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51In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Mi Jun 08, 2022 4:07 pm

Arrow

Arrow

"Hast wohl noch nie einen gesehen...", stellte er leise fest bei der Reaktion des anderen Mannes auf seine Worte, und der Ausdruck in seinen Augen verhärtete sich noch eine Spur weiter. Das merkte er sich - und behielt daher für sich, dass der Vollidiot besser aufpassen sollte, wo er langging und -ritt, wenn er sich wieder auf den Weg machte.
Das hieß, falls er das irgendwann tun wollte, denn er schien sich hier ziemlich wohlzufühlen oder vielmehr zu meinen, dass er das Alphatier spielen musste. Seine Größe und sein energisches Auftreten beeindruckten Arrow keineswegs. Wenn der Umfang einer anderen Person und noch dazu die Größe ihn hätten abschrecken können, stünde er wohl heute nicht hier.
"Siehst du etwa noch jemanden?", gab er zurück und warf Yorik einen weiteren Blick zu, bei dem er sich nun auch wieder zu ihm umwandte, weil Nora mit Shibas Verband fertig war. Er trat etwas näher, da der andere sich unmittelbar vor ihr aufbaute und meinte, ihm sei erlaubt, mit dem Finger auf ihn zu deuten. Der kleine Windzug an ihm zog an seinen Haarsträhnen und versetzte den einen Ärmel der Haori, die zum Glück nichts vom Blut abbekommen hatte, in leichte Bewegung.
Er plante ganz sicher nicht, sich wegen der Art, wie Yorik sich Nora gegenüber verhielt, mit ihm zu streiten, auch wenn ihm das nicht wirklich gefiel; er war in einer Streitpartei allerdings fast nie derjenige, der einfach die Klappe hielt und alles ertrug, bis der andere sich wieder beruhigte. Nur schien er gerade der einzige zu sein, der bemerkte, wie der Wolf hinter ihnen sich dabei abmühte, auf die Beine zu kommen, und der Ansicht war, dass diese Situation hier definitiv nicht passend dafür war, eine hitzige Diskussion zu führen, ob Nora allein zurechtkam und er daran schuld war, dass der Wolf in ein Tellereisen latschte.
Auch diese Aussage merkte er sich, übrigens, und sie ließ ihn nicht ganz so kalt, wie sie gesollt hätte. "Wie wäre es denn, wenn wir uns alle mal beruhigen und Shiba damit einen großen Gefallen tun, huh?", fragte er und neigte den Kopf auf die Seite. Sein Tonfall war dabei alles andere als versöhnlich und diplomatisch und er ließ den anderen nicht aus den Augen. Yorik brauchte gar nicht erst zu versuchen, weiter herumzumeckern. Oder gar handgreiflich zu werden.



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52In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Mi Jun 08, 2022 7:08 pm

Nora

Nora

Nun war auch Arrow so weit Yorik an die Gurgel zu springen. Das erkannte wohl auch ein Blinder, rein von seiner Wortwahl und Gesprächigkeit. Zu Beginn hatte er es noch nett gemeint, doch den neuen Kosename schien ihm nicht so zu gefallen. "Yorik's Auftreten ist aber auch unter aller Schublade!", ärgerte ich mich darüber. Zudem war es mir äußerst peinlich zugeben zu müssen, mit einem derartigen Mann eine geraume Zeit zusammen gewesen zu sein. Zu meiner Verteidigung jedoch war er vor - und auch zu Beginn - unserer Beziehung viel liebevoller und empathischer. Sein Misstrauen galt wohl jedem ihm unbekannten Mann, der neben mir stand, egal ob Fremder oder Vertrauter. Und das ging mir gewaltig auf die Nerven!
Als der Irada sich zu mir gesellte und ebenso angespannt wirkte, verunsicherte mich sein Auftreten, insbesondere dieser stetige sachte Luftzug, den ihn umspielte, wenn auch nur kaum merklich. "Halt dich zurück", dachte ich mir nur, da ich mir nicht sicher war, wie das Amulett sich darauf auswirkte. Womöglich drückte ich auch genau das aus, indem ich ihn mit hochgezogenen Augenbrauen ansah und musterte, was da noch so kommen mag.
"Yorik...", mahnte ich und blickte den Mann mir gegenüber wieder streng in sein Gesicht. "Geh bitte wieder zurück, wenn du hier nicht helfen kannst oder willst.", empfahl ich ihm und atmete schwer dabei, als würde mich gerade körperlich sehr anstrengen. Erneut plustete er sich auf und zeigte mit seiner Hand in Arrow's Richtung. "Und dich mit dem da alleine lassen? Ganz sicher nicht."
Mit den Augen wanderte ich in das Gesicht des Vernünftigen, welchen ich mit einer etwas sanfteren Mimik anschaute. "Er hat Recht", erklärte ich darauf bedacht, Arrow's Namen nicht zu verwenden, wenn ich es nicht musste. Um die Situation zu beschwichtigen versuchte ich es, indem ich mich umdrehte und über Shiba's Kopf streichelte, wessen Knurren abrupt stoppte. "Du hast sie nicht mehr alle, Nora!" Meine Streicheleinheiten wurden etwas grober, jedoch schüttete diese Tätigkeit ein Hormon in mir aus, dass meinen Stresslevel nicht mehr ansteigen ließ.
Ganz ruhig hob ich den Kopf des Tieres mit beiden Händen hoch, sodass er mir direkt ins Gesicht blickte. Auch wenn seine Augen anatomisch etwas seitlich lagen, konnte er mich gut erkennen. "Also, du stehst jetzt ganz vorsichtig auf und versuchst ein paar Schritte, ja?" Mit meinem Kindheitsfreund sprach ich manchmal wie mit einem Kleinkind, was wohl daran lag, dass ich Tiere generell meist süß fand und dahingehend so reagierte und redete. Ich stellte mich nach hinten zu seinem verletzten Bein und legte meine Hände an seinem Oberschenkel an, wo ich ihn etwas stützen konnte. "Und los!", motivierte ich den Riesenwolf, welcher sich sogleich in Bewegung setzte und schwermütig mit den Vorderpfoten zuerst sich aufraffte. Die Muskulatur in seinem Gesäß strengte sich an die Beine zu bewegen um sich aufzuraffen, jedoch tat er sich sichtlich schwer, weshab ich versuchte mit aller Kraft in hochzudrücken. Unglücklicherweise hatte ich keinen guten Halt am Boden und nur wenig Kraft. Mein hilfesuchender Blick fiel zu Arrow, doch womöglich versagte der Kreislauf des Wolfes etwas, als er es dann schaffte und etwas schwankend drohte wieder zusammenzusacken. "Du schaffst das", motivierte ich das Tier, während Yorik hingegen nur daneben stand und zuschaute.
"Du solltest Kassia rufen.", kommentierter dieser und kam mit einem Vorschlag, dem ich ganz sicher nicht nachgehen würde. "Nein, wir kriegen das schon hin.", entgegnete ich keuchend und hielt mich an Shiba fest, sodass er nicht unkontrolliert umfiel. Meine Aufmerksamkeit galt ganz allein ihm, sodass ich mögliche Anzeichen an Schwäche erkennen sollte. Er war motiviert und strengte sich sogleich an sich fortzubewegen. Mit den Vorderbeinen war das gar kein Problem, das Hinterbein aber zog er an und wagte es verständlicherweise nicht darauf zu treten. Es sah anstrengend aus, so hüpfte ich zügig zu Shiba's Seite um ihn an der Schulter zu stoppen und zurückzuhalten. "Alles gut, alles gut. Halt still!" Ich wollte ihn nicht zu Beginn schon überfordern, da ich spürte, dass es ihn sehr anstrengte.
"Wir schaffen das", wiederholte ich mein Mantra und blickte verunsichert zu Arrow. "Was meinst du?", hätte ich ihn gerne gefragt, doch Yorik kam mir zuvor. "Ich begleite euch.", erklärte er, weshalb ich hoch schaute um zu sehen, ob er das ernst meinte. "Und du schaust dich um, ob noch weitere Fallen hier sind.", versuchte er im Befehlston und nickte Arrow auffordernd zu. Womöglich wollte er mich von dem Irada fernhalten und meine Sicherheit gewähren. Mein vielsagender Blick sollte er jedoch erkennen, dass er mich nicht alleine lassen sollte.

53In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Mi Jun 08, 2022 7:59 pm

Arrow

Arrow

Der Typ hatte wirklich eine Art an sich, die Arrow schon jetzt gewaltig auf den Piss zu gehen begann. Wobei er da vielleicht empfindlicher war als sonst, weil er immer noch ein kleines bisschen angeschlagen war. Und vielleicht auch, weil die Magie ihm dichter unter der Haut saß, seit er sie vor einer kleinen Weile am Fluss benutzt hatte. Jedenfalls tauchte wieder ein leichtes Schimmern in seinen Iriden auf, als wäre die Regenbogenhaut mit einer feinen glatten Schicht überzogen, die blass zu glänzen begann, wenn das Licht in einem bestimmten Winkel hineinfiel. Leuchten konnte man nicht sagen.
Es kostete ihn Überwindung, seinem eigenen Mantra zu folgen und ruhig zu bleiben, als Yorik Nora erwiderte, dass er sie mit ihm - "dem da", wie er sagte - ganz sicher nicht alleinlassen würde. Die schlanken Muskelstränge an seinen Kiefergelenken traten einen Moment lang unter der Haut hervor, als er die Zähne zusammenbiss. Es half, die Finger der rechten Hand einmal leicht zu spreizen und sie dann laaangsam und fest zu schließen, wobei sie zwischendurch nicht ganz zufällig mehr an Klauen erinnerten als an sich einfach krümmende Finger. Vielleicht hätte er an dieser Stelle ein Knurren hören lassen, wenn er weniger nah mit einem Menschen verwandt gewesen wäre. Der Luftzug bauschte sich einen Moment lang um ihn herum auf, doch er zügelte sich. Und wenn es war, um Yorik keinen Anlass zu geben, er könnte mit seiner Skepsis ihm gegenüber auch noch recht haben.
Noras hilfesuchenden Blick an ihn bemerkte er nur, weil sie zuvor auf etwas irritierende und der Situation seltsam entrückte Weise mit dem Wolf zu sprechen begann und dadurch seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er half ihr dabei, Shiba bei dem Versuch, sich aufzurichten, zu stützen, ließ jedoch von ihm ab, sobald er genug Halt zu finden schien, da er vermeiden wollte, ihn zu viel anzufassen, solange er nicht das Gefühl hatte, dass das Tier sein ausdrückliches Einverständnis dazu gab. Er wollte wirklich nicht von ihm gebissen werden.
Nora schien diese Kassia nicht dabeihaben zu wollen, denn bei Yoriks Rat behauptete sie, dass sie es hinkriegen würden. Arrow wusste nicht, wer Kassia war, doch so, wie der Wolf schwankte, würde es eine Ewigkeit dauern, ihn bis nach Lishu zu bekommen, wenn Nora ihn dort versorgen wollte. Als sie sich noch einmal wiederholte und ihm dann einen verunsicherten Blick zuwarf, hätte er erwidern wollen, dass es vielleicht half, wenn Shiba erst einmal etwas trank und eine Pause einlegte, doch Yorik kam nicht nur ihr, sondern auch ihm zuvor.
Er stockte, als er ihm im Befehlston zu verstehen gab, was er zu tun hatte, und drehte sich dann langsam und sehr präzise und fließend zu ihm um. Er starrte ihn einen kurzen Augenblick lang nur an und hielt dabei sehr still, während der Windzug fester als zuvor am Saum seiner Jacke zerrte. "Ach ja?", fragte er den anderen Mann dann und trat gemächlich auf ihn zu, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Er blieb dicht, aber mit genügend Abstand, um das Messer an seiner Seite im Augenwinkel zu haben und seine Bewegungen sehen zu können, vor ihm stehen. "Zum einen", sagte er, "habe ich das schon erledigt. Und zum anderen kann ich es gar nicht leiden, bevormundet zu werden." Seine Mundwinkel hoben sich leicht und der Zug um seinen Mund spannte sich zu einem zynischen schmalen Lächeln.
"Außerdem", fuhr er dann fort und neigte den Kopf erneut zur Seite, diesmal jedoch nur eine kleine, provokante Spur. "... solltest du vielleicht lieber selbst nachsehen, wenn du dir sicher sein willst, dass nicht ich die Fallen am Ende noch aufgestellt habe."



