Login

Ich habe mein Passwort vergessen!



Wer ist online?
Insgesamt sind 8 Benutzer online: 0 Angemeldete, kein Unsichtbarer und 8 Gäste

Keine

[ Die ganze Liste sehen ]


Der Rekord liegt bei 133 Benutzern am Mo Okt 21, 2024 4:35 pm
News
20.09.24
Löschung von Zephyra, Minerva Vanih und Tiffany
23.08.24
Löschung von Aurelius und Yuliff.
Willkommen zurück, Nikky und Zeptus :3
02.01.24
Kartenüberarbeitung: Kjubika
Neu hier:

- Aglaupe -

Melancholische Meerjungfrau, die alte Seemanns-Lieder auf Felsen trällert und das väterliche Geplänkel über 'vernünftige Beschäftigungen' mit einem verschmitzten Lächeln ins Meer spült



- Mikaze -

Launischer Windgeist, der mit der Wahrheit tanzt wie mit einem losen Blatt und Schwächlinge mit dem Charme eines Sturmwinds belächelt

Neueste Themen
» Nevos Straßen
Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 EmptyMi Okt 30, 2024 11:46 am von Windgeflüster

» Stadtmitte
Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 EmptyDi Okt 29, 2024 7:41 pm von Lumina

» Der User unter mir...
Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 EmptyDo Okt 24, 2024 8:43 pm von Zabuza

» Doppelwortkette
Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 EmptyDo Okt 24, 2024 8:42 pm von Zabuza

» Fawncy
Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 EmptyDo Okt 24, 2024 8:27 pm von Fawncy

» In den Tiefen des Waldes
Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 EmptyDo Okt 24, 2024 8:24 pm von Rave

» Lumina Thorne
Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 EmptyDo Okt 24, 2024 7:26 pm von Funkenflug

» Abwesend
Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 EmptyMi Okt 23, 2024 5:40 pm von Rin

» Eine kleine Vorstellung
Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 EmptyMo Okt 21, 2024 10:39 pm von Auryn

Accounts für Alle
Name: Besucher
Passwort: Elements2020

Name: Windgeflüster
Passwort: Auf Anfrage
Partnerforen
memoriae-button-1.png vk88x31.png
Sisterboards



Sie sind nicht verbunden. Loggen Sie sich ein oder registrieren Sie sich

Das Zuhause von Familie Nawaka

2 verfasser

Gehe zu Seite : Zurück  1 ... 6 ... 8, 9, 10 ... 15  Weiter

Nach unten  Nachricht [Seite 9 von 15]

201Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr Mai 20, 2022 5:33 pm

Nora

Nora

Mir rutschte mein Herz in die Hose.
"Die Erste?", fragte ich mich verblüfft. Man konnte es mir bestimmt ansehen, dass ich überrascht über diese Aussage war. Ich sah zwar zu ihm, jedoch mehr auf seinen Körper, nicht in sein Gesicht. Mir war das etwas unangenehm, da ich nicht wusste, was da noch kommen sollte. Warum aber sollte ich die Erste sein, die sowas erfährt? "Das erfährt doch normalerweise zuerst..."
"Die Braut.", flüsterte ich murmelnd und unverständlich, ehe ich hoch in sein Gesicht blickte. "Meint er das ernst?!" Mein Herz pochte wie wild, bis er erneut das Wort erhob und erklärte, dass ich wohl eher nur die Zweite auf der Liste war. Ich fuhr mir mit den Händen zu meinem Bauch. Dieses merkwürdige, mulmige Gefühl hat es mir wohl angetan, seit ich den jungen Mann kennengelernt habe. "O-okay.", meinte ich nur zu dieser Situation und versuchte dies nun auszublenden. Doch mein Herz brauchte noch einen Moment, bis er akzeptierte, dass das alles nur ein Missverständnis war.
Etwas aus der Bahn geworfen versuchte ich mit anderen Tätigkeiten abzulenken und war froh, dass das Thema sich änderte. Nur dass er meine Worte wieder im Mund verdrehte, gefiel mir nicht so ganz. "Ja - schon. Also eigentlich ist es schon sicher.", versuchte ich es erneut, sah ihm jedoch nicht mehr ins Gesicht, sondern hörte schlichtweg zu, was er zu erzählen hatte.
Auch er ging darauf ein, seinen Namen besser nicht zu erwähnen und ich mir lieber etwas ausdenken sollte. Daraufhin nickte ich und beobachtete Gavotte, wie sie zum freien Tor schritt. "Also bist du mir nicht böse, wenn dich jetzt nicht neugierigen Leuten vorstelle und ihnen erkläre, dass es einfacher ist, wenn sie dich nicht gesehen haben. Ist das in Ordnung?" Ich konnte mir gut vorstellen, dass das klappen könnte. Wir hatten ja einen guten Zusammenhalt und Ehrlichkeit währt am längsten. Jedoch werde ich ihnen bestimmt nicht die ganze Geschichte erzählen, wenn ich nicht mal bei meinen Eltern mit der ganzen Wahrheit herausrückte. Es war einfacher, wenn sie nichts wussten - oder etwa nicht?
Ich trat ebenfalls etwas zur Seite, als Gavotte unruhiger wurde und herumtrampelte. Sie freute sich wohl schon, oder war es aufgrund meiner Unruhe? Oftmals übertrugen sich die eigenen Gefühle auf die der Tiere, da musste man gut aufpassen. Bestimmt war sie wegen Arrow immer auf der Hut und einen Ticken zu aufmerksam und scheu. Doch das war doch etwas Gutes.
Etwas irritiert blickte ich in seine hellbraunen Augen, als er mit dem Kopf nickte. "Helfen?", fragte ich und schob die Augenbrauen zusammen. "Womit denn?"
Ich wiederholte in Gedanken seine Geste. "Soll ich auf das Pferd?", überlegte ich und blickte ihn mit großen Augen an. "Oh, ich... soll reiten?" Verunsichert trat ich an das Pferd heran und versuchte sie mit einer Berührung am Hals zu beruhigen. "Huch ich.. ich saß schon lange nicht mehr auf einem richtigen Pferd..." "Wieso sollte ich aufsteigen? Ich hab doch Füße! Gesunde noch dazu!", dachte ich und wurde dann doch etwas nervös. "U-und was ist... mit dir?" Ja doch, ich konnte mich manchmal blöd anstellen, aber nur dann, wenn ich es auch wirklich war.

202Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr Mai 20, 2022 7:26 pm

Arrow

Arrow

Nora hatte Glück, dass sie diese beiden Worte nur leise flüsterte und Arrow nicht direkt neben ihr stand, sondern sie sich schon zu dem sturen Schaf begeben hatte. Denn ansonsten hätte er sich schon eher wieder zu ihr gewandt und mit Sicherheit auch bemerkt, dass sein "Versprecher" ihr sofort auffiel und sie sich ihre eigenen Gedanken dazu machte. Allerdings fand er ihre etwas lahme und gestammelte Reaktion ein wenig merkwürdig, sodass er sie skeptisch ansah. Er hatte nun zwar selbst erkannt, dass man seine Worte falsch verstehen konnte, doch da offensichtlich war, dass er nicht um Noras Hand anhalten würde, fand er nichts dabei, es klarzustellen. Oder sich überhaupt falsch ausgedrückt zu haben.
Das Thema war für ihn deshalb auch schnell abgehakt. Und das andere war ohnehin aktuell viel wichtiger. "Ja, ist es", sagte er schlicht, als Nora nachfragte, ob es dann auch in Ordnung war, wenn sie ihn niemandem vorstellte und von den Leuten verlangte, dass sie nicht über ihn reden sollten. Was den Tratsch anbelangte, machte ihn das wohl nur noch mysteriöser und zumindest in seinem Viertel hätte es dafür gesorgt, dass sich andere das Maul darüber zerrissen, wer er denn wohl war und warum die junge Dame nicht wollte, dass man über ihn redete. Aber da Nora erklärt hatte, dass es in Lishu einen großen Zusammenhalt zwischen den Bewohnern gab und so weiter, glaubte er nicht, dass sie ihr einen heimlichen Geliebten andichten würden, der ein gesuchter Schwerverbrecher war und deshalb niemandem namentlich und sonst wie vorgestellt wurde.
Hoffte er jedenfalls einfach mal.
Es fühlte sich jedenfalls besser an, wenn Nora auf diese Weise Stillschweigen bewahrte, als wenn sie tatsächlich nicht mit ihm hätte gesehen werden wollen. Etwas, das ihm eigentlich genauso egal sein sollte wie überhaupt alles andere auch, aber... Nun ja.
Mit ihrer Reaktion auf seine Aufforderung, sich auf das Pferd zu setzen, hatte er schon gerechnet, was einer der Gründe war, weshalb er sie gar nicht erst gefragt hatte, was sie davon hielt, sondern so tat, als läge es auf der Hand. Einen Versuch war es wert gewesen; zwingen würde er sie selbstverständlich nicht.
Gavotte schnaufte leicht und senkte etwas den Kopf, als Nora sie am Hals berührte. Arrow ging nicht weiter auf das ein, was sie so von sich gegeben hatte, sondern wandte sich nur ihrer letzten Frage zu. "Sie kann auch zwei Leute tragen", sagte er. "Aber ich kann auch zu Fuß gehen. Ich will nur nicht wieder obendrauf sitzen, während du nebenher läufst." Er blinzelte und neigte den Kopf etwas zur Seite, ohne den Blick von Nora abzuwenden. "Du musst nicht, wenn du keine Lust hast."
Dabei sollte man meinen, dass jeder gerne die Gelegenheit am Schopf packte, nicht laufen zu müssen, wenn man ein Reittier dabei hatte, oder? Außerdem konnte es ja auch Spaß machen, so war es nicht. Arrow war zumindest davon ausgegangen, Nora einen Gefallen damit zu tun. Vielleicht hampelte Gavotte ihr aber auch zu viel herum.



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

203Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka So Mai 22, 2022 10:53 am

Nora

Nora

Nun gut, wir schafften es bestimmt irgendwie keine große Aufmerksamkeit zu ergattern, oder? Dies erhoffte ich mir schlichtweg und dass es zu keinen weiteren Schwierigkeiten kommen würde. Ich war erleichtert, dass Arrow dies so entspannt sah und mir durch seine ausgestrahlte Ruhe mir mitteilte, dass es kein Problem sein wird. Auch mein Gemüt beruhigte sich dadurch zunehmendst.
Meine Gedanken jedoch kreisten sich immer noch schon noch um die Frage... "Hat er eine ... Freundin?" Doch diese Antwort würde ich erst bekommen, wenn ich den Schwarzhaarigen auch danach fragte. Eine aktuelle Liebesbeziehung hatte ja nichts mit seiner Vergangenheit oder seiner Familie zu tun, oder? Dahingehend konnte ich doch einfach fragen und auch eine Antwort erwarten, oder? "Oder nicht?"
Das Schnaufen des Tieres ließ die Gedanken wegblasen, ehe ich zu Arrow blickte, welcher mir schlichtweg erklärte, dass Gavotte auch zwei Personen tragen konnte. "Uff, ja. Natürlich.", dachte ich mir und wandte mich dem Pferd zu. Schlussendlich erklärte er mir seinen Hintergedanken, dass er einfach nicht alleine auf dem Tier sitzen wollte, während ich nebenher lief. Das war ja interessant, ich hingegen hatte es mir so vorgestellt, dass wir mit ihr einen Spaziergang machten, also dass auch wir uns die Beine vertraten.
"Nein, schon gut! Das ist.. wunderbar.", meinte ich und legte meine Hände auf den Rücken des Tieres. Doch da gab es kein dichtes Fell, an das ich mich festhalten konnte und ich tat mir etwas schwer, mich irgendwo hochzuziehen. Dennoch versuchte ich es mit einem Sprung und hielt mich mit beiden Händen auf der anderen Seite des Tieres fest. "Ah, Mist.", entkam es mir als ich so halb auf dem Pferd hing und mit einem Bein nicht auf die andere Seite kam.
Doch da spürte ich schon einen helfenden Druck, sodass ich mit dem Fuß auf die andere Seite kam und mit vorsichtig aufraffte. "Huch." Ich blickte mich um und schaute etwas aufgeregt von Gavotte zu Arrow hinüber. "D-Danke.", meinte ich und war froh, endlich oben zu sein. Plötzlich packte mich doch die Freude daran auf diesem Tier zu sitzen und mit einem aufgeweckten Lächeln schaute ich auffordernd in das Gesicht des jungen Mannes. "Das Gefühl auf einem Pferd zu sitzen habe ich schon beinahe vergessen.", erklärte ich.

204Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka So Mai 22, 2022 2:13 pm

Arrow

Arrow

Nun, tatsächlich hatte auch er überlegt, Gavotte einfach nur eine Weile spazierenzuführen und selbst zu Fuß zu gehen, aber er wollte es mit dem Herumlaufen nicht sofort übertreiben, und ein zappeliges Pferd zu führen, war definitiv anstrengender, als drauf zu sitzen. Die Stute zockelte nicht langsam durch die Gegend, wenn sie wach war, deshalb war es vielleicht nicht so ganz angezeigt, sie zu führen und dauernd zurückzuhalten oder sich zu beeilen, mit ihr Schritt zu halten.
Hätte Nora seinen Vorschlag abgelehnt oder gesagt, dass er laufen sollte, hätte er das allerdings trotzdem gemacht - oder es wenigstens erst mal ausprobiert, ob es ihm zu anstrengend oder zu blöd werden würde. Vielleicht dann auf dem Rückweg. Sie machte es ihm dankenswerterweise jedoch einfach und stimmte zu. Dazu, ob sie nun Hilfe wollte oder nicht, sagte sie zwar nichts, da sie Gavotte aber schon die Hände auf den Rücken legte und es dann nach kurzem Zögern mit einem Sprung versuchte, musste sie das auch nicht. Das hieß, sie wollte es ohne Hilfe schaffen, tat es aber nicht.
Er hielt das Pferd an beiden Zügeln unter dem Hals zurück, sodass es nicht auf die Idee kam, loszugehen oder seitlich wegzutreten, als Nora ihren Versuch startete. Glücklicherweise war Gavotte beim Aufsteigen nicht anstrengend und wurde dabei auch nicht unruhig oder unangenehm, wenn es nicht so gut klappte, wie sie es sich gerne wünschen würde. Wäre das anders gewesen, hätte Arrow Nora vorgewarnt und die Stute hätte nun wahrscheinlich anders reagiert. Aber so blieb sie recht ruhig, und er konnte er die junge Frau am linken Unterschenkel fassen und am Schienbein gegenhalten, damit sie sich an seiner Hand hochdrücken und das andere Bein über Gavottes Rücken schieben konnte. "Keine Ursache", erwiderte er und ließ sie wieder los, als sie sich aufgesetzt hatte und ihr Gleichgewicht gefunden hatte. Ansehen tat er sie nicht, aber immerhin kam auch keine spitze Bemerkung darüber, dass er ihr ja Hilfe angeboten hatte. Er dachte nicht einmal dran. "Es ist definitiv anders als auf einem riesigen Wolf", sagte er bei ihren Worten und sein Blick blieb nun doch kurz an ihrem Lächeln hängen. Die Erfahrung, auf einem Wolf zu reiten, hatte er ja nun schon selbst gemacht. Dass dem je so sein würde, hätte er selbst nicht geglaubt, und das, wo er sogar schon ein paarmal auf einem Greif gesessen hatte.
"Kannst du kurz die Zügel halten?", fragte er Nora und wartete, dass sie die Zügel am Widerrist nahm. Dann griff er neben ihrer einen Hand in die Mähne. Und zögerte dann doch kurz.
Sie hatten gerade erst darüber geredet, wie es sich zu verhalten galt, wenn sie anderen Dorfbewohnern begegneten, und auch wenn Nora klargestellt hatte, dass sie nicht gemeint hatte, lieber nicht mit ihm gesehen zu werden, tat es nur eine Frage mehr auf, wenn man sie zusammen auf einem Pferd sah. Sein Blick blieb bei dieser Überlegung ohne Fokus an ihrem Knie hängen und wanderte dann hinauf zu ihrem Gesicht, weshalb ihm wohl anzusehen war, dass er über irgendetwas nachdachte. Aber Nora war eine aufgeschlossene, freundliche Person, die jedem ihre Hilfe anbot und ohne Scheu Kontakt zu anderen knüpfte. Sicher wirkte sie auf andere, die sie kannten, nicht so, als fände sie viel dabei, mit jemandem auf einem Pferd zu sitzen, mit dem sie nicht eng befreundet war. Sie hatte ja selbst auch nichts dabei gefunden, ihn auf Shiba mitzunehmen; sie hatte es selbst vorgeschlagen. Na, auch wenn im Wald eben nicht viele Leute herumliefen, die es mitbekamen.
Es war erstaunlich genug, dass er überhaupt darüber nachdachte, um Rücksicht auf sie zu nehmen.
Er blinzelte die Gedanken weg und schwang sich mit einem leichtfüßigen Satz hinter ihr auf den Pferderücken, wofür er die Mähne zur Hilfe nahm - und natürlich eine gewisse Fähigkeit dazu ausnutzte, sich nicht gleich mit der zweiten Hand noch an anderem wie beispielsweise Noras Kleidung oder ihrer Taille festhalten zu müssen. Nur sein linker Arm drückte sich bei der Bewegung gegen sie, da er sich ja dabei an der Mähne festhielt, und es bedeutete natürlich auch, dass er für einen kurzen Augenblick sehr nah an ihr saß. Auch deshalb, weil Gavotte bei der ganzen Aktion zwei Schritte zurück machte und danach ihre Beine ein wenig sortierte. Er rückte etwas ab und ließ die rechte Hand auf den Oberschenkel sinken. Die linke öffnete er auffordernd. "Jetzt kannst du sie mir wiedergeben."



