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Immergrün-Flusslauf

4 verfasser

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76Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Do Dez 23, 2021 1:23 pm

Hinue

Hinue

Sobald ich sicher auf der Plattform saß, gab der Mann auch schon das Zeichen zum Aufbruch und der Vogel zog die Plattform langsam nach oben. Es ging mit meinem Fuß tatsächlich besser als ich gedacht hatte, aber das würde auch nicht mein größtes Problem sein. Naja.
"Jaja", sagte ich leise als Antwort auf die Worte des Weißhaarigen, während wir uns höher und höher in den Himmel hoben. Es war ein seltsames Gefühl, ohne etwas dazu beizutragen. Die Schwerkraft zerrte ungewohnt an mir und die Plattform schwankte, was mir tatsächlich ein leicht mulmiges Gefühl gab - eine völlig neue Erfahrung! Irgendwie auch eine Art Nervenkitzel - denn natürlich hatte ich keine Angst, wieso auch? - aber trotzdem war es einfach zu sehr frustrierend, dass ich das hier wirklich nötig hatte. Es war zwar nicht das erste Mal, dass ich auf einem Fluggerät mitgeflogen war, aber noch nie auf einem so kleinen und unter solchen Umständen. Ich hätte es mir anders gewünscht.

---> auch



.: °` Hinue ´° :.
`~. Winddämon .~´

*klick*

77Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf So Nov 05, 2023 11:22 am

Mara

Mara

First Post

Play mit Leilani


Ein neuer Tag brach an. Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch das dichte Blätterdach des Cern-Waldes. Es war ein ruhiger Morgen, begleitet vom Gesang der ersten Vögel. Mara war bereits seit einer Stunde wach und hatte im Schutze der Dunkelheit auf einer kleinen Wiese grasen können. Die aufgehende Sonne war das Zeichen, sich zurück in den Wald zu ziehen und die oft benutzten Waldwege zu meiden. Je mehr man von ihnen abkam, umso holpriger wurde das Unterholz. Durchreisende traf man selten. Und sie wusste, dass die Jäger besonders in den Morgen- und Abendstunden die Weideplätze aufsuchten. Im dichten Dickicht müsste man versteckte Fallen fürchten. Wie der scheue Hirsch, der sie nun einmal war, bewegte sich die Elanarin mit schreitenden Schritten durch den Wald. Ihre Haltung war leicht geduckt. Die beweglichen Ohren horchten unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen. Ihr Ziel war der schmale Flusslauf, der als Bach seinen Ursprung hatte und nicht schnell breiter wurde. Doch eine Stelle gab es, die einem seichten Teich glich und sogar ein Überqueren möglich machte. Aufmerksam hielt die junge Hirschkuh inne und hob den Kopf, um ihren Blick über das Ufer schweifen zu lassen. Zögerlich trat sie über das Ufer in den Teich, um aus diesem zu trinken. Ihre Übervorsichtigelkeit ließ sie nach nur wenigen Schlücken den Kopf heben, um abermals die Umgebung abzusichern. Die Vögel zwitscherten ihre Lieder zum Tagesanbruch. Die Baumkronen rauschten leicht in der Brise. Es war ein friedlicher Morgen. Als der Wind sich etwas drehte, positionierte Mara sich in Windrichtung, um potentielle Raubtiere schneller zu erblicken. Sie hatte ein mulmiges Gefühl. Als wäre etwas in der Nähe. Es stellte sich nur als eine gewöhnliche Hirschkuh heraus, die den Wald durchwanderte. Ein indirekter Artgenosse. Einfacher gestrickt als sie. Mara sozialisierte sich oft mit den Tieren, aber ihr fehlte immer etwas dabei. "... !" Sie bekam nicht einmal einen Laut heraus; es war vielmehr ein geräuschvolles Einatmen. Tiere sprachen nicht. Nicht so, wie sie es konnte. Sie sah von einer Interaktion ab, sowohl das Tier bereits davongezogen war. Mit einem besseren Gefühl, trank sie weiter aus dem fast stillen Fluss.

78Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf So Nov 05, 2023 2:22 pm

Leilani

Leilani

Seit etwa zwei Wochen war ich jetzt schon alleine unterwegs. Davor hatte einer der Kobolde aus dem Dorf, ein Freund von mir, mich begleitet und hatte mit mir ein paar bekannte Waldwesen aufgesucht. Der alte Baumgeist in der Gestalt eines riesigen Mammutbaums, eine andere Koboldkolonie, in der ein Weiser lebte, und das ein oder andere Tier, dessen Verstand mehr als der eines gewöhnlichen Tieres war und das schon viele Jahre lebte und viel gesehen hatte.
Leider hatte niemand von ihnen eine Antwort für mich.
Die Dorfältesten hatten mir von noch ein paar anderen Wesen erzählt, die es im Wald geben sollte, und die eine unglaubliche Weisheit und ein großes Wissen besaßen, aber sie waren weiter weg und niemand aus dem Dorf war ihnen je begegnet. Mehr als Geschichten gab es nicht.
Aber alle meine Freunde, meine Familie aus dem Dorf, machten mir Mut. Der Wald war groß. Irgendwo gab es bestimmt jemanden, der mir mehr über mich oder meine Artgenossen sagen konnte.
Und obwohl ich auch unsicher war, und nervös, weil ich noch nie richtig alleine unterwegs gewesen war, war ich irgendwie auch gespannt. Vor allem natürlich bei dem Gedanken an andere Drachen.

Zwei Wochen war das also her, und langsam legte sich meine erste Aufregung. Bis jetzt hatte ich noch nicht viel anderes gesehen als das, was ich schon kannte. Die Waldtiere, Pflanzen, manchmal kreuzte ich auch einen der Pfade, bei denen mein Geruchssinn mir sagte, dass hier Menschen unterwegs waren, aber die Menschen selbst sah ich nicht. In den Umkreis des Kobolddorfes verirrte sich nur äußerst selten jemand, doch langsam kam ich in eine Gegend, die ich vorher noch nicht erkundet hatte. Ich war so weit weg von Zuhause wie noch nie.
Zu fressen gab es für mich genug, und auch Wasser war nicht schwer zu finden. Was ich aber bisher noch nicht gefunden hatte, waren andere Wesen, mit denen ich sprechen konnte. Die gewöhnlichen Waldtiere verstanden mich nicht. Manche fürchteten sich auch vor mir und liefen weg, aber andere sahen mich wohl nicht als Feind an und beobachteten mich nur vorsichtig.
Ich selbst hatte keine Angst. Natürlich war ich vorsichtig, vor allem in der Nähe der Menschenpfade, aber meistens streifte ich eher unbeschwert durchs Dickicht. Ich hatte hier kaum etwas zu befürchten.
Heute Morgen hatte ich bereits gefressen und folgte nun dem Geräusch eines leisen Plätscherns, das bald stärker wurde und mich zu einem kleinen Fluss führte.
Bevor ich aber ganz beim Wasser angelangt war, kam ein Geruch an meine Nase, der mir fremd war. Zwar war es wahrscheinlich ein Waldtier, denn es roch nach Wald, aber eben ein fremdes. Sehen konnte ich noch nichts, daher näherte ich mich der Baumgrenze am Ufer nur vorsichtig, die Flügel dicht an meinen Körper angelegt, um mich kleiner zu machen.
Ich musste bis an die letzten Sträucher am Ufer heran, bis ich eine dunkle Gestalt ein Stück weiter flussabwärts entdeckte. Es war ein recht großes Tier, vielleicht etwas kleiner als ich, aber mit einer auffälligen Farbe. Der Geruch schien daher zu kommen.
Vorsichtig schob ich den Kopf mit meinem langen Hals etwas weiter vor, um einen besseren Blick auf das Tier zu werfen. Es war schön! Dunkel wie die Nacht und doch bunt wie ein Vogel! So eins hatte ich noch nie gesehen. Staunend betrachtete ich es aus meinem Halb-Versteck heraus.



