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Unterwegs im Erdreich

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1Unterwegs im Erdreich Empty Unterwegs im Erdreich Di Jan 18, 2022 8:20 pm

Arrow

Arrow

Cern-Wald/Pfad gen Cern ->->->>>

"Der ist leider mit dem Pferd abgehauen", erwiderte er, ohne über die Schulter zurückzusehen, als Nora nach ihrem Belohnungs-Knochen fragte. Tja, vielleicht - ganz vielleicht - wäre Arrow ansonsten so nett gewesen und hätte in den Satteltaschen nach irgendwas Süßem gekramt. Na ja, wohl eher nicht. Aber er war froh, dass er im Gegenzug Nora auch nicht auf der Tasche liegen musste, denn in der rechten Hosentasche, wo das Amulett nicht steckte, hatte er noch einige Münzen, um wenigstens die Unterkunft und etwas zu Essen bezahlen zu können. Der Rest vergnügte sich gerade auf einer spannenden Reise zu Pferde.
Er hoffte inständig, dass niemand Gavotte aufgriff und sich die ganzen Gegenstände krallte.
Für einen Moment blieb es noch dämmrig, während sie dem Pfad hinunter unter die Erde folgten, doch bald schon war von vorn diffuses Licht zu sehen, das etwas grünlich, dann wieder einfach nur hell oder bläulich anmutete. Die ersten lumeniszenten Pflanzen tauchten auf und erhellten alles in einem angenehmen Licht. Hier unten war es zwar nicht direkt heimelig, aber deutlich wärmer als über der Erde, sodass Arrow den von der Kälte herrührenden Schauer abstreifen konnte und aufhörte zu frieren.
Da es um diese Jahreszeit noch früher dunkel wurde, waren die Gänge und Tunnel der unterirdischen Stadt zwar nicht mehr belebt, jedoch auch noch nicht leer und verlassen. Sie hatten jedoch einen Eingang recht am Rande der Stadt erwischt, sodass nur eine einsame Gestalt vorbeiging, als sie die erste Kreuzung erreichten, die sie tiefer in die Stadt führen würde.
Der Mann warf ihnen einen Blick zu, schien sich jedoch nicht allzu sehr über das Bild zu wundern, das sich ihm zeigte. Vielleicht nahm er es auch nicht richtig wahr. Solange er sich nur seinen Teil dabei dachte, dass der Kerl mit der komischen roten Strähne die Frau schleppen ließ, war Arrow das jedoch auch herzlich egal.
Er blieb stehen, um sich zu orientieren, doch die Kreuzung gab keine Beschilderung her, sodass er einfach irgendeinen Weg nahm, um weiter ins Zentrum Cern-Yons zu gelangen.  Zumindest dort kannte er die gängigsten Tunnel und wusste, wie er von dort aus zu der Herberge kam, zu der er wollte. Dort stellte niemand Fragen, solange man vorab für sein Zimmer bezahlte. "Hältst du noch durch? Wir müssen noch ein Stück weiter Richtung Zentrum."



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2Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Jan 19, 2022 6:35 pm

Nora

Nora

cf: Pfad gen Cern =======>

"Mit dem Pferd abgehauen?!", wiederholte ich in meinem Kopf und wollte ihn verwirrt anschauen, jedoch schenkte er mir keine Aufmerksamkeit, sondern wollte wohl zügig am Zielort ankommen. Das war mir um ehrlich zu sein aber auch Recht. Wir schlüpften also in den Untergrund, es wurde im ersten Moment etwas Dunkel, doch bald schon erhellten die Steine und Pflanzen die Wege und Gänge in einer überaus angenehmen Lichtstärke. Auch wenn ich noch die Last des fremden Körpers auf meinem Rücken hatte, spürte ich eine deutliche Entlastung. Ich hatte doch tatsächlich das Gefühl in Sicherheit zu sein. War das etwa zu früh gefreut?
Wir hatten unsere Ruhe, konnte man sagen, als wir den Weg entlang liefen, bis auf ein einzelner Mann, welcher uns jedoch nur kurzzeitig musterte im Vorbeigehen. "Guten Abend.", begrüßte ich ihn knapp und nickte freundlich, blieb jedoch nicht stehen. Dass dies eine automatisierte Reaktion von mir war, die ich nicht abstellen konnte, musste Arrow womöglich erst noch verstehen. Dieser konzentrierte sich jedoch auf den Weg und blieb abrupt an einer Ecke stehen.
"Hm?" Auch ich blieb stehen und schaute auf, versuchte meinen Rücken etwas durchzustrecken, ehe ich mich wieder in Position des Weiterlaufens machte. Anschließend stellte er mir eine überflüssige Frage, da ich das Gefühl hatte, seit wir hier unten angekommen waren doch eh recht rasch ihm hinterher zu laufen. "Naja, was wenn nicht?", neckte ich ihn und lief weiter. "Bleibt mir doch nix anderes übrig. Sonst komm ich nie zu meiner verdienten Suppe." ...auf den Knochen konnte ich verzichten. Die Suppe jedoch nicht.
Ohne die Richtung zu hinterfragen lief ich dem Schwarzhaarigen wie ein Entenküken seiner Mutter hinterher. Ein Gähnen konnte ich mir zudem nicht verkneifen. "Huaaaaah.... Man merkt, dass es schon spät wird...", erwähnte ich nebensächlich und blickte mich immer wieder neugierig um. Diesmal nicht aus Angst oder Nervösität, dass jemand Feindliches aus jeder Ecke springen könnte, sondern erfreut gespannt, was ich hier alles entdecken konnte. Besonders die Lichtquellen bewunderte ich abermals. "Es ist echt schön hier.", teilte ich meine Gedanken mit. Für mich war es nicht das erste Mal hier, es musste jedoch für andere so wirken. Im Gegenteil, ich war schon öfters hier gewesen, ich mochte die Ortschaft sehr gerne und fühlte mich durchaus wohl.

3Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Jan 19, 2022 7:01 pm

Arrow

Arrow

Im Gegensatz zu Nora hatte Arrow den Mann auf dem Weg nicht gegrüßt. Er sah keinen Sinn darin, fremde Leute auf der Straße zu grüßen, wenn er ohnehin nichts von ihnen wollte. Die Höflichkeit gebot es in Läden oder sonstwo.
Aber auch dem kam er nicht immer nach.
Er war froh, dass hier am Rand der Stadt unter der Erde nicht viel los war, denn er hatte gute dafür, die Narbe an seinem Hals zu verbergen, was ja nun leider wegfiel. Er hasste nicht nur das Gegaffe von Fremden, sondern auch die Nachfragen. Für einen zwielichtigen Verbrecher gehalten zu werden, wodurch andere einen Bogen um ihn machten, war hingegen keine ganz so ungünstige Sache. So oder so reagierte er ohnehin nicht darauf. Weder auf Gucken, noch auf Tuscheln.
Die Tatsache, dass Nora diejenige von ihnen war, die schwer zu schleppen hatte, verstärkte wahrscheinlich noch den Eindruck, dass er der fragwürdige Kerl war, der andere die Arbeit machen ließ. Aber hey.
Wieder einmal stellte sich außerdem heraus, dass es wohl besser war, Nora eine gewisse Art von Fragen nicht zu stellen, denn sie schien sie nicht ernstzunehmen, als er sich nach ihrem Durchhaltevermögen erkundigte. Sie schien auch davon auszugehen, dass sie ohnehin keine Wahl hatte, aber vielleicht stellte sie es auch nur so dar, weil sie nicht zugeben wollte, wie anstrengend es für sie war. Dass sie die Frage aus einem anderen Grund abtat, war ihm jedenfalls nicht ganz klar.
Also zuckte er nur die Schultern und schaffte es gerade noch rechtzeitig, nicht das Gesicht zu verziehen, als die rechte Seite zur Belohnung einmal heftig stach. Dummer Reflex.
"So spät ist es noch gar nicht", sagte er, da Nora genau das Gegenteil von dem sagte, was er eben noch gedacht hatte. Aber vielleicht lebte sie auch mehr mit der Helligkeit und weniger nach einer festen Uhrzeit. Dass sie gähnte war hingegen nicht verwunderlich, immerhin war das Ganze bisher ziemlich anstrengend gewesen, besonders für sie. Da konnte es einem ja fast schon leidtun, dass sie wohl auch in den nächsten Stunden noch nicht ins Bett kam.
"Stellst du das jedes Mal fest, wenn du hier bist?" Arrow warf ihr einen Seitenblick zu und entdeckte dann einen Wegweiser, der ihnen verriet, dass sie auf dem richtigen Weg Richtung Zentrum waren. Na, den fehlenden Himmeln sei Dank. Ihm war schon eher aufgefallen, dass Nora eine von grundauf positive Person war. Für sie war das Glas wohl immer halbvoll und nicht halbleer, und sie wurde offenbar auch nicht müde, Dinge hervorzuheben, die Gutes bedeuteten oder sie zufrieden stimmten. Damit war sie grundlegend anders gestrickt als Arrow, der weder einen Sinn für die Schönheit der "unwichtigen" Details hatte, noch sich mit vermeintlich überflüssigen Gedanken für seine Umgebung aufhielt.
Nun, es war nicht so, als wüsste er nicht, wenn etwas schön aussah oder als könnte er sich nicht irgendwo in Ruhe hinsetzen und die Aussicht genießen. Aber dafür musste schon die Situation stimmen. Und das tat sie gerade nicht. Er hatte nur ein Interesse daran, möglichst schnell ans Ziel zu kommen.



