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76Pfad gen Cern - Seite 4 Empty Re: Pfad gen Cern Fr Feb 25, 2022 7:28 pm

Arrow

Arrow

Arrow hatte Brianna nicht vergessen. Er hatte auch Gavotte nicht vergessen. Hätte er sie zufällig wiedergefunden, hätte er vielleicht noch eine Chance gehabt, Nora einzuholen. Vorausgesetzt natürlich, der Impuls des Amulettes wäre nicht vorher schon verschwunden gewesen. Vermutlich hätte er nicht mehr auf Brianna gewartet oder sie gesucht. Aber nun erübrigte sich zumindest letzteres. Er erinnerte sich daran, dass sie auch damals schon einen Raubvogel gehabt hatte, über den sie mit anderen kommuniziert hatte. Deshalb schreckte ihn das Auftauchen dieses Exemplars nicht wirklich. Da er allerdings nicht wusste, wie er reagieren sollte, nickte er einfach nur, und die Augen des Raubvogels wurden wieder dunkel.
Anstatt wegzufliegen, blieb er dort auf seinem Ast sitzen, und Arrow trat langsam näher. Er beäugte das Tier einen Moment lang und fragte sich, ob Brianna die Fähigkeit hatte, in den Geist eines Tieres einzudringen, oder ob sie auf besondere Weise mit dem Vogel verbunden war. Sie hatte ihm damals das Reiten beigebracht und bei ihr hatte es immer extrem einfach ausgesehen, als könnte sie sich mit den Tieren irgendwie verständigen oder sie beeinflussen, damit selbst die störrischsten Pferde das taten, was sie von ihnen wollte. Er kam nicht auf die Idee, Briannas Absichten weiter zu hinterfragen oder ihr zu misstrauen. Es war zwar nicht unbedingt einfach, sein Vertrauen zu gewinnen, aber wenn man es einmal hatte, war er loyal und zweifelte nur noch dann an anderen, wenn er quasi darauf gestoßen wurde.
Oder wenn sie ihn hintergingen.
So wie Nora.
Das war auch der Grund, warum er Brianna bedingungslos glauben würde, was sie ihm erzählte, während Nora ihr nicht so recht über den Weg getraut hatte.
Er befreite mit den Stiefeln eine Stelle unter dem Baum vom Schnee und setzte sich dann an den Baumstamm, um eine Pause zu machen. Mittlerweile hatte er wieder Hunger und seine Hände waren kalt, weshalb er sie sich unter die Arme klemmte und so wartete. Obwohl er sowieso nicht wusste, wie er Nora finden sollte, wurde er ungeduldiger, je länger Brianna auf sich warten ließ. Wahrscheinlich war es gar nicht so ewig, aber es kam ihm so vor.
Schließlich verriet leiser Hufschlag die Ankunft eines Pferdes. Er stand auf und blickte an dem Baum vorbei in die Richtung, aus der das leise Knirschen und Trappeln kam. Es war Brianna, die auf einem sehr edel aussehenden karamellbraunen Pferd saß.
Der Raubvogel auf dem Ast stieß einen leisen Ruf aus und flatterte dann auf. Mit wenigen Flügelschlägen verschwand er im Wald.
Brianna zügelte ihr Pferd. Sie war ohne Sattel unterwegs, trug im Gegensatz zu gestern nun jedoch dickere Kleidung. Ein weicher Schal wärmte ihren Hals und ihr Kinn und sie trug einen hellen Umhang über einem grauen Mantel. Ihre Füße und Waden steckten in hochschaftigen Lederstiefeln und sie trug eine Enge, anschmiegsame Hose. Die Strähnen, die sonst weich um ihr Gesicht fielen, hatte sie zurückgefasst und am Hinterkopf zusammengebunden, der Rest ihres langen Haares ergoss sich jedoch weiterhin über ihre Schultern und den Rücken.
Ja… Sie war wirklich hübsch. Sie war schön. Eine sehr viel beeindruckendere Gestalt als Nora. Aber … die hatte ja gestern offenbar doch nicht aus Neid auf Briannas Aussehen oder aus Eifersucht gefragt, sondern weil sie meinte, dass… - Ob das überhaupt stimmte? Wahrscheinlich hatte sie mit ihrer Behauptung, dass sie sich gerne irgendwelche Geschichten ausmalte, auch nur gelogen, damit er ihr weiterhin ihr Unschuldslammgetue abkaufte.
"Du bist wirklich allein…", stellte Brianna anstelle einer Begrüßung fest. "Ich hätte die Kleine so eingeschätzt, dass sie dich trotzdem begleiten würde."
Arrow trat etwas näher und blieb am Kopf des Pferdes stehen. "Offenbar nicht", erwiderte er anstelle einer Begrüßung.
“Ist etwas passiert?"
Er presste die Zähne zusammen, sodass die schlanken Muskelstränge an seinen Kiefergelenken hervortraten. Es war ihm extrem unangenehm, Brianna gegenüber zugeben zu müssen, dass Nora, mit deren Anwesenheit sie fest gerechnet hatte, ihm das Amulett weggenommen hatte. Und deshalb tat er es nicht. "Nein. Nora… Ist nur heute Morgen einfach sang- und klanglos abgehauen und… Das hat mich etwas verärgert."
"Oh…", machte sie. "Du mochtest sie wohl. Ich hatte fast vermutet, dass ihr ein Paar seid."
Sie bemerkte seinen finsteren Blick.
"Fast", wiederholte sie deshalb noch einmal und schmunzelte leicht, doch ihr Gesicht wurde bald wieder ernst. "Ich habe mich von Takari verabschiedet und bin auf dem Weg nach Lago Jun. Willst du mich ein Stück begleiten?"
Arrow überlegte einen Moment lang und ließ den Blick zur Seite in den Wald wandern, um sich zu orientieren. "Ich muss nach Lishu", sagte er. Er glaubte zwar nicht wirklich, Nora dort vorzufinden, aber das Dorf war der einzige Anhaltspunkt, den er über sie hatte. Sie hatte gesagt, dass sie dort lebte. Und es war ihr wichtig gewesen; sie reiste nicht, weil sie ihre Heimat nicht verlassen wollte. Es bestand zumindest eine geringe Chance, dass sie dorthin zurückkehrte, bevor sie was auch immer mit dem Amulett unternahm. Es sei denn natürlich, auch darüber hatte sie gelogen. Was nicht unwahrscheinlich war… Aber… Es war das Einzige, was ihn weiterbringen könnte.
"Tatsächlich? Lebst du dort?"
Er schüttelte den Kopf. Zögerte kurz und seufzte dann. "Eigentlich suche ich mein Pferd", fügte er dann hinzu. "Es ist gestern weggelaufen, als wir angegriffen wurden." Er hob den Blick wieder zu ihr. "Du hast nicht zufällig eins im Wald gesehen oder... Kannst es mit deinem Vogel suchen?"
Brianna neigte etwas den Kopf. "Nein, gesehen habe ich keines. Und es von Alquilá suchen zu lassen, könnte dauern. Vor allem, wenn es weiter weg ist... Brauchst du es unbedingt?"



