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Wer Wind sät, wird Feuer ernten

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151Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten So Okt 15, 2023 7:12 pm

Arrow

Arrow

Er nickte bei der Frage leicht und wandte sich wieder seinem Wasserglas zu. Er war ebenso durstig, wagte es aber nicht, die Flüssigkeit so hinunterzustürzen wie Zaire, aus Sorge, in ein paar Minuten alles wieder auszukotzen. Gut tat das kühle Nass trotzdem, und das obwohl ihm bei jedem Schluck ein Schauer über den Nacken lief.
Ein schiefes, müdes Lächeln war bei Zaires scherzhaftem Gruß und seinen Worten noch auf Arrows Lippen getreten. Worte folgten nicht mehr. Er leerte das Glas, während der andere erst im Flur, dann im Gästezimmer verschwand. Arrow schätzte, dass er sich sein Knie noch ansehen wollte, bevor er sich hinlegte, vielleicht auch noch mal Schmerzmittel nehmen. Er für seinen Teil hatte das Gefühl, das Maß an Drogen erreicht zu haben oder wenigstens lieber für ein paar Stunden Pause machen zu sollen, was das anbelangte. Gleichzeitig würden die Schmerzen ihn hoffentlich rechtzeitig wieder wecken, denn er war nicht so sicher, ob er wachwerden würde, wenn er sich erneut abschoss.
Er schleppte sich ins Bad und stellte fest, dass er genauso scheiße aussah, wie er sich fühlte. Einer gründlichen Dusche wäre er nicht abgeneigt, doch auch hier war seine Sorge zu groß, den Kreislauf in den Abgrund zu schicken, und er hatte wirklich keinen Bock, nackt dazuliegen, sich dabei das Genick zu brechen oder in der Badewanne zu ersaufen. Daher folgte auch in seinem Falle nur eine Katzenwäsche. Er rieb mit einem Waschlappen den Dreck und den Rest Blut von der Haut und so gut es ging auch aus den Haaren, um das Sofa nicht zu beschmutzen. Danach sah er wieder akzeptabel aus, konnte aber selbst den erdigen Geruch nach Schlamm wahrnehmen, der ihm noch anhaftete.
Als er ins Wohnzimmer zurückkehrte, zitterte er wie Espenlaub und fühlte sich so, als wäre jemand mit einer Pferdekutsche über ihn hinweggerollt. Er hatte sein Döschen mit Schmerzmitteln vorsichtshalber mitgebracht, falls er es gar nicht mehr aushielte, nahm sich die Wolldecke, die über der Lehne hing, und ließ sich dann endlich, endlichendlich auf dem Sofa nieder. Zu Hause hätte er sich das Bett mit Zaire teilen müssen, denn seine eigene Couch war nicht nur zu schmal, sondern auch zu kurz für eine ausgewachsene Person, um darauf zu schlafen. Hier könnte er sich lang ausstrecken, wenn es seine Schlafposition wäre.
Er kauerte sich zusammen, mit der Hüfte und den Beinen auf der Seite, den Oberkörper ließ er Richtung Rücken zurücksinken, damit sein gebrochener Unterarm nicht nach vorn auf das Polster rutschte, sondern halbwegs stabil auf seiner Taille und dem Bauch lag. Den Sarashi hatte er abgelegt, weil der feuchte Stoff ihn nervte. Und sobald er eine Position gefunden hatte, in der er keinen Muskel mehr anspannen musste, war auch er quasi sofort weg...

Tatsächlich waren es die Schmerzen, die ihn wieder weckten. Gerädert war der richtige Ausdruck und das auch noch recht wörtlich genommen. Hinter seiner Stirn pochte es noch immer, sein Arm stach bis zur Schulter hoch und er fühlte sich allgemein einfach ... scheiße. Sein Mund fühlte sich erneut wie ausgedörrt an und er gab sich noch ein paar Minuten, um sich fürs Aufsetzen zu wappnen. Das trübe Licht draußen verriet, dass der Tag vorangeschritten war. Wurde wohl Zeit, die nächste Tortur hinter sich zu bringen.
Bis er aus der Wohnung verschwand, verstrich fast eine Stunde, weil er sich Schmerzmittel einwarf, etwas trank, wartete, dass die Schmerzen etwas nachließen, um sich dann die Haare zu waschen. Der grob rausgeputzte Dreck hatte sich nämlich im getrockneten Zustand schön auf sein Haar gelegt wie bei einem Pferd, das sich im Matsch gewälzt hatte und dann vom Wind durchgepustet oder noch mal nassgeregnet wurde. Im Waschbecken floss zuerst auch ziemlich eingefärbtes Wasser in den Abfluss davon... Danach war er damit beschäftigt, die vor Schmutz starrende Kleidung aufzuhängen, die noch klamm und feucht war - und begab sich aus diesem Grund dann doch ins Schlafzimmer, um sich Klamotten von Rikkas Ehemann zu leihen. Er hatte gefühlt Arrows doppelten Umfang, weshalb er seinen Gürtel brauchte, um die Hose zu fixieren, und das Hemd gut und gerne auch als Kleid hätte tragen können. Gut, dass der Weg nicht weit war.
Letztlich verließ er die Wohnung und käme erst gut drei Stunden später zurück, als es längst dämmerte. Zaire würde er nicht wecken, hatte aber Suppe und einen Laib Brot mitgebracht.



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152Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten So Okt 15, 2023 8:45 pm

Zaire

Zaire

Arrow schlief, wachte auf, schlurfte in der Wohnung herumwusch sich, verschwand für drei Stunden und kam wieder, und Zaire schlief selig durch alles hindurch, was es an Geräuschen gab. Vermutlich hätte ihn nichteinmal ein Aufstand vor seiner Tür geweckt.
Die Mischung aus absoluter Erschöpfung, Wärme, die in seine Glieder kroch, das Gewicht der Decke, die Schmerzen, die langsam gedämpft wurden, das Schlafmittel, der sanfte Regen, der gegen das Fenster tappte hatten ihn zuverlässig lahmgelegt.
Auch, als Arrow zurückkam, regte sich noch immer nichts in der Wohnung. Ihm blieb noch eine ganze Weile, die er Ruhe hatte.
Erst, als draußen schon die ersten Straßenlaternen wieder angezündet wurden, regte sich etwas in dem Nachbarraum. Ein paar leise Bewegungen, die auch gut zu überhören waren, dann wieder Stille.
Nach ein paar Minuten öffnete sich die Tür mit einem leisen Knarzen, und Zaire schlich heraus. „Schlich“ war hier eher der Versuch. Er humpelte noch immer, sogar noch stärker als vorher, weil jetzt Adrenalin fehlte und er den Schmerz pro Schritt nicht mehr gewöhnt war. Seine Haltung sprach dagegen Bände. Der Kopf eingezogen, die Schultern zusammengesunken, das Gesicht ausdruckslos. Etwas Verfolgtes blitzte in seinem Blick, als würde er damit rechnen, dass ihn etwas ansprang, als er in den Raum lugte- und als der Blick auf Arrow fiel, wischte er ihn innerhalb eines Blinzelns von seinem Gesicht. Stattdessen grinste er schief.
„Verdammt, siehst du scheiße aus.“
Er war nicht der, der große Töne spucken sollte. Er war noch immer totenbleich, der Blick dumpf, und seine Bewegungen sprachen von Schmerzen und Steifheit. Außerdem klang seine Stimme heiser und reichlich verschlafen. Und er toppte das ganze noch mit einem unangenehm klingenden Husten, nur, um nochmal zu unterstreichen, dass er hier keine Basis hatte um sich lustig zu machen. Er schleppte sich zu Arrow in den Raum, und würde sich eine freie Sitzfläche suchen, bevorzugt das Sofa, wenn es noch frei war.
„Lebst ja noch. So, wie dein Boss geschaut hat hätte ich mich nicht gewundert, wenn er den Job des Sturm zuendebringt.“
Sein Knie war mit der Weile verbunden, aber Zaire hatte nicht vor, viel zu heilen. Nicht jetzt. Er würde sich wirklich ein paar Tage erholen. Arrow würde mit seinem Arm auch klarkommen müssen.



