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Gasthäuser und Herbergen

2 verfasser

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26Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Sa Jan 29, 2022 1:49 pm

Arrow

Arrow

(der war nicht gut, aber er musste sein xD)

Nun, Noras physische Abwehr- und Ekelreaktion war eigentlich schon Antwort genug auf Arrows Frage. Er presste die Zähne leicht aufeinander und wandte sich wieder zur Tür, um sie abzuschließen. Die Frage nach dem Wo sparte er ihnen beiden. Er seufzte leicht und fuhr sich mit der Hand durch die Haarsträhnen, die Frau am Bett dabei immer noch ignorierend.
Nora stand ein wenig verloren im Raum herum, als er etwas näher zu ihr und dem Bett trat, wandte sich aber zu ihm und bejahte seine Frage. Das war immerhin schon mal etwas. Wegen dem Typen von gerade wirkte sie jetzt zwar nicht direkt wie die Ausgeglichenheit in Person, aber sie wirkte auch nicht mehr so, als würde sie gleich bei jedem Wort an die Decke gehen. Sein Blick folgte ihrem zu der Frau hin, die nur leise schnaubte, sich jedoch nicht die Mühe machte, den Kopf zu heben, als Nora über sie redete.
"Nein...", sagte er. "Sie hat nur gefragt, ob ich es wirklich abgeben will." Ganz ehrlich? Wenn irgendwelche Leute hinter dem Amulett her waren und er jetzt ständig irgendwen am Arsch hatte, der es ihm abluchsen wollte, dann verzichtete er freiwillig darauf und gab es einfach dem, der Gordon das entsprechende Geld vorgestreckt und ihm den Rest der Summe aushändigen würde. Er legte keinen Wert darauf, durch ein magisches Artefakt irgendwelche zusätzlichen Kräfte oder was auch immer zu bekommen. Davon wurde er auch nicht satt. Und glücklich auch nicht. Bisher hatte Nora immer noch nicht erwähnt, dass das Amulett sie an jemanden erinnert hatte, doch es war ja auch immer noch die Frau anwesend.
Sein Blick ruhte noch nachdenklich auf dieser, als Nora etwas aus ihrer Tasche herauskramte und sich wieder zu ihm wandte. Er glitt jedoch bei der Frage zurück zu ihr, und er fing das runde Dings ohne Zögern oder schmerzerfüllte Zusammenzucken aus der Luft. Er war Rechtshänder, also ja, mit rechts. Es stellte sich als ein einfaches Brötchen heraus, aber mittlerweile war er hungrig genug, dass er auch das ohne Anstellerei essen würde. "Oh... Ja, danke. Das ist besser als gar nichts." Er setzte sich auf die Bettkante und biss in das Brötchen. "Hast du deine heißersehnte Suppe gekriegt?", fragte er, als der erste Bissen herunter war, und warf Nora einen weiteren Blick zu. Das Brötchen würde er schnell herunterschlingen, um sich endlich auf den Weg machen zu können.



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27Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Sa Jan 29, 2022 6:37 pm

Nora

Nora

Ich war sichtlich erleichtert, dass Arrow nicht weiter rumbohrte und Dinge erfragte, die ich nicht beantworten wollte. Wir sollten das einfach sein lassen und weiter machen, wo wir stehen geblieben waren.
Aufmerksam ließen mich seine Worte aufhorchen. "Abgeben?" Mit großen Augen blickte ich ihn an. "Abgeben? Wieso solltest du es nicht abgeben wollen?"
Im Anschluss erinnerte ich mich noch an das Brötchen, welches der Schwarzhaarige geschickt auffing und sich zum Essen hinsetzte. Doch dass er nach der Suppe nachfragte, war mir gar nicht recht. Während ich eine ordentliche Pause hatte, bekam er nur ein Brot zwischen die Zähne. Mit einem kurzen Nicken versuchte ich die Frage zu bejahen. "Mhm."
Während nun er sich hinsetzte und sich eine Pause gönnte, verringerte ich die Distanz zur gefesselten Frau, vor der ich ich mich hinkniete. Ich dachte an Vahn und das Amulett, welches er damals dabei hatte. Zwar ist das schon eine verdammt lange Zeit her, aber soweit ich mich erinnern kann, sieht es gleich aus - bis auf die Farbe des Steines. Die war anders. "Ob Vahn auch hinter dem Amulett her ist?" Da kam mir ein anderer Gedankengang - ob Arrow ihn vielleicht kannte? "Irgendwie sind die zwei sich ja auch ähnlich.", grübelte ich weiter und starrte die Frau eine Weile lang an. "Soll ich sie fragen?" Mein Herz pochte ziemlich laut und schnell, als sie mir mit erschöpften Augen in mein Gesicht blickte. "Warum sollte er es behalten?", fragte ich mit ruhiger Stimme. Mir tat es nicht leid, dass ich ihr wortwörtlich den Kopf gewaschen hatte. Aber nun war ich um einiges beherrschter als zuvor und konnte mich einer Konfrontation stellen. "Kennst du jemanden namens Vahn?" Eine direkte Frage, die man mit einem Ja oder Nein beantworten konnte. Es wäre merkwürdig, wenn sie ihn kannte. Dennoch erinnerte ich mich daran, dass auch bei Vahn's Amulett damals unterschiedliche Parteien danach suchten und mich schlussendlich entführten. Es war eine unangenehme Erinnerung, die ich jedoch aufgearbeitet und akzeptiert hatte. Dass mir dies beinahe erneut passierte, ließ mich hellhörig werden. Am liebsten hätte ich die Waldgeister gefragt, was der Sinn dahinter war, warum ich wieder mit einem derartigen Amulett in Berührung kam. Doch ich befürchtete auch dann keine Antwort zu bekommen.
Meine Augen blickten zwischen ihren hin und her, als sie ihren Mund öffnete und keuchte. "Kennst du ihn?", wiederholte ich ungeduldig, blieb jedoch in aller Ruhe vor ihr sitzen.

28Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Sa Jan 29, 2022 7:36 pm

Arrow

Arrow

"Ich weiß nicht", sagte er und hob eine Augenbraue. "Weil es mich beschützt hat und diese Druckwelle kam, als ich es berührt habe?" Als seine Magie es berührt hatte. Aber das sagte er nicht. Wenn Nora es gesehen hatte, wusste sie es ja, und wenn nicht, machte es keinen Unterschied, denn die Magie war ein Teil von ihm. "Und offensichtlich ist es sehr begehrt. Man könnte wahrscheinlich ein Vermögen damit machen."
Doch er blieb dabei. Bevor er sein Leben dafür lassen musste, dass er das blöde Ding behielt, gab er es lieber demjenigen, der die versprochene Summe dafür hinlegte.
Die Frage, die er Nora gestellt hatte, war Arrow einfach nur über die Lippen gekommen, weil sie wiederum ihm etwas zu essen gab. Er wollte ihr damit nicht unter die Nase reiben, dass sie es gut und er es schlecht hatte oder so. Das Brötchen war nicht toll, doch es reichte für den Anfang.
Als Nora sich zu der Frau hockte, kaute er etwas langsamer, schaltete sich jedoch nicht ein und beobachtete die beiden nur.
Die Frau schnaubte nur und starrte Nora so finster es ging an. Was nicht mehr sehr finster war. Ihre Kräfte schienen sie langsam wirklich zu verlassen. "Wie er gesagt hat", kommentierte sie nur und hielt sich ansonsten zurück. Immerhin wusste sie jetzt, dass Nora ihr eventuell noch eine Ladung Wasser ins Gesicht kippen könnte. Sie antwortete auf ihre andere Frage nicht sofort, sondern nahm ein paar weitere Atemzüge und schloss dabei für einen Moment die Augen.
"Nein, wer soll das sein?", entgegnete sie schließlich, als Nora erneut fragte, und zog die Beine etwas weiter seitlich an.
"Warum fragst du?", wollte nun auch Arrow wissen. Er war fast fertig und stand auf, um seine Waffen wieder einzustecken.



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29Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen So Jan 30, 2022 10:35 am

Nora

Nora

"Die Druckwelle, das war also das Amulett?", grübelte ich weiterhin. Ich war mir unsicher, was ich da erlebt hatte, was ich verstand und was davon nicht. Es war also ein sehr teures Schmuckstück. Das lag an der magischen Kraft des Amuletts. "War das also der Grund, dass es damals schon so begehrt war?" Die mussten irgendwie zusammengehören...
Ich hatte ein paar Puzzleteile, jedoch passten sie einfach nicht zusammen. Die Frau war kooperativ, trotz Erschöpfung und ihrer Verletzungen. Sie redete mit mir, auch wenn sie nicht sonderlich erfreut wirkte. Auch die Frage, ob sie Vahn kannte, verneinte sie. Mit der Gegenfrage hatte ich zwar gerechnet, doch eine Antwort hatte ich noch nicht parat. Ich blickte ihr starr in ihre Augen und hielt ebenso inne, als Arrow sich zu Wort meldete und wissen wollte, warum ich sie das fragte. Ich drehte mich zu ihm um und beobachtete, wie er seine Waffen packte. "Kennst du ihn etwa?", stellte ich nun auch ihn direkt die Frage, wollte den Namen jedoch kein weiteres Mal erwähnen.
Ich war mir sicher, dass er irgendwie an der Sache beteiligt war, dass er etwas mit dem Amulett zu tun hatte und es in Verbindung mit dem Schmuckstück von damals stand. Unbekannt war mir nur... inwiefern?
Schlussendlich stand auch ich auf und entfernte mich von der Geisel, sodass auch ich meine eigenen Waffen packte und um meinen Körper band. Das Messer, das ich von der Frau stibitzt hatte, behielt ich ebenso. Irgendetwas Gutes musste dieser Angriff ja auch haben. Oder?!
"Ich.. weiß auch nicht. War nur ein Gedankengang.", beantwortete ich dann doch noch seine zuvor gestellte Frage. "Vergiss es einfach wieder.", forderte ich ihn auf und erhoffte mir, dass er keine weiteren Fragen daraufhin stellte, schließlich hatte ich darauf ebenfalls keine Antwort für ihn. Doch ich befürchtete, dass er nun auch mich ins Visier der Vernehmung nahm und wissen wollte, was in meinem Kopf vor sich ging. Doch das war nicht so einfach zu erklären, wenn man selbst keine Ahnung hat, wie die Sachen verknüpft waren.
Zu guter Letzt ging ich noch ein letztes Mal zum Waschtrog um mir meine Wasserflasche, welche ich zuvor dort liegen gelassen hatte, aufzufüllen und einzustecken. Mit voller Montur, aber ohne meinen Umhang, weil der immer noch bei Gavotte war, stand ich bereit im Raum. "Wo gehen wir hin?"

30Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen So Jan 30, 2022 9:34 pm

Arrow

Arrow

Arrow hatte wegen der Frage der Frau, warum er das Amulett nicht behielt, nur Mutmaßungen angestellt. Er wusste nicht, ob sie auf diese Umstände hinausgewollt hatte, die er vermutete. Sie redete ja nicht darüber, was immer noch ziemlich frustrierend war. Deshalb hatte er ihr ja gesagt, dass sie entweder die Klappe halten oder reden sollte, nur nicht beides.
Ihn hätte interessiert, ob das Amulett genauso reagieren würde, wenn jemand anderes es anfasste. Doch er würde Nora ganz bestimmt nicht dazu auffordern, es zu berühren. Ganz so skrupellos war er dann doch nicht, wenn er dafür das Risiko eingehen müsste, dass sie sich verletzte - oder schlimmer noch: dass sie so etwas auslöste wie er und diesmal die Druckwelle ihn treffen und das Zimmer in seine Einzelteile zerlegen würde. Das Amulett hatte aufgehört, leise zu summen, seit das im Wald passiert war. Fast als täte es ganz unschuldig und wollte einen nur dazu auffordern, es zu berühren. Oder als sei es nicht mehr als ein hübsches Schmuckstück.
Noras Frage verneinte er mit einem Kopfschütteln. Er hatte keine Ahnung, wer dieser Vahn sein sollte. Er öffnete den Mund, als sie seine Frage abtat, um nachzufragen, warum ihr dieser Name im Zusammenhang mit dem Amulett einfiel - so schien es zumindest zu sein -, doch sie tat es schon ab und er beschloss, diese Frage auf später zu verschieben. Dabei hätte es ihn brennend interessiert, wenn sie meinte, dass es das gleiche Amulett wie damals war oder vielleicht ein ähnliches, wegen welchem ihr etwas zugestoßen war. Und das dieser Vahn gehabt hatte.
"Wir bringen das Amulett und unsere neue Freundin hier weg", sagte er, nachdem auch Nora sich Aufbruchbereit gemacht hatte. Er erzählte wohl nicht wirklich etwas Neues, doch sie könnte mit einer Wegbeschreibung dorthin gerade kaum etwas anfangen. Sein Blick fiel auf Noras Erscheinungsbild, dem immer noch der Umhang fehlte. "Willst du die wieder anziehen? Ich friere nicht schnell." Er zupfte an der gefütterten Jacke, die er übergezogen hatte. Die andere war immer noch für die fremde Frau reserviert, denn er hatte nicht vor, ihre Hände zu befreien.
Er ging neben ihr in die Hocke und machte sich daran, den Knoten aus Noras Tuch wieder zu öffnen, mit dem er die Schwarzhaarige an den Pfosten des Bettes gebunden hatte. Sie regte sich nicht und atmete nur etwas angestrengt weiter.



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31Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Mo Jan 31, 2022 2:33 pm

Nora

Nora

Irgendwie war ich beruhigt, dass weder die Frau noch Arrow Vahn kannten. Unsicher war ich mir nur, ob die beiden auch die Wahrheit sprachen. Aufgrund ihrer ersten Reaktion ging ich jedoch davon aus, dass sie keinen Grund dafür hatten mich anzulügen. Und generell war ich eine Optimistin, daher musste ich einfach davon ausgehen, dass ihre Aussage wahrheitsgemäß ausgesprochen wurde.
Sichtlich erleichtert darüber, dass wir die Frau jetzt erstmal wegbringen würden, checkte ich mein wenig benutztes Schwert, als wäre es eine Drohung an die Frau gerichtet, ehe ich es in die Scheide zurücksteckte. Ich blickte auf, als der Schwarzhaarige mich nach seiner Jacke fragte, doch daraufhin schüttelte ich nur den Kopf. "Nein, schon gut. Es geht auch so, danke.", lehnte ich höflich ab und wollte ihm nicht noch mehr abverlangen, als nötig war. Wir waren im Untergrund in einer geschützten Umgebung. Ab und zu war es zwar ziemlich zugig, jedoch fühlte ich mich nicht mehr so frei und ungeschützt, wie zuvor oberhalb der Erdoberfläche. Erst jetzt entdeckte ich wieder das Tuch, das ich meiner Begleitung als Unterstützung gegeben hatte. So wie es schien wirkten die Schmerzmittel bereits und er hatte seine Mobilität so gut wie's nun mal ging wieder zurückerlangt. Das freute mich ziemlich, weshalb ich ihn schmunzelnd beobachtete, wie er die Frau vom Bettpfosten band um sie mitzunehmen. Wenigstens mussten wir sie nicht mehr tragen, auch wenn sie unsicher auf den Beinen wirkten. "Wenn wir die los sind, lad ich dich auf eine Suppe ein, versprochen.", entkam es mir überglücklich, dass wir uns endlich auf den Weg machten. An der Zimmertür wartend konnte ich ihm das Türblatt leider nicht aufhalten, schließlich war er immer sehr bedacht den Schlüssel auch einzustecken. Ich atmete tief durch. Nur noch der Weg zu diesem Empfänger, und dann konnten wir uns mal in Ruhe hinsetzen. Und reden. Ich hatte wirklich das Bedürfnis zu reden und tat mir schwer, mich bei der Anwesenheit der Frau zurückzuhalten. Nervös knetete ich meine eigenen Handflächen, was das für eine Person war, die nach dem Amulett verlangte?
"War es etwa... Vahn? Wer weiß, was aus ihm passiert ist, ich habe ihn schon länger nicht mehr gesehen..." Ob mir dieser Anblick gefallen würde? Da war ich mir unsicher...

32Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Mo Jan 31, 2022 3:17 pm

Arrow

Arrow

Vielleicht hätte er darauf bestehen sollen, dass Nora die Haori anzog, aber den Beteiligten war ja mittlerweile schon mehr oder minder bekannt, dass er Leuten nichts reinrieb und auch nicht mit Fürsorge übersprudelte, sodass ihr Nein auch wirklich ein Nein für ihn war und er gar nicht erst auf die Idee kam, sie zu überreden. Oft machte ihm das die Dinge leichter und andere konnten sich darauf verlassen, dass er ein Ablehnung auch verstand. Nicht unbedingt selten führte es jedoch auch dazu, dass jemand, der es eigentlich gern gehabt hätte, dass er mehr Interesse zeigte oder auf etwas bestand, auf Granit biss und hinterher enttäuscht war, weil er nicht aus sich herauskam.
Warum es besser gewesen wäre, wenn er ihr ein warmes Kleidungsstück aufgeschwatzt hätte? Weil sie vorher durchgefroren gewesen war. Aber Nora war ja auf der anderen Seite auch keine Mimose, die beim kleinsten Windhauch die Blätter einklappte und in einer stillen Ecke krepieren ging. Sie würde es also schon überleben, wenn sie selbst dieser Meinung war.
Arrow zuckte die Schultern – wieder einmal eher unwillkürlich, der Schmerz blieb aber aus, was doch schon mal ziemlich positiv war. Schmerzmittel hin oder her…
Nora schien ob seiner Verkündung nun ziemlich motiviert zu sein. Wahrscheinlich war sie ähnlich erleichtert wie er selbst darüber, diese unschöne Episode nun endlich abschließen zu können. Allerdings sah er die Sache nicht ganz so optimistisch, denn bis dahin konnte noch viel passieren. Er zog die Schwarzhaarige auf die Beine, die dabei halb Stöhnen, halb Zischen ausstieß und ihm ein unflätiges Wort hinspuckte, das er ignorierte. Er nahm die zweite Haori vom Bett, ohne sie loszulassen, und drapierte sie ihr sorgfältig über den Schultern. Zum einen, um ihre gefesselten Hände zu verdecken.
Er hielt kurz inne und warf Nora einen Blick zu. “Danke. Aber du musst nicht“, sagte er nach einem Moment. Durch die kurze Lücke zwischen seinem Dank und dem Satz danach war hoffentlich zu erkennen, dass es keine Ablehnung, sondern eben einfach nur die Mitteilung war, dass sie ihn nicht zum Essen einladen müsste. Außerdem ließ er ihr damit die Möglichkeit offen, ihr Angebot zurückzuziehen.
“Ihr seid ja wirklich … sehr süß zusammen.“
Der zweite Grund, weshalb er der Frau die Haori wieder umgehängt hatte, war dem ersten nicht unähnlich, denn auch in diesem Fall diente sie dazu, etwas zu verdecken – nämlich das Messer, das er der Frau unter dem Stoff an die Rippen hielt. Arrow pikste sie damit gleich ein wenig, weil sie sich ihre unnötigen Kommentare sparen konnte. “Wenn du irgendwas versuchst, oder rumschreist, darfst du gerne davon ausgehen, dass ich das hier benutze“, sagte er leise zu ihr und bugsierte sie anschließend zur Tür hinüber. Er hätte nichts dagegen gehabt, wenn Nora den Schlüssel an sich nähme, doch da sie es nicht tat, sondern vorging, übernahm er das einfach.
Es war ganz gut, dass der Gang zwar neben der Bar lag und man daher bis zum Schankraum vortreten musste, es von dort jedoch gleich zur Tür ging, sodass niemand wirklich mitbekam, wie die drei das Gasthaus verließen. Zumindest sah es auch nicht allzu komisch aus. Nur draußen könnte man eben auf die Idee kommen, dass Arrow den Arm um die Schwarzhaarige gelegt hatte, bedeutete ein gewisses Maß an Zuneigung. Andererseits war die Frau so blass und ließ die Schultern hängen, dass man genauso gut annehmen könnte, er stützte jemandem, dem es nicht gut ging.