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77Pfad gen Cern - Seite 4 Empty Re: Pfad gen Cern Sa Feb 26, 2022 10:26 am

Nora

Nora

Auch wenn ich nicht wusste, wie viel Zeit mir blieb, musste ich mir einen Moment geben um mich auf den Boden zu setzen und mein Tuch herauszukramen um eine Nachricht hinterlassen zu können. Es tat mir verdammt weh, mich nicht von Arrow zu verabschieden, weshalb ich mit einem Pflanzensaft, den ich von einem halbmetrigen Stiel herauspresste folgende Nachricht schrieb:
Verzeih mir, ich bring es zurück.
Und des guten Willens nahm ich mein kühlendes Öl, wickelte es rundum und steckte es in die Satteltasche des Schwarzhaarigen, während Gavotte wohl ziemlich beruhigt war, dass sie nicht mehr alleine mit Shiba durch den Wald streifte und die Zeit absaß, bis man sie fand. Erneut strich ich ihr über die Brust, welche kurz zuckte. "So, dann wohl auf zu deinem Besitzer, na?" Das Streicheln eines Tieres beruhigte mein Gemüt, sodass ich selbstbewusst nach meinem eigenen Mantel griff, welcher immer noch an ihrem Satten befestigt war. Ich warf ihn über meine Schultern und knöpfte das Kleidungsstück zu. Zwar verhalf es mir nicht sonderlich zu mehr Wärme, doch es war wohl besser als nichts. Oder?
Tief durchatmend nahm ich die Zügel der Stute und führte sie, wenn auch zu Beginn etwas störrisch in die richtige Richtung. Shiba erhob sich und lief schonmal vor. "Er wird mir doch verzeihen, oder?", fragte ich das große Tier neben mir und blickte immer wieder in das Gesicht der Stute, als würde ich eine Antwort erwarten. Doch mehr als ein Schnauben bekam ich von ihr nicht. "Er wollte das Amulett loswerden. Verstehst du? Er...", versuchte ich mich vor dem Pferd rechtzufertigen, "Er wollte das Amulett gar nicht besitzen. Er wird dadurch mehr Frieden haben, hab ich Recht?" Erneut blickte ich hoch in ihr Gesicht. Doch als keine Antwort kam, suchte ich nur betrübt die Spuren des Wolfes um mich nicht im Wald zu verirren. "Scheibe. Du hast recht. Er wird mich sicher umbringen." Ich lachte nervös, stoppte jedoch abrupt, als das Pferd aufgewühlt den Kopf hob und meine Aufmerksamkeit auf sich lenkte. "Du passt doch auf mich auf, dass er das nicht tun wird, oder?" Ein vorsichtiges Lächeln trat auf meinen Lippen hervor. Würde uns jemand beobachten, könnte die Person mich doch in eine Anstalt einweisen wollen. Auch wenn ich nicht mit Tieren sprechen konnte, hatte ich ein gewisses Gespür dafür, was sie aussagen wollten. Und mein Gefühl verriet mir, dass sie es mehr verstehen würde als Arrow es womöglich tat. Ich nickte. "Ich bring es auch zurück! Ich werde Informationen sammeln und komme dann zurück. Zurück zu dir, okay? Zurück zu... euch."
Schlussendlich verstummte ich, nachdem Shiba sich wieder lauernd auf den Boden legte und verharrte. Es war nicht mehr weit, weshalb ich mit Gavotte neben ihm stehen blieb und mich umschaute. Mit einer Hand den Zügel festhaltend, kniete ich mich auf den Boden um mit der freien Handfläche den kalten Erdboden zu berühren. Einen Moment hielt ich inne, konnte jedoch erkennen, dass es nicht mehr weit sein musste. Die innerliche Unruhe erweiterte sich. Was tat ich, nachdem ich Gavotte abgeliefert hatte? Wo sollte ich meine Suche nach Vahn starten? Ich seufzte. Womöglich hatte ich mir das nicht gut genug überlegt. "Shiba...", flüsterte ich hilfesuchend, welcher mit einem Nicken bestätigte, ich solle doch erstmal die Stute loswerden, ehe sein Haupt erneut ruhig auf den Boden abgelegt wurde. Daraufhin nickte auch ich und nahm allen Mut zusammen um mit Gavotte etwas näher zu gehen. Wir hatten noch genug Abstand, aber bald musste ich sie alleine laufen lassen.
Ich hielt inne und stellte mich unmittelbar vor die Stute. "Pass mir ja gut auf Arrow auf, okay?" Behutsam strich ich ihr über die Stirn. "Du wirst ihn finden, ich glaub an dich!" Sie musste meine Nervösität spüren, so scharrte auch sie wieder mit dem linken Hufen, ehe ich die Zügel über ihren Kopf auf den Hals legte und am Halfter in die passende Richtung zog. "Hopp! Lauf.... !", rief ich, ehe ich sie los ließ und sie mit nach oben schwenkende Hände aufschreckte, sodass sie spurtete und loslief.
Ich erhoffte mir, das würde alles gut gehen. "Du schaffst das.", flüsterte ich und beobachtete, wie sie davon rannte. Das Beobachtete ich so lange, bis sie nicht zwischen den Bäumen verschwunden war. Ich atmete tief durch, als ich plötzlich zusammen zuckte. Shiba's Nase schob sich unter meine Hand, sodass ich ihm über den Kopf strich und mich erneut dadurch beruhigte. "Sie schafft das. Oder?"