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153Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten So Okt 15, 2023 9:27 pm

Arrow

Arrow

Nicht nur der Beutel mit Essen landete auf der Anrichte. Kirin, die Kekse backende gute (und ziemlich vorlaute und freche) Seele der Agentur, hatte die Güte besessen, für Arrow den Weg zu seiner Wohnung anzutreten und zwei Sätze frischer Kleidung aus seinem Kleiderschrank zu organisieren. Sie hatte überflüssige Bemerkungen darüber gemacht, wie trostlos seine Klamottenzusammenstellung war, doch sie waren an ihm abgeperlt. Genaugenommen hatte er gar nicht wirklich zugehört.
Er war froh darüber, dass sie nicht anhänglich geworden war, nachdem sie vor ungefähr einem halben Jahr volltrunken zusammen im Bett gelandet waren, denn es hätte ihn nicht vorhandene Nerven gekostet, sie abzuwimmeln, hätte sie darauf bestanden, sich um ihn zu kümmern.
Während er die Suppe in einen Topf gab und diesen an den Rand des Herdes stellte, damit der Inhalt nicht zu schnell heiß wurde, warf er sich erneut eine kleine Schmerzpille ein und beschloss dann, dass er sich unwohl genug in seiner Haut fühlte, um den Kleiderwechsel mit dem Duschen zu verbinden. Was das anbelangte, hatte er möglicherweise über die Jahre in der Feuerarena einen leichten Tick entwickelt. Er schwitzte kaum und stank daher nie wirklich von sich aus unangenehm - getrocknetes Blut, Staub, anderer Dreck und mit was man sonst noch so besudelt wurde, wenn man in der Arena stand, hatten jedoch auf Dauer dafür gesorgt, dass der Drang, dergleichen oder ähnliche Dinge möglichst schnell abzuwaschen, geblieben war. Ein heißes Bad traute er sich noch immer nicht zu, aber der Schüttelfrost hatte sich durch das Schmerzmittel soweit gelegt, dass es in Ordnung war, das Duschwasser auf lauwarm zu stellen. Es war weniger ein Spiel mit zu heiß und zu kalt als in seiner Wohnung.
Die Schiene am Arm nervte tierisch und überhaupt, dass Stehen anstrengend war und er nur eine Hand zum Waschen hatte. Das alles dauerte daher mal wieder unglaublich lange. Dafür war er quasi klinisch sauber, als er das Wasser abstellte. Es half ihm, einen Teil seines Wohlbefindens zu verbessern, sodass er danach etwas weniger angespannt war. Auch, eigene und saubere Kleidung anzuziehen, stellte eine Besserung der Lage dar. Übel war ihm nicht mehr, der Knoten namens Magen hatte sich weit genug gelöst, dass er anschließend etwas Suppe und ein Stück Brot dazu in sich hineinzwingen konnte. Die Wärme von innen minderte das anhaltend gestörte Körpergefühl.
Aber er machte sich besonders nach dem Blick in den Spiegel keine Illusion. Er war immer noch ziemlich bleich, unter seinen Augen lagen dunkle Schatten und seine Körperhaltung ließ zu wünschen übrig.
Alles in Allem konnte er sich aber anschließend wieder auf das Sofa legen, der Arm zurück in der Schiene, das Haar noch etwas feucht. Er schlief jedoch nicht wieder ein, da wenig später Geräusche aus dem Gästezimmer zu hören waren und kurz darauf die Tür sich öffnete. Eine Kerze hatte Arrow nicht entzündet, nur einen Leuchtstein aufgetan, der einen Teil des Raums in angenehmes Licht tauchte, da die Dunkelheit Einzug gehalten hatte. Es war dementsprechend hell genug, dass auch Zaire und nicht nur der Spiegel Arrows Verfassung kommentieren konnte, wobei er es nicht persönlich nahm und trocken ein "das Kompliment geb ich gern zurück" hören ließ. Der andere war es außerdem, der so klang, als hätte jemand seine Stimmbänder mit Sandpapier geschmirgelt, und ein Husten von sich gab.
Er setzte sich auf, was nach der Nahrungsaufnahme wieder ganz gut klappte, ohne dass ihm schwindelig wurde.
"Er hat die Zeit genutzt, sich wieder abzuregen." Auch Arrows Stimme war noch immer nicht wieder ganz hergestellt, aber sie hatte einen deutlich volleren Klang bekommen. Eine Eigenschaft, dank derer er selten laut werden musste, damit man ihm zuhörte. Oder zuhören konnte. "Auf dem Herd steht Suppe, falls du was essen kannst und willst. Brot ist auch da." Die Beine hatte er angezogen, um Zaire Platz zu machen, war aber aktuell nicht streng mit sich selbst genug, sie auch vom Sofa runterzunehmen und eine andere Körperhaltung einzunehmen. Er deutete zum Küchentisch, auf dem er den Beutel mit der Kleidung abgelegt hatte.
"Da sind noch Sachen von mir drin. Ich hoffe, sie passen dir." Zaire hatte eine etwas andere Statur als er, aber er hatte genug Kleidung, die nicht wie angegossen am Körper lag, weil er das besonders am Oberkörper nicht leiden konnte, wenn die Luft sich sowieso schon nicht bewegte. Er hatte Kirin gesagt, dass sie bequeme Sachen mitbringen sollte. Sie hatte die Augen verdreht und erwidert, dass sie kaum glaubte, er würde im feinen körperbetonenden Zwirn seinen Schönheitsschlaf halten oder seinen gebrochenen Arm durch einen engen Ärmel zwängen wollen.



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154Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten So Okt 15, 2023 9:47 pm

Zaire

Zaire

Zaire gähnte ausgiebig, aber leise. Als Essen erwähnt wurde, machte er kehrt. Arrow durfte den Platz auf dem Sofa erstmal für sich behalten, denn Zaires Übelkeit hatte sich zum größten Teil verzogen. Eines der wenigen Dinge, wirklich besser geworden waren. Der Rest, der sich noch hartnäckig in seine Eingeweide klammerte, war Hunger, das wusste er. Auch, wenn er beim Geruch des guten Zeugs noch Aversion spürte, als er sich die dampfende Flüssigkeit auf einen Teller schöpfte, kurz die Schubladen nach einem Löffel durchsuchte und ein Stück Brot abschnitt. Er verlegte sich darauf, das Zeug zum nahegelegenen Esstisch zu schaffen.
Erst pickte er ein wenig lustlos an der Schüssel herum, aber nach ein, zwei Bissen inhalierte der Heiler seine Portion, als hätte er seit Tagen nichts mehr zu sich genommen. … was nur leicht übertrieben war. Allerdings besaß er für seine Geschwindigkeit und Erschöpfung bemerkenswerte Manieren.
„Danke dir.“
Ob das jetzt auf Essen oder Kleidung bezogen war, durfte Arrow sich aussuchen. Zaire meinte beide Dinge. Die Worte klangen erschöpft, aber ehrlich.
Anschließend begann er, sich den Verband um sein Knie abzunehmen. Er musste den so oder so bald neu anbringen, seine Arbeit vor dem Einschlafen war nicht seine Beste gewesen.
Eine hübsche Mischung aus dunkellila und blau. Zaire zog eine Grimasse, legte seine Hand auf die Stelle, und hielt inne. Er horchte in sich hinein, spürte Taubheit, pochende Kopfschmerzen und das Winden von irgendetwas in seinem Hinterkopf. Konnte er sich das… nein. Nein, er konnte nicht.
Seufzend hob er die Hand wieder vom Knie. Das würde er nicht riskieren. Noch nicht.
Stattdessen seufzte er.
„Wie geht es den Verletzungen? Arm? Ich kann nichts heilen, aber wenn du sagst, irgendetwas macht Ärger, kann ich wenigstens nachschauen, ob alles in Ordnung ist.“
Und dann hustete er unter Fluchen wieder in seinen Handrücken.
Wenigstens danke sein Körper ihm die Kalorienaufnahme, und er fühlte sich ein Stückchen weniger miserabel. Wenn er jetzt noch zwei Liter trank würde sein Kreislauf vielleicht wenigen herummeckern.



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155Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten So Okt 15, 2023 10:10 pm

