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51Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Sa Jan 08, 2022 10:21 pm

Arrow

Arrow

(xD sie ist super - und ich musste etwas wichtiges korrigieren, was sonst keinen Sinn gemacht hätte *hust* xD)

Das schmale Lächeln des Mannes mit dem Pferdeschwanz wurde zwar wieder etwas breiter, aber nicht erfreuter. Vielmehr schlich sich etwas Lauerndes in seinen Blick, als Nora meinte, dass sie die Sache vorher abliefern und erst dann die Suppe essen würden. Arrows Feststellungen zuvor schienen ihn überhaupt nicht weiter zu beunruhigen und er gab sich auch keine Mühe, sich zu rechtfertigen oder Arrows Zweifel zu zerstreuen.
Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Arrow sie an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass sie natürlich nicht seine Begleiterin war - nicht, was diesen Job anbelangte - und dass sie außerdem auf gar keinen Fall mit zur Übergabe kommen würde. Doch das konnte er vor den anderen beiden kaum tun und Nora hatte es außerdem auch schon herausgeschmettert und setzte sich wieder in Bewegung.
Hatte sie eigentlich noch alle beisammen? Verstand sie etwa nicht, dass die Situation nicht gerade lockerflockig, sondern ziemlich ernst war? So naiv konnte sie doch wirklich nicht sein, oder?
"Nora - "
"Oh, ich glaube nicht, dass es so einfach ist, meine liebe Nora", sagte Pferdeschwanz und stellte sich ihr in den Weg. "Ihr könnt gerne gehen. Aber ohne die Ware..."
Bevor Arrow Gavotte zwischen die beiden treiben konnte, schossen Wurzeln aus dem Waldboden. Zwei von ihnen wanden sich je um Noras Handgelenk und um ihr Bein, zwei weitere schnappten vor dem Pferd in die Höhe, sodass es panisch scheute und stieg, doch die eine Wurzel wand sich fest um ihre Zügel und die zweite riss Arrow mit einem heftigen Ruck am Arm aus dem Sattel. Er landete hart auf der Schulter und ein stechender Schmerz fuhr ihm durch den ganzen Arm. Er rollte sich gerade noch rechtzeitig auf die Seite, bevor Gavotte auf ihn treten konnte.
Die Wurzeln hielten ihn und Nora in eisernem Griff und immobilisierten sie, sodass keiner der beiden nach ihren Waffen greifen konnten.
"Na also...", sagte der Mann und hob die Hand, woraufhin seine Begleitung sich langsam der Stute näherte, die sich noch immer ziemlich aufregte, sich aber nach einem Moment ein wenig beruhigen ließ, als die Person zu ihr trat und sie am Hals berührte. Die Wurzel, die ihre Zügel gehalten hatte, zog sich zurück und sie hielt sie fest.
"Nun. Wisst ihr denn überhaupt, was ihr da mit euch herumschleppt, Arrow und Nora?", fragte der Mann. Er umkreiste Nora einmal und ging dann an Arrow vorbei zum Gepäck, das an Gavottes Sattel befestigt war.
Arrow antwortete ihm nicht.
"Ach, und falls du an deinen Wolf denken solltest... Versuch gar nicht erst, ihn zu rufen. Wir werden ihn ohne Zögern töten", wandte der Mann sich noch einmal an Nora und warf ihr dabei einen Blick über die Schulter zu. Er öffnete die Tasche und zog eine kleine Kiste daraus hervor. Sie war aus gebeiztem Holz, und Runen oder Schriftzeichen wanden sich um ihre Verschlüsse.



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52Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern So Jan 09, 2022 1:20 pm

Nora

Nora

Das Gespräch nahm eine abrupte Wende. Dem Mann mit dem Pferdeschwanz schien es nicht zu gefallen, dass wir den Weg fortsetzen wollten und Arrow seine Aufgabe erledigen wollte. "Arrow... War das nun wirklich sein Name?"
Mir wurde keine Sekunde weiter gegönnt darüber zu grübeln. Ich erstarrte, als der Schwarzhaarige mit der roten Verfärbung meinen Namen erwähnte und der Mann sich mir in den Weg stellte. Ein eiskalter Schauer lief mir den Rücken hinunter, als dieser Kerl mich als liebe Nora betitelte. Nächstes Mal würde ich mir einen anderen Namen ausdenken, damit ich solche Worte nicht zu sehr an mich ran ließ. Angewidert blickte ich in seine Augen, als der Fremde erklärte, wir könnten ohne die Ware gehen. "Ach, nein. Das ist..."
Ich wollte gerade weiter erklären, dass wir die Ware wirklich mitnehmen wollten, da wurde ich schon wieder unterbrochen. Zwar konnte ich eine sachte Bewegung am Boden verspüren, jedoch hatte ich nicht damit gerechnet, dass innerhalb von wenigen Augenblicken meine Hände von einer Pflanze umschlungen wurden, ebenso wie meine Beine. "Huuuuh!", schrie ich überrascht und in einem hohen Ton. Der plötzliche Übergriff der Natur auf mich selber war ungewohnt. Man würde es nicht meinen, jedoch hatte ich mit feindlichen Erdbändiger weniger zu tun. Schließlich standen wir im Normalfall auf der selben Seite. Panisch versuchte ich natürlich an den Wurzeln zu ziehen, sowohl mit den Händen, als auch mit den Beinen. "He! Lass mich los! Das kannst du doch nicht einfach so machen! Das wird den Waldgeistern bestimmt nicht gefallen!", rief ich wütend, wobei eine gewisse Verzweiflung in meiner Stimme miterklang. Ich konnte mich nicht mal mehr um die eigene Achse drehen, aufgrund der Fesseln an den Füßen und musste so meinen Kopf unangenehm nach hinten drehen, als ich die kleinere Person dabei beobachtete, wie sie an mir vorbei ging und Gavotte etwas beruhigte. Ich konnte Arrow nicht sehen, da er wohl direkt hinter mir war. "Geht es ihm gut? Hat er sich verletzt?", fragte ich mich, aber ich konnte keinen Blick auf ihn werfen. Jedoch erkannte ich, dass seine Stute keinen Reiter mehr auf sich trug und er wohl runtergefallen war.
Nun wusste ich, dass Shiba mich nur vor den beiden gewarnt hätte und mir wurde wieder eiskalt, als der Mann sich um mich herum schlich um an das Reittier heranzutreten.
"Bitte, das muss ein Missverständnis sein. Es gibt bestimmt noch mehrere Personen mit roten Haaren.", versuchte ich zu erklären und konnte wohl trotz der schwierigen Lage nicht mein Plappermaul halten. Meine Augen suchten nach den Händen des Mannes. Wenn da nun ein Finger fehlte, war für mich die Geschichte eindeutig. Doch leider konnte ich das nicht erkennen, weil ich mich einfach nicht gut genug zu ihnen umdrehen konnte.
So versuchte ich mir eine tadellose Story auszudenken. "Da ist ein ekelhafter Finger drin, öffnen Sie nicht die Kiste.", versuchte ich ihn abzulenken mit der Hoffnung, es würde irgendetwas passieren. "Sie sollten das wirklich nicht öffnen, der Geruch wird Sie umhauen. Und genau darum ist es so wichtig, dass wir das schnell nach Cern bringen um..."
Mir entging nicht, wie wortlos sich Arrow verhielt. Der Mann unterbrach mich, womöglich laberte ich zu viel Müll. Doch seine nächsten Worte ließen mich endgültig verstummen. Er wusste von Shiba und verbot mir ihn zu rufen. Für einen Moment war es ruhig. Ich beobachtete die Schneeflocken vor mir, welche auf den Boden fielen. In mir baute sich eine unbändige Wut auf. Da sich die Emotionen zu sehr aufstauten, entkam mir ein tiefes Knurren aus meiner Kehle. "Du Mistkerl!", rief ich wütend, drehte mich abrupt um, hatte jedoch vergessen, dass meine Beine gefesselt waren. Ich strauchelte, versuchte wutentbrannt die Wurzeln von mir abzubekommen und wand mich hin und her. "Das wird dir rein gar nichts helfen!", rief ich, "Auch ohne euer Zögern macht er euch schneller kalt, als euch lieb ist! Dann nehmen wir halt ein paar Finger mehr mit, mir ist das einerlei!"
Ich hörte nicht auf, meine Energie dafür zu verschwenden aus den Fesseln herauszukommen. Dennoch zögerte ich, Shiba zu rufen.

53Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern So Jan 09, 2022 2:39 pm

Arrow

Arrow

Noras Aufschrei gellte durch den Wald, aber da Arrow in diesem Moment selbst vom Pferd gerissen wurde, konnte er erst nicht sehen und sich auch nicht darum kümmern, was mit ihr war. Die Wurzeln hielten sie aber nur fest. Nun, nicht dass das angenehm war, denn der Griff des Holzes war eng und würde sich fester ziehen, je mehr sie sich wehrte. Doch immerhin versuchten sie nicht, ihr absichtlich Hand- oder Fußgelenk zu brechen oder ihr gar an die Kehle zu gehen.
Welche der beiden Personen die Magie wirkte, war nicht zu sehen oder spüren, doch das war gerade auch ihrer beider geringste Sorge, wie es aussah. Arrows Arm, auf dem er gelandet war, wurde langsam taub, und die stechenden Schmerzen in der Schulter machten es ihm schwer, nachzudenken.
"Den Waldgeistern?" Der Mann lachte auf. "Ich glaube nicht, dass sich die Geister für solch unwichtige Belange interessieren wie euch beide." Während seine Begleitung Gavotte weiter festhielt und er mit Seelenruhe die Kiste herausholte, schien Nora aber entweder die Hoffnung noch nicht aufzugeben, mit ihrem Gerede etwas zu erreichen - oder es war das einzige, was sie tun konnte, um mit der Situation klarzukommen. Arrow wusste es nicht, aber es war vielleicht gar nicht so schlecht, wenn sie die beiden anderen bei Laune hielt.
Die Wurzeln, die ihn am Boden festhielten, verhinderten, dass er sich umdrehen oder aufstehen konnte.
"Hahaha, ein ekelhafter Finger. Hast du das gehört?" Er redete scheinbar mit der zweiten Person. "Sag bloß, das glaubst du auch noch wirklich?" Letzteres wandte sich an Nora. Dann trat er etwas näher zu Arrow. "Habt ihr wirklich nicht hineingesehen?"
Von Noras Drohung über Shiba schien er sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, doch er ließ es sich auch nicht nehmen, von hinten an sie heranzutreten und sie dann langsam zu umrunden, die Kiste schützend im Arm. "Oh, ist der Flohbeutel etwa dein bester Freund oder warum regst du dich gleich so auf? Ich an deiner Stelle wäre vorsichtig, was du sagst, oder denkst du, wir beide sind die einzigen, die euch im Auge haben?"
Natürlich konnte das genauso gut ein Bluff sein wie die Wahrheit, aber dadurch, dass unklar war, was von beiden nun zutraf, war dies natürlich einerlei. Trotzdem ließ der Mann sich immerhin dazu hinreißen, sich länger mit Nora zu beschäftigen, statt die Box zu nehmen und zu verschwinden. Das gab Arrow Zeit, sich zusammenzureißen und zu überlegen, ob er irgendetwas tun konnte, um hier rauszukommen. Und das Ding zurückzukriegen.
Wenn er es nicht abliefern konnte, wollte er gar nicht wissen, welche Strafe ihm blühte.



