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Wer Wind sät, wird Feuer ernten

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1Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mi Sep 20, 2023 8:32 pm

Arrow

Arrow

Das Wetter war seit Tagen gut gewesen. Ungewöhnlich für Mitte Oktober, wenn der Sommer sich endgültig verabschiedet hatte und der Winter sich bereit machte, die Türen einzutreten. So ungewöhnlich, dass man dem Braten nicht trauen konnte, aber hey - es war eilig und Arrow wurde nicht für gemütliche Ausritte bezahlt.
Nun. Das Wetter war seit Tagen gut gewesen.
Seit er aus der kleinen Siedlung, die geschützt und versteckt zwischen einigen Hügeln lag, wieder aufgebrochen war, waren die Schäfchenwolken am Horizont zu heranpreschenden grauen Wollmammuts geworden und es hatte aufgefrischt.
"War ja klar", fluchte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hindurch, als das große dunkle Pferd unter ihm die Hinterhand herumwarf und zurückwich, weil der aufkommende Wind es schreckhaft machte. Vielleicht sollte er Gordons Angebot doch noch irgendwann annehmen und Gavotte durch einen Vierbeiner ersetzen, der ein Fels in sturmgepeitschter Brandung blieb und nicht bei jeder Windböe Gespenster sah.
Wow, seine Laune war im Arsch.
Und das alles für einen Sack voller Edelsteine. So ungefähr. Die Sylphe hatte ihm eine mit Samt ausgekleidete und gut gepolsterte Schatulle ausgehändigt, eingepackt in Papier, verstaut in einem Paket und dann auch noch in einem Sack verschnürt. Er hatte sich davon überzeugt, dass der Schmuck echt und vollständig war. Er trug gerade Diamanten im Wert von gefühlt halb Anan mit sich herum. Und dann musste es auch noch schnell gehen, weil der Käufer mit dem Zeug pünktlich zu seiner Hochzeit kommen wollte. Sollte er sich das nächste Mal gefälligst eher um den Brautschmuck kümmern, verdammt noch mal!
"Wenn du diese Sache zuverlässig erledigst, Kagawa... Dann leg ich einen Bonus obendrauf und ich verrate dir ein kleines Geheimnis..."
Gordons Stimme in seinem Kopf, die nun vom ersten Donnergrollen übertönt wurde, war nicht besonders hilfreich. Von diesem Auftrag hing einiges ab. Er war ganz eindeutig für den Verlust dieser Ware nicht ausreichend versichert. Und er wusste immer noch nicht, was ihn geritten hatte, sich darauf einzulassen.
Das gute Wetter.

Zehn Minuten später begann es zu schütten. Der Regen kam nicht von oben, er kam von vorn und hatte Arrow, den Gaul und überhaupt alles andere binnen weniger Augenblicke komplett durchnässt. Weit und breit nichts, das Schutz bot, wenn man mal großzügig missachtete, dass da oben auf dem Hügel ein kleiner Baum stand.
Arrow mochte Stürme ja, aber er betrachtete sie bei diesen Regengüssen und den durch die tiefhängenden Wolken zuckenden Blitzen dann doch lieber von drinnen. Unter seiner Haut prickelte es und er war unruhig. Mittlerweile war er abgestiegen, weil Gavotte das sonst für ihn erledigt hätte. Sie wollte sich kaum vorwärts bewegen und hatte ihn zweimal wegen eines Blitzes oder Donnergrollens schon fast umgerannt. Es war nervtötend, ihm war arschkalt.
Und dann war da dieses Etwas, das durch die Luft flog. Durch die dräuende Gewitterzelle über ihnen und den gleißenden Blitz war es nicht rechtzeitig zu erkennen. Es traf ihn genau am Arm, der die Zügel hielt, und schlug ihm wirbelnd gegen den Kopf, brach ihm die Speiche glatt durch und riss, glücklicherweise etwas abgebremst, eine bilderbuchmäßige Platzwunde an seiner rechten Schläfe.
Ein Ast. Ein verfluchter, scheiß Ast.
Aber er verlor schon das Bewusstsein, landete auf der Schulter - und der verdammte Gaul war schon über alle Berge, als er auf dem Boden landete und fürs Erste alles schwarz wurde.
Übrigens stürmte Gavotte nicht davon, ohne die wertvolle Fracht zu entführen. Oder ohne Arrow auf den Brustkorb zu treten. Wahrscheinlich hatte er großes Glück, dass Brustbein und Rippen den größten Schaden verhinderten. Der Preis dafür war allerdings nicht nur eine gebrochene Rippe.



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2Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mi Sep 20, 2023 8:45 pm

Zaire

Zaire

Zaire presste die Kiefer zusammen und blinzelte in den strömenden Regen, der ihm vom fauchenden Wind wie Eissplitter in die Haut stachen.
Er war ebenfalls vom Sturm auf dem kalten Fuß erwischt worden, und hatte von seinem Pferd abgesessen, bevor das durchgehen konnte. Stattdessen führte er das Tier neben sich her, eine Hand an seinem grauen, durchnässten Hals. Er spürte den hektischen Atem und das Zucken des Tieres, die angelegten Ohren. Er murmelte ihm gerade beruhigende Worte zu, um es davon abzuhalten, in Panik zu verfallen.

Auf der Suche nach etwas, was man als Windschutz in dieser verfluchten Einöde benutzen könnte kämpfte er sich durch den Schlamm, den Kopf gesenkt, in der Hoffnung, so wenigstens nicht ins nächste Erdloch zu stürzen, während die Gräser nass an den Boden gedrückt wurden.
Beinahe hätte er das Bündel am Boden einer Senke übersehen. Beinahe. Die bunte Haarsträhne vom schwarzen Schopf fiel aber im gräulich-braunen Schlamm auf wie ein weißer Fleck auf dem besten Hemd. Komplett unpassend.

Zaire kniff die Augen zusammen, und rutschte die Senke herunter, zerrte sein scheuendes Pferd hinter sich her. Der Fremde war halb unter einem Ast begraben. Zaire seufzte, schüttelte den Kopf, und begann, den Mann aus seiner misslichen Lage zu befreien.
--------------------
Nachdem Zaire den Mann auf seinen unwilligen Gaul bugsiert hatte, suchte er nach etwas was als Unterschlupf durchging, und wurde in einer überhängenden Senke fündig, wo er sein vorübergehendes Lager aufschlug.

3Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mi Sep 20, 2023 9:26 pm

Arrow

Arrow

Der Regen hatte den Boden derart durchnässt, dass kein Gras den Schlamm von der ebenfalls klatschnassen Kleidung abhalten konnte. Haar und Gesicht wurden auch nicht davon verschont, nur der Sarashi, der dünne hellgraue "Verband" um Arrows Hals, bekam nur einen kleinen Spritzer ab.
Die Platzwunde am Kopf blutete ziemlich stark, wie Verletzungen im Kopfbereich es nun einmal so an sich hatten. Das meiste davon lief in sein Haar, der Rest am Kiefer hinunter und zum Nacken und wurde vom Dreck und dem Regen verschmiert.
Davon, dass jemand auftauchte, ihn herumdrehte und anschließend auf einen Pferderücken lud, bekam er nichts mit. Einem aufmerksamen Retter oder jemandem, der Erfahrung mit Körpergewicht hatte, mochte auffallen, dass er selbst für einen Mann seiner recht schlanken Statur und der Größe zum Trotz nicht besonders schwer war. Andererseits war er immer noch lebloses Gewicht, das es auf ein Pferd zu heben galt - leicht war das nicht unbedingt. Unter seiner Kleidung konnte man die verletzte Schulter und den lädierten Brustkorb nicht sehen. Die dunkle Haori, die er über dem Shirt trug, verbarg beides zu sehr. Der rechte Arm hingegen hatte eindeutig etwas abbekommen, denn die weiten Ärmel der Jacke waren verrutscht und eine Beule gab Hinweise auf den Bruch auf der Hälfte des rechten Unterarms.
Wegen der Verletzungen am Brustkorb war es nicht ganz so gut, dass er darauf lehnte und der Pferdekörper unter ihm schaukelte und die Erschütterungen jedes Schrittes durch ihn liefen. Es half allerdings auch dabei, dass er schneller wieder zu sich kam, als wenn man ihn im kalten Regen einfach hätte liegenlassen. Außerdem war ihm ziemlich schlecht von der Gehirnerschütterung und dem Geschaukel unter ihm. Und ihm tat ... so ziemlich alles weh.
Jeder Atemzug fühlte sich so an, als würden seine Lungenflügel sich gegen Messerspitzen drücken. Der Arm stach. Sein Schädel dröhnte. Die Schulter pochte. Und sein Hüftknochen tat es auch. Dass es noch regnete und das Unwetter nicht vorbei war, bemerkte er hingegen nicht. Er schaffte ein Blinzeln.
Und als er das nächste Mal die Augen öffnete, lag er irgendwo am Boden. Die Welt schaukelte nicht mehr, aber die Schmerzen hatten kaum nachgelassen. Er war immer noch benommen, ihm war schwindelig und sein Kopf brauchte ewig, bis er erkannt hatte, dass er immer noch draußen irgendwo war, jetzt aber geschützt vor dem Regen und dem Wind. Und er war auch nicht alleine. Das Pferd sah er nicht, dafür einen ebenfalls ziemlich durchnässten jungen Mann, als er gaaanz langsam den Kopf drehte. Und sofort das Gefühl hatte, gleich kotzen zu müssen.



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4Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Mi Sep 20, 2023 9:46 pm

Zaire

Zaire

Nicht nur geschützt sondern auch… trocken. Und warm. Ein Feuer knisterte ganz in seiner Nähe, und obwohl er jetzt oberkörperfrei dalag, schien der kalte Zug der Luft und des Windes nicht bei ihm anzukommen. Selbst sein Haar war fast trocken. Unter ihm lag der Reisemantel des Fremden, und Zaire hatte Arrows Jacke dafür benutzt, um sie als Kopfstütze zusammenzurollen. Auch der „Verband“ um seinen Hals musste weichen.
Der junge Mann beugte sich über ihn, tastete vorsichtig seinen Oberkörper ab, die Augenbrauen zusammengezogen. Das Haar hing ihm feucht ins Gesicht, schien in einem halbherzigen Versuch zusammengebunden, damit es nicht in die Augen hing. Vermutlich war es für Arrow gerade noch etwas viel aufzunehmen, aber das sanfte Glimmen von goldenen Augen stach dann doch durch einiges an Nebel im Kopf. Neben dem Geruch nach Sturm und Wind roch es nach Leder, verschiedenen, stechenden Kräutern und ein wenig nach Pferd.
Asukas Arm fühlte sich steif an. Er pochte noch immer dumpf, aber falls er versuchen sollte, ihn zu bewegen, sollte er fehlschlagen. Geschient.
Die warmen Finger tanzten über seine Rippen, pressten zwischendurch auf die Haut. Der Fremde schien noch nicht bemerkt zu haben, dass Asuka wach wach war – bis Arrow den Kopf drehte. Es schien so, als wäre der junge Mann überaus aufmerksam für solche Bewegungen, denn er ließ von seinem Oberkörper ab, und eine Hand hielt ihn davon ab, diesen Spaß weiter zu versuchen.

„Hey, He. Ganz ruhig. Nicht bewegen. Du hast mit einer hohen Wahrscheinlichkeit `ne Gehirnerschütterung, ich will nicht, dass du uns unseren Unterschlupf vollkotzt.“

Ein Gesicht schob sich ins schummrige Sichtfeld. Dunkle Haut, helle Augen, prüfender Blick. Er spricht bestimmt, aber ruhig, und in gedämpfter Lautstärke, um keine Schmerzen zu verstärken.

„Willkommen zurück unter den Lebenden. Wärst fast in ner Pfütze ersoffen.“ Und dazu ein freches Grinsen.

5Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Do Sep 21, 2023 7:49 am

Arrow

Arrow

Der Wind war außerhalb eines … Lagers geblieben, auch der Regen fiel ihm nicht mehr ins Gesicht und anstelle der kalten, klammen Luft war es hier wärmer. Und er war nicht mehr komplett nass wie nach einem Bad mit Klamotten.
Nun ja, der Wind war nicht komplett weg. Er war immer noch zu spüren, und genauso wie sein Bewusstsein, wurde auch der schwache Lufthauch wieder wach, der Arrow stets umgab und meist sanft an seinen Haarsträhnen zupfte oder an den Ärmeln. Die waren nun allerdings weg. Jemand hatte ihm die Oberbekleidung ausgezogen und damit neben der ein oder anderen silbernen Narbe auf seiner Haut auch zahlreiche blaue Flecken freigelegt. Eine nach außen gebrochene Rippe hatte es sogar fast durch die Haut geschafft. Seine Schulter war dunkelviolett und am Hosenbund konnte man auf derselben Seite einen ähnlichen Fleck am Hüftknochen erkennen, der jedoch halb unter der Hose verschwand.
Nicht nur unter der Kleidung, auch unter dem Sarashi war eine Narbe zum Vorschein gekommen, die sich um seinen Hals legte wie ein dorniges, silbriges Halsband. Zum Glück des Fremden hatte Arrow noch nicht bemerkt, dass man sie sehen konnte. Er hatte gerade andere Probleme.
Er zuckte zusammen, als der Mann die Hand an seinen Brustkorb presste. Die anschließend in seinem noch recht eingeschränkten Sichtfeld auftauchenden goldfarbenen Augen in dem braunen Gesicht konnten leider nicht zur Schmerzlinderung beitragen. Die frechen Sprüche erst recht nicht, was nicht nur daran lag, dass sie verzögert ankamen.
"Wo’s das Pferd?" Seine Stimme klang noch verwaschen und dünner als sonst, aber es war an den hellbraunen Augen deutlich zu erkennen, dass sein Bewusstsein sich wieder zusammenraufte und auf Funktionieren umschaltete.
Moment, was war noch mal passiert?