78Pfad gen Cern - Seite 4 Empty Re: Pfad gen Cern Sa Feb 26, 2022 12:26 pm

Arrow

Arrow

"Die Stute hat alle meine Sachen", antwortete er nach einem Moment auf Briannas Frage und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, die mittlerweile wenigstens halbwegs getrocknet waren. Durch die kalte Luft lagen sie in Strähnen. Er ließ die Hand langsam wieder sinken und ließ den Blick erneut in die Richtung gehen, in der er Lishu vermutete. Sicher war er sich damit sowieso nicht.
Arrow war ein wenig aufgeschmissen, was er jetzt tun sollte. Gavotte konnte wer weiß wo herumlaufen. Vielleicht hatte sie sogar jemand im Wald abgefischt und sich entweder über sein Gepäck und ein Gratis-Pferd gefreut oder es mit nach Cern genommen und fragte dort herum, ob jemand es vermisste. Und ob Nora wirklich zurück nach Lishu gehen oder irgendwo anders hin abhauen würde, um das Amulett zu verticken, wusste er auch nicht. Da konnte er natürlich noch als letztes sagen, ob es so sinnvoll war, Gavotte fürs erste abzuhaken und direkt, zu Fuß und ohne seine Sachen nach Lishu aufzubrechen. Angesichts der Tatsache, dass er Stunden brauchen würde, erschien es besser, sich um Gavotte zu kümmern. Jetzt kam es auf die Sekunde wohl auch nicht mehr an...
"Verstehe..." Brianna beobachtete ihn sehr genau und reichte ihm dann die Hand, die in einem Handschuh steckte. "Steig auf. Ich helfe dir, sie zu suchen. Ich kann Alquilá darum bitten, nach ihr Ausschau zu helfen, vielleicht haben wir ja Glück. Zumindest kann ich dir währenddessen etwas über das Amulett erzählen."
Arrow zögerte einen kurzen Moment lang.
"Ich beiße nicht", bemerkte die Frau belustigt und machte mit den Fingern eine auffordernde Bewegung.
Es half nicht unbedingt weiter, dass er daran denken musste, wie Nora ihm gestern die Hand hingehalten hatte, um ihm auf Shiba hinaufzuhelfen, damit sie Gavotte wieder einsammeln konnten. Tja, Shiba hätte sie mit seiner Nase sicher sehr schnell wiedergefunden. Aber Nora hatte leider beschlossen, dass sie ihm nicht nur nicht helfen wollte, Gavotte zu suchen, sondern ihn sogar lieber noch um eine Sache mehr erleichterte.
Er griff nach Briannas Hand und schwang sich mit einem leichtfüßigen Satz hinauf hinter sie auf den Rücken des Pferdes.
"Hoppla. Ich hatte ganz vergessen, wie gut du das gemeistert hast." Brianna schmunzelte und ließ seine Hand wieder los. "Ein bisschen neidisch bin ich schon auf deine windigen Tricks."
"Ja... Klar...", sagte er etwas trocken und legte zögernd den Arm um sie, als das Pferd sich in Bewegung setzte. "Können wir zur Sache kommen?"
"Aw", machte sie und wendete die Stute, um sie vermutlich zurück Richtung Cern zu lenken. "Ich hab es mir ein wenig anders vorgestellt, nach der ganzen Zeit einen alten Lehrling zu treffen. Vor allem einen, der so hübsch gereift ist wie du."
"Ich bin kein Wein im Eichenfass", warf er angespannt ein.
" - aber", ergänzte sie daher rasch, bevor er sich weiter beschweren konnte, "ich verstehe schon. Ich werde dir alles sagen, was ich weiß... Immerhin ... ist deine Situation durchaus ein wenig ernst..."