Arrow

Arrow

Arrow ließ Zaire in Ruhe essen und quittierte seinen Dank nur mit einem unbestimmten leisen Summen. Das warme Essen im Magen und das Gefühl von sauberer Haut, sauberen Haaren und sauberer Kleidung waren die perfekten Umstände, um ihm den ersten inneren Frieden seit über einem Tag zu bescheren. Wenn jetzt noch die Schmerzen weg wären, könnte er sich einfach hinlegen und es genießen, dass die Erschöpfung ihn zurück in den Schlaf locken würde.
Aber er hatte es auch nicht eilig damit, weil er wusste, dass die Schmerzen mittlerweile gut genug gegen die Erschöpfung ankamen, dass er sowieso wachliegen würde. Also konnte er es genauso gut noch eine Weile mit Zaires Gesellschaft aushalten.
Zunächst jedoch herrschte bis auf das leise Klingen von Löffel auf Keramik eher Stille, und das war genauso in Ordnung. Eine lange Unterhaltung wäre eh zu anstrengend. Er sah wieder auf, als Zaire fertig war und sich seinem Knie widmete. Von seiner Position vom Sofa aus konnte er zumindest so viel sehen, dass er Zaires Knie nicht unbedingt gegen seinen Arm tauschen wollte. Vielleicht aber auch nur, weil er Verletzungen am Knie als wesentlich unangenehmer in Erinnerung hatte als eine glatt durchgebrochene Speiche.
Seine Augen verengten sich eine Spur, als er bemerkte, wie der andere die Hand auf dem Knie platzierte, als wolle er es heilen... Und es dann sein ließ. Arrow mutmaßte, wegen der Erschöpfung, war sich nun aber sicher, dass Zaires Heilfähigkeiten nicht auf fremde Verletzungen beschränkt waren, sondern er sie auch bei sich selbst anwenden könnte.
"Alle Stellen, wo Verletzungen sind und waren, tun arschweh. Keine Ahnung. Ist wahrscheinlich normal." Eine leicht fragende Intonation beendete den Satz. Er hob den Arm und musterte die Bruchstelle. "Ich werd zum Schlafen noch mal Schmerzmittel nehmen." Sein Brustkorb war immer noch ein schillernd buntes Kunstwerk, aber mittlerweile nicht mehr violett und schwarz, sondern grün und gelblich, wenn auch unter der Kleidung nicht zu sehen. Auch die Flecken an der Hüfte versteckten sich. Dafür lugte unter dem zu den Schultern hin weiten Ausschnitt des Oberteils ein ebenso grünlich verfärbtes Hämatom von der Prellung an der zuvor noch ausgekugelten Schulter hervor.
"Was ist mit deinem Bein?", gab er die Frage zurück. "Sieht nicht gut aus." Die Frage nach dem Gehuste sparte er sich noch. Ob Zaire von einer Erkältung hingestreckt wurde, würde er wohl über Nacht und spätestens am nächsten Morgen feststellen.



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156Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten So Okt 15, 2023 10:37 pm

Zaire

Zaire

„Ist normal“, kam die beruhigende Bestätigung. Zaire begann langsam, sich hochzuarbeiten, noch immer vorsichtig. Der Verband blieb erstmal auf dem Tisch liegen. Seine Kehle fühlte sich an wie Schmirgelpapier, und er begann, zur Anrichte zurückzuschlurfen, um den Luxus von Leitungswasser wieder zu genießen. Tee würde er später aufsetzen. Vielleicht. Aber gerade war ihm der Gang zu seinen Satteltaschen zu viel. Er wollte wirklich nicht mehr.
„Es liegt an der Belastung direkt nach der Heilung. Der Körper kommt nur mit so viel auf einmal klar.“
Wieder wurde das Glas in einem Zug geleert, und dann wieder aufgefüllt. Während das Wasser lief, antwortete er mit einem unsicheren ‚Eh.‘ „Ich schätze, eine Mischung aus Prellung, Kapselverletzung und Bänderanriss. Dieser verfickte Manoah hat mich gut erwischt.“
Zaire schauderte, als eine Welle aus Hitze und Kälte über seinen Rücken rann. Corric hatte ihn zu Fall gebracht, und neben einem sehr unglücklichen Aufkommen dann auch noch mit Steinen geworfen. Wunderbare Mischung. Es war wirklich eine Glücksaktion gewesen, die sie beide da hingelegt hatten. Vielleicht hätte er… nein. Sie lebten noch, die andere Gruppe lebte noch, alles war in Ordnung.
„Alles Folgende hat es jetzt nicht gerade besser gemacht.“ Kein Vorwurf lag in der Stimme. Es war Zaires Entscheidung gewesen, mit Arrow durch die Weltgeschichte zu hetzen.
Eine kurze Unterbrechung, als Zaire das nächste Glas Wasser wegkippte.
„Vorlieben, was Tee angeht? Und ich hoffe, dein Boss hat dir Zeit gegeben, dich zu erholen?“
Beide folgenden Sätze waren beiläufig und nonchalant, aber bei der letzten Frage schlich sich so etwas wie professionelle Schärfe in seine Stimme. Irgendwo blieb Zaire dann wohl doch noch Heiler. Und er hatte so viel darauf verwendet, Arrow hochzupäppeln, er wäre beleidigt, wenn der Irada sich dann demnächst in den nächsten Zusammenbruch arbeitete. … er glaubte eigentlich, dass Arrow vernünftig genug war, um sich Ruhe zu gönnen, aber bei dem Boss...



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157Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 9:21 am

Arrow

Arrow

Ja, hatte er sich schon fast gedacht. War auch nur logisch, dass der Körper es nicht geil fand, von einem Ast ausgeknockt und von einem Pferd fast totgetrampelt zu werden, dass man ihn dann zusammenflickte und er anschließend nicht nur voll, sondern überproportional belastet wurde. Und dann auch noch mit Schmerzmitteln und anderen Drogen vollgestopft. Arrows Meinung nach reichte die Erschöpfung trotzdem aus. Sich auch noch zusätzlich wie zertrümmert zu fühlen, müsste nicht.
Ein Seufzen war die Reaktion. Er fuhr sich mit der Hand über das Gesicht.
Anschließend beobachtete er Zaire dabei, wie er noch etwas Wasser herunterstürzte, und lauschte seiner Erklärung zu seinem Knie. Nein, da wollte Arrow nicht tauschen. Nicht, wenn Zaire sowas aktuell genauso wenig heilte wie einen gebrochenen Arm. "Spaßig." Die derbe Wortwahl entlockte ihm nicht mal ein Wimpernzucken. Stattdessen senkte er den Blick. Zaire hatte mit Corric und Duran sicher mehr zu tun gehabt als er mit Norwood, auch wenn auch das nach hinten hätte losgehen können. Er hätte genauso gut im Feuer landen können. Trotzdem war er froh, dass er nicht den Erdbändiger abbekommen hatte.
"Grün", antwortete er einsilbig auf die erste Frage, sah wieder auf und zog die Decke im Schoß zurecht. Er trug mittlerweile auch einen frischen Sarashi um den Hals. Dieser war hellgrau, sauber und trocken statt ursprünglich weiß und am Ende versifft und feucht. "Aber prinzipiell ist mir das egal. Eignet sich auch nicht gut zum Schlafen.
Ich hab morgen frei"
, fügte er hinzu, um die andere Frage zu beantworten. Keine Ahnung, ob das reichen würde, aber zumindest ging er davon aus, dass er übermorgen wieder Papierkram erledigen könnte. Ein neuer Auftrag stand noch nicht in seinem Terminkalender. Gerade war er auch froh, zu erschöpft zu sein, um weiter über das Gespräch mit Gordon nachdenken zu können.



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158Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 10:12 am

Zaire

Zaire

Zaire hatte begonnen, nach einem Kessel zu suchen, den er auf den er auf den Herd stellen konnte. Es klirrte leise vor sich hin, dann zog er einen großen Teekessel aus einem der Schränke, und begann, ihn mit Leitungswasser zu füllen. Während das Wasser lief, sah er zurück zu Arrow, die Stirn gerunzelt.
„Ich hoffe, dir ist klar, dass du übermorgen nicht wieder wirklich einsatzbereit bist, ja?“
Die Frage kam mit gehobenen Augenbrauen. Zaire kannte genug Patienten, die Heilmagie als Sofort-Vollentlastung sahen, und in manchen Fällen stimmte das auch. Oder wurde so gehandhabt, weil es so sein musste, unter Soldaten vor allen. Aber bei so Patienten wie Arrow war Zaire nicht gewillt, Faxen durchgehen zu lassen… und wenn er es sich überlegte, wäre er sich nicht zu Schade, selbst zu Gordon zu marschieren. Er hatte es satt, dass sich die Leute, die er heilte, direkt wieder selbst kaputt machten. Frustrierend und unnötig. Passend dazu verschärfte sich der Tonfall ein Stück weiter.
Der Kessel war gefüllt, und Zaire stellte ihn vorsichtig auf der metallenen Herdplatte ab, die vom Holzofen angetrieben und deswegen schon heiß war.
Anschließend begann zaire den langen, weiten, Erbarmungslosen Weg zu seiner Satteltasche, um etwas passendes für sie beiden Krüppel herauszusuchen.
„Gegessen hast du?“
Manche Dinge ließen sich aller Erschöpfung zum Trotz nicht abstellen. Er klang alles andere als bemutternd. Eher so, als würde er eine Bestandsaufnahme machen, und das auch eher nebenher. Die Tür zum Gästezimmer blieb offen, und Arrow konnte hören, wie Zaire herumkramte, und anschließend beschloss, einfach sein Hab und Gut wieder ins Wohnzimmer zu bringen. Er war noch immer müde, sah genauso scheiße aus, wie er sich fühlte, hatte Schmerzen und fand, ein weiteres kleines Koma würde ganz gut klingen. Auf der anderen Seite hatte ihn eine Unruhe gepackt, seitdem er hochgeschreckt war. Er war dankbar dafür, dass Arrow ihn vom Sofa aus nicht gut sehen konnte. Seine Hände zitterten vor sich hin, ohne, dass er es abstellen konnte.
Es würde besser werden, sagte er sich. Es würde besser werden.
Währenddessen öffnete er eine der beiden Taschen, und begann, darin herumzukramen.