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6Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Do Sep 21, 2023 1:04 pm

Zaire

Zaire

Als ungewöhnliche Luftzüge seine Finger umspielten, zog Zaire die Augenbauen zusammen, runzelte die Stirn musterte abwechselnd seine Finger und Arrow – zumindest für eine Sekunde. Dann wandte er sich wieder den Verletzungen zu. Die Rippe sah übel aus. Den Blutfluss am Kopf hatte er schon gestoppt, aber bei der Rippe musste er schnell ran. Wieder begab er sich an den Oberkörper, und Arrow kann eine ungewöhnliche Wärme spüren, die von den Fingern auf der Haut in seinen Körper fließt – nicht unangenehm. Es wirkt eher so, als würde die Wärme sich um seine massakrierten Nerven und Muskeln legen, und den Schmerz lindern. Es fühlte sich an, als würde er sich von Innen heraus langsam milde ausbreiten. Vielleicht blieb die Kälte des Regens deswegen fern.

„Pferd? Deins ist wahrscheinlich über alle Berge. Ich habe keins gesehen, als ich dich aus dem Schlamm geholt habe. Hatte aber auch Glück, dich überhaupt zu sehen. Sind jetzt nicht die besten Bedingungen zum Viecher finden.“
Zaire konzentrierte sich jetzt wieder vollkommen auf die Arbeit vor ihm, aber es wirkte so, als könnte der Fremde seine Aufmerksamkeit aufteilen. Er erwartete nicht, dass Arrow direkt wieder funktionierte, und Leute, die etwas an den Kopf bekamen, hatten ihre Prioritäten meist eh nicht ganz auf der Reihe.
„Aber du hast gerade sowieso ein paar andere Baustellen… ich muss deine Rippen richten, bevor ich sie zusammenflicken kann.“
Er warf wieder einen Blick zum Gesicht, dass ihn vernebelt anstarrte. Der Typ war offensichtlich noch nicht ganz in der Realität angekommen. Wahrscheinlich besser so.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass du wieder so schnell aufwachst… ich kann dir Schmerzmittel und was zum beißen anbieten – oder ich kann dich wieder schlafen schicken.“
Wenigstens etwas Unverschämtheit weicht aus der Stimme. Stattdessen spricht Zaire jetzt ganz nach den Fakten. Konzentriert.
In Arrows verschwommenes Sichtfeld traten verschiedene Umrisse. Ein paar Meter entfernt der Übergang ins offene Feld. Ein Blitz zuckte durch den Himmel, und legte alles in ein geisterhaftes Licht, der Donner folgte keinen Moment später. Das Feuer legte alles in ein wärmeres Ambiente, und obwohl der Platz um Arrow frei war, lagen in der Reichweite des Fremden einige Taschen, Gegenstände und auch ein nasser Haufen an Kleidung.

7Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Do Sep 21, 2023 5:37 pm

Arrow

Arrow

Scheiße.
Der Gaul war weg. Der verdammte Gaul war weg und mit ihm ein Vermögen!
Der sachte Windzug in seinem Haar wurde stärker und in den sowieso schon lädierten Körper trat plötzlich Spannung, als der Adrenalinspiegel von 0 auf 180 schoss. Er hatte nicht viel für die zur Vernunft anhaltenden Worte des Fremden über, der ihn betatschte und ihn vor dem Tod bewahrt hatte, indem er ihn hierher schleppte und schützende Stoffbahnen über ihm aufschlug. Das einzige, was verhinderte, dass er sich aufsetzte, waren die höllischen Schmerzen, die seine Brust in eisige Krallen nahm und gegen die das Adrenalin nicht ankam, als seine Bauchmuskulatur sich spannte, weil er hochkommen wollte.
Mit einem schmerzerfüllten Ächzen gab er nach und drückte den Kopf in den Nacken.
"Scheißescheiße-Scheißee", zischte er, doch anders als man meinen könnte, bezog sich dieser Fluch nicht nur auf die schmerzhaften "Baustellen" überall. Nun... Natürlich auch auf die. Aber er hatte schon so oft mit irgendwelchen Verletzungen und Schmerzen rumgelegen, dass seine Schmerzgrenze definitiv viel höher lag als bei anderen. Vielleicht einer der Gründe, weshalb er schon wach war. Dennoch schrumpfte sein Sichtfeld wieder zusammen und er schnappte einmal nach Luft, möglichst bemüht darum, nicht zu tief in die Lunge zu atmen.
Aktuell sah er offensichtlich nicht so ganz ein, dass er nicht mal mit starken Schmerzmitteln einfach herumlaufen sollte. Eine Antwort auf seine Fragen bekam der Fremde trotzdem nicht.



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8Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Do Sep 21, 2023 5:52 pm

Zaire

Zaire

Selbst wenn Arrow nicht gerade aus einem zusammengewürfelten Haufen von massakrierten Teilen bestanden hätte, die Hand, die sich jetzt flach auf sein Brustbein drückt, hätte seine Versuche sich aufzurichten auch so im Keim erstickt. Der Heiler hat sich wenigstens eine Stelle gesucht, die relativ unversehrt geblieben ist. Oder sind die Blutergüsse verschwunden?

„Was genau ist an „Nicht bewegen“ immer so schwer zu verstehen?“
Ein Hauch von Entnervtheit schleicht sich in die Stimme des Fremden, und er stößt leise Luft aus. Kurz schweigt er, ruft sich zur Ordnung, und mustert seinen Patienten prüfend. Er drückt ihn weiter herunter, als würde er noch einmal genauer erläutern wollen, dass Gegenwehr nicht toleriert werden würde. Die andere weicht, und mit ihr ein ganzes Stück der ruhigen Wärme, die sich in Arrow ausgebreitet hat. Er greift hinter sich, ohne auch nur hinzusehen.

„Du wirst dich jetzt auf der Stelle beruhigen und mit diesem Schwachsinn aufhören, oder ich nocke dich aus. Ich habe dich nicht Ewigkeiten durch den Regen geschleppt, damit du dir mit einer Rippe die Lunge abstichst und an deinem Blut erstickst.“
Er musterte Arrow noch einmal eine Sekunde, biss die Kiefer zusammen, und meinte dann doch noch.