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79Pfad gen Cern - Seite 4 Empty Re: Pfad gen Cern Sa Feb 26, 2022 1:05 pm

Nora

Nora

Dafür, dass ich in Eile war, ließ ich mir wirklich außerordentlich viel Zeit. Das lag an meinem Gemüt, dass ich ein wirklich schlechtes Gewissen hatte und ich so etwas noch nie gemacht hatte. Doch Shiba hatte noch klaren Kopf und versicherte sich, dass auch ich tief durchatmete um die Situation hinzunehmen und den Plan, den ich nicht hatte, durchführte. Erneut beugte ich mich nach unten um nun beide Handflächen auf den Boden zu drücken. Mit geschlossenen Augen konnte ich mich gut konzentrieren und konnte bestätigen, dass Gavotte wenigstens den richtigen Weg einschlug. "Du schaffst das!", glaubte ich fest daran, ehe ich mich wieder aufraffte.
Ich sollte Vahn so schnell wie möglich finden, sodass ich das Amulett wieder mit frischen Informationen zurückbringen konnte. Doch wo sollte ich beginnen mit meiner Suche?
"Lago Jun?", überlegte ich und erinnerte mich an die Herberge, in die er mich verschleppt hatte und es so wirkte, als ob er des Öfteren dort untergebracht war. "Lago Jun wär doch mal ein Anfang, oder nicht?" Das Frühstück hatte ich aufgrund meines spontanen Einfalls weggelassen, weshalb ich mich um etwas zur Nahrungsaufnahme kümmern musste, sollten wir den weiten Weg nach Lago Jun auf uns nehmen wollen. Ich seufzte laut, was den großen, weißen Wolf als Anlass nahm sich direkt vor mich hinzulegen und den mächtigen Kopf auf meine Füße abzulegen. "Na gut. Wir versuchen es dort. Okay?", stimmte ich zu und setzte mich mühseelig in Bewegung, sodass ich wie so oft aufstieg und mich in seinem Fell festhielt, solange ich noch die Energie dazu hatte. Es freute mich immer sehr, wenn ich auch kleinere Reisen mit Shiba unternahm. Jedoch gaben mir die Umstände keinen Grund zur Freude, sondern breiteten Kummer und Sorgen in mir aus. "Los gehts.", tat ich meine Bereitschaft Kund und schon drehte er seinen Körper um die eigene Achse und sauste los. Mein Blick warf ich zurück um mich zu vergewissen, dass uns niemand folgte und Gavotte nicht wieder zurückkam. Erst nach einigen Augenblicken konnte ich meine Augen davon abwenden und mich auf den Weg vor uns konzentrieren.

====> Kern von Lago Jun



Zuletzt von Nora am Sa März 05, 2022 8:59 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

