Boden, direkt spürte sie wie ihre Füße ihr diese Pause dankten. Das hatte sie dringend nötig gehabt.

Mit ihren Seelenspiegeln beobachtete sie kurz wie das Feuer umher tanzen zu schien und vor sich hin knisterte, ehe sie ihren Blick auf den Fremden Mann richtete. "Ich weiß es sehr zu schätzen, dass ich mich hier ausruhen darf." Ehrlicher konnte die Sirene etwas nicht meinen, wie die Aussage die sie eben getätigt hatte. "Kennt ihr euch in diesem Wald aus und wüsstest wo das nächste Dorf wäre?" Aridelle wollte nicht aufdringlich sein, doch war es wichtig von ihr dies zu wissen. Sobald sie sich genug ausgeruht hatte wollte sie sich im nächsten Dorf Vorräte besorgen.

7In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Sa Aug 22, 2020 9:42 pm

Vahn

Vahn

Vahn ließ sich auf die Unterschenkel sinken, nachdem er das spärliche Feuerholz nachgelegt hatte. Sein Blick glitt jedoch wieder hinauf in das bläuliche Gesicht der Fremden, das, bedingt durch die gerade noch spärlichen Lichtverhältnisse, nach wie vor eher im Dunkeln lag. Von diesem Blickwinkel aus betrachtet war nun jedoch klar für den Söldner, das es sich bei seiner nächtlichen Überraschung nicht um einen Menschen oder gewöhnlichen Bändiger handelte.
Er deutete ein Nicken an, die der Wertschätzung ob seines Angebotes, hier zu ruhen, galten. Jemand, der des Nachts umher irrte und einen Fremden nach seinen Vorräten fragte, tat dies nicht, weil er ihn überfallen wollte, sondern eher noch, weil er die Hilfe tatsächlich brauchte. Wer wäre er, diese Person wieder fort zu schicken? Er hatte keinen Grund.
Er hob die Hand und wies mit dieser zu Boden, um der Fremden anzudeuten, sich setzen zu können, sofern sie es wollte. Sie musste nicht in hab-Acht-Stellung am Feuer stehen bleiben...
"Ich kenne mich etwas aus", gab er nach einem kurzen Moment des Schweigens zu. Er war schon oft hier im Wald unterwegs gewesen und er wusste auch, wo es das nächste bekannte Dorf gab. Zumindest jenes, in dem er seine Stute gelassen hatte und das für ihn am Günstigsten lag.



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8In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes So Aug 30, 2020 5:14 pm

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Erleichterung kam in der Sirene auf, als der Fremde ihr mitteilte, dass er sich ein wenig in dem Wald auskannte. So musste Aridelle nun doch nicht mehr wie ein kleines Kind durch den Wald irren, wodurch sich ihr Körper direkt entspannte und sie spürte, wie der Stress ihr ein wenig von den Schultern fiel.
Jedoch hieß es nicht, dass der Fremde ihr den Weg zu einem Dorf zeigen würde. Jedenfalls nicht, bevor sie ihn nicht gefragt hätte. Ein wenig schämte sie sich ja doch schon, dies zu fragen, da es sich anfühlte als würde sie die Freundlichkeit des Mannes ausnutzen, doch würde sie nicht fragen, wäre sie nicht in Not. "Könntet ihr mich morgen dann in das nächste Dorf führen?" Die gelben Seelenspiegel der Sirene richteten sich fragend auf den Mann.

Ihr fiel auf, dass sie sich noch gar nicht vorgestellt hatte - und wenn der Fremde sie am nächsten Tag wirklich in das nächste Dorf führen würde hielt sie es für nötig, sich vorzustellen. Und selbst wenn er sie nicht führen würde, so war es trotzdem nur höflich sich vorzustellen.
Also setzte sich Aridelle gerader hin, legte ihre Hände auf ihre Knie und bewegte sich ein Stück nach vorne. "Es wäre unhöflich, wenn ich mich nicht vorstellen würde. Mein Name lautet Aridelle, ich habe es zwar bereits einmal gesagt, aber ich weiß eure Freundlichkeit wirklich sehr zu schätzen." Nach diesen Worten richtete sie ihren Oberkörper wieder gerade auf und lächelte den Fremden freundlich an.

9In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Mi Sep 02, 2020 2:38 pm

Vahn

Vahn

Schweigend beobachtete er die Fremde und antwortete auch nicht sofort, auf die Bitte. Nur einen Moment lang, in dem er abschätzte, ob es eine gute Idee war, die Fremde mit in das nächste Dorf zu nehmen. Es wirkte nicht so, als würde sie ihn behindern und er war ja auch kein Unmensch, auch wenn er zeitgleich auch nicht unbedingt von sich behaupten konnte, die Wohlfahrt zu sein. Vahn war in dieser Hinsicht eben sehr pragmatisch veranlagt und es war prinzipiell auch nicht böse gemeint, das er sich zuerst einen Moment Zeit ließ und abwog, der Fremden zu helfen, anstatt dies direkt zu tun.
"Ich bin selbst auf dem Weg zum nächsten Dorf. Ihr könnt mich begleiten." Er nickte leicht und senkte den Blick einen Moment lang auf das Feuer, ehe er sich jedoch wieder zu der Fremden anhob, die beschlossen hatte, sich vorzustellen.
"Ihr könnt mich Vahn nennen", stellte er sich nun im Gegenzug vor, " es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen, auch wenn es etwas ungewöhnlich ist, zu dieser Zeit Gesellschaft am Lagerfeuer zu bekommen." Ein zweites, diesmal etwas deutlicheres Nicken folgte und es zeigte sich ein schmales Lächeln in dem Gesicht des Waldläufers, das durch die Kapuze nach wie vor im Halbdunkel lag. Er deutete ebenfalls eine leichte Verbeugung an und lehnte sich anschließend wieder gegen den Baustamm.
Da er nun ohnehin wieder wach war und er sicherlich mit der fremden Gesellschaft nicht gleich wieder seelenruhig schlafen würde, beschloss er, die Frage, die ihn beschäftigte, direkt zu stellen, anstatt darüber nachzudenken.
"Ihr seht nicht so aus, als würdet ihr von hier stammen. Was treibt Euch in diesen Teil des Waldes, der so nah an der Wüste liegt?"



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10In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes So Sep 13, 2020 4:34 pm

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Ein dankbares Lächeln machte sich auf dem Gesicht der Sirene breit, als der Fremde ihre Bitte nach kurzem Schweigen akzeptierte. Es war nicht selbstverständlich, dass er einer Fremden erlaubte am gleichen Lagerfeuer zu ruhen, oder gar sie zum nächsten Dorf begleitete, Aridelle wusste dies also sehr zu schätzen.

Als auch der Fremde sich vorstellte nickte sie Vahn leicht zu. "Es freut mich ebenfalls eure Bekanntschaft zu machen, Vahn." Amüsiert lächelte sie dem Mann zu "Ich hätte auch nicht erwartet zu dieser Zeit am Lagerfeuer eines Fremden zu ruhen, aber es ist definitiv nicht unwillkommen."
Aridelle richtete ihre Sitzposition ein wenig, damit es wieder bequemer war und legte ihre Hände in ihren Schoß. Mit ihren Seelenspiegeln blickte sie Vahn wieder an, als dieser ihr eine Frage stellte. Frührer oder später hatte Aridelle mit der Frage, was sie denn hier mache, gerechnet. Auch wenn sie eher später damit gerechnet hatte.