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159Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 10:37 am

Arrow

Arrow

“Mein Boss denkt, dass ich mir den Arm gebrochen habe. Nur den Arm.“ Er gab das ohne Gereiztheit zurück, betrachtete Zaire aber sehr genau. “Er wird mir keine Aufgaben geben, die mit großem Körpereinsatz verbunden sind. Aber du verstehst sicher, dass ich ihm nicht erzählen werde, dass mein Pferd, das er hasst, mir auf die Brust getreten ist und mit dem ganzen Schmuck einen Ausflug bei Sturm über die Insel gemacht hat. Vom Rest mal ganz zu schweigen.“ Er neigte den Kopf und gab sich einen Moment, nach diesem langen Satz zwei Atemzüge zu tun. “Ich hab also keine logische Rechtfertigung, länger nicht aufzutauchen, wenn ich nicht will, dass er mich feuert.“
Er war schlau genug, nicht hinterherzuschieben, dass er es gewöhnt war, mit Verletzungen und Schmerzen zu funktionieren, da das wiederum keine Rechtfertigung war, weiterhin zu arbeiten. Außerdem war das eher auf Kjubika vorgekommen; es war nicht so, als würde Gordon ihn als Sklaven halten.
“Ja.“
Er verfolgte Zaires Trauermarsch zurück ins Gästezimmer, von wo er seine Taschen holte, sah ihm dabei zu, wie er darin herumkramte, wohl um Tee zu suchen, denn er hatte einen Wasserkessel auf den Herd gestellt. Er spürte, wie ihm die Müdigkeit in die Augenlider kroch und ihm einflüstern wollte, sie einfach zufallen zu lassen. Obwohl jeder Atemzug im Brustkorb schmerzte und sein Unterarm sich so anfühlte, als würde keine gebrochene Speiche, sondern ein spitzer Dolch längs darin stecken. Der Herzschlag in seinem Kopf ging stet, aber etwas schneller als gewohnt, weil sein Blutdruck irgendwo im Leerlauf hing.



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160Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 11:46 am

Zaire

Zaire

„Dann hoff mal, dass dein Boss keine Augen im Kopf hat, hm?“
Zaire fluchte leise vor sich hin. Seine Kräuter waren zu teilen feucht geworden, nicht nur der Tee. Blieb nur zu hoffen, dass er das alles rechtzeitig bemerkt hatte, und verhindern konnte, dass irgendetwas faulte.
Beutel um Beutel landete auf dem Tisch, alle klein, handlich und säuberlich mit einem kleinen Etikett versehen, mit einer sauberen, geschwungenen Buchstaben beschriftet. Zaire pflückte zwei und eine kleine Dose heraus, und machte sich zurück zur Anrichte. Das Wasser dampfte zwar, war aber noch nicht heiß genug. Zaire war ungeduldig, aber er spürte gleichzeitig Arrows Blick im Nacken, unter dem er sich kaum merklich aufrichtete.
Wenigstens hatte der Irada etwas zu sich genommen. Im Endeffekt war das ja auch nicht mehr seine Verantwortung. Arrow konnte machen, was er wollte, aber wie vermutlich jeder Heiler, der sich schon eine Weile mit Patienten herumschlagen musste, war er da etwas empfindlich. Da das Wasser noch nicht bereit war, pflückte die Teekanne schon einmal hervor, öffnete sie und schnappte sich einem Löffel. Eine kleine Portion aus dem einem Beutel, zwei aus dem anderen verschwanden im Teesieb. Er murrte leise vor sich hin, als er ein paar seiner Teekräuter verstreute. Beim Versuch, sie einzufüllen, fielen ein paar Blättchen vom Löffel und auf die Anrichte. Seine Hände wollten einfach nicht still halten. Auch der Knoten in seinem Magen löste sich einfach nicht, diese leise, unterliegende Angst, die er mit nichts im Raum verbinden konnte.
Die Teekanne war vorbereitet, und um seinen erbärmlichen Zustand wenigstens etwas zu kaschieren, schraubte er das Döschen auf.
„Warum hasst er dein Vieh überhaupt?“
Die Frage kam zum Teil aus Interesse, zum Teil, weil das Gefühl hatte, sich ablenken zu müssen.
Er lachte leise auf, was ihn sofort mit einem Hustenanfall strafte. Trotzdem hängte er den Gedanken noch an, der ihn amüsiert hatte.
„Sag bloß, das ist nicht zum ersten Mal passiert.“



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161Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 1:05 pm

Arrow

Arrow

"Wollte mich nicht vor ihm ausziehen", erwiderte er und ließ mal unkommentiert, dass er in 36 Stunden doch zumindest hoffentlich nicht mehr totenbleich sein wollte.
Er erlaubte es sich nur einen Moment lang, die Augen zu schließen, da er in Zaires Gegenwart nicht wegpennen wollte. Den meisten Teil der Zeit lenkte er sich damit ab, ihm zuzusehen, auch wenn sein Tun vom Tisch und auch von Zaire selbst halb verdeckt wurde. Der Geruch von Kräutern breitete sich aus, als er welche der kleinen Beutel öffnete und den Inhalt mischte, den er später mit Wasser aufgießen wollte. Durchmischt war die Aktion von Zaires Gefluche.
Erneut rieb er sich mit der Hand über das Gesicht und strich sich mit Zeigefinger und Daumen von den inneren Augenwinkeln her über das Jochbein. Die Fingerspitzten glitten anschließend seitlich durchs Haar, um festzustellen, dass der Luftzug und die Wärme vom Ofen es mittlerweile getrocknet hatten. Ohne den ganzen Dreck war es schwarz, hier und dort bräunlich, und die roten Strähnen auf der linken Kopfseite hoben sich deutlicher davon ab.
"… nein", erwiderte, konnte dem rumröchelnden Zaire seinen Kommentar aber nicht übel nehmen, da dem Gaul so eine Aktion wirklich nicht unähnlich sah. "Aber sie ist ihm zu sensibel und schreckhaft und für andere kaum händelbar. Er hält sie für ein Sicherheitsrisiko. Und sie hat ihm schon mal in die Hand gebissen."
Arrow hatte nichts gegen Gordon, solange er ihn in Ruhe ließ und ihn angemessen bezahlte. Aber für ihn waren Tiere Dinge, die funktionieren mussten und die sich so zu verhalten, wie er es erwartete. Gavotte erfüllte quasi keins dieser Kriterien. Wäre das alles in seiner Anwesenheit passiert, hätte er sie wahrscheinlich eigenhändig zur Schlachtbank geführt. Andere hätten sich nie wieder auf ihren Rücken getraut, wäre sie ihnen auf den Brustkorb getreten.
"Ich hätte sie nicht mitgenommen, wenn ich gewusst hätte, dass der Sturm kommt", gab er zu. Das war dumm gewesen.



Zuletzt von Arrow am Mo Okt 16, 2023 2:29 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet



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162Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 2:19 pm

Zaire

Zaire

„Was weiß ich, was ihr für ne Beziehung habt?“
Zaires Erstickungstod war doch noch nicht eingetreten, und diesen glücklichen umstand nutzte er, um noch ein dummes, scherzhaftes Kommentar zu drücken, und bezahlte das mit einem weiteren, kleinen Husten. Sein Kreislauf mochte die plötzliche Betätigung nicht, und während er mit der einen Hand seinen Mund abschirmte, stützte er sich mit der anderen auf der Anrichte ab, während wieder Schwärze an seinem Sichtfeld kratzte. Er würde mit dem Duschen wohl noch etwas warten müssen.
Weil sein Körper offensichtlich gerade nicht wollte, beließ er es dabei. Mit dem Körper verdeckte er Arrows Sicht auf den Kessel, und nutzte diesen Umstand aus, um sanft nachzufühlen, wie warm das Wasser mit der Weile war. Es sollte sieden, aber nicht sprudelnd kochen. Die Hitze griff flackernd nach ihm wie nach einem alten Freund, umspielte seine Finger. Aber die Verbindung war abgehackt, und strengte ihn mehr an, als sie sollte. Wenigstens die Temperatur war richtig. Zaire verweilte einen Moment länger als nötig, und wahrscheinlich auch, als vernünftig war, aber er genoss die Wärme, die es durch seine Adern schickte. Eine gewisse Sicherheit, zusammen mit dem knisternden Holz und den angenehmen Geruch von verbrennenden Harz, die ihm so etwas wie einen Boden zum drauf stehen verschaffte. Sich weniger zu fühlen wie im freien Fall.
Als Konsequenz kehrte die Schärze an den Rand seines Sichtfelds zurück, und Zaire unterbrach die Verbindung wiederwillig.
Stattdessen hob er den Kessel, der noch nicht Pfiff, aber dampfte, und goss mit geübten, kreisenden bewegungen das dampfende Wasser durch das Sieb mit den Kräutern in die Kanne.
Ein angenehmer, beruhigender Geruch breitete sich aus. Lavendel und Süßholz. Die Aromen der Kamille, die von den meisten Leuten weniger gemocht wurde, gingen darin völlig unter.
Zaire nahm sich einen Moment, nachdem er den Kessel zurück auf den Herd stellte. Er steckte das Gesicht mitten in den Dampf und atmete mit geschlossenen Augen ein. Der Wasserdampf legte sich auf seine trockene Kehle, und verschafften ihm wenigstens etwas Linderung.
Er war ein Freund der Wärme, auch der, die sich jetzt in seinen Lungen ausbreitete.
Seine Stimme war auch einen Ticken weniger rau, als er sich wieder zu Arrow wandte.
„Das mit dem Sturm war Pech“, meinte er nach kurzen Zögern. Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. „Am zweiten Tag, als ich Farasha gekauft habe, wollte sie mich kaum an sich heranlassen. Bei mir war es der Arm. Ich war drauf und dran, sie wieder zum Händler zu schleifen. Sie musste irgendwie sediert worden sein, als ich sie gekauft habe, anders kann ich mir das nicht erklären.“