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79Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf So Nov 05, 2023 5:04 pm

Mara

Mara

In diesem Teil des Waldes machte Mara sich weniger Sorgen über Menschen. Der Fluss ließ die Vegetation wuchern. Waldtiere waren darin sehr gut versteckt. Jäger kamen nur schwer hinterher. So hatte die Hirschkuh Wölfe und Bären zu fürchten. Oder größere Tiere. Dabei war ihr noch nie etwas Größeres begegnet. Nicht einmal ein Bär. Wölfe roch sie bereits im voraus. Sie mied die markierten Territorien. Dennoch waren ihre Sinne darauf aus, alles in der Umgebung zu bewachen. Mit einem Mal schreckte sie hoch. Ihr Blick ging ruckartig nach hinten. Die Ohren aufmerksam nach vorne gerichtet. Abwechselnd horchte sie die anderen Richtungen ab. Ihre Augen kontrollierten das Gebiet hinter ihrem Rücken. Ein Instinkt sagte ihr, dass sie gerade beobachtet wurde. Es war ein sechster Sinn, über den Tiere verfügten. Nicht immer war es ein Raubtier. Sie bemerkte oft ein Starren von herkömmlichen Hirschen. Manche Vögel waren von ihrem Federschmuck irritiert. Dieser stellte sich vor Aufregung leicht auf, was sie durchaus größer erscheinen lassen konnte. Aber ihr Blick könnte nichts ausfindig machen. Trotzdem begann sie ihren Weg fortzusetzen, blieb jedoch noch im Fluss. Sie suchte das Ufer nach einer Stelle ab, wo sie mehr als nur Gestrüpp sah. Dann drang ein fremder Geruch an ihre Nase und damit entdeckte sie auch etwas am Ufer. Versteckt im Gebüsch. Nur das Gesicht war flüchtig erkennbar. Erschrocken machte die Elanarin kehrt und zwei große Sprünge zur anderen Seite des Flusses. Von dort wollte sie das Tier besser im Blick haben. Die bunten Federn stellte sie zur vollen Größe auf, was genau wie das Federrad eines Pfaus aussah. Ihre Ohren waren drohend zurückgelegt. Genauso drohend senkte sie ihren Kopf. Nicht für lange. Sie spürte keine Gefahr von dem Wesen auskommen. Das Aussehen hatte sie erschrocken, weil es etwas Fremdes war. Unbekannt.

80Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Mo Nov 06, 2023 8:12 pm

Leilani

Leilani

Plötzlich drehte sich das schöne Tier um, sodass ich mit dem Kopf zurück zuckte, mehr aus Überraschung und Reflex, als dass ich es bewusst tat. Zwischen den Blättern konnte ich noch einen Teil der dunklen Gestalt sehen. Vielleicht sah das Tier sich auch einfach nur um und hatte mich gar nicht bemerkt. Es tat jedenfalls nichts weiter, zumindest vorerst, denn dann schien es sich langsam in Bewegung zu setzen. Genau konnte ich es aus meinem Versteck nicht erkennen, daher schob ich vorsichtig den Kopf wieder nach vorne zwischen den Sträuchern hervor.
Angst hatte ich vor dem Wesen keine. Es sah nicht aus wie ein Raubtier. Eher wie ein Reh oder Hirsch, aber doch nicht so ganz.
Tatsächlich bewegte sich das Tier, und zwar grob in meine Richtung. Um mich herum waren genug Zweige der umstehenden Büsche und meine Schuppenfarbe fiel in diesem Wald nicht besonders auf, aber irgendetwas musste trotzdem die Aufmerksamkeit des Wesens auf sich gezogen haben.
Plötzlich sprang das Tier zurück, Wasser spritzte auf und auch ich erschreckte mich ein wenig und zog rasch den Kopf zurück. Bei mir lag es aber eher daran, dass ich das schöne Tier nicht erschrecken wollte, und mich jetzt ertappt fühlte.
Aber das Tier lief nicht davon, es blieb nach kurzer Zeit wieder stehen. Durch das Rauschen des Flusses war kaum etwas zu hören, aber ich sah die dunkle Gestalt zwischen den Ästen und schob vorsichtig den Kopf nach vorne, um mehr zu sehen.
Da stand es noch. Diesmal sah es in meine Richtung, und als ich das bemerkte, zuckte ich im ersten Moment wieder mit dem Kopf ein wenig zurück, doch als ich merkte, dass es nicht weiter floh, wagte ich mich wieder nach vorne. Außerdem war da noch etwas, das meine Aufmerksamkeit auf sich zog, und das mich letztendlich dazu bewog, zu schauen. Der Kopf des Wesens wirkte plötzlich sehr, sehr viel größer, mit vielen Augen! Aber was ein gewöhnliches Tier wohl erschreckt hätte, erkannte ich als das was es war, nämlich eine Art Kamm oder ähnliches.
Staunend - wenn auch etwas zögerlich - schob ich den Kopf aus dem Gebüsch hervor und betrachtete das schöne Tier. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Mein eigener Kamm war aufgerichtet und meine Ohren aufmerksam gespitzt. Ich blähte die Nüstern und versuchte, den Geruch des Wesens zu erhaschen, aber der Wind hatte ein wenig gedreht und bei mir kam nicht mehr viel an.



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81Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Do Nov 09, 2023 9:52 pm

Mara

Mara

Die Hirschkuh war sich zunehmend sicherer, dass kein Raubtier auf der Lauer lag. Ein ertappter Räuber ließ für gewöhnlich von der Jagd ab, wenn er nicht mehr den Überraschungsmoment hatte. In der Richtung, in die sie gerade sah, kam auch ein verräterisches Rascheln. Nur ein aufgescheuchtes Tier? Es trat nun aus seinem Versteck heraus. Mara traute ihren Augen kaum. Was hatte sie da vor sich? Langsam hob sie ihren Kopf. Der Federkamm begann sich zu legen. Ihre Ohren nahmen eine neutralere Stellung an. Das Wesen selbst besaß ebenfalls einen Kamm. Hauchdünn. Man konnte das wenige Licht hindurch scheinen sehen. Ähnlich wie sie, hatte es auch große, aufmerksame Ohren. Es musste auch Gefahren frühzeitig erkennen. Es schien ihren Geruch einfangen zu wollen. Neugier oder erkannte es in der Elanarin einen Artgenossen? Nichts an dem Tier wirkte gefährlich. Nur fremd. Es besaß eine glänzende, rotbraune Farbe. Wie eine Kastanie. Es war sehr gut getarnt im Wald. Selbst im Grün der Büsche. Ein langer, schlanker Hals zeigte sich. Raubtiere waren doch eher kurz und stemmig. Kräftig. Selbst der Kopf erinnerte sie an ein Pferd. Einem Pflanzenfresser. Anstelle einer weichen Schnauze, glaubte sie einen Schnabel zu erkennen. Ein Sammenfresser? War dieses Tier auf Nüsse und Beeren spezialisiert? Der Körper war für sie nicht ersichtlich. Sie vermutete einen schlanken Körperbau. Lange, schmale Beine. Mara bewegte sich neugierig zwei Schritte darauf zu. Die Ohren aufmerksam nach vorne gespitzt. Das kurze Schwänzchen hielt sie dabei in die Höhe gestreckt. In ihrer Aufregung plusterte es sich sogar auf. Ihre rubinroten Augen starrten fasziniert das undefinierbare Wesen an. Man erkannte am Zucken ihrer Nase, wie sie innerlich am Beben war. Versuchte, ihre Sichtung einzuordnen. Dann stieß sie einen sehr kurzen, knappen Ruf aus. Wie ein hohes Bellen. Fast ein Pfiff. Wieder kam sie einen Schritt näher. Als erwartete sie eine Antwort. Wieso hatte sie dieses Geschöpf bisher noch nie gesehen? Nicht einmal der Geruch war ihr bekannt. Aber es roch nicht streng, wie Wölfe und Bären es taten. Wenn sie ehrlich sein sollte, war das Wesen einem Hirsch gar nicht so unähnlich. Die Statur war ähnlich. Sie erkannte zumindest Ähnlichkeiten. Ein Elanarin mit glänzender Haut statt Fell?

82Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Sa Nov 11, 2023 2:38 pm

Leilani

Leilani

Staunend und verwundert beobachtete ich, wie die blauen Federn - denn als das erkannte ich den Kamm nun - sich wieder an den Kopf des Wesens senkten. Ich merkte, dass es sich beruhigte und seinen ersten Schrecken wohl überwunden hatte. Es hatte also gar keine richtige Angst vor mir, und das freute mich. Es sorgte dafür, dass ich vorsichtig meinen schlanken Körper ein wenig zwischen den Büschen hindurch schob, ohne jedoch ganz aus diesen hervor zu treten.
Auch das fremde Wesen machte einige Schritte auf mich zu, und dann gab es ein Geräusch von sich. Nein, es hatte keine Angst mehr, es schien eher neugierig zu sein, so wie ich. Es sah tatsächlich sehr ähnlich aus wie ein Reh.
Ich schnaubte, schob den Kopf ein wenig vor und antwortete mit einem freundlichen, tiefen Gurren oder Brummen. "Guten Tag", sprach ich dabei höflich, mit einem Lächeln, soweit das mein Drachengesicht zuließ. "Du bist sehr schön."
Dabei klang meine Stimme nicht durch die Luft, sondern im Kopf des Wesens. Ich war nicht ganz sicher, ob ich eine richtige Antwort erwartete, aber ich war es gewohnt, mit anderen zu sprechen, auch wenn es nicht oft Tiere waren. Trotzdem, ein so besonderes Tier musste ich einfach ansprechen, auch wenn es vielleicht nicht antworten konnte. Seine Augen wirkten so klug und gleichzeitig fragend. Was war das für ein Wesen? Ein Drache war es ganz klar nicht. Aber es stimmte, es war ein schönes Tier.



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83Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Mi Nov 15, 2023 9:05 pm

