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Immergrün-Flusslauf

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26Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Mo Jun 29, 2020 7:00 pm

Gast

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Gast

Gemeinsam gelang es ihnen irgendwie den Verband anzulegen, ohne dass alles krumm und schief aussah. Es sah sogar ziemlich anständig aus, dafür dass Est so etwas noch nie wirklich gemacht hatte und Hinues Bewegungen gerade gewissermaßen eingeschränkt waren. Nachdem Est den Knoten festzog, stemmte er stolz die Hände in die Hüften. Vielleicht sollte er das ganze zwar weniger wie ein erfolgreiches Experiment betrachten und mehr wie eine ernste Situation bei der das Wohlergehen einer anderen Person auf dem Spiel stand, aber … so war er eben.
Als Hinue sein Hemd schließlich wieder angezogen hatte, ging Est einmal um den Baumstumpf herum, um Hinue wieder frontal gegenüber zu stehen. Er wollte schließlich nicht mit dessen Hinterkopf sprechen. „Eine Schiene?“, fragte er und verzog nachdenklich das Gesicht. Einen Stock oder ähnliches könnte er wohl auftreiben, aber ob das ausreichte? Ahnungslos kratzte Est sich am Kopf. „Wenn dein Fuß sowieso noch geschwollen ist, dann macht Kühlen am meisten Sinn“, stimmte er Hinue schließlich zu. Er deutete mit einer Geste an, dass Hinue kurz warten sollte und begab sich abermals ins Zelt. Dort kramte er nach den nötigen Utensilien und kehrte nach anderthalb Minuten wieder zu Hinue zurück — im Schlepptau ein weiteres Stückchen Stoff, eine Verbandrolle und eine Schale mit einer klaren Flüssigkeit, die frisch und minzig roch. Est hockte sich im Schneidersitz vor Hinue auf den Boden, tauchte den Stoff in die Flüssigkeit und … hielt erstmal inne. „Welcher Fuß war’s nochmal? Ich erkenne da irgendwie keinen Unterschied.“ Fragend und minimal verlegen sah er zu Hinue hoch, dann wanderte sein Blick wieder zu seinen Füßen, die nicht viel menschenähnliches an sich hatten. Von Neugier gepackt streckte Est einen Zeigefinger aus, um die robust aussehenden Krallen vorsichtig anzustupsen. Was genau er damit bezwecken wollte, wusste er selbst nicht, aber er hatte noch nie ein Wesen wie Hinue gesehen. Es war halt einfach spannend.  

27Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Di Jun 30, 2020 10:49 am

Hinue

Hinue

Ich nickte leicht und stimmte dem Kühlen daher mit einem leisen Seufzen zu, auch wenn es mir nicht gefiel, nicht viel tun zu können. Klar, ich hatte eindeutig schon Schlimmeres erlebt, aber das hier war trotzdem ätzend. So konnte ich also nichts anderes tun als sitzen zu bleiben und abzuwarten, während mein neuer Bekannter zurück ins Zelt kroch und da irgendetwas machte, ehe er mit einigen Sachen zurückkam, darunter eine Schüssel mit Wasser - oder irgendsowas. Normalerweise hätte ich das ganze nicht so prickelnd gefunden, aber ich hielt den Mund. Ich hasste es, hilflos zu sein.
Ein freudloses, kurzes Auflachen kam von mir bei Ests Worten. "Links", sagte ich dann und zog dabei vorsichtig das linke Hosenbein ein wenig hoch. Der Fuß war immer noch etwas zur Seite gedreht und ja, auch ziemlich geschwollen. Und tat echt weh. "Sei bloß vorsichtig!", ermahnte ich Est und sah kritisch dabei zu, wie er die Hand nach meinen Zehen ausstreckte und eine meiner Krallen berührte. Geschah ja auch nicht jeden Tag, dass mich jemand so sah. Oh man...
"Bist du fertig?", fragte ich etwas ungehalten. Der Hunger trug auch nicht gerade dazu bei, dass ich umgänglicher wurde. Und wehe Est war nicht vorsichtig. Die Schmerzen ließen sich nämlich immerhin gerade aushalten, und daher war es eigentlich auch nicht so schlecht, dass ich mich ein wenig davon erholen konnte, während mein Fuß hoffentlich gekühlt wurde und das vielleicht auch angenehmer wurde... ein bisschen zumindest. Ich machte mir keine großen Hoffnungen. Gut gehen würde es mir erst, wenn meine Fähigkeiten zurückkehrten. Und das war mein nächstes größeres Problem...



.: °` Hinue ´° :.
`~. Winddämon .~´

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28Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Di Jun 30, 2020 8:03 pm

Gast

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Gast

Als Hinue das Hosenbein anhob, konnte Est die Schwellung auch gleich viel besser erkennen. Der Fuß war dick und sah wirklich schmerzhaft aus. Est beneidete Hinue gerade jedenfalls kein Stückchen. „Ich bin vorsichtig“, betonte er mit gerunzelter Stirn und ließ es bleiben Hinues Fuß noch einmal aus Interesse anzustupsen, bevor er gleich noch einen Tritt ins Gesicht kassierte. Stattdessen drückte er den Stoff leicht aus, sodass er nicht mehr triefend nass war und legte ihn behutsam um den linken Fuß. Er achtete darauf, dass vor allem der Knöchel bedeckt war, denn an dieser Stelle schien die Schwellung am ärgsten zu sein. Hinue sollte nun innerhalb weniger Sekunden ein angenehm kühlendes Gefühl auf der Haut verspüren. Prüfend schaute Est hoch, jedoch nur um einen ungeduldigen Kommentar zu kassieren. Er biss sich auf die Unterlippe und hielt kurz inne, um eine empörte Antwort zu unterdrücken. „Fast …“ Vielleicht sollte er Hinue irgendwie heimlich einen Beruhigungstrank unterjubeln, um ihn etwas umgänglicher zu machen …
Mit einigen ungeschickten aber schnellen und vorsichtigen Handgriffen war der leichte Verband umgelegt und das Stoffstück konnte nicht mehr verrutschen. „So … und merkst du was? Ist schön kühl, oder? Und dürfte etwa eine Stunde wirken, vielleicht ein bisschen kürzer bei den Temperaturen“, erzählte er und kam nicht umher dabei ein wenig stolz zu klingen. Ob Hinue die Wickel ebenso wertschätzte, war ihm da fast schon egal. Est stellte die Schale erst mal an die Seite und ließ sich seufzend auf den Hosenboden plumpsen. „Hast du sonst noch einen Wunsch oder kann ich mich für fünf Minuten hinsetzen?“ Schmunzelnd streckte er die Beine aus und lehnte sich ein wenig zurück, sodass die wenigen Sonnenstrahlen, die sich durch die Blätter kämpfen konnten, auf dein Gesicht fielen. „Du kommst nicht aus Shushnar, oder?“, fragte er dann und ließ es eher wie eine Feststellung klingen als eine Frage. Gespannt musterte er Hinue, in der Hoffnung er würde Est mehr über sich erzählen.

29Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Di Jun 30, 2020 9:06 pm

Hinue

Hinue

Ich musste zugeben, dass Est tatsächlich vorsichtig war. Und ich war überrascht, dass dieser kleine nasse Stofflappen sich tatsächlich so kühl anfühlte und ein fast schon angenehmes Gefühl in meinem Fuß verbreitete, wenn man mal von dem Schmerz absah. Neugierig geworden beobachtete ich Ests Handgriffe und widerstand dem Drang, probeweise den Fuß zu bewegen, um zu sehen ob es ging.
"Ja, das fühlt sich nicht schlecht an", gab ich durchaus etwas anerkennend zu und hob den Blick zu Est. Ein leichtes Lächeln bildete sich wieder auf meinem Gesicht und auch ich lehnte mich ebenfalls ein wenig zurück, indem ich die rechte Hand hinter mir auf dem Baumstumpf abstützte. Die linke ließ ich locker an meine Seite sinken. Klappte bisher ganz gut, aber ich vermied es noch, sie allzu viel zu bewegen. "Nein, mach nur. Wunschlos glücklich", sagte ich mit schief gewordenem Lächeln, auch wenn das eigentlich nicht stimmte. Sein schlagendes Herz direkt vor mir klang sogar recht verlockend. Aber das war jetzt keine gute Idee. Das musste noch warten. Und ich musste mir etwas überlegen, denn Est würde bestimmt nicht allzu freudig auf die Nachricht reagieren, dass seine neue Bekanntschaft sein Blut trinken wollte.
Der Manoah beschloss wohl, dass die Pause Zeit für ein paar Informationen bot, und da stimmte ich ihm gedanklich auch durchaus zu, nur dass ich nicht gerade drauflosplaudern wollte. Und konnte.
"Nein, aber ich komme viel herum", antwortete ich daher. Und da auch ich meine Informationen wollte, musste ich Est wohl auch das ein oder andere erklären. Weshalb ich nach ein paar Augenblicken weitersprach. "Weißt du, dieser Kobold... der hat mich nicht nur runtergeworfen. Er hat mir auch meine Fähigkeiten geklaut. Sonst wäre ich nicht mehr verletzt und würde auch nicht hier sitzen." Ich setzte mich wieder auf und sah Est aufmerksam an. "Sag, was weißt du über Kobolde?"
Est hatte eben zumindest so geklungen, als wären ihm diese Kerle bekannt. Ich hatte keine Ahnung ob sowas normal war, oder wie die kleine Nervensäge das überhaupt angestellt hatte. Oder ob meine Fähigkeiten von allein zurück kommen würden... oder ob ich sie mir zurückholen musste. Ich konnte nur hoffen, dass der Manoah hier mehr wusste.



.: °` Hinue ´° :.
`~. Winddämon .~´

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30Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Mi Jul 01, 2020 8:49 pm

Gast

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Gast

Das stolze Lächeln auf seinen Lippen wurde bei Hinues anerkennenden Worten noch breiter. Dass er so etwas wie Lob aus dem Mund seiner frechen Bekanntschaft hören würde, hätte Est auch nicht gedacht. Aber es machte ihn irgendwie glücklich; wobei das vielleicht übertrieben war. Zumindest erfüllte es ihn mit einer gewissen Zufriedenheit, das war nicht zu leugnen. „Wunschlos, hm?“, wiederholte Est und gluckste leise in sich hinein. Klang nicht nur sarkastisch, war wahrscheinlich auch so gemeint. Versetzte er sich in Hinues Lage hinein, wäre er jetzt am Verdursten und Verhungern und vermutlich so angeschlagen, dass er um Schmerzmittel betteln würde. Nein, der Baumgeist war wirklich nicht allzu hart im Nehmen, aber das war bei seinem Lebensstil bisher auch nie nötig gewesen.
Etwas eingeschnappt über Hinues knappe Antwort (die nicht mal eine richtige Antwort war) gab Est ein unzufriedenes „Hmpf“ von sich. Eigentlich hätte er weiter nachgebohrt, doch Hinue gab ihm dazu gar nicht die Gelegenheit. Blöd! Was Hinue ihm aber daraufhin offenbarte, weckte wiederum Ests Interesse. Er begab sich aus seiner zurückgelehnten Haltung in einen aufrechten Schneidersitz und musterte seinen Gegenüber mit angehobenen Augenbrauen. „Der hat dich ja ganz schön drangekriegt.“ Ein schiefes Grinsen huschte über Ests Lippen. Dass Hinue so tief in der Patsche steckte, hatte er nicht gewusst. Er ließ sich mit seiner Antwort Zeit, pflückte beiläufig einen Grashalm und drehte ihn für ein paar Augenblicke zwischen den Fingern. „Kobolde sind hinterlistig und intelligent, aber mindestens genauso feige. Wenn er deine Fähigkeiten wirklich gestohlen hat, ist er wahrscheinlich schon am anderen Ende des Cern-Walds.“ Est schnippte den Grashalm weg und schmunzelte Hinue aufbauend zu. „Aber ich glaube nicht, dass er sie gestohlen hat. Wäre mir neu, dass Kobolde zu so etwas fähig sind. Er hat sie höchstens durch irgendeinen Trick … blockiert. Um dich zu ärgern.“ Er zog die Schultern hoch, um anzudeuten, dass das alles war, was er zu dem Thema Kobolde wusste, denn Est versuchte den lästigen Wesen nach Möglichkeit aus dem Weg zu gehen.
Est erhob sich aus dem Schneidersitz und ging die wenigen Schritte auf Hinue zu, um sich die Wasserflasche zu schnappen, die noch am Baumstumpf lehnte. Dann machte er kehrt und ließ sich wieder am selben Fleck fallen. „Ich kann mich aber auch irren. Warten wir ab“, meinte er sorglos, während er einige Schlucke aus der Flasche nahm und zufrieden seufzte. Eine andere Wahl als Abzuwarten hatte Hinue im Moment sowieso nicht, also wozu unnötig Stress fabrizieren?

31Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Do Jul 02, 2020 3:14 pm

Hinue

Hinue

Ich gab ein leises Glucksen von mir, als Est meinen Ausdruck wiederholte, immer noch mit schiefem Lächeln. Aber da er mich nicht laut anzweifelte, sagte ich auch nichts mehr dazu. Ich war auf jeden Fall schonmal schlechter dran gewesen als jetzt. Auch wenn der Schmerz immer noch schlimm genug war, nur eben aushaltbar, wenn ich mich nicht so viel bewegte. Obwohl ich dieses Schmerzmittel schlucken müsste, war es doch durchaus verlockend. Wenn auch nicht so verlockend wie Ests Blut.
Dass ihm meine leichthin gegebene Antwort nicht ganz passte, ließ er mich auch spüren, aber ich hatte jetzt wirklich besseres zu tun als ihm nutzlose Informationen zu geben, wo ich ja selbst welche brauchte. Sein Kommentar über den Kobold passte mir auch nicht besonders und entlockte mir ein abfälliges Schnauben. Ihm schien das ja fast schon zu gefallen. Ich sah ihn mit gehobener Augenbraue an, unsicher ob der Manoah noch am Überlegen war, oder kein Interesse hatte, mir zu sagen was ich wissen wollte. Schließlich rückte er aber doch mit der Sprache heraus und ich blickte ihn aufmerksam an.
Dass der kleine Dreckskobold feige war, hatte ich schon gemerkt. Er hatte mich reingelegt, das war ja überhaupt erst das Problem gewesen! Ich war über Ests Erklärung jedenfalls nicht sonderlich erfreut, auch wenn er sie kurz darauf wieder relativierte. Ich seufzte wenig begeistert. "Ja, um mich zu ärgern. Kleiner Mistkerl." Ein Schnauben kam von mir, während Est aufstand und sich die Flasche holte. Er sah das ganze ja ziemlich locker. Na, ihn traf es ja auch nicht. Konnte ihm egal sein. Ich gab ein frustriertes, tiefes Aufseufzen von mir.
"Na wunderbar..." Und wie lange sollte ich bitte ohne meine Fähigkeiten auskommen? Ich konnte doch nicht tagelang hier warten! Und am Ende kamen sie doch nicht von selbst wieder... Wobei ich Est gedanklich zustimmte, dass es deutlich schwieriger war, jemandem permanent die Fähigkeiten zu rauben, anstatt sie einfach zu unterdrücken. Die Frage war nur, kamen sie von selbst wieder? Mein Meister würde sicherlich mehr wissen, und sie mir vielleicht auch freilegen können. Aber das war so ziemlich das letzte was ich wollte.
"Und meinst du, sie kommen einfach von alleine wieder? Ich hab wenig Lust, hier tagelang zu warten für nichts und wieder nichts", meinte ich. So viel Zeit hatte ich außerdem nicht. Mein Auftrag musste auch noch erfüllt werden.



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32Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Sa Jul 04, 2020 5:00 pm

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Gast

Allmählich ging ihm Hinues chronisch miese Laune ein wenig auf den Senkel. Est hatte ihn an ein schattiges Plätzchen gebracht, seine Verletzungen versorgt und ihm nach bestem Wissen und Gewissen Auskunft über Kobolde gegeben, die Hinue aber offenbar auch nicht so ganz passte. Auf Hinues Schnauben hin, rieb Est sich seufzend mit den Fingern die Schläfe. Hätte er einen etwas kürzeren Geduldsfaden hätte er seinem neuen Freund inzwischen schon die Meinung gegeigt. Doch Est war nicht auf Krawall gebürstet; weder heute noch generell.
„Und ich hab wenig Lust mir tagelang dein Gejammer anzuhören“, gab er dennoch etwas angefressen auf Hinues Frage und die anschließende Bemerkung zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.  Woher sollte er zu hundert Prozent wissen ob und wann die Fähigkeiten wieder zurückkommen würden? Hatte er den Kobold etwa gefragt? Nein, hatte er nicht. Und allwissend war er auch nicht, auch wenn ihm das als Naturgeist fälschlicherweise oft nachgesagt wurde. Er schnalzte missfallend mit der Zunge, bevor er in sich hinein seufzte. „Warte wenigstens bis morgen. Iss was, trink was und ruh dich aus. Wenn deine Fähigkeiten bis morgen noch nicht zurück sind, dann … sehen wir weiter“, schlug er vor und bemühte sich dabei um einen versöhnlichen Ton. Er hatte nicht den Antrieb oder das Verlangen mit Hinue zu streiten. Hoffentlich sah dieser auch ein, dass es zu nichts führte, wenn sie sich gegenseitig anblafften.
Außerdem hatte Est noch ein, zwei Einfälle für den unwahrscheinlichen Fall, dass Hinues Fähigkeiten nicht von selbst wiederkamen. Anlass zur Panik gab es daher vorerst keinen. Est streckte sich ausgedehnt und gähnte. Unter normalen Umständen wäre er jetzt von seinem Nickerchen aufgewacht und hätte langsam damit begonnen sich etwas zum Abendessen zuzubereiten. Er warf Hinue einen forschen Blick zu … ob er wegen den Schmerzen vielleicht gar keinen Appetit hatte? Wahrscheinlich war die nächste Mahlzeit auch gerade das allerletzte was Hinue beschäftigte.

33Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Sa Jul 04, 2020 8:15 pm

Hinue

Hinue

Offenbar hatte Est auch keine Ahnung wie es weiterging, jedenfalls sagte er nichts dazu sondern sagte mir lieber ziemlich direkt was er dachte. Überraschte mich zwar ein bisschen, störte mich aber nicht weiter. Naja, es ließ mich schon ein wenig brummen, aber eigentlich hatte er Recht und ich hatte auch nicht vor, tatenlos hier zu sitzen und zu jammern. War einfach nicht mein Ding. Aber hey, man konnte sich ja mal ein bisschen über das aufregen was einem nicht passte, oder?!
Aber ich schwieg, denn es half ja auch nicht weiter. Und Est war die falsche Person, um an ihm meinen Frust auszulassen, was er mir auch deutlich zeigte. Normalerweise störte mich das zwar nicht besonders, aber hier war weit und breit niemand anderes, und ich musste zugeben, dass meine Lage recht unangenehm war. Ich wusste nichtmal wo genau ich im Wald eigentlich war. Der Kobold hatte sich ein paar Mal hin und her teleportiert, bevor ich ihn erwischt hatte. Und die Nähe zur Wüste war für mich auch nicht gerade gut hier.
"Hmm", machte ich auch schon viel friedlicher und seufzte erneut. "Ja..." War ein netter Versuch von ihm. Er konnte ja nicht wissen, dass ich kein so normales Wesen war wie er. Schweigend und ein wenig abschätzend sah ich ihn an und überlegte dabei hin und her, wog meine Möglichkeiten ab, aber irgendwie gefiel mir nichts davon so richtig. Bis es wirklich dunkel war, würde es auch noch ein Weilchen dauern. Und mein Schwanz zuckte hinter mir immer wieder ein bisschen unruhig. Ob ich so lange warten konnte? Vielleicht blieb mir keine Wahl.
"Du hast Recht", begann ich, als ich mich nach ein paar Momenten entschieden hatte. "Aber es gibt ein kleines Problemchen. Meine Essgewohnheiten sind ein wenig... speziell." Was wahrscheinlich noch untertrieben war. Aber hey, solche Wesen gab es eben auch. Konnte ich nichts dafür. Es würde nur Est vermutlich nicht besonders gefallen. "Ich bin nicht so ein Wesen wie du. Ich schlafe nicht, und ich esse auch nicht... Nicht direkt."