80Pfad gen Cern - Seite 4 Empty Re: Pfad gen Cern Sa Feb 26, 2022 2:00 pm

Arrow

Arrow

Arrow gefiel der Tonfall nicht, den Brianna angeschlagen hatte, als sie vom Scherz(?) zum Ernst überging. Aber er ließ es sich nicht anmerken. Hoffte er zumindest, denn er wusste nicht, wie viel Brianna spüren konnte.
Das Pferd unter ihnen schritt zügig aus. Sein Schritt war dem von Gavotte nicht unähnlich, doch es stakste nicht, weil es nervös und angespannt war, sondern weil es vorwärtsstrebte.
"Das Amulett ist eines von mehreren", hob Brianna endlich an. "Wie viele genau es gibt, kann ich nicht sagen, aber es liegt nahe, dass es mindestens vier sind. Jedes von ihnen reagiert auf eines der vier Elemente. Offensichtlich hast du zufällig jenes erwischt, das auf Windmagie reagiert. Kannst du mir sagen, was genau passiert ist?"
Arrow erklärte Brianna in knappen Worten, dass er von einem Auftraggeber dazu beauftragt worden war, eine Box nach Cern zu bringen und sie dort Takari zu übergeben; dass Nora und er kurz vor dem Ziel angegriffen worden waren und wie das Amulett dabei zufällig ans Tageslicht befördert worden war; dass er ein leises Summen und Leuchten davon hatte ausgehen hören und sehen können – oder spüren? Er wusste nicht, ob auch die anderen es wahrgenommen hatten. Und dann erzählte er ihr, wie seine Magie es getroffen und daraufhin die Druckwelle ausgelöst hatte.
Das Pferd näherte sich währenddessen schnell wieder Cern-Yon. Brianna hatte ihren Vogel nicht mehr erwähnt, aber sie schaute sich aufmerksam um, und während es kurz still zwischen ihnen blieb, stieß Arrow einen lauten Pfiff aus, in der Hoffnung, dass Gavotte irgendwo war, wo sie ihn hörte und vielleicht auf etwas Vertrautes wie das reagieren würde.
Ungeduldig wartete er dann. Dass die Stute auf wundersame Art und Weise plötzlich auftauchte. Dass Brianna mit ihrer Erklärung fortfuhr. Und er versuchte dabei, wieder etwas von diesem Signal aufzufangen, das ihm kurzzeitig gesagt hatte, wohin er musste, um das Amulett wiederzufinden. Kurz hatte er das Gefühl, wieder etwas aufzufangen. Diesmal von ganz woanders als anfangs. Aber es war schnell wieder weg und er war sich sicher, es sich eingebildet zu haben. Er fühlte sich ziemlich unruhig und spürte den Herzschlag überdeutlich und beschleunigt in seiner Brust. Seine Hände waren immer noch kalt.
"Ich vermute, dass die Amulette bei ihrer Entstehung mit der Kraft der Elementsteine gespeist wurden und deshalb nur auf ihr jeweiliges Element reagieren. Es ist möglich, dass jedes Amulett sich anders verhält, aber als klar wurde, dass Takari seine Finger um das Windamulett legen würde, habe ich recherchiert und herausgefunden, dass es im ungebundenen Zustand sehr instabil ist. Das dürfte das Summen gewesen sein, das du gehört hast, und die Druckwelle ausgelöst haben. Es ist gefüllt mit Energie, die ständig auf der Suche nach ihresgleichen ist."
Deshalb… War seine Magie dorthin geglitten, als Pferdeschwanz es hochgehalten hatte?
"Und als deine Kräfte es berührt haben, hat es sich mit dir verbunden. Gleichzeitig ist es unmöglich für andere geworden, es zu benutzen oder es überhaupt nur anzufassen. Ich bin nicht sicher, was passiert, wenn man es berührt, aber als ich es gestern untersucht habe, hat mein Gespür mich davor gewarnt, es anzufassen. Ich kann mir vorstellen, dass es schmerzvoll ist und Verletzungen verursacht. Vielleicht löst es auch eine weitere Druckwelle aus oder man verliert das Bewusstsein."
Arrow biss die Zähne aufeinander und wünschte sich an dieser Stelle erneut, dass Nora, die gestern noch so mutig verkündet hatte, sie könnte es ja mal versuchen, so blöd war, es wirklich anzufassen. Er wollte gerade nachfragen, wie es mit dem Amulett und ihm selbst aussah, als Briannas Pferd stehen blieb und die Ohren spitzte, weil ein gedämpftes Wiehern durch den Wald schallte.
Gavotte.
Hoffentlich zumindest. Es konnte auch einfach ein anderes Pferd mit Reiter sein, der unterwegs war.
"Ich glaube, wir haben dein Pferd gefunden", sagte Brianna.
Wieso sie sich da so sicher war, wusste er nicht - aber es war egal, denn schon nach wenigen Augenblicken kam ein reiterloses dunkelbraunes Pferd mit Sattel und Gepäck auf sie zugelaufen. Es war eindeutig Gavotte.
Arrow glitt vom Rücken des anderen Pferdes, als sie von ihrem holprigen aufgeregten Trab abbremste und ein paar Meter weiter stehen blieb als wäre ihr wieder eingefallen, dass man auf einen fremden Artgenossen nicht einfach freudestrahlend zustürmte. Sie schnaufte, und selbst Arrow bildete sich ein, dass sie erleichtert wirkte, endlich wieder bei ihm zu sein. Oder ... wenigstens eben bei einem anderen Pferd.
"Ja, das ist sie...", sagte er und näherte sich ihr vorsichtig. Sie schien aufgeregt, aber nicht ängstlich. Alles war noch an Ort und Stelle.
Ein Problem weniger. Immerhin etwas...
Er trat zu Gavotte und strich ihr beruhigend über den Hals und die Nase. Sie hatte über Nacht offenbar genügend Nahrung gefunden, dass ihre Flanken nicht eingefallen waren. Auch der Sattelgurt saß noch fest genug. Hätte er nicht anderes annehmen müssen, hätte er fast geglaubt, dass sie ausgeruht war. Er umrundete sie einmal, um zu überprüfen, ob sie auch wirklich unverletzt und noch alles da war. Noras Umhang fehlte... Aber er hatte ihn nicht wirklich festgebunden, wahrscheinlich war er bei Gavottes Flucht heruntergefallen oder war an einem niedrigen Ast hängen geblieben.
"Hübsches Mädchen." Brianna war ebenfalls abgestiegen. Gavotte hatte keine Scheu vor ihr und beäugte stattdessen das andere Pferd mit gespitzten Ohren. Sie strich mit den Händen über ihren Hals, die Brust und schließlich über ihre Stirn. "Es geht ihr gut. Aber sie ist noch ziemlich aufgeregt. Du solltest etwas vorsichtig sein."
"Ich kenne sie", erwiderte Arrow. "Sie ist meistens aufgeregt oder unruhig." Er öffnete ein Fach des Rucksacks, der fest auf ihrem Rücken und am Sattel verschnürt war und zog ein Paar Lederhandschuhe heraus, weil seine Finger sich mittlerweile wie Eiszapfen anfühlten. Untypisch. Auch seine Zehen wurden langsam kalt.