Mara

Mara

Das Wesen traute sich ein Stück aus seinem Versteck heraus. Ein Teil seines Körpers wurde dadurch ersichtlicher. Es war sehr agil gebaut. Viel zu grazil, um ein Raubtier zu sein. Mehr für die Flucht gebaut. Um sich durch Hecken und Sträucher zu bewegen. Auf Maras Laut, kam sogar ein vertrautes Geräusch zurück. War es in der Lage, Geräusche von Tieren zu imitieren? Die Hirschkuh war versucht, sich weiter zu nähern. Doch Worte hielten sie davon ab. Ihr Bein blieb abrupt in der Luft stehen, als sie gerade den Huf absetzen wollte. Die Elanarin duckte sich. Sah sich suchend um. Die Stimme klang nah, aber es war niemand bei ihr. Nur dieses rotbraune Tier, mit dem seidig glänzendem Fell. Das Schuppenkleid erkannte sie tatsächlich als kurzes, glattes Fell. War es möglich, dass es zu ihr gesprochen hatte? Die Mimik hatte sich auch verändert. Doch die Kiefer bewegten sich dabei nicht. Es hatte seine Lefzen hochgezogen, wirkte jedoch nicht bedrohlich. Zähne wurden dabei nicht entblößt. Mara beobachtete wirklich jede Bewegung. Mundwinkel. Nüstern. Augen. Ohren. Beine. Hals. Brust. Wieder drangen gesprochene Worte direkt in ihren Kopf. Dieses Mal ein Kompliment. Sie hatte sich das tatsächlich nicht eingebildet. Oder doch? "Hast du gerade zu mir gesprochen?", richtete sie sich mit Worten an das Tier, das sie noch gar nicht einschätzen konnte. Damit trat sie auch den angefangenen Schritt näher. Ihre Haltung war noch etwas leicht geduckt. Der Kopf fragend zur Seite geneigt, während sie sich nach dem Wesen streckte. "Hast du gerade gesagt, dass ich sehr schön bin?" Dieser Satz kam mit einem freudigen Tonfall über ihre Lippen. Es war nicht das nette Kompliment an sich. Es kam gerade die Freude in ihr auf, einem ebenfalls magischen Tier gegenüberzustehen. Leider war die Hirschkuh nicht in der Lage, ihre Mundwinkel zu einem Lächeln hochzuziehen. So gerne wollte sie diese Geste nachmachen, um zu zeigen, selbst keine Gefahr zu sein. Um dem Wesen etwas Vertrautes zu zeigen. Es blieb bei einem erbärmlichen Versuch, dass Lächeln zu erwidern. Aber sie kannte nur die Körpersprache von Hirschen. Vielleicht hätte sie etwas Anderes ausgesagt, hätte sie die Körpersprache richtig nachgesprochen. So blieben ihr nur Worte zur Kommunikation. In der Hoffnung, dass Wesen konnte sie wirklich verstehen. "Du kannst ruhig aus deinem Versteck heraustreten. Hier gibt es keine Gefahr.", versicherte sie dem Wesen mit ruhigen Worten, um die Chance zu bekommen, ihren Beobachter einmal in all seiner Pracht zu sehen. Sie war neugierig, wie dieses Tier aussehen könnte. Trotz seines schlanken Körpers, wirkte es stark und kräftig. Als könnte es sich gegen ein gefährliches Tier durchaus behaupten. Dennoch so leichtfüßig, dass es einem Rudel mühelos entkommen könnte. Und dann wirkte es scheu und zurückhaltend. Hatte Mara es mit ihren Federschmuck verängstigt? Waren es zu viele "Augen"? Kaum zu glauben, dass es dann etwas Ängstlicheres gab. Es könnte auch erklären, wieso sie diesem Tier zuvor nie begegnet war. Dieser Wald war riesig und steckte voller Überraschungen. Mit ihren fünf Jahren, hatte die Elanarin noch längst nicht alles gesehen.

84Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Do Nov 16, 2023 9:39 pm

Leilani

Leilani

Da ich nicht oft mit Wesen sprach, die nicht wussten, dass und wie ich sprach, erlebte ich so etwas wie hier nicht oft. Meine Ohren drehten sich ein wenig und entspannten sich dann wieder. Das Wesen schien von meinen Worten zuerst verunsichert zu sein, weshalb ich abwartete, doch zu meiner Freude antwortete es dann tatsächlich. Es konnte sprechen!
Ich nickte eifrig mit einem zustimmenden Brummen auf seine erste Frage hin und hob ermutigt den Kopf ein wenig, die Ohren wieder gespitzt. Das Wesen schien immer noch etwas verunsichert, und das war auch der Hauptgrund, weshalb ich genau da stehen blieb wo ich war, weil ich es nicht weiter erschrecken wollte. Doch auf seine zweite Frage hin senkte ich den Kopf wieder auf eine normale Höhe und entspannte mich ein wenig. "Ja", gab ich zurück, zwar ein wenig scheu, wie ertappt, aber trotzdem erfreut.
Außerdem merkte ich nun, dass auch das fremde Wesen sich zu freuen schien, und das erleichterte und freute mich ebenfalls. Es sagte nun auch selbst, dass ich aus dem Wald heraustreten konnte. Der Fluss war hier nicht tief und auch nicht reißend, das Wesen stand ja selbst im Wasser. Und es schien etwas kleiner als ich selbst zu sein.
"Ich wollte dich nicht erschrecken", sagte ich, trat aber dann doch langsam ganz aus den Büschen heraus, während ich den Blick kurz den Fluss hinauf und hinab huschen ließ. Meine Klauen klatschten ins flache Wasser, das mir um die schlanken Beine strömte. Nun wo ich mehr Platz hatte, lockerte ich auch die Haltung meiner Flügel ein wenig, hob sie kurz an und streckte die Flügelarme ein wenig, ehe sie entspannt an meinen Seiten zum Ruhen kamen. Neugierig betrachtete ich das fremde Wesen.
"Was bist du für ein Tier?", fragte ich es nach einem Moment.