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54In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Do Jun 09, 2022 8:40 am

Nora

Nora

Yorik überspannte den Bogen maßlos. Wenn man sich jedoch in seine Lage versetzte, verstand ich ihn, dass er nur das Beste für mich wollte und dass er darum so extrem gegen Arrow anlehnte. Doch das ging zu weit, vorallem weil ich das gar nicht wollte. Ich wollte nicht, dass er meint besser zu wissen, was gut für mich war. Ich wollte nicht, dass er Arrow blöd anmachte und versuchte den Starken präsentieren zu müssen. Ich wollte ihn nicht. Und das musste er akzeptieren.
Ohne dass der Schwarzhaarige meinen Expartner genauer kennenlernte, wusste ich bereits, dass er ihn nicht ausstehen konnte. "Naja, wie auch..." Ich war froh, dass er mich nicht in Stich ließ und bei Shiba mit anpackte. An Yorik's Gesichtsausdruck war deutlich zu erkennen, dass er der letzte war, der Shiba angreifen wollte. Dahingehend war er nutzlos für mich und gab einfach so gar keine Hilfestellung. Es war bestimmt nicht einfach für den Wolf, doch er konnte sehr stur sein und hatte ein hohes Durchsetzungsvermögen. "Mit viel Hoffnung schaffen wir es bis nach Lishu." Er musste es schaffen - da gab es keinen Weg drumherum. Ich stützte den Körper mit meinem Rücken an seiner Brust, bis das Schwanken sich langsam zurückzog. Währenddessen trat der Irada aufgewühlt zu Yorik, welcher keinen Schritt dabei zurück wich. Im Gegenteil - er plustete sich wie ein Spatz es ebenso tat auf und präsentierte seine Körperstärke indem er eine ordentliche Haltung einnahm, sodass er größer als Arrow wirkte. Es war bestimmt nicht verkehrt, wenn Marienkäfer seinen Standpunkt klarstellte und erklärte, was ihm gegen den Strich ging. Letztere Aussage ließ Yorik jedoch sichtlich nervös werden, insbesondere aufgrund seiner irren Mimik und des provokanten Tonfalls. Seine Augen weiteten sich, während sie sich nach mir umsahen, ich seinen Blick jedoch nur kurz erwidern konnte. "Nora. Nora! Hast du das gehört?", rief er empört und blickte wieder überrascht in sein Gegenüber. "Oh, setz ihm doch nicht solch einen Flummi in den Kopf", forderte ich Arrow auf mit dem Unsinn aufzuhören. Schließlich suchte der bärtige Mann nur nach einem Grund ihm etwas antun zu können. Seine Hand wanderte automatisch an den Griff seines Messers. "Wer zur Hölle bist du? Was treibst du hier? Was willst du von Nora?", stellte er nun konkret die Fragen an ihn und nicht mehr an mich.
Ich blickte auf, als sich Shiba etwas stabilisierte und erkannte, wo die Hand der Nervensäge lag und schreckte etwas hoch. "He... he he!", versuchte ich Arrow's Aufmerksamkeit zu erlangen, bevor er etwas tat, was ihm noch leidtun würde. "Yorik... tut keiner Fliege was zuleide, wirklich!", versuchte ich zu beschwichtigen, sodass Arrow nicht auf dumme Gedanken kam. "Wirklich! Er ist harmlos... er...""Verdammt Nora!", rief er entsetzt über meine Aussage. Natürlich gefiel ihm das ganz und gar nicht, wenn ich ihn als Weichei darstellte. Doch zu seinem eigenen Schutz war dies notwendig.

55In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Do Jun 09, 2022 9:26 am

Arrow

Arrow

"Tch"; ein kurzes, abfälliges Schnauben war zu hören, als Yorik seinen letzteren Worten mehr Wahrheit andichten wollte, als in ihnen steckte. Aber was hatte er auch erwartet? Dass der Idiot es als die sarkastisch-ironische Bemerkung erkannte, die es war? Während der andere Mann sich möglichst groß und gerade gemacht hatte, war Arrows Körperhaltung nur angespannt und ihr wohnte eher eine etwas lauernde Haltung inne. Er wusste ganz genau, was er tat – und er spielte sich nicht auf; er meinte es völlig ernst.
Wenn Yoriks Hand sich nicht auf den Weg zu seinem Messer begeben hätte, hätte er sich sicher die Zeit gelassen, seine Fragen damit zu beantworten, dass er Nora ja wohl offensichtlich in den Wald geschleppt hatte, um sie zu entführen und am Ende umzubringen. Dahingehend achtete er überhaupt nicht auf ihre Einwände, dass er Yorik nicht auch noch Scheiß erzählen und seine Ängste bestärken sollte. Er hatte sie nicht vergessen, doch der andere Mann überspannte aktuell den Bogen sehr eindeutig. Vielleicht war es deshalb ja sogar ganz "gut", dass seine Hand in Richtung des Messers glitt. Denn immerhin unterband er dadurch, dass Arrow ihm weitere haarsträubende Antworten aufs Brot schmierte.
Allerdings bedeutete es auch, dass seine eigene Hand vorschnellte, sich fest um das Handgelenk des anderen legte und er ihm mit einer offensichtlich lange verinnerlichten und dadurch simpel wirkenden Bewegung den Arm verdrehte. Genau so weit, dass es zwar im ersten Augenblick wehtat, er ihn aber nicht verletzte und so nur daran hinderte, dass er das Messer zücken konnte – und es losgelassen hätte, hätte er es bereits in der Hand. Letztlich spielte es dabei keine Rolle, ob ihm bewusst war, dass Yorik nur sehr dick auftrug und ihn mit dem Messer ohnehin nicht ernstlich angegriffen hätte. Vielleicht konnte er es sich denken, aber er hatte selbst sowieso nicht geplant, ihn zu verletzen. Es ging ihm gerade eher darum, die Grenzen zu klären, damit der Typ aufhörte, sich so aufzuführen.
"Gut zu wissen", erwiderte er auf Noras Worte, ohne Yoriks Gesicht aus den Augen zu lassen. "Dann hätten wir das ja jetzt geklärt. Wenn du wissen willst, wer ich bin, solltest du einfach Nora fragen und aufhören, sie wie ein kleines Kind zu behandeln. Vielleicht antwortet sie dann ja auch." Mit einem leichten Ruck ließ er ihn wieder los und trat ohne Hast einen Schritt zurück, sicherheitshalber aufmerksam genug, nun nicht doch noch eine zu kassieren. Die Frage nach dem Wer und Warum und Was überließ er Nora nicht, um es sich einfach zu machen oder weiteres Konfliktmaterial zwischen sie und ihren Ex zu streuen. Er hatte sich nur einverstanden damit erklärt, dass sie es übernahm, wie sie ihn anderen gegenüber nannte, und dass sie die Dorfbewohner im Unwissen über ihn lassen wollte. Es war besser, wenn sie das einforderte, als er, der er ja immerhin der Fremde war, der ganz offensichtlich großes Misstrauen hervorrief. Na gut, bei einem Expartner vielleicht nicht ganz ungewöhnlich.



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56In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Do Jun 09, 2022 10:55 am

Nora

Nora

Natürlich entging Arrow nicht, wie sein Gegenüber nach dem Messer griff, es jedoch nicht zeitig zücken konnte oder es sogar gar nicht erst wollte. Es war wohl mehr eine leere Drohung, die der Schwarzhaarige jedoch ernst nahm und sogleich abwehrte, indem er grob an sein Handgelenk packte, sodass das Messer aus seiner Halterung fiel und auf dem Boden liegen blieb.
"Aua aua aua!", hörte ich ihn nur jammern, war aber sichtlich amüsiert über die Reaktion des Iradas. "Schon gut! Musst nicht gleich handgreiflich werden! Was bist denn du für einer...", murmelte er unzufrieden und hatte wohl gespürt, dass er nicht wirklich im Vorteil war, auch wenn er kräftig aussah. Dass er nur aufgrund der Handgreiflichkeit jedoch eine kurze, wenn auch mürrische, Pause einlegte, war für mich offensichtlich. Womöglich hatte dies auch Arrow schon längst erkannt und dadurch eingegriffen, als es nun wirklich über der Grenze hinaus ging. Der bärtige Mann rieb sich mit der zweiten Hand das Gelenk, welches ihm wohl schmerzte und drückte mit seiner beleidigten Mimik seine Verbitterung aus.
Okay, gut. Niemand war mit der aktuellen Situation einverstanden, das war klar. Aber wie konnte man das Kriegsbeil am besten vergraben? Stimmt - mit einem verletzten Wolf der seine Stimme erhob und ein Liedchen durch den Wald heulen ließ. Eine Antwort von mehreren aus dem Rudel ließ mich durch die Gegend blicken, als suchte ich nach ihnen ab. Jedoch versuchte ich nur zu erkennen, was gerade vor sich ging. Ich trat vor die Schnauze des Wolfes und hielt ihn an seinen Wangen mit beiden Händen fest, blickte ihm tief in die Augen, ehe ich mich - immer noch den Kopf in den Händen haltend - zu den beiden Streithähnen umdrehte. Einer der Beiden, nämlich Yorik, war erstarrt nachdem er das Wolfsrudel gehört hatte. "Die Tiere sind vorgewarnt, dass in dieser Gegend Fallen ausgelegt wurden.", erklärte ich, als hätte ich selbst an der Kommunikation teilgenommen. Durch diesen glücklichen Schnitt hatte Yorik hoffentlich vergessen, seine Fragerei fortzusetzen. Ich nickte mit dem Kopf und trat vorsichtig rückwärts um das große Tier etwas zu leiten und zu beobachten. Nur sehr langsam setzte er eine Pfote auf die andere, wobei er sein verletztes Bein anzog und dadurch humpelte. "Wir schaffen das, stimmts?" Ich setzte ein aufmunterndes Lächeln auf meine Lippen, auch wenn es mir gerade gar nicht gut ging. Doch ich wollte uns allen hier die Motivation geben weiterzumachen.
In der Zwischenzeit hob mein Expartner sein Messer wieder auf um es einzustecken. Ich achtete gar nicht auf ihn, warf nur Arrow einen Blick zu und erhoffte mir, dass er mit Gavotte uns folgen würde. Oder aber auch mit Yorik zurück ins Dorf ritt, schließlich konnten sie beide nicht viel helfen, oder?
"Shiba muss das alleine schaffen", überlegte ich und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, als ich selber rückwärts lief und die Hände an seinem Kopf hielt um meine Energie auf ihn überfließen zu lassen. Wir konnten ihn weder auf ein Pferd setzen, noch selber tragen. "Das machst du gut, wirklich!", motivierte ich ihn. Würde Arrow seinen Gedanken aussprechen, musste ich ihm zustimmen, dass wir so eine Ewigkeit brauchten um bis nach Lishu zu kommen. Jedoch sah ich keinen anderen Ausweg.
Als Shiba das Tempo etwas erhöhte, hielt ich ihn mit einer Handfläche an der Seite und lief mit ihm mit. Währenddessen hatte Yorik bereits sein Pferd zu sich genommen um es mitzuführen, hielt sich jedoch aufgrund der Sturheit des Tieres auf Abstand. Er beobachtete mich genau, was mir unangenehm war. Meine Augen fixierten sich auf den Weg und mein Begleittier, sodass ich ihn nicht ansehen musste.
"Ich hol den Wagen.", kam Yorik die Idee und blickte mich aufgeregt wie ein Kleinkind an. "Nora, ich hol den Wagen! Dann kann Shiba sich hinlegen."
"Verdammt", fluchte ich innerlich. "Das ist eine gute Idee." Mein Blick fiel zu Arrow, womöglich suchte ich nach Bestätigung.