Ein sanftes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht "Es stimmt wohl, ich stamme nicht von hier. Ich suche nach jemanden" Ihre Augen richteten sich in die Dunkelheit des Waldes und ein Schleier von Traurigkeit legte sich um die Sirene. "Jedoch habe ich die Spur verloren und bin am Ende nur noch durch den Wald geirrt."
Leise seufzend schüttelte sie die Traurigkeit ab. Vor ihr einer fremden Person sollte sie sich nicht so Verwundbar zeigen. So richtete sie mit den nächsten Worten ihren Blick wieder auf Vahn. "Und was verschlägt euch in diese Gegend?" Zwar konnte sie nur erahnen, dass der Fremde nicht von hier stammt, doch selbst wenn er das tun würde, so würde er ja nicht ohne Grund durch den Wald wandern - oder eher ein Nachtlager hier aufbauen.

11In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes So Sep 13, 2020 11:14 pm

Vahn

Vahn

Der Waldläufer zeigte ein leichtes Nicken und fügte den Worten Aridelles, bezüglich ihrer Begegnung zu der fortgeschrittenen Tageszeit, nichts mehr hinzu. Wenn die Gesellschaft guter Gesinnung war und nicht vor hatte, ihn mitten in der Nacht auszurauben, war es in der Tat nicht verkehrt, in Gesellschaft zu reisen oder zu zweit an einem Feuer zu ruhen. Es war nicht nur eine Illusion, wenn man sich dann etwas sicherer fühlte; der letzte Überfall durch Banditen war für Vahn zwar schon etwas länger her, doch die Chance, von so einem Zwischenfall mehr oder minder glimpflich davonzukommen, war deutlich höher wenn man in einer Gruppe reiste. Auf der anderen Seite verleitete es ihn, trotz seiner eher zurückgezogenen Art, gerne einmal dazu, die Gruppe mit zu verteidigen und sich selbst in Gefahr zu begeben. Er...war eben doch nicht so herzlos wie manche dachten und besaß so etwas wie Ehrgefühl.
Vahn blickte leicht auf und betrachtete das Gesicht, das sich durch das anwachsende Feuer nun besser aus der Dunkelheit hervor hob, während er den Worten lauschte. "Nun, ich würde behaupten dass es keine Schande ist, sich im Cern-Wald zu verlaufen", meinte er leise und erneut mit einem schmalen Lächeln, "das passiert auch mir und ich habe ihn schon viele Male durchquert. Er ist...wirklich sehr groß." Es war der größte Wald, den Vahn in seinem Leben bereist hatte. Soweit er wusste, gab es in diesem Teil der Welt keinen Wald, der vergleichbar war. Es gab Bereiche, in die er sich auch noch nie gewagt hatte. Die Geschichten, die man sich hier und da erzählte, waren nicht besonders einladend und er war froh, dass sein momentaner Herr ihn nicht in solch einen Teil des Waldes geschickt hatte.
Da Aridelle bereits ihren Vertrauensbeweis angetreten hatte, indem sie ihm erzählte, was sie in den Wald verschlagen hatte, sah Vahn keinerlei Grund, ein großes Geheimnis daraus zu machen, wo er her kam. Möglicherweise konnte man es sich auch schon denken, denn was wollte man schon in der Nähe der Wüste?
"Ich habe der Wüstenstadt einen Besuch abgestattet und meinen Auftrag zu Ende gebracht. Ich bin erst heute wieder in den Wald zurück gekehrt." Was seine dürftigen Vorräte wohl erklärte. Die Wüste hatte ihm alles abverlangt.



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12In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Nov 06, 2020 9:17 am

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Anlegestelle

Als Juya aufwachte, erkannte er einen saftgrünen Grashalm. Niemals hätte er gedacht, dass er an seinem ersten Ankunftstag so aufwachen würde. Mit dem Gras vor dem Gesicht. Wobei er nicht genau wusste, ob es immer noch sein erster Tag war, an dem er auf der Insel war. Es war eine Frage von Zeit oder eine Frage des Raumes. Denn wo genau sich Juya befindet ist ihm bisher auch noch nicht bekannt. Immerhin hatte er augenscheinlich die Flucht vor den Polizisten erfolgreich absolviert. Der Rest war erst mal nebensächlich. Etwas zerpflückt stand der Wasserbändiger auf und erblickte den Wald. Er war in einem Wald. Auf Jualen erzählte man sich, dass es einen großen Wald auf Shushnar gibt - den Cern-Wald. War Juya nun in diesem oder ist das hier ein gänzlich anderer?

Juya erblickte, wie sich Pflanzen überall im Wald erstreckten. Außerdem befand sich dort ein kleiner Fluss, welcher Juya sehr gelegen kam. In seinem Beutel holte er die Wasserflasche heraus und füllte sie mit Wasser. Zum einen sicherte er sich so sein Trinken, um seinen Durst zu stillen, zum anderen hatte er nun eine kleine Verteidigungsmöglichkeit, auch wenn sie nicht groß scheint.

So ging der Wasserbändiger immer tiefer in den Wald ohne wirklich zu wissen, was auf ihn zukommt. Wenn ihm ab und zu Dornen den Weg versperrten, zerschnitt er sie mit einem Wasser, sodass er keine Probleme hatte, weiter in den Wald einzudringen. Um auf Nummer sicher zu gehen, blieb Juya immer nahe oder neben dem Fluss. Sein Wasser war ihm eigentlich heilig und davon wollte er sich auch nur ungern lösen. Als jedoch der Juale an der Quelle ankam, merkte er, dass er nun keinen Wasserweg mehr hatte, dem er folgen konnte. Er musste ohne sein geliebtes Wasser weiter gehen. Dabei wollte er das doch gar nicht. So schritt er einige Meter weiter, bis er sich sehr schlecht fühlte. Er wird wohl an der kleinen Quelle erst mal verweilen. Etwas Proviant hatte er noch in seiner Tasche und das Wasser hatte er ja aus erster Quelle.

13In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes So März 13, 2022 7:14 pm

Nora

Nora

====> Zentrum von Lago Jun

Ich hatte echt viel Zeit in Lago Jun verbracht. Eigentlich meinte ich zügiger durch zu sein und schnell wieder zu verschwinden, wenn ich merke, dass Vahn hier nirgendwo aufzufinden war. Doch mein Magen beschwerte sich und so hatte ich noch ein paar Snacks zu mir genommen und eingepackt, ehe ich wieder in Richtung Wald lief. Dort angekommen lief ich recht zügig, jedoch bewusst zwischen den Bäumen durch und genoss die Ruhe. Ich atmete tief durch. Das stressige Leben der Hafenstadt nahm mich jedes Mal aufs Neue ziemlich mit, sodass ich mich auch freute wieder zurück in den Wald zu kommen.
Es verging einige Zeit, die ich nutzte um vorerst mal alleine unterwegs zu sein. Erst dann steckte ich die Pfeife zwischen die Lippen und es ertönte ein lauter Pfiff der zwischen die Bäume sauste und schnell zu Shiba gelang, welcher daraufhin antwortete. Wie erwartet entfernte er sich nicht weit weg von Lagu Jun und schien sogar schon ungeduldig auf mich gewartet zu haben. So war ich nicht lange mehr alleine unterwegs, ehe der große, weiße Wolf zu mir stieß und mich beinahe umrannte. "Heee... hee... nicht so stürmisch...", erwähnte ich lachend und knuddelte meinen Begleiter. Er hatte noch etwas restliches Blut an seinem Fell unterhalb seines Maules kleben, was mir verriet, dass auch er hungrig und auf der Jagd gewesen war. Natürlich sprach nichts dagegen, dennoch mochte ich es lieber, wenn er ein reines, weißes Fell hatte und nicht immer so dreckig auftauchte. Ich atmete beruhigend durch, ehe ich erneut das Amulett aus meiner Tasche kramte um es erneut meinem treuem Reittier zu zeigen. Es leuchtete kaum mehr, was mich im ersten Moment etwas irritierte. Auch Shiba wirkte besorgt und schnüffelte mit seiner feuchten Nase daran, bedacht es nicht zu berühren. "Ich habe Vahn nicht gefunden. Er ist nicht in Lago Jun.", erklärte ich dem monströsem Tier und packte das Schmuckstück wieder weg. Das Winseln des Raubtieres machte mich nervös, sodass sich meine Mimik veränderte. "Wir werden erst mal nachhause gehen, dann können wir uns einen Plan überlegen, wie wir Vahn finden. Okay?", erklärte ich dem Tier meine Vorgehensweise, welcher daraufhin sich auf den Boden legte, sodass ich aufsteigen konnte. Wie gewohnt hielt ich mich an seinem Nackenfell fest, bevor er loslief und wir gemeinsam durch den Wald flitzten. Es war noch ein ordentliches Stück nach Lishu, doch auch das würden wir bestimmt ohne große Probleme hinbekommen. Wir haben genug Energie getankt und konnten nun voller Elan zuhause auftauchen. Ein merkwürdiges Gefühl in der Magengegend ließ eine Gänsehaut über meine Arme aufziehen. "Merkwürdig.", überlegte ich und hatte plötzlich Angst, dass irgendetwas schief gehen würde.