->->->>> Unterwegs im Erdreich



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33Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Mo Jan 31, 2022 9:19 pm

Nora

Nora

Ich hatte weder erwartet, dass er mir erneut seine Jacke ausleihen wollte, noch dass er sie mir aufschwatzte. Mit einer simplen Ablehnung war mir bewusst, dass er sie selber anziehen würde und er keine Anstalten machen wird, sie mir aufzuzwingen. Doch ich hatte mich recht gut aufwärmen können und war wenigstens ein bisschen erholt. Das konnte man von Arrow ja leider nicht behaupten.
Geschickt überdeckte er der fremden Frau die gefesselten Arme, sodass man uns nicht direkt darauf ansprechen wird. Sowohl Arrow als auch ich konnten die Geräusche und unnützen Worte der Geisel gut ignorieren. Sobald sie etwas Relevantes sprechen würde, war ich jedoch ganz Ohr.
Ich nickte auf den Dank des Schwarzhaarigen und der netten Abweisung. Doch so schnell wurde er mich sicher nicht los. Schließlich kam es mir so vor, dass wir uns gegenseitig halfen, auch wenn unser Start etwas holprig war. Ob es schlecht war so naiv über ihn zu denken und zu meinen, dass man einen gewissen vertrauten Umgang miteinander hatte, obwohl wir an diesem Tag das erste Mal aufeinander trafen, würde sich bestimmt noch herausstellen. Nur die folgenden Worte der Frau, die nun auf den Beinen war, konnte ich leider doch nicht überhören. Auch wenn ich ihr am liebsten ins Gesicht geschlagen hätte, ließen ihre Worte meine Wangen in ein sachtes Rot erstrahlen. Doch ich wandte mich von den Beiden ab, sodass es niemand bemerken sollte.
Ziemlich ruhig schlüpften wir aus dem Zimmer und rasch entfernten wir uns von der Herberge. "Bald ist es vorbei.", dachte ich aufgeregt, während meine Wangen an der frischen Luft wieder ihre rote Farbe verloren. Meine Hand ruhte auf dem Griff des Schwertes. "Wir müssen nur zu unserem Zielort und alles abgeben.", redete ich mir ein, war aber sichtlich nervös, seit wir wieder außerhalb des Zimmers waren. "Warum eigentlich musste ich jetzt mit?", überlegte ich. Doch alleine im Gasthaus an der Theke sitzen wollte ich nun auch nicht mehr. Da war mir dieser Gang dann doch lieber.

======> tbc: Unterwegs im Erdreich

34Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Di Feb 15, 2022 2:48 pm

Nora

Nora

Unterwegs im Erdreich ==========>

Es war ruhig zwischen uns, denn weder ich hatte die Energie etwas zu sprechen, noch wollte Arrow über etwas reden. Auch wenn es mir etwas unangenehm war, irgendwie war ich doch auch froh um diese Stille. So konnte ich mit meinen Gedanken alleine, ohne einsam zu sein.
Aufmerksam blickte ich hoch, als ich eine unangekündigte Bewegung von ihm wahr nahm. Offensichtlich wollte er seine Narbe verstecken und entschied sich, seinen Sharashi wieder um den Hals zu wickeln. Ich schenkte ihm jedoch keine große Aufmerksamkeit, da ihm das bestimmt unangenehm gewesen wäre und lief mit dem Blick auf den Weg vor uns gerichtet weiter.

Bei der Herberge angekommen, stellte ich mich meiner Begleitung gegenüber, als er sein Wort erhob und die Stille durchbrach indem er mir vorschlug, schonmal ins Zimmer zu gehen. Er reichte mir den Schlüssel, ehe Arrow auch noch die Tür öffnete und wie ein Gentleman mich eintreten lassen würde. Doch ich sagte im ersten Moment nichts darauf. Ich trat ihm lediglich näher, sodass ich unmittelbar vor ihm stand. Sichtlich erschöpft, jedoch mit einem leichten Lächeln auf den Lippen legte ich meine Arme um seinen Oberkörper und drückte ihn einfach an mich. "Danke.", flüsterte ich, als ich mein Gesicht gegen seine Brust drückte und schloss für einen Moment die Augen. Ich war so frei mir einfach das zu nehmen, was ich in diesem Augenblick dringendst brauchte. "Danke, dass du mich heil wieder rausgebracht hast.", erklärte ich des Weiteren.
"Hey!"
Der Ruf ließ mich kurz zusammenzucken, ehe ich mich von Arrow löste und einen Schritt zurücktrat. Verwirrt blickte ich in den Raum. Die Bardame wirkte recht verärgert. "Entweder ihr kommt rein oder bleibt draußen. Macht gefälligst die Tür zu!" "Oh.", entkam es mir nur, sodass ich etwas verunsichert eintrat und Arrow die Eingangstüre schließen konnte. "T-Tut mir leid."
Ich blickte in das Gesicht der vollbusigen Dame, welche ihren verärgerten Blick nicht absetzte. "Du!", rief sie, sodass ich erneut vor der Bar erstarrte und stehen blieb. "Du hast die Suppe noch nicht bezahlt!" Meine Birne verfärbte sich erdbeerrot. "H-Hab... ich nicht?" Den Schlüssel hatte ich immer noch in der Hand, da ich total vergessen hatte ihn einzustecken. Die Bardame verschränkte die Arme unter ihren Busen und betonte dadurch umso mehr ihre Oberweite, während sie mit ernster Miene stumm nickte. "Oh! Hab ich!", erinnerte ich mich und wippte aufgewühlt mit den Zehenspitzen auf und ab. Ich verbeugte mich und bat höflichst um Entschuldigung. "Tut mir leid! Tut mir leid! Ich.. ich werde das gleich... bezahlen! Ich... ich..." Nachdem ich mich etwa drei Mal verbeugt hatte und die Hände aufrichtig faltete, blickte ich ihr gradlinig ins Gesicht. Ich suchte meinen Körper nach meinem Beutel ab und nahm ein kleines Säckchen mit Münzen heraus. "Ich... ich zahle sonst gerne... zwei Portionen. Habt ihr noch etwas da?" Die Dame nickte und mein Blick fiel in Arrow's Gesicht. Nun war ich es leid den Schlüssel stets in der Hand zu halten, weshalb ich ihn in meinen ledernen Geldbeutel legte und auf die Reaktion meiner Begleitung wartete. Glücklicherweise war niemand außer uns mehr anwesend. Es war ja auch spät, da wunderte mich, dass die Frau noch so fit und munter schien.
"Ich kann sie noch aufwärmen." Auch ihre Augen warteten auffordernd auf eine Handlung des Schwarzhaarigen. "Na? Klingt das gut?"
In ihrer Nähe fühlte ich mich eindeutig wohler als bei Brianna. Womöglich waren die Umstände, wie man sich kennenlernt relevant für die Beziehung zueinander.

35Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Di Feb 15, 2022 3:24 pm

Arrow

Arrow

Ebenso ->->->>>

Nora nahm ihm zwar den Schlüssel ab, war jedoch vor ihm stehen geblieben und machte keine Anstalten, reinzugehen und in ihrem Zimmer zu verschwinden. Eher im Gegenteil, ging sie doch weder rein, noch gab sie ihm die Möglichkeit, das zu tun. Mit einem Dank, geschweige denn einer Umarmung hatte er nun wirklich nicht gerechnet, und dass Nora ihn mit ihrer Aktion ein wenig überrumpelte, war leicht daran zu merken, dass die Muskulatur seines Oberkörpers fest wurde und er einen Moment lang den Atem anhielt. Nora war offenbar eine Person, die weniger sparsam mit solchen Gesten umging, denn Arrow konnte sich gerade nicht daran erinnern, wann er das letzte Mal jemanden umarmt hatte. Oder umarmt worden war. Andererseits mochte er es auch nicht unbedingt, einfach angefasst zu werden, und fasste daher andere Leute auch nicht einfach an, wenn es nicht nötig war. Bei Nora war es gerade in Ordnung. Wahrscheinlich war er für anderes zu müde. Die Spannung in seinem Rücken und den Schultern ließ nach, als sie das Gesicht an seine Brust lehnte und noch etwas hinzufügte.
Dafür kam er nicht dazu, etwas zu erwidern. Nicht, dass er sie umarmt hätte, aber er konnte auch nichts Verbales erwidern, weil schon die Bardame sich meldete und sie aufforderte, reinzukommen oder draußen zu bleiben. Er folgte Nora hinein, als sie sich dazu entschieden hatte, ihn loszulassen, und schloss die Tür hinter sich. Das Gespräch zwischen den beiden Frauen ging halb an ihm vorbei; sein Blick hing an Nora. Er verstand nicht ganz, warum sie sich bei ihm bedankt hatte. Dass sie heil wieder aus der Höhle des Karonlöwen herausgekommen waren, war nicht sein Verdienst, nicht wirklich. Wenn Brianna nicht aufgetaucht wäre, wäre das alles ziemlich nach hinten losgegangen. Wer wusste schon, was die Leute dann jetzt gerade mit ihnen veranstalten würden? Ein nettes Kaffeekränzchen jedenfalls nicht.
Arrow blinzelte, als Nora sich zu verbeugen begann und sich hastig bei der Bardame entschuldigte. Sie war ziemlich rot im Gesicht. Scheinbar ging es um eine nicht bezahlte Suppe, was ihm ein Stirnrunzeln abverlangte, immerhin hatte sie ihn vor einer Weile noch so großzügig zu einer Suppe … eingeladen. Na, wie sich herausstellte, hatte sie aber schon einen eigenen Geldbeutel mit Geld, den sie nun nämlich hervorgekramt hatte. Dabei kam sie sogar auf ihr Angebot zurück und erklärte, dass sie zwei Portionen bezahlen würde.
Sein Blick wanderte von ihr zu der Bardame. Ihm war aufgefallen, dass Nora den Schlüssel eingesteckt hatte, was offenbar bedeutete, dass sie nicht vorhatte, sich schon hinzulegen. “Ja“, antwortete er auf die Frage der Frau und fügte nach kurzem Zögern hinzu: “Wenn’s keine Umstände macht.“
Der Schankraum war leer. Die Dame wirkte im Gegensatz zu ihnen zwar putzmunter, aber wahrscheinlich wollte sie auch mal irgendwann Schluss machen. Er hatte keine Ahnung, wie spät es war.



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36Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Di Feb 15, 2022 3:48 pm

Nora

Nora

Ich hatte nicht erwartet, dass Arrow irgendwie zu dieser Umarmung reagierte. Weder mit einem Drücken, noch mit Worten - er ließ sich das einfach über sich ergehen. Und das war total in Ordnung für mich. Nicht alle mochten dies gerne, nicht einmal ich selbst empfand das Bedürfnis danach, doch gewisse Gefühlslagen forderten diese Reaktion schlichtweg.
Es wirkte nicht so, als ob die Dame in der Herberge lange böse auf mich zu sein schien. Schließlich hatte ich mich aufrichtig entschuldigt und vermutlich konnte sie sich schon denken, warum ich so zügig abgehauen war. Grundsätzlich kannte sie ihre Stammgäste ja und wusste, wie die so drauf waren. Dass die ein Mädchen wie mich nicht in Ruhe ließ, könnte jedoch auch sie überrascht haben. Letztens hatte sie den Gästen vertraut und mich alleine mit ihnen zurück gelassen. Ob sie etwas davon mitbekommen hatte?
Doch es wurde nicht weiter darüber gesprochen, warum ich denn nicht bezahlt hatte oder wer einen Fehler gemacht hat, sondern es ging darum, die Küche nocheinmal anzuwerfen. "Natürlich, junger Mann.", erwähnte sie hoch motiviert und verschwand in der Küche. Ich sah mich etwas um. Es war alles blitzeblank sauber und aufgeräumt. Womöglich war sie gerade eben mit ihrer Arbeit fertig geworden und hätte nun Feierabend gemacht. Und dann tauchten wir noch auf? "Achherjee..." - nun bekam ich dann doch ein wenig ein schlechtes Gewissen. Ich blickte zu Arrow zurück und nickte zu einem der kleineren Tische. Dort setzte ich mich hin, ehe ich erklärte: "Ist es okay, wenn ich noch etwas hier bleibe?" "...ich möchte nicht alleine sein.", editierte ich in Gedanken hinzu, wusste jedoch nicht, ob er das Gegenteil empfand. Doch der Schwarzhaarige war sicher so frei mir dies auch  mitzuteilen, wenn es ihn störte.
Im Anschluss rief die Bardame erneut aus der Küche: "Wollt ihr auch noch was trinken?" Etwas verwirrt blickte ich in die Richtung, aus der die kräftige Stimme kam. Sollte ich nun zurückrufen?
"Vielleicht? Weißt du denn nicht, was du willst oder wie..." Ich blickte zu Arrow. "W-was trinkt er? Wasser, Tee, Met... Schnaps?" Ich war mir unsicher, was er denn wollte und entschied mich, nur für mich selber zu antworten. Verunsichert stand ich auf, entgegnete ihr dann mit lauter, jedoch nicht schreiender oder brüllender Stimme: "Eh, j-ja ein... Tee vielleicht?"

37Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Di Feb 15, 2022 4:16 pm

Arrow

Arrow

Wahrscheinlich hätte er sich den kleinen höflichen Schnörkel sparen können, denn wenn die Barfrau nicht dazu bereit gewesen wäre, die Suppe noch mal warm zu machen, hätte sie ihn sicher gar nicht gefragt. Sie sah aus wie eine Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben stand und ihre Meinung sagen konnte. Egal. Sie war ohnehin schon verschwunden und Nora nickte zu einem der kleineren Tische in der Nähe, zu dem sie anschließend auch ging und sich setzte.
Arrow folgte ihr. "Klar", erwiderte er auf ihre Frage und ließ sich auf dem Platz gegenüber nieder. Er hatte ihr den Schlüssel nur gegeben und ihr den Vorschlag gemacht, schon vorzugehen, weil sie müde aussah. Nicht, weil er sie loswerden wollte. Die Stille zwischen ihnen war zwar unangenehm gewesen, aber jetzt gerade ging es wieder. Er legte die Unterarme locker auf dem Tisch ab und ließ den Blick abermals durch die Gaststube schweifen. Kaum zu glauben, dass sie vor nicht allzu langer Zeit noch gut gefüllt gewesen und nun alles blitzblank aufgeräumt war. Mit ihrem kleinen "Ausflug" dazwischen wirkte es fast schon so, als wäre das an einem anderen Tag gewesen.
Er sah auf, als die Dame aus der Küche herüberrief, ob sie auch noch etwas trinken wollten. Wahrscheinlich war ein guter Schluck Flüssigkeit genauso längst überfällig wie eine ordentliche Mahlzeit. Auch wenn das ja nun Suppe wurde, die bekanntlich ... ziemlich flüssig war. "Auch Tee, und einen Kurzen", fügte er an Noras Antwort hinten an, wofür auch er die Stimme etwas heben musste. Kein großes Problem für ihn, ohne gleich zu schreien. Sie war nämlich recht klar und voll. Er ließ sich auf dem Stuhl zurücksinken und atmete dabei einmal tiefer aus. Mit der Hand fuhr er sich über das Gesicht. Sein Blick fiel anschließend wieder auf Nora und er hob die Stimme erneut. "Mach zwei draus."
Wenn sie keinen Alkohol wollte, war das auch kein Problem. Zwei von denen schaffte er zur Not auch noch.



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38Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Di Feb 15, 2022 4:59 pm

Nora

Nora

Ein unverständliches Brummen erklang aus der Küche, als Arrow die Bestellung der Getränke aufgab. Womöglich war sie gerade mit der Suppe beschäftigt und dem Feuer, das sie entfachen musste. Gemeinsam setzten wir uns also an den kleinen Tisch. Ich atmete seufzend durch, als ich spürte, wie gut es gerade tat so entspannt und locker sich auf den Stuhl zu setzen. Zwar saßen wir vorhin ebenso auf einem Sofa, doch von gemütlich war da noch lange nicht die Rede. Noch nie war ich so angespannt wie just in dem Moment, als die fremde halb bewusstlose Frau sich zu Wort meldete. Am liebsten hätte ich ihr den Mund zugeklebt, doch daaaas wäre dann wohl zu spät gewesen.
Wie dem auch sei - dieser Ausflug würde mich noch länger beschäftigen. "Auch wenn ich müde bin...", versuchte ich meiner Begleitung zu erklären und legte ebenso meine Ellbogen auf den Tisch und stützte mich ab, "...kann ich jetzt mich nicht einfach hinlegen und schlafen." Ich stierte in seine braunen Augen und versuchte jede Regung zu erkennen um schlauer aus ihm zu werden. Meine Naivität mochte ihn. Doch ganz sicher war ich mir bei ihm nicht.
Meine braunen Rehaugen musterten den Mann vor mir. Sein Sarashi verdeckte die Narbe darunter wie zu dem Zeitpunkt, als ich ihn im Wald traf. Sein Körper wirkte ebenfalls erschöpft, dennoch hatte ich das Gefühl, er würde es aus Stolz nicht zugeben. "Wie geht es dir?", fragte ich offen, erwartete also eine ehrliche Antwort von seiner Seite aus.
Aus der Küche hörte man ein kurzes Fluchen, ehe die Bardame mit dem Tee heraustrat und im Anschluss drei kleine Gläser mit einer durchsichtigen Flüssigkeit befüllte. Mit regungslosem Gesicht balancierte sie alle Behältnisse zum einzig besetzten Tisch. In der einen Hand hielt sie die Kurzen geschickt mit ihren Fingern. In der Anderen drückte sie beide Henkel der Tassen an sich und stellte sie in der Mitte des Tisches ab. "Sooo..." Anschließend ordnete sie noch je ein kleines Gläschen direkt vor unsere Nasen, während sie eines davon selbst in der Hand hielt und vor dem Tisch stehen blieb. "Worauf trinken wir?" Sie erhob das Glas um mitzutrinken. Ich schmunzelte leicht und versuchte von uns etwas abzulenken. "Auf deinen baldigen Feierabend.", erklärte ich und musste bei ihrem abrupten Auflachen ebenso kichern. Musste ich nun auch trinken oder... wollte Arrow dies selbst übernehmen? Ihr auffordernder Blick jedoch ließ mich das Glas in die Hand  nehmen und ebenso in die Höhe halten. Mit einem schiefen Schmunzeln blickte ich zu Arrow. Womöglich war mir die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, dass wir wieder zurück bei der Herberge waren. "Noch mehr davon?" Die Bardame kippte das Gesöff zügig runter, ehe sie sich bedankte und wieder zurück zur Küche lief um nach der Suppe zu schauen. Ich hingegen legte das Glas an die Lippen und versuchte es zu trinken. Doch der Geruch biss enorm, sodass ich nur die Hälfte runterschluckte und mit angewidertem Blick den nicht fertig getrunkenen Kurzen wieder hinstellte. "Wuääh..." Ich streckte die Zunge heraus und verkniff die Augen, ehe ich den Tee mit beiden Händen zu mir nahm und einen vorsichtigen Schluck daraus entnahm. Leider war er noch zu heiß, sodass ich den grausigen Geschmack nicht überdecken konnte. So stellte ich auch die Tasse hin und musste wohl darauf warten, dass er sich abkühlte.
In der Küche konnte man gewisse Geräusche vernehmen, was mich erschließen ließ, dass die Suppe bald serviert wurde. Es duftete bereits recht angenehm aus dem Raum, in dem sich die Dame befand.

39Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Di Feb 15, 2022 5:33 pm

Arrow

Arrow

Nora hatte entweder seine Gedanken gelesen oder hatte einfach so den Drang, zu erklären, warum sie nicht einfach ins Bett verschwand. Was sie sagte, was allerdings auch nichts besonders Unerwartetes. "Kann ich verstehen", sagte er. Nur, warum sie ihn dabei so direkt anschaute, nicht. Sie hatte bisher nicht die Angewohnheit gehabt, seinem Blick auszuweichen oder lieber in der Gegend herumzuschauen als das Augenmerk auf die andere Person zu richten. Etwas, das nicht unbedingt selten war; viele Leute machten das, wenn sie redeten. Einige fanden zu viel Blickkontakt sogar unangenehm oder bedrohlich. Aber so genau geschaut hatte sie dann doch noch nicht so oft. Sein eigener Blick blieb ruhig in ihrem Gesicht ruhen, weswegen es ihm nicht entging, dass ihrer den Sarashi streifte und sie ihn musterte. Ihre Augen hatten eine andere Farbe als seine, obwohl sie auch braun waren. Ein wärmeres Braun. Ihre anschließende Frage erklärte, warum sie so genau schaute.
Arrow antwortete nicht sofort darauf, weil er nicht sofort eine Antwort hatte. Er hatte es nach dem Eintreten in die Herberge erfolgreich geschafft, die ganzen wichtigen Dinge, die eigentlich noch überdacht und bewertet werden wollten, in einen Teil seines Kopfes zu verbannen, wo sie nicht zu sehr störten. Vielleicht war sogar ihre Umarmung schuld daran. Noras Frage stieß ihn allerdings kurz wieder darauf. "In Ordnung", sagte er schließlich und erzählte damit auch keine Lüge. Außerdem war es noch nicht ganz alles, was er zu sagen hatte: "Ich bin nur müde und hoffe, dass ich später nicht zu viel über alles nachdenken muss." Nur von dem leichten Pochen in der Schulter erzählte er nicht. Er konnte sie später immer noch bitten, ihm noch einmal etwas von diesem Öl zu geben. Außerdem tat sie ja nicht schlimm weh.
Das Nachdenken konnte er wirklich nicht gebrauchen. Er würde nur schlecht schlafen. Ein Gläschen Schnaps leider nicht genug, um das Hirn auszuschalten, aber er wollte sich heute ganz sicher nicht mehr betrinken und hoffte einfach, dass die Suppe, der Tee, die Erschöpfung und der Schnaps ihn müde genug machten, dass er einschlief, bevor er anfing, nachzudenken.
Wieder kam er nicht dazu, noch etwas zu sagen - in diesem Fall, Nora die Gegenfrage zu stellen. Die Barfrau war abermals schneller als er und kam bereits, die Getränke balancierend, aus der Küche zurück. Nachdem sie in drei Pinnchen auch noch den Schnaps eingegossen hatte, kam sie herüber und platzierte alles auf dem Tisch. Bis auf ein Gläschen. Das hatte sie sich selbst eingegossen. Er nahm das, welches sie ihm hingestellt hatte, an sich. Seine Mundwinkel zuckten leicht und er stieß ein leises belustigtes Schnauben aus, als Nora ihren Toast-Vorschlag machte und die Bardame daraufhin lachte. Er tat es ihr nach und kippte den Inhalt des Gläschens ohne mit der Wimper zu zucken herunter. Erst, als das Brennen im Rachen einsetzte, verzog er leicht das Gesicht und schüttelte auf die Frage hin den Kopf.
Arrow und die Bardame hatten die Sache mit dem Kurzen also schon erledigt und er war wieder mit Nora allein, als diese endlich an ihrem eigenen Glas nippte. Bei ihrer Reaktion musste er nun doch etwas schmunzeln; sie passte zu ihr. Warum auch immer, aber von einer Person wie Nora erwartete man, dass genau das ihre Reaktion auf zugegebenermaßen einfach widerlichen Schnaps war. "Du musst ihn nicht austrinken", sagte er, als sie das Glas zur Seite schob und lieber den Tee vorzog. Die Wärme des Alkohols war mittlerweile im Magen angekommen und fühlte sich da ganz angenehm an. Ohne die Suppe würde er von da nur auch direkt in den Kopf gehen. Der Duft aus der Küche provozierte fast das nächste Magenknurren.
"Was ist mit dir?", holte Arrow nach einem Moment die Frage nach, die er eben nicht hatte stellen können, auch wenn das Gewerkel in der Küche verriet, dass die Frau gleich zurückkommen würde. Sein Blick richtete sich wieder in Noras Gesicht. "Außer, dass du müde bist."



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40Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Di Feb 15, 2022 7:17 pm

Nora

Nora

Arrow war wohl der selben Meinung wie ich und erhoffte sich wohl, dass er später ebenfalls nicht viel über die Situation nachdachte und einfach schlafen konnte. Ich nickte daraufhin, weil ich ihn sehr gut verstehen konnte. So verstand ich seine Körperhaltung und Mimik also doch, denn nichts anderes hätte ich von ihm auch erwartet als Antwort. Dass er noch Schmerzen an der Schulter haben konnte, daran dachte ich in diesem Moment nicht, da es ihm nicht anzusehen war.
Es freute mich, dass die Dame es schaffte nicht nur mein Gemüt aufzuheitern, sondern auch die Mimik des Schwarzhaarigen in die positive Richtung zu lenken. Offensichtlich war er es gewohnt Hochprozentiges zu trinken, denn er zuckte nicht einmal mit der Wimper und kippte alles in seinen Rachen um es runterzuschlucken. Ich blickte auf, als er mir sagte, dass ich nicht austrinken musste. Mit großen Augen schaute ich in sein amüsiertes Gesicht. "W-Was? Nein, ich... trink das!" Nach kurzem Zögern nahm ich das Gläschen dann wieder in die Hand. Schließlich war nur mehr ein halber Schluck übrig, welchen ich mit zugekniffenen Augen in meinen Mund schüttete. Mein ganzer Körper schüttelte sich kurz, ehe ich es mit einem lauten, groben Knall abstellte. "Wuah." Es brannte nur kurz im Rachen, ehe in meinem recht leeren Magen sich eine wohlige Wärme ausbreitete. Im Anschluss schnappte ich mir wieder mit beiden Händen die Tasse, hielt sie fest umschlossen, trank jedoch noch nichts daraus, da ich abwarten musste, bis er etwas abgekühlt war.
Ich schaute hoch in sein Gesicht, als er mir die Frage zurückwarf. Die Frage war gar nicht so leicht zu beantworten, dennoch versuchte ich es: "Naja, ich bin mir nicht so sicher, aber ich glaube, es geht mir gut." "Oder?", hätte ich am liebsten noch beigefügt um ihn nach meinem Gemüt zu erkunden. "Also ja es ist ja.. nichts passiert. Oder?" Diesesmal sprach ich das fragende Wort zum Schluss doch schneller aus, als ich überlegen konnte. Doch es stellte recht gut dar, dass ich mich einfach noch mit dem allen in Ruhe auseinandersetzen musste. Ich hielt einen Moment inne, ehe ich aus meiner Tasse trank und mich etwas mit dem Behälter zurücklehnte.
Schlussendlich trat die Bardame mit einer Schüssel voll Suppe und einem Laib Brot in der Hand aus der Küche heraus und stellte sich zu uns an den Tisch. "So ihr Lieben. Einmal Suppe." Sie stellte sie vor Arrow an den Tisch gemeinsam mit einem Löffel und dem Stück Brot. "Mahlzeit, lass es dir schmecken, Süßer." Anschließend lief sie zur Türe, welche sie versperrte und verkrümelte sich erneut in der Küche um wohl noch den Rest aufzuräumen. Dadurch hatten wir unsere Ruhe.
"Mahlzeit.", wünschte auch ich ihm mit einem sachten Lächeln auf den Lippen. "Du bist also Arrow, mh?" Ich war gespannt, ob das nur ein Deckname war oder er mir nun erklären würde, was es mit seinem Namen auf sich hatte. Ob er mit Ehrlichkeit erklären wird, wer er war und was es mit Brianna auf sich hat?

41Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Di Feb 15, 2022 7:43 pm

Arrow

Arrow

Vielleicht hätte er nicht aussprechen sollen, dass Nora den Alkohol nicht trinken musste. Es war nämlich wirklich nicht seine Absicht, sie mit seinen Worten dazu zu verleiten, das Glas doch noch zu leeren, wenn sie den Inhalt eigentlich ziemlich eklig fand. Nun, so konnte er ihr dabei zusehen, wie sie sich auch den Rest in den Mund kippte und sich anschließend schüttelte. Das Glas wurde anschließend nachdrücklich auf dem Tisch zurück platziert. Arrow musterte sie nur, statt ihre Aktion zu kommentieren, aber das leichte Schmunzeln war noch einen kurzen Augenblick lang zu beobachten, bevor es wieder verschwand und er den Blick senkte, weil er seine eigene Tasse näher zu sich zog.
Seine Hände waren mittlerweile wieder warm, trotzdem tat auch die Wärme des Tees an ihnen ganz gut. Auch wenn man die Tasse noch nicht richtig umgreifen konnte, weil sie dafür einfach noch zu heiß war.
Da ihn Noras Antwort auf seine Frage genauso interessierte wie seine auf ihre sie interessiert hatte, heftete sein Blick sich kurz darauf wieder an sie. Erstaunlich genug, dass ihn interessierte, was sie zu sagen hatte. Andererseits war allein an diesem Tag, der schon zur Hälfte herum gewesen war, bevor er Nora überhaupt kennengelernt hatte, auch wirklich sehr viel passiert, was ihm Anlass gab, Interesse an ihrem Befinden zu zeigen. Immerhin mochte er zwar normalerweise nicht viel auf andere geben, aber es war auch nie seine Absicht gewesen, sie in Gefahr zu bringen oder überhaupt in diese ganze Scheiße mit hineinzuziehen.
Nora schien sich mit einer Antwort am Ende genauso schwerzutun wie er, und demzufolge, was sie sagte, sogar aus ähnlichen Gründen. Als sie ihre zweite Aussage in einer Frage ausklingen ließ, wurde sein Blick aufmerksamer oder vielleicht auch einfach eine Spur berechnender. Dann blinzelte er, senkte ihn dabei wieder auf die Tasse und nickte langsam. Ja, es war nichts passiert. Ihr war nichts passiert. Sie konnte am nächsten Tag unbeschadet in ihr normales Leben zurückkehren. Was ihn anbelangte... Keine Ahnung, darüber wollte er ja jetzt nicht nachdenken. Was musste sie auch ein Oder? hinten anhängen?
Bevor er anfangen konnte, weiter darüber zu sinnieren, sorgte die Bardame glücklicherweise für neue Ablenkung und brachte die Suppe und Brot. "Danke", sagte er und überhörte dabei ihre äußerst liebevolle Bezeichnung für ihn. Okay, jetzt mit der duftenden heißen Suppe vor der Nase bekam er doch Appetit. Er griff nach dem Brot "Willst du auch noch was?", fragte er dabei Nora und hielt es hoch, bereit dazu, etwas davon abzureißen, wenn sie bejahte. Dann legte er es an die Seite und wandte sich der Suppe zu.
"Ja", sagte er, als sie sich nach seinem Namen erkundigte. Tatsächlich war das für ihn auch keine Lüge, obwohl es nicht der Name war, den seine Eltern ihm gegeben hatten. Den hatte er vor zwei Jahren abgelegt, und er hatte aktuell ganz sicher nicht vor, ihn wieder zu benutzen. Er ging davon aus, dass Nora ihm diese Frage einfach aus dem Grund stellte, weil er sich ihr nicht vorgestellt hatte. "Arrow, der mit dem roten Fleck im Haar", fügte er leiser und mit leicht sarkastischem Unterton in der Stimme, weil es heute gleich zwei Leute so komisch gesagt hatten. Seine eine Augenbraue zuckte leicht und er aß weiter.



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42Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Di Feb 15, 2022 8:44 pm

Nora

Nora

Womöglich entflammten seine Worte den Konkurrenzgeist in mir, sodass ich mich dazu entschied den Schnaps runterzuschlucken. Ich wollte es mir auf keinen Fall nehmen lassen daran anzuecken, nur weil ich das Getränk nicht leer süffelte. "Ganz sicher nicht mit mir!" Doch das war nicht unser aktuelles Gespräch auf das ich weiterhin meinen Fokus legen wollte. Sehr aufmerksam hörte er mir zu, als ich mein Befinden versuchte zu erläutern. Nur tat ich mir das sichtlich schwer und ich war mir nicht sicher, ob er es verstand aufgrund seines eindringlichen Blickes.
Und dennoch wunderte es mich etwas, dass er die Bezeichnung der Bardame hinnahm und sich schlichtweg bei ihr bedankte. Womöglich war ihm bewusst, dass sie es nur gut meinte und er wohl nicht der einzige süße Gast war.
Ich nickte auf sein Angebot hin, sodass er mir etwas vom Brot wegriss und mir reichte. Dankend nahm ich das Stück entgegen und biss recht zügig davon ab. Das lag nicht daran, dass ich unglaublichen Hunger hatte, sondern weil es gut tat, so etwas Simples wie essen als Tätigkeit ausübte.
Ich horchte genau zu, als er meine Frage bejahte und erwartete eine weitere Erläuterung. Jedoch kam da nur dieser Standardspruch, woraufhin ich kurz kichern musste. "Du bist wohl sehr bekannt, warum kannte denn ich dich noch nicht?", fragte ich mit einem Schmunzeln im Gesicht. Es freute mich ungemein, dass die Stimmung zwischen uns sich etwas erhellte. Daraufhin biss ich erneut vom Brot ab und gönnte mir einen Schluck warmen Tee.

43Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Di Feb 15, 2022 9:06 pm

Arrow

Arrow

Die Suppe war zwar herzhaft, aber die Barfrau oder wer auch immer sie gekocht hatte, hatte glücklicherweise nicht zu tief in die Gewürzkiste gegriffen, sodass sie keinen zu starken Geschmack danach hatte. Was bedeutete, dass Arrow sie gut essen konnte. Er mochte zu stark gewürzte Speisen nicht gerne; die Suppe war gut und wärmte nun auch noch einmal anders durch als der Alkohol. Vor allem deshalb, weil sie gleichzeitig seinen Hunger stillte und die benötigte Flüssigkeit lieferte. Zusammen mit dem Tee jedenfalls. Er aß sie anstandslos. Genaugenommen leerte sich der Inhalt der Schüssel relativ schnell.
Für Noras Frage hatte er jedoch innegehalten und wechselte bei der zweiten vom Löffel zu dem Stück Brot, das geblieben war, nachdem er ihr die Hälfte davon abgegeben hatte. Er zupfte einen Bissen davon ab.
"Sie kannten mich vorher nicht, nicht persönlich", stellte er klar und schob sich das Stückchen in den Mund. "Ich gehe davon aus, dass mein Boss oder ... die Leute, von denen das Amulett kommt, Takari darüber informiert haben, wie ich heiße und wie ich aussehe, damit er weiß, wer kommt. Und die Leute im Wald..." Er zuckte leicht die Schultern und rieb sich dann die rechte. "Wahrscheinlich haben sie die Information irgendwie abgefangen und mich deshalb erkannt." Das war die einzige Erklärung, die er dafür hatte, dass Pferdeschwanz und die Schwarzhaarige sofort gewusst hatten, wer er war und dass er das Amulett dabei hatte. An der roten Strähne konnte man ihn neben dem "Verband" am Hals wirklich gut erkennen. Vielleicht sollte er mal überlegen, sie zu überfärben, wenn es ihm Scherereien ersparte.
Er aß noch etwas Suppe, bevor er hinzufügte: "Nur Brianna kennt mich persönlich. Von früher." Sie wusste auch, dass er nicht Arrow hieß. Glücklicherweise hatte sie den stummen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden und den Namen einfach adaptiert. Beziehungsweise Nora gegenüber weder den einen, noch den anderen ausgesprochen. Wahrscheinlich weil sie nicht gewusst hatte, ob Nora wusste, wie er eigentlich hieß. Oder geheißen hatte.
Er schob die leere Schüssel zur Seite und griff wieder nach der Teetasse. Diesmal, um daraus auch einen Schluck zu trinken.



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44Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Mi Feb 16, 2022 9:09 am

Nora

Nora

Während Arrow sich der Suppe zuwandte und sie zügig löffelte, gönnte ich mir das Stück Brot und aß zumindest die Hälfte davon um nicht ganz so gierig zu wirken. Ich beobachtete ihn genau, als er davon erzählte, wie es dazu kam, dass die anderen von ihm Bescheid wussten. Ich nickte verständnisvoll, als er mit der Erklärung fertig zu sein schien. Nur das Reiben seiner Schulter irritierte mich ein wenig. "Hat er Schmerzen?" Das konnte schon sein, dass das Schmerzmittel nachließ und er erneut damit kämpfte es zu unterdrücken.
Kurz zuckte ich dann doch noch zusammen, als er Brianna erwähnte. "Das hab ich mir schon fast gedacht.", gab ich zu, doch das wäre wohl auch einem Blinden aufgefallen. "Sie ist... erm...", startete ich den Versuch, jedoch war ich etwas unsicher. "...deine ehemalige... Frau?" Im Anschluss stopfte ich mir schnell ein großes Stück Brot in den Mund, wohl etwas zu viel, doch ich versuchte zu kauen und mich nicht daran zu verschlucken. Diese direkte Frage kam doch etwas unüberlegt aus meinem Mund und ich wusste nicht, wie unangenehm es ihm gewesen wäre. Doch sie wr hübsch, sie war womöglich nett und mochte ihn. Die Story der Beiden interessierte mich ungemein. Womöglich sah ich da eine echt spannende Geschichte dahinter die ich als Geschichtenerzählerin weitererzählen wollte. Mein Blick streifte durch den Raum um von meiner leicht aufkommenden Beschämung zur gestellten Frage abzuweichen. Mit vollgestopftem, kauenden Mund blickte ich nur gelegentlich in sein Gesicht.

45Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Mi Feb 16, 2022 9:40 am

Arrow

Arrow

Arrow verschluckte sich bei Noras Frage fast am Tee. Er ließ den Versuch bleiben, etwas davon zu trinken, und zog die Tasse wieder vom Mund zurück, wobei er ihr dabei zusah, wie ein zu großes Stück Brot in ihrem verschwand. “Wie kommst du darauf?“
Tatsächlich überlegte er kurz, ob es irgendeine Geste oder einen auffälligen Blick von seiner oder Briannas Seite aus gegeben hatte, die iiirgendwie ansatzweise hätten ausdrücken können, dass sie mal liiert gewesen waren, doch ihm fiel beim besten Willen nichts ein. So ganz im Gegensatz dazu, dass Nora ihn an diesem Tag schon umarmt, die Hand auf sein Bein gelegt – okay, eher im Affekt – und ihm ungefragt sein Oberteil ausgezogen hatte – okay, um zu helfen. Außerdem war es nicht so, als könnte sie wissen, dass… Und mal davon abgesehen: “Hältst du mich für so alt, dass du meinst, ich hätte eine Frau? … gehabt noch dazu.“
Er konnte nicht anders, als über diese Tatsache zu schnauben und Nora äußerst skeptisch anzusehen. Gut, ja, man konnte nicht jedem vom Gesicht ablesen, wie alt er war. Vor allem nicht denen, die gar nicht menschlich waren. Und ehrlicherweise musste er zugeben, dass Brianna auch sehr viel älter war als sie aussah. Aber…
Er stellte nicht sofort klar, woher er Brianna kannte. Nicht, weil er es vergaß oder nur deshalb, damit Nora sich erst erklärte; er wusste nicht so recht, was er antworten sollte. Ihr zu sagen, dass sie früher seine Ausbilderin gewesen war, warf neue Fragen auf, die er nicht wirklich beantworten wollte. "Sie ist auch nicht meine ehemalige Partnerin, falls das deine nächste Frage gewesen wäre", fügte er hinzu und nahm endlich einen Schluck aus der Tasse



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46Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Mi Feb 16, 2022 12:07 pm

Nora

Nora

Während mir die Spucke vor lauter Brot im Mund wegblieb, verschluckte sich mein Gegenüber fast bei dieser interessanten Frage. Dass beide wohl ein Problem mit dieser Fragestellung hatten, war somit offensichtlich. Dennoch sah ich nicht das Problem mit Fragen um mich zu werfen, man musste sie ja nicht beantworten, wenn man dies nicht mochte. Und Arrow schätzte ich tatsächlich so ein, dass er mir dies mitteilen würde, wenn es ihm nicht in den Kram passte - daher meine Offenheit und neugierige Fragen.
Dass er sich dadurch jedoch älter fühlte, als er scheinbar war, dem war mir zuvor nicht bewusst gewesen. "Ne- eh nein... Versteh mich nicht falsch... ich..." Ich schluckte das Brot runter um besser reden zu können. Schließlich war es unhöflich mit vollem Mund zu reden. So nahm ich einen Schluck des Tees um alles runterzuspülen, ehe ich weiter versuchte mich herauszureden. "Ich malte mir nur eine schöne Geschichte aus und... sie ist doch hübsch, oder etwa nicht?" Das wurde mir manifestiert anhand der Gesichter der Männer bei ihrem Auftritt. Wie sie die Hexe anstarrten und genau beobachteten, als sie den Raum betrat, entging mir keineswegs. "Und sie scheint... nett zu sein und dich zu mögen. Oder?" Das war doch Erklärung genug, wie ich auf solch eine Idee kam. Das Alter spielte bei der Liebe keine Rolle, oder war er noch so eingesessen, dass Arrow den älteren Part spielen musste? Ich war mir zwar unsicher, wie viele Jahre die Beiden jeweils auf dem Buckel hatten. Doch wie gesagt, war das ja eigentlich einerlei.
"War sie die Liebe auf dem ersten Blick?", reimte ich mir zusammen, warum er denn so aufgewühlt reagiert hatte. Jedoch erklärte mir der Schwarzhaarige trotzdem nicht genau, woher er sie kannte sondern nur, dass sie nicht seine Geliebte war oder auch ist. Ich zuckte mit den Schultern, im Anschluss entnahm ich einen weiteren Schluck aus der Tasse. Neugierig fixierte ich meine braunen Augen in sein Gesicht. Kurz nachdem ich die Tasse wieder abgestellt hatte, erhob ich erneut recht ruhig das Wort. "Was ist sie dann für dich?" Dass ich diese Frage stellen musste, war ihm bestimmt bewusst gewesen, als er sie nicht von sich aus beantwortete. Es kam mir ein wenig vor wie ein Verhör, was mir etwas unangenehm war. Jedoch war die Neugier zu groß als dass ich es wegstecken hätte können. "Vielleicht hat er ja eine akutelle Partnerin und möchte darum nicht darüber reden? Harte Schale, weicher Kern, eh?" Erneut malte ich mir eine Geschichte aus, die nicht blühender hätte sein können. Doch so war ich - stets brauchte ich eine Hintergrundgeschichte um das Handeln und Denken besser verstehen zu können. Auch wenn sie meist nicht wahr war, hatte ich sichtlich Spaß daran, mir das auch selbst zu überlegen.
"Um fair zu bleiben...", begann ich noch, bevor er erklären konnte. Ich wollte nicht, dass er sich vorkam wie in dem Verhör von den Karon. Deshalb entschied ich mich, etwas von mir zu erzählen. So haftete mein Blick mehr auf seiner Tasse, als in seinem Gesicht. "Also ich habe ebenso eine Beziehung hinter mir." Ob es ihn interessierte oder nicht, ob er dadurch ehrlicher und offener wurde oder nicht - ich wollte ihn nicht hinters Licht führen, sondern mich einfach öffnen. Dies konnte ein Fehler sein, doch mein Leben bestand sozusagen aus einigen falschen Entscheidungen. "Aber es lief nicht so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Oder ... wie er es sich vorstellte." Erneut blickte ich hoch in sein Gesicht. "Aber das ist auch okay." Ich setzte ein ehrliches Lächeln auf. Schließlich ging es mir wirklich besser, als wir uns gegen die Weiterführung der Beziehung entschieden hatten, auch wenn ich mich wohl immer etwas schlecht fühlte seinen Erwartungen nicht standhalten zu können.

47Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Mi Feb 16, 2022 12:57 pm

Arrow

Arrow

Arrow hatte nicht erwartet, nach dem ziemlich ereignisreichen Tag ganz am Ende mit Nora im leeren Schankraum der Herberge zu sitzen und sich mit ihr über Brianna zu unterhalten. Oder vielmehr darüber, wer Brianna für ihn war, gewesen war oder was auch immer. Noch weniger war er davon ausgegangen, dass sie diese Frage stellen würde, weil … sie sich eine schöne Geschichte dahinter ausmalte, dass Brianna eine heißgeliebte Verflossene war? Seine Züge und sein Blick nahmen einen etwas trockenen Ausdruck an. “Ach wirklich?“
Aber damit, dass sie fragend hinzugefügt hatte, dass sie doch hübsch sei, und meinte, dass sie nett zu sein und ihn zu mögen schien, bohrte Nora suggestiv schon ein wenig tiefer nach, ganz zu schweigen von der sehr direkten Frage, die sie im Anschluss stellte und die vorweg zu beantworten er sich durchaus schwer getan hatte.
Er hatte auf ihre vorigen Fragen noch nichts erwidert, denn eigentlich hatte er sich hierzu auch gerne eine passende Antwort zurechtlegen wollen, um entweder ihre Vorstellungen von der schönen Geschichte ein wenig mehr zu erfüllen oder sie aus der Reserve zu locken. Doch dass sie nach Briannas Bedeutung für ihn fragte, hielt ihn auf. Bevor er etwas dazu sagen konnte, fuhr sie allerdings auch schon fort und schien das ganze ein wenig diplomatischer gestalten zu wollen. Anders konnte er sich jedenfalls nicht erklären, warum sie ihm erzählte, dass sie eine Beziehung hinter sich hatte. Ebenso, wie sie sagte. Sie kam von der Meinung, dass da irgendetwas mit Brianna sein musste, scheinbar aber auch nicht herunter, wenn sie beim Thema Beziehungen blieb, oder?
Arrow beäugte sie einen weiteren Moment lang mit leicht abgewandtem Gesicht und zupfte dann ein weiteres Stück Brot ab, das er zwischen den Fingern drehte, statt es einfach zu essen. “Brianna ist wirklich sehr hübsch“, sagte er dann. “Und sehr nett. Und klug ist sie auch.“ Er lehnte sich mit einem gedehnten Atemzug zurück und schob sich den Bissen nun doch in den Mund. Nora ließ er dabei nicht aus den Augen, es zeigte sich jedoch auch keine bestimmte Regung auf seinem Gesicht, während er im Gegenzug ihre Reaktionen auf diese Aussagen verfolgte. “Ich respektiere sie. Ich habe ein paar Dinge von ihr gelernt, als ich jünger war. Aber ich hatte seit fast sieben Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr. Es war ein sehr großer Zufall, sie hier zu treffen. Und es stand auch nicht fest, dass sie uns hilft.“ Er neigte den Kopf zur Seite. Die Frage, die ihm auf der Zunge lag, schluckte er mit dem nächsten Stück Brot herunter.