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54Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Mo Jan 10, 2022 1:40 pm

Nora

Nora

Es verunsicherte mich so rein gar keinen Mucks von Arrow zu hören. Kein Seufzer, keine Atmung, rein gar nichts. Möglicherweise war ich jedoch auch innerlich so unruhig, dass es für mich nicht möglich war ein Geräusch von ihm wahrzunehmen. Der fremde Mann hingegen ging auf mein Geschwätz ein und machte sich erneut witzig über meine getätigten Aussagen. Er hielt wohl nicht viel von Waldgeistern, während ich mir so die Welt erklärte. Während andere ihr Leben mit Karma oder Schicksal konstruierten, hielt ich die Waldgeister als meine Leitung für mein Leben.
Scheinbar wusste der fremde Mann besser, was Arrow’s Transport umfasste und kannte den Inhalt bereits. Womöglich war es doch kein Finger, doch das war mir einerlei. Seine Fragen ließ ich unbeantwortet. Schließlich bekam ich dadurch nicht viel Beachtung oder eine mir angenehme Rückmeldung. Seine Stimme kam mir immer näher, als er versuchte uns – oder wohl eher mir – Angst einzujagen und erklärte, dass wohl andere ebenso unterwegs waren um sich die Box zu krallen. Das konnte mir ebenso egal sein, wie sein grausiger Geruch, der mir in die Nase stieg. Er hatte einen unangenehm intensiven Körpergeruch.
"Flohbeutel?", flüsterte ich und wartete, bis er vor mir stand. Ja, doch. Ich wurde wütend. Da ich mit meinem Körper gebunden war und mich nicht bewegen konnte, blickte ich ihm scharf in die Augen. Alles was mir noch blieb war…
Der Mann hatte sich so sehr auf seinen Auftritt konzentriert, dass er gar nicht daran dachte, was unter anderem Lamas unternahmen, wenn sie sich bedroht fühlen. So tat ich es ihnen gleich und sammelte Flüssigkeit in meinem Mund. Ohne zu zögern spuckte ich dem Mann mit dem Pferdeschwanz ins Gesicht. Das würde ich mir jedoch nicht kommentarlos gefallen lassen.
"Wie respektlos, behandelst du alle Frauen so?", brummte ich und sah gelangweilt zur Seite. "Da wundert es mich nicht, dass du keine Frau hast.", sprach ich selbstbewusst. Zuvor hatte ich noch keinen Ring an seinem Finger gesehen, weshalb sich daraus schließen ließ, dass er gar keine Frau hatte. "Wen wundert das...", dachte ich nur und hätte mich zugern umgedreht um zu sehen, wie es dem Schwarzhaarigen mit der roten Strähne erging. War er bewusstlos auf den Boden gefallen? Möglich war alles. Schließlich konnte der Mann ohne Widerworte die Kiste von Gavotte schnappen und trug sie siegessicher in der Hand.
"Ich geb dir eine letzte Chance mich jetzt sofort loszulassen.", erklärte ich bedrohlich, befürchtete jedoch, dass mir dies nichts bringen würde. Dann würde mir nichts andere übrig bleiben als Shiba zu rufen. Und der war dann ganz sicher nicht glücklich.

55Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Mo Jan 10, 2022 7:19 pm

Arrow

Arrow

Der Mann zuckte zurück,als Noras Spucke in Form eines ordentlichen Batzens in seinem Gesicht landete, und er erstarrte auch für einen kurzen Augenblick in allem. Dann hob er langsam die freie, behandschuhte Hand. Sie war erst auf dem Weg zu seinem Gesicht, doch Nora hörte nicht auf zu reden, und außerdem hatte ihre Aktion ihn offensichtlich auch wütend gemacht. Ob ihre Worte es noch schlimmer machten, weil sie einen Nerv traf, war nicht zu sehen, aber es spielte auch keine große Rolle, denn statt sich den Speichel aus dem Gesicht zu wischen, schoss seine Hand vor und er packte schmerzhaft fest ihren Unterkiefer, sodass seine Fingerspitzen sich kräftig in ihre Wangen und gegen die Kieferlenke bohrten.
Er brachte sein Gesicht ganz nah an das ihre heran und starrte mit seinen grauen Augen in die ihren. "Mir scheint, du hast dich gerade selbst zu meiner nächsten ernannt", zischte er. In seinem Blick flackerte zwar immer noch Wut, doch seine Lippen formten schon wieder ein Lächeln, das jetzt unverhohlen spöttisch war und grausam wirkte.
Arrow passte diesen Moment ab, um einen kräftigen Windstoß loszusenden, der als schwach sichtbares bläuliches Leuchten über den Waldboden schoss, Schnee und Laub aufwirbelte und Gavotte um die Beine schlängelte. Ohne eine Waffe konnte er den Wind nicht benutzen, um die Wurzeln zu zerschneiden oder jemanden zu verletzen, aber konnte sich nicht zu viel regen, ohne dass es auffiel. Also brauchte er eine Ablenkung. Und er wollte nicht, dass diese beiden hier das Pferd mitnahmen. Er hatte noch weitere Dinge im Gepäck, die er nicht hergeben wollte, auch wenn es seine eigenen waren und er sie nirgends abliefern musste.
Gavotte schrak heftig zusammen und riss so fest an den Zügeln, dass sie der Frau entglitten und von der Wurzel abrissen. Die Stute rannte sie mit der Schulter einfach um und nahm den Weg des geringsten Widerstandes - nach vorn und an Nora und dem Mann vorbei. Letzterer sah die panische halbe Tonne natürlich auf sich zustürmen und machte instinktiv einen Sprung zur Seite, obwohl Gavotte weder ihn, noch Nora umgerannt hätte. Die Kiste flog ihm aus der Hand und schlug an einem flachen Stein im Boden an, sodass sie sich öffnete und sein Inhalt im Laub landete.
Es war ein rundes Amulett, das mit milchig-weißen Edel- oder Halbedelsteinen besetzt war. Es schien aus einem rosigen Metall gefertigt zu sein, vielleicht Rotgold. Arrow konnte es nicht sehen, doch das Ding leuchtete ganz schwach, und das leise Summen, das es abgab, spürte er sogar. Trotzdem nutzte er sein Ablenkungsmanöver, um sich weiter zusammenzukrümmen und mit dem unverletzten Arm irgendwie an den Stiefelschaft zu kommen. Darin steckte nämlich ein Messer.
"Was sollte das, verfluchte Scheiße?! Warum hattest du den Gaul nicht im Griff?", pampte der Mann seine Begleitung an, die wieder auf die Beine gekommen war und sich Dreck und Schnee abklopfte.
"Ich habe nichts getan", erwiderte die zierliche Gestalt, und auch wenn ihre Stimme durch den Stoff gedämpft war, war nun zu erkennen, dass es sich tatsächlich um eine Frau handelte. Ihr Blick hatte sich hinter Nora auf das Amulett geheftet, und auch der Mann blickte nun dorthin und schnappte es sich. Es war so gelandet, dass auch Nora es gut erkennen konnte. Und sicher hörte auch sie das leise Summen und sah das schwache Leuchten.
"Na sieh einer an..." Der Mann wischte sich nun endlich mit dem Ärmel über das Gesicht und drehte das runde Amulett in den Fingern, um es zu begutachten.
Arrow schwieg noch immer - allein aus dem Grund, dass er nicht auf sich aufmerksam machen wollte. Wenn einer von beiden bemerkte, was er tat, war seine Chance, sich zu befreien, dahin.



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56Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Di Jan 11, 2022 8:08 pm

Nora

Nora

Ob das ein gutes Zeichen war, dass ich mich gut fühlte, wenn ich einem ekelhaften Mann ins Gesicht spuckte?
Womöglich nicht, denn solch ein Verhalten war inakzeptabel. Doch in dieser Situation war alles anders. Er war äußerst respektlos zu mir, dem Schwarzhaarigen und Shiba. Warum sollte ich ihm dann Respekt erweisen? Ob es nun an der Spucke im Gesicht lag oder an den folgenden Worten, dass der Fremde mit dem Pferdeschwanz nun wütender wurde, das konnte ich nicht definieren. Doch mein gutes Gefühl verringerte sich intensiv, als er mir in mein Gesicht griff und mit zu viel Kraft in der Hand zudrückte. Ich stöhnte gequält, versuchte jedoch keinen Muckser von mir zu geben, als er sich mit seiner Visage mir näherte. Der Gedanke an einer arrangierten Ehe mit ihm war wohl schmerzhafter als der Griff um meinen Kiefer. "Pah... Träum weiter...", keuchte ich und versuchte dem Augenkontakt standzuhalten. Auch wenn es nicht einfach war ein M mit den Lippen zu formen, aufgrund seines starken Griffes, klang es trotz Unverständlichkeit recht selbstbewusst.
Im nächsten Moment zuckten meine Ohren, als ich Gavotte hörte, jedoch meinen Kopf nicht zu ihr umdrehen konnte. Plötzlich ließ der Druck an meinem Kiefer nach, als er an mir vorbei sah und sein Körper sofort sprang davon. Daraufhin atmete ich schwer durch, ehe ich erkannte, warum er losgelassen hatte: Die Stute geriet in Panik und hat sich wohl von selbst befreit. Ich kniff die Augen zusammen, da ich erschrak, nachdem der Wirbelwind an mir vorbei sauste und ich beinahe ihr Fell hätte berühren können. Diese überraschende Beinahberührung warf mich auf den Boden. Schließlich konnte ich keinen Schritt in eine Richtung machen und wackelte wie eine Sonnenblume bei einem Sturm. Schlussendlich konnte ich mich nicht mehr aufrecht halten und plumpste recht ungemütlich auf den Boden.
Ich versuchte meinen Kopf nach oben zu strecken und zu erkennen, wohin Gavotte rannte. Mein sachtes Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, auch wenn der Aufprall auf dem Boden nicht sonderlich gemütlich war. Es war gut, dass sie wegrannte. Wir würden sie schon finden.
Ich versuchte mich etwas aufzuraffen, aber weiter als in den Vierfüßlerstand schaffte ich es aufgrund der immer noch bestehenden Fesseln nicht. Mein Blick fiel über den Boden, auf dem die geöffnete Kiste lag und nicht weit davon entfernt ein wunderschönes Amulett leuchtete. Das Strahlen verunsicherte mich, ob es von der wenigen Sonne durch die Baumwipfel kam. Mit überlegendem Blick stierte ich dieses Schmuckstück an und musterte es genau. Es war wunderschön, wie es mit den hellen Steinen auf dem Boden des leicht schneebedeckten Bodens lag. Und irgendwie kam es mir bekannt vor.
"Vahn.", flüsterte ich meinen ersten Gedankengang dazu und zuckte dabei zusammen. Erst die Hand des fremden Mannes rüttelte mich wieder zurück in die Gegenwart, welche das Amulett aufnahm um es sich anzusehen. "Vandalen! Ihr Vandalen!", rief laut ich mit der Hoffnung, dass sie vorheriges überhört hatten. "Was passt ihr nicht besser auf! Zerstört hier einfach die Kiste und...."
Das Atmen viel mir schwerer, es war echt verdammt kalt. "Und was wollt ihr jetzt noch von mir? Macht jetzt diese verdammten Fesseln weg!"
Ich war erschöpft vom vielen Geschwafel und wollte mich selber gar nicht mehr hören. Keuchend atmete ich schwer durch mit der Hoffnung bald meine Arme oder wenigstens die Beine wieder frei bewegen zu können.

57Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Di Jan 11, 2022 9:04 pm

Arrow

Arrow

Noras Gedanken wanderten in Richtung einer Ehe - Arrow war sich hingegen ziemlich sicher, dass Pferdeschwanz damit etwas anderes meinte. War vielleicht ganz gut, dass Nora sich um eine erzwungene Hochzeit Gedanken machte und nicht um anderes. Das schmierige Lächeln des Mannes war jedenfalls ungebrochen. Jedenfalls bis Gavotte ihm die Schau stahl und ihn dazu brachte, mit einem Sprung vorsichtshalber auszuweichen.
Sie galoppierte zum zweiten Mal an diesem Tag in den Wald davon.
Auch danach wandte sich die Aufmerksamkeit jedoch nicht gleich wieder Nora zu, die zu allem Überfluss auch noch auf dem Boden gelandet war. Arrow konnte von alledem aber sowieso nicht viel sehen, da er mit dem Rücken zu den anderen lag und nun auch noch irgendwie zu verbergen versuchte, dass seine Hand auf dem Weg in den Stiefelschaft war. Das Summen und Prickeln im Nacken machte es ihm nicht leichter, aber seine Fingerspitzen schlossen sich endlich um einen vertrauten flachen Griff und pfriemelten ihn hervor.
Tatsächlich hatte keiner der anderen beiden Noras Gemurmel richtig verstanden - und selbst wenn hätten sie wohl nicht sehr viel damit anfangen können. "Halt endlich dein vorlautes Maul, wenn du kein Holz drin stecken haben willst", sagte der Mann, doch er klang nicht mehr so verärgert oder aggressiv, da er nur Augen für das Amulett hatte.
"Sei vorsichtig damit. Seine Magie scheint aktiv zu sein", sagte die Frau.
"In der Tat sehr seltsam..." Das Summen blieb unverändert bestehen. Es wirkte fast ein wenig so, als hätten die beiden Nora und Arrow ganz vergessen, und der Mann machte ein paar nachdenkliche Schritte an ihr vorbei. Dann erstarrte er, als Summen und Leuchten etwas zunahmen. Sein Blick fiel auf Arrow.
Dieser hatte es endlich geschafft, das Messer in die Hand zu bekommen - die Wurzel am Bein zu zertrennen gelang ihm nur gerade so, doch der Mann hatte es bemerkt, und eine neue Wurzel schoss aus dem Boden.
"Hast du geglaubt, das nützt dir? - "
Aber ein neuerliches blaues Leuchten stieß die Wurzel zur Seite, und als Arrow einen Augenblick später auch die zweite Wurzel, die seinen verletzten Arm festhielt, durchtrennte, kam er auf die Beine und wich zurück.
"Kein Schritt weiter, sonst töte ich deine Freundin", sagte die Frau, die Nora eine schmale, schnurgerade Klinge entgegenhielt, welche sich unter ihrer Kleidung verborgen hatte. Oder wo auch immer sie sie gerade hergezaubert hatte.
Doch der schwach leuchtende Luftstreif hatte das Amulett erreicht, eher zufällig als weil Arrow ihn dorthin gesteuert hatte, und ein Lichtimpuls, gefolgt von einer Druckwelle brach daraus hervor, die sie und den Mann von den Füßen fegte und Nora zu Boden drückte. Die Frau flog gegen den nächsten Baum und blieb reglos liegen. Der Mann hatte mehr Glück und landete ein paar Meter weiter im Laub.
Dass nur Arrow wie von Zauberhand nichts von der Druckwelle abbekommen hatte, war ihm gerade einerlei. Aber er fasste das Amulett, das zu Boden gefallen war, lieber nicht direkt an, sondern nahm es an der Kette und ließ es in der Hosentasche verschwinden, ehe er zu Nora hechtete. Er drückte ihr das Messer in die freie Hand und hieb dann mit dem Katana die andere Wurzel durch, die ihr Bein festhielt, in der Hoffnung, dass sie den Wink mit dam Zaunpfahl verstand und die zweite Wurzel selbst zerschnitt. Der Mann kam nämlich wieder auf die Beine. Und da er derjenige zu sein schien, der die Wurzeln kontrollierte, musste auch er möglichst schnell ausgeschaltet werden.



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58Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Mi Jan 12, 2022 7:57 pm

Nora

Nora

Ich bekam keine Antwort, was die Fremden nun noch alles von mir wollten. Dabei hatte ich gar nichts und konnte mit nichts dienen. Doch die Aufmerksamkeit des Mannes lag mehr an diesem Amulett, welches mich an Vahn erinnerte. Für einen Moment verstummte ich tatsächlich und horchte auf, als die Stimme der Frau erklang, welche etwas von aktiver Magie redete. Ich folgte mit meinen Augen den Bewegungen des Fremden, welcher auf den am Boden liegenden Schwarzhaarigen zuging. "Arrow?" Was war passiert? Ich hatte den Überblick verloren, was hier vor sich ging. Es fühlte sich an, als hätte ich die Wolle durch den Wald gerollt und musste Stück für Stück die Wolle wieder aufwickeln um zu verstehen, was hier vor sich ging. Nur war ich ziemlich langsam darin.
Ich erkannte nicht, was vor sich ging, bis ich plötzlich - mal wieder - eine Klinge vor mir hatte. "Sag mal GEHTS NOCH?!", rief ich wütend, versuchte mich jedoch nicht zu rühren. "WIR BEIDE kennen uns gar nicht! Natürlich wird der sich bewegen, ist ihm doch egal was....", brüllte ich weiter, jedoch wurde mir nicht erlaubt weiterzusprechen. Ein helles Licht gefolgt von einer Druckwelle presste sich durch den Wald und drückte mich zu Boden. Womöglich aufgrund der Fesseln wurde ich nicht weggeschleudert. Jedoch war solch ein Druck auf keinen Fall etwas angenehmes, was man wiederholt erleben wollte. Keuchend lag ich auf dem Boden und wusste nicht, was passiert war, obwohl ich meinen Sinnen glauben wollte - die Druckwelle ging von Arrow aus. Ich hatte es zwar nicht gesehen, jedoch war der Geruch von ihm sehr intensiv. Was ich blinzelnd erkannte, war, dass die Klinge der Frau nicht weit weg von mir im Boden steckte. Da hatte ich wohl Glück, dass es nicht mich erwischte. Ich musste mehrmals die Augenlider zudrücken um genau zu erkennen, wer auf mich zukam. "Arrow?", keuchte ich, war mir jedoch unsicher, ob das überhaupt sein Name war. Ohne etwas zu sagen, drückte er mir ein Messer in die Hand und zückte das Katana. Erst blickte ich ihn verwirrt an. Wollte er mir nun wieder an die Gurgel?
Doch er entpuppte sich als Retter in Not und befreite mich von den Wurzeln. Mit dem Messer konnte ich den Rest erledigen und wieder meine gänzliche Mobilität zurückerlangen. Ohne auf Arrow, die Frau oder das Amulett zu achten, sprintete ich stolpernd los und sprang auf den Rücken des Mannes. Ich nutzte den Schwindel, den ich zuvor ebenfalls aufgrund der Druckwelle verspürt hatte und warf ihn mit voller Wucht um, nur um auf seinem Rücken zu sitzen und ihm das Messer, welches ich zuvor bekommen hatte, an die Kehle zu drücken. "Du Mistkerl.", fluchte ich grinsend, musste mich jedoch konzentrieren, dass man mir den in Schwierigkeiten geratenen Kreislauf nicht ansah. Mit meinen Knien drückte ich auf seine Arme, jedoch wusste ich nicht, womit er seine Kräfte ausübte. Am liebsten hätte ich ihm das Messer in seinen Hals gerammt. Doch ich zögerte. Schwer atmend startete ein innerlicher Kampf gegen das Verlangen Rache zu nehmen, jedoch besaß mein Herz eine unvorstellbare Gutmütigkeit. Ich spitzte meine Lippen und meine Zunge, sodass ein lauter, schriller Pfiff wie ein Pfeil durch den Wald schoss. Meine Brust hob und senkte sich. Ich bekam keine Antwort von ihm.

59Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Mi Jan 12, 2022 8:34 pm

Arrow

Arrow

Im Gegensatz zu Nora hätte Arrow kurzen Prozess mit dem Scheißkerl gemacht. Nun ja, vermutlich. Das hieß, wahrscheinlich hätte er ihn nicht getötet, obwohl er sicher weniger Skrupel hatte, das zu tun, als andere. Aber Nora machte ihm einen Strich durch die Rechnung, egal, wie sie ausgesehen hätte, denn im Gegensatz zu ihm, der er gerade noch überlegte, wie sich die Sache am besten erledigen ließ, stürmte sie einfach los und sprang Pferdeschwanz von hinten auf den Rücken, sodass dieser wieder ins Straucheln geriet und mit ihr zurück am Boden landete.
Der Mann stieß einen Fluch aus, wehrte sich aber nicht mehr, sobald er das Messer an seiner Kehle spüren konnte. Er keuchte und sein Atem bildete Wölkchen in der kalten Luft.c Als Nora einen Pfiff ausstieß, verzog er das Gesicht. "Ich hab dir doch gesagt, wir legen deinen Köter um, wenn du ihn rufst", raunte er heiser. Er schien sich jedoch nicht zu trauen, die Wurzeln zu beschwüren, um das Messer loszuwerden. Aus Angst vermutlich, dass Nora schneller war und ihm die Kehle durchschnitt.
Wenigstens hatten sie den Spieß nun ugedreht und waren diejenigen, die die Situation unter Kontrolle hatten.
Arrow trat um Nora und den Mann herum, sodass er ihm ins Gesicht sehen konnte. In den hellbraunen Augen glitzerte es zornig und der leichte Luftzug, der ihn stets umgab, zog ungeduldig an seiner Kleidung, den Haarspitzen und dem einen losen Ende des Verbandes, ehe ein leichtes Flirren um ihn herum zu sehen war und dann alles davon völlig stillhielt. "Gib mir einen guten Grund, warum ich dich nicht jetzt und hier umbringen sollte", sagte er und hielt dem Kerl neben dem Messer in Noras Hand die Spitze des Katana unter das Kinn.
"Heh." Der Mann lachte schnaufend auf. "Ihr solltet dankbar sein, dass wir euch das Ding abnehmen wollen. Du wirst nur Ärger damit haben."
Arrow drehte die Klinge und die Spitze ritzte in die weiche Haut unter dem Kinn. Sein rechter Arm hing allerdings leblos an seiner Seite herab und war mittlerweile vollkommen taub geworden, während ein scharfes Stechen ihm in der Schulter saß. "Was weißt du über das Amulett?"
Pferdeschwanz war erstarrt und hatte den Kopf weiter in den Nacken gehoben, um den beiden Waffen zu entgehen. "Nichts. Nur, dass es von mehreren Seiten begeht wird und ihr ganz schön in der Scheiße stecken werdet, wenn ihr es behaltet."
"Woher wusstet ihr, dass ich es habe?"
"Woher wohl."
Er presste die Zähne zusammen. Irgendjemand hatte es verraten; das würde Gordon gar nicht gefallen.
"Steh auf, Nora. Wir nehmen ihn mit nach Cern. Dann kann er sich vor meinem Auftraggeber rechtfertigen." Und sich die Eingeweide rausreißen lassen vermutlich.