57In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Do Jun 09, 2022 11:45 am

Arrow

Arrow

Arrow zog bei dem Kommentar des anderen Mannes diesmal nur die Augenbraue in die Höhe und senkte den Blick vielsagend hinunter auf das Messer, das auf dem Boden gelandet war. War wohl keine Frage, wer hier kurzzeitig geplant hatte, als erster handgreiflich zu werden. Er zügelte sich und drängte das Kribbeln in den Fingerspitzen zurück, wobei sich nun auch der nervöse Windzug ein wenig beruhige. Er trat einen weiteren Schritt zurück und hoffte, dass Yorik nun erst mal das Maul gestopft war und er nicht noch einmal auf die Idee kam, ihn herumzukommandieren.
Er wandte sich von ihm ab, als Shiba nun ein Heulen in den Wald entließ, zu dem er sich wahrscheinlich aufraffen musste. Als Nora ihn gesucht hatte, war sehr viel weniger von ihm gekommen. Nun, jetzt steckte er aber auch nicht mehr mit dem Bein in der Falle. Wenn er jetzt nicht mehr so starke Schmerzen hatte, konnte er vielleicht sogar nach und nach ein paar Kräfte mobilisieren? Trotzdem war Arrow immer noch der Ansicht, dass es bis nach Lishu eine Ewigkeit dauern würde, zumal in diesem Tempo. Aus verschiedenen Richtungen waren Antworten der anderen Wölfe zu hören. Es war praktisch für sie, dass sie so über die Gefahr von Fallen kommunizieren konnten.
Arrow unterdrückte ein Seufzen und den neuerlichen Impuls, sich mit den Fingern durch die Haare zu fahren. Das Blut an seinen Händen war mittlerweile eingetrocknet und verpasste der Haut ein unangenehmes Gefühl.
"Wir könnten erst zurück zum Fluss gehen", sagte er zu Nora, die Shiba gutzuredete. "Er hat viel Blut verloren. Es ist wichtig, dass er genug trinkt." Ein wirklicher Umweg schien es zwar nicht zu sein, aber alles, was aktuell nicht zurück Richtung Lishu ging… Als sie Gavotte näherkamen, lief er zu ihr hinüber, um sie loszubinden, weil sie nervös mit dem Kopf schlug und sich hin und her drehte. "Kommst du mit einem Wagen bis hier durch?", fragte er dabei Yorik. Die Falle hatte ja nicht auf einem breiten befahrenen Weg ausgelegen. Er kannte sich in der Gegend nicht genug aus, um zu wissen, ob der nächste Weg nahe genug lag, dass sie Shiba dorthin bringen und warten konnten. Die Idee war ansonsten natürlich nicht schlecht.
Er strich der Stute über den Hals, während sie nun ein wenig herumtänzelte, offensichtlich überfordert mit der Information, dass ein humpelnder, nach Blut riechender großer Wolf, den sie schon mal getroffen hatte und immer noch sehr suspekt fand, sich zusammen mit einem ihrer eigenen Artgenossen näherte. "Ist schon gut, mein Mädchen", sagte er, als sie nun doch einmal wieherte und die Nüstern blähte.



Zuletzt von Arrow am Do Jun 09, 2022 8:27 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet



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58In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Do Jun 09, 2022 7:41 pm

Nora

Nora

"Zum Fluss, ja", stimmte ich ein und war wohl über jeden Vorschlag des Irada froh. Ich hielt mich dicht an dem Fell des Wolfes, welcher nur schwermütig seinen Körper bewegte. Dabei vergaß ich völlig auf die Stimmung der Stute zu achten, schließlich war mir mein Begleittier doch um einiges wichtiger als Gavotte. Ihr Besitzer konnte sich ja ebenso gut, wenn natürlich nicht besser, um es kümmern und darauf achten, dass sie ruhig und nicht zu aufgedreht wurde.
Arrow hinterfragte die Idee des Mannes, weshalb er etwas verunsichert wirkte, jedoch dennoch auf seine Idee beharrte. "Mh ja, es könnte schon klappen. Was meinste arbeiten wir sonst im Wald?", konterte dieser und blickte hoffnungsvoll zu mir. "Komm schon Nora, das kann klappen." Es war süß, wie hoffnungsvoll er war und seinen Einfall anpreiste. Insbesondere nach diesem holprigen Fehlstart, den er hingelegt hatte.
Da Shiba gerade in eine Art Trance verfiel und immer weiter humpelte, hielt ich nicht inne, nickte ihm dann aber zu. "Yorik, du holst den Wagen und wirst beim Weg zum Fluss abbiegen. Bis dahin schaffen wir es bestimmt.", schlug ich vor und war froh, dass Yorik einstimmte, wenn auch nur mit einem brummenden Nicken. Zügig steckte er seinen Fuß in den Steigbügel, ehe er sich am Sattel hochzog und sich hineinsetzte. "Okay." Er riss an den Zügeln um sein massives Pferd zu Arrow zu führen, wobei es ihm scheinbar einerlei war, dass er die Nervosität der Stute erhöhte. Dort hielt er inne und blickte ihn mit einer ernsten Mimik an, während das Pferd mehrmals unruhig den Kopf hob. "Wenn du ihr was antust, bist du einen Kopf kürzer, verstanden?", drohte er erneut. Ich schnalzte genervt mit der Zunge, was der Bärtige als Anlass empfand sein Pferd in Richtung Lishu zu lenken und loszureiten. Ziemlich schnell erhöhte er das Tempo des Tieres in ein Galopp, sodass er wohl schnellstmöglichst wieder zurückkehren konnte.
"Wir werden uns schon finden", überlegte ich und hatte diesbezüglich überhaupt keine Furcht, doch mit Arrow und Shiba alleine am Fluss sitzen zu müssen. Wir haben einen Treffpunkt vereinbart, weshalb es für einen Dorfbewohner unmöglich war dies zu verfehlen, wenn auch die Lokalität etwas ungenau war.
Ich seufzte laut hörbar als ich nur mehr von weitem die Hufenschritte des Gauls hören konnte und versuchte ebenso das monotone Tempo des Wolfes beizubehalten. Mit jedem Schritt wippte er angeschlagen mit seiner Schnauze mit. Das einzige, was mich nervös machte, war der Fakt, dass ich nicht voraussagen konnte, ob wir es wirklich bis zum Fluss schafften oder nicht.
"Tut mir leid...", entschuldigte ich mich am Ende doch noch, obwohl Arrow mich zuvor schon ermahnte, ich solle das häufige Entschuldigen unterlassen. "Er ist ein Arsch." Diese Aussage hätte ich wohl nicht machen müssen, da dies eindeutig war. Und dennoch tat es gut, es auszusprechen. "Aber du kannst davon ausgehen, dass wenn du mir was antun solltest..." Ich drehte meinen Kopf zu ihm um und schenkte ihm ein warmes Lächeln, was so überhaupt gar nicht zur Situation passte. "...dann kürze ich höchstpersönlich dir den Kopf." Mit einem Sackmesser. Oder dem Gebiss eines Wolfes - vielleicht hatte Shiba ja Hunger und musste zu Kräften kommen.
Doch ich ging nun wirklich nicht davon aus mit Arrow hier im Wald in Gefahr zu sein - zumindest hatte ich keine Angst vor ihm. Dafür kannte ich ihn schon zu gut - "Oder?"

59In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Do Jun 09, 2022 8:13 pm

Arrow

Arrow

Arrow zog es vor, seine Gedanken über Yoriks Frage nicht laut zu äußern, und fuhr sich mit der Zungenspitze über den rechten oberen Eckzahn, um sich in Geduld zu üben. Es half ihm ein wenig, sich innerlich ein paar Notizen zu machen, worauf er alles so zurückkommen würde, wenn er sich eingehender mit ihm würde auseinandersetzen müssen. Allerdings hoffte er, dass dem nicht so sein würde. Er war nur noch heute hier und hatte eigentlich nicht geplant, die letzten Stunden damit zuzubringen, sich mit den Dorfbewohnern beschäftigen zu müssen, und zu allerletzt mit Noras Ex, der sich nun auch noch als ziemlich lästig herausgestellt hatte. Es war mehr als schwierig, nachzuvollziehen, was sie mal an ihm gefunden hatte, vor allem wo sie ihn auch noch selbst so kratzbürstig behandelte. Andererseits war es durchaus wahrscheinlich, dass er sich ihr gegenüber anders verhalten hatte. Vielleicht plusterte er sich auch nur so auf, weil er den Gedanken nicht ertrug, dass sie sich mit einem anderen Mann abgab. Eifersucht nannte sich das.
Er hatte kein Recht dazu. Vorbei war vorbei.
Nun, nicht, dass es überhaupt ... einen Grund dafür gäbe, eifersüchtig zu sein.
Während die beiden anderen übereinkamen, dass Yorik den Wagen holen und sie beim Fluss wiedertreffen würde, versuchte er weiter, die Stute zu beruhigen. "Hast du immer noch nicht genug?", erwiderte er bei der Drohung, die Yorik aussprach, und warf ihm einen nun wirklich etwas ungehaltenen Blick zu, wobei er Gavotte unter Körpereinsatz daran hindern musste, dem Ackergaul auf die Pelle zu rücken. Als sie nach vorn strebte und sich dem anderen Pferd anschließen wollte, das sich nun entfernte, drängte er sie zurück. Sie riss den Kopf hoch und verlagerte ihr Gewicht sichtbar für einen Moment auf die Hinterhand, als wollte sie vorn hochgehen, aber sie ließ sich glücklicherweise regulieren und drehte eine hektische Runde um ihn, als der Hufschlag leiser wurde. Er zog ihr die Zügel vom Kopf und war in den nächsten Augenblicken damit beschäftigt, sie dazu zu überreden, lieber Nora und Shiba zu folgen. Da die beiden nicht so sehr schnell vorankamen, hatte er genügend Zeit dafür, und sie schien sich am Ende endlich dazu zu entschließen, seinem Urteil zu vertrauen und sich dem humpelnden Wolf anzuschließen. Vielleicht hatte sie das andere Pferd auch schon wieder vergessen.
Er wusste nicht so recht, warum Nora sich entschuldigte. Oder warum sie unbedingt Yoriks letzte Aussage verwenden musste, um einen Scherz zu machen, als wäre es wahrscheinlich, dass er ihr etwas antun würde. Und auch nicht, warum sie dabei lächelte. Er teilte ihren Humor gerade nicht und warf ihr nur schweigend einen Blick zu. Alles, was er ihr hätte sagen können, wäre gewesen, dass weder sie, noch Shiba ihn einen Kopf kürzer machen könnten, wenn sie es versuchen sollten. Auch, wenn Yorik wohl gewissermaßen ein schlechtes Beispiel war, erinnerte dessen Verhalten ihn nur wieder daran, dass es am besten war, so bald hier zu verschwinden, wie möglich.
"Du bist ihm offenbar noch sehr wichtig", sagte er nach ein paar Sekunden und strich Gavotte über den Hals, da sie sich nun ein wenig zu beruhigen schien.