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

205Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo Mai 23, 2022 1:20 pm

Nora

Nora

Nun war es beschlossene Sache: wir ritten auf Gavotte, gemeinsam.
Ich hatte ja nichts dagegen, warum auch? "Ist doch nichts Verwerfliches, mit einem jungen, hübschen Mann auf dessen Pferd zu reiten. Oder?", überlegte ich und seufzte jedoch innerlich. Irgendwie brachte Arrow mich in Teufelsküche - nichts gegen den Teufel, es war eher ein Kampf mit mir selbst. Ich konnte nicht festlegen, was ich wollte, oder was ich nicht wollte. Es war schwer mich in Worte zu fassen und zu erklären, was in mir vor sich ging. Darum ließ ich es lieber bleiben, sofern ich selber nicht genau wusste, worum es bei diesem Gefühlsduselei ging.
Mit einem starken Griff am Unterschenkel schaffte ich es schlussendlich mit der Hilfe des Irada auf das Pferd zu krakseln. Ich war total aus der Übung und mir war das zum einen ja auch irgendwie peinlich. Es war ja nicht so, als hätte ich das nicht alleine schaffen können. Dennoch war ich froh um die Unterstützung und dass ich gleich beim ersten Versuch auf dem Rücken des Pferdes ankam.
Es war ein merkwürdig, aber wirklich erfreuliches Gefühl wieder auf einem Pferd zu sitzen. Das konnte man mir bestimmt auch ansehen, wie fröhlich mich es stimmte auf Gavotte zu sitzen. "Na klar." Als er mich darum bat, die Zügel festzuhalten, schnappte ich sie mir sogleich und tat, wie er es wünschte - ich hielt sie fest. Ein Job, den ich durchaus ausführen konnte ohne Probleme zu bereiten.
Mein Blick fiel in sein Gesicht, als er sich in die Mähne des Tieres krallte, ehe der Schwarzhaarige tief in Gedanken versunken in die Leere blickte. Worüber er sich den lieben Kopf zerbrach, wusste ich nicht.
Doch schon im nächsten Moment schaute er mir hoch ins Gesicht, ehe er sich dran machte aufzusteigen. Ich hielt die Zügel fest in der Hand, als er mit einem Satz aufsprang und hinter mir landete. "Huch!", entkam es mir versehentlich, als er mit dem Arm gegen meinen Schenkel drückte und versuchte mit den Händen auf dem Fell des Tieres nicht aus dem Gleichgewicht zu kommen. Denn auch die Stute trat ein wenig nach hinten weg und musste sich erst wieder sammeln, als dann auch die zweite Person auf dem Rücken saß.
Ich drehte meinen Kopf zur Seite und versuchte ihn anzuschauen, da kam er mir schon mit der Aufforderung ihm die Zügel wiederzu geben. "Oh, ja... klar, hier!" Ich übergab ihm die Zügel, sodass meine Handflächen wieder auf dem Fell des Tieres ruhten. Mein Blick jedoch warf ich noch zur Seite um nach Arrow zu sehen. "Alles gut bei dir?", fragte ich mit leichter Bersorgnis nach, da er ziemlich Gedankenverloren gewirkt hatte und ich mir nicht sicher war, ob diese Aktion nicht zu anstrengend für den noch etwas schwächelnden Irada war.
"Also wir können einfach da nach vorne und gleich rechts weiter. Dann sind wir etwas abseits.", versuchte ich zu erklären und zeigte mit meinem linken Zeigefinger in die dementsprechende Richtung. Er hatte bestimmt keine großen Probleme über mich hinweg zu sehen, da er doch ein Stückchen größer war als ich. Und dennoch hatte ich das Gefühl im Weg zu sein, sodass er Gavotte ordentlich führen konnte. Ich war gespannt, ob das gut funktionierte und die Stute mich nicht abwarf, weil es ihr zu viel war. Doch bisher behielt sie ihre Ruhe, womöglich war sie einfach nur froh von hier raus zu kommen. Für ein Pferd war es ungewöhnlich so lange stehen zu bleiben, doch was hätte ich tun sollen? "Wenn ich sie auf einen Spaziergang mitgenommen hätte und sie abgehauen wäre, wär das der nächste Fehler gewesen.", dachte ich nur und war schon froh, dass ich das nicht zu meiner Aufgabe gemacht habe.

Dorf im Blütenmeer =====>



Zuletzt von Nora am Mo Mai 23, 2022 6:01 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

206Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo Mai 23, 2022 1:50 pm

Arrow

Arrow

Trotz ihres erschrockenen Lautes schien Nora noch sicher genug auf dem Pferderücken zu sitzen, als er hinter ihr landete, dass niemand sich Sorgen machen musste, sie könnte auf der anderen Seite herunterrutschen. Gavotte schlug mit dem Schweif und hob den Kopf, kaute dann nach unten auf dem Gebiss, nachdem Arrow die Zügel wieder an sich genommen hatte und sie ihr vorgab. Er ließ sie etwas durch die Hand rutschen, um den Arm nicht so weit strecken zu müssen und Nora nicht zu sehr auf die Pelle zu rücken. Es lag in der Natur der Sache, dass sein Arm und der Bereich unterhalb der linken Schulter vorn sie trotzdem berührten und auch mehr nicht ausbleiben würde, wenn das Pferd sich bewegte.
"Ja, alles gut", antwortete er auf ihre Frage und warf einen Blick in ihr Gesicht, da sie den Kopf gedreht hatte und zu ihm aufsah. Wahrscheinlich fragte sie, um sicherzugehen, dass er sich nicht übernahm. Aber es ging wirklich schon viel besser und der leichte Schwindel beeinträchtigte das Gleichgewicht nicht mehr so recht. Schwer zu beschreiben, denn ganz weg war er ja nicht. Er drückte Gavotte die Waden mit sanftem Druck an den Bauch, woraufhin sie sich in Bewegung setzte und die Richtung einschlug, die Nora mit ihrer Erklärung vorgegeben hatte. Sie war zwar ein Stück kleiner als er, aber er sah trotzdem eher seitlich an ihr vorbei, um auch im Blick zu haben, was sich näher vor ihnen befand.
Das Pferd machte die ersten paar Schritte ein wenig zögernd, fast als sei es plötzlich unsicher, ob es nun tatsächlich losging, doch sobald die Stute einmal ihren Takt gefunden hatte, schritt sie zügig voran und streckte sich. Ihre Hufe verursachten ein dumpfes Geräusch auf dem Boden und der verbleibende, mittlerweile fast wieder weggetaute Schnee knirschte unter ihnen hin und wieder leise.
"Du kannst dich auch an der Mähne festhalten, wenn du was zwischen den Fingern haben willst", sagte Arrow, nachdem sie nach rechts abgebogen waren und der Weg in einen eher am Rand gelegenen Teil des Dorfes führte, wo nicht viel loszusein schien. Generell wirkte alles ruhig und friedlich, man konnte sogar ein paar Vögel hören. Nur die Sonne schien gerade nicht - dafür sah es auch nicht nach Regen aus. Oder Schnee.