„Letzte Chance. Schmerzmittel oder Schlaf. Wenn du mir jetzt keine Antwort gibst, entscheide ich für dich.“

9Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Do Sep 21, 2023 6:20 pm

Arrow

Arrow

Wahrscheinlich war es Glück für den Fremden, dass Arrows Laune zwar schon kurz nach dem Wachwerden sagen konnte, wie beschissen er das alles hier fand, er aber eigentlich gar keine Kraft oder Kontrolle über seinen Körper hatte, um ein großes Theater daraus zu machen. Er konnte ziemlich unangenehm werden, wenn er sich schlecht behandelt fühlte - oder er etwas dagegen hatte, dass man ihn anfasste. Nun, ein Teil von ihm hatte schon erkannt, dass ihm kaum anderes übrig blieb, als sich in sein Schicksal zu ergeben, denn der junge Mann war nicht der einzige, der vermutete, dass seine Rippen ihn erdolchen würden, wenn er zu viele unbedachte Bewegungen machte.
Jeder Atemzug schmerzte. Die Hand auf dem Brustbein schon weniger, und das obwohl Gavotte draufgetreten war.
Ein Zittern ging durch seinen Körper, als die bisher von ihm nicht aktiv wahrgenommene Wärme aus seinen Gliedern wich. Dafür, dass es ihm echt scheiße ging, konnte er allerdings schon ziemlich böse dreinsehen.
"Schmerzmittel", knirschte er schließlich, und dabei war deutlich zu sehen, wie anstrengend das Atmen für ihn war. Er würde sich von einer fremden Person sicher nicht freiwillig abschießen und sie freiwillig bestimmen lassen, was sie währenddessen mit ihm anstellte. Dafür kannte er den Typen definitiv nicht gut genug. Natürlich hätte er ihn einfach liegenlassen können, wenn er keine guten Absichten hatte, aber seine Ablehnung gegenüber dieser Art der Interaktion rührte auch nicht aus der Sorge, beraubt zu werden. Der einzige Wertgegenstand, den er bei sich trug resp. nun unerreichbar weit weg hier in diesem Unterschlupf herumlag, war sein Katana.



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10Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Do Sep 21, 2023 6:32 pm

Zaire

Zaire

„Gut.“ Zaire griff noch einmal an seiner Seite um, und zückte eine kleine Glasflasche, flitschte den Deckel von dem Glas. „Danke.“ Das Wort wurde unterschwellig betont, ganz nach dem Motto ‚Warum nicht gleich so?‘

Nachdem Zaire sich sicher war, dass Arrow keine dummen Faxen anfangen würde, nahm er auch die Hand vom Brustkorb, und stützte stattdessen langsam Arrows Kopf etwas nach, um ihm das Trinken zu erleichtern. Die Tinktur roch scharf nach Kräutern und etwas süßlichem, was nur schwer einzuordnen ist.
Die Bewegung war vorsichtig, damit kein großer Schwindel ausgelöst wurde, auch als die Finger des Fremden ihn berührten, scheint auch ein Stück davon einfach… zu verschwinden. Stattdessen wieder diese Wärme.

„Du hast mehrere gebrochene Rippen, eine halbe Fraktur am Hüftknochen, einige Prellungen und einen sehr üblen Schlag am Kopf abbekommen. Dein Brustbein sah auch nicht gut aus. Eine Fraktur am Schädel gibt es zum Glück nicht. Um die Gehirnerschütterung kümmer ich mich, wenn du nicht mehr atmest als würde dir ein Fels auf der Brust liegen.“

Vielleicht würde der Typ kooperativer bleiben, wenn er ihn etwas über den Prozess aufklärte.
Der böse Blick wurde anscheinend ignoriert. Entweder war der fremde Taub fr solche Drohungen, oder es war ihm sehr egal – aber auf der anderen Seite wusste er, wie unglaublich wehrlos Arrow gerade war.

„Ich schätze, das war dein Pferd?“ Wird sich erkundigt.

11Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Do Sep 21, 2023 7:13 pm

Arrow

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Keine Reaktion auf den Dank - der Unterton wurde aber durchaus wahrgenommen. Arrow hielt die Klappe und ließ zu, dass der Fremde ihn am Hinterkopf und Nacken stützte, um den Kopf in eine Position zu bringen, aus der er trinken konnte, ohne dass ihm die Flüssigkeit übers ganze Gesicht lief oder er daran erstickte. Der Geruch biss ihm etwas in die Nase, aber er war wirklich Schlimmeres gewöhnt. Dagegen war das hier doch noch fast wie ein leckerer Schluck Saft.
Mittlerweile war er beisammen genug, um zu bemerken, dass von der Berührung des jungen Mannes etwas ausging. Nicht nur, weil die Wärme eben verschwunden war, sobald er mit der einen Hand losließ; auch der Schwindel in seinem Kopf ließ nach, obwohl dieser gerade bewegt wurde. Fast, als würde der Mann seine Aktionen heimlich dafür benutzen, Heilkräfte einzusetzen. Wie gut, dass er dafür nicht mit brennenden Händen zupacken musste.
Der lange Text, den er aufsagte, kam in seiner Bedeutung nicht gänzlich an. Aber das Wesentliche schon: Du bist ganz schön am Arsch. Ach ja, und der Gaul ist weg.
"Der taugt nur in die Wurst."
So oder so ähnlich ging das, wenn Gavotte doch mal bei Gordon oder Nawt vorstellig wurde.
Der Nebel lichtete sich etwas, weil das Schmerzmittel scheinbar nicht sehr lange zum Wirken brauchte. Das war ganz gut, um eine Frage gestellt zu bekommen, die er beantworten wollte.
"Ja..." Und ich muss sie unbedingt wiederfinden. "Sie fand das Wetter scheiße. Und den Ast auch." Vorsichtig atmete er durch. "Was ist mit ... dem Arm. Und der Schulter?, sprach er etwas bedächtiger weiter, um sich den Atem einzuteilen. Der Arm war geschient, die Schulter fühlte sich noch an, wie ein fremdes Körperglied. Ein fremdes, dumpf pochendes.



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12Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Do Sep 21, 2023 7:24 pm

Zaire

Zaire

Kooperation. Was für ein Traum. Vielleicht musste Zaire ihn doch nicht einfach schlafen schicken und machen, damit er in Ruhe arbeiten konnte.
Das Schmerzmittel brannte in Arrows Kehle, ließ ihm auch noch nach dem Schlucken einen scharfen Kräutergeruch in die Nase steigen, den man am ehesten von Kräuterschnaps kannte – aber verdammt, es wirkte. Dazu kam eine leichte Taubheit, aber gleichzeitig breitete sich die Wärme weiter im Körper aus, als würde sie mit dem Gebräu durch Arrows Adern fließen wollen. So kam es ihm zumindest vor, je länger das Zeug intus war.

„Speiche gebrochen. Schulter war ausgekugelt – jetzt nicht mehr. Dein Ästchen hat dich hart erwischt.“

Zaire ließ seinen Kopf langsam wieder auf die improvisierte Kissen sinken, und stellte die kleine Flasche weg. Er hatte Arrow nur ein wenig davon gegeben, das Zeug schien potent. Er drehte sich weg, und kramte nach etwas außerhalb von Arrows Sichtweite.

„Es geht jetzt gleich erstmal an deine Rippen… ich gebe dir etwas zum beißen.“
Kündigte er knapp an. Allerdings zog er als nächstes eine andere Flasche hervor. Entkorkte sie, und nahm selbst einen Schluck daraus. Danach wurde das Zeug wieder sorgfältig in der Tasche verstaut, und Zaire drehte sich zurück zu Arrow, ein Stück dickes Leder in der Hand. Wahrscheinlich, damit der Herr sich gleich nicht die Zunge abbeißen musste. Schien, als würde das nicht lustig für ihn werden.

13Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 7:52 am

Arrow

Arrow

Seine Miene verfinsterte sich erneut. Von wegen Ästchen. Hatte der Typ eigentlich eine Ahnung, dass selbst kleinste Gegenstände zu tödlichen Geschossen werden konnten, wenn der Wind stark genug war? Und das war kein kleiner Ast gewesen. Nun, er war froh, dass er wenigstens das einrenken der ausgekugelten Schulter nicht hatte miterleben müssen.
Nicht, dass der Rest besser war. Eine richtige Betäubung wäre wirklich ziemlich verlockend gewesen, aber nein. Es musste mit dem Schmerzmittel gehen, das sich in Rekordzeit in ihm ausbreitete und die eisigen Schmerzen eindämmte, sodass stattdessen wattige Wärme zurückblieb. Was für eine verdammt große Lüge fürs Hirn. Aber es half und machte die Situation erträglicher.
Er gestattete es sich, die Augen für einen Moment zu schließen, während der Fremde sich wegdrehte und nach irgendetwas suchte, was sich sowieso nicht in seinem Sichtbereich befand. Die Aussicht, jetzt einfach wieder einzuschlafen, war verlockend. Leider war das nur von den schwindenden Schmerzen und der Erschöpfung herrührendes Wunschdenken, denn erstens kam der schlimmste Teil noch und zweitens konnte das Pferd mit jeder verstreichenden Minute sich weiter entfernen. Oder von wilden Greifen zerfleischt werden. Oder bei dem Sturm da draußen genauso erschlagen werden.
Sofort war er wieder wacher und die Herzrate ging hoch.
"Nein", sagte er bestimmt, während sein Blick kurz einfing, wie der junge Mann einen Schluck Irgendwas zu sich nahm und ein Stück Leder für ihn bereit hielt. Er würde sich ganz sicher nichts in den Mund stecken. Dann verbiss er sich eher die Kiefergelenke oder schrie die Schmerzen eben raus, wenn es nicht anders ging. "Fang an, bevor ich’s mir anders überlege…"



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14Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 10:39 am

Zaire

Zaire

Zaire zog die Augenbrauen zusammen. Der vor ihm soff zum Frühstück eindeutig eine gehörige Ladung an Lack. Oder die Gehirnerschütterung hatte sein Hirn mehr zu Matsch gemacht, als auf den ersten Blick gedacht.

„Gut, aber wenn du dir die Zunge abbeißt, wirds nicht angenehmer. Es ist sicherer so, und wenn ich dich vergiften wollte, hätte ich dich auch gleich im Regen liegen lassen können.“ Warnte er knapp, und ließ das Leder wieder zu seinen Utensilien gleiten.
Auf den letzten Satz schwieg Zaire einen Moment. Er starrte Arrow einfach an, der Blick scharf. Er debattierte mit sich selbst, ob er das überhaupt mit einer Antwort würdigen sollte – aber als er den Mund wieder öffnete, war die Stimmlage noch immer ruhig.

„Sag jederzeit an, und ich kann deine Rippen auch genauso lassen, den Sturm aussitzen und weiterziehen. Es ist nicht so, als wäre _ich_ darauf angewiesen dich zusammenzuflicken. Viele reagieren wie du, wenn sie wehrlos sind, schon klar, aber ich will dir helfen, deswegen bin ich hier. Also reiß dich und dein Maul zusammen.“

Der Tonfall ist anders. Es liegt eine Betonung auf die Fakten darin, kühl. Nicht gebieterisch, aber es scheint mit einem Mal klar, dass Zaire sich nicht alles bieten lassen würde. Er hatte Grenzen. Aber trotzdem griff er schon über Arrow, legte die Hände auf seinen Brustkorb, und die wärme dort verstärkte sich, schlang sich um seine Knochen, schien abzutasten, ohne invasiv zu wirken.

15Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 11:10 am

Arrow

Arrow

Arrows Augenlider und die schwarzen Wimpern flirrten, als der junge Mann es für notwendig erachtete, ihn über seine Zunge zu belehren, und auch noch betonen musste, dass er ihn auch einfach hätte im Regen liegen lassen können.
Schon klar, verdammt noch mal!
Er sah wieder auf, da ansonsten zunächst nichts passierte, und stellte fest, dass der Fremde gerade nicht mehr so ruhig dreinblickte. Sein eigener Blick flackerte und er zwängte ein Schlucken zwischen die flachen Atemzüge, weil sein Mund sich trotz des Schlucks Flüssigkeit soeben ziemlich ausgedörrt anfühlte.
"Ich meine, bevor ich einen Rückzieher mache", erwiderte er, um das Missverständnis aufzuklären, und blinzelte wieder, als warme Hände sich auf seinen Brustkorb legten. Der Schmerz blieb fast aus, was wohl am Schmerzmittel und dem fehlenden Druck lag.
Er wusste selbst, dass er kaum in der Lage dazu war, die Hilfe des Mannes abzulehnen und trotzdem irgendwo anzukommen, und deshalb hatte er das mit seinen Worten auch gar nicht erst gemeint. Sondern, bevor er sich anders überlegte, sich doch noch von ihm abschießen zu lassen. Oder doch noch ein Stück Leder zwischen die Zähne zu klemmen und dabei einen Kotzreiz zu verspüren.
Natürlich durfte niemand von ihm erwarten, dass er das noch lang und breit erklärte – oder begeistert davon war, dass er sich von einem Fremden die Rippen richten lassen musste, ohne zu wissen, ob der Typ wirklich wusste, was er tat. Sein Urteilsvermögen war eingeschränkt und seine Nerven am Zerreißen. Also fang einfach an und bring’s hinter mich, verdammte Scheiße.



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16Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 12:27 pm

Zaire

Zaire

Daraufhin gab es keine Antwort mehr, warum auch immer. Vielleicht schien der Fremde auch schon konzentriert darauf, die Knochen zu lokalisieren. Zaire tastete noch ein, zwei Momente mit federleichten Fingern über den Brustkorb, bevor er sich der ersten Rippe zuwandte, die sich gefährlich nah an die Lunge verschoben hatte.
Die Finger verweilte an der Stelle, er korrigierte die genaue Position noch einmal.
„Drei, zwei, eins.“
Da der Typ bei Bewusstsein war, zählte Zaire herunter, damit Arrow sich gefasst machen konnte.
Dann knackte es. Das Geräusch und das Gefühl, dass sich in seinem Brustkorb etwas verschob, kam schneller bei Arrow an als der Schmerz – der zwar scharf und stechend kam, als sich die Rippe durch Muskelgewebe und Fleisch wieder in die richtige Position brachte, aber die allgegenwärtige Wärme schien ihn zumindest etwas abzuschirmen. Was nicht bedeutete, dass es in irgendeiner Art und Weise angenehm war.
Zaire würde Arrow einen Moment eine Atempause bieten, kontrollierte Gleichzeitig über die Wärme in seinem Körper auf magische Weise die Vitalfunktionen. Wenn er sich sicher wäre, dass Arrow stabil blieb, meinte er: „Du kannst jetzt atmen.“ Und dann wurde wieder heruntergezählt, und die nächste Rippe in Position gebracht. Der Prozess wiederholte sich noch zweimal, bevor Zaire die Hände von dem massakrierten Körper nahm, hinter sich griff und Arrow Wasser anbieten würde.

17Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 1:43 pm

Arrow

Arrow

Endlich hielt der Typ die Klappe. War vielleicht ganz gut so, da es Arrow unnötige Konzentration kostete, sich neben dem Zustand seines Körpers und dem verschollenen Pferd auch noch mit zu vielen Worten befassen zu müssen. Er verbrachte die Sekunden, in denen der junge Mann noch an seinem Brustkorb herumtastete, damit, möglichst tief zu atmen, so gut es eben gerade ging. Um sich zu sammeln und um die Sauerstoff-, Adrenalin- und Schmerzmittelkonzentration im Blut und im Kopf möglichst hoch aufrechtzuerhalten.
Und natürlich, um sich mental vorzubereiten. Eine verschobene gebrochene Rippe war nicht die schlimmste aller Verletzungen, aber Schönes gab es hieran auch nichts. Es würde wehtun, auch dem Schmerzmittel zum Trotz.
Die Zähne biss er aufeinander, um sich nicht wirklich noch die Zunge abzubeißen. Wer schon mal der Glückliche gewesen war, einen Knochen gerichtet zu bekommen oder ein Gelenk wieder eingekugelt, der wusste genau, dass das Warten auf den Moment ziemlich kacke war.
Als der Fremde herunterzuzählen begann, schloss er die Augen. Aber natürlich zuckte er trotzdem zusammen, als das Knirschen zu fühlen war. Dann folgte der Schmerz, der Oberkörper wölbte sich unkontrolliert, er verkrampfte sich und stieß einen Schmerzensschrei aus. Das Stechen wurde zu einem Brennen, dann zu einem dumpfen Pochen, über das sich die Wärme legte.
"Haa, schhh", ein unbestimmtes Zischen, das wie ein Fluch klang, kam von ihm, um der Anspannung Luft zu machen, die anschließend wieder tiefer in die Lunge einströmte. Ihm wurde heiß und der ihn umgebende Luftzug glitt unruhig über seinen Körper…
Aber er machte weiter mit – oder, um korrekter zu sein: Er ließ auch die anderen beiden Eingriffe wehrlos über sich ergehen. Nur die Schmerzenslaute und die Spannung in seinem Körper oder die von Reflexen herrührenden Bewegungen konnte er leider nicht verhindern. Und der Fremde musste sich ein paar recht unflätige Flüche anhören, auch wenn er nicht Gegenstand dieser wurde.
Er atmete heftiger und es fühlte sich nach der ganzen Tortur ein wenig so an, als säße sein Bewusstsein in einem fremden Körper, als es endlich geschafft war. Alles war etwas taub. Die Vernunft obsiegte diesmal direkt, sodass er keinen Versuch unternahm, sich selbst aufzusetzen, sondern das Wasser annahm und sich dabei helfen ließ, etwas davon zu trinken.



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18Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 2:58 pm

Zaire

Zaire

Kaum hatte Arrow etwas Flüssigkeit zu sich genommen, stürzte Zaire selbst ein wenig des Wassers herunter, und begann dann, die Heilung der Rippen anzuleiern. Knochensplitter verschmolzen wieder mit ihrem Ursprung, Mark und Substanz flossen wieder ineinander, Knochenhaut wuchs zurück über die gerissene Stelle, Nerven, Blutgefäße und Muskelgewebe, dass von den verschobenen Teilen verletzt worden war, wuchs zusammen.
Dort, wo Zaire arbeitete, intensivierte sich die die Wärme weiter, wurde aber nicht unangenehm. Außerdem schien es so, als wären Reflexe kein unbekanntes Ding für ihn. Er ließ sich weder von Bewegungen noch von Flüchen beirren.
Zaire hatte die Augen geschlossen, die Miene konzentriert, und blieb so eine ganze Weile – bis Arrows Brustkorb sich nicht mehr anfühlte wie eingestampft. Seine Muskeln schmerzten noch immer im Echo der Verletzungen, an die sie sich erinnerten, aber Zaire hatte die inneren Probleme beseitigt, wenn es nicht irgendwelche Prellungen waren, die er als nebensächlich erachtete. Ein hübsches Farbenspiel an grün, blau und Schwarz gab Arrows Oberkörper trotzdem noch her, aber wenigstens konnte er atmen.
Mit Zaires Berührung wich ein signifikanter Teil der Wärme von während der Behandlung, auch wenn das Schmerzmittel noch immer seinen Dienst tat.

Zaire nahm die Hände von Arrows Oberkörper und holte tief Luft. Dem Heiler stand Schweiß auf der Stirn, und einen Moment nahm er sich, um sich ein paar Haarsträhnen aus der Stirn zu fischen, die sich gelöst hatten, und sich dann mit zwei Fingern die Schläfe zu massieren.
„Ich würde mich noch um deine Gehirnerschütterung kümmern, danach sollte dein Körper eine kurze Pause bekommen. Wir sitzen wahrscheinlich eh noch eine Weile hier fest.“

19Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 4:47 pm

Arrow

Arrow

Nach dem Trinken kam er langsam wieder zu Atem. Durch das fragwürdige und auf Dauer alles andere als gesunde Gemisch in seiner Blutbahn brauchte es jedoch länger, bis auch das stumpfe, fremde Gefühl im Kopf nachließ. Gut möglich, dass dies auch mit der Gehirnerschütterung zusammenhing. Er starrte an die provisorische, schiefe Decke, auf die immer noch Regen herunterprasselte. Das Donnergrollen wurde aber langsam leiser und auch die Blitze zuckten seltener und weniger grell und nah über den Himmel.
Es war immer noch nicht durchgehend angenehm, was passierte, als der junge Mann sich wieder ihm zuwandte. Der Schmerz stumpfte aber langsam so weit ab, dass Arrow still blieb und nur hin und wieder eine leichte Regung über seine Züge huschte. Auf das Zucken des ein oder anderen Muskels an den Seiten hatte er keinen Einfluss. Hin und wieder fühlte es sich so an, als würde eine heiße Flüssigkeit sich um die gebrochenen Rippen oder über das beschädigte Gewebe legen und alles wieder miteinander verbinden. Als wären die ganzen Fasern plötzlich flüssig und formbar wie Glas. Nur dass das sicher nicht der Fall war und dass sich auch keine Flüssigkeit dort befand. Dennoch war offensichtlich, dass der Fremde ihn heilte.
Die Wärme und die Erschöpfung machten ihn müde, weshalb es nicht so einfach war, ihn zu beobachten, ohne dabei wieder an den Rand der Bewusstlosigkeit abzudriften. Offensichtlich war es ziemlich anstrengend, was immer der Mann tat. Bald stand ihm Schweiß auf der Stirn, sein Gesichtsausdruck wirkte nicht nur konzentriert, auch angespannt, und seine Atmung hatte sich verändert, während die von Arrow nun jene war, die ruhiger und tiefer ging.
Die einschläfernde Wärme verschwand, sobald er fertig war und die Hände zurückzog. Nicht ganz wie ein Eimer kaltes Wasser ins Gesicht, in dieser Situation aber ausreichend, um Arrow wieder etwas mehr zu wecken. Er sah ihm dabei zu, wie er sich die Schläfen massierte. Logisch, dass es ihn Kraft und Konzentration kosten musste, wenn er so eine schwere Verletzung mit Magie heilte. Den Heilern bei der Feuerarena war stets verboten gewesen, die Gladiatoren komplett zu heilen, das ging nur in Ausnahmefällen. Das hier war was anderes...
"Du kannst ruhig Pause machen. Ich beweg mich auch nicht", gab er zurück. Wahrscheinlich war es ein Wunder, dass er sich bei der ganzen Aktion gerade nicht übergeben hatte. Tatsächlich war da aktuell keine Übelkeit mehr. Gut fühlte sich sein Kopf trotzdem nicht an.