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163Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 2:54 pm

Arrow

Arrow

Ein Schnauben drang aus Arrows Kehle, das halb in Zaires Gehuste untergehend ausdrückte, dass er nicht auf Männer stand. Schon gar nicht auf solche wie Gordon. Er war kurz versucht, Zaire nüchtern mitzuteilen, dass er eher sein Typ war, ließ es aber bleiben, damit es nicht am Ende auf ihn zurückfiel. Außerdem wollte er dem armen Kerl ja auch keine falschen Hoffnungen machen.
Kleiner Scherz.
Seine Hand glitt am Trapezmuskel entlang, der sich unter seinen Fingerspitzen wie Stein anfühlte. Links war es nicht ganz so arg wie auf der allgemein schlimmer zugerichteten rechten Seite. Trotzdem hätte eine Masseurin gerade definitiv gewusst, wofür sie ihren Job eigentlich machte, hätte er sich auf eine Massagepritsche gelegt. Nur dass jeder Handgriff nicht nur in den Muskeln schmerzen würde.
Er interessierte sich nicht so sehr für das, was Zaire am Herd machte, nicht nur, weil er sowieso nichts sehen konnte. Es hätte auch keine Fragen provoziert, wäre das anders gewesen. Solange Zaire ihn nicht vergiften wollte, ihm im Schlaf die Kehle durchschnitt oder am Ende doch kuscheln kam, war Arrow ein sicherer Hafen, der einen anschwieg und keine unangenehmen Fragen stellte. Außerdem war er viel zu erledigt, um großes Interesse zu verspüren.
Es folgte ein tieferer Atemzug, während seine Gedanken noch kurz bei dem Gaul hingen, als Zaire das heiße Wasser durch die Kräuter goss, die sofort einen intensiveren Duft entfalteten. Die ätherischen Öle von Lavendel und der Geruch von Süßholz waren deutlich wahrzunehmen. Arrow hätte es laut nie zugegeben, aber er mochte Lavendelduft. Dementsprechend steigerte das hier gerade sein Wohlbefinden durchaus.
Er war nicht sicher, warum Zaire ihm von Farasha erzählte, und musterte ihn erneut einen Moment lang. "Wer weiß, was sie für eine Geschichte zu erzählen hätte, wenn sie reden könnte."
Arrow hatte keinen besonderen Draht zu Tieren, trotzdem konnte man vieles von ihm behaupten – nur nicht, dass er sie schlecht behandelte. Tiere waren Lebewesen, die man genauso verletzen und quälen konnte wie Personen auch. Er hatte nie verstanden, warum manche das überhaupt anzweifelten. Oder ihre Verantwortung gegenüber Nutz-, Haus- und Arbeitstieren ausnutzten und sie schlecht behandelten.
Sein Blick glitt zum Fenster. "Wahrscheinlich war es ihr Glück, dass du das nicht getan hast." Seine Stimme hatte sich gesenkt und wirkte etwas abwesend. Es regnete wieder.



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164Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 3:25 pm

Zaire

Zaire

„Sie würde keine Geschichte erzählen, sondern Ultimaten stellen“, schnaufte Zaire und holte zwei Tassen aus dem Schränken, die neben der Teekanne abgestellt wurden. Allerdings würde der Tee ein paar Minuten ziehen müssen.
„… wahrscheinlich.“ Das kam etwas abwesender. Danach versanken die beiden wieder in einvernehmliches Schweigen.
Zaire schlurfte zurück zum Tisch, setzte sich, und begann, eine Bestandsaufnahme zu machen. Vorsichtig öffnete er einen Beutel nach den anderen, schüttelte sanft die Kräuter heraus, und pickte darin herum, um mögliche Fäulnis oder Schimmel zu erkennen. Ein paar ruinierte Blätter sortierte er aus, und bestimmte eine Ecke des Tisches zu seiner vorläufigen Abfallecke.
Neben dem Teegeruch breiteten sich noch verschiedenste Aromen aus. Erdig, frisch, teilweise sogar etwas scharfes. Allerdings waren sie weit weniger Intensiv, mehr Untertöne, die Lavendel und Süßholz untermalten.
Zaire hatte ein ganzes Sortiment, dass er nach und nach auf der Platte ausbreitete. Die kleinteiligen Kräuter wie die Lavendelblüten verteilte er vorsichtig in Deckeln verschiedener seiner Gefäße, die er zweckentfremdete, größere Blätter blieben auf dem Holz, schön aufgefächert, damit jede Feuchtigkeit ausziehen konnte. Die Arbeit kannte er, und während seine Finger arbeiteten, schweiften seine Gedanken davon.
Er hätte Farasha wahrscheinlich zurückgegeben, wenn er nicht verzweifelt und panisch genug gewesen wäre, um es mit einem traumatisierten Gaul zu schaffen. Er hatte es nicht riskieren wollen, dass jemand seine Beschreibung herausgegeben hatte. Er war noch zu nah gewesen. Also war es Farasha geworden, und er hatte auf die harte Art und Weise lernen müssen, mit ihr umzugehen. Irgendwie hatte sie sich irgendwann mit ihm arrangiert, als sie merkte, dass er ihr Zuckerwürfel und Äpfel gab, und sie sauber hielt, und ihre Wunden versorgte, wenn sie ihn ließ… allerdings hatte es eine Weile gedauert. Er hatte es sich schlicht nicht leisten können, sie nicht zu reiten. Gesuchte hatten nicht immer die größte Auswahl.
Und es wäre nichts das erste Mal gewesen, dass sie ihm die Kräuter wegfraß, die er zum Trocknen aufgehängt hatte.
Er schmunzelte bei dem Gedanken an diesen Ausrutscher. Ähnlich wie Arrow hätte er behauptet, dass er nicht unbedingt den engsten Draht zu Tieren hatte, aber Farasha hatte ihm schon eine ganze Weile Gesellschaft geleistet, und das Pferd hatte einen festen Platz in seinem Orbit. Und Katzen waren die Ausnahme. Mit leiser Wehmut dachte er an den pechschwarzen Kater den er Zu- … in Nevo angefüttert hatte.
Die beiden saßen eine ganze Weile in stiller Übereinkunft beieinander, Zaire sortierte, und Arrow konnte sich ausruhen. Als er seine Kräuter geordnet hatte, und die guten jetzt in wohlgeordnet quer über die Tischplatte ausgelegt trocknen konnten, erhob Zaire sich, hinkte zum Tee herüber, und füllte die beiden Tassen.
„Honig?“
Er selbst genehmigte sich einen Löffel in seine Tasse. Half gegen Husten.
„Und wo ist die Kleidung, die du mitgebracht hast?“



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165Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 4:18 pm