======> Dorf im Blütenmeer

14In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Mi Mai 25, 2022 3:23 pm

Nora

Nora

Dorf im Blütenmeer=======>

Es wäre nun merkwürdig, wenn ich nun das selbe ungekehrt machen würde und auch ihn zu meiner Hochzeit einladen würde. Generell fand ich das Thema etwas zu nervenaufreibend, wenn wir beide nicht einmal in einer Beziehung zu jemandem standen, die wir liebten. Und dennoch fand ich die Vorstellung auf eine Hochzeit zu gehen fabelhaft! "Wie Arrow wohl aussehen würde?", dachte ich und hielt mir den Finger an das Kinn bei dieser Überlegung. "Bestimmt sehr schick und charmant, ob er an diesem Tag auch etwas mehr lachen wird?" Wenn er nun plötzlich grinsen würde wie ein Honigkuchenpferd, hätte ich wohl bedenken, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmte. Von daher bezweifelte ich das eher.
Das klare >Nein< verhalf mir zu mehr Verständnis. Keine Brianna zuhause, die auf ihn wartete - doch das hatte er mir ohnehin schon verraten. Aber auch keine andere Frau, zumindest keine, die mit ihm zusammenlebte. "Uff. Schon wieder was vergessen." "Oder sonst wo auf dieser Welt?", schob ich nach seiner Antwort noch hinterher.
Doch noch ehe er antworten konnte, erschreckte ich dermaßen, dass auch Gavotte alamiert von meinen Füßen davon lief, wenn auch einfach nur in einem zügigeren Trab. Ich spürte die Berührung an meiner Hüfte, doch das war nichts Ungewöhnliches - schließlich beschleunigte das Pferd ja ziemlich überraschend und Arrow musste irgendwie dagegen halten. Er schaffte es schnell die Stute wieder zu beruhigen, die im Anschluss in einem energischen Schritt weiter lief. "A-ach... kennst du nicht...", meinte ich nur ohne mir eine Lügengeschichte ausdenken zu müssen. Natürlich würde ich ihm bei weiterem Nachbohren erklären, dass es Yorik war, der sich unter dem dunklen Mantel versteckt hatte und mit seinen blauen, unschuldigen Augen uns hinterher sah. Dennoch versuchte ich den mittelgroßen Mann zu ignorieren, sodass er nicht auf die Idee kam uns zu folgen. "Er wäre nur skeptisch und würde zu viel nachfragen.", dachte ich und schnaubte im Einklang mit dem Pferd aus.
Dieses Mal entschuldigte ich mich nicht für diesen kleinen Ausrutscher. Womöglich besserte ich meine Gewohnheiten gerade und übte mich darin, dies nicht ständig zu tun - zumindest in Anwesenheit des Iradas. Er hatte es schonmal kritisiert, da konnte ich ja wirklich versuchen mich zu bessern. Außerdem war ja nichts passiert. "Oder?"
Ich blickte über die Schulter um in sein Gesicht zu schauen, doch alsbald ich meine fliegenden Haare über seiner Schulter erkannte, wandte ich mich wieder von ihm ab um nach vorne zu blicken. So wagte ich es, die Mähne des Tieres loszulassen, um meine langen Haare auf der rechten Seite der Schulter nach vorne zu wischen, ehe ich mit schnellen Bewegungen eine schlampige Flechtfrisur gestaltete. So war es nicht mehr derartig unangenehm hinter mir zu sitzen und er konnte sich nicht über meine lange Mähne beschweren. "Das würde er sich hoffentlich ohnehin nicht trauen!" Das war dann doch ein sensibles Thema für mich, schließlich liebte ich jedes einzelne davon, was man auch daran erkannte, dass ich sie gut pflegte.
"Am Besten reiten wir hier einfach etwas den Weg entlang, bis zum Addabek ist es eh nicht weit.", erklärte ich und hielt mich wieder an dem Reittier fest, als ich kurz nach hinten schielte. "Oh, Addabek ist der nächste Fluss hier von Lishu, da kannst du dann deine Sachen waschen.", erläuterte ich und blickte wieder nach vorne. Meine Augen schweiften durch den Wald und folgten zwei Vögeln, die gerade bis nach weit oben in die Baumkronen flogen. Es war ein herrliches Gefühl wieder umringt von Bäumen zu sein. Ich liebte die Gegend hier. "Ob ich wirklich ... abhauen sollte?", wechselten meine Gedanken zu meinem Problem des Fern- und Heimwehs zugleich. "Mist, jetzt fang ich wieder an meine Entscheidung zu hinterfragen!" Doch der Wald und dessen Geister könnten mir deren Unterstützung geben eine entgültige Meinung zu bilden.