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20Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 5:17 pm

Zaire

Zaire

Zaire antwortete eine Sekunde nicht. Stattdessen rückte er näher ans Feuer, als wäre ihm die Wärme, die er an Arrow gegeben hatte selbst abhanden gekommen. Über dem Feuer kochte etwas, aber kein Geruch deutete auf Essen hin. Trotzdem stieg Dampf aus der Schale auf. Zaire nutze einen Holzgriff, um das Ding schnell vom Feuer zu holen. Die kochende Flüssigkeit darin war klar, und geruchlos – der Heiler kochte Wasser ab.
„Gleich, gleich… ich kenne meine Grenzen.“
Ein knapper Blick zu Arrow herüber. Wirkte, als hätte sich sein Patient wenigstens etwas eingekriegt. Gut.
„… Ich bin Zaire.“ stellte er sich letztendlich vor. Wenn Arrow langsam etwas mehr zu sich kam, konnte er auch wahrnehmen, dass er sich auf ziemlich engen Raum mit zwei Satteltaschen befand, die definitiv nicht ihm gehörten. Zaire griff in eine der beiden, zog etwas, was nach einer dünnen Decke aussah und deckte – wahrscheinlich zu Arrows Freude – seinen Oberkörper ab. Und wenn er einen genaueren Blick auf die Hände werfen konnte, die arbeiteten… eine war normal. Dunkle Haut, schwielig. Die andere war von hellen, flächigen Narbengewebe bedeckt. Die Haut spannte über den Fingerknöcheln, und es wirkte nicht so, als wären die Fingerabdrücke überhaupt noch wirklich erhalten. Stattdessen knackten die Gelenke so leise, dass es fast im regen unterging, als Zaire sie zurückzog und gedankenverloren schloss und streckte, ohne ganz hinzuschauen.
„Wenn du glaubst, du müsstest hier gleich alles vollkotzen sag Bescheid.“

21Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 7:13 pm

Arrow

Arrow

Die eigenen Grenzen zu kennen, war immer gut. Arrow hatte auch keine Lust darauf, dass der junge Kerl gleich über ihm zusammenbrach und sie die Rollen tauschten. Na ja, bis das passierte, musste sich wohl noch so einiges an seinem eigenen Gesundheitszustand ändern.
Er hatte den Kopf leicht gedreht, sodass er ihn in seinem Tun wenigstens so halb beobachten konnte, schwieg jedoch nun selbst einen Moment, nachdem er sich vorgestellt hatte. Arrow schätzte ihn ein paar Jahre jünger als sich selbst, wobei das immer schwer zu sagen war, sobald sich rausstellte, dass jemand magische Kräfte besaß. Er konnte genauso gut ein Mensch und jung sein wie irgendetwas anderes und steinalt.
"Arrow." Eine knappe Vorstellungsrunde. Mittlerweile fühlte es sich auch überhaupt nicht mehr nach einer Lüge an, sich mit diesem Namen vorzustellen. Wobei das schon immer nicht wirklich der Fall gewesen war. Es war jetzt sein Name und er hatte ihn nie gewechselt, um sich zu verstecken oder ihn als Decknamen zu benutzen. Dass sein Gegenüber genauso wenig mit seinem ursprünglichen Namen unterwegs war, konnte ja keiner wissen.
Tatsächlich wich ein wenig die Spannung aus seinen Schultern, als Zaire die Decke über seinen Oberkörper legte. Der Raum war beengt und das Feuer nah, an sich störte es ihn auch nicht, jemand anderem nackte Haut zu zeigen. Aber nachdem er ihn vorher angefasst hatte und Arrow mit Körperkontakt grundsätzlich zurückhaltend war, fühlte sich das gerade nicht schlecht an.
Ein Blick auf Zaires viel zu helle Hand holte das Bewusstsein hervor, dass er den Verband um seinen Hals nicht mehr trug, der sich sofort zu nackt anfühlte. Gut, dass er keine Verletzung am Nacken oder an der Kehle abbekommen hatte, denn jemanden da ranzulassen, wäre ein Problem für ihn gewesen. Da aktuell keine andere Möglichkeit bestand, bewegte er die linke Hand und schob den Saum der dünnen Decke hoch bis zum Kinn.
"Momentan nicht."
Da er nicht wollte, dass man ihn auf seinen Hals ansprach und er generell nicht neugierig in irgendwelchen Angelegenheiten anderer rumgrub, fragte er Zaire nicht nach seiner Hand und er glotzte auch nicht weiter darauf.



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22Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 8:08 pm

Zaire

Zaire

‚Wenn du nicht fragst, frage ich nicht‘. Ein hübsches, einfaches Abkommen, das wortlos geschlossen wurde. Zaire konnte nicht leugnen, dass ihm das in die Karten spielte. Natürlich waren die seltsamen Narben an Arrows Hals ihm aufgefallen, aber er hatte sich dagegen entschieden, nachzuforschen, nachdem er sich versichert hatte, dass Arrow nicht daran erstickte. Die Hand schmerzte. Vielleicht lag es an der Feuchtigkeit, vielleicht an der Kälte, die ihm jetzt in die Knochen ziehen wollte. Zaire kümmerte das ‚Warum‘ nicht. Er hielt die Hand einfach über die Schale mit dem heißen Wasserdampf, und hoffte, dass es die Beschwerden lindern würde.
„Gut.“ Wie zur Tarnung fächelte er einfach etwas Dampf von der Wasseroberfläche.
„Stammst du von hier? Ich will eigentlich zum Tempel hier in der Nähe, der Sturm hat mich etwas vom Kurs abgebracht, schätze ich.“ Er verzog den Mund etwas.
„Gibt hier nicht viel zum orientieren.“

23Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 8:30 pm

Arrow

Arrow

Der Luftzug, der um ihn herumglitt, hatte sich nach der schmerzvollen Behandlung nun langsam ebenfalls wieder beruhigt, sodass ein Teil des Deckensaums und ein paar Haarsträhnen das einzige waren, was ihn durch sachte Bewegungen verriet.
Zaire wedelte mit der Hand durch den aufsteigenden Dampf hindurch, ohne weiter etwas mit dem Wasser anzustellen oder sich wieder Arrow resp. seinem Kopf zuzuwenden, weshalb er sich nicht so sicher war, was das zu bedeuten hatte. Doch er fragte nicht. Zum einen, um Kraft zu sparen, zum anderen, weil er bisher gute Arbeit leistete und es zumindest in dieser Hinsicht keinen Grund zum Misstrauen gab.
Jeder Gedanke an Gavotte machte ihn immer noch etwas unruhig und es blieb dabei, dass er sich nicht lange die Ruhe gönnen wollte oder konnte, aber zumindest war er jetzt genug beisammen, dass er es aufgegeben hatte, den viel zu Unvernünftigen zu mimen. Er atmete den inneren Stress weg und übte sich in Geduld.
"Ja, ich wohne in Anan."
Es wäre nicht schwierig für ihn, sich zu orientieren, obwohl er erst seit anderthalb Jahren wieder auf Lasaliel lebte. Die Insel fühlte sich vertraut an. Außerdem war er darauf wirklich viel unterwegs.
"Ich muss dringend den Gaul finden", gab er nach einem Moment zu. "Ich muss pünktlich was nach Anan bringen." Wenn das nicht wäre... Vermutlich könnte er Zaire nach wenigen Momenten sagen, in welche Richtung er sich halten musste, wenn der scheiß Sturm nicht wäre. Aber eigentlich wollte er nicht mal warten, bis der Sturm sich gelegt hatte... Gavotte war irgendwo da draußen und mit ihr mehr als er jemals in seinem gesamten Leben an Werten verdienen würde. Und es gehörte nicht ihm. Wenn er es nicht ablieferte, war er nicht nur seinen Job los, sondern wahrscheinlich auch seinen Kopf. Auf die eine oder andere Art und Weise.



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24Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 8:46 pm

Zaire

Zaire

Zaire hob eine Augenbraue, und die Hand hielt inne.
„Du musst erstmal dafür sorgen, dass du meine Arbeit nicht wieder sofort verschrottest.“ Schließlich tauchte Zaire vorsichtig einen Finger ins Wasser, und befand es als nicht mehr zu heiß, um weiterzumachen.
„Am ehesten würde ich dich für mindestens ne Woche Ruhe verdonnern. Ich mache mir keine Illusionen, wirst du dich nicht dran halten, aber…“
Schnaufend zog er eine kleinere Tasche aus der Satteltasche, und rückte zurück zu Arrow zurück. Dann zog er ein Tuch aus der Wasserschale. Es dampfte vor sich hin, und Zaire drückte es nach ein paar Sekunden vorsichtig gegen Arrows Schläfe, da, wo die Wunde verbunden war. Er hatte die Tücher und das Wasser abgekocht, um das Infektionsrisiko zu minimieren, und begann jetzt, das getrocknete Blut mit dem warmen Wasser von dem Verband zu lösen, um ihn dann abzunehmen.
Trotz der scharfen Worte blieben die Hände geschickt. Aber Zaire sah nicht mehr taufrisch aus. Oder… vielleicht hatte er das auch nie getan? Schwer zu sagen, Arrows Wahrnehmung war ja nicht lange aktiv wieder da. Schatten gruben sich unter die schimmernden Augen, das Haar war noch immer feucht. Seine Hände schienen sauber, aber dafür fanden sich auf der Wange Schlammspritzer, auch am Kragen und Hals. Das Oberteil schien sauber, wahrscheinlich wurde der Rest von der Jacke abgefangen, dafür war es noch immer klamm. Zaire hasste die Kälte, die der Wind um Arrow ihm auf der feuchten Kleidung bescherte, aber gerade hielt er es für Strömungen, die irgendwo von außen aus dem Sturm kamen.

25Wer Wind sät, wird Feuer ernten Empty Re: Wer Wind sät, wird Feuer ernten Fr Sep 22, 2023 9:35 pm

Arrow

Arrow

Er blinzelte etwas länger und stieß die Luft etwas tiefer durch den Mund aus. War klar, dass Protest kam. Seine Lippen schlossen sich kurz, öffneten sich noch einmal, doch er entschied sich dagegen, etwas zu erwidern.
Er konnte später damit um die Ecke kommen, dass er nicht aus Zucker war und sein Körper mehr aushielt, als man meinen mochte. Man konnte sehen, dass er schon einiges mitgemacht hatte. Aber die glatte Struktur der Narben verriet, dass Verletzungen bei ihm gut abheilten. Tatsächlich regenerierte sein Körper sich merklich schneller als ein menschlicher. Nicht innerhalb eines Tages, aber er kannte ihn genau, und nun, wo der wattige Nebel in seinen Gliedern und bald auch in seinem Hirn sich legte, konnte er auch realistischer beurteilen, was möglich war und was nicht.
Sein Schweigen hielt dann aber doch nicht, weil Zaire an seinen ersten Satz noch etwas anfügte.
"Du kannst mir helfen, ihn zu suchen, wenn du meinst, dass ich allein nicht dazu in der Lage bin", sagte er sachlich und ohne jeden provokanten oder gar sarkastischen Unterton. Sein Blick jedoch wurde etwas berechnend.
Das Schmerzmittel hatte seine Synapsen mittlerweile so stark eingelullt, dass jeglicher Schmerz an seinem Kopf ausblieb, als Zaire mit dem in warmem Wasser getränkten Tuch vorsichtig über das getrocknete Blut wischte und den Verband löste. Er würde feststellen, dass die Wunde bei der Schläfe auch ohne seine Unterstützung bereits besser aussah als bei einem Menschen, bei dem der Heilungsprozess wohl nicht einmal sichtlich begonnen hätte. Nicht, dass sie fast weg war, aber sie sah aus, als sei sie schon ein paar Tage alt.
Arrow musste andere Dinge anschauen, und da er es nicht unangenehm oder unangebracht fand, anderen Leuten ins Gesicht zu sehen, waren Zaires Züge einen Blick wert. Zudem entging seiner Aufmerksamkeit tatsächlich wenig; sein Augenmerk blieb an den dunklen Schatten über dem Jochbein hängen.
"Das heißt, solange du nicht gleich selbst schlapp machst", fügte er, mit Verzögerung, aber nahtlos, an seinen vorigen Satz an.
Aber. Er hatte nicht vergessen, dass Zaire gemeint hatte, seine Grenzen zu kennen. Und dies zweifelte er auch nicht direkt an.



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