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34Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf So Jul 05, 2020 11:21 pm

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Zufrieden schmunzelte Est, als Hinue endlich etwas Kompromissbereitschaft zeigte und das Meckern einstellte. Er wusste nicht, ob es an seinen Worten lag oder vielleicht einfach nur daran, dass Hinue mittlerweile zu ausgelaugt war, um sich querzustellen, aber der Händler beschwerte sich nicht. Denn ein friedlicher Hinue war gleichzeitig ein glücklicherer Est, soviel konnte er sagen.
Es dauerte trotzdem noch einen Moment bis Hinue sich wirklich zu Wort meldete und nicht nur vor sich hin seufzte. Verwirrt runzelte Est die Stirn. Seine neue Bekanntschaft hatte also einen speziellen Geschmack und aß auch gleichzeitig gar nichts? Die paradoxe Aussage sollte mal jemand verstehen. Est blickte es jedenfalls gerade nicht. „Kann ich dein Essen denn hier in der Nähe auftreiben?“, fragte er während er Hinue kritisch beäugte. Er konnte sich nicht vorstellen, worauf Hinue mit speziell hinaus wollte … vielleicht Lebensmittel, die es nur in seiner Heimat gab. „Ich hab ein paar Spezialitäten aus dem Ausland auf Vorrat. Willst du gucken, ob da was für dich dabei ist?“ Est war zwar nicht der Meinung, dass Hinue gerade den Luxus hatte wählerisch zu sein, aber er hatte das Wesen gerade erst halbwegs sanftmütig gestimmt. Das würde er sich nun nicht mit taktlosen Kommentaren zunichtemachen. Der Baumgeist begab sich aus dem Schneidersitz in die Hocke und behielt den Blick weiterhin auf Hinue, während er auf eine Antwort wartete. Im Hinterkopf dachte er darüber nach was Hinue noch gesagt hatte … er schlief nicht? War er womöglich ein Nachtmahr oder etwas in der Richtung? Est behielt die Vermutung zunächst im Hinterkopf; erst mussten sie die Sache mit dem Abendessen klären.

35Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Mo Jul 06, 2020 2:48 pm

Hinue

Hinue

Est schien noch nicht so recht zu verstehen. War ja auch nicht überraschend, ich drückte mich auch absichtlich noch nicht so klar aus. Normalerweise reagierten die meisten eben nicht gerade begeistert darauf, wenn sie von meinen Essgewohnheiten erfuhren. Und außerdem verriet ich es ohnehin nicht gerne. Meist hatte ich ja keinen Grund dazu.
"Hmmm... Vielleicht", meinte ich langsam zu Ests erster Frage, den Blick immer noch unverändert auf ihn gerichtet. Ich hätte es ihm auch zeigen können, aber damit hätte ich ihn sicherlich verschreckt, und wahrscheinlich nahm er es mir auch übel. Normalerweise wäre mir das egal, aber hier mitten in der Wildnis und mit meinen Verletzungen war das doch nicht so ganz praktisch. Wenn meine Fähigkeiten nicht von selbst wiederkamen, brauchte ich ihn noch. Und am besten, mir wohlgesonnen.
Ich gluckste leicht belustigt bei seiner zweiten Frage. "Nein danke", erwiderte ich höflich. Führte wohl kein Weg drumherum, es ihm zu sagen. "Ich gehöre eher in die Kategorie... Blutsauger", erklärte ich langsam, immer noch mit aufmerksamem Blick. Ob ihm das schon reichte? Viel deutlicher brauchte ich ja wohl nicht zu werden, oder? Er musste ja nicht genau wissen was ich war, um mein Problem zu verstehen. Oder in diesem Fall auch sein Problem.



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36Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Fr Jul 10, 2020 7:23 pm

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(Sorry, dass du etwas länger warten musst. Ich bin zur Zeit etwas eingespannt auf der Arbeit und im Privatleben; bemühe mich aber um regelmäßige Posts!)

Est wäre bereit dazu etwas Essbares für Hinue zu sammeln, solange er sich dafür nicht meilenweit vom Zelt entfernen müsste. Er würde auch kein Tier für seinen Gast erlegen. Höchstens einen Fisch fangen, aber wo sollte man hier ein Gewässer mit reichlich Fischbestand auf die Schnelle finden? Zumal Est weder ein guter Jäger noch ein toller Fischer war, was für einen Reisenden eigentlich ziemlich armselig war.
Das „Vielleicht“ war nicht sehr vielsagend. Sollte es wohl auch nicht sein. Aber wieso spielte Hinue jetzt Spielchen mit ihm, wenn es um eine simple Frage nach dem Abendessen ging? Ein wenig ungeduldig zog Est die Augenbrauen hoch und erwiderte Hinues standhaften Blick. Von Ests Vorrat wollte er auch nichts haben, wie es aussah. Dabei hatte der Händler noch nicht einmal begonnen aufzuzählen, was er so im Petto hatte. Hinue würde seine Entscheidung ganz schnell bereuen, wenn er einen Blick auf die kleine aber feine Auswahl werden würde. Oder auch nicht?
Sichtlich verdattert wanderten Ests Augenbrauen noch höher und er blinzelte Hinue für einen Moment lediglich schweigend an, bevor er sich räusperte und mit geschlossenen Augen energisch den Kopf schüttelte. „Mir gefällt die Richtung in die das Ganze geht überhaupt nicht …“ Wieder mit offenen Augen musterte er Hinue mit einer ausgewogenen Mischung aus Neugier und Missfallen und einer Prise Fassungslosigkeit. Angst war hingegen weder in Ests Mimik noch in seiner Körperhaltung präsent. Höchstens ein Hauch von Anspannung, die eher der überraschenden Wendung der ganzen Sache zuzuschreiben war. Vielleicht hätte Est ein Unwohlsein in Hinues Nähe verspürt, wäre dieser nicht verwundet und quasi bewegungsunfähig. Doch selbst dann … vor ihm saß ja kein Monster, sondern ein im Grunde sympathisches Wesen. „Und jetzt? Wie regelst du das normalerweise? Du bittest sicher keine Reisenden um eine kleine Blutspende, oder?“, fragte Est mit einem kurzen, freudlosen Schmunzeln. Er konnte sich Hinues nächsten Vorschlag schon ausmalen, doch er hoffte dennoch darauf, dass es eine Alternative gäbe. Irgendwo hörte Ests Gastfreundschaft nämlich auch auf.

37Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf So Jul 12, 2020 8:56 pm

Hinue

Hinue

(kein Problem, bei uns ist auch anstrengend momentan x.x und dieses WE musste ich auch arbeiten^^')

Schweigend und aufmerksam, mit dem Hauch eines feinen Lächelns, beobachtete ich die Reaktion Ests auf meine Worte hin. Mein kaum sichtbares Lächeln wurde ein wenig schief bei seinen Worten, aber ich schwieg zunächst weiter und wartete ab. Offensichtlich musste er die Neuigkeit erst verdauen. Sicherlich lief einem jemand wie ich nicht jeden Tag über den Weg.
Doch eins musste man Est lassen, ängstlich sah er nicht aus. Nun, ich hatte mich ja auch bis jetzt ziemlich harmlos präsentiert und gab mir Mühe, nett zu sein. War doch nett von mir, ihm zu sagen, womit er es hier zu tun hatte, nicht wahr? Schließlich hätte ich ihn auch des Nachts überfallen können, was für mich viel leichter gewesen wäre!
Ein leichtes Grinsen erschien auf meinem Gesicht, als Est sich wohl seine Gedanken gemacht und die Neuigkeit verdaut hatte und nun wissen wollte, wie es weiterging. "Nein, normalerweise nicht. Aber heute bin ich nett", antwortete ich mit leicht schelmischem Blick. Das war sicher nicht das was er hatte hören wollen, aber nunja, ich konnte es nunmal nicht ändern. Wie ich das normalerweise regelte, konnte er sich wohl denken. Wie wenn ich mal nicht nett war.
"Keine Sorge. Ein bisschen Blut zu verlieren heißt nicht gleich, sein Leben zu verlieren", fügte ich beruhigend hinzu. Nicht immer jedenfalls.



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38Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Di Nov 10, 2020 6:20 pm

Hinue

Hinue

Tja. So schnell konnte so eine Begegnung umschlagen.
Natürlich war mein neuer Bekannter alles andere als begeistert von meiner Offenbarung, und so friedlich und liebenswürdig ich mich auch gab, ich konnte ihn nicht überzeugen, sich für eine kleine Mahlzeit herzugeben. Im Gegenteil schien er es plötzlich ziemlich eilig zu haben, seine Sachen zu packen und zu verschwinden. Ich hätte ihn aufhalten können, aber... - na gut, in meinem jetzigen Zustand hätte ich ihn eher schwer aufhalten können... - na schön, oder vielleicht auch nicht...
Immerhin war er so nett, mir einen Stock dazulassen, mit dem ich mich wie auf einer Krücke aufstützen konnte, denn meinen verletzten linken Fuß konnte ich noch immer nicht belasten. War mit der ebenfalls verletzten linken Schulter zwar auch nicht so einfach, aber naja, wollte mich mal nicht beschweren.
...Doch, eigentlich wollte ich das. Denn mich regte das ganze ziemlich auf. Und als ich wieder alleine war, schimpfte und fluchte ich auch lautstark vor mich hin, während ich mich damit abmühte, auf einem Fuß und der Krücke tiefer in den Wald hinein zu humpeln, weg von der Hitze der Wüste, die hier herüberschwappte, weg von der glühenden Sonne. Die mysteriöse Beschaffenheit der Insel - oder des Waldes - sorgte dafür, dass die Temperatur rasch angenehmer wurde und man bald kaum noch etwas davon merkte, wie nah man einer Wüste war. Zwischen den dichten, riesenhaften Bäumen verschwand die endlose Sandlandschaft auch bald aus meinem Blick.
Dafür kam ich auch nicht viel weiter und ließ mich erschöpft auf den Boden sinken, wo ich mich keuchend hinlegte. Ich war solche körperliche Anstrengung nicht gewöhnt, vor allem ohne meine Fähigkeiten. Ich klebte praktisch auf dem Boden, genauso dazu verdammt, mit beiden Füßen auf dem Boden zu stehen, wie alle anderen normalen Wesen. In mir kräuselte sich alles vor Widerwillen, und die Wut auf diesen Kobold, der meine Fähigkeiten blockiert hatte, oder was auch immer, stieg zusammen mit meinem zunehmenden Hunger.
Verhungern würde ich schon nicht. Aber wenn ich nicht bald Blut bekam, würde das äußerst unanenehm werden. Für mich, aber natürlich auch für wen auch immer mir als erstes begegnete. Noch war ich bei mehr oder weniger klarem Verstand, aber es würde nicht besser werden.



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39Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Di Nov 17, 2020 5:13 pm

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Gast


Juya hatte extrem Angst, als er etwas Wasser bei sich hatte und mit langsamen Schritten das Wasser des Waldes verlies. Er war hier nicht zu Hause und konnte sich zum ersten Mal auf einer Fremden Insel kaum wehren. Doch je weiter er sich vom Wasser entfernte, umso mehr wuchs sein Selbstbewusstsein, mit der Aufgabe, die jetzigen Mittel effektiv nutzen zu können. Irgendwann trabte er schon förmlich durch den Wald, denn die saftigen Bäume waren doch schon recht ungewohnt für den Jualener. Irgendwann fing es an die Bäume anzufassen und sie zu spüren. Merkwürdig, wenn man sich überlegt, wie viel Wasser doch durch solch eine Pflanze läuft. Juya konnte jeden Tropfen spüren. Wahrscheinlich hat seine sensible Wahrnehmung von Wasser in Wolken auch seine restliche Wasserwahrnehmung beeinträchtigt. Eines Tages wird er sicherlich auch mal Pflanzen bändigen können, da ist er sich ziemlich sicher.

Doch im momentanen Zustand wollte er sich eher vergewissern, was "Die Welt im inneren zusammenhält", wenn man das so sagen konnte. Mit dieser Motivation stolperte er weiter über Wurzeln und Gestrüpp, bis er stehen bleiben musste. War das gerade etwas... ein unnatürlich Geräusch? Juya hörte Vögel zwitschern und Tiere an Rinde klettern, aber war da sonst noch etwas? Wieder, es kam von einem Baum, nahe der Wurzel. Es klang wie ein lautes Keuchen. Langsam näherte sich Juya dem Baum bis er genau vor ihm stand. Er lugte auf die andere Seite. Dort lag etwas... merkwürdiges. Es war unbeschreiblich, was da genau lag, aber Juya kannte es nicht. Schnell schaute er wieder weg und überlegte, ob das "etwas" vielleicht mal ansprechen sollte, oder ob er doch lieber gleich wieder wegrennt.

40Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Mi Nov 18, 2020 2:34 pm

Hinue

Hinue

Während ich eine Weile lang halb tot - naja, übertrieben gesagt - dalag und schnaufend wieder zu Atem zu kommen versuchte, nahmen meine feinen Sinne irgendwann etwas wahr, das sich mir näherte. Etwas, das meinen hungrigen Geist sofort wieder wacher werden ließ: ein schlagendes Herz, und zwar nicht nur das eines Vogels oder Eichhörnchens, sondern eines richtigen, ausgewachsenen Zweibeiners. Perfekt!
Ich blieb still liegen und lauschte, denn tatsächlich war mir der Herzschlag schon so nah gekommen, dass ich mich unter anderen Umständen nur noch auf ihn hätte stürzen müssen, um meinen Hunger zu stillen. Dummerweise war die Situation ein wenig komplizierter und benötigte in diesem Fall eine andere Herangehensweise.
Ich merkte wie der fremde Herzschlag einen Satz machte, aber dann nicht näher kam. Vielleicht hatte er mich bemerkt. Offenbar reichte das aber nicht aus, um sich mir zu nähern. War wohl vorsichtig, der Gute. Na, besser für ihn, aber so viel Geduld hatte ich jetzt nicht.
Ich stöhnte und begann dann langsam mich zu regen, ohne in Richtung des Herzschlags zu sehen, aber aus dem Augenwinkel merkte ich, dass sich das Wesen wohl hinter einem dicken Baum versteckt haben musste. Schwerfällig setzte ich mich auf, gab aber einen scharfen Schmerzlaut von mir, als ich die verletzte linke Schulter zu sehr belastete, und presste die Zähne zusammen, während wieder ein schmerzerfülltes Stöhnen zwischen ihnen hervorkam. Ich saß jetzt zwar, aber gekrümmt, und zog den - wirklich echt ziemlich! - schmerzenden linken Fuß etwas näher zu mir, um die behelfsmäßig angelegte Schiene in Form von einigen Ästen, die mit Verbandsrollen befestigt waren, zu betasten. Den Schmerz musste ich nichtmal spielen, denn es tat wirklich verdammt weh! Den Verband um meine linke Schulter konnte man wegen meinem Oberteil und dem Umhang, den ich darüber trug, zwar nicht sehen, aber ich versuchte den Arm so wenig wie möglich zu bewegen.
Komm schon... Ich bin klein und arm und hilflos...



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41Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf So Nov 22, 2020 2:40 pm

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Langsam blickte er dann doch noch einmal um den Baum und dann schritt er vor, mit jedoch großem Abstand zu dem etwas. Es stöhnte mit starken Schmerzen, zumindest klang es so. Immerhin hatte Juya keine Hilfbedürftigkeitsgefühle, wegen einer Heilerfähigkeit, weil er diese nicht besitzt. Doch selbst dann würde er seiner Meinung nach nicht ganz dem Lebewesen trauen. Mit genügend Abstand sprach er es dann an.
"Hallo. Ähm, kann man dir vielleicht helfen? Du siehst sehr... verwundet aus.", sprach der Wasserbändiger sehr zögerlich und mit kritischem Blick. Immerhin konnte er ja gar nicht Wissen, wann ein solches Geschöpf gesund und wann verletzt ist. Es könnte ja gut sein, dass diese Wesen immer so verletzt rumrennen und niemals ganz unverwundet sind. Auf der anderen Seite wäre das schon echt bitter für jene. Juya blickte nun das Geschöpf an und fragte sich, ob er überhaupt mit diesem so kommunizieren kann. Vielleicht spricht es eine ganz andere Frage oder gar keine Sprache. Dann müssten sie sich per Zeichensprache verständigen. Auf jeden Fall war Juya auf alles gefasst. Er stand so, dass er jederzeit sein Wasser auspacken könnte, um sich zu verteidigen. Immerhin wusste er nicht, wie gefährlich das Dings an dem Baum war.

42Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Do Nov 26, 2020 2:58 pm

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Ich hob den Blick und sah auf, als ich die Schritte und kurz darauf auch die Stimme des stillen Beobachters hörte und er hinter dem Baum hervortrat. Und wie er da stand, uff! Was glaubte er, dass ich ihn gleich anspringen würde? Na.
"Kann man so sagen", antwortete ich und überhörte die eher abweisende Manier des Fremden geflissentlich. Tse, hatte der noch nie ein anderes Lebewesen gesehen? Nun, wahrscheinlich keins wie mich.
"Ich hab mir wohl den Fuß gebrochen oder so", fuhr ich fort und streckte das betroffene Bein langsam und mit zusammengebissenen Zähnen wieder aus in eine entspanntere Position. Meine pechschwarzen Augen richteten sich auf den blonden Mann und ich atmete langsam aus, als der Schmerz etwas erträglicher wurde. "Ist nicht so einfach, durch den ganzen Wald zu laufen, mit so einem verletzten Fuß", kommentierte ich. Mein langer dünner Schwanz machte hinter mir ein paar unruhige Schlenker.



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43Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf So Nov 29, 2020 3:24 pm

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Etwas überrascht, dass das Geschöpf doch einiger Maßen freundlich war und scheinbar auch Gefühle zeigte, erhielt Juya die Information, dass es sich wohl den Fuß gebrochen hatte. Mediziner war das Viech also auch schon mal. Gut zu wissen. Wenn der Wasserbändiger mal gesundheitliche Probleme hatte, so konnte er nun gewissenhaft sich an jemanden auf dieser Insel wenden. Mit der Ironie in seinem Kopf versüßte er sich den Tag doch immer wieder, ohne dabei den anderen großartig zu necken. Doch Juya merkte, dass er sicherlich auch nicht hier ist, um nun daneben zu stehen und den anderen auszulachen, oder aber ihn im Stich zu lassen. So überlegte er, was er antworten sollte.
"Ich bin leider kein Heiler, aber ich glaube dir, dass das Schmerzen gewesen sein mussten. Wenn du möchtest, kann ich dich trotzdem irgendwie unterstützen und dir vielleicht helfen, zur nächst gelegenen Krankenstation zu kommen. Das wird wohl das Beste sein. Wie ist das denn überhaupt passiert? Blöd gestürzt oder aus heiterem Himmel?", erkundigte sich Juya nach dem Plan des Anderes beziehungsweise nach dem Grund der Verletzung. Immerhin war das wichtig für die spätere Behandlung und man sollte sein Wissen an das Geschehen teilen, solange man es noch präsent hat. Immerhin kriegt man es dann später zusammen wieder besser detailliert.
Jedenfalls trat Juya nun einen Schritt näher und setzte sich auf den Boden, um seine Spannung zu lindern. Es war ein verletztes Geschöpf am Boden, da musste man doch mal etwas Nachsicht mit der Verteidigung haben und sie hinten an stellen. Wobei Juya immer noch nicht 100%ig wohl bei der Sache war. Er hatte viel zu wenig Wasser dabei und Wolken schwirrten auch keine über dem Himmel. Wasser war also nur bei ihm am Mann und in den Pflanzen, wobei er eine solche Bändigungsart noch nicht probiert hatte. "Was hälst du denn von der Idee?"

44Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf So Nov 29, 2020 8:09 pm

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Tse, 'Schmerzen gewesen sein müssen', haha! Witzbold, dachte ich mir, denn die Schmerzen waren nicht gewesen, sondern waren immer noch, und ganz bestimmt waren sie auch echt und ziemlich penetrant. Nur weil ich Schmerzen kannte und schon ziemlich viel durchgemacht hatte, hieß das schließlich nicht, dass sie irgendwann angenehmer wurden. Aber ich verkniff mir einen Kommentar dazu, denn der gute Blondschopf schien nicht gerade von der mitfühlenden Sorte zu sein, und außerdem war es sicher besser, meine Zunge zu hüten, gerade weil ich furchtbar ungeduldig war. Vor allem da der Fremde sich schließlich doch dazu herabließ, mir freundlicherweise zu helfen.
"Hjaa, gestürzt kann man wohl sagen. Aus ziemlicher Höhe noch dazu", antwortete ich und beobachtete, wie der Mann sich in einigem Abstand zu mir hinsetzte. Immerhin war er näher gekommen, aber er sah trotzdem nicht so wirklich danach aus, als wollte er das. Ein Manoah, oder wie? Die waren doch immer so misstrauisch. Naja, aber war mir im Grunde ja auch egal.
"Klingt nach einer ganz wunderbaren Idee", sagte ich und lächelte dünn. "Weißt du denn wie weit es bis zur nächsten Siedlung ist?" Ob das nächstgelegene Walddörfchen auch eine Krankenstation hatte, war zwar zu bezweifeln, andererseits gab es natürlich immer wieder auch die Kräuterkundigen und Heiler aus dem Erdvolk. Doch ehrlich gesagt war ich darauf auch gar nicht aus, nicht vorrangig jedenfalls. Ich und ein Heiler, tse! Ich hab noch nie einen Heiler nötig gehabt! Naja, nicht so richtig jedenfalls...



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45Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf So Dez 20, 2020 10:07 pm

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Das Lebewesen ihm gegenüber stimmte der Idee Juyas überein. Sicherlich war es auch keine schlechte, dass man mit einer Verletzung eine Krankenstation oder andere ärztliche Hilfe anstrebte. Jedoch kam der Einwand des Gegenüber sehr berechtigt. Wo genau war hier denn eine medizinische Versorgungsstätte? Juya hatte hier ja selbst keinen wirklichen Orientierungssinn, da er das erste Mal auf Shushnar war. Er hatte eigentlich gehofft, dass der andere eine Idee hatte, wo sie hin mussten.
"Du bist da leider etwas bei mir an der falschen Adresse. Ich bin selbst gerade das erste Mal auf Shushnar und eher durch Zufall in den Wald hier geraten. Ich dachte, du wüsstest eine nahegelegene Zivilisation, in welcher wir Hilfe bekämen. Aber scheinbar musst du ja auch passen...", versuchte Juya die letzten Funken Hoffnung aus dem Anderen zu Kitzeln in Form von Provokation.
Irgendwie merkwürdig, dass der andere aber ebenfalls hier war und sich kaum auskannte. Wie zwei Gestrandete in einer Wüste, die keine Ahnung haben, wo sie hier genau wären. Immerhin war schonmal klar: Sie sind auf Shushnar und nicht auf irgend einer anderen Insel. Das ist ein Punkt, der nicht zu vernachlässigen war. Immer noch etwas scheu, stand der Wasserbändiger mit etwas Abstand bei dem anderen und versuchte nun das Ruder rumzureißen.
"Wenn nicht, wollen wir wenigstens unser Glück mal versuchen und in diese Richtung uns begeben?", sprach der Blonde während er mit dem Arm in eine Richtung wies.

46Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Di Dez 22, 2020 11:39 am

Hinue

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Ich konnte mir nun doch nicht verkneifen, eine Augenbraue zu heben bei dem seltsamen Bericht des Fremden. Nur durch Zufall in den Wald geraten, ah ja? Und das hier, meilenweit von jeder großen Stadt entfernt, mitten im Garnichts. Wie er das "zufällig" hinbekommen hatte, war ja interessant. Ich bezweifelte einfach mal, dass er sich wie ich teleportieren konnte. So sah er mir irgendwie nicht aus. Und wenn doch, hätte er es ja jetzt wieder tun können. Im Gegensatz zu mir...
"Ich bin hierher entführt worden", erwiderte ich spitz, was immerhin ja teilweise stimmte, wenn man es so betrachtete. Es war jedenfalls nicht meine Wahl gewesen, hier zu landen. "Aaaaber", fuhr ich fort und machte eine Geste mit der rechten Hand, "zu unserem Glück bin ich nicht das erste Mal auf Shushnar. Ich weiß zwar nicht, wo die nächste Siedlung liegt, aber wenn du mir hilfst, helf ich dir, dahin zu gelangen wo auch immer du hin willst", versprach ich dem Fremden, der immerhin fast noch verlorener wirkte als ich. War doch nett von mir, nicht wahr?
Ich nickte auch auf seinen Vorschlag hin, denn die Richtung könnte in etwa stimmen, auch wenn ich nicht genau wusste, wo wir uns befanden. Da war eine Richtung so gut wie die andere. Und immerhin war es weg von der Wüste. "Klingt gut. Hilfst du mir auf?" Ich sah ihn an. Alleine war das Laufen wirklich eine Quälerei. Aber noch etwas tat ich, denn meine großen schwarzen Augen nahmen seinen Blick gefangen und jetzt wo er mir näher kam, fiel es mir leichter, ihn zu hypnotisieren - was ich nun auch tat.



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47Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Di Dez 22, 2020 12:57 pm

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Etwas Sorgen machte sich Juya nun schon. Der andere war scheinbar entführt worden, was nicht gerade für ihn sprach, verletzt und entführt im Wald, der nicht gerade übersichtlich erschien. Juya machte sich sorgen, dass der andere vielleicht Angst bekam, so alleine und ohne Schutz und Hilfe hier zu sein. Immerhin ist nun der Wolkenbändiger hier, um ihm zumindest etwas Gesellschaft zu leisten.
Außerdem war das Wesen nicht das erste mal auf Shushnar, war gut für beide war. Auch wenn man örtlich nicht wusste, wo man ist, kann es bestimmt sich orientieren, sobald Sie die erste Zivilisation gefunden haben. Schön, dass sie nicht ganz auf ihre Unkenntnis hingewiesen sind. Außerdem hatte das andere Wesen wirklich eine tolle Aura in Sachen Kenntnis über die Insel, da hatte Juya plötzlich um einiges weniger Sorgen, sich hier auf dem neuen Land zurecht zu finden. "Nett von dir, dass du mich überall hinführen mögest, wo ich hin möchte, aber ich habe kein wirkliches festes Ziel. Ich bin Reisender, da habe ich aktuell keine festen Ziele!", sagte der Tano stolz, während er grinsend langsam in die schwarzen Augen des anderen Blickte. Diese waren sehr sehr schwarz. Fast schon unheimlich schwarz. Und Juya blickte immer länger in die Augen, bis sich der Boden unter ihm löste. Sein Geist fällt gerade immer weiter und tauchte unter Wasser. Sein Ohr schmerzte und der Druck wurde extrem unangenehm. Juya wurde scheinbar gerade mit einem seiner größten Ängste konfrontiert. So ganz verstand Juyas Geist noch nicht, dass er gerade durch Hypnose getäuscht wurde. Stattdessen gab er sich dieser hin, während sein Körper nicht mehr unter seiner Kontrolle stand. Was auch immer das andere Wesen vor hatte, es hatte Juya gut eingelullt.

48Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Di Dez 22, 2020 7:48 pm

Hinue

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"Oh! Na, auch gut", meinte ich und lächelte. Wie er wollte. Wir würden ja sehen wie es weiterging. Im Augenblick war mir das auch ehrlich gesagt ziemlich egal, denn ich hatte andere Dinge im Sinn. Und wie erwartet konnte der Fremde meinem Blick nicht widerstehen, weshalb schon wenige Momente später sein Gesichtsausdruck entspannt wurde und er vollkommen abwesend war. Zufrieden - und nun auch äußerst hibbelig - rückte ich näher zu ihm hin und zog ihn mit einiger Mühe, weil ich nicht aufstehen konnte, nach unten zu mir auf den Boden, bis er vor mir saß. Ich verschwendete auch keine Zeit mehr, sondern griff mit der unverletzten Hand fester in seinen Oberarm und entblößte meine spitzen Eckzähne, die ich seitlich im Hals meines freundlichen Helfers versenkte. Köstliches rotes Lebenselexier rann mir die Kehle hinab und machte mich sofort ruhiger. Genüsslich stillte ich meinen Durst und hätte sicher auch noch mehr trinken können, aber ich hatte nicht vor, den Blondschopf umzubringen. Oder ihn so sehr zu schwächen, dass er mir nicht mehr helfen konnte. Jaaaa, war vielleicht ein wenig eigennützig von mir, aber hey! War doch auch besser für ihn, nicht wahr?
Daher zog ich mich wieder etwas von ihm zurück und drückte mit einem Zipfel meines Umhangs auf die beiden kleinen Bissspuren, die ich hinterlassen hatte, um die Blutung zu stillen. "Vielen Dank auch", säuselte ich zufrieden, auch wenn der Mann mich weder hören konnte, noch irgendetwas von dem mitbekam, was ich hier tat. Dafür hatte ich schließlich gesorgt. Er würde sich auch nicht mehr an die letzten paar Minuten vor meiner Hypnose erinnern können. Naja, vielleicht würde ihm gleich ein bisschen schwindelig werden beim Aufstehen, aber das war ja auch kein Wunder. Ich legte ihn jedenfalls, sobald die Wunde sicher nicht mehr blutete, ganz behutsam auf dem Boden ab und rückte ein kleines Stückchen von ihm ab, damit er sich nicht zu sehr erschreckte wenn er aufwachte.
Ich atmete tief aus, aber ja, ich fühlte mich schon viel besser. Die Heilung meiner Verletzungen setzte bis jetzt aber noch nicht ein. Nun gut. Geduld, Hinue. Wird schon noch.
"Hey. Hallooo? Wach auf", sagte ich und rüttelte den Blondschopf sachte an der Schulter. Netterweise auf der Seite wo ich nicht zugebissen hatte.



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49Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Mi Dez 23, 2020 3:19 pm

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Da war Juya - gefangen in seinen absoluten Ängsten. Das Meer in welchem er versank wurde immer schwärzer und dunkler. Der Schmerz war schon unerträglich und er hatte das Gefühl, jeden Moment die Augen zu schließen und in den Himmel aufzusteigen. Er schloss seine Lieder und wartete auf den Moment, an dem das alles vorbei sei. Doch er kam nicht. Als Juya wieder die Augen öffnete, war der Schmerz vorbei. So stark, dass er nicht mehr existierte. Und auch hatte Juya keine Luftängste mehr. Er atmete unter Wasser, als sei er ein Meeresmensch. An ihm schwammen einige Lampenfische vorbei, welche die Dunkelheit etwas erhellen. Juya hatte keine Angst mehr. Er war glücklich unter Wasser zu sein. Denn hier war er in seinem Element. In seiner Welt. In seinem Kopf. Juya merkte immer mehr wie unrealistisch das ganze wohl scheinen mag. Er wusste genau, dass er sicherlich gerade zwischen Tot und Leben schwankt, doch dass auf der anderen Seite seines Lebens, dem Körper den er sonst von sich kennt, das Wesen zerrte, welches ihn verraten hatte, dass war ihm noch gar nicht bewusst. Er war immer noch in seiner Trance gefangen und kam nur schwer wieder heraus. Durch das Rütteln und Schütteln wurde Juya jedoch aus seiner seeligen Vorstellung gerissen.
Durch einen riesigen Abgrund, in dem das ganze Wasser abfloss, war Juyas Vorstellung zu Ende. Er fiel in das schwarze Nichts und wachte langsam auf.

Zuerst spürte er den Boden, auf dem er lag. Das muss wohl Erde sein. Ein Waldboden, auf dem er sich befindet. Der Tano erinnerte sich. Er war in Shushnar im Wal gelandet und suchte nach dem Ausgang. Doch irgendetwas schien ihm zu fehlen. Wie ist er auf den Boden gelangt? Langsam öffnete er die Augen und sichtete eine Gestalt mit schwarzen Augen. Panisch und hektisch hechelte der Wasserbändiger in eine Sitzposition und kroch in Richtung seines Rückens auf Abstand, während er sich zum Kampf bereit machte. Das Vieh war ihm eindeutig zu nah gewesen. Er fing an, das Wasser aus seinem Behältnis zu bewegen und schoss es ab. Die Bisswunde hingegen, die der vampirartige Gegenüber hinterlassen hatte schmerzte und das Wasser fiel nach nicht all zu langer Zeit in der Luft vor dem eben genannten auf den Boden, während Juya sich dem stechenden Schmerz hingab und die Hand die Stelle hielt. Ihm war die Situation mehr als Suspekt.

50Immergrün-Flusslauf - Seite 2 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Mi Dez 23, 2020 6:17 pm

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Es dauerte eine Weile, bis der Mann sich langsam regte und dann die Augen öffnete, woraufhin ich die Hand zurückzog. Die plötzliche Bewegung, mit der er sich dann aufrichtete, ließ mich ebenfalls ein Stück zurück rutschen - soweit meine schmerzenden Glieder das zuließen. Aber das war noch nicht alles.
"Woah! Hey, immer mit der Ruhe", sagte ich und hob die leeren Hände hoch, um sie ihm zu zeigen, als plötzlich einen Wasserstrahl in meine Richtung schoss, dann aber wieder leblos zu Boden klatschte. Zugegeben, der Blondschopf sah ziemlich verwirrt aus. War aber auch kein Wunder. Ich beobachtete ihn aufmerksam, verhielt mich aber ruhig, um ihn nicht weiter zu erschrecken, und aus diesem Grund ließ ich auch meine Hände da wo er sie sehen konnte. Ich hatte schließlich schon bekommen was ich wollte.
"Dich hat's ja ganz schön erwischt, hm?", meinte ich. Schien jedenfalls noch was von dem Biss zu merken. Na und wenn schon. Jetzt war es eh zu spät für ihn, sich zu beschweren. "Alles in Ordnung?"



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