15In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Mi Mai 25, 2022 4:50 pm

Arrow

Arrow

Dorf im Blütenmeer ->->--->

Durch den aus dem Haus kommenden jungen Mann und das lostrabende Pferd war eine Antwort auf Noras noch genauer nachbohrende Frage erst einmal aufgeschoben. Vergessen wurde sie ganz sicher nicht, und langsam begann Arrow sich wirklich selbst zu fragen, warum sie das denn alles so haargenau wissen wollte. Vielleicht hätte sie gleich alle anderen Fragen einfach vergessen und sich schlicht so formulieren sollen, ob er eine Partnerin hatte. Damit wäre alles in einem Rutsch abgefrühstückt gewesen.
Etwas, worüber er mit der einen Hälfte des Kopfes nachdachte, während die andere damit beschäftigt war, den Dorfbewohner genauer zu registrieren, und sich darum zu kümmern, wer er war. Ein paar von Noras Haarsträhnen hatten sich dabei über seine Schulter verirrt, und das schien nun auch ihr aufzufallen. Sie hatte sich halb zu ihm umgewandt, sodass er kurz ihrem Blick begegnete, als er wieder nach vorn sah, sortierte sich nun jedoch ihr Haar nach vorn und schien sie zu flechten. Was ihm erleichtern würde, ihr Gesicht zu sehen. Auch wenn es ebenfalls bedeutete, dass sie nach vorn flechtend einen Teil ihres Nackens freilegte, der gerade nicht von ihrer Kleidung versteckt wurde.
"Schon klar, dass ich ihn nicht kenne, ich kenne hier niemanden", erwiderte er. Ihr stottriger Anfang war ihm durchaus aufgefallen. Vielleicht war das sogar der Grund, weshalb er nicht locker ließ. "Also?" Nein, in erster Linie fragte er, weil Nora sich erschrocken hatte und er nicht sicher war, ob es daran lag, dass sie ihn nun doch vor allen anderen versteckt halten wollte, oder daran, dass sie ein Problem mit dieser Person hatte oder ihr aus anderen Gründen nicht gern begegnete.
Als sie erneut einen Blick über die Schulter warf und etwas sagte, fiel ihm auf, dass er sie immer noch, na ja, nicht festhielt, aber es doch Zeit wurde, die Hand von ihrer Taille wieder zurückzuziehen. Er legte sie zurück auf das Bein und reagierte nicht weiter auf das, was sie gesagt hatte, sodass es anschließend einen Augenblick lang still blieb zwischen ihnen und Gavottes dumpfer Hufschlag das einzige Geräusch war.
"Ich habe keine Partnerin", sagte er dann. "Weder in Anan, noch sonstwo." Tjaa, es gab leider keine gute Grundlage, auf der Nora sich irgendetwas ausdenken konnte. Auch keine tragische Liebesgeschichte. War wohl besser so.



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16In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Mi Mai 25, 2022 6:53 pm

Nora

Nora

Natürlich hakte er nach und wollte wissen wer dieser Mann war. "Was tut das zur Sache?", dachte ich mir nur und zögerte mit einer Antwort. Dass Arrow nun derjenige war, der sich eine Story zu dieser Person einbildete, konnte ich ja nicht wissen. Er war weder ein Fremder für mich, noch jemand Trügerisches. Wenn ich ihn um Verständnis bat und ihm erklärte, dass Arrow am Besten gar nicht hier war, würde er es schon akzeptieren. Doch auf die Fragerei hatte ich in diesem Moment wirklich keinen Nerv dazu. Er war neugierig und meinte ab und zu immer noch in meinem Leben mitmischen zu können. "Es wird Zeit, dass ich von hier wegkomme.", grübelte ich und antwortete noch immer nicht der schwarzhaarigen Neugiernase mit der roten Strähne. Ich atmete tief durch und sprach es sehr schnell aus: "Es war mein Expartner." So. Nun war es heraus. Welch ein Glück, dass heute ein kühler Tag war und er nicht sehen konnte, dass er mittlerweile einen Bart hatte. Diesbezüglich teilte er nicht nur eine gewisse Ähnlichkeit zu meinem Vater, sondern auch den Bartwuchs. "Damit seh ich männlicher aus.", meinte er damals, als wir uns getrennt hatten und er ihn seit diesem Moment an wachsen ließ. Doch das war seine Angelegenheit und nicht meine.
So wechselte ich das Thema, da es irrelevant war, welche Person da vor uns stand und uns gesehen hatte. Und dennoch vervollständigte er zu guter Letzt noch meine zuvor gestellte Frage, ob nicht irgendwo auf dieser Welt eine Frau auf ihn wartete. Er verneinte diese und erklärte, dass er aktuell wohl keine Partnerin hatte. "Aha.", entkam es mir nur und ich war dankbar über diese Aufklärung. Ansonsten hätte ich mir wohl noch länger mein hübsches Köpfchen zerbrochen, wie es um den jungen, hübschen Kerl denn stand. "Das sollte mich nicht interessieren.", dachte ich mir und blickte stets nach vorne zwischen den Bäumen umher.
Wie sah denn unseren nähere Zukunft aus? Am morgigen Tag verlässt Arrow Lishu und ich... ich etwa auch? Doch was dann? Dann reiste ich irgendwohin und lande schlussendlich doch irgendwo allein, da sich unsere Wege bestimmt früher oder später trennten. Was verkopfte ich mich dann so sehr, was Arrow von mir hielt?
Es wurde still zwischen uns beiden, was mir nicht wirklich unangenehm vorkam. Nur mehr das Hufengetrampel und ab und zu ein Rascheln von herumspringenden Vögeln war zu vernehmen. "Wie angenehm ruhig..."

17In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Mi Mai 25, 2022 7:18 pm

Arrow

Arrow

"Oh", machte er und blickte bei Noras Antwort unwillkürlich doch noch einmal über die Schulter, auch wenn der Mann nicht mehr zu sehen war. Es erklärte ihr Verhalten. Wobei, nein, eigentlich nicht. Oder vielleicht, wie auch immer. Schließlich hatte sie nichts dazu gesagt, ob sie heute noch mit Yorik befreundet war oder ob das Verhältnis zwischen ihnen irgendwie komisch war. Jedenfalls konnte er nachvollziehen, weshalb sie nicht hatte anhalten und mit ihm plaudern wollen; er hätte ähnlich gehandelt, wenn er hier gelebt hätte und in dem Moment seine Ex aus dem Haus gekommen wäre. Wobei er nicht sicher war, ob Nora sich eben nur erschrocken oder Gavotte absichtlich angetrieben hatte. "Verstehe." Was mehr so eine Floskel war als dass Arrow tatsächlich irgendwas verstand, da es nicht viel zu verstehen gab.
Die Stute schritt immer noch zielstrebig voran. Sie schien so froh darüber zu sein, endlich für eine Weile den Stall verlassen zu können, dass sie trotz der ungewohnten Situation nicht allzu spannig war und sich nicht nervös umblickte. Vielleicht lag es auch daran, dass Nora auf ihr saß.
Noras Reaktion auf seine Antwort fiel ähnlich kurz aus wie seine, und er war nicht sicher, ob er das erwartet hatte. Vielleicht fühlte es sich nur diesen einen Moment lang komisch an, weil sie vorher ganze drei Fragen benötigt hatte und immer noch was hinterher gekommen war. Und jetzt nicht mehr. Aber das war in Ordnung. Es wäre unangenehmer gewesen, hätte sie nun noch weiter gefragt, woran das lag oder ob es denn eine gab, die ihm gefiel oder irgendwie so etwas. Nicht nur, weil sie sich dafür seiner Meinung nach definitiv nicht nah genug standen. Es war so oder so komisch genug, ihr überhaupt etwas dazu zu sagen und dabei nur ihren Hinterkopf vor der Nase zu haben. Und...
Als sie schon wenig später verkündete, dass sie die gemeinte Stelle erreicht hatten, weil der Fluss, den sie eben Addabek genannt hatte, in Sicht kam, zügelte er das Pferd und glitt einen Augenblick später schon von seinem Rücken herunter. Er zog ihm das Führseil vom Hals, um es anzubinden und ihm die Möglichkeit zu geben, etwas von den Kräutern und dem wilden Gras zu fressen, die hier unter den Bäumen wuchsen. "Du kannst auch sitzenbleiben, wenn du willst, oder wolltest du Shiba hierher rufen?", sagte er und blickte zu Nora. Er brauchte keine Hilfe von ihr und wollte sie auch nicht unbedingt. Außerdem reichte es wohl, wenn einer von ihnen die Hände in das eiskalte Wasser tauchte. Lange dauern würde es auch nicht. Die Kleidung war nicht wirklich schmutzig, nur getragen. Arrow nahm die Tasche vom Rücken und ließ sich an einer geeigneten Stelle am Ufer des Gewässers nieder.