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4Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Jan 19, 2022 7:33 pm

Nora

Nora

So wie es aussah, präsentierte ich mich als das komplette Gegenteil meiner Begleitung. Während er stumm an den Leuten vorbei gehen möchte und sich nicht einmal die schönen, leuchtenden Pflanzen anschaute, nutzte ich die Chance, mich nicht auf den Weg zu konzentrieren, um das zu kompensieren. Wir waren ein tolles Duo!
Dennoch freute ich mich auf unsere Ankunft und das nicht nur aufgrund der angehenden Rast und Ruhezeit, sondern auch um die Gelegenheit nutzen zu können um mit Arrow intensiver zu reden. Ich hatte einige Fragen an ihn, die ich ungeduldig unterdrückte. Solange wir nicht gänzlich an unserem Safe-Platz angekommen waren, werde ich mich zurückhalten können. Auch wenn die Geduld eine problematische Tugend war...
Während ich gähnte, kommentierte der Schwarzhaarige, dass es wohl gar nicht so spät sein sollte. "Naja.", antwortete ich unbefriedigt darauf. Erneut gähnte ich. Es könnte auch daran liegen, dass hier die Lichtquelle eine andere war als oberhalb des Erdbodens. Doch wer wusste das schon so genau.
"Hm? Ja? Ich weiß nicht. Ich... genieße es halt in anderen Ortschaften zu sein.", versuchte ich mich zu erklären, war mir jedoch nicht sicher, ob er das verstehen würde. Meist war ich in Lishu und im Cern Wald unterwegs. Ab und zu in Cern Yu, manchmal Cern Yon oder auch am Waldrand unterwegs. Und diese Beschreibung sprach für sich: Ich war nicht weit von Zuhause entfernt, entwickelte jedoch eine Reiselust, die jedoch noch ungestillt war.
"Und du?", warf ich die Frage zurück und stapfte hinter ihm her, wollte mit zügigen Schritten nicht weit hinter ihm laufen. "Bist du immer so konzentriert bei der Arbeit?"
Für mich sah es so aus, als ob diese Arbeit des Paketbotens kein sonderlicher Funfaktor hatte und es somit nicht wert war den Beruf auszuüben. "Was man gern macht, macht man gut.", erinnerte ich mich an Grannys Worte. Doch dem stand niemandem im Weg, vielleicht tat Arrow diese Arbeit ja auch mit Leidenschaft, auch wenn man ihm das nicht ansah.
Aufmerksam schaute ich mich um. Ich wusste, wo wir uns ungefähr befanden. Unbekannt war mir bloß unser Ziel. Kurz keuchte ich bei den nächsten Schritten, riss mich aber zusammen und nutzte die Energie, die mir das Erdreich gab und lief in schnellen Schritten voran.

5Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Jan 19, 2022 7:54 pm

Arrow

Arrow

Eine aussagekräftige Antwort per se gab Nora zwar nicht, ihr neuerliches Gähnen sprach jedoch Bände. Aber wenigstens konnte sie Gähnen und reden und machte nicht den Eindruck, als würde sie vor Kälte gleich einfach stehen bleiben und sich auf dem Boden eng zusammenrollen. Eine Unterkühlung war wohl ausgeschlossen, damit ginge es ihr schlechter. Trotzdem war es gut, wenn sie bald irgendwo ankamen, wo sie sich wenigstens kurz aufwärmen konnte.
"Du klangst ein wenig so wie wenn man etwas zum ersten Mal sieht", sagte er, als sie seine Frage beantwortet hatte. Aber vielleicht war auch das einfach eine Eigenart von Nora. Dass sie einen Ort jedes Mal aufs Neue "zum ersten Mal" sah. Ihn also unvoreingenommen genießen konnte. Keine schlechte Eigenschaft.
Noch etwas, das er mit ihr wohl nicht teilte, aber er neidete es ihr auch nicht. Leute waren eben verschieden. "Warum reist du dann nicht?", fragte er sie und warf ihr erneut einen Blick zu. Sie hatte zwar nichts davon gesagt, dass sie nicht auch auf andere Inseln reiste, doch ihr Verhalten verriet sie da etwas. Jemand, der schon weit über den Tellerrand hinausgeschaut hatte, verhielt sich anders. Vor allem, wenn er zwielichtigen Fremden in der freien Wildbahn begegnete.
"Ja", antwortete er auf ihre Frage und war diesmal schneller als die Gewohnheit, sodass er nicht die Schultern hob und somit diesmal dem Schmerz von vornherein entging. Na ja, dem stärkeren Schmerz; das Schultergelenk tat ja sowieso die ganze Zeit weh. "Ich kann mir nur selten Fehler erlauben." Und: Er hatte es so gelernt. Dadurch entging ihm wenig, das für ihn relevant war - dafür umso mehr irrelevante Dinge, die anderen vielleicht aufgefallen wären, einfach weil sie sie nett oder besonders fanden.
Nora hatte ihr Tempo ein wenig erhöht und wieder zu ihm aufgeschlossen. Die Tatsache, dass sie dem Ziel nun nah waren, schien ihr neue Motivation zu verpassen. Arrow nahm ihr Tempo daher auf und deutete weiter nach vorn. "Wir müssen da vorn links. Danach sollte es nur noch ein Stück den Tunnel entlang gehen und dann müsste es irgendwo auch auf der linken Seite noch mal in einen kleinen Tunnel geben. Da sind wir richtig."



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6Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Jan 19, 2022 8:12 pm

Nora

Nora

Mich verwunderte seine Aussage überhaupt nicht. Etwas betrübt blickte ich auf den Boden und konzentrierte mich ebenfalls auf den Weg vor uns. Wie sehr sehnte ich mich nach all den Orten, die ich noch nicht gesehen hatte. "Macht sowas überhaupt Sinn?" Warum freute man sich auf etwas, das man nicht kannte?
Seine Frage war einfach zu erklären. "Aber nicht hier. Nicht jetzt.", dachte ich mir und blickte ihn mit einer wohl zu ernsten Mimik an. "Das erklär ich dir nicht jetzt." Dies sollte als Antwort reichen. Schließlich wollte ich niemanden weiteren in diese mir unbekannt gefährliche Situation reinziehen. Er schien mich zwar durchschaut zu haben, doch würde er auch erkennen, dass es aktuell etwas Persönliches war, worauf ich antworten würde und ich mich hier draußen noch nicht sicher genug fühlte? Schließlich wusste ich nicht, um wen es sich bei den Angreifern handelte und warum die Frau auf meinem Rücken gegen uns war. Oder besser gesagt gegen ihn. Mein Blick fiel in Arrow's Gesicht. Ich hatte eigentlich nichts mit ihm am Hut und dennoch wurde ich nun mit ihm in eine Schublade gesteckt. Was sich die Waldgeister dabei gedacht haben?
Umso erfreulicher war es für mich, dass wir das Thema davon etwas umlenkten. Ich schmunzelte bei dem Gedanken, dass er so wirklich gar keinen Fehler sich erlaubte. Zwar konnte ich es mir bei ihm vorstellen, dennoch wirkte das ziemlich... "Laaaaangweilig.", murmelte ich leise.
Umso aufmerksamer wurde ich, als er den restlichen Weg noch erklärte. So bogen wir gemeinsam - wie von ihm gewünscht - links ab. Ich durchkämmte nun doch die Gegend nach Auffälligkeiten, jedoch konnten wir beruhigt weiterlaufen. "Ist da nicht eine nette Wirtschaft?", versuchte ich mich zu erinnern, war mir jedoch unsicher ob ich richtig lag. Ob es die Lokalität war, die ich dachte, würde sich noch herausfinden lassen.

7Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Jan 19, 2022 8:49 pm

Arrow

Arrow

Eine schmale Falte bildete sich auf Arrows Stirn, auch wenn man sie nur anhand der Position seiner Augenbrauen erahnen konnte, da der Haarschopf seine Stirn verbarg. Tatsächlich hatte er mit so einer Reaktion bzw. Erwiderung von Noras Seite aus nicht gerechnet. Sie wirkte einfach nicht wie jemand, der große Geheimnisse hatte, oder so als hätte sie Dinge, die sie nicht aussprechen wollte, wenn sie nicht sicher war, wer zuhörte. Man konnte an seinem Blick erkennen, dass er aufmerksamer wurde und ein gewisses Interesse an der Antwort aufflackerte, doch er akzeptierte ihre Aussage ohne Nachfragen oder Drängen. War ja nicht so, als würde er vor Neugier sterben, wenn sie es erst später erzählte. Oder er es nie erfuhr.
Sein Blick senkte sich etwas und wanderte dann wieder nach vorne.
Vielleicht hätte er sich die Mühe gemacht, Nora zu erklären, dass es nicht seine Absicht gewesen war, sie in diese ganze Sache hineinzuziehen. Und hätte er ihre Gedanken gekannt, hätte er möglicherweise auch darauf bestanden, das "Gepäckstück" von ihr zu ihm wandern zu lassen, ihr ein wenig Geld in die Hand gedrückt und sie weggeschickt, aber er konnte ihre Gedanken nicht lesen. Vielleicht war das ganz gut so.
"Ein Fehler könnte mich manchmal das Leben kosten, weißt du", sagte er, ohne den Satz dabei in einer Nachfrage ausklingen zu lassen und ohne ihr einen Blick zuzuwerfen. Der Nervenkitzel bei dem, was er tat, war vermutlich größer als sie dachte. Wobei, eigentlich hatte sie ja heute schon mitbekommen, dass "langweilig" nicht ganz der passende Begriff für seinen Job war. Auch wenn es schon stimmte, dass so ein langer Rattenschwanz schon eher die Ausnahme war. Mehr sagte er jedoch auch nicht. Er sah keinen Anlass dazu, Nora gegenüber seinen Beruf als spannend, abwechslungsreich und toll anzupreisen. Immerhin wollte er sie nicht davon überzeugen, dass sie Unrecht hatte. Oder den gleichen Job annehmen sollte. Er hatte Schwierigkeiten, sie sich zwischen Gordon, Nawt, Kirin und den anderen vorzustellen. Sie würde vermutlich herausstechen wie ein buntes Einhorn unter Eseln.
"Hm, wenn du es so nennen willst..." Arrow war nicht sicher, ob Nora und er von derselben Gastwirtschaft sprachen. Unfreundlich war man dort nicht, es war eine Mischung aus Kneipe mit ein paar Gerichten, falls man nicht nur durstig, sondern auch hungrig war, und Herberge, wenn man keine allzu großen Ansprüche hatte oder einfach in Ruhe gelassen werden wollte. Gegessen hatte er dort noch nie, deshalb wusste er auch nicht, ob das Essen brauchbar war. Aber wenn Nora das Gleiche meinte, dann bekam sie ja vielleicht ihre Suppe doch eher als gedacht. Vielleicht konnte sie einfach etwas essen gehen, während er abwartete, dass sein rechter Arm wieder richtig funktionierte und die Frau im Auge behielt.
Nun, ob die beiden von demselben Lokal sprachen, würden sie wohl direkt herausfinden können, denn es war nicht mehr weit und nach einigen Metern zeigte sich endlich die kleine, eher unscheinbare Tür in der Wand aus Erde, Holz und bedeckt mit wuchernden Pflanzen. Und einem in intensivem Lila glühenden Pilzgeflecht, das sich um die hölzerne Tür herumschlängelte. Endlich. Endlich war eine kurze Pause in Sicht.
Arrow öffnete die Tür und ließ Nora den Vortritt ins Innere der Schenke, wobei ein kleines Glöckchen über dem Türrahmen erklang und sie ankündigte.