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48Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Mi Feb 16, 2022 1:30 pm

Nora

Nora

Ich hatte ihm etwas Zeit geschaffen um sich eine geeignete Antwort zurecht zu legen, indem ich etwas Persönliches über mich erzählte. Es war nichts, was spurlos an mir vorbei ging, dennoch war es etwas, das mich weniger störte auszusprechen. Da Arrow nichts dazu sagte, war ich mir nicht ganz sicher ob er mir Glauben schenkte. Er könnte auch meinen, dass ich ihn einfach nur locken wollte und ebenso Geschichten ausdachte um das zu bekommen, was ich wollte. Doch dem war nicht so.
Womöglich war eine vergangene Beziehung auch der Grund für seine zurückhaltende, ruhige und eher kühlen Art.
Im Anschluss brachte der Schwarzhaarige wieder Brianna ins Spiel. "Ihre Nase muss heute Nacht ja furchtbar kitzeln!" So oft wie wir ihren Namen bereits ausgesprochen hatten, konnte ich mir das sehr gut vorstellen. Er bestätigte meine Aussagen zu ihrem Wesen und ihrem Auftritt, editierte lediglich noch die Waisheit der Frau. Mir fiel auf, wie er mich beobachtete. Doch da ich erwartete, dass er noch etwas mehr darauf sagte, regte sich weder mein Gesicht noch mein Körper. Dem Augenkontakt konnte ich sehr gut Stand halten, während meine Hände die Tasse umschlangen und sie nicht mehr so schnell loslassen wollte. Auch wenn er den Moment noch abwartete - ich übte mich in Geduld. So erklärte er im Anschluss, dass sie viel bei ihr gelernt hatte und sie wohl mehr eine Mentorin für ihn war, als eine Geliebte. Erst jetzt verfärbten sich meine Wangen in ein beschämendem Rotton. "A-achso ist das.", entkam es mir mit trockener Kehle, sodass ich schnell die Tasse vor mein Gesicht hielt und daraus trank. Die wohlige Wärme im Bauch kam jedoch nicht nur von dem jetztigen Getränk. Für einen Moment schloss ich die Augen und stellte die Tasse wieder auf dem Tisch ab. "Dann hatten wir wohl Glück." Und dennoch breitete sich in mir ein Unruhe aus, die daraus bestand, ob Brianna und wirklich geholfen hat. Was, wenn die Story noch gar nicht vorbei war? "Scheiße, was wenn sie und gefolgt ist und..." Unweigerlich wanderte mein Blick zur Eingangstür, welche sich jedoch nicht regte - schließlich wurde sie nur wenige Momente zuvor versperrt.
Für einen Augenblick hielt ich inne, ehe ich mir eingestehen musste, dass bei der Türe nichts passieren würde. Da spielte mir mein Gemüt einen Streich. So schnappte mir mir das letzte Stück Brot und blickte wieder in das Gesicht des Schwarzhaarigen. "Und wirst du sie morgen treffen?", fragte ich um mir einen Plan für den morgigen Tag zurecht zu legen. Im Anschluss schob ich mir das Brot in den Mund und kaute darauf herum.
Ein kurzer Schreckmoment ließ mich zusammenzucken, als sämtliche Töpfe in der Küche auf den Boden zu fallen schienen und die Bardame laut fluchte. Ich blickte in dessen Richtung, doch es wirkte nicht, als ob sie Hilfte brauchte. Außerdem war ich zu müde um aufzustehen und nach ihr zu sehen. "Wie egoistisch von mir."

49Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Mi Feb 16, 2022 2:01 pm

Arrow

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Leider war Nora aktuell nicht so leicht zu durchschauen wie bereits diverse Male im Verlauf des Tages. Das war letztendlich auch der Grund, weshalb Arrow es aufgab, etwas an ihrem Verhalten zu interpretieren. Wenigstens wurde sie angemessen rot dafür, als sie erkannte, dass Brianna und er offenbar doch nicht die Protagonisten einer romantischen Liebesgeschichte waren oder gewesen waren. Geschah ihr recht. Wahrscheinlich hätte sie nur leuchtende Augen bekommen und ihn weiter ausgequetscht, wenn er zugegeben hätte, dass er eine dumme Jugendschwärmerei für Brianna hinter sich hatte. Er war zudem froh, dass sie nicht nachhakte, in welchem Zusammenhang Brianna ihn ausgebildet hatte oder wo das erfolgt war, denn an der Stelle hätte er wirklich nur sagen können, dass sie das nichts anging.
Was ihre eigene frühere Beziehung anbelangte, hatte er dazu aus mehreren Gründen nichts gesagt; er hatte sie nicht darum gebeten, ihm etwas so Persönliches aus ihrem Leben zu erzählen, und er wollte nicht weiter darüber sprechen. Sie hatte gesagt, dass es in Ordnung war, sich von ihrem Gefährten getrennt zu haben, sie wirkte nicht so, als hätte sie Liebeskummer oder sonst was. Und nicht mal dann wäre etwas Aufmunterndes von ihm gekommen.
“Sieht so aus“, gab er zu, als sie meinte, dass sie wohl Glück gehabt hatten. Auch er griff wieder nach seiner Tasse und trank daraus. Mittlerweile war der Tee etwas abgekühlt und ließ sich gut trinken. Dadurch entging ihm Noras Blick zur Eingangstür. Er machte sich im Gegensatz zu ihr aktuell keine Sorgen darum, dass Brianna sie verpfeifen könnte. Sie hatte sich selbst in Schwierigkeiten gebracht, wenn sie das Amulett wirklich ausgetauscht hatte. Und wenn nicht, dann hätte sie sie längst bei Takari in die Pfanne hauen können. Außerdem passte es einfach nicht zu Briannas Art. Natürlich konnte er sich täuschen, aber er war mittlerweile einfach zu müde, um sich dafür zu interessieren.
Er fuhr zusammen, als es nach Noras Frage von der Küche her laut schepperte. Ein Fluch verriet, dass der Bardame Töpfe heruntergefallen sein mussten. Wenigstens hatte seine Tasse sich nicht hinzugesellt. Als weitere Geräusche, die auf das Bedürfnis nach Hilfe schließen ließen, ausblieben, wandte Arrow sich wieder an die junge Frau auf dem Platz gegenüber. Sie fragte nur, ob er sich mit Brianna treffen würde, was ihn daran erinnerte, dass sie verkündet hatte, am nächsten Morgen weg zu sein. Und deshalb auch wieder an Shiba und Gavotte. Das Pferd im Wald zu suchen, würde sowieso noch so eine Aktion werden. Noch etwas, worüber er gerade nicht nachdenken wollte. Genauso wenig wie darüber, dass Nora mit ihrer Frage abermals zu sagen schien, dass das Amulett jetzt aber wirklich seine Sache war, und nicht mehr ihre.
“Ja. Hab ja keine große Wahl, wenn ich wissen will, was nun mit dem Amulett ist.“ Er schob sich das letzte Stück Brot in den Mund und machte sich daran, die Teetasse zu leeren. Es wurde Zeit fürs Bett.



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.U.n.r.A.v.e.L.

Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Arrow688
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50Gasthäuser und Herbergen - Seite 2 Empty Re: Gasthäuser und Herbergen Do Feb 17, 2022 8:14 pm

Nora

Nora

Er wirkte recht taff und positiv gestimmt über den Fakt, dass wir mit Brianna wohl Glück hatten. Dass ich ihr Verhalten hinterfragte, tat ich nicht Kund. Schließlich wollte ich ihn nicht beunruhigen und gönnte ihm ja seinen Feierabend.
Die Röte in meinem Gesicht wich wohl nicht gänzlich von meinen Wangen. Ich stützte mein Kinn auf meinen Handrücken ab, welche ineinander verschlungen den Untergrund für mein Gesicht bildete. Mit den Ellbogen stützte ich mich auf der Tischplatte ab. So war mein Blick direkt in das Gesicht des Schwarzhaarigen gerichtet. Ein amüsiertes Lächeln zog sich auf meine Lippen, als er das Wort erhob und mir antwortete. Langsam hatte ich das Gefühl ein sachter Nebel breitete sich vorsichtig in meinem Kopf aus.
"Kannst du auch fliegen?", sprach ich mit äußerst gemütlicher Stimmung und musterte sein Gesicht erneut. Er war ja ein Irada, oder? Konnten die auch alle fliegen?
"Was ist deine Lieblingsspeise?", fragte ich aus heiterem Himmel und beobachtete, wie er seinen Tee trank. Ob er wohl ein Fleischtiger war? Oder doch eher eine Naschkatze? "Und woher hast du deine rote Strähne eigentlich her?" Ich strahlte eine offenkundige Ruhe aus und blinzelte kaum mehr. Meine braunen Augen beobachteten ihn genau, wobei in meinem Kopf selbst nicht besonders viel vor sich ging.
Ob es ihn störte, dass ich ihn mit Fragen durchlöcherte? Ich wartete schon die ganze Zeit auf diesen Moment, seit die Fremden im Wald aufgetaucht waren und wir nicht die Möglichkeit hatten in Ruhe zu reden. Dabei redete ich - wie ware es auch anders zu erwarten - ziemlich gerne. Besonders wenn sich mein Gemüt beruhigte aufgrund von Müdigkeit und wenn auch nur durch einen großen Schluck Alkohol.

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