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18In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Mai 27, 2022 10:39 am

Nora

Nora

Glücklicherweise ist ein "Oh" und ein "Verstehe" alles, was er dazu zu sagen hatte. Denn ich hatte nun wirklich keine Lust weiter darauf einzugehen, wieso ich denn nicht mit ihm sprechen wollte. Ob er es tatsächlich verstand, da war ich mir nicht so sicher. Arrow kannte weder Yorik, noch unsere Geschichte. Wobei eher der Charakter des Mannes eine Rolle spielte, dass ich ihm die Situation mit Arrow und mir gemeinam auf einem Pferd nicht hatte erläutern wollen.
So verstummten wir beide und ich genoss unheimlich das Gefühl im Wald zu baden. Die Geräusche und die Atmosphäre waren wie Balsam auf der Seele. Somit gehörte der Cern Wald auf jeden Fall zu einem meiner Wohlfühlorte. Da war es ganz gleich ob ich zwischen den Bäumen umhersprang, an einem Bach saß, auf einen Baum kletterte oder - wie gerade eben - auf Gavotte ritt. Immer wieder streichelte ich dem Tier über das Fell und konnte spüren, wie wohl sich auch die Stute fühlte. Somit konnte ich nicht anders als ein sachtes Lächeln aufzusetzen und den Moment einfach zu genießen.
Jetzt gab es keinen Streit zwischen Arrow und mir. Jetzt gab es keine Verfolger, auf die wir achten mussten. Jetzt gab es nur uns in diesem wunderschönen Wald.

"Arrow, schau mal", kündigte ich an und zeigte nach vorne, wo man den großen Bach - oder kleinen Fluss? - sehen konnte. "Wir sind hier." Man konnte auch schon das Plätschern vernehmen, welches Schritt für Schritt sich sogar intensivierte. In der Nähe stoppte er sein Reittier, ehe er zügig abstieg und die Zügel über den Kopf der Stute schob um sie festzubinden. Sogleich dies erledigt war, senkte sich ihr Haupt und gönnte sich etwas vom feinen Gras des Waldes. "Oh nein, ich wollte nur warten, bis sie steht.", erklärte ich mich und schwang ebenso das rechte Bein über den Rücken des Tieres, ehe ich mit beiden Beinen wieder auf dem Boden landete. Behutsam strich ich dem Pferd über den Rücken und den Bauch. "Danke Gavotte.", flüsterte ich ihr zu, ehe ich mich zu Arrow wandte, jedoch nur wenige Schritte von dem Pferd mich wegbegab. Sogleich packte er seine Tasche aus um damit eine Stelle am Fluss zu suchen, wo er seine Wäsche waschen konnte. "Wenn es dich nicht stört, dann werd ich ihn mal rufen."
Ich hatte zuvor schon angekündigt, dass ich nach Shiba sehen wollte, weshalb ich noch ein paar weitere Schritte mich von Gavotte entfernte, ehe ich meine kleine Holzpfeife, die ich als Kette umgehängt hatte unter meiner Kleidung hervorkramte und sie zwischen meine Lippen steckte. Ein hoher Ton schnellte durch den Wald und ich konnte fühlen, wie er jegliche Zwischenräume für einen kurzen Augenblick nur befüllte und weiter sauste. Ich hielt inne um eine mögliche Antwort zu hören, sah in diesem Moment einfach in die Weite ohne einen fixen Punkt zu anvisieren.
"Merkwürdig. Kein Heulen?"
So entschied ich mich, erneut einen Pfeifton abzulassen. Im Nu hörte ich mehrere Wölfe aufheulen - um genau zu sein vier verschiedene Stimmen. Doch keine davon war Shiba. Ziemlich irritiert drehte ich mich im Kreis um jeden Ton aufnehmen zu können und blieb mit dem Rücken zu Arrow stehen. "Was ist denn da los?" Ich konnte leider nicht erkennen, was sie mir mitteilen wollten, weshalb ich erneut kurz nachdem das Wolfsrudel verstummt war, einen letzten Pfiff durch den Wald sausen ließ. Nur mehr zwei Wölfe antworteten darauf mit einem kurzen Heulen, drehte mich erneut um die eigene Achse und legte den Zeigefinger an mein Kinn. "Er ist doch nicht zu weit weg?", überlegte ich und verstand, dass die Wölfe mir nur mitteilen wollten, dass mein weißer Begleiter nicht bei ihnen war.
Ich verstummte gänzlich, während ich überlegte, was ich nun tun sollte. Dies kam sehr selten vor, dass er mir nicht antwortete. Dabei vergaß ich völlig, dass ich nicht alleine hier war, während ich mich wieder am selben Platz etwas drehte und schmollend in den Wald hinaussah. "Hm.", grübelte ich laut, "Wo bist du?" Vielleicht antwortete er mir jetzt ja....?
Ich schüttelte irritiert den Kopf.

19In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Mai 27, 2022 11:47 am

Arrow

Arrow

“Nur zu“, erwiderte er, da er Nora nicht so wegen Shiba gefragt hätte, wenn er etwas dagegen gehabt hätte. Er warf Gavotte jedoch einen etwas längeren Blick zu und heftete diesen dann an den Hinterkopf der jungen Frau, die ihr über den Rücken und den Bauch strich, weil er sich an ihre Pfeife erinnerte. Und nicht wusste, ob das Pferd es wirklich ganz entspannt nahm, wenn der riesige Wolf angelaufen kam. Nun, sie kannte ihn mittlerweile, sie würde hoffentlich nicht durchgehen.
Nebenbei bemerkt war es erstaunlich, dass Gavotte Nora nur einen kurzen Blick zuwarf und ihre Ohren sich etwas nach hinten drehten, als sie sie am Bauch streichelte. Eigentlich mochte sie das nicht, aber sie ließ sie gewähren. Nur den Schweif schlug sie dabei zweimal energisch um die Hinterbeine und schnaubte dann.
Arrow wandte sich dem Flusslauf zu und war einen Augenblick lang damit beschäftigt, die Kleidung etwas zu sortieren, ehe er das erste Kleidungsstück ins Wasser tauchte, um es auszuwaschen. Der Fluss war eiskalt, doch es würde schon gehen. Jetzt, wo diese tiefsitzende Kälte nicht mehr in ihm steckte, ertrug er die Temperaturen wieder sehr viel besser. Was natürlich nicht bedeutete, dass es schön war, sich die Hände in Eisklumpen verwandeln zu lassen.
Erneut sah er auf und warf der Stute einen Blick zu, als Nora in ihre kleine Pfeife blies, deren hohes Fiepen nicht unbedingt angenehm war. Wie zu erwarten, schaute sie hoch und wurde aufmerksam, wirkte jedoch nicht beunruhigt und fraß weiter. Arrow fiel sehr wohl auf, dass es zunächst still blieb, er befasste sich jedoch zunächst nicht weiter damit. Erst, als sie noch einmal die Pfeife benutzte und daraufhin mehrere Wölfe antworteten – und dann noch einmal, unterbrach er seine Arbeit.
“Kommt das … öfter vor?“, fragte er, konnte sich die Antwort jedoch schon denken. Er sah zu Nora auf und beobachtete sie skeptisch. “Wüsstest du denn, wo du ihn suchen musst?“ Der Cern-Wald war riesig, und wenn Shiba beschlossen hatte, weiter wegzugehen, wäre eine Suche ohne Anhaltspunkte müßig. Aber vielleicht konnten die anderen Wölfe helfen?
Ja, er wollte lieber nicht darüber nachdenken, was Pferdeschwanz über den Wolf gesagt hatte und dass er vielleicht verletzt sein könnte. Oder Schlimmeres. Erst mal nicht davon ausgehen.