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8Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Do Jan 20, 2022 8:23 pm

Nora

Nora

Ich war froh, dass Arrow verstand, dass jetzt nicht der passende Moment für persönliche Gespräche war. Auch wenn sich sein Blick veränderte und eine gewisse Aufmerksamkeit ausstrahlte, beschenkte ich ihn diesmal nicht mit einer befriedigenden Antwort, sondern hielt ihn noch etwas hin. Dies schien ihn jedoch keinesfalls zu stören.
Als er jedoch den Ernst in seine Stimmlage legte und erklärte, dass jeder Fehler lebensbedrohlich sein konnte, blickte ich ihn ebenso ernst an. Da hatte er wohl Recht. So nickte ich nur als Bestätigung und konzentrierte mich doch wieder mehr auf den vor uns liegenden Weg. Nicht einmal die Gegend mit den leuchtenden Pflanzen bekam meine Aufmerksamkeit. Mehr lag mein Bewusstsein auf den Zielort, welcher es sein konnte. Doch von dem Schwarzhaarigen bekam ich keine wirkliche Antwort darauf.
Zweifellos war dies aber gar nicht notwendig, schließlich kamen wir an seinem Wahlort an und standen vor einer unscheinbaren Tür. Ich musterte die Gegend, blickte in das Gesicht des Schwarzhaarigen und wartete auf ein Kommentar. Aber da kam nichts. Er öffnete jeglich die Pforte und ließ mir den Vortritt. "Hm? Das Gasthaus hab ich aber nicht erwartet. Hm... Dann lag ich wohl falsch...", erklärte ich meine Verwirrung.
Mit einem dankbaren Lächeln trat ich mit der Fremden auf dem Buckel ein und hielt inne. Es war etwas anstrengend mich ordentlich umzusehen, wenn ich die Frau nicht loswurde. Etwas unbeholfen schaute ich zu Arrow, welcher kurz darauf folgte.
"Na ihr? Was darfs sein? Bier, Met,...", forderte uns eine rauchige, weibliche Stimme auf. Rasch entdeckte ich die vollbusige Dame, welche hinter dem Tresen stand und ein großes Glas polierte und erst nachdem das Klingeln verstummte aufsah. "Oder einen warmen Tee?" Womöglich hatte sie noch nicht bemerkt, dass es über dem Erdboden zu schneien begonnen hat. Dennoch war sie aufmerksam und erkannte, dass wir Bleichgesichter wohl sehr unterkühlt waren.
"Guten Abend!", begrüßte ich recht knapp, aber übertrieben freundlich, und hätte mich am liebsten nach einem Platz für die fremde Frau umgesehen. Doch ich ließ wohl besser Arrow reden, womöglich kannte er die Frau besser als ich.


======> tbc: Gasthäuser und Herbergen



Zuletzt von Nora am Sa Jan 22, 2022 11:04 am bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet

9Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Do Jan 20, 2022 8:50 pm

Arrow

Arrow

Nora erwiderte nichts auf seine Aussage hin, doch das war in Ordnung. Vielleicht war es sogar besser, keine intensive Unterhaltung mit ihr darüber zu führen, was nun langweilig und was aufregend an dem war, das er tat, denn es hätte Details erfordert, und ihm war es eigentlich lieber, wenn er niemandem sagen musste, das nicht alles an seiner Tätigkeit immer legal war. Nora wirkte zwar nicht so, als würde sie ihn gleich an irgendwen verpfeifen, solange er niemanden umbrachte oder angriff, aber dennoch war es meistens besser, die Klappe zu halten, als aus dem Nähkästchen zu plaudern, zumal sie weder befreundet waren, noch sich in irgendeiner sonstigen Weise nahe standen. Nur bei der Sache mit dem Amulett wäre er ihr wohl durchaus eine Erklärung schuldig gewesen - doch er hatte ja selbst keine Ahnung. Und konnte es außerdem noch immer spielend leicht so darstellen, dass es ein offizieller Auftrag mit ungewissem Inhalt gewesen war. Ganz gelogen war das schließlich nicht.
"Vielleicht liegt das Gasthaus, das du meinst, eine Abzweigung weiter", überlegte er, als Nora feststellte, dass sie nicht von derselben Lokalität gesprochen hatten. Da sie jedoch nicht sagte, dass sie lieber zu "ihrem" Lokal gehen wollte, blieb es dabei, dass er ihr die Tür öffnete und den Vortritt ließ.
Drinnen saßen schon ein paar Leute an einfachen Tischen, und auch hier erhellten leuchtende Pflanzen, aber auch Kerzen und Lampen den Schankraum. Es war nicht voll und laut, aber die Gespräche plätscherten durch den Raum und vermittelten sofort das Gefühl von Gemütlichkeit und Sicherheit. Beides waren trügerische Empfindungen, wie Arrow wusste. Aber er kannte den Laden und stellte wieder einmal fest, dass wie erwartet niemand misstrauisch guckte. Irgendwie schafften sie es hier, gleichzeitig einladend für unbescholtene Bürger und sicher für Leute zu sein, die keine Fragen beantworten wollten.
Die Dame hinter dem Tresen kannte er allerdings noch nicht - es klang vermutlich ein wenig fragwürdig, aber an das Dekolleté hätte er sich erinnert -, aber sie schaute nicht komisch, obwohl Nora eine "schlafende" Person auf dem Rücken trug, und bot lediglich ihre gastwirtlichen Dienste an.
"Vorerst ein Zimmer für die Nacht", antwortete Arrow, nachdem Nora das Grüßen übernommen hatte, und bevor die Wirtin nachhaken konnte: "Ein Doppelzimmer ist okay." Er wusste, dass es hier nur Einzel- oder Doppelzimmer gab, von daher brauchte die Frau gar nicht erst nachfragen, in welcher Konstellation sie denn die Nacht über bleiben wollten. Er griff ein wenig umständlich mit der linken Hand in die rechte Hosentasche, um die Münzen hervorzukramen.

->->->>> Gasthäuser und Herbergen



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10Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Di Feb 01, 2022 8:57 am

Arrow

Arrow

Gasthäuser und Herbergen ->->->>>

Noras gerötete Wangen waren niemandem aufgefallen, da sie sich rechtzeitig zum Gehen gewandt hatte. Zumindest von Arrow hätte es auch keine Bemerkung bekommen. Es war aber sicher ganz gut, dass die Frau es nicht sah, wobei diese sich aktuell wohl mehr auf das Hören konzentrierte als auf das Sehen, wie sie so den Kopf nicht richtig anhob.
Sie blieb still und unternahm keinen Versuch, sich loszureißen oder die Stimme zu heben, um auf sich aufmerksam zu machen. Dafür war sie nicht besonders schnell unterwegs. Draußen vor dem Tunnel, in dem sich die Gaststätte befand, war Arrow noch einmal kurz stehen geblieben, um sich zu orientieren, setzte den Weg dann aber nach links weiter fort. Er sah sich nun dabei auch wieder um, um sicherzugehen, dass ihnen niemand auf den Fersen war. Mittlerweile war es auch hier im Zentrum von Cern-Yon deutlich ruhiger geworden. Es waren kaum noch Leute unterwegs. Die meisten waren entweder längst zu Hause oder verbrachten ihren Abend in der Kneipe. Die Läden waren geschlossen, sogar die Beleuchtung durch die Pflanzen schien etwas abgenommen zu haben.
Arrow unterhielt sich diesmal nicht mit Nora. Er überlegte, was es gleich am besten zu sagen gab, damit die Sache hier möglichst reibungslos über die Bühne ging. Dass die Schwarzhaarige plötzlich mit Worten übersprudeln würde, die ihnen den Rücken stärkten, glaubte er kaum, doch wenigstens hatte er ja auch noch Nora dabei. Und die heißbegehrte Ware. Seine Gedanken schweiften für einen Moment auch zu Gavotte und den ganzen Dingen ab, die sie im Gepäck mit herumschleppte. Er hoffte, dass niemand sie mitgenommen hatte – und dass keine wilden Tiere Jagd auf sie machten.
“Es kann gut sein, dass sie uns gleich die Waffen abnehmen werden“, sagte er erst zu Nora, als sie ein paar Abzweigungen ausgelassen und andere genommen hatten. “Mach am besten einfach, was sie dir sagen. Ich weiß nicht, wie gutgelaunt sie noch sind, nachdem wir schon Stunden zu spät aufkreuzen.“ Seine Schritte verlangsamten sich noch einmal ein wenig und er ließ den Blick an der Tunnelwand entlanggleiten, als wäre er auf der Suche nach etwas. Dabei war der Gang bis auf die leuchtenden Pflanzen leer.



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11Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Di Feb 01, 2022 9:12 pm

Nora

Nora

cf: Gasthäuser und Herbergen ====>

Beim Raustreten aus der Gaststätte war ich wieder ziemlich angespannt, weil ich nicht wusste, was auf uns zukam. Ich wusste nicht, ob die Frau Ärger veranstaltete oder nicht. Ich wusste nicht, ob Arrow die Situation in Griff hatte oder nicht. Ich wusste nicht, ob wir noch einmal überrascht wurden von Leuten, auf die ich jetzt echt keinen Bock mehr hatte. Nicht nur der grauslige Pferdeschwanz im Wald und die Frau gingen mir ordentlich auf den Senkel, sondern auch dieser Macho von Blondschopf, welcher sich die Erlaubnis gab mich einfach so anzufassen. Doch wir hatten Glück, dass die Geisel kooperierte und weder Anstalten machte sich loszureißen, noch dass sie um Hilfe schrie. Und noch etwas mehr Glück hatten wir, weil kaum mehr Leute unterwegs waren, die uns schief anschauen konnten. Innerlich atmete ich erleichtert durch.
Es war still - nicht nur in den Straßen, sondern auch zwischen mir und Arrow wurde es verdächtig ruhig. Irgendwie gefiel mir das Ganze nicht, jedoch verstand ich das Schweigen, da ich selbst auch kein Bedürfnis hatte zu reden. Ich folgte ihm wortlos, als er irgendeine Abzweigung nutzte um wohl auf den richtigen Weg zu kommen. Doch meine Ohren zuckten, nachdem er wieder seine Stimme erhob und mir erklärte, dass ich wohl die Waffen abgeben musste.
Abrupt blieb ich stehen.
"Ich soll... was?!"
"Meine Waffen ablegen, nach dem Erlebnis im Wald?" Zügig rannte ich los um die verlorene Stecke zu Arrow aufzuholen. "Ich kann doch nicht meine Waffen zurück lassen. Halt, wart mal!" Nervös, frustriert und äußerst überrascht über diese Aussage versuchte ich den Augenkontakt zu ergattern. "He... nicht nach dem, was da im Wald passiert ist! Das kannst du nicht von mir verlangen." Mir war zwar bewusst, dass es wohl nichts brachte Arrow davon zu überreden, da scheinbar nicht er die Regeln machte, dennoch wollte ich die Akzeptanz zu dieser Meinung von seiner Seite aus haben. "Bitte.", flehte ich ihn mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend. Auch wenn ich etwas leckeres gegessen hatte und mich wohl fühlen sollte, dem war ganz und gar nicht so!

12Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Feb 02, 2022 8:29 am

Arrow

Arrow

Im Gegensatz zu Nora war er bei ihrem Innehalten nicht stehengeblieben. Er war ohnehin nicht besonders schnell unterwegs mit der Frau „im Arm“, sodass sie ihn gleich wieder eingeholt hatte. Sein Blick wanderte noch einen Moment länger an der erdigen, überwucherten Tunnelwand entlang, er blieb bei Noras Aufforderung dann aber doch ganz stehen und wandte sich auch zu ihr.
In seinen Augen lag kein Verständnis und auch keine Besänftigung. Das hieß jedoch nicht, dass Arrow ihre Bedenken nicht nachvollziehen konnte. Oder es selbst besonders toll fand, dass die Wahrscheinlichkeit sehr hoch war, ihnen würden die Waffen abgenommen. So lief das in diesen gesellschaftlichen Gefilden. Das war ihm klargewesen, als Gordon ihm den Auftrag gegeben hatte, und es wäre auch nicht das erste Mal, dass er unbewaffnet in so ein Treffen hineinging. Anders als bei Nora – jedenfalls soweit er es einschätzte -, war er ohne Waffen jedoch nicht direkt aufgeschmissen, denn er kannte genügend Mittel und Wege, sich im Zweifelsfall selbst zu verteidigen oder anzugreifen.
Als sie auch noch ein „bitte“ hinten anhängte, senkte er mit einem leisen Seufzen für einen kurzen Moment die Augenlider. “Die Entscheidung liegt kaum bei mir“, sagte er. Wäre sie bei der ganzen Sache nicht so wichtig, hätte er ihr einfach gesagt, dass sie dann wieder gehen und woanders auf ihn warten sollte. Aber da die Frau ja nicht sonderlich gewillt war, etwas zu sagen, war Nora für ihn eine wichtige Absicherung, um den ganzen Sachverhalt aufzuklären.
Andere Leute hätten an dieser Stelle nun vermutlich ein „vertrau mir einfach“ ausgespielt. Arrow nicht. Er verlangte grundsätzlich nicht, dass andere ihm vertrauen sollten. Zum einen, weil er mit dieser Aussage schon öfter schlechte Erfahrungen gesammelt hatte, und zum anderen, da sich selbst nicht für besonders vertrauenswürdig hielt und sich hinterher nicht vorwerfen lassen wollte, dass er gelogen hatte. “Ich bin auch noch da“, sagte er stattdessen. “Außerdem liegt es nicht im Interesse meines Auftragsgebers, die Beziehungen zu meinem Boss zu schädigen.“
Er wandte sich wieder zu der an den Seiten aufragenden Erde und ging langsam weiter daran entlang, bis er zu einer Stelle kam, an der ein besonders großes Exemplar einer glühenden Flechte sich über einen aus der Wand reichenden Stein wand. Nora bekam noch einen fragenden Blick, um sicherzugehen, ob sie nun also bereit war oder weiter diskutieren wollte.



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13Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Feb 02, 2022 2:00 pm

Nora

Nora

Er nahm sich Zeit für mich, blieb für einen Moment auch stehen und lauschte meinen Worten. Doch seine Mimik veränderte sich keine Spur, weshalb ich schon wusste, was er mir damit ausdrücken wollte. Er erhob die Stimme, wenn auch nur um etwas sehr enttäuschendes auszusprechen, denn, dass er die Entscheidung nicht traf, sondern andere das übernahmen. Dadurch konnte sich meine aufgeregte Atmung nicht beruhigen und meine Augen blickten verunsichert zwischen seinen Beiden hin und her. Er musste meine anhaltende Bedenken bemerkt haben, da er im Anschluss erwähnte, dass auch er da war. Leider verhalf das nur sehr wenig, dass ich mich besser fühlte, insbesondere als er seinen Boss erwähnte. Ich schüttelte den Kopf, als ich das Gefühl bekam, dass er mich missverstand. "Aber ich hab doch überhaupt nichts mit deinem Boss zu tun." Meine Stimme war leiser und bedachter als zuvor. Verunsichert blickte ich auch zu der fremden Frau. "Ich hab ja nicht mal was... mit dir zu tun." Besonders aufgrund der Situation im Wald, bei der die Angreifer mir das auch nicht glauben wollten oder den Fakt schlichtweg ignoriert hatten, war ich mir unsicher, ob es nicht nochmals zu solch einer Lage kommen würde.
Erneut suchte er die Gegend nach etwas ab - vermutlich waren wir bald da. Ich ging mit ihm mit bis er stehen blieb an einer Stelle, bei der ein Stein aufgrund eines wuchernden Pilzes leuchtete. "Wir sind hier?"
Sein Blick fiel in mein Gesicht. Ich konnte das Ganze immer noch nicht gut heißen. "Und was, wenn wir einfach mit dem Amulett abhauen?" Wie gut es war, diesen Plan vor der Frau zu besprechen, würde sich noch herausstellen. "Was will denn der Auftraggeber damit? Was ist wenn... er die Fähigkeit des Schmuckstücks ausnutzt, wenn wir das direkt spüren, wenn wir..." Ich redete immer schneller und schneller, bis ich außer Atem verstummte und mir einfach nicht mehr vorstellen wollte, was da alles passieren konnte. "Es hat dich beschützt, hast du gesagt.", sprach ich recht leise und blickte aufgeschlossen in seine Augen. "Vielleicht gehört es gar nicht hier her."
Ich atmete tief durch und schloss dabei die Augen. Erst als ich erneut durch den Mund atmete und mich versuchte zu beruhigen, sprach ich zu ihm, ohne die Augen zu öffnen: "Aber gut. Es ist deine Entscheidung."
Dadurch stimmte ich ein, mit ihm zu gehen. Ich konnte ihn ja schlecht alleine da rein gehen lassen - oder? Schließlich war er immer noch verletzt. "Scheiße, wie komm ich dazu, diesem Fremden so zu vertrauen - bin ich wirklich so naiv?", grübelte ich weiterhin total verunsichert. "Ich hätte heute auch einfach gar nicht aufstehen können..."

14Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Feb 02, 2022 2:50 pm

Arrow

Arrow

Nora sprach etwas an, womit sie natürlich recht hatte. Arrow wusste das auch. Er hatte es bisher schlicht und ergreifend aus dem Grund nicht erwähnt, dass er sie nicht auf die Idee bringen wollte, das auch zu erkennen. Also, natürlich steckte sie irgendwie mit drin, sie war bei allem dabei gewesen. Aber sie hatte nichts mit Arrow und nichts mit Gordon und schon gar nichts mit den … eventuell etwas zwielichtigen Leuten zu tun, die das Amulett haben wollten. Und auch nicht mit jenen, die sie im Wald angegriffen hatten, doch da waren sie immerhin zu zweit.
Sein Blick hing noch einen Moment länger an Nora, nachdem sie treffend erklärt hatte, nichts mit ihm und nichts mit seinem Boss zu tun zu haben. Ihm war nicht anzusehen, was er darüber dachte oder ob es eine Empfindung auslöste, seine Züge blieben glatt und der Ausdruck in den Augen genauso abweisend-neutral wie bisher auch.
Nora war ebenfalls diejenige, die anschließend wieder etwas sagte und sich ja sogar fast schon in einen Redeschwall hineinsteigerte. Er mochte es nicht, wenn andere ihre Bedenken äußerten und dann behaupteten, dass es okay war, weil es ja seine Entscheidung war. „Du weißt ja bestimmt, was du machst“, und dann hinterher: „ich hab’s dir ja gesagt.“ Oder „hättest du mal auf mich gehört.“ Oder: „Bist du jetzt zufrieden?“
“Wenn ich – ich – mit dem Amulett abhaue, was glaubst du, was mein Boss mit mir macht, wenn er mich noch mal sieht? Glaubst du wirklich, für dieses Ding, von dem ich überhaupt keine Ahnung habe, will ich mein aktuelles Leben aufgeben oder riskieren, dass irgendwelche Leute es auf mich abgesehen haben?“ Er deutete übertrieben deutlich mit dem Finger auf die Frau neben ihm. “Ich weiß nicht, ob es mich wirklich beschützt hat. Meine Magie hat es berührt, das ist alles. Mich interessiert nicht, was andere damit machen. Es ist ein Gegenstand, für dessen Transport und Ablieferung ich bezahlt werde, nicht mehr und nicht weniger.“
Er hatte sich gerade so weit, Nora nun doch den Vorschlag zu machen, dass sie einfach gehen sollte, wenn ihr das alles hier nicht passte. Er bekam die Situation schon irgendwie alleine aufgeklärt. Das war vielleicht besser als sie mitzuschleifen und sie stellte dann alles laut in Frage oder machte irgendetwas Dummes, das sie beide noch tiefer in die Scheiße ritt. Aber er kam nicht mehr dazu, es zu sagen, denn der Stein, der von der leuchtenden Flechte geziert wurde, sank ein kleines Stück in die Erdwand ein und mit einem leisen Knirschen und Rieseln von Lehm und kleinen Kieseln tat sich ein Spalt auf, der bald einen Durchgang bildete. Breit und hoch genug, um zwei Personen direkt nebeneinander einzulassen.
Arrow war ein Stück zurückgewichen und starrte nun in das Gesicht eines kräftigen, aber vom Aussehen her völlig unscheinbaren Mannes, der im Gang hinter dem Riss erschienen war..
„Wir dachten schon, du kommst nicht mehr“, sagte er. Sein Blick streifte die schwarzhaarige Frau an seiner Seite und auch Nora hatte er entdeckt. „Mitkommen.“ Er wandte sich um und trat tiefer ins Innere der … Höhle oder was auch immer sich hinter dem Riss befand.
Arrow warf Nora einen weiteren Blick zu und folgte ihm dann hinein.