Nachdem sie soweit sichergegangen waren, dass Gavotte in Ordnung und in der Lage dazu war, weiterzugehen, war Briannas Pferd von seinem temporären zweiten Reiter befreit und die andere Stute konnte diese Aufgabe wieder übernehmen. Sie schien sich langsam zu beruhigen und wirkte, als es weiterging, sogar fast schon entspannt.
"Also willst du nun nach Lishu aufbrechen?", fragte Brianna, als er fertig war.
Er nickte. "Können wir zuende reden und du begleitest mich noch ein Stück?"
Sie schenkte ihm ein leichtes Lächeln und nickte. "Sicher. Ich habe es wie gesagt nicht eilig." Sie hob den Arm und deutete in eine Richtung, die er nicht eingeschlagen hätte. Offenbar ließ sein Orientierungssinn in diesem verfluchten Schnee wirklich zu wünschen übrig. "Wir müssen dort entlang. Da kommen wir zu einem Bach, an dem wir die Pferde tränken können. Komm."
Ein paar Augenblicke lang ritten sie schweigend nebeneinander her, bis Arrow zu ungeduldig wurde und es nicht mehr aushielt. "Und … welche Auswirkung hat das Amulett jetzt auf mich?", fragte er. "Kann ich es anfassen? Gehorcht es mir?"
"Darüber habe ich nicht viel herausgefunden. Nur, dass es offenbar Irada-Kräfte verstärkt und eine größere Wirkung entfaltet, je länger es unbenutzt bleibt. Also... Gehe ich davon aus, dass du es durchaus bedenkenlos anfassen kannst."
Wie schön, dass er das gerade leider nicht überprüfen konnte!
"Wo ist der Haken? Warum ist es so begehrt? Warum will Takari es haben? Er könnte es nie benutzen. Nicht mal, wenn ich es nicht berührt hätte."
Briannas Gesicht verfinsterte sich ein wenig. "Wie ich bereits sagte, es gibt mehrere dieser Amulette, und doch ist jedes für sich einzigartig. Takari ist ein Sammler. Er sammelt magische Artefakte, Hörner, Hufe, Haare, Zähne, Schuppen von Wesen mit magischen Eigenschaften. Besondere Schmuckstücke. Alles, was einen großen Wert hat – oder seinen Einfluss erweitern könnte. Er ist ein skrupelloser, gefährlicher Mann. Wenn er das Amulett nicht haben will, um es zu benutzen, dann, um sich damit zu bereichern. Seine Gier ist maßlos. Allerdings könnte es auch sein, dass er eine Verwendung dafür gefunden hat. In diesem Fall wird es nicht lange vor ihm verborgen bleiben, dass er nur eine Fälschung von mir erhalten hat. Auch, wenn er nicht wissen wird, wer sie ihm untergejubelt hat. Ob du es warst, ob dein Auftraggeber es war. Nur, dass ich es war, das wird er nicht denken." Sie seufzte. "Dann gibt es noch andere, die das Amulett haben wollen, weil sie es benutzen wollen. Die Frau, die ihr gestern bei euch hattet, ist selbst eine Angehörige des Volkes der Irada, aber sie hat sich einer Gruppierung angeschlossen, die offenbar nicht nur hinter diesem Amulett her ist, sondern auch weitere Überfälle begangen hat…
Arrow…"
, sagte sie leise, als es einen Moment still geblieben war. "Du musst sehr vorsichtig mit dem Amulett sein. Es gehört nun dir, und wenn jemand herausfindet, dass du es hast, wird man versuchen, es dir gewaltsam abzunehmen."
Das wusste er bereits. Aber trotzdem verpasste ihm ihre Aussage einen Stich; er hatte es ja schon nicht mehr. "Ich will es nicht. Ich will es so schnell wie möglich wieder loswerden." An sich stimmte das… Aber nicht so. Nicht, solange er nicht genug darüber wusste. Auch wenn die Aussicht, nun auf immer vogelfrei zu sein, sowieso nicht sonderlich verlockend war. Und Arrow strebte auch nicht nach mehr Kraft oder mehr Magie, sodass er gar nicht vor hatte, das Amulett zu benutzen.
"Das ist nicht so einfach…", sagte Brianna leise, und der Tonfall, den sie dabei anschlug, gefiel ihm noch weniger als eingangs.
"Was meinst du damit?"
Sie antwortete nicht sofort, aber ihr Gesichtsausdruck wurde gequält. "Das Amulett ist auf dich geprägt. Diese Verbindung zwischen ihm und dir lässt sich nicht ohne weiteres wieder zerstören. Es ist ein magisches Band. Eine uralte Magie schlummert in dem Amulett…" Die Hexe sah zu ihm auf und der Ausdruck in ihren Augen legte die Antwort, die kurz darauf folgte, eigentlich schon offen… "Der einzige mir bekannte Weg, die Verbindung wieder zu zerstören – und … es damit auch wieder verwendbar für andere zu machen… - ist, dich zu töten…" Sie drückte kurz die Lippen aufeinander. "Deshalb… Musst du gut auf dich aufpassen. Zeig es niemandem. Erzähle niemandem davon."
Sein Herzklopfen war fester geworden und die Kälte in seinen Händen kroch langsam seine Arme hinauf. Auch seine Beine fühlten sich langsam kalt an. Es war doch wirklich zum Kotzen. Warum musste das alles jetzt ihm passieren? Warum hatte er diesen Auftrag von Gordon angenommen? Alles, was er gewollt hatte, war ein relativ normales Leben. Mit ein wenig Spannung hin und wieder, ja. Aber das hier?!
“Wenn du wieder zu Hause bist, solltest du es an einem sicheren Ort verwahren, bis wir wissen, ob es noch einen anderen Weg gibt, seine Verbindung zu dir aufzuheben“, fuhr Brianna fort, als es zwischen den beiden erneut still geblieben war. "Kannst du deiner Nora vertrauen? Bist du sicher, dass sie nicht weitererzählen wird, was passiert ist?"
Normalerweise wäre es Arrows größte "Sorge" gewesen, klarzustellen, dass sie nicht "seine Nora" war. Leider war das hier nicht Normalerweise, und er konnte nicht nur nicht behaupten, Nora vertrauen zu können, sondern musste einsehen, dass er nichts über sie wusste und sie auch noch das Amulett entwendet hatte. Zudem fühlte er sich gerade aus irgendeinem Grund überhaupt nicht gut… Vielleicht der Hunger? Getrunken hatte er auch noch nichts, aber … diese Kälte in den Gliedern war nicht normal und Hunger und Durst fühlten sich eigentlich auch anders an. Dabei drehte sich nicht plötzlich alles um einen.
"Arrow?"
Ein dumpfes Geräusch ertönte, als Arrow seitlich vom Pferd rutschte und ohnmächtig im Schnee landete.