Arrow

Arrow

Der Händler, von dem Arrow Gavotte hatte, war gewissenhaft gewesen. Er hatte sogar den Anstand besessen, ihn über das Temperament und das sensible Gemüt des Tieres aufzuklären, und ihn gefragt, ob er nicht lieber ein ruhigeres Pferd erwerben wollte. Doch Arrow hatte die namenlose Stute nicht nach ihrem Aussehen oder ihrem Preis ausgewählt, ihr Stammbaum war ihm egal. Nur schnell und ausdauernd musste sie sein.
Denn auch, wenn sie es voneinander nicht wussten, so hatte auch Gavotte ihm in erster Linie zu dem Zweck gedient, abzuhauen. Je nachdem, wer ihn aufgegriffen hätte, hätte man ihn diesmal wirklich umgebracht oder ihn vielleicht auch nur wegen Vertragsbruch zu einer Geld- oder Gefängnisstrafe verurteilt. Auf Kjubika konnte man sich nie so sicher sein. Das Pferd hatte beim zweiten Fluchtversuch in Nevo auf ihn gewartet und ihn so schnell wie der Wind zum Meer gebracht. Keine panische, sondern eine wohlkalkulierte Flucht.
Sie begleitete ihn nun seit zwei Jahren, und auch wenn er sich gerne innerlich über sie beschwerte, hing er wohl irgendwie an ihr. Was wiederum nicht bedeutete, dass er ihren Tod betrauern würde. So ein enges Verhältnis zu Tieren funktionierte für ihn einfach nicht. Er hatte schon genug Schwierigkeiten, zu anderen Leuten Bekanntschaften oder gar Freundschaften zu pflegen, ihnen zu vertrauen oder ihnen von sich zu erzählen. Bei Tieren fehlte ihm da ebenso ein sozialer Bezug, der in dem Fall nicht nur unterschiedliche Charaktere, sondern unterschiedliche Spezies übereinbringen sollte.
Er saß weiterhin aufrecht, wenn auch mit angezogenen Beinen auf dem Sofa. Sich hinzulegen und einzuschlafen oder auch nur zu dösen, solange eine fremde Person anwesend war, kam für ihn nicht infrage. Also beobachtete er den von den Straßenlaternen angeleuchteten Regen draußen vor dem Fenster, lauschte Zaires Tun und versuchte sogar, die unterschiedlichen Gerüche, die sich in der Luft ausbreiteten, zu identifizieren. Er war kein Heiler oder kannte sich besonders gut mit Kräutern aus, doch einiges war ihm durchaus bekannt, weil er sich schon oft genug selbst verarztet hatte oder verarztet worden war. Praktisches Wissen nahm er immer gerne mit. Wenn auch vieles trotzdem unnütz war.
Bei der Frage ließ er ein zustimmendes Summen hören. Der Geschmack von etwas Süßem sagte ihm gerade zu, auch wenn er seinen Tee normalerweise nicht süßte, sondern dazu einfach irgendetwas Süßes aß. Er sah wieder auf und schob nun auch die Beine vom Sofa, um die Dose mit den Schmerzpillen vom Wohnzimmertisch nehmen zu können. Sie bekamen Zeit zum Wirken, danach konnte er hoffentlich ein paar Stunden schlafen.
"In der Tasche auf dem Stuhl", antwortete er und schob sich zwei kleine grüne Pillen in den Mund, die er mit einem Schluck Wasser aus dem bereitstehenden Glas herunterspülte. Es befand sich sogar eine saubere Shorts darin, falls Zaire den Drang verspürte, sämtliche Kleidung einmal auszutauschen.



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166Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 6:02 pm

Zaire

Zaire

Ingwer lag in der Luft, Thymian, eine seltsame, aromatische Note, die nur schwer einzuordnen war, etwas zitrusartiges, Jasmin, etwas scharfes, was unter den sanfteren Aromen unterging. Eine interessante, lebendige Mischung aus allen möglichen Kräutern und Teeblättern.
Zaire führte auch Arrows Tasse etwas Honig hinzu, und hinkte dann zu ihm herüber, um ihm die Tasse hinzuhalten.
Der Tee duftete zu ihm hoch, und schleierhafter Dampf stand auf der Oberfläche. Sollte Arrow probieren, und irgendeine Ahnung von Tee haben würde er feststellen, dass Zaire wusste, was er braute.
Wenn Arrow die Tasse nahm, wandte Zaire sich ab, um sich die Tasche zu schnappen, und dann wortlos nochmal im Nachbarzimmer zu verschwinden. Er ließ sich Zeit. Er würde sich nicht grundlos hetzen, und seinem Körper noch mehr strapazieren als nötig.
Als er wieder hervorhinkte, fühlte er sich schon etwas wohler, einfach, weil er vernünftige Kleidung auf der Haut trug. Er hatte den Mantel gefaltet wieder aufs Bett gelegt, und Arrows Tasche wurde neben einem Tischbein abgestellt.
Es war nicht so, als hätte er große Scham verspürt. Er war Heiler. Ein Körper war auch nur ein Körper. Allerdings gab so etwas einfach etwas weitere Sicherheit.
Auch, wenn die Kleidung um seine Schultern spannte, und die Hose zu lang war.
In seinem Händen hatte er zwei Notizbücher. Eines kannte Arrow, ein kleines, schwarz gebundenes Lederbuch. Das andere war schmaler und höher, und braun gebunden. Er setzte sich an den Tisch, zückte einen Stift und begann im ersten herumzuschreiben.
Er zählte die übrigen Kräuter durch, notierte die Verluste und was von seinen Vorräten noch brauchbar war. Seine Stirn runzelte sich. Unschön. Er würde bald neue Vorräte beschaffen müssen, wenn er sich das so ansah.
Nach einigen Minuten wurde das eine Buch zugeschlagen, und das andere geöffnet. Jetzt wurde nichts mehr gezählt. Zaires Feder kratzte einfach nur regelmäßig über das Papier.
„.. ich werde maximal noch morgen bleiben. Hast du schon geschaut, wie viel der Typ mit den Lila Haaren uns in die Hand gedrückt hat?



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167Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 7:11 pm

Arrow

Arrow

Er nahm die Tasse mit leisem Dank entgegen, als Zaire sie mit Honig versüßt ihm überreichte. Sie festzuhalten, war irgendwie anstrengend, weshalb er sie zunächst auf den Schoß sinken ließ. Er war im ersten Moment einfach damit zufrieden, dass der heiße Tee darin seine Finger wärmte, auch wenn er sie nur ganz locker daran legen konnte und sie auf dem Oberschenkel stützte, um sich nicht zu verbrennen. Ein Schauer lief seinen Arm hoch und die Wirbelsäule hinunter.
Während Zaire sich der Kleidung widmete und im Gästezimmer verschwand, nahm er langsam ein paar Schlucke aus der Tasse. Wie die Suppe auch, wärmte der Tee von innen, nur auf noch eine etwas andere Art und Weise. Er blickte in den Dampf hinunter und beobachtete, wie die winzigen Wassertröpfchen sich von der Oberfläche lösten und in die Luft aufstiegen.
Die Kleidung könnte Zaire besser passen, aber immerhin sah er nicht aus wie eine Presswurst mit kurzen Beinen. Arrows Blick wanderte nur kurz über ihn, einen Moment länger blieb er an den beiden Notizbüchern in seiner Hand hängen. Das eine erkannte er wieder. In das andere begann Zaire am Tisch hineinzukritzeln, und da er dort die Kräuter sortiert hatte, ging Arrow davon aus, dass er eine Bestandsaufnahme machte. Das andere Büchlein interessierte ihn mehr, doch er fragte nicht danach.
"Gelten deine Regeln zur Gesundung nur für andere als dich oder bist du dir ganz sicher, dass es dir morgen wieder gut geht?", fragte er, statt die Frage des anderen zu beantworten. Er stellte die Teetasse weg und erhob sich. Langsam, um den Kreislauf zu testen und zu vermeiden, dass das Gepoche in seinem Schädel zu einem schmerzenden Galopp wurde. Seine Bewegungen wirkten im Anschluss sicher, als er zurück in den Flur ging und dort in den Taschen herumkramte, bis er den kleinen ledernen Beutel fand, den der Bräutigam ihm überreicht hatte.
Tatsächlich war er nicht verzweifelt genug, um in dem beschissenen Zustand von vorher sich großartig zu fragen, wie viel Geld nun in dem Säckchen war. Er brachte es zum Tisch, legte es auf eine der wenigen freien Stellen und zog das Band auf, das es verschlossen hielt, sodass eine große Öffnung entstand und man den Inhalt sehen konnte.
Er grinste schief. "Scheiße."
Silbermünzen, ein Ignid und ein Sanarid befanden sich im Inneren des kleinen Beutels. Eine beachtliche Summe für einen Bonus, selbst, wenn man ihn auf zwei Personen aufteilte. Arrows Bemerkung galt allerdings eher etwas anderem, das sich ebenfalls noch in dem Beutel befand. Er fischte ein winziges Säckchen aus durchsichtigem Stoff heraus, in dem sich grob zermahlene violette Pflanzenteile befanden.
"Weißt du, was das ist?"
Er hielt das Ding Zaire unter die Nase.
"Spaßkraut."
Eine Mischung aus Schnauben und Auflachen kam aus Kehle und Nase.
"Der Typ hat uns verdammte Drogen zugesteckt."