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60In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Do Jun 09, 2022 8:57 pm

Nora

Nora

Endlich war er weg.
Es war, als nähme man mir einen Rucksack voll mit Steinen von den Schulten, das obwohl ich einen riesigen Wolf zuvor gestützt hatte und dieser doch einiges an Gewicht zusammen bringt. Mittlerweile lag nur mehr meine Handfläche an seinem Körper und ich war überaus aufmerksam um gegebenenfalls reagieren zu können. Doch alles was ich da wohl tun könnte, sollte er wirklich umkippen, war, mich darunter begraben zu lassen.
Ich achtete erst gar nicht, wo Arrow sich aufhielt und was er mit Gavotte machte, konnte jedoch hören, dass er wohl ein paar kleinere Schwierigkeiten mit ihr hatte. Im Gleichschritt liefen wir langsam weiter und ließen uns nicht aufhalten, auch nicht als der besagte Mann mit seiner Stute aufholte und somit schaffte, Gavotte dazu zu überreden mitzukommen.
Offensichtlich war die Laune des Schwarzhaarigen derart im Keller, dass er keineswegs auf mein Sticheln einging. Ich seufzte innerlich, dabei hatten wir zuvor doch so einen guten Draht zu einander. Verständlich jedoch, dass er auf die Aussagen des bärtigen Mannes nicht weiter eingehen und womöglich lieber einen Haken darunter machen wollte. Schließlich war mir das auch lieber, als auf dem Thema Yorik hängen zu bleiben.
Doch scheinbar konnten wir noch keinen endgültigen Schlussstrich ziehen, denn es traf mich sehr überraschend, dass Arrow darauf zu sprechen kam, dass ich ihm wohl immer noch wichtig war. So plötzlich wie eine derartige Aussage ausgesprochen wurde, so abrupt wollte ich stehen bleiben, wurde jedoch vom Gewicht des Wolfes weitergezerrt, sodass ich stolpernd weiter lief und erst als ich mich wieder fing ihn anblickte. Ich stöhnte, richtete meinen Blick erneut auf den Weg vor uns. "Das ist mir egal.", keuchte ich und spürte, wie sich mein Magen zusammenkrampfte. Der Gedanke, dass er diesen Unsinn nur aufgrund dessen tat, dass ich ihm wichtig bin, ließ bei mir beinahe ein Magengeschwür auslösen. Mein Schweigen verriet wohl, dass ich diesen Fakt nicht akzeptieren wollte, womöglich weil ich nichts daran ändern konnte. Und wohl gerade deswegen schaffte ich es nicht, meine Gedanken umzulenken und den Fokus auf etwas viel wichtigeres zu legen. "Und was soll ich jetzt bei allen Waldgeistern tun? Zu ihm zurückkehren? Arrow, bitte..."
Das Keuchen des Wolfes und das angestrengte Wippen des Kopfes wurde von Schritt zu Schritt intensiver. Wenigstens hielt er sich in seinem Trance und sparte seine Kräfte, indem er seine restlichen Sinne versuchte wie abzuschalten. Er war nun bei mir in Sicherheit, das war ihm bestimmt bewusst. Seine Alarmbereitschaft hatte er nach dem Aufstehen abgeschaltet, was ich nur befürworten konnte. Einen aufgewühlten, verletzten Riesenwolf war nun wirklich unbrauchbar.

61In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Do Jun 09, 2022 9:17 pm

Arrow

Arrow

Hätte er gewusst, dass seine Aussage diese Reaktion bei Nora hervorrufen würde, hätte er die Klappe gehalten. Er sah zwar nicht sofort zu ihr, da er ja Gavotte den Hals streichelte, doch er hörte ihr Keuchen, und als sein Blick wieder zu ihr glitt, sah sie nicht besonders begeistert aus. Eher so, als würde ihr die Vorstellung, dass sie Yorik noch sehr wichtig war, Bauchschmerzen bereiten.
"Natürlich nicht", erwiderte er fast sofort, als sie zurückfragte, ob sie bei den Waldgeistern zu ihm zurückkehren sollte. Damit, dass sie seinen Namen hinten anhängte, konnte er nicht so recht etwas anfangen. "Eigentlich wollte ich damit nur ausdrücken, dass das der Grund für sein Verhalten ist." Er hob leicht die Schultern. Menschen legten zuweilen interessante und seltsame Verhaltensweisen an den Tag. Arrow vermutete jedenfalls, dass Yorik nicht grundsätzlich ein Arsch war und mit seinem Verhalten nur ausdrückte, dass ihm jegliche Präsenz anderer Männer, für die Nora sich potenziell interessieren könnte, zuwider war. Und dass er um keinen Preis zulassen würde, dass ihr etwas passierte - oder eben, dass er Konsequenzen ziehen würde, wenn es doch geschah. Dass er damit Noras Freiheit beschnitt und sie einengte, war die hässliche Rückseite der Medaille. Das Gegenteil von gut war eben gut gemeint.
Er ließ das Thema fallen, da Nora sich nicht über Yorik unterhalten zu wollen schien - das hatte sie schon vorher nicht gewollt - und er auch keinen gesteigerten Wert darauf legte, über ihn zu sprechen. Es löste eine seltsame Empfindung in ihm aus, dass Yorik ihn so misstrauisch behandeln könnte, nicht nur, weil er Sorge hatte, dass er ihr etwas antat, sondern auch, weil... Er sah einen Moment lang auf seine rechte Hand hinab, die Nora festgehalten hatte, weil ihr aufgefallen war, dass sie kühl war. Dann glitt sein Blick zu Shiba. Das alles war im Grunde sowieso überhaupt nicht wichtig. Die Hauptsache war, dass Nora ihn irgendwie an einen Ort bekam, wo sie sich richtig um ihn kümmern konnte.
"Er schafft das schon", sagte er und nickte zu ihm. "Wesen, die in der Wildnis leben, sind zäh. Wenn er sich ausruhen konnte, geht es ihm sicher schon wieder viel besser."



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62In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Jun 10, 2022 9:26 am

Nora

Nora

Beruhigenderweise verneinte Arrow meine Aussage unverzüglich, drückte jedoch noch einen weiteren Verdacht hinterher. Ich hielt meinen Blick auf den Weg. "Willst du sagen ich bin etwa Schuld an seinem Verhalten?!", fragte ich emotionsgeladen und wollte gar nicht derart aufbrausend ihm gegenüber sein, schließlich traf ihn keinerlei Schuld an dieser Situation, sofern man Yoriks Empfindungen ihm gegenüber nicht berücksichtigte und dessen wohl scherzhaften Aussage, er hätte die Fallen gestellt.
Erneut stolperte ich beinahe, als Shiba stehen blieb und seinen Kopf gegen meine Brust drückte. Schnaubend gab er mir zu verstehen, dass ich wohl gerade selbst nicht Frau meiner Lage war und etwas neben der Spur stand. Alsbald ich in Arrows Augen blickte, empfand ich Reue und Scham aufgrund meines eigenen Fehlverhaltens. Ich hielt einen Moment inne, schaffte es jedoch nicht die Entschuldigung auszusprechen, während ich in sein Gesicht blickte. So wanderte meine Augen zu seiner Hand, welche rot verfärbt war. "Tut mir leid, ich... ich wollte nicht so... aufbrausend sein." Meine Stimme wurde ruhiger und vorallem leiser als zuvor. Es entkam mir erneut ein Seufzen, ehe ich meine eigenen Hände vor mich hinhielt und mich fragte, wieso das hier alles passieren musste. Arrow hatte wohl schon mitbekommen, dass ich eine emotionale Schwäche hatte und mir dabei schwer tat den Fokus auf etwas zu legen, wenn sich dieses Gefühlschaos nicht legte. Denn er war immer wieder das Opfer meiner Ausbrüche und ertrug es wohl unweigerlich - zumindest bist jetzt.
Shiba setzte sich langsam wieder in Bewegung, so tat ich das selbe. Zuerst sagte ich nichts auf die Worte des Schwarzhaarigen, da er bestimmt wusste, dass er Recht hatte. "Am wichtigsten ist es, ihn nachhause zu bringen.", erklärte ich bemüht ruhig und gelassen. Doch das ganze Blut an meiner Kleidung machte mich noch Wahnsinnig! Während die eine Hand stets an Shibas Körper lag, rubbelte ich mit der anderen an meiner Kleidung um das abzubekommen. Gehend blickte ich auf die Hand, doch war das Blut schon derart getrocknet, dass ich es nicht abrubbeln konnte. Immer wieder versuchte ich es in kurzen Sequenzen, doch es half nicht wirklich.
"Zuhause habe ich einige Kräutermischungen, die ihm helfen werden und er kann sich ausruhen, ohne Gefahr zu laufen auf ein wildes Tier oder jemand Fremdes zu stoßen." Ich schielte zu ihm hinüber, ehe ich noch hinterherschob "...oder einen Drachen oder einen Mantikor." Mein Magen hatte sich noch nicht beruhigt, womöglich beschäftigte mich das Thema noch etwas weiter, obwohl wir nicht mehr darüber sprachen. Jedoch waren so viele Gedanken miteinander verkettet, dass es nicht nur Yorik war, über den ich nachdachte, sondern auch wie es sein wird, wenn ich eine Pause von Lishu hatte. "Eine Pause von ihm..."