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20In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Mai 27, 2022 8:01 pm

Nora

Nora

Ich hatte ohnehin nicht erwartet, dass er etwas dagegen hatte, wenn ich Shiba zu mir rief. Ob er ihn denn mochte? Oder ob er einfach nur akzeptierte, dass er ein Teil von mir war? Wohl schien es mehr zu stören, dass ich ganze drei Mal in das Instrument bließ um mich zu vergewissern, dass Shiba wirklich nicht in der näheren Umgebung war, was auch verständlich war. Beim Waschen und Grasen wollte man doch lieber die Ruhe haben und nicht von solch einer nervigen Wolfspfeife gestört werden, die zudem dem Heulen eines Wolfes doch eine gewisse Ähnlichkeit hatte.
Ich drehte mich auf der Stelle verweilend um, als Arrow zu mir sprach und wohl erkannte, was das Problem war. "J-ja, das kann schonmal passieren. Das ist sicher ... nichts Schlimmes", erklärte ich und versuchte sogleich mein eigenes Gemüt damit zu beruhigen. Tatsächlich war es nicht das erste Mal, dass er sich nicht sofort bei mir meldet. Auch bei seiner zweiten Frage konnte ich nur eine unsichere Antwort geben, während ich ihm immer noch in seine braunen Augen blickte: "Mh, vielleicht..." Das half dem jungen Mann wohl genauso wenig wie mir. Jedoch übermittelte mir der Schwarzhaarige eine Idee, die ich sogleich in die Tat umsetzte. Zumindest war es ein Versuch wert. So kniete ich mich auf den Boden und drückte meine beiden Handflächen auf den Erdboden, welcher sich kalt und erdig anfühlte. Ich schloss meine Augen für einen Moment und atmete durch den Mund tief durch, ehe ich mich auf die Bewegungen am Erdboden konzentrierte. Ich fokusierte mich besonders auf den Bereich vor mir, da hinter mir ja Lishu war und da wir von dieser Gegend gerade erst kamen.
Für mich fühlte es sich so an, als würde ich blitzschnell durch den Wald rennen und wie ein Uhu jede noch so kleine Bewegung von Pflanzen, Tieren und Menschen wahrnehmen können. So erkannte ich Vögel, die versuchten eine Nuss zu knacken, Eichhörnchen, die ihr Versteck suchten jedoch keinen Shiba weit und breit. "Ich kann es dir nicht sagen, aber... Sonst mach ich mich später einfach auf den Weg in diese Richtung und werde Ausschau halten, vielleicht tut sich ja demnächst etwas auf. Das Rudel weiß ja Bescheid, dass ich ihn suche." Es beruhigte mich, dies auszusprechen. Wirklich. Womöglich tat es mir besser als Arrow.
Ich öffnete die Augen und raffte mich wieder hoch, ehe ich zu dem besagten jungen Mann rüber lief und unmittelbar vor ihm stehen blieb. "Achja, fast vergessen.", meinte ich und kramte unter meinem Mantel in der Tasche herum, ehe ich drei Nüsse herauskramte und sie ihm mit offener Hand hinhielt. "Nutz doch die Waschnüsse, dann wird es sauberer und es duftet besser, als wenn du es nur mit kaltem Wasser wäscht.", erklärte ich und fixierte sein Gesicht. Er war wohl nicht so geschickt darin die Wäsche zu machen, oder hatte er bereits alle seine Nüsse aufgebraucht?

21In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Mai 27, 2022 8:52 pm

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Nora klang eindeutig wie jemand, der sich selbst einreden wollte, dass stimmte, was sie sagte. Oder sich mit dieser Aussage selbst beruhigen wollte. Sehr selbstsicher klang sie also nicht, weshalb er die Brauen etwas anhob und sie aufmerksam betrachtete. Außerdem nutzte er die Zeit, in der er die Hände nicht in das kalte Wasser tauchte, um sie von unten zwischen die Kniekehlen zu schieben und so etwas wieder aufzuwärmen. Auch seine zweite Frage konnte Nora nicht zufriedenstellend beantworten, wobei er nicht sicher war, ob er mit einer eindeutigen Aussage gerechnet hatte.
Er sah ihr dabei zu, wie sie sich hinkniete und die Hände auf den Boden legte. Er meinte sich daran zu erinnern, sie so etwas schon einmal tun gesehen zu haben, oder vielleicht kam es ihm auch nur so vor, weil er gerade jetzt darauf achtete. Sie schien sich dabei zu konzentrieren und in den Wald zu lauschen. Und wie sie so die Handflächen auf dem Boden platziert hatte... Vielleicht konnte sie dem Leben im Wald nachfühlen oder sie spürte Vibrationen. Was ihn kurz und etwas unpassend zu der verwirrenden Frage weiterleitete, ob sie dadurch auch einen Herzschlag erspüren oder es "hören" bzw. wohl eher fühlen konnte, wenn in einem Nachbarraum gesagt wurde. Und was.
Als sie wieder sprach und Arrow sich bis dahin nicht weiter geregt hatte, um ihre Konzentration nicht zu stören - während Gavotte genüsslich weiterfraß und schnaubte -, wandte er sich wieder dem Wasser zu, um weiterzumachen. "Es ist also wichtig, dass du ihn findest, ja?", schlussfolgerte er, da Nora die Suche nach Shiba noch heute in Angriff nehmen wollte. Wenn es passieren konnte, dass er nicht kam, sie aber trotzdem zu ihm wollte, musste es etwas Wichtiges sein, oder sie machte sich aus demselben Grund Sorgen um den Wolf, aus dem er über sein Nichtauftauchen nachgedacht hatte. "Ich kann dich begleiten, wenn er nicht kommt. Das geht schneller." Und sie war nicht allein unterwegs, was er nicht laut sagte, Nora sich sicherlich aber denken konnte. Außerdem hatte er Freyja "versprochen", dass sie aufpassten, und er fühlte sich auch ein wenig dazu verpflichtet, sie aus diesem Grund nicht alleinzulassen. Vor allem dann, wenn immer noch so ein Restrisiko bestand, dass irgendetwas passierte, was mit dem Amulett zu tun hatte. Das wäre seine Verantwortung, und ganz so ein herzloser Bastard war er dann doch wieder nicht. Ja, und das waren auch ganz bestimmt die einzigen Gründe.
Er sah erneut auf, als Nora zu ihm kam und ihm drei Waschnüsse unter die Nase hielt, die sie ihm ja gerne auch schon vor Minuten hätte geben können. Als er nicht die Hälfte schon erledigt gehabt hatte. Ihm war ganz kurz die Überlegung anzusehen, ob ein Kommentar sich an dieser Stelle lohnen würde, er verbiss ihn sich jedoch aus dem Grund, dass sicher nichts Nettes zurückkommen würde - und es schließlich sie war, die die Waschnüsse bei sich hatte. Daher nahm er sie ihr mit der eigenen eiskalten Hand aus der ihren und wandte sich wieder den Kleidungsstücken zu. Er war davon ausgegangen, mit der Kleidung, die er bei sich gehabt hatte, auszukommen. Und die eine Ausfertigung nicht des nachts einmal komplett durchzuschwitzen. Ergo hatte er keine eigenen Waschnüsse im Gepäck. "Sehr aufmerksam von dir", sagte er nüchtern, statt mit der Spitzfindigkeit um die Ecke zu kommen, dass die Kleidung nicht wirklich schmutzig war. Und auch nicht stank. Dass sie letzteres nicht gemeint hatte, war ihm klar. Oder zumindest wäre sie die erste gewesen, die ihm durch die Blume zu verstehen gab, dass er der getragenen Kleidung einen unangenehmen Geruch verpasst hatte.
Da allerdings auch die Haori zu den Sachen zählte, die er in der Nacht getragen hatte, weil er noch gefroren hatte, war diese als nächstes dran und er streifte sie sich von den Schultern, um sie anschließend in den Fluss zu tauchen und mit einer der Waschnüsse auszureiben. Das Katana legte er behutsam hinter sich ab.