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60Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Do Jan 13, 2022 1:20 pm

Nora

Nora

Es tat gut dem Kerl Einhalt zu gebieten und ihn ebenso zu immobilisieren, wie er es zuvor bei mir getan hatte. Glücklicherweise half das Messer an seinem Hals, dass er sich nicht mehr rührte. Seine Drohung nach meinem Pfiff ignorierte ich gekonnt, mehr sorgte ich mich darum, dass er nicht mehr antwortete.
Mein Blick wich nicht von dem Fremden ab, auch nicht als Arrow sich uns näherte und die Spitze des Katanas unter sein Kinn hielt. Ich schnaufte erleichtert durch. Mein angespannter Griff um das Messer lockerte sich etwas, dennoch hielt ich es immer noch in meiner Hand. Eine Last fiel von meinen Schultern, als der Schwarzhaarige mit der roten Strähne übernahm und seine monotone Stimme erklang. Auch wenn er mir immer noch fremd und merkwürdig erschien, da ihn stets ein Windspiel umgab. Die Puzzleteile setzten sich nur langsam zusammen, jedoch war mir bewusst, dass er wohl mit der Luftmagie vertraut war. So sehr mich Arrow in diesem Moment entlastete, so eingeschnürt fühlte sich meine Lunge an, als ich aufsah und seinen Arm schlaff an seinem Körper hängend erkannte.
Die Befragung war erfolgreich - zumindest sah ich das so. Er bekam einige Antworten darauf, was es mit dem Amulett auf sich hatte und man bekam langsam aber sicher ein Gespür, was es damit auf sich hatte. Interessant wär noch gewesen, wer ihn denn verraten hat. Kurz zuckte ich zusammen, als Arrow das Wort an mich wandte und ich seinen Arm immer noch anstarrte und mir überlegte, was ich ihm Gutes tun könnte. Doch da ich nicht wusste um was für eine Verletzung es sich handelte, konnte ich noch keine Unterstützung geben.
Ein knappes "Ist gut." gab ich als Antwort und erhob mich, ohne es mir nehmen zu lassen mit meinem Fuß beim Aufstehen so fest es ging auf seinen rechten Unterarm zu stehen. Besorgt beobachtete ich den Besitzer des Katanas, als ich neben den Beiden stand. Seine Augen zeigten weder Schmerzen noch Verunsicherung. "Und was machen wir mit ihr?", fragte ich nach, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass die Frau noch da war, und fixierte erneut das Gesicht des Schwarzhaarigen. Wir sollten uns um seinen Arm kümmern - und das so rasch wie möglich.

61Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Do Jan 13, 2022 3:01 pm

Arrow

Arrow

Nora war natürlich nicht die Einzige, die bemerkt hatte, dass Arrow seinen rechten Arm nicht benutzen konnte. Pferdeschwanz wurde dann jedoch von Nora abgelenkt, weil diese … nun, ein wenig unsanft auf die Beine kam und ihm dies natürlich nicht gefiel. Er warf ihr einen bösen Blick zu und spuckte vor ihr auf den Boden, zuckte jedoch leicht zurück, als Arrow das Schwert bewegte.
Zugegebenermaßen würde es sicher gar nicht so einfach werden, den Mann und die  bewusstlose Frau mit nach Cern zu schleifen. Arrow hatte nur eine Hand frei, die er benutzen konnte, und mit der konnte er ihn nicht festhalten, weil er das Katana brauchte, um ihn in Schach zu halten. Pferdeschwanz wusste das. Gavotte, die auch praktische Dinge in den Satteltaschen herumtrug wie beispielsweise ein Seil und andere Utensilien, um jemanden zu immobilisieren, war leider nirgends zu sehen.
“Wir sollten sie hierlassen. Du musst mir mit dem hier helfen.“, sagte Arrow und vertraute darauf, dass Nora das Messer immer noch bereit hatte, denn er schob das Katana zurück in die Saya an seiner Seite und trat um den Mann herum. Aber bevor er ihn am Arm packen und ihn festhalten konnte, ging eine merkwürdige Veränderung mit dem Kerl vor sich. Arrow wich einen Schritt zur Seite, weil eine Bewegung vom Boden her ihn vermuten ließ, dass neue Wurzeln sich nach ihm streckten. Doch stattdessen wanden sich hölzerne Wurzeln über die Beine den Körper des Mannes empor und begannen ihn zu verschlingen. Ein höhnisches Lächeln zeigte sich auf den erstarrenden Lippen.
„Ihr solltet euch lieber beeilen“, sagte er, bevor der ganze Körper von den Wurzeln eingehüllt wurden und nicht mehr zu sehen war. Dann zogen sie sich, knarzend in die Erde zurück und hinterließen nur Luft an der Stelle, wo der Mann eben noch gestanden hatte.
“… wunderbar. Ganz toll.“ Arrow stieß einen leisen Fluch aus und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. “Schätze, wir nehmen sie mit. Kannst du mir helfen, sie auf den Rücken zu nehmen?“
Er wandte sich ab und stapfte offensichtlich frustriert auf den Baum zu, unter dem die Frau noch immer lag. Er ging in die Hocke und zog sie mit der unverletzten Hand in eine sitzende Position, wobei er akribisch darauf achtete, mit dem verletzten Arm nirgends anzuecken oder die Schulter zu bewegen. Es tat höllisch weh.[/color][/color]



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62Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Do Jan 13, 2022 7:32 pm

Nora

Nora

Der Schwarzhaarige schien mich zu verteidigen wollen, als der Fremde mir vor die Füße spuckte. Er hatte jedoch recht, dass wir die Frau hier lassen und uns rein nur um ihn kümmern sollten. Dieser Schwachkopf würde bestimmt rascher einknicken als die verstummte Gestalt, welche mehr als Nebenperson auftrat.
Plötzlich jedoch war auch Arrow derjenige, der verunsichert zurücktrat, als sich der Untergrund des Mannes bewegte. Mehrere Wurzeln schlangen sich nun über den Körper, jedoch schien er keinesfalls Angst davor zu haben. Im Gegenteil - er grinste frech und kommentierte, dass wir uns beeilen sollten. Der vertschüsste sich doch nicht gerade, oder etwa doch? Als ich das realsierte, wurde ich tatsächlich wütend. "He! WAG ES JA NICHT...!" Ich hatte gezögert, wodurch er die Möglichkeit hatte sich von den Wurzeln verschlingen zu machen. Erst als sie ihn gänzlich umhüllten, stürmte ich zu ihm, kniete mich nieder und wollte mit dem Messer beginnen, die Wurzeln zu durchtrennen. Doch da war es bereits zu spät. Einen Augenblick später hinterließ er nichts als kalte Erde. "Mist!", fluchte ich ebenfalls und stierte auf den leeren Boden vor mir. Auch der Schwarzhaarige war nicht sonderlich begeistert davon, schaltete jedoch schneller als ich und erwartete von mir, dass ich ihm dabei half, die andere Person auf seinem Rücken zu lagern. Meine Begleitung stürmte zügig auf die Frau zu und lagerte ihren Körper etwas um. He, warte doch. He... du... warte!", wollte ich ihn zurückhalten, da mir bewusst war, dass sein Arm ihm so abfallen würde. Dennoch lief ich ihm zügig hinterher und hielt die Person in der von ihm gewünschten Position. "Gib mir einen Moment.", versuchte ich ihn zu beruhigen. Ohne etwas zu sagen, reichte ich ihm sein Messer. Würde ich es jetzt nicht zurück geben, könnte es in Vergessenheit geraten und ich hätte es schlussendlich geklaut. Das wollte ich mir natürlich nicht nachsagen lassen.
Ich kramte unter dem Kragen des schwarzen Umhangs herum und holte eine kleine hölzerne Pfeife heraus. Mit meinem Oberkörper drehte ich mich von den Personen weg und legte das Instrument behutsam an meine Lippen. Nachdem ich Luft geholt hatte, presste ich Ober- und Unterlippe mit dem Mundstück dazwischen zusammen und drückte die Atemluft in das Stück Holz hinein. Es erklang ein sonorer Ton, welcher nicht so schrill wie mein vorheriger Pfiff war. Er war angenehm und hallte durch den Wald. Gefühlt kam dieser niedrigere Ton nicht so gut in der Weite an als mein Pfiff. Doch dem war nicht so. Meine freie Hand legte ich auf den kalten Erdboden. Der Boden war zwar gefroren, dennoch konnte ich Gavotte wahrnehmen. "Mist.", flüsterte ich. Sie war doch ein ordentliches Stück weit weg. Die anschließende Antwort des Rudels, also das Heulen von mehreren Wölfen, war ebenfalls nicht sonderlich hilfreich. Schlussendlich wusste ich nicht, wo er sich genau aufhielt. Ich blickte in die Augen des jungen Mannes. "Nein, lass das. Ich nehme sie.", wollte ich ihm anbieten und versuchte mich an ihm vorbeizudrängen um sie auf meinem Rücken hochzunehmen wie ein Kind. "Du bist der bessere Schwertkämpfer von uns beiden.", offenbarte ich ihm mein kleines Geheimnis und wollte, dass er bei erneutem Auftreten von Fremden gewappnet war. Ich war skeptisch, ob ich überhaupt irgendwann zu meiner wohlverdienten Suppe gelangen würde. Das Tragen der Fremden würde mich womöglich auch noch aufwärmen, was gut für mich war.

63Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Do Jan 13, 2022 8:22 pm

Arrow

Arrow

Die Situation war ziemlich scheiße. Das einzig Gute an ihr war vermutlich, dass Nora und er sie nicht nur lebend überstanden hatten, sondern auch das Gewicht des Amulettes schwer in seiner Hosentasche wog, wo das Ding aber aktuell nicht noch mal irgendwelche Sperenzchen zu planen schien. Er hatte keine Ahnung, was es damit auf sich hatte, aber es hatte auf die Windmagie reagiert. Und zwar auf eine Art und Weise, die ihn geschützt hatte. Ob das Zufall war oder nicht, würde ihm wohl aktuell niemand sagen können.
Nun hatte sich der Typ mit einem magischen Trick aus dem Staub gemacht und ihnen auf den Weg gegeben, dass sie sich beeilen sollten. Dann seine Drohungen wegen des Wolfes - Arrow wusste nicht, was davon ein Bluff war und was eine echte Drohung sein sollte, die sich auch in die Tat umsetzen ließ. So oder so hatte er jedoch nicht vor, hier noch lange herumzutrödeln, bevor Pferdeschwanz am Ende noch mit Verstärkung anrückte. Ob das Amulett ihnen noch einmal helfen würde, stand in den Sternen, und mit einem Arm konnte er bei mehreren Gegnern wohl besser weglaufen als kämpfen, auch wenn Flucht aus seiner Sicht ein absolut feiges und daher das allerletzte Mittel war.
Er war sich ziemlich sicher, dass der rechte Arm am Schultergelenk ausgekugelt war und eigentlich des Wiedereinrenkens bedurfte, aber es gab drängendere Probleme. Sein Arm würde nicht so schnell absterben, da kam er lieber erst mal hier weg.
Er ließ die Frau wieder los, die etwas schief am Baum lehnen bileb, um Nora das Messer wieder abzunehmen und es zurück in den Stiefelschaft zu stecken. Als sie sich daraufhin kurz entschuldigte, fühlte er mit den Fingerspitzen am Hals nach dem Puls der Frau. Sie lebte und hatte sich durch den Aufprall hoffentlich nichts Ernsthaftes getan. Oder jedenfalls nichts, was sie als Informationsquelle unbrauchbar machen würde. Wäre das nicht so wichtig gewesen hätte sich sich seinetwegen das Genick brechen können. Er zog ihr das kurze Tuch von Mund und Nase. Sie hatte hübsche, etwas kindliche Züge.
Als der helle Ton einer Art Pfeife erklang, warf er Nora einen Blick zu. Dieses Geräusch war nicht so schrill wie ihr und sein Pfiff, und sie hatte die Hand auf den Boden gelegt, fast als wollte sie etwas erfühlen. Er fragte nicht, und außerdem war das ferne Heulen von Wölfen zu hören. "Was 'Mist'?", fragte er, da er stumm überlegte, ob vielleicht die Antwort ihres pelzigen Freundes fehlte. Er tastete mit den Fingern am Hinterkopf der Frau entlang und stieß auf Blut.
Es hatte eine ungewöhnlich helle Farbe.
Gavotte wiederzufinden, war noch so eine Sache, die sich als schwierig gestalten konnte, ohne Shiba, der einfach ihrer Geruchsspur hätte folgen können wie früher am Nachmittag. Zu allem Überfluss wurde es langsam auch noch dunkel und die Schneeflocken waren größer geworden.
Er wischte die Hand einfach an der dunklen Kleidung der Frau ab und sah dann erneut auf, als Nora verlangte, dass er sie sie tragen lassen sollte. Er erwiderte ihren Blick einen Moment lang schweigend, stieß aber letztlich die Atemluft durch die Nase aus und rückte etwas zur Seite. "In Ordnung. Aber vielleicht sollten wir vorher noch dafür sorgen, dass sie dir nicht sofort an die Gurgel geht, falls sie zu sich kommen sollte." Arrow hob die Hand zum Hals und begann, die Bandagen zu lösen, da er das einzige war, das man halbwegs gut verwenden konnte, um jemandem die Handgelenke zu fesseln. Der Gürtel, den er trug, war zu breit und ließ sich nicht gut verknoten.
"Wir binden ihr die Hände auf dem Rücken zusammen, dann kann sie nicht versuchen, dich zu erwürgen." Zuzutrauen wäre es der Frau vermutlich. Wenigstens war sie klein und zierlich, sodass Nora sich an ihr hoffentlich nicht zu Tode schleppen würde. Aber er hatte auch nicht vergessen, dass ihre Kleidung immer noch ein bisschen feucht und ihr kalt sein musste, auch wenn ihre Lippen nicht mehr blau waren und die Situation von eben sicher nicht nur seinen Puls beschleunigt und die Adern geweitet hatte.
"Das musst du machen." Er drückte Nora den dünnen Sarashi in die Hand, nachdem er ihn vom Hals gezogen hatte. An seiner Kehle kam unterhalb des Kehlkopfes eine deutlich sichtbare, waagerechte silbrige Narbe zum Vorschein, die sich bis über die Sehnen an den Halsseiten zog, was jedoch weder Beachtung, noch einen Kommentar von ihm bekam und Nora somit signalisierte, dass sie einfach machen sollte. Er half ihr anschließend, die Frau auf ihren Rücken zu befördern, und hielt sie dort fest, damit Nora sich aufrichten konnte, ohne dass sie beide nach hinten umfielen. Und da in Cern sicher eher jemand auf sie aufmerksam werden würde, wenn man die gefesselten Handgelenke sah, als wenn sie nicht zu sehen waren, zog er die Haori aus - was wegen des nutzlosen Arms und der Schmerzen einen Moment länger dauerte - und legte sie um die Frau und stopfte die vorderen Säume zwischen Noras Rücken und den Schultern der Frau fest, damit es hielt. Womit auch Noras stumme Frage nach dem "schlichten Oberteil" geklärt war, denn was unter der Jacke zum Vorschein kam, war ein einfaches schwarzes langärmliges Kleidungsstück, das dicht, aber nicht eng am Oberkörper anlag. Außerdem war nun auch zu sehen, dass etwas mit dem Schultergelenk des rechten Arms nicht zu stimmen schien, denn es stand seitlich hervor.