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15Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Feb 02, 2022 4:36 pm

Nora

Nora

Der Schwarzhaarige schaffte es nicht mich zu besänftigen, schließlich ging er ja auch nicht auf meine Zweifel ein. Er erwähnte weder, dass ich unter seinem Schutz stand, noch dass ich irgendwie anders unbedenklichen Schutz haben würde. "Ohne Schutz? Da rein?"
Seine Gesichtszüge zeigten mir keinerlei Informationen, was in seinem Kopf vor sich ging. Womöglich hatte ich mich einfach in ihm getäuscht und ihn dadurch falsch eingeschätzt. Nun stand ich an einem Punkt, bei dem ich mich entscheiden musste:
Setzte ich mich für Arrow - welcher nun plötzlich doch wieder so fremd für mich wirkte - ein und unterstützte ihn bei was auch immer er vor hatte?
Oder ließ ich den Mann - der mich vor dem Fremden mit dem  Pferdeschwanz im Wald verteidigt hatte, mich an der Bar, wenn auch eher mehr per Zufall, in Schutz nahm und sich in der Herberge doch um mein Befinden nach meinem Ausraster kümmerte - einfach hier stehen?
Es war enttäuschend, wie er aus dem wir nun ein ich formte und dies deutlich betonte. Gerade als ich dachte eine Verbindung zu ihm zu spüren, baute er eine kalte Wand vor mir auf. Doch zeigten mir seine Worte, dass er wenigstens darüber nachdachte und sich meine Aussage zu Herzen nahm. "Irgendwo muss der doch ein Herz haben.", dachte ich mir nur dabei, auch wenn es ihm scheinbar Schnuppe war, was andere mit dem Amulett anrichteten und Schaden verursachen konnten.
"Aber Arrow... Überlass das Amulett einfach mir, finde irgendeine Ausrede und..." Ich kam leider nicht dazu, meinen Gedankengang zu beenden, denn die Waldgeister hatten wohl einen anderen Plan mit mir. Erschrocken blickte ich auf den Stein, unter dessen sich die Erde plötzlich zu bewegen schien. Ich erstarrte, als sich ein Durchgang vor uns eröffnete und dahinter ein Mann auftauchte. "Scheiße, hat der mich gehört?" Ich war mir nicht sicher, wie viel dass er mitbekommen hat, da ich hoffentlich an der richtigen Stelle aufgehört hatte weiter zu reden. Vielleicht war das erste Mal, dass ich seinen "Namen" erwähnte auch schlichtweg unglücklich gewählt. Doch ich kam nicht dazu, nachzufragen. Der Fremde bestimmte über unser Schicksal und forderte uns auf mitzukommen. "Wobei... meint er wirklich mit?" Als ich noch überlegte, einfach weiter zu laufen und so zu tun, als wäre ich nur eine einfache Passantin und wäre nur per Zufall hier - genau in diesem Moment mit Arrow vor dem Eingang... Ja, ich hab's mir überlegt! - blickte nach dem Eintreten von Arrow und der fremden Frau mich der kräftige Mann noch etwas länger an. "Erwischt.", dachte ich mir nur und schnaubte genervt.
"Wofür entscheidest du dich? Loyalität zu einem Fremden oder doch Misstrauen und Eigenschutz?"
Schlussendlich trat ich ebenso ein und folgte den anderen, obwohl mir mein Bauchgefühl etwas anderes verriet. Ich brachte es einfach nicht über's Herz, den verletzten Arrow alleine gehen zu lassen. Ich hatte immer noch einen Funken Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden würde. "Scheiße, warum bin ich immer so optimistisch.", fluchte ich ziemlich nervös, als sich der Eingang hinter uns wieder schloss. Ich tat mein Bestes die Unruhe nicht sichtbar zu machen, doch ob ich nicht ein weiteres Mal durchdrehen würde?

16Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Feb 02, 2022 6:35 pm

Arrow

Arrow

Nun, eigentlich hatte er die Möglichkeit, dass er - alleine - mit dem Amulett abhaute, nur so betont, um Nora aufzuzeigen, dass zum einen er im Besitz des Amulettes war und einen Auftrag zu erfüllen hatte. Und zum anderen er genau aus diesem Grund auch eine Menge Probleme bekommen würde, wenn er es nicht ablieferte. Außerdem war doch klar, dass das Amulett sie beide jetzt nicht auf Ewigkeit miteinander verband, sodass ausschließlich sie beide gemeinsam davon betroffen waren. Dass Nora es anders auffasste, wusste er zwar nicht. Es hätte ihm jedoch auch nur einmal mehr bestätigt, wie unterschiedlich Worte sich interpretieren ließen. Einer der Gründe, weshalb er es aufgegeben hatte, jedes Mal zu erklären, wie etwas gemeint war und wie nicht. Es war ermüdend und er fand einfach, dass es nicht an ihm war, sich zu rechtfertigen. Freilich tat er sich damit in der Regel einfach nur Recht und anderen Unrecht, denn Kommunikation ging schließlich immer von zwei Seiten aus.
Nora bekam das bei ihm auch nicht zum ersten Mal zu spüren. Und was immer sie nun für einen Vorschlag hätte machen wollten, es war sowohl dafür zu spät als auch dafür, miteinander zu einer gemeinsamen Lösung zu finden. Dabei fiel ihm sehr wohl auf, wie sie seinen Namen betonte. Und das hinterließ kurz ein seltsames Gefühl des Unbehagens.
Offensichtlich hatte man ihn schon erwartet. Wenigstens musste er nicht schon eingangs erklären, warum er nicht alleine kam, sondern gleich zwei Frauen im Schlepptau hatte, von denen es der einen überhaupt nicht gut ging. Noras genervtes Schnauben ging entweder an ihm vorbei oder Arrow war der einzige, der es hörte. Sein Blick zuück zu ihr war daher wohl mehr als nur berechtigt. Dennoch folgte sie ihm und dem fremden Mann durch den Riss, der sich leise knirschend wieder hinter ihr schloss.
Dem Mann war nicht anzumerken, ob er ihr Gespräch oder das, was Nora zuletzt gesagt hatte, mitverfolgt hatte. Er führte sie ein paar Meter weit, ehe der Gang sich zu einem kleinen niedrigen Raum weitete. Hier gab es einen Stuhl und einen schlichten Tisch daneben, auf dem ein leerer Teller stand mitsamt einem noch halb gefüllten Bierkrug. Auf der anderen Seite des Raumes führte ein weiterer Gang ab, in dem nun ein zweiter Mann auftauchte. Er hatte kurz geschorenes dunkelrotes Haar, trug eine Weste über dem bloßen Oberkörper und an den Brandnarben an seinen Armen und den schwieligen Knöcheln der Finger konnte man sofort erkennen, dass es sich um einen Karon handelte. Der Raum war außerdem auch durch eine Fackel erhellt und nicht durch Pflanzen oder Pilze.
"Alle Waffen bleiben hier", sagte der erste Mann und bewahrheitete damit Arrows an Nora geäußerte Vermutung, dass sie nur unbewaffnet vorgelassen wurden. "Was ist mit der Kleinen da? Hat die was abgekriegt?"
Arrow zog ihr mit der freien Hand die Haori von den Schultern, sodass ihre gefesselten Handgelenke zum Vorschein kamen "Die hat was abgekriegt, als sie uns angegriffen hat.", sagte er. "Sie hat eine Kopfverletzung." Er schob sie in Richtung des Mannes, wobei sie sich nun auch wieder etwas sträubte.
"Verstehe...", murmelte der und nahm sie entgegen. "Wo ist die Ware?"
"In meiner Hosentasche." Arrow legte das Messer auf den Tisch, das er der Frau an die Rippen gehalten hatte, und beförderte nach und nach auch die anderen Waffen hinzu. Den Bogen hatte er zurückgelassen, doch es kamen neben dem Katana trotzdem noch zwei weitere kleine Waffen zum Vorschein. Nora forderte er nicht dazu auf, es ihm gleichzutun.
"Und du bist seine Begleitung?", fragte der Mann weiter und verschränkte die Arme vor der Brust. Er nahm Nora etwas genauer in Augenschein, in seinem Blick lag jedoch keine Feindseligkeit und auch keine Geringschätzung oder dergleichen. Nur Interesse. Eines der vorsichtigen Art.



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17Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Feb 02, 2022 7:58 pm

Nora

Nora

Es wunderte mich ein wenig, dass ich einfach so in dieses Versteck eingeladen und auch keine weiteren Fragen gestellt wurden. Da hätte auch jeder x-beliebige Passant einfach reinspazieren können. Naja - sofern man sich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort befand und das war dann doch etwas schwieriger. Nun kam ich mir vor wie ein Schwamm, der auch nur den kleinsten Tropfen an Mitgefühl von Arrow aufsaugte. Sein Blick zurück zu mir, ob ich ihm folgte oder nicht, war dann doch eine kleine Bestätigung, dass unser Aufeinandertreffen nicht spurlos an ihm vorbei ging. Auch wenn es für ihn bedeutungslos war, ich hingegen empfand einen Hauch an Hoffnung, dass er wusste, was er hier tat.
In einem offenen Raum angekommen schaute ich mich aufmerksam um. Mir fielen sofort die Fackeln auf, welche den Raum erhellten, welche sehr untypisch für diese Gegend waren. Ein Tisch... ein Stuhl... der Geruch von Bier... Etwas seitlich hinter Arrow stehend versuchte ich mir die Abneigung zu der unbekannten Gegend nicht ansehen zu lassen. Dennoch war meine Mimik ernst und meine Frohnatur kam nicht mal annähernd zum Vorschein.
Mein Blick fiel auf die weitere Person, die den Raum betrat und sich im Schein der Fackeln präsentierte. Seine auffallenden rötlichen Haare und die Brandnarben ließen mich ihn sofort in Kombination mit den Fackeln in eine Schublade werfen. "Lass das, vielleicht ist es nicht so, wie es scheint.", versuchte ich mir einzureden. Mich überkam ein kraftloses Gefühl, als einer der Männer uns... Arrow... oder sonst wen aufforderte, die Waffen abzulegen. Innerlich bebte ich bereits vor Unbehagen, doch äußerlich erstarrte ich und wusste nicht wohin mit mir. So war ich froh, dass sie sich erst um die Geisel kümmerten, welche sichtlich am Ende ihrer Kräfte war. Mit großen Augen stand ich einfach nur da und beobachtete die Männer dabei, wie sie ihre Arbeit erledigten. "Was zur Hölle mach ich hier..."
Als mich die Männerstimme ansprach, während Arrow sich seiner Waffen entledigte, wandte ich mich zu ihm um, immer noch keine Anstalten zu machen auch meine Waffen niederzulegen. Mit Glück waren sie der Meinung, dass eine Frau ohnehin nicht mit Schwertern umgehen konnte. Das war ja auch der Fall, aber ich war mit anderen Dingen auch sehr geschickt. "Scheinbar, dazu haben gewisse Umstände geführt.", versuchte ich zu erklären und war überrascht, dass meine Stimme selbstsicherer klang, als ich mich fühlte. Ich wollte wirklich nicht meine Waffen ablegen und musterte den Mann genauso intensiv, wie er es bei mir tat. "Und du bist...?", stellte ich die Frage zurück um von mir abzulenken. Ich mochte in diesem Moment nicht, dass die Aufmerksamkeit bei mir lag. Doch die Augen des Mannes ließen mich umstimmen, besonders als ich sah, wie das gesamte Waffenarsenal meiner Begleitung auf dem Tisch lag. Nachdem ich tief durchgeatmet hatte, legte auch ich mein Schwert, meinen Langbogen und den Köcher dazu. Mit einem kurzen Blick zu Arrow suchte ich nach Bestätigung um zu erkennen, ob ich es richtig machte. Besonders vorsichtig lehnte ich meinen geliebten Bogen an die Tischkante, behielt jedoch das kleine Messer der fremden Frau bei mir. Das würde doch nicht auffallen, oder etwa doch?

18Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Mi Feb 02, 2022 8:22 pm

Arrow

Arrow

Der Mann schob bei Noras Antwort die Lippen ein wenig vor und linste von ihr zu Arrow, ehe er sie erneut in Augenschein nahm. Arrow führte ihre Antwort nicht weiter aus, denn je weniger der Mann über sie oder ihre Stellung zueinander wusste, desto besser. Aktuell. Dadurch, dass Nora sich eben jedoch, nun, widerspenstig und skeptisch gezeigt hatte und ihm klar war, dass sie nicht so ganz von dem überzeugt war, was hier gerade passierte, fühlte er sich allerdings auch ein wenig mehr für sie verantwortlich, weil ihm das eher im Hinterkopf blieb als wenn sie Ja und Amen gesagt hätte. Deshalb lag seine Aufmerksamkeit auch ein wenig mehr auf ihr und darauf, wie die anderen beiden Männer auf sie reagierten.
"Heh", der Mann lachte auf und schien sich wegen ihrer Frage nun auch ein wenig zu entspannen. "Ich bin hier nur ein Beppo", meinte er und zuckte die Schultern. Seinen Namen nannte er wie sie nicht und schaute ihr dabei zu, wie sie ihre Waffen zu denen von Arrow legte. Als sie ihren Bogen vorsichtig anlehnte, stieß er einen anerkennenden Pfiff aus. "Nettes Teil." Mit routinierten Handgriffen überprüfte er dabei auch die Schwarzhaarige noch einmal auf Waffen, als schien er noch nicht ganz überzeugt davon, dass sie einer Gegenpartei angehörte, und Arrow das schon erledigt hatte.
"Ich sag am besten noch mal, dass alle Waffen hier bleiben. Ihr braucht sie drinnen nicht", meinte er anschließend und schaute kurz zwischen den anderen beiden hin und her. "Wir passen gut drauf auf und ihr kriegt sie hinterher zurück."
Arrow, der auf diesen Moment gewartet hatte, schnalzte leise mit der Zunge und zog zwei weitere kleine Klappmesser hervor, die von innen waagerecht im Gürtel verschnallt gewesen waren.
"Gut. Ich hoffe, das waren dann auch wirklich alle. Das Amulett?" Der Mann nickte zu seinen Hosentaschen und Arrow zog es hervor, um es ihm zu zeigen, dabei immer noch umsichtig darauf bedacht, nur die Kette zu berühren. "Alles klar. Auf geht's." Mit einer weiteren Kopfbewegung bedeutete er ihm und Nora, zu dem zweiten Gang zu treten, wo sein Kollege sich nun umwandte und ihnen den Weg wies. Der Beppo schloss sich ihnen mit der Frau an, sodass sie beide in der Mitte gingen.



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19Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Do Feb 03, 2022 1:30 pm

Nora

Nora

Ich fühlte mich gerade wirklich alleine gelassen und hatte überhaupt nicht das Empfinden, dass Arrow sich auch nur einen Hauch um mich kümmerte. Dass ich damit falsch lag, wusste ich ja nicht. So dachte ich mir nur, ich musste mich um mich selbst kümmern und daher auch der Gedanke an ein verstecktes Messer unter meiner Kleidung.
"Beppo?" Ich horchte auf. "War das sein Name?" Man mag merken, dass ich einfach keinen blassen Schimmer hatte, wie sowas abläuft. Dennoch blieb ich skeptisch, versuchte es mir jedoch nicht anmerken zu lassen, was der Grund war, dass ich des Öfteren angespannt meinen Atem anhielt. Insbesondere an dem Moment, an dem ich mich entschied, meine offensichtlichen Waffen abzulegen. "MEIN nettes Teil.", stellte ich deutlich fest und blickte scharf zu diesem Beppo. Es beruhigte mich leider kein bisschen, als er erwähnte, dass wir die Waffen nach der Übergabe unversehrt wieder zurück bekamen. Meine innerliche Unruhe stieg. Er hat doch nicht bemerkt, dass ich noch das kleine Messer dabei habe, oder? "Das ist unmöglich", überlegte ich und tat einfach so, als ob ich nichts mehr dabei hatte. Arrow, der Unglückliche, legte noch zwei weitere kleine Klappmesser auf den Tisch. Besorgt blickte ich ihn an, doch von seiner Seite aus kam rein gar nichts. Keine Bestätigung, kein Mitgefühl, wirklich nichts... Dieses Verhalten schüchterte mich mehr ein, als dieser Beppo oder die fremde Umgebung und verlieh mir das Gefühl, dass auch er nicht sicher war, was demnächst passieren würde. Als der Schwarzhaarige mit der roten Strähne das Amulett präsentierte, starrte auch ich es durchdringend an. "Scheiße, scheiße, scheiße!", fluchte ich innerlich, lief dann neben Arrow den vermeintlichen Gang zum Empfänger des Schmuckstücks her. Um nicht bald mal durchzudrehen vor lauter Spannung und Angst, drückte ich mit meiner rechten Hand immer wieder meine Finger der Linken zusammen. Das Gefühl, das bei dieser Berührung entstand, lenkte mich etwas von der befremdlichen Situation ab.
"Wohin geh'n wir?", fragte ich in die Runde und versuchte die unbequeme Stille zu durchbrechen. Vielleicht war Beppo ja in einer guten Stimmung und hatte Lust etwas zu plaudern. Mein Blick war nach vorne gerichtet und versuchte den Drang nach Arrow's Aufmerksamkeit zu unterbinden.

20Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Do Feb 03, 2022 2:44 pm

Arrow

Arrow

Dafür, dass Nora Situationen wie diese nicht gewohnt war und sie natürlich auch nicht mochte, schien sie sich ganz gut zu schlagen, denn keiner der beiden Männer kommentierte ihr Verhalten oder stellte Fragen wie, ob sie Angst hätte oder dergleichen. Dass Arrow nicht mit ihr redete, hatte eigentlich auch keinen negativen Grund – jedenfalls wenn man mal davon absah, dass die Situation sich ganz und gar nicht dafür eignete, ein nettes Gespräch zu führen oder sich nach dem Wohlbefinden des anderen zu erkundigen. Und davon, dass er ohnehin nicht sehr redselig war oder oft Sorgen über andere äußerte.
Er schob das Amulett wieder zurück in die Hosentasche und fragte sich, ob dem Beppo vom Dienst Nummer Eins ein Versehen passiert war. Denn eigentlich hätten Arrow und Nora bisher ja nicht gewusst, was in der kleinen Kiste drin war, die er abliefern sollte. Wäre sie nicht heruntergefallen und kaputtgegangen. Aber vielleicht war es auch gar kein so großes Geheimnis.
Dadurch, dass man den Karon an ihm vorbei noch gut sehen konnte, fiel besonders auf, wie kräftig dieser war. Oder vielleicht war es auch genau andersherum und es fiel auf, dass Arrow im Vergleich zu den beiden sehr athletisch daherkam. Der kleine Luftzug tänzelte an seinen Haarsträhnen entlang, hielt sich aber von den Fackeln fern, an denen sie vorbeikamen.
„Du bist ganz schön neugierig“, sagte der Mann, der sie als erster begrüßt hatte, bei der Frage der jungen Frau vor ihm. „Hat dir keiner gesagt, dass es besser ist, keine Fragen zu stellen?“ Er klang nicht verärgert oder drohend, antwortete jedoch auch nicht auf Noras Frage.
Der Gang machte eine Kurve und bog sich nach unten, bis er so steil wurde, dass Treppenstufen den Abstieg erleichtern mussten. Arrow spürte neben seinem eigenen noch einen weiteren Luftzug, der von unten kam. Das System hier unten musste ja auch irgendwie belüftet werden. Fackeln wären sonst nicht die einzige dumme Idee.
Der Treppengang öffnete sich schon nach wenigen weiteren Augenblicken in eine größere Kammer, die wir ein richtiger Raum angelegt war. Auf dem Boden befanden sich sogar Holzdielen, die jemand regelmäßig säuberte. Weitere Durchgänge, jetzt mit Türen, führten ab. Der Raum wirkte ein wenig wie ein Wohnzimmer oder ein schlichter Salon, denn es gab einen etwas großzügigeren Esstisch auf der einen Seite und eine Art Sofagarnitur auf der anderen, dazu sogar Regale und Schränke, gefüllt mit Büchern und ein paar anderen Gegenständen wie Gläsern oder Tellern. Auf dem Tisch stand eine Schale mit Obst. Trotzdem wirkte alles ein wenig provisorisch, als wäre es ein Unterschlupf, der nicht dauerhaft genutzt wurde.
Auf dem Sofa saß ein Mann – ja, Nora war bis auf die schwarzhaarige Frau aus dem Wald nur von Männern umgeben -, der ein Glas mit klarer Flüssigkeit in der Hand hielt und gerade daran nippte, als sie eintraten.
„Der Kurier ist da, Boss“, sagte der Mann mit den kurzen roten Haaren.
„Und er hat behauptet, im Wald von dieser Dame hier angegriffen worden zu sein“, fügte der Beppo hinzu. „Dieser hier.“ Überflüssigerweise deutete er auf sie. „Die da ist Begleitung.“
“Angegriffen, sagst du?“, fragte der Mann stirnrunzelnd und stellte sein Glas ab.
“Ja. Sie hat uns kurz vor Cern gemeinsam mit einem Mann aufgelauert“, antwortete Arrow, weil er sich angesprochen fühlte und fand, dass nicht andere für ihn das Reden übernehmen mussten, wenn sie keine Ahnung hatten, was passiert war.
“Hmm…“ Der Blick des Mannes auf dem Sofa wanderte kurz von ihm zu Nora, hing aber deutlich länger an ihm, vor allem der roten Färbung in den Haaren und der Narbe am Hals. “Du bist also der mit dem roten Fleck in den Haaren, der auf den Namen Arrow hört, ja?“
Der auf den Namen Arrow Hörende fragte sich, wieso der Typ schon der zweite war, der so komisch nachfragte. “Ja… Offensichtlich.“
“Und du heißt?“, fragte der Mann Nora, stockte aber gleich und erhob sich mit einem Lächeln. “Aber wo sind denn meine Manieren? Mein Name ist Takari. Bitte, setzt euch. Ich habe das Gefühl, wir haben ein wenig was zu besprechen.“ Er deutete eine leichte Verbeugung an und wies den beiden Plätze auf dem Sofa gegenüber von seinem zu.
„Was ist mit der hier?“ Der Beppo schob die Schwarzhaarige noch etwas näher.
Takari wedelte mit der Hand zum Tisch. “Setz sie erst mal darüber und pass auf, dass sie nichts anstellt.“