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22In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes So Mai 29, 2022 11:41 am

Nora

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Mir fiel gar nicht auf, dass Arrow mich bei der Suche nach Hinweisen auf Shiba beobachtete und in seinen Bewegungen verstummte, sodass ich mich besser konzentrieren konnte. Dass er meine Fähigkeiten wohl hinterfragte und gerne wüsste, wie intensiv ich diese ausüben konnte, war mir nicht bewusst. Ansonsten hätte ich ihm gerne erklärt, dass dies auf erdigem Boden oder an Bäumen und Pflanzen am Besten funktionierte und ich den Rest an möglichen Bodenmaterialien noch nicht ausgereift trainiert hatte. Doch in Cern-Yon war das natürlich sehr gut möglich, da ja so ziemlich alles aus Erde bestand.
"Ja.", beantwortete ich die wohl etwas rhetorisch gestellte Frage nach der Dringlichkeit und beobachtete ihn dabei, wie er weiter seine Tätigkeit ausführte. Ich hatte natürlich erhofft, dass er mich begleiten würde. Doch da ich noch nicht wirklich einen Plan davon hatte, wie ich vorgehen sollte und es eher eine Suche auf gut Glück werden würde, war ich mir unsicher, ob ich ihn mitnehmen sollte. Dennoch nickte ich mit einem freundlichen Lächeln. "Das wäre lieb von dir, danke." Dass er es als Pflicht ansah oder sich etwas anderes dabei dachte, konnte ich ja nicht wissen. Für mich war es nur praktisch mit dem Pferd zügiger voran zu kommen, als wenn ich zu Fuß unterwegs war. Dahingehend konnte ich seine Hilfe nur zu gut benötigen und nahm sie natürlich an.
Als ich ihm die Waschnüsse reichte und er mich mit großen Augen ansah, merkte ich schon, dass er irgendetwas sagen wollte. Schlussendlich nahm der Schwarzhaarige die Nüsse mit seiner eisigen Hand entgegen. "Was hätte er sagen wollen?", überlegte ich und ließ meinen Blick nicht von ihm ab. Dabei hatte ich rein gar keine Hintergedanken gehabt, sondern wollte nur, dass es rentabel war die Hände in dieses eisig kalte Wasser zu geben. Es wäre ja schade, wenn sie am nächsten Tag, wenn er es anziehen wollte, noch dreckig war oder sogar noch unangenehm roch. Nicht, dass ich einen unangenehmen Geruch von ihm wahrgenommen hatte...
Als er sein Katana ablegte und ich ihn dabei beobachtete, wie er seine Haori über die Arme abstreifte um sie ebenso ins Wasser zu legen, beugte ich mich zu ihm herunter ohne auf den Boden zu sitzen. Meine Handflächen ruhten auf meinen Knien, während mein Gesicht die Hände im Wasser beobachtete. Ich hatte gar keine Wechselkleidung für ihn dabei, daran hatte ich schlichtweg nicht gedacht. "Arrow, hättest du was gesagt, wir haben genügend Kleidung zuhause." "Verdammt, warum kommt mir das erst jetzt in den Sinn?" Natürlich hätte er einen Mantel ausleihen können, sodass er seine Haori waschen konnte. Natürlich hätte der Irada auch andere Kleidung abbekommen, sodass er sein gesamtes Repertoire auf Vordermann bringen konnte. Dazu hätte ich nur einen Denkanstoß gebraucht.
Ich wirkte ruhig für die Situation, dass Shiba nicht auf die schnelle auffindbar war. Das lag wohl daran, dass ich in Begleitung war und wusste, dass der Wolf bestimmt einfach nur ... irgendetwas vor hatte. Entweder er wollte mich ärgern oder war etwas weiter weg geraten. Bestimmt lag es nicht an ... "Pferdeschwanz...."
Meine braunen Rehaugen beobachteten die Finger, die mit den Nüssen die Kleidung reinigte.

23In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes So Mai 29, 2022 2:29 pm

Arrow

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Eigentlich gefiel ihm die Vorstellung überhaupt nicht, dass Nora etwas passieren könnte, nur weil sie im Wald unterwegs war und nach Shiba suchte. Und das, weil sie ihm begegnet war und es nun immer noch um dieses bescheuerte Amulett ging, das ihm an einer Kette um den Hals hing und von seiner eigenen Körpertemperatur warm auf der bloßen Haut über dem Brustbein zu spüren war wie eine Berührung. Er hatte, was andere Leute anbelangte, normalerweise keine großen Skrupel, aber herzlos war er eben doch nicht, und er wollte nicht dafür verantwortlich sein, dass Nora nicht mehr in aller Seelenruhe den Wald durchstreifen konnte. Oder dass sie sich Sorgen um ihren pelzigen Freund machen musste.
Tja, ehrlicherweise war es natürlich schon längst zu spät, denn ansonsten hätte er die Zeit um drei oder am besten vier Tage zurückdrehen müssen. Andererseits hoffte er doch immer noch, dass Nora nicht wirklich noch irgendeinem Risiko ausgesetzt war, weil niemand auf die Idee kam, zu denken, dass er sich ein Päuschen in Lishu gönnte oder sie dort lebte. Es hatte dann doch zumindest ein Gutes, wenn alle Leute in diesem Zusammenhang irgendwie annahmen, dass Nora mit ihm befreundet war. Denn dann dachte niemand, dass sie eine Manoah war.
Nachdem dieser Gedankengang erfolgreich sein Gewissen beruhigt hatte, hätte doch eigentlich alles wieder bestens sein sollen, doch Nora hielt es für eine gute Idee, seinem Vorschlag zuzustimmen, indem sie behauptete, dass es lieb von ihm wäre. Lieb, ja. Wie wäre es besser mit "nett" oder "freundlich" oder "aufmerksam"? Wieso denn "lieb"? Vor allem, wenn er es gar nicht machte, damit sie es lieb fand. "Kein Ding", sagte er nur dazu und war froh darüber, sich wieder seiner eigentlichen Tätigkeit zuwenden zu können, auch wenn es nicht lange dauerte, bis Nora ihn erneut unterbrochen hatte.
Arrow war nicht sicher, warum sie anschließend neben ihm stehen blieb und ihm zusah und sich dann sogar auf die Knie gestützt vorlehnte, kommentierte es jedoch nicht. Jedenfalls nicht, bis sie etwas dazu sagte. "Warum hätte ich etwas sagen sollen? Ich hab doch noch genug an, oder nicht", erwiderte er und hob eine Augenbraue, wobei er wieder zu ihr aufsah. Die paar Minuten ohne die Haori hielt er doch wirklich aus, er hatte ihr ja schon gesagt, dass ihm Kälte normalerweise nicht schnell etwas anhatte. Was nicht bedeutete, dass er noch viel von seinen Fingern spürte außer unzählige kleine Nadeln, die ihm jemand in die Haut pikste. Und dann war es ja nicht so, als wollte er auch noch den Rest von dem ausziehen und waschen, was er gerade trug. Oder die Haori danach nicht wieder anziehen.
Er beendete seine Arbeit kurz darauf und legte die Waschnuss zu den anderen beiden neben sich, um den Stoff anschließend auswringen zu können. Das Kleidungsstück landete auf dem kleinen Haufen feuchter Sachen, der sich inzwischen angesammelt hatte, und Arrow ließ sich einen Moment lang Zeit damit, die nassen Hände an den Oberschenkeln trocken zu reiben und wieder ein wenig aufzuwärmen. "Ich werd die Sachen nur noch trocknen. Das dauert ein bisschen." Mit warmer Luft ging es besser und schneller, aber die hatte er nun mal leider nicht zur Verfügung.