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64Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Fr Jan 14, 2022 7:11 pm

Nora

Nora

Ich verkopfte mich weniger um das Amulett, jedoch umso mehr um unsere körperliche Beeinträchtigungen. Nicht nur meine Unterkühlung machte mir Sorgen, mehr beschäftigte mich der schlaffe Arm, welcher dringend behandelt werden musste. Ich hatte nicht mitbekommen, wie es dazu kam, doch das war jetzt nicht wichtig. Wir mussten so zügig wie möglich nach Cern gelangen. Das würde nicht nur Arrow helfen, mir nämlich auch.
"Gavotte ist etwas weiter weg. Es macht mehr Sinn, uns direkt nach Cern zu bewegen.", versuchte ich mein knappes Fluchen zu erklären und blickte dem Schwarzhaarigen in dessen hellbraunen Augen. "Und ich weiß nicht wo Shiba ist." Ein bemitleidenswerter kleiner Seufzer entkam mir bei diesen Worten. Doch die Aufmerksamkeit wurde dann doch rasch auf etwas anderes gelenkt. Ich blinzelte mehrmals mit meinen Augenlidern, als ich die rote Hand meiner Begleitung erkannte. Es war wohl Blut, das er auf die Kleidung der Frau schmierte.
Ich horchte aufmerksam zu, als er mir erklärte, dass wir die Frau am Besten fesseln sollten, und er an den Verband an seinem Hals griff um ihn zu lösen. Immer weiter entwickelte er seinen Körper, mir fiel dabei gar nicht auf, dass ich ihn dabei ziemlich leer anstarrte. Das war nicht unhöflich gemeint, sondern eher in Gedanken versunken. Denn als er seine Narbe offenbarte, reimte ich mir erneut sämtliche Geschichten zusammen. Ich wandte den Blick davon ab, als er mir das dünne Band überreichte. "Okay.", meinte ich nur und wandte mich wieder zu der Fremden um ihre Hände, wie von Arrow gewünscht, an ihrem Rücken zusammenzubinden. Nach kurzem Zögern und Überlegen, da dies keine alltägliche Aufgabe für mich war, legte ich auch schon los. Von Knoten hatte ich zum Glück eine Ahnung, weshalb es ein Kinderspiel für mich war, die Schlaufen fest um die Hände zu schlingen. Ich sicherte den Knoten sogar noch mit einer Zusatzschlaufe. Er hatte recht, sie könnte aufwachen und auf dem Weg versuchen mich zu erwürgen. Darauf hatte ich wirklich keine Lust.
Meine Augen wanderten wieder über die Narbe des Fremden hoch in sein Gesicht um eine mögliche Bestätigung anhand eines zufriedenen Nickens oder ähnlichem wahrzunehmen. So half er mir, die Frau auf meinen Rücken zu befördern, sodass ich vorsichtig aufstehen konnte und plötzlich das Doppelte an Gewicht auf meinen Beinen tragen musste. Ich keuchte intuitiv und versuchte einen guten Griff zu bekommen, sodass sie nicht runterruschten würde. Im ersten Augenblick erkannte ich nicht genau, was er gerade trieb. Erst nachdem ich mich zu ihm wandte, als er fertig war, bemerkte ich seinen fehlenden Umhang. Ich musterte ihn schon um x-ten Mal heute. Es war wirklich ein schlichtes Oberteil.
In diesem Moment gingen die Emotionen mit mir durch. Von Verzweiflung, Enttäuschung, Trauer und Wut waren so einige negative Gefühle dabei. Womöglich war dies der Grund für mein stummes Verhalten.
Ein "Okay." brachte ich noch heraus, ehe ich den Fußmarsch nach Cern startete. Es war auffällig, dass der junge Mann immer alles alleine machen wollte und mich womöglich niemals fragen würde, ob ich ihm helfen konnte. Doch ich war erleichtert, dass er wenigstens die Hilfe annahm, wenn ich sie ihm bot. Ich hätte mir das nicht ansehen können, wenn er auch noch die Frau den Weg tragen musste.
Dennoch war ich nicht sonderlich erfreut oder motiviert. Die ganze Situation war doch beschissen! Während wir die Distanz nach Cern verringerten, blickte ich immer wieder nervös zu Arrow hoch um mich zu vergewissern, dass es ihm gut geht.
Ich wollte nicht mit ihm über persönliche Dinge reden, was mich wohl etwas abgelenkt hätte, solange die Frau dabei war. Ansonsten hätte ich schon längst nach seinem Namen oder dem Amulett gefragt. Wer weiß, was die Person auf meinem Rücken alles mitbekam.
Meine Schritte waren um einiges langsamer als gewohnt. Ich versuchte mich zusammenzureißen und dennoch ein zügiges Tempo vorzugeben.
"Ich kann dir die Schulter einkegeln.", erwähnte ich und schnaufte die kalte Luft schwer ein und aus. Dass ich ihm auch was für die Heilung und raschen Genesung geben könnte, verriet ich vorerst nicht. "Die Frau..." Sie schwirrte mir stets im Kopf. Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich angespannt aufsah und den Wald durchkämmte. Doch ich erkannte nichts und niemanden.

65Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Fr Jan 14, 2022 7:44 pm

Arrow

Arrow

"...verdammt...", sagte er, sehr leise zwar auf Noras Worte hin, aber reihte sich dadurch in ihr "Mist" ein. Es war ziemlich scheiße, dass der Gaul so weit weggelaufen war und Shiba nicht auftauchte. Vielleicht hätte er Gavotte doch nicht verjagen sollen, er hätte es besser wissen müssen. Aber nun war es zu spät und er konnte nur hoffen, dass sie nicht irgendwelchen anderen Reisenden in die Arme lief und von ihnen "adoptiert" wurde oder dass wilde Tiere sie jagten und zerfleischten wie er es erst von dem großen weißen Wolf gedacht hätte.
Nora gab auf seine Anweisungen hin keine Widerworte, sondern fesselte der Frau die Handgelenke und hievte sich auf die Füße hoch, nachdem sie an ihrem Rücken lehnte. Es gab mehrere Gründe, weshalb Arrow ungern die von ihr angebotene Hilfe akzeptierte. Er wollte sich nicht noch mehr mit ihr auseinandersetzen als er es nun eh schon getan hatte. Noch dazu hatte er sie in diese gefährliche Situation mit hineingezogen, und auch wenn er nicht so viel auf andere Leute gab, war es doch nicht seine Absicht, Unbeteiligte in Gefahr zu bringen. Je mehr Nora sich um alldas hier außerdem kümmerte, desto tiefer ritt sie sich auch noch selbst hinein. Und desto schwieriger wurde es für ihn, sie einfach zurückzulassen. Jetzt ging es ihnen beiden nicht wirklich gut und es sprach gegen seine Prinzipien, sie sich selbst zu überlassen, wenn er eine Teilschuld daran trug.
Dafür würde er sie wegschicken, sobald sie sich aufgewärmt hatte und die "Gefangene" abgeliefert war. Oder vielleicht schon vorher; er wollte Nora nicht mit zu seinem Auftraggeber schleppen. Er wusste allerdings gar nicht, wie er die ganze Sache in Cern am besten anging, denn mit ausgerenktem Schultergelenk wollte er nicht dort aufschlagen, aber um die Verletzung zu versorgen, brauchte es eine Weile Zeit, und in dieser Zeit könnte die Frau wieder zu sich kommen und er hatte Nora noch dabei. Und und und.
Ja, es war wirklich beschissen.
Da er mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war, fiel ihm Noras Wortkargheit nicht so wirklich auf, nachdem sie losgegangen waren und den Ort hinter sich ließen, wo die beiden aufgetaucht waren. Vielleicht half die Tatsache, dass die Frau Noras Rücken vor der Kälte schützte und auch noch eine zweite Jacke über ihr lag, ja dabei, dass ihr nicht mehr so kalt war. Aber das Gewicht war natürlich nicht besonders gut. Die Frau war zwar klein und zierlich, aber Nora war eben kein Mann und schien auch nicht über unnatürlich große Stärke zu verfügen, die ihr die Last vereinfachte.
Er ging neben ihr und ließ den Blick immer wieder aufmerksam zwischen die Bäume und über den Weg wandern, doch bis auf das Rieseln von Schneeflocken auf trockenem Laub und leisem Rascheln hier und dort blieb es ruhig und friedlich. Hoffentlich kam Cern bald in Sicht. Frieren tat er glücklicherweise nicht, da er Kälte eine Weile lang gut vertrug, solange er sich bewegte. Aber sehr angenehm war es auch für ihn nicht.
Sein Blick wanderte zu Nora, als sie die Stille zwischen ihnen brach. "Lass uns erst einen Ort suchen, an dem wir bleiben können. Du musst dich aufwärmen. Sind deine Sachen nass?"