->->---> Dorf im Blütenmeer



Zuletzt von Arrow am Di Jun 14, 2022 4:25 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

207Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo Jun 13, 2022 3:02 pm

Nora

Nora

In den Tiefen des Waldes =====>

Mittlerweile war viel mehr los auf den Straßen, sodass uns mehr Leute dabei ertappten, wie wir den verletzten Wolf nachhause brachten, als mir lieb war. Schlussendlich konnte ich jedoch nichts daran ändern. Wenigstens hielt uns niemand an oder rief nach uns, was denn passiert sei. Das lag wohl daran, dass auch Yorik dies gut in Griff hatte und die Situation beschwichtigte zu den Leuten, die er kannte. Im Dorf hatte er einen guten Standpunkt und war gerne gesehen. "Wenn die wüssten, wie er mit Fremden umgeht..."
Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich den Blickkontakt zu Arrow suchte, ohne jedoch etwas damit aussagen zu wollen. Ich wollte einfach nur sicher sein, dass er anwesend war.
Als ich unser Haus von Weitem erkannte, zuckten meine Lippen überaus zufrieden, denn ich war total erleichtert, dass wir es endlich geschafft hatten. Ich rüttelte an dem Körper auf meinem Schoß. "Shiba, wir sind da.", flüsterte ich zu ihm, sodass ich nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf uns lenkte. Gewusst wie platzierte der bärtige Mann den Wagen hinters Haus, sodass wir uns gleich in der Nähe des Stalles befanden.
Yorik drehte sich zu mir um, als der Wagen stehen blieb. "Bringst du bitte die Tiere hintenrum nach draußen?" Er wusste, wie ich das meinte. Als wir noch in einer Partnerschaft lebten, hatte er mir des Öfteren dabei geholfen die Tiere zu versorgen, raus und rein zu bringen, füttern und was eben sonst noch so alles anstand.
Nickend raffte er sich auf, streckte sich im Gehen und befestigte das Arbeitspferd am Zaun, ehe er sich in den Stall bewegte und ohne Widerrede das tat, worum ich ihn gebeten hatte. Behutsam legte ich den Kopf des Wolfes auf dem Boden des Wagens ab, welcher sich mit den Vorderpfoten aufraffte. Mir waren die Beine bereits eingeschlafen, weshalb ich beim Aufstehen kurzum stolperte und wieder auf den Boden des Wagens plumpste. "Huch!", entkam es mir überrascht und setzte mich an den Rand um die Beine in der Luft baumeln zu lassen. "Wir haben's geschafft", erläuterte ich zufrieden und blickte zu dem Schwarzhaarigen, fragte mich sogleich, wie wir Shiba da wieder runter bekamen. "Daran soll's nicht scheitern", meinte ich und blickte zu ihm zurück.
Ich streckte und zog die Beine mehrmals aus und ein, ehe ich nochmals aufstand und vom Wagen sprang. "Soo... komm schon, probier doch mal..." Behutsam tätschelte ich mit der Handfläche auf die hölzerne Kante des Wagens um Shiba aufmerksam darauf zu machen, dass er hier runter klettern musste. Dieser schob seinen Körper tatsächlich bis zur Kante und ließ sein verletztes Bein nach unten hängen, ehe er mit dem zweiten Bein nach dem Boden suchte und sich damit abstützte. Ziemlich plump schob er dann auch seinen Oberkörper herunter, was mich ziemlich überraschte, dass das so gut funktionierte, auch wenn er seine Zeit brauchte, dein eigenen Körper vom Wagen zu hieven. Mich selbst positionierte ich auf die verletzte Seite.

208Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo Jun 13, 2022 3:41 pm

Arrow

Arrow

In den Tiefen des Waldes ->->--->

Natürlich wäre es Arrow lieber gewesen, wenn das Dorf wie am früheren Vormittag weiterhin quasi menschenleer gewesen wäre - oder sie den gleichen "Schleichweg" zurück hätten nehmen können wie zu Beginn ihres Ausfluges. Niemand hielt sie auf ihrem Weg durch das Dorf auf, es waren dafür jedoch einige Leute unterwegs, und natürlich bekamen alle irgendwie mit, dass auf dem Wagen, den Yoriks Pferd durch das Dorf zog, ein verletzter Shiba lag. Ihm gefiel auch nicht, dass anders als von Nora geplant deshalb auch so viele Leute ein Auge auf ihn warfen, aber... Es war ja nur noch heute und niemand hielt sie auf oder fragte nach. Arrow tauschte ein paarmal einen Blick mit Nora, wobei er vermutete, dass sie genau wegen der Dorfbewohner so häufig zu ihm sah. Verständlich. Wahrscheinlich machte sie sich gerade ihre eigenen Gedanken dazu, wenn sie nicht zu sehr mit Shiba beschäftigt war.
Die Stute benahm sich; viele Leute war sie tatsächlich gewöhnt; das Dorf war im Vergleich zu Anan im Hochbetrieb wirklich noch sehr ruhig und überschaubar eh, sodass sie ruhig blieb und ihre Umgebung nur aufmerksam beobachtete. Sie schien sogar erleichtert zu sein, das Dorf wieder erreicht zu haben. Sie wusste sehr genau, dass sie bald wieder in Ruhe in einem Stall oder auf einer Weide stehen durfte.
Yorik leitete das Pferd auf die Seite des Hauses der Familie Nawaka, wo genug Platz für den Wagen war und Shiba es auch nicht weit zum Stall hatte, wo er Noras Bitte nach zu urteilen vorerst unterkommen sollte. Arrow glitt von Gavottes Rücken, während Yorik ohne Widerworte verschwand, um zu tun, worum Nora ihn gebeten hatte. Er band sie mit etwas Abstand zu dem anderen Pferd ebenfalls am Zaun fest, damit es kein Gebeiße und Gezicke gab, falls ein erstes Beschnuppern nach hinten losging.
"Ja. Endlich", erwiderte er bei Noras Feststellung, allerdings ohne Wertung oder gar den Hintergedanken, dass es ihm zu lange gedauert hatte und er ungeduldig wurde. Dass ihr die Beine eingeschlafen und sie gestolpert war, hatte er nicht mitbekommen. Sie saß bereits am Rand des Wagens und widmete sich nun wieder Shiba, der sich nun wohl noch einmal anstrengen musste, bis er sich endlich länger ausruhen durfte und man seine Verletzung angemessen behandeln konnte.
"Soll ich reingehen und deinen Eltern Bescheid sagen?", fragte er. "Ich kann sie darum bitten, schon mal Salben und Verbandszeug rauszusuchen." Er beobachtete Shiba dabei, wie er sich diesmal aus eigener Kraft vom Wagen schob und dahinter etwas wackelig zum Stehen kam. Es sah nicht so aus, als müssten sie ihn noch einmal hochheben oder sein Gewicht halten, damit er sich bewegen konnte.