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21Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Do Feb 03, 2022 8:32 pm

Nora

Nora

Ich beobachtete, wie Arrow das Amulett wieder verstaute und lief dann mit den Männern mit. Dass ich zu neugierig war, verstand ich nun wirklich nicht. Ich hielt mich doch echt zurück und versuchte mein Bestes. Und dann war ich zu neugierig? Doch anstelle noch weiter darauf einzugehen, schüttelte ich nur beiläufig den Kopf. "Pah. Neugierig. Mir liegt nur was an meinem Leben!", dachte ich mir und ging nervös mit ihnen mit.
Immer wieder huschten meine Augen zur Seite in Arrow's Gesicht. Seine Haare wehten merkwürdig in der Zugluft, weshalb ich meinen Blick nicht von ihm lassen konnte. Doch bevor ich mich irgendwie auffällig verhielt, blickte ich dann wieder auf den Boden vor mir, welcher sich in Stufen wandelte, die wir hinab stiegen und in einen weiteren Raum gelangten.
Dort angekommen blickte ich mich wie zuvor aufmerksam um. Es wirkte heimeliger und nicht so kahl wie die Umgebung, bei der wir unsere Waffen ablegen mussten. Ich knetete mir meine schwitzigen Hände, als ich eine weitere Person auf einem Sofa sitzend erkannte. Obwohl der andere Mann das Wort erhob und uns ankündigte, konnte ich meinen Blick nun nicht mehr von dem Boss abwenden. So musterte ich ihn genau, als er aufstand und sich zu uns wandte.
"Du bist also der mit dem roten Fleck in den Haaren...", äffte ich ihn in Gedanken nach, besonders da wir diese Worte schon zuvor gehört hatten. Äußerlich ließ ich mir diesen Hohn nicht anmerken. Nervös schielte ich zu Arrow rüber, als müsste ich mich vergewissern, ob schon er damit gemeint war.
Plötzlich zuckte ich zusammen, als ich bemerkte, dass der fremde Trinker nun mich ansprach und nach meinem Namen fragte. "Mein Name?", hallte es durch meinen Kopf, zeitgleich hob und senkte sich meine Brust in einem schnelleren Rhythmus. Ich überlegte mir, ob ich mir einen Decknamen einfallen lassen musste. Doch als sich meine Lippen öffneten, stand er schon abrupt auf und er stellte sich mit seinem Namen vor. Mit einer höflichen Verbeugung präsentierte er sich wohl als Gentleman, nicht im Vergleich zu allen anderen Männern hier. "N-Nora.", antwortete ich verspätet auf seine Frage und hielt den Atem an, als ich bemerkte, dass ich vergessen hatte, einen falschen Namen einzusetzen. "Verdammt!" Ich war einfach total unkonzentriert!
Starr blieb ich an der Position neben Arrow stehen und traute mich gar nicht wo anders hinzusehen als zu diesem Boss. Was er wohl gerade trank? Ich verzichtete weitere Fragen zu stellen mit dem Hintergedanken Arrow nicht noch tiefer in die Scheiße reiten zu wollen. Dabei hätte ich hunderte von Fragen, die ich rauswerfen wollte. Insbesondere, wann wir denn endlich fertig waren und verduften können.

22Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Do Feb 03, 2022 9:15 pm

Arrow

Arrow

"Nora", wiederholte Takari bedächtig und nickte leicht bei sich. "Ein passender Name, wie ich finde." Er deutete erneut mit der Hand auf das Sofa, das sich seinem gegenüber befand, und ließ sich mit einem leisen Seufzen wieder auf den Hintern plumpsen. Er war anders als die beiden übrigen Männer in schlichte, aber elegante Kleidung gekleidet, trug ein Hemd aus gutem Stoff und eine dunkle Hose. Auch er war von der Statur her eher kräftig, jedoch nicht ganz so groß wie die anderen beiden oder Arrow. Sein kurzer Bart war gepflegt und er trug zwei Ringe an den Fingern. Obwohl er es nicht heraushängen ließ, hatte er eindeutig Geld. Und wenn Arrow sich bei dieser Sache mit den Leuten in Anan, Gordon und Takari hier irrte, dann hatte er auch Einfluss. Er kam ihm irgendwie bekannt vor - aber vielleicht dachte er das auch nur, weil er ihn in eine Schublade mit dem Karon und dem Beppo steckte. Er war noch nie so ein richtiger Karon-Freund gewesen, nicht mal obwohl sein Vater einer war. Oder vielleicht auch gerade deshalb. Und seit vor zwei Jahren diese Narbe an seinem Hals dazugekommen war, waren sie bei ihm ganz unten durch.
Tat jetzt jedoch nichts zur Sache. Ob Takari auch ein Karon war oder nicht, er war das Ende dieser Reise. Arrow wollte das hier nur sauber über die Bühne bringen, dann etwas essen und sich anschließend endlich hinlegen. Sein Tag dauerte schon viel zu lange. Er kam nun auch der Aufforderung nach und setzte sich, wobei er Nora einen auffordernden Blick zuwarf.
Bisher machte Takari nicht den Eindruck, als sei er besonders sauer darüber, dass er ihn bis jetzt hatte warten lassen. Oder als zweifelte er die Geschichte mit der schwarzhaarigen Frau an. Aber er nippte nun noch einmal an seinem Glas und fragte: "Was genau ist passiert? Und das Amulett hast du wo?"
Arrow zog es erneut aus der Hosentasche hervor und hielt es hoch, sodass Takari es sehen konnte, doch er legte es noch nicht aus der Hand und beobachtete Takaris Reaktion darauf genau. "Die Frau und ein blonder Mann mit Pferdeschwanz sind plötzlich aufgetaucht und der Typ hat uns mit Manoahfähigkeiten festgehalten. Es waren Wurzeln", begann er, bevor Nora es tun konnte. Nicht, weil er ihr nicht zutraute, die Geschichte gut rüberbringen zu können, sondern weil er verhindern wollte, dass Takaris Aufmerksamkeit sich zu viel auf sie legte. "Die Frau hat keine Magie verwendet. Er hat mir die Kiste, in der sich das Amulett befand, weggenommen, bevor ich mich befreien konnte, um es zurückzubekommen. Die Kiste ist dabei kaputtgegangen. Er konnte fliehen, die Frau nicht." Außerdem wollte er nicht erzählen, dass das Amulett etwas getan hatte und er dafür verantwortlich war. Er hoffte, dass Nora den stummen Wink mit dem Zaunpfahl des Auslassens verstand und es nicht ausplapperte. "Sie hat eine Kopfverletzung. Aber sie und ihr Kumpane haben Andeutungen über das Amulett gemacht... Deshalb ... wollen wir wissen, was es damit auf sich hat."
Takaris Augen hatten sprichwörtlich aufgeleuchtet, als er das Amulett hervorgezogen hatte, und sich vorgebeugt, als erwartete er, dass Arrow es sofort aushändigte. Als er darauf nicht reagiert, sondern die Geschichte erzählt hatte, hatte er sich wieder zurückgelehnt und abwartend zugehört. Jetzt, bei Arrows letztem Satz, verfinsterte seine Miene sich kaummerklich wieder.
"Ich hätte wissen sollen, dass das Amulett es nicht bis hierher schafft, ohne Fragen zu provozieren", sagte Takari. Der Ausdruck in seinen Augen war forscher geworden. "Was haben sie euch darüber gesagt?"



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23Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Sa Feb 05, 2022 9:49 am