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66Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Fr Jan 14, 2022 8:06 pm

Nora

Nora

Jedes Rascheln machte mich instinktiv nervöser. Die Worte des Mannes hallten noch lange nach und ich wusste nicht, wie ernst er das gemeint hat. War es nur ein Bluff um und zu ärgern oder war es tatsächlich so, dass auch andere Arrow auflauerten? Hatte der verschwundene Mann noch mehr Leute, die bald hier auftauchen würden? Erst jetzt wurde mir bewusst, was die Aussage bedeuten konnte und was für Wellen diese Gedanken auslösten. "Was wäre wenn..." Immer tiefer verwurzelten sich die Gedankenstränge. Für mich war das nicht gut, wenn ich mich zu intensiv mit sowas beschäftigte. Vorallem wollte ich mit dem Ganzen nichts zu tun haben. Dass ich mich einfach da raushalten möchte, war bestimmt jetzt schon schwieriger als gedacht. Ich erinnerte mich an eine ähnliche Situation damals. Nun würde ich bestimmt besser darauf acht geben, besonders wenn sich unsere Wege wieder trennten.
Ich war wirklich sehr erleichtert, dass ich schlussendlich die Stille durchbrach und meine Stimme erhob, um ihm anzubieten die Schulter wieder einzurenken. Ein Schmunzeln konnte ich mir trotz des Umstands nicht verkneifen. "Ich meinte nicht jetzt, du Blödie.", neckte ich ihn und schielte zu ihm rüber. "Das hälst du doch sicher noch bis Cern durch, oder?" Natürlich brauchten wir erst einen geschützten Ort. Das Einrenken brauchte Zeit und sollte gut gemacht werden. Ansonsten war es kontraproduktiv und konnte in die Hose gehen.
Doch auf seine Frage hin schüttelte ich mein Haupt. "Verkopf dich nicht. Das geht schon." Das hatte ich zuvor doch schonmal gesagt, bis ich blaue Lippen bekam und der Schwarzhaarige wohl Mitleid mit mir hatte und mir seine Jacke gab. Nun war mein Umhang weg und er gab seine wärmende Kleidung über die fremde Frau. Etwas merkwürdig, wie ich fand. Doch scheinbar fand er Gefallen daran, Frauen seine Kleidung zu geben.
"Gavotte taucht sicher wieder auf. Da mach ich mich keine Sorgen.", wollte ich ihn beruhigen, tat das jedoch wohl eher aus Eigennutz.
"Und Shiba weiß sich zu verteidigen. Dieser Mistkerl hat bestimmt nur Blödsinn gelabert.", wollte ich selber glauben und stapfte weiter.
Ich erhoffte mir nur, dass die Frau uns erklärte, dass dies alles nur ein schlechter Scherz oder ein Missverständnis war. Solange niemand eine langwierige Verletzung von dieser Auseinandersetzung mitnahm, ich meine Suppe und den Umhang bekam, den ich trocknen lassen würde um anschließend wieder loszusausen, war alles wieder gut. Dass dies nicht so eintreffen würde, probierte ich zu verdrängen. Ich versuchte immer noch optimistisch zu bleiben, selbst in solch einer aussichtslosen Lage.

67Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Fr Jan 14, 2022 8:31 pm

Arrow

Arrow

("Doch scheinbar fand er Gefallen daran, Frauen seine Kleidung zu geben."  - Arrow ist nämlich der heilige Nikolaus xDD)

Sein Blick verfinsterte sich bei Noras Erwiderung ein wenig und er sah wieder nach vorn. "Schon klar." Tja, wie sollte er erklären, wie seine Worte gemeint gewesen waren, wenn nicht so, wie sie sie verstanden hatte. "Keine Sorge, ich spüre den Arm schon lange nicht mehr." Wollte meinen, dass er natürlich noch so lange durchhielt. Dass das Gelenk hingegen ziemlich stach und schmerzte, blieb unerwähnt. Im Vergleich zu diversen anderen Verletzungen, die er bereits hinter sich hatte, war so ein ausgekugelter Arm doch noch ein entspanntes Kitzeln.
Da Nora es nicht laut erwähnte, konnte er ihr nicht erklären, dass die Haori den Rücken der Frau nur aus dem Grund schützte, um ihre gefesselten Hände zu verdecken. So könnte man anderen einfach sagen, dass es ihr nicht gutging und sie sich ausruhen musste. Gefesselte Handgelenke zu erklären, war schon schwieriger. Zumindest dann, wenn man sich nicht strafbar machen wollte.
"Du hast meine Frage nicht beantwortet", erwiderte er, als Nora nur abwinkte, sah sie aber nicht noch einmal an und würde die Frage auch nicht wiederholen. Oder sie noch einmal nach ihrem Befinden fragen. Was den Rest ihrer Worte anbelangte, so blieb auch dies unkommentiert. Eher aus dem Grund, dass er ohnehin nicht viel dazu sagen konnte, als weil er stur oder beleidigt war.
Sie kamen wegen Nora nicht mehr so schnell voran, doch er drängte sie nicht, obwohl er die Gegend am liebsten längst hinter sich gelassen hätte. Nur in der Stadt würde halbwegs Sicherheit auf sie warten.
"Wir müssen nach Cern-Yon. Weißt du, wie weit es von hier noch bis zum nächsten Eingang ist?", fragte er, als die Dämmerung stärker wurde und sich langsam die Dunkelheit über dem Himmel auszubreiten begann.



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68Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Mo Jan 17, 2022 4:00 pm

Nora

Nora

(Nikolaus Arrow - Jetzt kenn ich endlich den Nachnamen vom Nikolo Very Happy Verzeih' den etwas kürzeren Post ._.)

"Warum schaute er mich nun so böse an? Hab ich was falsch gemacht?", grübelte ich, als ich seinen finsteren Blick erkannte. Meine Mimik hingegen wurde umso besorgter, als er erwähnte, er würde seinen Arm ohnehin nicht mehr spüren. Das hatte aber auch was Gutes an sich, so hatte er auch keine Schmerzen.
Und schon ertappte er mich, dass auch ich mich zurückhalten konnte und wohl nicht erwähnte, dass mir kalt war. Beziehungsweise beantwortete ich seine Frage nicht direkt, das fiel ihm sofort auf. Ich schnaubte. "Nur ein wenig, aber wie gesagt. Das geht schon.", antwortete ich schlussendlich und stapfte mit der Frau auf meinem Rücken weiter. Es wurde ruhiger und immer zäher. Das Reden war eine gute Ablenkung, jedoch hatte ich nichts mehr zu besprechen. Auch von Arrow aus ging keine Regung, auch er lief in meinem Tempo weiter und nahm Rücksicht auf mich.
"Womöglich entdecken wir jetzt bei leichtem Schnee die Eingänge besser.", erwähnte ich, ehe ich die Frage beantwortete, "Wir kommen bestimmt noch an, bevor der große Bär am Himmelszelt seinen Auftritt hat." Umgerechnet müsste das nicht mehr als 15 Minuten dauern. Diese Strecke würden wir bestimmt schaffen, auch mit der Frau auf dem Rücken. Wir waren ja nicht weit von Cern stehen geblieben, damit Shiba sich verabschieden konnte. "Und dann können wir endlich in eine warme Stube sitzen.", flüsterte ich keuchend und schleppte die Frau immer weiter in Richtung Zielort.

69Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Mo Jan 17, 2022 4:35 pm

Arrow

Arrow

(xD Nikolaus Arrow von Myra, wer kennt ihn nicht! - Ist kein Problem, meiner war ja auch nicht sehr lang)

Er war nicht ganz sicher, ob er Nora ihre Antwort glauben sollte oder nicht, doch da es nicht zu seinen Eigenschafte, fürsorglich, besorgt und nachbohrend zu sein, akzeptierte er sie. Es hätte nichts geändert, hätte sie anderes gesagt. Dass sie fror, konnte er aktuell nicht ändern. Anzuhalten und zu rasten war dabei sogar noch die schlechteste Idee, und er konnte schlecht noch mehr ausziehen. Ein Feuer wäre hilfreich gewesen, doch eines zu entfachen, hätte wiederum auch zu lange gedauert.
Noras Atemzüge kamen ihm in der sonstigen Stille und im kaum wahrnehmbaren Geriesel des Schnees unnatürlich laut vor. Wobei irgendwann schlecht zu ignorieren war, dass sie vor Anstrengung ziemlich keuchte, während er nichts zu tragen hatte außer dem Bogen, dem Schwert und seinem eigenen Körpergewicht. Aber er schlug ihr nicht vor, das "Gepäck" zu tauschen - was nun aber eher daran lag, dass er stumm einsehen musste, dass er sich die Frau auf die Schulter nicht laden konnte. Bei Noras Antwort nickte er knapp und hielt die Augen, wenn auch etwas frühzeitig, nach einem der Eingänge nach Cern-Yon offen. Er war schon ein paar Male dort gewesen, und manchmal war es wirklich schwer, einen zu finden. Er hatte außerdem das Gefühl, dass manche der Eingänge ihre Positionen veränderten bzw. der eine oder andere Eingang verschlossen und dafür hier und dort wieder neue geöffnet wurden. Deshalb hoffte er auch, dass er sich unter der Erde schnell würde orientieren können, damit sie irgendein vorübergehendes Ziel erreichen konnten.
"Wir müssen uns eine Bleibe suchen, bevor du deine Suppe bekommst", sagte er, als hätte Nora anderes behauptet. "Und danach muss ich mich um die Frau kümmern. Wir können sie nicht unbeobachtet irgendwo lassen." So gerne er aktuell auch eine Pause eingelegt und sich nach dem Einrenken des Arms einfach hingelegt und geschlafen hätte... Erst musste er sich darum kümmern, die Frau und das Amulett zu seinem Auftraggeber zu bringen, wenn er den Arm wieder benutzen konnte. Nora wollte er nach wie vor nicht mitnehmen, aber sie war gleichzeitig eine gute Zeugin für das alles, und außerdem eine Absicherung für den Fall, dass die Frau versuchen könnte, ihm abspenstig zu werden. Keine ausgebildete und eine etwas naive vielleicht, aber besser als gar keine Hilfe.
Auch wenn er sie noch immer nicht wirklich in die ganze Scheiße reinziehen wollte. Andererseits steckte sie eh schon mit drin.
Arrow hob an zu schweigen und auf die Umgebung zu lauschen. Aber die leisen Geräusche ringsum waren typische Waldgeräusche. Ein Rascheln hier, ein Knacksen dort. Keine Gavotte, keine weiteren Verfolger. Nur eine verirrte Drossel und die leise Ahnung von etwas, das vielleicht der Flug einer Eule über ihren Köpfen war. Gleichzeitig begann er sich mit dem Gedanken anzufreunden, die für ihn doch noch relativ offene Fläche Wald zu verlassen und stattdessen unter die Erde zu gehen, wo ihm Freiheit und Wind meist ziemlich fehlten und er sich nicht ganz wohlfühlte. Dafür zog es da unten in manchen Gängen ganz schön, was er wiederum sehr begrüßte, während andere nur die Köpfe einzogen.