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168Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 7:41 pm

Zaire

Zaire

Er zuckte seufzend mit den Schultern, und sah auf, als Arrow seine stichelnde Frage stellte.
„Nein, tun sie nicht, aber ich bin nicht exakt flüssig, und muss einiges ersetzen. Von der Kleidung ganz abgesehen.“
Also wollte er es sich nicht leisten, Farasha so lange einzumieten. Er verlangte selten Geld für seine Dienste. Er handelte gegen Geschichten, gegen Gesellschaft, und gelegentlich Essen und ein Dach über dem Kopf. Nur hin und wieder nahm er bezahlte Job an, weil er sich irgendwie doch finanzieren musste. Entsprechend geizig ging er mit seinen Ressourcen um.
Scheinbar war Zaire zu mehreren Dingen gleichzeitig fähig, denn seine Feder begann wieder über das von Feuchtigkeit gewellte Papier zu kratzen.
„Ich werde mich ausruhen, wenn ich einen passenden Platz finde. Vielleicht lässt der Tempel einen gegen etwas Hilfe bleiben. Religiöse Einrichtungen haben für etwas immer Platz übrig.“
Er zuckte mit den Schultern. Immerhin war er nicht nur ein übernatürlicher Heiler, sondern auch zum Arzt ausgebildet. Er brauchte nicht unbedingt Magie, um zu helfen.
Und in der Küche konnte er auch anpacken. Man schlug sich eben durch.
Er sah auf, als Arrow herübertrat. Das flache Buch lag noch offen, und tatsächlich, eine Bestandaufnahme. ‚Thymian, Cears, Ingwer, Kurkuma, Estregas…‘ , zusammen mit Daten, Zahlen und gelegentlich kleinen Anmerkungen. An ein paar Stellen war die Tinte durch Feuchtigkeit ausgeblutet, aber alles war noch lesbar. Zaire hatte eine schöne, geschwungene Handschrift, die ordentlich auf den leeren Seiten stand.
Auch die Seiten des zweiten Buchs waren eng beschrieben. Daten waren zu erkennen, die als Überschriften dienten. Das Schriftbild war von Eintrag zu Eintrag unterschiedlich. Mal so ordentlich wie im anderen Handbuch, mal kaum lesbar- und mit einem leisen, dumpfen Laut wurde das Buch zugeklappt. Nicht nur Arrow mochte seine Privatsphäre – wobei er Arrow jetzt nicht vorwerfen konnte, sonderlich so stechen.
Auf Arrows Fluch wanderten seine Augenbrauen in die Höhe, und er nahm einen abwartenden Schluck Tee, damit Arrow sich erklärte.
Die Summe war wenigstens ordentlich. Zaire schmunzelte schwach, als er das Kraut erkannte. „Wie überaus freundlich von ihm. Sahen wohl aus, als könnten wir es gebrauchen.“
Er streckte die Hand aus, und schnappte Arrow das Zeug aus der Hand. Er roch vorsichtig daran, befühlte die Blätter durch den Stoff, und pfiff dann leise.
„Und es ist auch noch guter Stoff. Da war jemand in spendabler Laune. Das ist fast so viel wert wie das Geld, was beiliegt."



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169Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 8:10 pm

Arrow

Arrow

Arrow zog eine Augenbraue hoch, hüllte sich aber zunächst in Schweigen, da er Zaire kaum irgendwas vorwerfen konnte, wenn er kein Geld hatte. Der junge Mann hatte ihm geholfen und mit keinem Wort eine Gegenleistung verlangt, und Arrow hatte auch nicht direkt ein schlechtes Gewissen deswegen. Allerdings war er durchaus selektiv mit der kalten Schulter. Manchen rieb er seine Ignoranz fast schon passiv-aggressiv, anderen ziemlich deutlich, nicht unbedingt laut, aber durchaus schmerzhaft unter die Nase. Und wieder andere schlugen sich so gut, dass seine Schulter antaute. So oder so stand er nicht gern in jemandes Schuld. Das war bei Leuten, die er nicht mochte, sogar noch schlimmer, als bei jenen, die er mochte.
Er hätte die Gelegenheit gehabt, Zaire anzulügen und ihm zu sagen, dass ein Haufen Kleingeld in dem Beutel gewesen war, mit dem man für einen Tag seine Unkosten decken konnte. Aber er tat es nicht, und das nicht unbedingt, weil er sowieso keinen fetten Gewinn erwartete. Was das anbelangte, waren ihm schon so viele Geldsäckchen durch die Finger gegangen, dass er recht gut einschätzen konnte, ob es sich lohnte oder nicht, und hier hatte er eindeutig richtig getippt.
Nur nicht darauf, dass sich Drogen zwischen den Münzen und den Steinen verstecken würden.
Dass Zaire das eine Büchlein ja, das andere nicht zugeklappt hatte, war ihm natürlich aufgefallen, genauso wie ihm die saubere Handschrift auffiel, gegen die seine gleich doppelt so steil und unleserlich gewirkt hätte. Schriftzeichen gingen da besser.
"Scheint so", stimmte er Zaire zu. Fast ärgerlich, dass er das Zeug erst jetzt hervorgekramt hatte. Aber auch nur fast. Am Vormittag hätte das Spaßkraut wahrscheinlich nur dafür gesorgt, dass sein Bewusstsein völlig am Rad drehte. Auch jetzt war er nicht ganz sicher, was er davon halten sollte, sich damit zu berauschen.
Er vertrug Alkohol gut, obwohl er nicht regelmäßig trank. Und natürlich gab es unter den Gladiatoren der Feuerarena Zeug wie Spaßkraut oder sogar noch viel härtere Drogen, um alles ein wenig besser auszuhalten und auch ein wenig mehr Spaß zu haben. Aber er hatte nur ein paarmal was von den harmloseren Kräuterchen probiert, weil er wusste, was abhängig machte und was einen verdummen ließ. Oder was in einem Unfall resultieren könnte, nach dem man nur noch wusste, wie Sabbern ging. Zudem verlor er nicht gern die Kontrolle über sich selbst.
Aber das hier... Spaßkraut war eine weiche Droge, die Glücksgefühle generierte und dadurch Schmerzen blockierte. Es hatte keine aufputschende Wirkung, wenn man sich nicht gleich komplett damit zudröhnte...
Seine Finger schlossen sich locker, nachdem Zaire ihm das Säckchen aus der Hand geschnappt hatte.
"Wenn du es weiterverkaufst, bist du mit dem da zusammen deine Geldsorgen mehr als nur los." Er beäugte das Kraut und Zaire, während er sich ein paar Silbermünzen aus dem Geldbeutel herausfischte und den größeren Rest und die Steine, von denen beide einzeln noch mal so viel wert waren, darin liegen ließ. Er hob den Beutel an der Kordel hoch und warf ihn auf das zugeklappte Buch. "Das kannst du behalten. Ich stehe ungern in jemandes Schuld."



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170Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 8:32 pm

Zaire

Zaire

„Ich verlange nichts für meine Dienste. Du stehst nicht in meiner Schuld, denn ich fordere nichts dergleichen ein. Wir teilen die Münzen zur Hälfte auf.“
So etwas Scharfes hatte bisher nur einmal seinen Mund verlassen, nämlich, als Arrow gerade erst aufgewacht war, und sich gegen seine Behandlung zu sträuben schien, und hatte etwas finales.
Auch Zaires Blick war unerwartet kalt. Es war nicht wie beim Schmuck, nicht anders, aber der Wechsel war doch zu erkennen. Er würde garantiert seine Prinzipien nicht aufgeben, weil er ein paar Sachen zu ersetzen hatte. Die Hälfte würde vollkommen ausreichen. Er hatte seine Gründe, und für Arrows Gewissen würde er die nicht verraten. Aber genauso schnell war er wieder bei seinem normalen Gebahren. Es schien nicht so, als hätte er vor, das Thema weiter zu diskutieren, denn er sprach einfach weiter, während er ein paar Münzen und Steine aus dem Beutel fischte, um die Waage auszugleichen. Damit fertig schob er sie zu Arrow herüber, betont, ohne, dass er ihnen einen zweiten Blick schenkte.
„Die Drogen lassen sich zu Medizin verarbeiten, wenn man die Dosis richtig trifft, also werde ich die an mich nehmen… zumindest zu Teilen.“
Ein schwaches Grinsen huschte über sein Gesicht und er sah auf, eine Augenbraue gehoben.
Er hatte durchaus bemerkt, wie aufmerksam Arrow das Zeug beäugte.
„Du weißt, wie es wirkt?“, riet er ins mehr oder minder Blaue. Er wusste nicht, ob Arrow schon bekanntschaft mit solchen Mitteln hatte, oder nur neugierig war. „Wenn die Dosis niedrig genug ist betäubt es Schmerzen.“
Zugegeben, ihm war klar, es war nicht das allerschlauste, aber wenn er auf die Dosierung aufpasste, würde es niemanden umbringen.