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85Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf So Sep 22, 2024 8:47 pm

Mara

Mara

Maras Worte schienen bei dem Tier etwas bewirkt zu haben, was sie an der Ohrenstellung erkannte. Sie hatte die Aufmerksamkeit des unbekannten Wesens gehabt. Kein Zweifel. Es nickte sogar. Gab einen zustimmenden Laut dabei von sich. Ein Brummen. Freute sich das rotbraune Wesen gerade ebenfalls so sehr, wie es die Elanarin tat? Ihre Mimik war nicht so aussagekräftig, doch man erkannte Neugier in ihren großen, roten Augen. Wieder drang diese Stimme in ihre Gedanken und sie hatte diesen schüchternen Unterton inne gehabt. War es ihm etwas peinlich, sie so direkt als schön zu bezeichnen? "Das ist wirklich sehr nett von dir. Dankeschön.", erwiderte sie kichernd. Mit einem leichten Kopfsenken, deutete sie eine Verbeugung an. Eine wirklich erheiternde Situation, die auch die Hirschkuh ruhiger und entspannter stehen ließ. Sie wollte so gerne wissen, was sich in dem Dickicht versteckte und tatsächlich trat das Wesen hervor, nachdem Mara ihm versicherte, dass es herauskommen konnte. Vielleicht war es auch sehr naiv von ihr gedacht. Es war eine neue, unbekannte und sehr aufregende Situation. Das unbekannte Tier trat aus seinem Versteck heraus und sie bekam mehr und mehr davon zu sehen. Fasziniert beobachtete sie die grazile Gestalt. Es war ganz anders, als sie es sich vorgestellt hatte. Pfoten, mit Klauen, anstelle von Hufen. Ein langer Hals und eine ebenso lange Rute gehörten zum Körperbau. Aber das auffälligste Merkmal waren die großen, halbtransparenten Flügel. Die Ohren der Hirschkuh zeigten exakt in die Richtung eines Wesens, was sie als Mischung von Reh und Libelle deuten würde. Aus der Nähe erkannte sie nun ein feines Schuppenkleid. Kein Fell also. Eine glänzende, geschuppte Haut, die wie eine Kastanie schimmerte. Ihr Interesse ließ sie noch einen Schritt näher kommen, als würde sie das Wesen beschnuppern wollen. Stattdessen wurde Mara von einer plötzlichen Freude übermannt und machte verspielte Sprünge um das geflügelte Tier, als dann die Frage aufkam, was für ein Tier sie war. Eine schwierige Frage. "Das kann ich dir nicht beantworten. Ich weiß es selbst nicht wirklich.", musste sie dem Wesen leider als Antwort geben. Sie wusste über sich selbst genauso wenig, wie Andere über sie und ihre Art wussten. "Es gibt nicht viele von meiner Art und ich bin keinem anderen magischen Hirsch begegnet.", fügte sie traurig hinzu. "Menschen finden Spaß daran, uns zu jagen. Es ist einige Winter her, dass ich Artgenossen gesehen habe." Es war Jahre her, dass sie ihre Mutter verlor. Jahre, dass sie andere ihrer Art sah. Sie vermisste ihre Mutter unheimlich. Genauso den Kontakt zu magischen, sprechenden Wesen. "Und was ist mit dir? Etwas Ähnliches wie dich, habe ich noch nie hier gesehen. Lebst du schon immer in diesem Wald?", fragte sie das Wesen zurück. In ihrer Neugier musterte sie es genauer. Geradezu penetrant, kam die Elanarin immer näher. So nah, dass sie das fremde Tier sogar mit der Schnauze berühren könnte. Ihr Federschmuck zitterte vor lauter Aufregung. "Mein Name lautet übrigens Mara. Hast du auch einen Namen?", konnte sie dem großen Schuppentier wenigstens mitteilen.