63In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Jun 10, 2022 10:07 am

Arrow

Arrow

Obwohl klar war, dass Nora immer noch emotional geladen war, fiel es ihm ein wenig schwer, ihre Frage nachzuvollziehen. Offensichtlich hatte er nicht gemeint, dass sie schuld am Verhalten ihres dämlichen Exfreundes war. Diese Unterstellung war ein wenig irritierend und sorgte dafür, dass er den Blick von seiner Hand löste und der kurze Anflug von etwas in seinen Augen zu erkennen war, das man leicht mit Verärgerung verwechseln konnte, als er stattdessen zu Nora sah.
Okay. Er würde einfach gar nichts mehr dazu sagen. Normalerweise war es ihm ja egal, wie andere es auffassten, was er zu vermelden hatte, aber wenn das dazu führte, dass Nora sich wieder in irgendetwas hineinsteigerte und ihn anmaulte, verzichtete er aktuell sehr gerne darauf. Auch wenn er sie durchaus nachvollziehen konnte. Sie sollte sich wohl erst mal einfach abregen. Er blieb nicht stehen, als sie es tat. Das Pferd hatte sich endlich mit dem Vorwärts arrangiert und das war gut so.
"Vergiss es einfach", erwiderte er unverbindlich auf ihre Entschuldigung hin. Den Blick hatte er wieder nach vorn gerichtet und ließ die Zügel etwas lockerer, da Gavotte nicht mehr den Eindruck erweckte, als würde sie überlegen, lieber Reißaus zu nehmen. Er nahm Abstand davon, zu erläutern, was er vorhin gemeint hatte. Sicher wusste Nora das am Ende selbst, und er hatte keine Lust darauf, sich in sinnfreien Erklärungen zu verzetteln, die sie wieder falsch verstand.
Er nickte leicht auf ihre Erklärung hin, sagte aber nun auch dazu nichts mehr. Natürlich wusste sie, was das Beste für Shiba war und was ihm helfen würde. Aber er hatte seine Aussage ja auch nicht gemacht, um ihr einen Ratschlag zu erteilen.



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64In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Jun 10, 2022 1:41 pm

Nora

Nora

Da war sie nun, diese unangenehme Stille nach gesprächlichen Differenzen. Darin waren wir einfach gut, vorallem wenn ich ihm die Worte im Mund verdrehte und meine Auffassungsgabe nicht dem entsprach, was sich der junge Mann wünschte.
"Vergiss es einfach", stimmte ich ihm gedanklich zu, konnte dies jedoch selbstverständlich nicht durchführen. Dass ich nun mit ihm eine Auseinandersetzung aufgrund meines Exfreundes habe, passte mir gerade so gar nicht in den Kram. Schließlich hatten die Beiden nichts miteinander zu tun und ich hätte verhindern wollen, dass die Zwei aufeinander trafen. Zum Einen war es mir unangenehm Arrow gegenüber, dass er so tief in mein Privatleben reinschnuppern konnte. Zum Anderen war mir derartiges Verhalten von Yorik schon öfters aufgefallen, was mir richtig auf die Nerven ging.
"Ich sollte nur Augen für meinen Lieblingsjungen haben...", dachte ich und blickte in das erschöpfte Gesicht des rot-weißen Wolfes. Die Stille zwischen uns machte die Anspannung spürbar, jedoch empfand ich es als unpassend, nun über das Wetter zu reden oder derartiges, weshalb ich stumm blieb.
Es verging etwas Zeit, bis Shiba stehen blieb und den Kopf senkte. Schwer atmend gönnte er sich eine Pause, weshalb ich besorgt meine Hände unter seinen Hals legte und über sein Haupt streichelte. "Du machst das gut, wir habens bald geschafft.", sprach ich zu ihm und versuchte ihn damit zu motivieren weiter zu gehen. Doch ich kannte den Wolf und wusste, wie sehr er am Ende sein musste. Wer wusste schon, wie lange er schon in der Falle saß und wie viel Energie er aufgewendet hatte sich davon loszureißen. Glücklicherweise setzte er seinen Gang fort, immer noch humpelnd und mit mir an seiner Seite. Man konnte bereits das Wasser in der Ferne hören, was mein Gesicht etwas erhellen ließ. Nur kurz schielte ich zu Arrow hinüber, ehe ich mich wieder auf den Weg fokusierte. "Was wohl in seinem Köpfchen gerade so vor sich ging?", fragte ich mich und überlegte, ob er beleidigt war aufgrund dessen, was ich zuvor gesagt hatte. "Oder ist er generell genervt von mir?" Dazu gäbe es genügend Gründe. Vielleicht war er mir doch noch böse, dass ich ihm das Amulett entwendet hatte und wollte es in den gemeinamen Momenten zuvor einfach nicht wahrhaben und ignorierte somit meinen Fehler... um des Frieden willens...

65In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Jun 10, 2022 2:07 pm

Arrow

Arrow

Eigentlich meinte er es so, wie er es gesagt hatte: Nora sollte es einfach vergessen. Es war ein bescheuertes Thema und sie zu stark emotional eingebunden, als dass sie das, was er von sich gegeben hatte, gleich in den richtigen Kontext hatte einordnen können. Deshalb war es ihm nicht besonders wichtig, dass sie sich dafür entschuldigte. Genauso wenig war es offenbar in Ordnung, etwas dazu zu sagen. Also sollte sie einfach einen Haken dahinter machen. So wie er.
Es machte die Stille zwischen ihnen nur leider nicht angenehmer. Trotzdem war ihm gerade nicht danach, ein zwangloses Gespräch mit ihr zu führen, nachdem er zuvor daran gescheitert war und es ohnehin nur dazu gedient hatte, ihr Mut zu machen und sie von Yorik abzulenken. Er war nicht sehr gut darin - natürlich ließ er es dann, wenn es nicht klappte. Und außerdem stimmte es, dass das Auftauchen des anderen Mannes durchaus an mehreren Stellen auch in ihm gerührt hatte. Hinzu kam, dass sie schließlich auch noch mit einem verletzten Shiba unterwegs waren.
Arrow war davon freilich nicht emotional betroffen, Nora hingegen schon, auch wenn sie sich langsam ein wenig zu beruhigen schien. Dennoch. Nichts von dem, was er eigentlich irgendwann im Laufe des Tages hätte zur Sprache bringen wollen, passte hierher. Wahrscheinlich war es sowieso besser, es für sich zu behalten. Es war nicht mehr länger wichtig, es hatte sie schon zuvor nicht mehr beschäftigt, und verglichen hiermit war die Bedeutung dessen lächerlich klein. Lange war er ohnehin nicht mehr hier und dann würde es ohnehin keine Rolle mehr spielen. Also schwieg er.
Er blieb nun doch stehen, als es zwischendurch für einen Moment so wirkte, als wären Shibas Kraftreserven nun aufgebraucht. Das Schnaufen des Wolfes war deutlich zu hören und er ließ den Kopf hängen. Glücklicherweise sammelte er sich nur kurz, sodass sie im Anschluss weitergehen konnten. Das Pferd kaute unruhig auf seinem Gebiss herum und behielt das eine Ohr stets zu ihm gedreht.
Es war eine ziemliche Erleichterung, dass bald das leise Plätschern des Flusses zu hören war. Nicht nur, weil es ein angenehmeres Geräusch war als die Stille zwischen ihnen oder der angestrengte Atem des Wolfes. Es versprach eine kurze Pause. Er merkte, dass die ganze Aktion mit Shiba und dann auch noch Yorik anstrengender gewesen war als es hätte sein sollen. Außerdem war sein Verlangen, das Blut von den Händen zu waschen, unterschwellig ziemlich groß, und Durst verspürte er ebenso.
Als der Fluss schließlich zwischen den Bäumen und Büschen auftauchte, ließ er zuerst die Stute trinken und band sie dann etwas von Shiba entfernt wieder am Führseil fest, damit sie grasen konnte. Allerdings machte sie den Eindruck, als würde es ein paar Minuten dauern, bis sie sich das auch wirklich trauen würde.



Zuletzt von Arrow am Fr Jun 10, 2022 9:13 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet



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66In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Jun 10, 2022 8:34 pm

Nora

Nora

Und so schwiegen wir gemeinsam.
Auch wenn es zu Beginn unangenehm war aufgrund der Spannung, hatte ich das Gefühl mit jedem Schritt erhob mich die Erleichterung und es wurde für mich einfacher neben Arrow zu laufen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Eigentlich war ich auch selber Schuld an dieser Situation - hätte ich das Amulett nicht gestohlen, wäre er wohl nicht nach Lishu gekommen und hätte meinen Expartner nicht kennengelernt. Das alles war also vermeidbar gewesen, wenn ich mich nicht so dumm angestellt hätte.
Der Schwarzhaarige kümmerte sich verständlicherweise um seine Stute, als wir unseren ersten Zielort erreichten und ließ sie trinken und band sie an. Währenddessen schleppte sich der Wolf bis nahe an das Wasser heran, ehe er dort sich niederlegte und seine Schnauze ins kühle Nass tauchte um im Anschluss das Wasser zu trinken. Ich strich ihm erleichtert über seinen Kopf und die kuscheligen Ohren, als er trank und sank neben ihn auf den Boden. Ich seufzte alsbald ich ohne den Blick von Shiba zu wenden meine Hände ins Wasser tauchte und sie mittels reiben versuchte zu reinigen. Als ich mir sicher war, dass der Wolf genug trank und nun eine Pause einlegte, wechselte meine Augen die Aufmerksamkeit auf die eigenen Pfoten, welche in das eisig kalte Wasser eintauchten und langsam das ganze Blut wegwischten.
Ich wusste gar nicht, was ich hätte sagen sollen. So blieb ich weiterhin stumm und beugte mich mit dem Oberkörper über das Wasser. Mit beiden Händen schaufelte ich mir das Wasser ins Gesicht, wobei ich den Blutfleck an den Wangenknochen nicht erreichte, da ich gar nicht wusste, wie ich im Gesicht aussah. Um ehrlich zu sein war es angenehm erst einmal nichts sagen zu müssen. Als Yorik noch bei uns war, wurde zu viel Unsinn gelabert, weshalb die Stille dies nun gut kompensierte.
Dennoch wagte ich einen kurzen Blick zu Arrow, ehe ich wieder aufstand, nachdem ich die Wasserflasche gefüllt hatte und zu dem erschöpften Wolfskörper spazierte. Unmittelbar vor seinem verletzten Bein blieb ich stehen und beugte mich darüber. Meine Hände leerten das Wasser über die Pfote des Hinterbeines um etwas Blut aus dem Fell zu waschen. Das Zucken verriet mir glücklicherweise, dass er noch sehr gutes Gespür darin hatte und womöglich keine Nerven betroffen waren. Ein gutes Zeichen, auch wenn es etwas unpraktisch war, wenn er derart zappelte.
Ich setzte mich auf mein Gesäß nieder mit angewinkelten Beinen und gönnte mir ebenso eine Pause. Den Wolf fixierend strich ich mir mit beiden Händen über mein Gesicht, ehe ich durch meine Haare fuhr und den Zopf unwillkürlich löste. Zwar hatte ich ebenso Durst, doch wollte ich in diesem Moment noch nicht aufstehen um das Wasser wieder zu füllen. Ich sah an mir herunter und erkannte, dass auch meine Kleidung besudelt war, sowohl der Umhang, als auch meine Stiefel. Ein Seufzen entkam mir, ehe ich in Ruhe den Wolf beobachtete, welcher sich seitlich auf die unverletzte Seite hingelegt hatte und seinen Kopf auf den Boden gelegt hatte. Seine Nasenflügel weiteten sich bei jedem Atemzug. Auch er war so leise wie ich und gab kaum einen Muckser von sich. Nur das Plätschern des Wassers durchbrach die Ruhe, die an diesem Ort eingekehrt war.