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171Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 8:57 pm

Arrow

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"Es ist nicht für deine Dienste", erwiderte Arrow glatt und ohne mit der Wimper zu zucken. Auch sein Tonfall veränderte sich dabei und wurde scharf. Selbiges geschah mit seinem Blick, und auch, wenn die Augenfarbe nicht so markant war wie gelbgolden, war dennoch deutlich darin zu sehen, dass er nicht mit sich verhandeln ließ und ebenfalls Prinzipien hatte. Es gab vielerlei Gründe, warum er alles andere als der Ansicht war, das 50-50 eine gerechte oder angemessene oder überhaupt zu begründende Aufteilung war. Mal davon abgesehen kam Zaires Gehabe einer Beleidigung gleich.
Die Schärfe wich anders als bei Zaire nicht sofort wieder aus seinem Blick, der sich auch nicht von seinem Gesicht abwandte, als der andere in den Beutel griff und das, was er zum Ausgleich der Hälfte nicht behalten wollte, herausfischte und über den Tisch zu ihm schob.
Er rührte es nicht an. Stattdessen schob er sich die Münzen in seiner Hand seelenruhig in die Hosentasche. Als wollte er sie da lassen, wenn er schlief. Nicht.
"Ja", antwortete er und trat vom Tisch weg, um sich auf den Weg zurück zum Sofa zu machen. Er hatte lange genug herumgestanden und war zwiegespalten darüber, ob er sich mit einer weiteren Substanz die Schmerzen wegpusten wollte. Also wollte er nicht am Tisch stehen und es sich begrübeln. Zum Schlafen wäre es einfach zu verlockend, denn auch die Taubheit, die er von Zaires Schmerzmittel gespürt hatte, war nicht das Gelbe vom Ei. Seine eigenen Schmerzmittel wirkten anders, dafür waren sie nicht so stark.
An einer Pfeife würde es nicht scheitern. Rikka hatte in ihren Schubladen genug Kiseru rumfliegen.



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172Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 9:09 pm

Zaire

Zaire

Zaires Augen verengten sich weiter, aber dieses Spiel konnte auch er spielen. Er rührte die Münzen nicht an, und jetzt lagen sie verwaist und trostlos auf dem Tischrand, ohne Besitzer. So, wie die beiden drauf waren, würde das wahrscheinlich die Entschädigung für Arrows Kollegin werden.
„Nein? Für was den sonst? Wenn es nicht dafür ist, hast du auch keinen Grund, mich zu bezahlen.“
Er spürte, wie vager Kopfschmerz zurückkehrte. Verdammte Scheiße. Die Drogenidee wurde von Minute zu Minute sympathischer. Wer hätte gedacht, dass innerhalb weniger Minuten die Stimmung so sehr kippen konnte? Immer dieses verdammte Geld.
Seine Stimme war glatt, während er die geschenkten Drogen gegen das Licht des Feuers im Ofen hielt.
Zaire war durchaus vertraut mit Rauschmitteln, und auch das Zeug hier war ihm nicht fremd. Es gab es in vielen, verschiedenen Qualitäten, und hier hatten sie wirklich einen Gönner erwischt. Er trank gelegentlich in Gesellschaft. Drogen standen seltener auf seiner Karte, aber doch oft genug, dass er eine gewisse Erfahrung mitbrachte. Allerdings achtete er genau wie Arrow darauf, nicht in Abhängigkeiten zu geraten… er wusste gut, was das mit einem machte, und er hatte nun wirklich schon genug Probleme.
Die Geruchsintensität der Blätter verriet ihm, dass es für sie beide wahrscheinlich nicht mehr als zwei bis drei Blätter brauchte… wenn sie es schafften, dieses leidige Thema zu begraben. Schnaufend nach er noch einen Schluck Tee.



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173Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 9:30 pm

Arrow

Arrow

Arrow antwortete nicht sofort auf Zaires dreiste Behauptung und die vorangestellte Frage, sondern zog die Wolldecke wieder über sich und die Beine, die er erneut auf dem Sitzpolster platzierte. Mittlerweile war ihm wieder kalt und er hatte seine Gesichtszüge gerade noch im Griff, als er sich dämlicherweise erst anschließend zum Wohnzimmertisch vorbeugte, um die Teetasse wieder an sich zu nehmen, und das ziemlich wehtat.
"Du hast Arbeit erledigt, für die ich bezahlt werde", sagte er schließlich. Seine Stimme klang nicht mehr ganz so scharf, dafür lag nun Nachdruck darin. Ein simpler Satz, der für ihn so ziemlich alles an seiner Handlung erklärte und keiner näheren Erläuterung bedurfte. Es war nicht so, als wäre der kleine Sack Silbermünzen seine Entlohnung. Es war nur ein Bonus. Er erhielt Arbeitslohn von der Agentur. Er erhielt Extrazahlungen, je nachdem, was für einen Auftrag er zu erledigen hatte. Der Bonus war nur das Trinkgeld. In diesem Fall ein großzügiges Trinkgeld, aber es war nicht das Geld für seine Tätigkeit.
Zaire hatte ihm bei diesem Auftrag geholfen, ohne dass er es müsste, ohne dass er einen Nutzen davon hatte. Im Gegenteil, er hatte einiges abbekommen, und das nicht oder nicht nur dank der vorangegangenen Heilung, die ausschließlich das waren, was Arrow unter einem Dienst verstand. Natürlich spielte auch hier seine Dankbarkeit eine Rolle und vielleicht rechnete er die Heilung ja doch auch in seine Gleichung mit ein, aber... Sie gab nicht den Ausschlag.
"Ich lasse mich nicht für etwas bezahlen, das jemand anderes getan hat."



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.U.n.r.A.v.e.L.

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174Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 9:55 pm

Zaire

Zaire

“Das ist bescheuert”, stellte Zaire trocken fest. “Ich habe mitgeholfen, ja, und deswegen knöpfe ich dir einen Teil des Bonus ab, aber es ist nicht so, als hätte ich den Auftrag für dich übernommen.”
Zaire sprach weiter normal, aber ein gereizter Unterton kam mit, ohne dass er es ganz beabsichtigte. Das lag zu Teilen an Arrow selbst, aber zum anderen an dem unangenehmen Gefühl, das ihm der Gedanke, zu viel bei sich zu haben. Mehr, als er brauchte. So, als würde irgendetwas unter seiner Haut kriechen. Seine Migräne verstärkte sich weiter, hämmerte jetzt dumpf mit seinem Herzschlag in seinen Schläfen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der Schmerz weiter wanderte und sich vervielfachte, wenn er das jetzt nicht zu Ende brachte. Er rief sich zur Ordnung, und atmete durch. Ruhig. Das brachte ihn jetzt auch nicht weiter.
Jetzt, da Arrow wieder weg war, wurde das Buch wieder aufgeschlagen, und er kritzelte einen weiteren Stichpunkt hinzu.
‘Auch nach Einnahme nach Verausgabung reizbar’.
Seine Kiefer verkrampften sich beim Blick auf die Bustaben, die ihm da entgegenstarrten, und ihm die Fakten präsentieren, die er nur ungern einsehen wollte.



~°~

What comes after the words you said?
They knocked us from our high
I always thought we'd have another life.

~°~

175Wer Wind sät, wird Feuer ernten - Seite 7 Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mo Okt 16, 2023 10:07 pm

Arrow

Arrow

Zum wiederholten Male schnaubte er.
"Du bist bescheuert." Er glarte aus dem Augenwinkel zum Tisch hinüber und zu Zaire, der ihm mit seiner Einstellung doch ein wenig auf den Piss ging. Vor allem schien er überhaupt nicht verstanden zu haben, was Arrow meinte. Doch es war nicht seine Art, den Leuten jedes einzelne seiner Worte zu erklären.
"Leck mich." Er warf seinem Tee einen gereizten Blick zu, bevor er noch einen Schluck davon nahm. Unverständnis beruhte hier wohl auf Gegenseitigkeit, nur dass er keinerlei Ahnung zu den Hintergründen auf Zaires Seite hatte. Eventuell hätte es ihm ermöglicht, seine Ablehnung zu akzeptieren. Aber nun, sie ließen sich beide nicht hinter die Stirn schauen - das hatte eben Vor- und Nachteile.
Zaire war dazu übergegangen, weiter in sein Buch zu kritzeln. Das rauchbare Schmerzmittel befand sich weiter auf dem Tisch und Arrow begann sich zu fragen, wie lange Zaire eigentlich noch dort sitzen wollte, statt sich wieder hinzulegen. Er leerte nach und nach die Tasse und beugte sich erneut vor, um sie wieder abzustellen. Diesmal war er auf die Schmerzen im Brustkorb besser vorbereitet. Hatte die Erfahrung ja eben gerade erst gesammelt.



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