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81Pfad gen Cern - Seite 4 Empty Re: Pfad gen Cern Sa März 05, 2022 12:12 pm

Arrow

Arrow

Der junge Mann war leichenblass im Gesicht, als Brianna sich neben ihn hockte und seinen Oberkörper in eine aufrechtere Position brachte, indem sie ihn an ihren aufgestellten Oberschenkel lehnte. Sie tätschelte ihm die kalte Wange. "Arrow… Arrow, wach auf", sagte sie eindringlich und stellte erleichtert fest, dass seine Lider zu flirren begannen und er sie nach ein paar weiteren Sekunden wieder aufschlug.
"Du hast es nicht mehr, richtig?", fragte sie ohne Einleitung und half ihm dabei, sich aufzusetzen. Das war die einzige Erklärung, die sie für diese Empfindung hatte, die schon die ganze Zeit über von ihm ausging. Jetzt machte sie einen Sinn. Der Gedanke war ihr gekommen, als sein Geist sich für einen Augenblick ganz von der Außenwelt verabschiedet hatte.
Er wusste offensichtlich genau, was sie meinte, und bestätigte ihren Verdacht, denn er schüttelte schon nach ein paar Sekunden den Kopf und hielt sich anschließend mit einem leisen Stöhnen die Stirn. "Nora hat es gestohlen…" Seine sonst so volle Stimme klang dünner als noch vor zwei Minuten, als er seine letzte Frage gestellt hatte.
Diese Nachricht überraschte Brianna. Sie hatte in der Nacht zuvor keine Unaufrichtigkeit an der jungen Frau gespürt, nur Erschöpfung, Misstrauen und noch etwas anderes, das sie aber nicht hatte zuordnen können. "Wirklich?" Es erklärte Arrows unverhältnismäßige Wut auf Nora. Die war dafür, dass sie beide scheinbar in keiner besonderen Beziehung zueinander standen, schon sehr groß gewesen. Andererseits wusste sie nicht, wie sehr er sich in den letzten Jahren verändert hatte. Natürlich konnte es sein, dass ihn schon Kleinigkeiten auf die Palme brachten, aber… Er hatte ihre Vermutung ja schließlich gerade auch bestätigt. Sie tastete ohne weitere Nachfrage seinen Oberkörper ab und legte die Hand auf seine Brust. Der Herzschlag darin ging schneller und gleichzeitig flacher, wie das unruhige Flattern eines kleinen aufgeregten Vogels. "Du musst es unbedingt zurückbekommen."
Sie schob seine Hand an die Seite und fühlte seine Stirn. Sie war ebenfalls eiskalt, aber die Vermutung von Fieber war nicht der Grund, warum sie sie anfasste. Ihr war aufgefallen, dass der Luftwirbel, den sie von Arrow noch kannte, kaum noch wahrnehmbar war. Fast so, als hätte er keine Kraft und Lust mehr, sich zu bewegen. Was immer es bedeutete, es hing mit dem Amulett zusammen. Oder vielmehr dessen Abwesenheit. Und das war überhaupt nicht gut. Arrow war kein völlig menschliches Wesen. Seine Magie war stärker mit ihm verwoben als bei den Bändigern. Wenn sie erstarb, war das für ihn vermutlich ähnlich wie eine Wunde, die nicht aufhörte zu bluten.
"Geht es mir deshalb so?", fragte er leise.
"Das vermute ich. Ich bin nicht ganz sicher." Sie zog die Hand zurück, als er sie wegschob und sich mehr aufsetzte. "Fiele dir noch ein anderer Grund ein?"
"Ich hab heut noch nichts gegessen." Er schwankte, als er versuchte, wieder aufzustehen, und sie fasste ihn rasch am Arm und half ihm.
Brianna furchte die Stirn. Sie bezweifelte, dass Hunger in so kurzer Zeit dazu in der Lage war, bei einer Person wie Arrow Schwindel und Ohnmacht hervorzurufen. Außerdem fühlte seine Haut sich eiskalt an. Er sah überhaupt nicht gut aus.
"Bist du hungrig?", fragte sie, als sie sicher war, dass er sich an Gavotte festhielt und nicht einfach wieder umkippen würde. Dann holte sie etwas Proviant aus ihrer Tasche. "Du solltest vorsorglich etwas essen. Vielleicht sollten wir danach umkehren."
Arrow nahm zwar das Stück Brot entgegen, das sie ihm reichte, schüttelte aber den Kopf. "Nein. Ich muss nach Lishu und Nora suchen… Sie hat das Amulett. Wenn sie … es einfach irgendwem gibt, wenn…" Er hielt sich erneut den Kopf und fuhr nicht fort.
Auf ihre Nachfrage, ob Nora aus Lishu stammte, nickte er.
Er hatte recht. Brianna hatte Nora zwar nicht so eingeschätzt, dass sie ihn dreist bestehlen würde, um das Amulett zu verkaufen oder wer weiß was damit zu machen, doch es änderte nichts an der Tatsache, dass sie es nun hatte und dass sein Fehlen mit hoher Wahrscheinlichkeit damit zusammenhing, dass es Arrow schlecht ging. Ihr weiteren Vorsprung zu geben, wäre fatal. Ihn wieder in Cern unterzubringen, würde seinen Zustand sicher auch nicht verbessern, und Warten würde das Amulett wohl nicht wieder auftauchen lassen.
Sie wusste nicht, was ihm in den letzten Jahren geschehen war, wie sein Leben als Krieger in der Feuerarena verlaufen war und was in seinem Kopf vor sich ging. Aber sie hatte nicht den Eindruck gewonnen, dass er schlecht oder bösartig war, und deshalb konnte sie es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, ihn seinem Schicksal zu überlassen.
"Iss das trotzdem, du brauchst etwas im Magen", sagte sie. "Komm, der Bach ist gleich da vorn. Trink etwas und wir machen kurz Pause, danach bringe ich dich nach Lishu."
Ihre Vermutung legte nahe, dass sein Zustand nur schlimmer werden würde, je länger das Amulett von ihm getrennt war. Oder vielleicht auch, je weiter es sich entfernte. Wenn Lishu Arrows einziger Anhaltspunkt war, war das unter Umständen zwar nicht hilfreich – wenn Nora sich dort nicht aufhielt -, aber es war besser als gar nichts. Sie konnte sich unterwegs immer noch Gedanken darum machen, ob es eine andere Lösung gab oder was zu tun war, wenn die junge Frau dort nicht zu finden war.
Sie hoffte nur, dass die Abwesenheit des Amulettes für ihren ehemaligen Lehrling nicht lebensgefährlich war.