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70Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Di Jan 18, 2022 1:42 pm

Nora

Nora

Keuchend wurde mir bewusst, dass die warme Suppe erstmal warten musste. Und der Tee ebenso. Interessant und zugleich verwirrend war seine Aussage dahingehend, dass er sich um die Frau kümmern musste, jedoch wir sie nicht unbeobachtet irgendwo liegen lassen konnten. Am Liebsten hätte ich vor ihm einen Tanz vollbracht und ihn geärgert, jedoch blieb mir aufgrund der Last nur ein Kichern übrig. "Ja, da müssen wir und wohl darum kümmern.", antwortete ich als Bestätigung, dass ich ihn verstanden hatte. Mir war bewusst, dass ich die Frau dorthin bringen würde, wo Arrow sie haben wollte. Schließlich konnte ich sie nicht einfach vor einem Gasthaus hinlegen und abhauen um eine Suppe zu essen. "Ich könnte schon...", dachte ich mir, jedoch lachte ich mich da im Kopf selber aus. Ich half gerne anderen Leuten und irgendwie... war ich ihm ja - zumindest laut ihm! - was schuldig. Gavotte wäre beim ersten Mal ohne mich nicht davon gelaufen. "Auch wenn ich immer noch der Meinung bin, ich bin nicht Schuld daran!" Doch es lag in meiner Natur, dass ich ihm helfen würde. Mich würden Albträume plagen und ich hätte keine Sekunde Ruhe, wenn ich mich einfach in die nächste Wirtschaft sitzen würde.
Dass der Schwarzhaarige mit der roten Strähne innerlich mit sich selber kämpfte um Hilfe anzunehmen, dem war mir nicht bewusst. Womöglich würde zuletzt ohnehin hinfällig werden, wenn er sich nicht gegen meine Unterstützung wehrte.
Mir fiel auf, wie aufmerksam der junge Mann war, während ich es deutlich weniger war. Die Zeit verging und langsam hatte ich das Gefühl, irgendwo hier musste doch ein Eingang nach Cern Yon sein. Meine Schritte wurden langsamer, bis ich einen Moment stehen blieb und mein Haupt erhob um mich umzusehen. Mit zielgerichteten Blick durchsuchte ich die Gegend. "Hm.", entkam es mir gedankenverloren, ehe ich mich äußerst vorsichtig in die Knie beugte, sodass ich eine Hand auf den leicht weißen Boden legen konnte. Gewiss würde ich da einen schönen Abdruck hinterlassen, da ich die Finger gespreizt hatte, ehe ich Kontakt zur Erde hatte. Mit geschlossenen Augen ließ es sich trotz Last auf dem Rücken besser konzentrieren. So verharrte ich einen Augenblick, ehe ich die Augen öffnete und nach Nordwesten blickte. "Da drüben.", erklärte ich, konnte den Eingang jedoch noch nicht erkennen. Ebenso behutsam stand ich wieder auf, zwar etwas wankend, aber ich konnte mich glücklicherweise auf den Beinen halten. Ich lief in die zuvor besagte Richtung. "Da muss ein Eingang sein."
Und tatsächlich - da war einer! Ein zufriedenes Lächeln umspielte meine Lippen. Meine blauen Augen suchten nach Anerkennung oder Lob seitens des Schwarzhaarigen - wie ein Hund, der nach einem Kommando auf sein Leckerli wartet.

71Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Di Jan 18, 2022 2:26 pm

Arrow

Arrow

(Nora, das niedliche Hundi, und Arrow, der Nikolaus. Ein Dreamteam. *hüstel* xD)


Arrow warf Nora erneut einen etwas finsteren Blick zu, weil sie ihn korrigierte, widersprach ihr jedoch nicht. Falls er sich dazu entscheiden sollte, sie aus der ganzen Sache so gut es ging herauszuhalten, konnte er ihr später noch lang und breit genug erläutern, dass seine Aussage bezüglich der involvierten Personen richtig gewesen war. An jeder Stelle. Aktuell hatten sie andere Probleme. Das Schneetreiben war ja schon vor einer Weile dichter geworden, die Flocken größer, und mittlerweile blieben diese auch gut sichtbar auf ihren Köpfen und dank Noras etwas vorgebeugter Haltung dem Rücken der bewusstlosen Frau liegen.
Dieser warf Arrow hin und wieder auch einen Blick zu und schob die Finger der linken Hand auch noch einmal an ihren Hals, um nach ihrem Puls zu fühlen. Es war auffällig, dass sie so lange das Bewusstsein nicht wiedererlangte. Entweder es bedeutete, dass sie am Kopf schlimmer verletzt war als man äußerlich abschätzen konnte, oder… - Nun, er wollte einfach hoffen, dass sie nicht nur so tat.
Langsam wurde auch ihm ein wenig kalt, sodass er ziemlich froh war, als Nora irgendwann ein nachdenklicher Laut entwich und sie ihre Schritte verlangsamte, dann stehenblieb, um sich umzusehen. Auch sein Blick wanderte wieder einmal aufmerksam über die Umgebung. Das Weiß des Schnees hob sich deutlich von der Umgebung ab, aber es war anstrengend, durch die fallenden Flocken hindurchzuspähen.
Sein Blick richtete sich wieder auf die junge Frau, die die andere Frau trug, als sie vorsichtig in die Hocke ging. Sie legte schon wieder die Hand auf den Boden und schien sich zu konzentrieren. Arrow war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass sie die Fähigkeit hatte, so etwas zu erspüren, vielleicht zu fühlen, das man mit den Augen nicht sehen und er mit seinen übrigen Sinnen wohl auch anders nicht bemerken konnte. Sein Augenmerk blieb an ihrem Hinterkopf hängen.
Tatsächlich schien sie etwas herauszufinden, denn als sie anschließend etwas mühsam wieder aufstand, konnte sie eine Richtung angeben. Davon mal abgesehen konnte er sich vorstellen, dass ihre Knie die Aktion nicht so toll gefunden hatten. Als sie gemeinsam dorthin gingen, tat sich tatsächlich ein Eingang im Boden auf, der gerade auch sehr viel einladender und verlockender wirkte als normal. Arrow atmete leise auf. “Sehr gut…“, sagte er – eine Aussage, die sich mehr auf die Entwicklung der Ereignisse bezog als auf Noras Leistung, aber das wusste sie ja nicht. Allerdings streifte sein Blick ihr Gesicht und ihm fiel das Lächeln und der erwartungsvolle Ausdruck in ihren Augen auf.
Er schnaubte, und der Weg, den die Mundwinkel nach oben nahmen, verriet, dass es ein eher belustigter als abfälliger Laut war. “Dir fehlen gerade nur noch Hundeohren und ein –schwanz, mit dem du wedeln kannst“, kommentierte er, halb trocken, halb amüsiert. Aber bevor er an ihr vorbeiging und dem Weg unter die Erde folgte, hob er die Hand und stieß sie mit dem Handrücken leicht am Oberarm an. Kein lobendes Kopfgetätschel, aber sie war ja auch kein Hund. “Komm.“

->->->>> Cern-Yon/Unterwegs im Erdreich



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72Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Di Jan 18, 2022 7:38 pm

Nora

Nora

Arrow kümmerte sich gut um die fremde Frau, zumindest checkte er abermals, ob sie überhaupt noch lebte. Ja, es hat mich auch schon gewundert, dass sie sich nicht regte und schwer wie ein Sack auf meinem Rücken lag. Womöglich hatte sie es auch sehr gemütlich - auf jeden Fall wollte ich mir das so einreden. Eine tote Person wollte ich auf keinen Fall auf meinem Buckel transportieren. Der Gedanken schon brachte mir Gänsehaut auf meinen Unterarmen und wirkte sich zusätzlich auf die aktuellen Temperaturen aus, da es sich plötzlich um einiges kälter anfühlte. Das konnte jedoch auch daran liegen, dass wir einfach schon zu lange hier draußen unterwegs waren.
"Da!
Da war es!
Er lobte mich - oder etwa nicht? Doch! Natürlich!"

Mein Grinsen wurde breiter. Ich konnte es mir nicht verkneifen, den Kommentar zu den Ereignissen persönlich zu nehmen. Meine Augen konnten beobachten, wie sich die Lippen langsam zu einem Lächeln verzogen. "Oh, wie süß! Er kann lächeln!" Wie stolz ich gerade war, da ich dies alles auf meine eigene Kappe nahm. Als er die Hundeohren erwähnte, entkam mir ein kurzes, aber aufgemuntertes Lachen. Der Schwarzhaarige lief an mir vorbei und schlüpfte in die Ortschaft der Manoahs, wobei er zuvor noch eine merkwürdige Berührung machte, welche mich Inne halten ließ. "Wo bleibt mein Knochen?!", fragte ich geschauspielert empört darüber und folgte ihm - ja, genau, wie ein treues Hündchen. Doch nun war er dran, den richtigen Weg zu finden. Schließlich war mir unbekannt, wo er die fast leblose Frau haben wollte. Plötzlich hatte ich mehr Energie und konnte zügiger meiner Begleitung folgen. Es fühlte sich sicherer an, da wir Cern Yon erreichten. Die Suppe rief schon und ich konnte noch  meine letzten Energiereserven dafür nutzen!

=====> tbc: Cern-Yon / Unterwegs im Erdreich

73Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Mi Feb 23, 2022 11:42 am

Nora

Nora

Unterwegs im Erdreich, Cern-Yon ====>

Es hallte ein lauter Pfiff durch den Wald, die die Ruhe durchbrach und überraschend rapide von einem Aufheulen eines Wolfes beantwortet wurde. "Huch!", entkam es mir. "Was für ein Glück." Shiba war wohlauf und machte sich wohl auf den Weg zu mir. Die Aussage des fremden Mannes hatte mir schon etwas Sorgen bereitet, dass er Shiba ohne zu zögern umbringen würde, wenn er auf ihn traf. Dass er ziemlich sicher keine Chance gehabt hätte, da war ich mir schon sicher. Dennoch war der Pferdeschwanz unberechenbar und ich hatte aus Kummer in dem Moment, als ich die Pfeife zwischen die Lippen steckte, mit dem Schlimmsten gerechnet. Erleichtert steckte ich die Pfeife wieder ein, ehe ich darauf losrannte um so schnell wie möglich Abstand von Cern-Yon zu gewinnen.
Ich war froh, dass ich Arrow's Blick nicht sah, als er es realsiert haben musste, dass ich mit dem Amulett weg war. Um mich selbst zu beruhigen stellte ich mir vor, dass er doch erleichtert über die Situation sein könnte. Endlich war er das Ding los und musste sich nicht mehr darum kümmern. Bestimmt traf er bald auf Brianna und konnte eventuelle falsche Informationen von ihr aufnehmen. Mir war es lieber, ich wusste nichts davon, was diese Hexe uns waismachen wollte. Als Angestellte von Takari sah ich nicht ein, warum auch immer sie die Wahrheit darüber sagen sollte und Arrow helfen würde. Auch wenn sie sich von früher kannten und sie seine Lehrerin war, auch mir war bewusst, dass Menschen sich ändern konnten oder sich aktiv eine Zeit lang verstellen konnten, selbst wenn ich das nie könnte.
Gerade als ich etwas langsamer wurde, da ich doch sonderlich erschöpft über die frühe Sporteinheit war, ertönte erneut ein Aufheulen, das mir erklärte, dass er bald hier war. Ich hielt inne, ehe ich in die Knie ging und meine rechte Handfläche auf den Boden legte. "Shiba?" Ich blickte hoch und erkannte von Weitem einen großen weißen Körper. "Shiba!", rief ich erfreut und erleichtert. Ich konnte spüren, wie eine große Last von meinen Schultern fiel, als ich losstürmte und ihm entgegenlief. Auch der wuschelige Körper sprang auf mich zu und bremste abrupt ab, als er merkte, dass ich nicht bereit war zu stoppen, sondern rannte ungebremst in den kuscheligen Körper und schlang meine Arme um ihn. Freudentränen liefen über meine Wangen, mit meinen Gefühlen war es akutell wie bei einer Achterbahn. Winselnd hielt er inne und ließ sich von mir kuscheln, als hätten wir uns Jahre schon nicht mehr gesehen. Doch er schien zu spüren, dass etwas nicht in Ordnung war und trat nervös auf seinen großen Pfoten tapsend etwas zurück um sich umzusehen.
"Arrow...", erklärte ich und atmete tief durch um einen klaren Kopf zu bekommen. "Er heißt Arrow.", erzählte ich und musste wirken, als ob ich Selbstgespräche führte. Ich kramte das Amulett heraus und zeigte es meiner Begleitung. Das leuchtende Licht blinkte immer wieder lange auf, ehe die Intensität sich wieder beschwichtigte. "Du erkennst es doch auch." Das war ein deutliches Zeichen, wie Shiba es anstarrte und sich erinnerte. Ein Knurren entkam seiner Kehle wodurch er mir mitteilte, dass er sofort an Vahn dachte. "Ich hab doch keinen... Fehler gemacht. Oder?" Mein schlechtes Gewissen vergrößerte sich, als auch Shiba sich unsicher war, jedoch bellend seine Meinung Kund tat, dass wir unbedingt diesen Waldläufer finden mussten.
Nervös blickte ich mich um. "Wir sollten aufbrechen." Doch der große Wolf hatte noch etwas anderes im Sinn und stupste mich mit seiner feuchten Nase an der Schulter an. "Du hast... wirklich?" "Gavotte!" Wir mussten sie wieder zurückbringen, da hatte er Recht. Ich erhoffte mir nur, dass Arrow uns nicht vorher schon erwischte, sollte er sich wirklich auf den Weg gemacht haben. Doch woher sollte er auch wissen, wo ich war? "Der Wald ist zu groß!", bildete ich mir ein und stimmte nickend auf Shiba's Aufforderung hin zu, nachdem er sich auf den Boden gelegt hatte, sodass ich aufsteigen konnte. "Du hast recht. Das schaffen wir." Erneut packte ich das Amulett ein und griff in das Fell des Wolfes, sodass ich mich hochziehen konnte und wir unseren Ritt starten konnten. Er wusste, wo sich Arrow's Pferd befand und konnte uns hinführen. Es war bestimmt kein Fehler seine Stute wenigstens in die richtige Richtung zu lenken, sodass er nicht mehr alleine war.
Mit einem großen Paket schlechtem Gewissen über meine Aktion lehnte ich mich dann doch überaus selbstbewusst nach vorne und hielt mich an Shiba's Nackenfell fest, sodass ich nicht runterfallen würde, alsbald er aufsprang und lossauste.

74Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Mi Feb 23, 2022 12:29 pm

Arrow

Arrow

ebebso ->->->>>

Der Schnee hatte über Nacht scheinbar nicht sofort aufgehört zu fallen. Während gestern eine dünne weiße Schicht den Boden bedeckt hatte, als Arrow mit Nora im Erdreich der Manoah verschwunden war, lag nun zentimeterdick Schnee darüber. Es war immer noch kalt und auch ein leichter Wind ging. Eigentlich genau das richtige Wetter für ihn. Die nassen Haare waren natürlich nicht so gut und sowieso hatte er gerade für die Witterungsverhältnisse überhaupt nichts übrig.
Er hielt wieder einen Moment lang inne, als er den Tunnel verlassen hatte, der ihn zurück an die Erdoberfläche führte, um sich zu orientieren und herauszufinden, in welche Richtung er jetzt gehen musste. Sein warmer Atem warf kleine Kondenswölkchen in der klaren Luft. Im Schnee sah alles gleich aus, besonders für ihn, der sich im Bereich Cern nicht wirklich auskannte. Gut, dass er diese Verbindung zu dem Amulett verspürte, denn er hätte nicht gewusst, in welche Richtung er hätte aufbrechen sollen. Der Himmel war wolkenbedeckt. Der Stand der Sonne nicht wirklich zu erkennen.
Und dann war da noch das Problem, dass er ohne Proviant, Pferd und überhaupt irgendetwas hier draußen in der Kälte stand und Nora zu Fuß absolut nicht würde einholen können, wenn sie mit Shiba unterwegs war. Vielleicht hätte er Glück, wenn er Pfotenspuren eines riesigen Wolfes fand, aber… Nora war offenbar irgendwo anders aus Cern-Yon herausgekommen, denn hier sah er keine. Hier waren auch noch keine Fußspuren anderer Leute zu sehen.
Er fluchte leise, während er weiterlief und dem leisen Impuls des Amuletts folgte. Er hatte das Gefühl, dass dieser bereits schwächer wurde.
Und tatsächlich dauerte es nur noch wenige Minuten, bis er sich erst nicht mehr ganz sicher war, aus welcher Richtung die Verbindung kam – dann war er sich sicher, dass sie abgerissen war. Er ging noch gut zwei oder drei Minuten weiter, blieb dann jedoch stehen und stieß einen weiteren Fluch aus, der ganz sicher nicht für minderjährige Ohren bestimmt war. Solange er den Impuls gehabt hatte, der ihm wenigstens das Gefühl gab, etwas zu erreichen, hatte sein Kopf sich ein wenig beruhigt, weil er ein Ziel hatte. Aber nun, da dieses wieder hinfällig war, begann der ganze Scheiß von vorne. Er wusste nicht, was er tun sollte oder was er darüber denken sollte, dass das Amulett nicht mehr bei ihm war.
Ja, er hatte es loswerden wollen, und um ehrlich zu sein, hatte er auch immer noch keine Lust darauf, es mit sich herumzuschleppen und der Gefahr ausgesetzt zu sein, dass jemand ihn aufstöberte und angriff, nur um es zu bekommen. Oder dass Takari irgendwie herausfand, dass Brianna ihn angelogen und das echte Amulett an ihn zurückgegeben hatte. Aber. Das war gewesen, bevor seine frühere Sensei ihm gesagt hatte, dass das Amulett sich auf seine Magie geprägt hatte und es nun wohl oder übel seines war. Es fühlte sich nicht richtig an, es aus der Hand zu geben.
Oder es sich eiskalt stehlen zu lassen.
Seine Wut richtete sich mittlerweile nur noch gegen ihn selbst. Besonders der Gedanke, dass er Noras neugierige Fragen spät am gestrigen Abend noch beantwortet hatte; dass er ihr gesagt hatte, wer Brianna für ihn war. Was er am liebsten aß – das kam ihm gerade einfach unglaublich bescheuert und dumm vor. Es war nur eine normale Frage gewesen, aber eine längere Antwort darauf mit ihr zu teilen, ihr sogar noch zu beschreiben, was genau ein Mochi war, wie es schmeckte und wo man es bekam… Ziemlich peinlich.
Er blieb stehen, als ein Raubvogel über seinen Kopf hinwegflog und sich ein paar Meter entfernt auf einem niedrigen Ast niederließ. Das Tier drehte sich zu ihm. Es war etwas größer als ein Turmfalke, sein Kopf schmaler und sein braunes Gefieder war mit hellen und dunklen Federn gesprenkelt. Der Vogel stieß einen leisen Schrei aus und starrte ihn an. Seine Augen verschleierten sich weiß.
*Da bist du.*
Die vertraute Stimme von Brianna, wenngleich körperlos, wehte durch die Luft. Sie kam von dem Vogel auf dem Ast. *Warte hier. Ich komme zu dir.*



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75Pfad gen Cern - Seite 3 Empty Re: Pfad gen Cern Fr Feb 25, 2022 6:08 pm

Nora

Nora

Von nun an waren nur mehr Shiba's große Pranken, die einen Fußabdruck auf dem Boden hinterließen. Mir war bewusst, dass es ungeschickt war, dass der Schnee ihre Spuren so offensichtlich darstellte. Doch daran konnte ich nun auch nichts ändern. "Er wird es verstehen." Immer wieder sausten diese Worte durch meinen Kopf um mich zu beruhigen. Doch bei Shiba's Tempo hatte ich gar nicht viel Zeit groß über Arrow nachzudenken, denn ich musste mich ordentlich festhalten und mit jedem Sprung mich dicht an den Körper unter mir halten.
Es verstrich überraschenderweise gar nicht so viel Zeit, bis der weiße Wolf sein Tempo verringerte und nur mehr über den Boden tapste, anstelle zu fliegen. Von Weitem konnte ich die große Gestalt erkennen. "Gavotte!", flüsterte ich und sprang noch während Shiba's Lauf von ihm herunter und machte eine senkende Handgestik, sodass sich mein treuer Begleiter auf den Boden legte ohne sich zu rühren. "Gavotte!", sprach ich selbstbewusst, als ich sie erkannte und sie nervös mit der Hufe auf dem Boden scharrte. Aus ihren Nüstern entwich warme Atemluft, doch sie wirkte unversehrt. "Welch ein Glück.", dachte ich mir und schritt nur sehr vorsichtig an sie heran. Mein Körper war angespannt, das machte die Stute wohl so nervös, dass auch sie sich aufgewühlt im Kreis drehte. "Ssschh... Alles wird gut, ich bin jetzt da. Mach dir keine Sorgen, okay?" Ich erinnerte mich noch daran, wie wichtig es Arrow war, dass ich mit ihr redete um sie zu besänftigen. Und genau das versuchte ich jetzt auch, als ich stehen blieb und sie mit freundlichem, jedoch besorgtem Blick beobachtete und ihr zuredete: "Ich zeige dir, wo du hin musst. Vertrau mir, ich tu dir nichts. Du kennst mich doch mittlerweile, oder?" Ihre Brust zuckte, doch ihr Körper hielt inne. Ich gab ihr noch einen Moment. "Ich habe leider kein Futter für dich dabei. Aber glaube mir, in Cern-Yon bekommst du bestimmt noch was vor der Abreise." Sie scharrte stets mit ihrem rechten Vorderbein und schnaubte. So verringerte ich vorsichtig und äußerst langsam die Distanz zueinander, stets bedacht, dass sie mich sehen konnte und ich nicht in einem Toten Winkel zu ihr stand. "Dir ist doch nichts passiert, meine Liebe? Lass mich mal zu dir, dann kann ich dir helfen." Was für ein Glück, dass ich unmittelbar vor ihr stehen bleiben durfte, auch wenn sie angespannt war und ihren Kopf nach oben streckte um ihre Größe zu repräsentieren. Behutsam streckte ich ihr meine flache Hand entgegen, doch im ersten Moment schien sie mir nicht ganz zu vertrauen. "Ich zeigte dir, wo Arrow ist. Er vermisst dich bestimmt schon.", erklärte ich ihr, woraufhin sie mir ihre Nüstern in die Handfläche drückte, nachdem sie mich äußerst vorsichtig und den Kopf weit nach vorne streckend beschnuppert hatte. Daraufhin wanderte meine Hand über ihren Kopf um sie zu streicheln, woraufhin sie jedoch zurückwich. "Ssscchh... Alles gut... " Ich trat ihr näher, auch wenn sie noch ein wenig am Boden scharrte und freute mich unheimlich, dass sie sich nicht von mir entfernte. Meine kalte Hand glitt über den Hals der Stute und wanderte zum Sattel, welcher immer noch fest angeschnallt war. "Da hat wohl jemand ganz viel Glück heute Nacht gehabt, was?" Ich setzte ein beruhigendes Lächeln auf, war aber immer noch etwas nervös. Besonders als sie mich von hinten anstupste. So schaute ich sie mir genau an, ehe ich vorne um das Pferd herumspazierte um auch die zweite Seite zu erkennen. Im ersten Moment erkannte ich keine grobe Verletzung. Shiba hatte hoffentlich gut auf sie aufgepasst. Wohl war Gavotte auch weniger nervös aufgrund des Wolfes, sondern vielmehr aufgrund von mir. Das verriet mir, dass er sie wohl wirklich gehütet hatte, wie ein Schatz. Ich blickte zurück zu ihm und nickte dankend, schließlich wusste er, wie wichtig es für Arrow war und dass es nur durch ihn möglich war, die Stute wieder heil zurückzubringen. Mit beunruhigten Tränen in den Augen schlang ich meine Arme um den Hals des Pferdes und schloss für einen Moment die Lider. "Danke, liebe Waldgeister."

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