67In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Fr Jun 10, 2022 9:06 pm

Arrow

Arrow

Shiba und Nora schienen aktuell bei nichts Hilfe zu brauchen. Der Wolf hatte sich aus eigener Kraft bis ans Ufer des Wassers geschleppt und sich hingelegt, sodass er mit dem Maul drankam und etwas trinken konnte. Arrow beobachtete ihn einen Moment lang dabei, um sicherzugehen, dass er nicht nach dreimal Zunge-Eintauchen wieder aufhörte. Nora hatte sich in das Schweigen zwischen ihnen eingefügt, und vielleicht tat es ihr ja auch ganz gut dabei, ihre Gefühle und Gedanken wieder ein wenig zu sortieren und in Reihe zu bekommen, sodass sein Blick auch ihr nur kurz galt und er sich anschließend um sich selbst kümmerte.
Er wusch sich zuerst die Hände im kalten Wasser. Seife hatte natürlich niemand dabei und Waschnüsse halfen bei Haut und Blut wohl nicht wirklich weiter. Dadurch dauerte es etwas länger, sie zu reinigen, wofür er die Blutrückstände sogar unter den kurzen Fingernägeln auswusch. Da er sich nicht hingekniet und nicht so viel von Shiba angefasst hatte wie Nora, hatte er das Glück gehabt, dass außer seines geopferten Hemdes nur der eine Ärmel des Oberteils, das er trug, etwas Blut abbekommen hatte. Da es dunkel war, fiel der Fleck kaum auf. Kaltes Wasser war in diesem Fall besser als warmes, um Blut auszuwaschen, sodass er eine weitere kurze Weile damit beschäftigt war, ihn anzufeuchten und vorsichtig auszureiben. Mit Glück ging der Fleck bei einer gründlicheren Reinigung sogar noch ganz heraus. Für das andere Kleidungsstück würde dies nicht gelten. Das konnte er entsorgen. Nicht, dass er ihm nachtrauern würde.
Er trank etwas, als er sicher war, dass sich kein Blut mehr an seinen Handflächen befand, wusch sich das Gesicht und spuckte aus, dann war er einen weiteren Moment lang damit beschäftigt, auch die Sohlen und Spitzen der Stiefel etwas zu säubern. Das Leder war gut behandelt, weshalb die Flecken auch dort nicht allzu schlimm waren.
Nora hatte sich in der Zwischenzeit um Shibas Bein und sich selbst gekümmert. An ihrem Aufzug hatte und konnte sie aber wohl nicht viel machen. Obwohl sie selbst gar keine Verletzung hatte, sah sie durch ihre helle Kleidung und das ganze Blut darauf sehr viel schlimmer aus.
Arrow betrachtete sie nun einen Augenblick lang sehr viel eingehender, als er vor ihr stehen blieb. "Gib mal her", sagte er dann und streckte auffordernd die Hand nach der Wasserflasche, die sie über Shibas Bein entleert hatte. Er ließ sie sich aushändigen und füllte sie wieder auf, sodass er anschließend neben ihr in die Hocke gehen konnte. Er ließ das eine Knie zu Boden sinken, um sich etwas abzustützen, und deutete sich selbst ins Gesicht in Richtung Wangenknochen, um zu signalisieren, das Nora da noch was hatte. "Du hast noch Blut im Gesicht. Darf ich?" Er goss sich einen Schluck Wasser über die Finger.
Ihr Gesicht war nicht das einzige. Sie hatte sich Blut auch in eine lose Strähne hineingeschmiert, die der Zopf nicht hatte zurückhalten können, welchen sie mittlerweile aber auch wieder aufgelöst hatte.



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68In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Sa Jun 11, 2022 10:13 am

Nora

Nora

Auch Arrow begann sich zu waschen und das Blut von seinen Händen zu entfernen, alsbald er die Stute festgebunden hatte und sich dem Wasser widmete. Bei mir sah das eher aus wie ein Chaos, was daran lag, dass ich völlig ausgeflippt war, als ich Shiba und das viele Rot gesehen hatte. Natürlich achtete ich in diesem Ausnahmezustand keine Sekunde darauf, ob ich mich nun besudelte oder nicht. Das war weder Erst- noch Zweitrangig gewesen in diesem Moment.
Hätte ich mich nun auch darum gekümmert die Flecken aus meiner Kleidung zu bekommen, wäre ich wohl von oben bis unten nass. Bei dieser Kälte wollte ich dies unbedingt vermeiden. Dahingehend hatte ich mich etwas um Shiba gekümmert um auch ihn etwas zu säubern, während er sich ausruhte und wir darauf warteten, dass Yorik auf uns traf. Der Weg war nicht weit weg von hier und er schaffte es bestimmt dem Fluss entlang bis zu uns zu gelangen. Schließlich musste er das mit seinen Arbeitspferden ebenso machen, wenn er arbeitete. "Er ist bestimmt bald wieder zurück", erhoffte ich mir und blieb neben dem ruhigen weißen Tier sitzen.
Mit meinen braunen Rehaugen blickte ich hoch in das Gesicht des Irada, als er vor mir stehen blieb und mich dazu aufforderte ihm meine Wasserflasche zu geben. Ohne nachzufragen überreichte ich ihm diese und beobachtete, wie er sie am Fluss wieder auffüllte. "Hm?", entkam es mir, als Arrow mir nicht sogleich die Flasche aushändigte, sondern vor mir in die Hocke ging um sich mit mir auf eine Ebene zu stellen. Ich nickte auf seine Frage hin und schon goss er etwas Wasser über seine Finger um mir im Gesicht das Blut wegzuwaschen. Das Wasser war zwar kalt, jedoch erschrak ich nicht bei der Berührung. Hätte er mich nicht vorgewarnt, was er im Schilde führte, wäre dies unweigerlich der Fall gewesen. Doch so sah ich ihm nur eindringlich in die Augen und hielt inne, als er mir half mich von den Blutflecken zu befreien.
"Danke, Arrow.", flüsterte ich erleichtert und wurde vom Gefühl der Hoffnung überwältigt, als er mich berührte. Als hätte er den Schalter gefunden, entfernten sich sämtliche Unsicherheiten und Zweifel, die zuvor in meinem Herzen herumwuselten und Unruhe verbreiteten.
Glücklicherweise schien Shiba nichts dagegen zu haben. Auch er konnte sehr beschützend sein und eingreifen, wenn ihm etwas nicht in den Kram passte. Doch womöglich spürte er, dass ich Arrow mochte und keinerlei Gefahr von ihm auszugehen war, auch wenn es ziemlich verrückt war das zu denken und diese Meinung zu manifestieren. Schließlich hätte er allen Grund dazu immer noch böse auf mich zu sein. Das Gedankenspiel konnte noch ausführlicher durchgeführt werden, wenn man bedachte, dass es zwei Seiten gab, was das Amulett betraf. Was, wenn Arrow auf der falschen Seite war und ich mir nur einbildete, dass dies richtig war? Da ich die andere Partei mir nicht anhören oder ansehen konnte, blieb mir ohnehin nichts anderes übrig als auf mein Herz zu hören. Und das sagte ohne Zweifel: Du kannst ihm vertrauen, auch wenn du ihn enttäuscht hat.
Womöglich war ich naiv. Doch es fühlte sich besser an, als ständig alle anzweifeln zu müssen.

69In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Sa Jun 11, 2022 12:39 pm

Arrow

Arrow

Arrow ließ sich von fremden Personen oder anderen Leuten, die nicht aufgrund einer besonderen Beziehung zu ihm oder aufgrund von Notwendigkeit dazu berechtigt waren, nicht gerne einfach so anfassen, also tat er es auch nicht bei anderen. Es sei denn aus diversen vorgenannten Gründen heraus. Daher grabschte er Nora auch nicht einfach ungefragt ins Gesicht, zumal gerade das Gesicht ein Bereich des Körpers war, der von anderen für gewöhnlich nicht anzufassen war. Außerdem ... war das bei ihr so eine Sache.
Seine Hand war noch kalt vom Wasser und das, welches er sich über die Finger gegossen hatte, natürlich ebenfalls. Noras Haut war gleichermaßen kühl von der kalten Luft ringsum. Er rieb ihr vorsichtig mit den Fingerspitzen über den Wangenknochen. Bei ihrem Dank hielt er jedoch inne und krümmte die Finger, sodass sie sich von ihrem Gesicht zurückzogen. Sein Blick richtete sich in ihre Augen und hing einen Moment lang an ihnen, streifte ihre Wimpern, dann den rechten Augeninnenwinkel und ihren Nasenrücken. "Du kannst es ja selbst nicht sehen. Und du willst doch nicht, dass jemand glaubt, du seist verletzt, oder?", sagte er, war nur nicht sicher, ob ihr Dank sich nur auf den Blutfleck in ihrem Gesicht bezog. Er rieb mit den Fingern weiter über ihre Haut, bis das getrocknete Blut sich verschmieren ließ, gab dann noch einmal neues Wasser auf die Finger und wischte die Blutspur nach und nach weg. Ihren Blick mied er dabei nun und fokussierte ihn auf seine Hand, als bedürfte es größter Konzentration und Achtsamkeit, das Blut zu entfernen. Er wirkte sehr ruhig.
Arrow machte sich die Finger noch ein drittes Mal nass und zerrieb die mit getrocknetem Blut vollgeschmierte Strähne  vorsichtig zwischen ihnen. Ganz herausgehen würde das Blut wohl nur, wenn Nora sich die Haare gründlich wusch, aber zumindest klebten sie nicht mehr zusammen und der rote Fleck war weniger gut zu erkennen. Die Hand strich er sich anschließend an der Hose trocken und gab ihr die Flasche, damit sie etwas trinken konnte. Dabei löste er den Stoff von der Taille und legte ihn zusammen mit dem Katana ab. "Zieh die hier an", sagte er und streifte sich dabei die Haori von den Schultern. "Wenn deine Eltern dich in dem sehen, kriegen sie eine Herzattacke." Er nickte vielsagend zu dem Mantel bzw. Umhang, den Nora trug und der so aussah, als wäre sie in einen blutigen Kampf geraten und hätte einige Verletzungen darunter. Die Haori war zwar nicht so lang, dass sie auch das Blut an ihren Beinen und den Stiefeln verbergen würde, auch bei Nora nicht, der sie zu groß war, aber es war besser als nichts und sie musste nicht frieren.