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24In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes So Mai 29, 2022 9:25 pm

Nora

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An das Amulett hatte ich wohl schon länger nicht mehr gedacht. Viel eher dachte ich an die Leute, die dieses Teil begehrten und haben wollten. Das war für mich das einzige, was uns Probleme bereiten könnte. Doch die Zeit würde ich nicht zurückdrehen wollen, auch wenn es eine sehr schräge Begegnung mit Arrow war, ich mochte ihn und schätzte die Zeit, die wir miteinander verbrachten - mit dessen Höhen und Tiefen. Wobei ich gewiss auf die Tiefen hätte verzichten können...
Aber Arrow war - auch wenn es nicht immer so wirkte - ein überaus freundlicher, junger Mann und es wäre doch sehr schade gewesen, diese Persönlichkeit nicht kennenzulernen.
Ich blickte irritiert in das Gesicht des Schwarzhaarigen, als er meinte, er habe ja genug Kleidung dabei. Meine Augen wanderten zu dem Teil im Wasser, welches er wusch und schlussendlich alles zur Seite legte. "Ja, aber... das ist ja jetzt... nass?" Mit jedem Wort wurde ich leiser bis ich das letzte Wort nur mehr flüsterte. Ich hörte in meinem Kopf ein leises Klacken, als ob die Räder versuchten sich zu drehen, doch da hing es ordentlich. Irgendetwas verstand ich just in diesem Moment nicht so richtig.
Doch seine letztere Aussage verhalf mir zu mehr Verständnis. "Achja!", entkam es mir mit einem breiten Grinsen, als ich das Rätsel selber löste und mir mit der Handfläche auf die Stirn klatschte. "Haha, du bist ja ein Irada, das hab ich... vergessen.", kommentierte ich, was mir jetzt aber schon wieder etwas peinlich war. Ich beobachtete seine Bewegungen und hielt inne, fragte dann aber doch noch: "Was ist eigentlich Nachts passiert, dass du..." Ich blickte in sein Gesicht um eine Reaktion zu erhaschen, ehe ich fortfuhr: "...dass du so geschwitzt hast?"

25In den Tiefen des Waldes Empty Re: In den Tiefen des Waldes Mo Mai 30, 2022 7:44 am

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Noras irritierter Blick sorgte dafür, dass seiner noch ein wenig skeptischer wurde und sich zu der gehobenen Augenbraue ein paar kleine von den Haaren verborgene Falten auf seiner Stirn gesellten. "Aber nicht die, die ich anhabe?", gab er zurück, auch wenn sie gen Ende hin leiser geworden war. Er hatte jedenfalls nicht vor, auch diese Garnitur noch durchzuschwitzen oder sich damit in den Dreck zu werfen. Und selbst wenn: dann war ja die jetzt gewaschene Kleidung wieder einsatzbereit.
Er wäre sehr überrascht gewesen, von Nora zu hören, dass sie ihn als überaus freundlich wahrnahm, denn sie hatte dafür dann eindeutig eine andere Definition als er. Aber da sie es nicht sagte und hoffentlich auch nicht noch mehr an ihm als lieb bezeichnete als nur sein Angebot, musste er diese Unterhaltung mit ihr nicht führen. Wäre auch irgendwie komisch gewesen – wer überzeugte auch schon eine andere Person davon, dass er nicht freundlich war? In der Regel sollte man sich geschmeichelt fühlen, für netter gehalten zu werden als man sich selbst fand.
Nun. Er nicht. Denn das war nur wieder so eine Sache, mit der er nicht umzugehen wusste.
Fehlende Freundlich- und Liebenswürdigkeit sorgte ebenfalls fast dafür, dass er ihr unter die Nase rieb, dass nicht jeder Irada auf magische Weise seine Klamotten trocknen konnte. Doch erneut bremste er sich frühzeitig, da sein stiller Begleiter ihr mittlerweile ja nicht mehr unbekannt war bzw. sie den Luftzug zum jetzigen Zeitpunkt längst bemerkt haben musste und sie daher wusste, dass er irgendeine Art der Luftmanipulation beherrschen musste. Außerdem reichte es ihm, dass sie sich die Hand vor die Stirn klatschte und grinste.
Er warf ihr einen vielsagenden Blick aus dem Augenwinkel zu und beendete das Aufwärmen der Hände wieder, indem er als erstes die Haori wieder zu sich zog. Es war am sinnvollsten, sie als erstes zu trocknen und dann wieder anzuziehen. Dafür faltete er sie auseinander und legte sie sich über den Schoß, ehe er sie mit der linken festhielt und die rechte Hand mit wenig Abstand darüber hielt. Der Luftstrom, der ihn umgab, glitt an seinem Arm hinab und versetzte den feuchten Stoff in leichte Bewegung, aber Arrow zögerte dann doch wieder, statt darauf zuzugreifen und die Magie aktiv zu benutzen.
Er wusste nicht, ob das Amulett darauf reagieren würde.
Praktischerweise stellte Nora eine weitere, ebenfalls etwas zögernde Frage, die seine Aufmerksamkeit erregte. Er warf ihr erneut einen kurzen Blick zu, eher unwillkürlich, da er sie diesmal nicht unbedingt dabei ansehen wollte. An das zu denken, was da nachts passiert war, fühlte sich immer noch komisch an, wenn er es zu genau tat, und er hatte sich noch nicht so recht überlegt, wie er das Thema ansprechen sollte. Oder ob er das überhaupt wollte. Nora wirkte nicht so, als würde sie unangenehme oder peinlich berührte Erinnerungen daran mit sich herumtragen, also vielleicht war es sogar besser, die Klappe zu halten, statt ihr das ganze wieder ins Gedächtnis zu rufen. Schlimm genug, dass ihm bei ihrer Frage schon wieder Fragwürdiges auf der Zunge lag.
Aber diesmal wurde es nicht ausgesprochen.
"Na ja, ich habe unter einem ganzen Haufen an Decken gelegen, hatte eine gefütterte Jacke an und zwei warme Kissen am Körper", begann er und zupfte den Ärmel des Kleidungsstückes etwas zurecht. "Wenn meine Körpertemperatur sich beim Schlafen wieder reguliert hat, wird es wohl einfach viel zu warm gewesen sein." Dass es so schlimm wurde, hatte er zwar noch nie erlebt, aber ihm war vorher auch noch nie auf so unwohle und tiefsitzende Art klamm und kalt gewesen. Daher fand er die Reaktion nicht weiter merkwürdig. Außerdem war ja jetzt auch alles wieder gut. Allerdings… "Aber ich bin sehr plötzlich wachgeworden. Kann sein, dass ich schlecht geträumt habe." Er erinnerte sich nicht mehr daran. "Wieso fragst du?" Hatte sie sich das wegen den ganzen Decken und den Kernkissen nicht selbst auch denken können?



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.U.n.r.A.v.e.L.

In den Tiefen des Waldes Arrow688
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