Nora

Nora

Es wirkte befremdlich, als der Mann meinen Namen wiederholte und ihn wohl aufgrund der Bedeutung kommentierte. Ob er wirklich wusste, was mein Name für einen Hintergrund hatte? Es gab unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten. Welche er sich herausnahm, verriet er mir nicht. Ich wurde neugierig, da Takari recht offen und nett wirkte. Vielleicht sollte ich mich einfach mal etwas beruhigen und die Umstände annehmen. Jedoch war es nicht seine ordentliche Kleidung, die mich die Situation überdenken ließ, sondern viel mehr seine Art, wie er mit uns umging. Wenn ich nochmal alles innerlich Revue passieren ließ, fiel mir eigentlich auf, dass auch seine Männer nicht so unfreundlich waren, wie der Pferdeschwanz aus dem Wald. Ich versuchte stets offen in neue Situationen zu sein und ein Schubladendenken zu verhindern. Doch die Verunsicherung und Furcht vor erneuten körperlichen Angriffen hatte mein Denken beim Eintreten ziemlich beeinträchtigt. Umso erleichterter war ich just in dem Moment als ich dies realisierte und mit neuem Mut einsteigen konnte.
Als sich Arrow hinsetzte, folgte ich ihm aufgrund seines Blickes und setzte mich ebenfalls mit etwas Abstand zu dem Schwarzhaarigen. Meine Hände hielt ich auf meinem Schoß und drückte an meinen eigenen Fingern herum. Ich versuchte dadurch meine Ungeduld etwas im Zaum zu halten. Meine Lippen dachten nicht einmal kurz daran sich zu öffnen, als die beiden Männer begannen über das Geschehene zu reden. Da kam ich mir geradezu irrelevant vor und wollte keinen weiteren Kommentar dazu abgeben. Insbesondere, da Arrow ein wichtiges Detail ausgelassen hatte - nämlich wie es dazu kam, dass er die beiden Angreifer ausschalten konnte. "Er hat das Amulett berührt.", dachte ich nur und drehte meinen Kopf zur Seite um ihm aufmerksam zuzuhören. Seine Mimik veränderte sich keineswegs, weshalb auch ich versuchte unauffällig meine Gesichtsmuskeln zu kontrollieren. Er erklärte sachlich, dass wir Informationen einforderten und wissen wollten, worum es sich bei dem Schmuckstück handelte. Ich war äußerst zufrieden mit seiner Erklärung. Im Anschluss blickte ich wieder in Takaris Gesicht, welche sich eine Spur verfinsterte. Ich war irritiert darüber, wie er reagierte. "Was zur Hölle hat es damit auf sich...", rätselte ich weiterhin.
"Tze. Nichts Brauchbares.", kommentierte ich nur augenrollend und verschränkte meine Arme unter meiner Brust, ehe ich mich mit dem Körper zurücklehnte um mit dem Rücken anzulehnen. Meine Beine überschlug ich, musste jedoch den Fuß am Boden auf die Zehenspitzen stellen, sodass ich die Holzdielen erreichen konnte und nicht in der Luft schwebte. Womöglich war das eine etwas unhöfliche Reaktion gewesen, doch ich ließ das Reden dann doch lieber meiner Begleitung, da auch er es war, der mit der fremden Frau ein Verhör durchgeführt hatte, während ich es mir an der Bar mit einem Tee und einer Suppe gemütlich gemacht hatte. Ich unterdrückte den Drang mit meinem Fuß ungeduldig auf und ab zu wippen. Ein kurzer Blick zu Beppo verriet mir, dass die Frau wohl keine Anstalten machte.
Erneut wandte ich mich den beiden Männern auf dem Sofa zu und belauschte ihre Gespräche.

24Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Sa Feb 05, 2022 1:00 pm

Arrow

Arrow

Takaris Blick zuckte von Arrow zu Nora, als diese seine Frage beantwortete. Er musterte sie einen Moment lang, auch ihre veränderte Körperhaltung. Im Gegensatz zu Arrow hatte sie sich zurückgelehnt, die Arme verschränkt und die Beine gekreuzt; er saß mit der Kette des Amuletts zwischen den Fingern nach vorn gebeugt und auf die Oberschenkel gestützt da. Es dauerte nicht lange, bis das Augenmerk des Mannes zu ihm, oder vielmehr zu dem Amulett zurückwanderte. Und dabei vermutlich auch den Abstand registrierte, mit dem die beiden zueinander saßen.
"Nichts Brauchbares also."
"Der Mann meinte so etwas, wie dass wir uns beeilen sollten, es loszuwerden. Und die Frau hat gesagt, dass wir ziemlich blöd wären, das Amulett nicht zu behalten..." Arrow ließ diese Aussage kurz sacken. "Ansonsten zeigte sie sich nicht besonders kooperativ. Ich hoffe daher, dass ihr mehr mit ihr anfangen könnt", schob er dann hinterher. Nora hatte er die Information über die Frau bisher vorenthalten, und bei ihrem kleinen Ausbruch draußen im Tunnel hatte sich herausgestellt, dass das wohl auch ganz gut so gewesen war. Jetzt standen die Dinge wieder anders, denn je mehr Gründe er vorbrachte, um unterstreichen zu können, dass ihnen ein gewisses Maß an Aufklärung zustand, desto eher war Takari hoffentlich gewillt, mit der Sprache herauszurücken.
"Es dürfte auch für dich von Interesse sein, herauszufinden, wer noch hinter dem Amulett her ist, um künftigen Angriffen vorzubeugen." Er zuckte kurz mit den Schultern.
Takari presste die Zähne aufeinander, ohne von dem Amulett aufzusehen, das neben Arrows Knie in der Luft baumelte. In den Edelsteinen und dem Rotgold - wenn es welches war - fing sich das Licht des Feuers an den Wänden. "Dann sollte ich womöglich dankbar dafür sein, dass ihr trotzdem die Güte hattet, hier aufzutauchen?", sagte er und ließ es ganz leicht nur in einer Frage ausklingen.
"Nein", erwiderte Arrow schlicht und unterdrückte den Impuls, Nora einen Seitenblick zuzuwerfen. "Ich werde es dir geben und mit meiner Bezahlung und Nora wieder verschwinden. Aber wir wollen wissen, warum alle Welt so versessen auf dieses Ding zu sein scheint. Ich denke, nachdem wir im Wald fast umgebracht worden wären und man uns gegenteilige Aussagen darüber macht, steht uns das zu."
Takari schnaubte und setzte sich auf. "Ist es nicht dein Job, wertvolles Gut von A nach B zu bringen und dabei nötigenfalls auch zu verteidigen? Du bist mit Sicherheit darüber aufgeklärt worden, was auf dich zukommt. Und auch darüber, dass hier keine Fragen gestellt werden. Du hattest nicht einmal die Erlaubnis, dir das Amulett anzusehen. Aber gut, dass die Transportkiste zerstört wurde, ist offenbar nicht deine Schuld. Falls ihr eine Entschädigung wollt, bitte, ich lege gerne noch ein paar Münzen obendrauf, obwohl ihr auf mich ziemlich unverletzt wirkt. Also gib es mir und verschwindet dann." Sein Tonfall war defensiver und auch etwas energischer geworden. Er streckte die Hand über den Tisch und machte eine auffordernde Bewegung mit den Fingern.
"Er hat das Amulett ... mit Irada-Magie berührt", meldete sich unvermittelt die Frau am Tisch, die immer noch von dem einen Mann bewacht wurde.
Takari erstarrte.
"Sie lügt."



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Unterwegs im Erdreich Arrow688
...~´  `~...

25Unterwegs im Erdreich Empty Re: Unterwegs im Erdreich Sa Feb 05, 2022 6:11 pm

Nora

Nora

Meine Ohren zuckten, als Arrow sein Wort erhob und detailierter erklärte, was die Angreifer zu uns sagten - oder besser gesagt, zu ihm sagten. "Das Amulett behalten?" Mein Gesicht drehte sich zu dem Schwarzhaarigen und der Kopf neigte sich verwundert ein wenig in eine Schräglage. "Heilige Waldgeister, warum hat er das nicht schon früher erwähnt?!" Meinen Ärger über diese Aussage schluckte ich gekonnt runter, dennoch veränderte ich keineswegs meine ungeduldige Position auf dem Sofa. Erregt wippte mein in der Luft liegender Fuß im Sekundentakt auf und ab. Arrow stellte glasklar fest, dass wir eine Erklärung wollten, was es mit diesem Amulett auf sich hatte. Meine Nervösität stieg erneut, als Arrow meinen Namen aussprach, wobei es nur nebensächlich um mich handelte. Dennoch fühlte ich mich nun wieder unwohl bei der Sache, insbesondere als der Mann uns gegenüber sich aufrichtete und etwas verstimmt schnaubte.
Ich musste mich nun echt beherrschen nicht zu schmunzeln, was mir unfassbar schwer fiel. Takari erklärte genau das, was Arrow zuvor im Wald zu mir gesagt hatte. Es war ein einfacher Job und mehr wollte er nicht tun. Mein Blick fiel auf seine Hand, welche nach dem Amulett verlangte, ehe ich das baumelnde Schmuckstück genau beobachtete.
Von einem Moment zum nächsten rutschte mir das Herz in die Hose, nachdem ich die Stimme der fremden Frau vernahm. "Scheiße, was redet die auch zum ungünstigsten Zeitpunkt!" Mein Blick fiel in Arrow's Gesicht. Mein Fuß stoppte mit der Wippbewegung abrupt.
Poch... Poch... Poch...
Ich hatte Angst, die Männer würden meinen Herzschlag hören, so laut schlug es just in dem Moment.
Poch.. Poch.. Poch..
Die Aussage des Schwarzhaarigen war eindeutig - es musste eine Notlüge her. Er sah sich in Gefahr, ansonsten hätte er diesen Kommentar nicht getätigt.
"Irada Magie?", rief ich geschauspielert ungläubig und klopfte mir auf den Schenkel, ehe ich auflachte. "Hah! Schön wär's! Der Junge hat leider gar nichts drauf!", versuchte ich von ihm abzulenken und beugte mich nach vorne.
Poch.. Poch.. Poch..
Ich drehte mich zu der Frau um, um nach ihrer Mimik zu sehen. Doch ihre Haare lagen wirr über ihrem Gesicht und besonders aufgeweckt wirkte sie auch nicht. "Ich sagte doch schon, aus der kriegt man nichts Brauchbares raus." Es war ein Versuch wert die Situation zu beschwichtigen, auch wenn mir meine Pumpe bald aus der Brust sprang, so energisch transportierte es das Blut durch den gesamten Körper. Ich wandte mich wieder zu Takari um und setzte mich ebenfalls etwas auf. "Es tut uns leid für die Umstände. Wir erhofften uns, wenigstens ein bisschen Aufklärung zu bekommen und ein wenig mehr Anerkennung." Ob es eine kluge Idee war, das andere Amulett zu erwähnen? Es war möglich, dass er darauf einging und uns dann über die Magie des Schmuckstücks erzählte. Einen Versuch war es wert, oder etwa nicht?
"Es gibt ja noch weitere derartige Amulette und für den Fall, dass wir erneut auf eines Treffen, wollten wir nur schon im Voraus wissen, womit wir es zu tun haben." Naja, es gab ein Weiteres davon. Ich richtete mich langsam und mit einem enttäuschten Seufzen auf. "Aber dann lassen wir das dann einfach laufen. Ist auch in Ordnung." Ich atmete tief durch. Das war alles, was ich rausbekam und würde das nichts nutzen, sollten wir wohl besser so schnell wie möglich von hier verschwinden. Mein Blick ruhte in Takari's Gesicht, versuchte jedoch im Augenwinkel eine Reaktion vom Schwarzhaarigen mit der roten Strähne zu ergattern, ohne mich davon beeinflussen zu lassen. "Komm schon, steh auf. Wir gehen.", versuchte ich via Gedankenübertragung und wollte so rasch wie möglich von hier abhauen. Wir hatten ohnehin noch genug Probleme damit Gavotte und Shiba wohlauf wiederzufinden. Jedoch musste das eher auf den nächsten Tag verschoben werden. Ich war wirklich hundemüde, auch wenn ich mir in diesem angespannten Moment nichts anmerken ließ.

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