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

209Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di Jun 14, 2022 3:54 pm

Nora

Nora

Ich hätte eigentlich erwartet, dass Gavotte unruhiger wurde, wenn sich mehrere Menschen auf den Straßen herumtummelten. Doch die Stute blieb ruhig und gelassen, womöglich wurde sie es gewohnt den Wolf vor sich zu haben und bemerkte, dass aufgrund der geringen Regung keine Gefahr von ihm ausging. Oder sie ließ sich ebenso von Arrows Ruhe anstecken, so wie ich. Was es auch war, ich war froh darum, dass sie ihre Ruhe bewahren konnte, auch wenn die Situation hier ungewöhnlich für sie war.
Ich beachtete den jungen Mann gar nicht, wie er sich um die Stute kümmerte, da auch ich ein Sorgenkind hatte, dem ich meine volle Aufmerksamkeit schenkte. Jedoch hielt ich inne, als Arrow mich darauf ansprach meine Eltern zu benachrichten. "Das wäre toll, wenn du das machen könntest.", antwortete ich ihm wertschätzend. Dann konnte ich mit Shiba ganz in Ruhe im Stall einen geeigneten Platz zum Ausruhen suchen. "Am besten erklärst du ihnen einfach, dass es sich um eine Fleischwunde handelt. Dann holen sie ohnehin das Richtige", erläuterte ich noch und teilte mit ihm wohl ein Stück meiner Erziehung. Es wurde mir schon in die Wiege gelegt, wie ich mit den Kräutern und Pflanzen umzugehen hatte. Schon als Kleinkind konnte ich die Namen aller Pflanzen die in der Umgebung wuchsen, noch bevor ich einen graden Satz herausbekam.
Mit einem Nicken gab ich Arrow frei und ging mit dem humpelnden Wolf in Richtung des Stalles und hielt ihm die Türe offen, sodass er eintreten konnte. Dort krümelte er sich gleich in die nächste Ecke, welche mit Stroh ausgelegt war. Erneut legte er sich seitlich hin, sodass sein verletztes Bein oben lag. Ich holte einen hölzernen Eimer, den ich mit Wasser vom Trog der Tiere füllte, und in die Nähe des Dickschädels stellte.
Schon bald gesellte sich Yorik wieder zu mir und beobachtete mich dabei, wie ich erneut das Bein des Wolfes abtastete, an dessen Stelle ich mich hingekniet hatte. "Indemfall hat alles geklappt?", fragte ich nach, sodass es vielleicht nicht mehr derart angespannt zwischen uns war und blickte kurz zu ihm hoch. "Na klar", erwiderte dieser und verschränkte die Arme vor der Brust. Er spannte deutlich seinen Trizeps an und stellte sich gerade vor mich hin, als wolle der bärtige Mann sich vor mir präsentieren oder keinesfalls schwach wirken, was er ohnehin nicht tat.
"Und Tüpfel?", informierte ich, woraufhin er nur amüsiert schnaubte. "Mit ihr hatte ich noch nie ein Problem, Nora" Auch mir entkam ein Zucken auf den Lippen - da hatte er recht. Es fühlte sich ziemlich vertraut an, wie er sich um die Tiere kümmerte, dennoch war ich ihm immer noch böse, wie er mit Arrow umgegangen war. Das war einfach nicht in Ordnung.

210Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di Jun 14, 2022 4:24 pm

Arrow

Arrow

Er nickte nur und wandte sich nach einem weiteren kurzen Blick von Nora zu Shiba ab, um zur Haustür zu gehen. Sie musste ihm eigentlich nicht sagen, dass er erklären sollte, um welche Art der Verletzung es sich handelte. Er hatte wirklich schon oft genug selbst welche gehabt, um zu wissen, dass und wie sie unterschiedlich versorgt wurden - und wie er es selbst hinbekam. Mit ein wenig Improvisation und den richtigen Gegenständen vor Ort hätte er es in Cern vermutlich sogar ohne Hilfe hinbekommen, den ausgekugelten Arm zurück in die Gelenkpfanne zu ziehen - aber zu zweit war so etwas eben definitiv einfacher und auch weniger schmerzvoll. Na, nicht, dass es angenehm gewesen wäre.
Er fand Freyja in der Küche und war froh darüber, keine blutigen Hände mehr zu haben und generell nicht so auszusehen, als hätte er direkt neben einer Schlachtbank gestanden. Daher war sie wie bisher sehr freundlich zu ihm und wunderte sich nur darüber, dass Nora nicht bei ihm war. Als er ihr erklärte, dass sie einen verletzten Shiba im Wald aufgegabelt hatten, erschrak sie allerdings und ihre fragende wurde von einer sehr besorgten Miene abgelöst. Arrow war froh, dass sie die Ruhe bewahrte und er ihr erklären konnte, dass es Nora gut ging und sie Shiba ganz gut herbekommen hatten. Deshalb kam sie nämlich gar nicht auf die Idee, gleich nach draußen zu stürmen, sondern suchte sofort routiniert alles Notwendige für die Behandlung einer Fleischwunde heraus. Er ließ sich von ihr als Packesel missbrauchen, nachdem er die Tasche an die Seite gestellt hatte, und folgte ihr wieder hinaus und zum Stall hinüber. Sie trabte voran und war die erste von ihnen beiden, die durch das Tor trat, weshalb Arrow, der die Arme voll hatte, sich keine Mühe machte, es wieder zu verschließen.
Nora und Shiba hatten es in der Zwischenzeit zu einem geeigneten Plätzchen geschafft, wo der Wolf sich wieder auf die Seite gelegt hatte, und Yorik war auch wieder da; von den Tieren keine Spur, sodass er sie offenbar erfolgreich nach draußen gebracht hatte. Arrow folgte Freyja bis zu Nora und Shibas Bein und ließ dann dort die ganzen Utensilien zur Versorgung der Verletzung aus den Armen, damit sie uneingeschränkt zur Verfügung standen. Danach erhob er sich allerdings wieder und trat ein paar Schritte zurück.
Für einen Moment sah er den beiden Frauen zu, entschied dann jedoch, dass vier Personen eindeutig zu viel des Guten waren. Falls die beiden körperliche Hilfe benötigten, konnten sie sich an Yorik wenden, den Freyja sehr viel besser kannte als ihn und der mit Sicherheit dazu bereit war, sie weiter zu unterstützen. Er wollte nicht im Weg herumstehen und musste auch nicht zusehen, wobei ihn sicher auch niemand vermissen würde.
"Ich bin draußen", sagte er daher, machte noch einen halben Schritt zurück und wandte sich dabei ab, damit er den Stall durch das Tor wieder verlassen konnte, durch das sie alle hereingekommen waren. Diesmal schloss er es auch hinter sich.



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

211Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi Jun 15, 2022 6:49 pm

Nora

Nora

Alsbald sich mehr Regung im Stall zeigte, da meine Mutter hereinstürmte und mit schnellen Schritten auf mich und Shiba zukam. Ich blickte hoch in ihr besorgtes Gesicht. "Oooooooh! Was ist denn passiert? Oooooooh! So ein armes Schätzchen..." Es war amüsant, dass sie auch für ein derart monströses Tier eine Verniedlichung fand. Womöglich lag das daran, dass auch ich diese Eigenschaft besaß.
"Eine verdammte Bärenfalle", erklärte ich knapp und blickte zu Arrow, welcher mir die ganzen Utensilien brachte und sogleich hinlegte. "Vielen Dank", entgegnete ich ihm und legte mir die wichtigsten Werkzeuge schon bereit. Sogleich ich dies zu ihm gesagt hatte, vernahm ich auch schon ein mürrisches Brummen des Bärtigen. "So ein Vollidiot", dachte ich mir noch dabei und war enttäuscht, da er sich vor wenigen Minuten noch von der guten Seite präsentiert hatte. Ich begann zuerst damit den provisorischen Verband abzunehmen, während ich meine Mutter darum bat ihm etwas Schmerzlinderndes zu geben.
Etwas vertieft in die Arbeit blickte ich doch irritiert hoch, als der Schwarzhaarige sich verabschiedete und erklärte, dass er nach draußen ging. Ich nickte daraufhin und fand das verständlich, dass er nun eine Zeit für sich brauchte. Schließlich konnte er auch nicht wirklich viel hier helfen, da meine Mutter und ich dann doch ein routiniertes Team bei der Versorung waren. Yorik hingegen beobachtete unser Treiben, hielt sich jedoch auf Abstand. Shiba konnte es nicht so mit Männern, das war sein Steckenpferd.