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70In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Sa Jun 11, 2022 4:17 pm

Nora

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Wenn Arrow nur wüsste, wie oft man mir bereits ins Gesicht gegriffen hatte, ganz ohne nachzufragen. Insbesondere meine Großmutter liebte es mich an den Wangen zu packen. Das war ja noch in Ordnung. Aber wenn fremde Personen meinten in mein Gesicht zu grabschen aufgrund der Meinung, ich sei süß, das hielt ich nicht oft und lange aus.
"M-hm", stimmte ich zu, als er sich zurecht legte mir das Gesicht zu waschen. Während der gesamten Prozedur hing ich mit meinen Augen in seinem Gesicht, auch als er erneut kaltes Wasser über die Finger gab um erneut damit das Blut in meinem Gesicht wegzuwischen. Die Ruhe war ansteckend, sodass sich auch mein Puls regulierte und schon beinahe in einen Ruhepuls überging. Als er dann ein weiteres Mal mit Wasser die Finger reinigte und im Anschluss an meinen Haaren zupfte, schielte ich doch zu seiner Hand, die wohl eine verfärbte Strähne säuberte. Auch wenn es merkwürdig klang, genoss ich den Moment seiner ungeteilten Aufmerksamkeit und die kalten, klaren Finger an meiner Haut.
Ich nahm die Flasche und den Rest des Wassers entgegen, die er mir reichte und entnahm ihr einen kräftigen Schluck, ehe sie verschloss und etwas ratlos den Mann vor mir beobachtete, wie er seine Jacke erneut auszog um mich bat, sie anzuziehen. Meine Augen blickten in seine, als ich mir ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen konnte und einen knappen Kommentar dazu. "Du passt auf mich auf." Wie es meine Mutter bei der Verabscheidung gewünscht hat, wenn auch nicht direkt auf diese Weise.
Ich öffnete somit meinen Umhang und zog sie von meinen Schultern, sodass er auf den Boden fiel. Wenn er es als richtig empfand mir seine dunkle Haori zu geben, dann wollte ich ihm diesen Wunsch auch nachkommen. Doch über den Umhang war dies schlecht möglich, obwohl die Jacke weite Ärmel besaß. So schlüpfte ich in die mir zu große Haori und zog sie am Band zusammen, sodass sie besser saß. Ich kannte das Gefühl dieser Jacke und hatte sie zuvor schon bewundert, wie praktisch und leicht sie sich anfühlte.
"Du musst das nicht alles für mich tun", erwähnte ich nebensächlich. "Aber ich bin sehr froh darum...", erweiterte ich in Gedanken und erhoffte mir, dass er aufgrund meiner Aussage nicht alles wieder rückgängig machen wollte. Das einzige was mich hierbei verunsicherte, war, dass ich nicht wusste, wieso er das alles für mich tat. Er unterstützte mich nicht nur physisch sondern auch psychisch. Er versucht mich zu beruhigen, wenn ich in Panik geriet und stützte meinen Rücken, wenn ich zu Recht wütend auf Yorik war. Er kümmerte sich um mein Auftreten vor meinen Eltern und half mir mit Shiba, indem er mir Hoffnungen machte und Mut zusprach. "Aber wieso?"

71In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes Sa Jun 11, 2022 5:19 pm

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Er ließ die Hand, in der er die Haori hielt, etwas sinken. Noras Schmunzeln erwiderte er nicht; natürlich hatte er es bemerkt. "Aktuell will ich nur ein Missverständnis und unnötige Aufregung vermeiden." Es reichte schon, dass Yorik ihm unterstellt hatte, böse Absichten zu haben. Wahrscheinlich hatte er erst auch noch gedacht, dass Arrow für Noras blutbesudelte Aufmachung verantwortlich war, bevor er das mit dem Wolf endlich kapiert hatte. Wenn Noras Eltern jetzt auf den ersten Blick auch noch meinten, dass er ihre geliebte Tochter in die Scheiße geritten hatte und sie verletzt war, würde ihm wahrscheinlich wirklich der Geduldsfaden reißen. Und auch, wenn er sicher irgendwo ankommen würde, sollten sie ihn nach einem Wutausbruch vor die Tür setzen, wollte er es gerade nicht darauf anlegen.
Jedenfalls sagte er sich, dass all das der Hauptgrund dafür war. Wahrheitsgemäß hätte er erklären müssen, dass er nicht wollte, dass sie sich von alldem hier so herunterziehen ließ. Und er sie nicht den Rest des Tages als Häufchen Elend erleben wollte, was ihn wirklich ankotzen und ... nicht gefallen würde. Aber das behielt er für sich.
Er händigte ihr die Haori aus, nachdem sie ohne Widerrede ihren Umhang abgelegt hatte. Das Katana schob er sich in den Gürtel, auch wenn es dort nicht so gut hielt wie an der Taille. Es war ja nicht weit und er wollte es nicht benutzen.
Es gab noch einen weiteren Grund, warum er Nora nicht einfach sich selbst überließ: Hältst du mich wirklich für so herzlos?", fragte er sie und musterte sie einen Augenblick lang mit gehobenen Augenbrauen. Dann stand er auf. Dass sie glaubte, er könnte ihr immer noch böse wegen des Amuletts sein oder deshalb ein Problem mit ihr haben, wusste er nicht. Auch wenn er es von sich aus sowieso nicht klarstellen würde. "Deine Eltern haben Brianna und mich aufgenommen und ihr habt euch um mich gekümert. Ich besitze schon so etwas wie ein Anstandsgefühl, weißt du. Außerdem..."
Gerade wollte er irgendwie versuchen, ihr begreiflich zu machen, dass er sie nicht als lästiges Anhängsel betrachtete, mit dem man sich widerwillig herumschlagen musste, und er nichts gegen sie hatte, doch das Geräusch von Hufen und das Holpern und Schlagen von Rädern auf Waldboden ließ ihn innehalten und letztlich verstummen. Diese Dinge würde er ganz sicher nicht in Anwesenheit ihres Expartners von sich geben. Und sowieso war es nicht unbedingt seine beste Idee heute. Er trat etwas zurück. "Da ist er schon..." Er nahm den Umhang vom Boden und faltete ihn mit der schmutzigen Außenseite grob nach innen zusammen. Anschließend machte er sich daran, ihn in seiner Tasche zu verstauen und zu Gavotte zurückzukehren, damit sie sich nicht noch im Führseil verhedderte, falls sie wegen des anderen Pferdes wieder so aufdrehen sollte.



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72In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes So Jun 12, 2022 12:54 pm

Nora

Nora

"Achso.", entgegnete ich ihm auf seine Erklärung, die plausibel klang, dass er unnötige Aufregung vermeiden wollte. "Und warum möchtest du das vermeiden?", fragte ich ihn in Gedanken, musste aber zugeben, dass ich wohl zu viel darin hineininterpretierte. Arrow war generell eine sehr ruhige Person und womöglich war ihm die Ruhe derart wichtig, dass er immer einen Weg suchte um diese zu gewähren. "Ich bin wohl das komplette Gegenteil zu ihm", überlegte ich und musterte den Mann knapp. Nicht nur äußerliche Gegensätze wie die helle und dunkle Kleidungoder Haare machten uns aus, auch charakterlich war ich viel zu schnell emotional, während er unheimlich ruhig in Ausnahmesituationen war. Er behielt in guten und schlechten Zeiten stets die Fassung, während ich in beide Richtungen ziemlich aufgedreht sein konnte. Womöglich genoss ich aus diesem Grund seine Anwesenheit.
Seine Frage jedoch traf mich ziemlich unerwartet. "Was? Nein! Ich..." Dass er mich mit gehobenen Augenbrauen derart ansah, löste in mir einen Knoten im Hals aus, sodass ich nichts herausbrachte, um mich zu erklären. Im nächsten Moment stand er bereits auf, sodass ich etwas verloren zu ihm hochblicken musste, ehe er erklärte, dass er wohl aus Anstand freundlich zu mir und meinen Eltern war, da es ihm wichtig war. "...und außerdem?"
Erwartungsvoll blickte ich nach oben, wusste jedoch sogleich, warum er verstummte. Ich schaute in die Richtung, aus der die Hufentritte kamen und das laute Poltern des Wagens. "Oh.", entkam es mir etwas enttäuscht, sah im selben Moment noch zu Shiba und war dann aber doch erleichtert, dass diese Misslage nun aufgelöst wurde.
Arrow machte sich bereits an meinen Umhang, nahm ihn hoch und lief zu seiner Stute, während ich mich aufraffte und in die Richtung näher Trat, aus der Yorik kam. Ich winkte ihm, wobei er uns bestimmt bereits gesehen hatte. Meine Augen musterten den Wagen, welcher eine große Ladefläche hatte. Yorik nahm also seinen Rollwagen dafür um Shiba zu transportieren, welch ein Glück, dass er diesen zur Verfügung hatte. Ich hätte nicht gedachte heute derartig froh darüber zu sein Yorik wiederzusehen. Doch er zauberte tatsächlich ein schwaches Lächeln auf meine Lippen, als er zu uns herantrat und den Wagen seitlich zu uns manövrierte. Alsbald er die Zügel losließ, entriss sich sein Pferd und senkte den Kopf zu Boden um das etwas Grün, das vor dem Tier wuchs, zu fressen. Womöglich war es aufgrund der Scheuklappen relativ ruhig und beachtete den ruhig liegenden Wolf erstmal nicht.
"Yorik!", rief ich erfreut und schenkte ihm ein Lächeln. "Du hast es geschafft!" "Natürlich.", brummte er sichtlich zufrieden, doch musterte mich sogleich im nächsten Moment und schien zu entdecken, dass ich mich umgezogen hatte. Alsbald er dies realisierte, schnellte sein Blick zu Arrow hinüber und verdeutlichte ihm mit seiner Mimik seine Missgunst. Dadurch bekam wohl niemand mit, wie ich mit den Augenrollte und mich zu Shiba stellte um erneut sein Kopf hochzuheben und über seine Schnauze zu streicheln. Erneut kniete ich mich auf den Boden um mit ihm auf einer Linie kommunizieren zu können. "Hey, mein Lieber. Es wird Zeit, du kannst dich zuhause nochmal ausruhen, okay?" Da er beinahe weggedöst wäre, was gerade nicht so gut gewesen wäre, schüttelte ich ihn mit einer Hand an seiner Schulter, sodass er den Kopf vorsichtig wieder hob und mit einem Winseln sein Haupt auf meinen Schultern ablegte. Mit seinen Vorderpfoten hielt er seinen Oberkörper etwas in der Luft und dennoch wog sein Kopf alleine gerade so viel, dass ich mich unweigerlich etwas bückte. Mit beiden Händen strich ich durch sein Fell. "Schon gut, wir haben's bald geschafft."
Während Yorik sich an sein Pferd gestellt hatte, um darauf zu achten, dass es nicht plötzlich die Meinung änderte, hielt er den Blick glücklicherweise auf mich gerichtet, und nicht auf seinen ruhigen Erzfeind. Dass er einfach mal nichts sagte, sprach dafür, dass er die Zeit alleine genutzt hatte um darüber nachzudenken. "Hoffentlich."
Nur sehr langsam raffte sich der weiße Körper auf und ließ sich von mir zum Wagen führen. Aufgrund der doppelten Achsen kippte das Gefährt nicht, als er seine Vorderpfoten auf den Wagen hob und hochkrabbeln wollte. Es sah durch und durch unelegant aus und irgendwie auch witzig. Nur leider hatte ich gar nichts zu lachen, als er wie stecken blieb und mit den Hinterbeinen nicht hochkam. "Oh, Shiba", seufzte ich und versuchte ihn am Hinterteil zu stützen und nach vorne zu schieben, was jedoch aufgrund der fehlenden Kraft etwas misslang. Ohne etwas zu sagen eilte Yorik zu mir um mir zu helfen, das schwere Tier auf den Wagen zu heben. Doch es sah so aus, als bräuchten wir noch eine weitere Person, die uns unterstützte. Es war nicht zu unterschätzen wie schwer dieser Wolfskörper war.