86Immergrün-Flusslauf - Seite 4 Empty Re: Immergrün-Flusslauf Di Sep 24, 2024 7:15 pm

Leilani

Leilani

Meine Verlegenheit schien das fremde Wesen eher zu belustigen. Aber ich merkte, dass es sich über meine Worte freute, und so gab ich auf ihren Dank hin ein zufriedenes und freundliches Gurren von mir. Das Tier verbeugte sich sogar leicht. War ich unhöflich gewesen, weil ich es nicht tat? Aber selbst wenn, schien es das Wesen nicht zu stören, denn ich spürte nur Freude und Neugier von ihm ausgehen.
Ich erwiderte neugierig seinen Blick, während es mich musterte, und tat es ihm gleich. Jetzt wo es näher gekommen war, und nun noch etwas näher kam, und auch keine Büsche mehr um Weg waren, konnte ich es gänzlich betrachten. Das sehr dunkle Fell war an einigen Stellen golden, und auch die augenförmigen Flecken auf den Federn hinten am Kopf fielen sehr auf. Ansonsten sah es sehr aus wie ein Hirsch. Die großen Ohren, die aufmerksamen Augen und die dunkle Nase...
Ich hob den Kopf ein kleines Stück, als das Tier plötzlich um mich sprang und Wasser aufspritzte, aber ich wusste, dass es nur aus Freude war, auch wenn ich nicht wusste, warum es sich so freute. Aber mir gefiel es. Und ich freute mich auch. Schließlich konnte man sich nur freuen, wenn man merkte, dass jemand anders sich über einen selbst freute, oder nicht?
Zu meiner leichten Enttäuschung konnte mir das Wesen auch nichts über seine Art sagen. Nicht mehr, als dass Menschen hinter ihnen her waren. Ich verstand nicht, wie jemand etwas so Schönes jagen konnte, aber die Kobolde hatten mir oft genug gesagt, dass man Menschen nur schwer verstehen konnte, und dass sie viele Dinge taten, die völlig unverständlich waren.
Trotzdem machte es mich hellhörig, als das Tier sagte, es würde auch keine Artgenossen kennen - oder zumindest lange keine gesehen haben. Also wusste es zumindest, dass es andere gab, und es hatte sie schon einmal gesehen. Ich wusste nicht einmal so viel.
Und ich spürte, dass unter all der Freude noch etwas war, als wir darauf zu sprechen kamen. Ich verstand das gut. Mir ging es genauso.
Ich nickte bei ihrer Frage. "Ja. Aber ich habe die meiste Zeit in einem Dorf der Kobolde gelebt. Ich weiß nicht, ob es andere wie mich gibt. Ich... bin auf der Suche nach ihnen", antwortete ich und blickte das Hirschwesen an. Wie merkwürdig, dass es uns beiden da so ähnlich ging.
Es war jetzt so nah, dass ich es berühren konnte. Stattdessen schob ich aber zuerst nur den Kopf ein wenig seitlich an ihm vorbei und schnupperte. Es roch durch und durch nach Wald. Nach Hirsch. Aber auch nicht ganz. Es war, als könnte ich den Mond an ihm riechen, denn an die Nacht erinnerte mich sein Fell. Vielleicht war es auch die Magie, die ich roch. Wie auch immer.
Mit der Schnauze stupste ich ganz sacht gegen eine der Federspitzen. Wie hübsch sie waren.
"Ich heiße Leilani", antwortete ich und blickte das Hirschwesen wieder an, das sich als Mara vorgestellt hatte. "Die Kobolde haben mich einen Feendrachen genannt. Scheinbar habe ich sie irgendwie an Feen erinnert."



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