Während Arrow sich außerhalb des Stalles befand, kümmerte ich mich darum, die Wunde ordentlich zu behandeln. Meine Mutter hatte die Tinktur für die Verletzung zügig gemischt und die Flüssigkeit mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Kräuter dem Wolf in den Mund eingeflößt, während Yorik nur... Naja... Nur rumstand und nach der Prozedur wohl erwartete, dass ich ihn ins Haus einlud. Doch das hatte ich nicht vor und ließ ihn das mit meiner Mimik spüren. Unglücklicherweise war er nicht so feinfühlig wie ich es mir erwünscht hätte, so blieb er tatsächlich, bis wir fertig waren und meine Mutter bereits alles wieder zusammenpackte. Nun war er derjenige, der als Packesel hinhalten musste und seine Einladung ins Haus bekam, während ich jedoch noch bei Shiba blieb und ihn streichelte um nicht nur ihn sondern auch mich zu beruhigen. Es half und das war in diesem Moment das Wichtigste. Erschöpft von diesem Ausflug ließ ich mich einen Augenblick auf den Körper des Wolfes nieder - natürlich nicht auf die verletzte untere Hälfte. Sein Atem war schwer und regemäßig und ich genoss die Zeit, die ich mit ihm alleine hatte.

212Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi Jun 15, 2022 7:44 pm

Arrow

Arrow

Er blieb einen kurzen Moment lang vor dem Stalltor stehen und seine Fingerspitzen verharrten dabei an dem vom Wetter kalten Holz. Gut möglich, dass er auch hinausgegangen war, weil er Yorik keine Gelegenheit geben wollte, ihn wieder blöd anzuglotzen. Oder sich aufzuspielen, wenn Hilfe benötigt wurde, und heraushängen zu lassen, dass er die bessere Wahl dafür war. Am wahrscheinlichsten war jedoch, dass Arrow einfach seine Ruhe haben wollte und die besser bekam, wenn er rausging, als wenn er im Stall in der Gegend herumstand.
Die Tatsache, dass er es niemandem sagen und auch niemandem einen Vorwurf daraus machen würde, änderte nichts daran, dass der ganze Ausflug dank Shiba und Yorik nun doch anstrengender für ihn gewesen war, als gedacht. Nicht einmal so sehr körperlich; die Beanspruchung zehrte mehr an seinem Kopf und, nun, Shiba und Yorik waren auch nicht die einzigen Ursachen dafür.
Er ging zurück zu Gavotte und band sie los, um ihr nun endlich ihren heißersehnten Wunsch zu erfüllen, den Ackergaul beschnuppern zu können. Warmer Pferdeatem wurde durch die geblähten Nüsternpaare ausgetauscht, die Ohren gespitzt, und nach einem Quieken von Gavotte und sich zurücklegenden Ohren war die Sache erst mal geklärt und er konnte sie wieder in sicherer Entfernung an den Zaun binden.
Auf diesen kletterte er anschließend hinauf, stützte sich mit den Handflächen links und rechts auf der oberen Zaunlatte ab und mit den Stiefelsohlen auf der unteren. Sein Atem warf kleine Kondenswölkchen in der Luft und er überlegte kurz, ob er sich noch etwas überziehen sollte, um Energie zu sparen, auch wenn er nicht fror. Aber er verwarf den Gedanken, genauso wie die Absicht, herauszufinden, wohin er das Pferd nun bringen sollte.
Die Ruhe ringsum und die kühle Luft taten gut. Die Ruhe, die von den beiden Pferden kam, ebenso, auch wenn Gavotte hin und wieder ein wenig mit dem Hintern herumging und aufmerksam in die Gegend schaute. Er streichelte ihren Kopf und ließ die Hand über ihren langen Nasenrücken gleiten, als sie dafür nah genug war. Sie hätte ihn zum Dank fast mit dem Kopf vom Zaun gestoßen.
Der Konflikt mit Nora und allgemein die Ereignisse des letzten Tages, in der Nacht und der Ausflug jetzt, der anders geendet hatte, als man sich gewünscht hätte, hatten Arrow zwar erfolgreich vom Amulett abgelenkt, doch vergessen hatte er es keineswegs. Dafür hing es sowieso die ganze Zeit über viel zu präsent unter der Kleidung auf seinem Brustbein. Warm und wie eine Berührung, und gleichzeitig fühlte es sich schwerer an, als es war. Das Amulett war es außerdem auch, womit er sich beschäftigen sollte, worüber er nachdenken sollte. Trotzdem versuchte er tunlichst zu vermeiden, daran zu denken, was Brianna gesagt hatte.
Man könnte seine Verbindung mit dem Amulett nur auflösen, indem man ihn tötete.
Er hoffte wirklich, dass dem nicht so war. Dass es noch eine andere Möglichkeit gab, es wieder loszuwerden.
Obwohl Nora behauptet hatte, Informationen von dieser ihrer ach so vertrauenswürdigen Kontaktperson einzuholen, hatte sie ihn kein einziges Mal gefragt, was Brianna ihm darüber erzählt hatte. Und er würde ihr ganz sicher nicht stecken, dass auf diese oder jene Weise nun sein Leben daran hing. Das war etwas, worüber sie sich nicht ihren Kopf zu zerbrechen brauchte, wenn er Lishu morgen sowieso verließ und sie vermutlich nie wieder sehen würde.
Dieser Gedanke löste ein leichtes Ziehen in der Brust und auf Höhe der Magengrube aus, und sein Blick glitt zum Stalltor hinüber. Es war besser so. Nora hatte ihr Leben hier. Oder, für den Fall, dass sie doch irgendwann mal Lishu und Shushnar verlassen würde, ihren sicheren Hafen, zu dem sie zurückkehren würde und in den sie gehörte. Sie hatte deutlich genug betont, dass sie nicht wollte, dass ihre Familie und wohl auch ihr Dorf und Shiba in Gefahr gerieten, und je mehr sie wusste, desto weniger ließ sich dies gewährleisten. Es war ganz schön dämlich von ihr gewesen, das Amulett wegzunehmen und sich dadurch selbst in Gefahr zu bringen. Das hatte sie eindeutig ... überhaupt nicht durchdacht.
Genauso wie er sich selbst verfluchte, Gordons Auftrag angenommen zu haben.
Und dann … hatte es sich so einfach und so richtig angefühlt, die Magie zu benutzen. Anders als sonst. Als hätte er die Energiegröße eines Sturms anzapfen können.
Er sah hinunter auf seine rechte Handfläche, die er vom Zaun gelöst hatte und die er im Wasser genau wie die andere sehr akribisch saubergewaschen hatte. Er mochte es nicht, Blut auf der Haut oder der Kleidung zu haben. Nicht, weil er pingelig war; das hieß, er war schon sehr reinlich, aber beides lag an ein und demselben Grund, nämlich daran, dass er früher sehr oft und manchmal auch sehr viel Blut abbekommen hatte, und es war selten nur sein eigenes gewesen. Es erinnerte ihn daran. Schmutz war nicht ganz so schlimm, auch wenn er an den trockenen Staub, den Sand und den Dreck in der Feuerarena erinnerte. Er konnte gut damit umgehen – es löste nicht direkt etwas aus. Das geschah dann eher, wenn er die Möglichkeit bekam, den Schmutz zu entfernen. Oder das Blut. –
Dieses innerliche Kribbeln von der Magie war anders gewesen als sonst. Stärker. Besser. Es hatte sich gut angefühlt und auch gutgetan. Auch wenn er es etwas fragwürdig und überflüssig fand, dass Noras Berührung es verstärkt und auch in der Brust ausgelöst hatte. Vielleicht, weil es noch so frisch gewesen war.
Arrow stieß leise und lange den Atem aus und löste sich dann aus seinen Gedanken, indem er der Stute ein paar Sekunden lang kräftig über die Stirn rieb. Als die Stalltür sich öffnete, ließ er die Hand sinken, doch nur Yori und Freyja kamen heraus; Nora wollte sicher noch Zeit mit ihrem treuen Kindheitsfreund verbringen. Auf Freyjas Angebot hin, sie und Yorik ins Haus zu begleiten, lehnte er ab. Wäre es nur sie gewesen, hätte er wohl zugestimmt, denn er hatte nichts gegen sie und sie hatte ihm bisher keine unangenehmen Fragen gestellt. Auf Yorik konnte er hingegen verzichten. Vor allem im Hinblick darauf, dass dieser der Familie vertraut war und sich diese Tatsache Arrow nur selbst unter die Nase reiben würde. Er war ein Fremder hier. Er gehörte weder in die Nawaka'sche Familiendynamik hinein, wie Yorik sich in diese sicherlich noch einfügen konnte, noch hatte er irgendetwas bei Nora und Shiba zu suchen.
Also blieb er auf dem Zaun sitzen und wusste nicht wirklich etwas mit sich selbst anzufangen. Erst nach einer Weile, als Gavotte aufdringlich wurde und sich vermutlich fragte, warum sie hier so blöd in der Gegend herumstehen sollte, glitt er vom Zaun herunter und band sie los. Wenn Yorik die Tiere hinten herum rausgelassen hatte und sie nun auf der anderen Seite des Stalles auf einer Weide oder in einem Auslauf standen, gab es sicher die Möglichkeit, Gavotte dazuzustellen. Ohne dafür durch den Stall gehen zu müssen.