73In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes So Jun 12, 2022 1:50 pm

Arrow

Arrow

Seine Frage nach der Herzlosigkeit an Nora war mehr rhetorischer Natur gewesen oder vielmehr, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass er nicht zum Nachtreten neigte und durchaus dazu in der Lage war, jemanden zu unterstützen, wenn es ihm angezeigt erschien. So richtig rhetorisch wäre die Frage wohl nur gewesen, wenn er geglaubt hätte, dass Nora ihn für ein kaltherziges Arschloch hielt. Dass sie das nicht tat, war ihm klar; in diesem Fall würde sie sich kaum mit ihm abgeben. Sie hatte ein gutes Herz und ihre Hilfsbereitschaft war wohl größer, als gut für sie gewesen wäre. Doch dass sie genug Prinzipien besaß, sich nicht an einen menschenverachtenden Bastard zu hängen, lag auf der Hand.
Er erwartete also gar keine Rechtfertigung für ihre Worte von ihr - oder gar, dass sie erklärte, dass er ja so nett war und das doch wirklich nicht tun musste, weil es schon ging und es ihr eigentlich nur leidtat, dass er das alles miterleben und mitansehen musste, blabla. Im Grunde war es sogar sehr gut, dass sie dergleichen nicht von sich geben konnte.
Ebenso praktisch war es, dass das Hufgetrappel des Ackergauls Yoriks Rückkehr ankündigte, denn es verhinderte, dass er Dinge sagen konnte, die bestenfalls nonverbal Ausdruck finden sollten. Na gut, so schlimm war es dann auch wieder nicht. Vielleicht würde er irgendwann den Moment passend finden, um es doch noch auszusprechen, damit Nora nicht bei jeder Gelegenheit dachte, dass sie ihm lästig war.
Nummer drei der sehr willkommenen Zufälle war die Tatsache, dass Arrow sich bereits um Gavotte kümmerte und das Führseil entfernte, um sie stattdessen an den Zügeln zu fassen. Dadurch bekam er nämlich Yoriks missgünstigen, verärgerten Blick nicht mit. Wobei er ihn sich sowieso schon dachte. Der gute Mann wäre sicher in der Lage dazu, ihm zu unterstellen, dass er Nora nur aus unlauteren Dingen half und ihr seine Haori gegeben hatte. Er wusste nicht genau, ob er Yorik aufgefordert hätte, seinen Umhang an Nora weiterzugeben, hätte er es angesprochen, oder ob er dazu übergegangen wäre, seine offensichtliche Eifersucht zu schüren. Er sah gar nicht ein, etwas zu dementieren, das man nicht zu dementieren brauchte.
Er führte das Pferd näher zurück zu Shiba und zu dem Wagen, wo er sie jedoch noch einmal festband, damit er sie nicht die ganze Zeit halten musste. Sie schlug erst ein wenig aufgeregt mit dem Kopf, doch es schien sie zu beruhigen, in der Nähe des anderen Pferdes stehen zu dürfen, welches sie außerdem von ihrer Position aus gut im Auge hatte.
Mit Shiba das schien komplizierter zu sein, als er gedacht hatte. Die Zeit war wohl zu kurz gewesen, als dass er noch Kraft hätte schöpfen können. Die drei statt vier Beine sollten nicht das Problem sein. Die fehlende Energie und der Blutverlust eher. Jedenfalls schaffte der Wolf es nur mit den Vorderbeinen auf den Wagen und hing dann dort zwischen Tür und Angel. Da es mit Noras und auch mit Yoriks Hilfe trotzdem noch nicht funktionierte, fasste er mit an und stemmte die Schulter an einer geeigneten Stelle unter ihn, um den Wolf mit den anderen beiden zusammen hochzuhieven und auf den Wagen zu bekommen. Er war ziemlich schwer, aber zu dritt klappte es schon.



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74In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes So Jun 12, 2022 5:50 pm

Nora

Nora

Ich hingegen hätte gerne noch gehört, was Arrow zu sagen hatte und was er gerade dachte. Womöglich war es aber für uns beide besser, wenn wir die Situation hinnahmen und uns von Yorik unterbrechen ließen. Es gab gerade wichtigere Dinge zu erledigen, als ausführlich eine Konversation zu führen.
Arrow verstand schnell, dass auch er mit anpacken sollte, sodass wir zügig nach Lishu zurückkehren konnten. Gemeinsam schafften wir es den Wolf auf den Wagen zu hieven, welcher sich seitlich hinlegte mit der verletzten Seite nach oben, verständlicherweise. Nachdem ich mich bedankt hatte, blickte ich erst Arrow, dann auch Yorik in die Augen und nickte im Anschluss. Mit einem Hopser sprang auch ich auf den Wagen um mich ganz vorne in den Schneidersitz zu setzen und seinen Kopf auf meinen Schoß zu legen. Beruhigend streichelte ich ihm über die Schnauze und kraulte ihm seine Ohren, sodass ich ihn etwas ablenken konnte, während Yorik sich ebenfalls neben mir vorne hinsetzte und die Zügel in die Hand nahm, nachdem er sein Pferd wieder gelöst hatte. Ziemlich holprig gestaltete sich die Strecke am Fluss entlang, sodass ich den verletzten Fellknäul fest an dessen Nacken hielt und erhoffte mir, dass er ja nicht runterflog. Während ich rückwärts mitfuhr, blickte mein Expartner nach vorne und manövrierte den Wagen so gut es ging durch den Wald.
"Der Umhang sieht besser an dir aus.", kommentierte er murmelnd und sah zu mir um mich zu mustern. Da ich mich jedoch um das Tier auf den Wagen kümmerte, schenkte ich ihm keine Aufmerksamkeit, weshalb er wohl verstummte und sich auf sein eigenes Tier konzentrierte. Wen ich eher ins Auge fasste, war Arrow, welcher mit Gavotte uns folgte und der bestimmt froh darum war, etwas schneller zuhause anzukommen. Denn auch wenn das Zugtier nur im langsamen Schritt laufen konnte aufgrund des schweren Wagens und des holprigen Untergrunds, waren wir jetzt bereits schneller als zuvor beim Weg zum Fluss, wo Shiba selbstständig laufen musste.
Auch wenn ich meinen Blick nicht von Arrow ließ, sprach ich dennoch zum Wagenführer: "Ich bin dir sehr dankbar, Yorik. Wirklich." Ich hätte mir erwartet, dass er einen Freudentanz aufführte, jedoch traf ihn diese Aussage wohl etwas überraschend, weshalb er den Fokus immer noch auf sein Pferd behielt und etwas brauchte, bis er darauf zu antworten wusste. "Das mache ich doch gerne für dich."
Ich beugte mich etwas nach vor um Shiba besser halten zu können und das Gespräch dadurch zu beenden und schielte erneut zu dem Irada. Es ließ mir wohl keine Ruhe, was er noch hätte sagen wollen, kurz bevor Yorik hier auftauchte.

Nach einer eher kürzeren Zeit erreichten wir einen breiteren Pfad, welcher sichtlich angenehmer für Shiba und mich war. Wir bogen nach links ab und meine Muskeln entspannten sich, als das Holpern weniger wurde und ich keine Angst mehr haben musste, dass mir der weiße Wolf vom Wagen fiel. Dieser schnaufte durch und ließ es sich gut gehen, da er intensive Kuscheleinheiten von mir bekam.
Yorik erhöhte das Tempo etwas, als er sich bei mir kurz versicherte, ob das möglich war. Es war mir natürlich sehr Willkommen schneller im Dorf anzukommen.

75In den Tiefen des Waldes - Seite 3 Empty Re: In den Tiefen des Waldes So Jun 12, 2022 6:18 pm

Arrow

Arrow

Zusammen schafften sie es, den Riesenwolf oder vielmehr sein Hinterteil samt -beinen auf den Wagen zu hieven, und sobald klar war, dass er den Rest - der da wäre, sich hinzulegen - allein schaffte, ließ Arrow von ihm ab und ging zurück zu Gavotte, als Nora zu Shiba auf den Wagen kletterte und Yorik sich startklar machte. Er schwang sich diesmal wieder auf ihren Rücken, statt die hinter dem Wagen her zu führen, da sie nun etwas schneller unterwegs waren und er sie nicht die ganze Zeit an den Zügeln zurückhalten musste.
Aufgrund der Tatsache, dass sie zwar hinter dem anderen Pferd herlaufen durfte, aber sich der Wagen samt Wolf direkt vor ihr befand, kam sie nicht auf die Idee, zügiger zu werden, sondern fügte sich in ihr Schicksal und schritt gemäßigt als Schlusslicht der Miniprozession den anderen hinterher. Tat ihr vielleicht auch mal ganz gut. Sie kaute auf dem Gebiss herum und senkte hin und wieder den leicht gebogenen Hals.
Arrow verdrehte bei Yoriks Gemurmel innerlich die Augen, da er ihn sehr wohl verstanden hatte. Er verbiss sich die Bemerkung, dass er eine seltsame Vorliebe hatte, wenn er fand, dass Nora in einem blutbesudelten Umhang besser aussah, und tat lieber so, als hätte er ihn gar nicht gehört. Der Kommentar war schließlich auch nicht an ihn gerichtet gewesen. Davon mal abgesehen, trug Nora die Haori ja auch nicht aus modischen Gründen. enigstens ließ auch sie sich nicht dazu herab, etwas dazu zu sagen. Auch wenn es ihrem Verhalten zuvor nach unerwartet kam, dass sie sich kurz darauf bei ihrem Ex bedankte. Wenngleich daran natürlich nichts verwerflich war, immerhin war die Sache mit dem Wagen sehr praktisch und hilfreich.
Ihm fiel auf, dass Nora zu ihm blickte, doch er beachtete sie dahingehend nicht bzw. nicht aktiv. Die meiste Zeit über hing sein Blick an Shiba oder glitt über die Umgebung, um alles ein wenig im Auge zu behalten, auch wenn aktuell alles ruhig wirkte und es nicht weit bis zum Dorf war.
Es ging ein wenig zügiger voran, als sie den holprigen Pfad zwischen den Bäumen hinter sich gelassen hatten und das Arbeitspferd den Wagen einen besseren Weg entlangziehen konnte. Gavotte wurde etwas schneller und hatte absolut nichts dagegen, dass auch das Pferd vor ihr mehr Tempo machte. Nun, dagegen hatte vermutlich niemand etwas. Je schneller sie am Ziel ankamen, desto besser...

->->---> Dorf im Blütenmeer (oder direkt Zuhause der Familie Nawaka?)



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