Das war vor zwei Stunden gewesen. Mittlerweile hatte sie ihr ganzes Gepäck auf Gavotte geladen und es zuletzt irgendwie mit Arrows letzter Hilfe geschafft, ihn auf Katarrahs Rücken zu hieven, sodass sie hinter ihm sitzen und er an ihr lehnen konnte. Er wurde gar nicht mehr richtig wach und seine Haut war noch immer bleich und kalt. Sie hatte ihn in eine zusätzliche Lage Stoff gewickelt, damit er nicht auskühlte, und ihm etwas von dem Feuerwasser eingeflößt, das sie damals auch Shin und seinem Drachenfreund gegeben hatte, als sie mit Fieber und Verletzungen gekämpft hatten. Es war nicht nur gut bei Fieber, es wärmte auch und vitalisierte. Auch wenn es bezüglich letzterem keine große Wirkung zeigte.
"Es ist nicht mehr weit, Arrow", sagte sie einmal, als er wieder kurz mehr zu sich zu kommen schien. Es war zwar eine glatte Lüge, denn die Pferde konnten nur im Schritt gehen, doch da er sowieso nicht allzu viel wahrzunehmen schien, war es ihr lieber, ihm etwas Positives zu sagen.
Hin und wieder überprüfte sie seinen Puls und ob er noch atmete. Seit er in dieses Delirium abgetaucht war, schien sein Zustand sich jedoch nicht weiter verschlimmert zu haben. Nicht, dass das wirklich beruhigend war. Wenn nicht das fehlende Amulett die Schuld an seinem Befinden trug, wusste sie nicht, was sie tun sollte. Und wenn es sich in Lishu befand, schien das Näherrücken des Ziels allein nicht zu helfen. Falls es nicht dort war… Nun… Daran wollte sie gerade nicht denken.
Sie war eine Hexe; sie kannte sich mit Kräutern und Tinkturen aus und sie hatte ein feines Gespür für die Dinge. Doch Brianna war keine Heilerin und konnte auch ansonsten nicht viel für Arrow tun, außer ihn warmzuhalten und ihm Flüssigkeit zu geben, solange er wach genug wurde, sie zu schlucken.
Als der Vormittag sich verabschiedete und der Nachmittag hereinbrach, musste sie eine Pause machen, um die Pferde erneut zu tränken und ihnen die Möglichkeit zu geben, etwas zu fressen. Katarrah war noch gut zurecht, auch wenn es ihr leidtat, nicht absteigen zu können, doch Gavotte war anzumerken, dass sie schon länger unterwegs war, ohne eine längere Pause gehabt zu haben. Briannas Anwesenheit wirkte zwar beruhigend auf die meisten Tiere, aber dass das Pferd von nervöser Natur war, spürte sie. Es hatte hier draußen im Wald sicher keine entspannte Nacht verbracht.
Auch für sie wurde es langsam anstrengend, Arrow festzuhalten und das Gewicht seines Oberkörpers mit dem eigenen zu stützen. Sie war ziemlich froh, dass ihr unterwegs keine wilden Tiere oder zwielichtige Gestalten über den Weg liefen. Das hätte sie gerade überhaupt nicht gebrauchen können. Dabei hatte sie ohnehin schon Sorge diesbezüglich, weil Arrow von einem Mann und der Frau, die Nora und er gestern dabeigehabt hatten, berichtet hatte und dass der Mann ihm weitere Verfolger angedroht hatte. Alquilá kreiste deshalb die meiste Zeit über in der Nähe durch den Wald, um Ausschau nach verdächtigen Vorkommnissen zu halten. Nora entdeckte er nicht.
Irgendwann stellte sie erleichtert fest, dass die Bäume ringsum sich etwas zu lichten schienen. Hier lag nicht mehr so viel Schnee und unter der weißen Decke lugten immer öfter Pflanzenteile und grüne Blätter hervor. Ein sicheres Zeichen dafür, dass es bis nach Lishu nicht mehr weit sein konnte. Sie waren nun auch wirklich schon lange genug unterwegs. An Arrow hatte sich trotzdem nichts mehr verändert und sie hoffte, dass es nicht bedeutete, dass das Amulett sich überhaupt nicht in der Nähe befand.
Sie hoffte wirklich, dass Nora nach Lishu zurückgekehrt war. Auch wenn sie die leise Befürchtung hatte, dass dem nicht so war. Wenn sie Arrow erzählt hatte, dass sie in Lishu lebte, konnte das zum einen eine Lüge sein. Zum anderen wäre sie nicht sehr klug, das Amulett zu stehlen und sofort dorthin zu fliehen, wenn Arrow wusste, dass sie dort lebte. Es wäre so, als liefe sie in eine selbstgestellte Falle. Brianna schätzte eher, dass sie irgendwo anders hin unterwegs war. Es sei denn, es gab ein Missverständnis und Nora hatte Arrow gar nicht bestohlen.
Aber warum hatte sie ihm dann nicht einfach eine Nachricht hinterlassen oder ihm Bescheid gesagt? Oder ihn mitgenommen?

->->->>> Lishu/Das Dorf im Blütenmeer



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.U.n.r.A.v.e.L.

Pfad gen Cern - Seite 4 Arrow688
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