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

213Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi Jun 15, 2022 8:53 pm

Nora

Nora

Auch in meinem Kopf wuselten die Gedanken regelrecht herum, sodass ich mir gar nicht sicher war, was hier alles vor sich ging. Doch schlussendlich führte es alles zurück auf eine Person: "Arrow."
Egal welchen Gedankengang ich gerade durcharbeitete, es lief immer wieder auf ihn zurück. Ich verfluchte Yorik dafür, ein derartiges Arschloch gewesen zu sein, da ich wusste, wie freundlich er sein konnte. Dass er genau zu diesem Zeitpunkt auftauchte war ein Fluch und Segen zugleich gewesen. Schlussendlich war es eine glückliche Fügung, dass er sich aufmachte und den Wagen holen konnte. Ansonsten säße ich mit Arrow, Gavotte und Shiba immer noch mittem im Cern Wald.
"Was er wohl über mich denkt - jetzt - wo er Yorik kennengelernt hat?"
Mir lief es immer noch kalt den Buckel hinunter, bei dem Bild, wie Shiba auf dem Boden lag und ich entdeckte, dass es ihm eindeutig nicht gut ging. Ich neigte dazu naiv und impulsiv zu handeln und hatte ihn und Gavotte dadurch ebenso in gewisser Weise in Gefahr gebracht. Wenn seine Stute bei meiner Zappelei durchgegangen wäre und tatsächlich noch weitere Fallen in der Nähe waren,...
"Ob er verstand, warum ich derart ausgetickt bin?"
Schlussendlich hing ich an diesem vertrauten Moment am Fluss, als er sich um mich gekümmert hatte und mir dabei half im Gesicht wieder sauber zu werden. Es war ein inniger Zeitpunkt, welcher viele Fragen offen ließ, besonders aufgrund der Reaktion des jungen Mannes, was mich darauf schließen lässt, dass es ihm schon wichtig war, was auch ich über ihn dachte. Ansonsten hätte er es nicht dermaßen klargestellt.
"Doch was ist seine Absicht dahinter?"
Ein Zucken des warmen Körpers unter mir ließ mich aus den Gedanken ins Hier und Jetzt zurück befördern. Erschöpft raffte ich mich etwas auf und blickte in das Gesicht des Wolfes, welcher die Augen geschlossen hatte und nur in regelmässigen Abständen mit den Nasenflügel zuckte. "Er ist eingeschlafen", stellte ich fest und entschied mich, ihn in Ruhe zu lassen. Er wusste, dass er hier bei mir zuhause leise sein und sich in Geduld üben musste, wenn ich nicht anwesend war.
"Hoffentlich klappt das auch", bat ich die Waldgeister darum, sich den Verletzten und dessen Träume und Gedanken anzunehmen.

Mit dem Eimer voller Schmutzwasser verließ ich den Stall und schloss auch die Türe hinter mir, ehe ich bei Yorik's Pferd stand und mich nach Gavotte umsah. "Hm?", entkam es mir verwirrt und spürte ein ungutes Gefühl in mir aufkommen. Der Gaul nickte eifrig mit seinem großen Kopf und brummte, ehe er aufgeregt mit einer Hufe am Boden scharrte.
"Ist er weg?", kam mir der Gedanke. "Nein, das kann nicht sein" Das war bestimmt genug Bewegung für die Beiden - besonders für Arrow - gewesen, oder?
Schlussendlich folgte ich meiner Intuition und schlich ebenso am Stall vorbei zur Rückseite. Dort fand ich die Zwei auf unserem Auslauf bei den Schafen und Ziegen, auch die Hennen hatte Yorik rausgescheucht. Es gab mehrere kleinere Unterstände, auf denen die Ziegen gerne kletterten, während die Schafe eher den hinteren Teil mit Wiese aufsuchten. Die Hennen gesellten sich zu den am kleinen Tümpel schnatternden Laufenten, welche ohnehin die gesamte Zeit draußen verbrachten und lediglich eine kleinere Hütte als Unterschlupf nutzen. Ja, wir hatten einige Tiere hier und alle lebten bunt gemischt miteinander.
Der Auslauf jedoch war nicht so groß, dass mehrere Pferde hier ihren Spaß haben konnten. Doch für ein Einzelnes - wir hatten ja auch immer wieder welche - war Platz genug.
"Arrow!", entkam es mir erfreut. Ich stellte den Eimer ab, welchen ich einfach zuvor schon hätte ausschütten und wieder verräumen sollen, und lief mit zügigen Schritten auf ihn zu. "Ist alles in Ordnung? Hat dir Mama den Auslauf gezeigt?" Meine Augen wanderten von oben nach unten an ihm entlang, ehe ich Gavotte musterte. Er hatte wohl gefunden, wo er sie parken konnte. Ich war sichtlich erleichtert, dass er nicht einfach verduftete. Doch warum dachte ich auch daran, dass er weg ist, nur weil ich ihn nicht sogleich fand? "Er ist kein herzloser Mensch", versuchte ich mich zu erinnern. Ich hatte immer noch seine Haori an und obwohl es noch gar nicht spät war, sah ich bestimmt erschöpft aus. Doch meine Erleichterung, dass es ihm, Gavotte und nun auch Shiba gut ging, zeigte ich durch mein zufriedenes, aber sachtes, Lächeln.

214Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi Jun 15, 2022 9:23 pm

Arrow

Arrow

Das Pferd wurde etwas unruhig, als es sich nun doch wieder von seinem Artgenossen entfernen sollte. Nichts allzu schlimmes; die Stute spitzte gleich die Ohren und ging beschwingter, als hinter dem Stall der Auslauf auftauchte, auf dem sich neben Laufenten nun auch die anderen Tiere befanden, die sie schon aus dem Stall kannte. Wer wusste schon, was in ihrem Hirn so vor sich ging, vielleicht gefiel ihr sogar der Gedanke besser, wieder mit Tüpfel zusammenzustehen, als mit dem anderen Pferd. Jedenfalls war es sehr viel stressfreier für sie, da sie sich nicht gegen ein größeres und schwereres Tier behaupten müsste.
Er öffnete ihr das Außengatter, führte sie hinein, schloss es wieder und streifte ihr dann endlich den Zaum vom Kopf, nachdem er auch das Führseil von ihrem Hals genommen hatte. Sie blieb netterweise noch einen Moment lang bei ihm stehen und drehte mit gespitzten Ohren den Kopf zu ihm, doch er hatte leider nichts für sie. Nur eine leise Entschuldigung für selbiges. Er konnte ihr nur noch einmal über den Hals streicheln und trat einen Schritt zur Seite, als sie loslief und sich einen Platz irgendwo hier auf dem Auslauf suchte, der interessanter und entspannender war als er. Sie steuerte den Teil mit etwas Wiese an.
Als Nora seinen Namen rief, wandte er sich zur Stallseite, wo sie aufgetaucht war und einen Eimer abstellte. Sie sah immer noch ein wenig durch den Wind und müde aus, aber wenigstens nicht traurig und besorgt. "Ich hab ihn selbst gefunden", antwortete er auf ihre Frage. Er hatte schlichtweg vergessen, Freyja danach zu fragen, und sie hatte wegen dem anderen Pferd vielleicht auch nicht dran gedacht, es einfach zu erwähnen. War jedoch auch nicht sonderlich schwer zu finden gewesen. Er nahm die Riemen und Zügel der Trense mit der einen Hand etwas aus dem Weg und wusch das Gebiss, an dem noch grüner Sabber von Gavotte und ein wenig Gras hing, im Tümpel aus. Dann kam er wieder auf die Beine und kehrte zum Gatter zurück.
"Shiba ruht sich aus?", fragte er, wobei die Antwort im Grunde auf der Hand lag.



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

215Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr Jun 17, 2022 8:15 am

Nora

Nora

"Ah, wirklich?" Es war nicht überraschend, dass man den Auslauf fand, da er ja direkt beim Stall weiterführte. Aber ich hätte mir schon erwartet, dass meine Mutter ihm wenigstens kurz zeigte, wo er Gavotte hinführen konnte. Das war etwas enttäuschend für mich, doch womöglich hatte sie die Situation mit Shiba ebenfalls etwas durcheinander gebracht und dann auch noch Yorik, welcher sehr präsent war und viel Raum einnahm.
Ich beobachtete den Irada, wie er in aller Ruhe mit dem Zaumzeug zum Wasser ging um es dort zu reinigen. Ich lehnte mich mit beiden Unterarmen auf die obere Latte des Holzzaunes und wechselte meine Aufmerksamkeit zu Gavotte, welche ein sanftes Gemüt aufweiste, was mein Gewissen beruhigte. Natürlich hätte ich ein schlechtes Gefühl gehabt, wenn sie sich nach dem Ausflug weniger gut fühlte als zuvor. Das war ja nicht das Ziel gewesen, als wir sie in den Wald entführten.
Ich blickte zu dem Schwarzhaarigen auf, als er zurückkam und mich ansprach, ob Shiba sich denn ausruhe. Mit einem Nicken und einem kurzen "M-hm" gab ich zu verstehen, dass dem so war. "Morgen sieht die Welt bestimmt schon wieder anders aus. Womöglich ist er einfach erschöpft aufgrund der Aufregung und des Blutverlustes. Aber mit unseren Mitteln sollte er sich rasch wieder regenerieren", erklärte ich noch zusätzlich. Zudem konnte man Tiere nicht lange einsperren und sie zur Ruhe zwingen, was bei einem Menschen ein wenig einfacher war, sofern es sich nicht herausstellte, dass sie stur und unvernünftig waren.
Meine braunen Augen blickten in das ruhende Gesicht des Schwarzhaarigen, ehe ich seine Augen fixierte um ihm aufrichtig zu danken. "Ich wollte mich bei dir nochmals bedanken. Ich bin wirklich froh, dass du dabei warst und ich nicht alleine war. Also... mmh... Danke" Hoffentlich beschwerte er sich nicht, dass ich mich nun zu oft bei ihm bedankte. Ich wertschätzte ihn einfach und wollte ihn das auch wissen lassen. Arrow empfand dies bestimmt als Selbstverständlichkeit oder Anstand. Dass es aber nicht immer der Fall war, dass Leute einander halfen oder sich unterstützten, zeigte mir meine Erfahrung mit unterschiedlichsten Menschen.
"Hast du Hunger? Ich kann ja schonmal mit dem Kochen beginnen", bat ich ihm an und blickte erneut über den Auslauf zu den Tieren. Tüpfel hatte sich wieder zu Gavotte gesellt, was mir ein Schmunzeln auf die Lippen zauberte.

216Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr Jun 17, 2022 9:56 am

Arrow

Arrow

Ihm war das Lächeln auf Noras Gesicht aufgefallen, was sicher ein gutes Zeichen dafür war, dass sie nicht den Rest des Tages über trübsalblasend in der Gegend herumstarren würde. Sie hatte sich nun in Ruhe um Shiba kümmern können und hatte wahrscheinlich auch erkannt, dass es am Ende möglicherweise nur halbso schlimm war. Nun ja, so ungefähr. Natürlich war es schlimm genug, dass so eine Falle ausgelegen und ihm Haut und Gewebe am Bein zerfetzt hatte. Trotzdem. Er würde nicht verbluten und er hatte sich nichts gebrochen. So viel Blut zu sehen, sorgte meist dafür, dass man eine Verletzung noch schlimmer einschätzte.
Arrow glitt über das Gatter hinüber, ohne es zu öffnen und hängte sich das Zaumzeug über die Schulter. "Ja, bestimmt." Ihre Worte stützten seine Vermutung und außerdem auch das, was er im Wald zu ihr gesagt hatte. Wildtiere waren eben zäh. Ihnen blieb nichts anderes übrig. Er hatte keinen Zweifel daran, dass Nora in den nächsten Tagen trotzdem jede freie Minute bei Shiba verbringen würde, um sicherzugehen, dass die Verletzung gut heilte, um die Verbände zu wechseln. Und wahrscheinlich würde sie auch noch einmal losziehen, um sich darüber zu vergewissern, dass nicht noch sonst irgendwo in der Nähe solche Fallen auslagen. Er hatte keine weiteren gefunden. Das hieß nicht, dass es keine gab, er hatte schließlich keine große Fläche durchkämmt.
Er wollte sich gar nicht vorstellen, was gewesen wäre, wenn auch das Pferd in so eine Falle gelaufen wäre. Pferde waren schwierige Patienten. Nicht nur hätte es der Stute das Bein wohl gebrochen. Es wäre auch ihr Todesurteil gewesen. Vermutlich hätte man sie nur noch erlösen können. Gavotte wusste das zum Glück nicht und war unversehrt. Sie hatte den Kopf zum Grasen gesenkt und es war wirklich so, dass Tüpfel sich zu ihr gesellt hatte. Hoffentlich schlossen die beiden über Nacht keine zu tiefe Freundschaft, denn morgen würde sie auseinandergerissen.
Sein Blick wanderte zurück zu Nora und er drehte den Kopf zu ihr, als sie sich erneut bei ihm bedankte. Diesmal kam sie dabei nicht auf die Idee, ihn zu umarmen. "Ja, schon gut", erwiderte er. Er rechnete dieses Ereignis einfach als Gegenleistung dafür, dass ihre Familie sich um ihn kümmerte. Das war am einfachsten für ihn und er musste sich den Rest nicht allzu genau überlegen. Auch wenn er gern darauf verzichtet hätte, von Noras Ex angemault zu werden und einen Riesenwolf aus einer Bärenfalle zu befreien. Vielleicht meinte das Schicksal es aktuell nicht gut mit ihm.
Wie eigentlich immer.
Dabei hatte er es doch eben noch geschafft, all diese Gedanken erfolgreich wieder zu verscheuchen.
"Nein, musst du nicht. Ruh dich lieber aus und ... nimm ein Bad oder so." Das würde ihr sicher guttun, um sich zu erholen. Und das Blut aus den Haaren zu kriegen.



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

217Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr Jun 17, 2022 5:38 pm

Nora

Nora

Ich hätte mir bei allen Waldgeistern nicht ausmalen können, dass ich mit meinem Lächeln auch Arrow's Gemüt beruhigte und er sich weniger um mich verkopfte. Doch es war beruhigend wenn ich wusste, dass Shiba versorgt war und sich ausruhen konnte. Zudem war es möglich jederzeit nach ihm zu sehen, was mich ebenso beruhigte. Nun war es wichtig ihm Zeit zu geben sich zu regenerieren - doch das musste ich Arrow bestimmt nicht erklären. Dass Gavotte es viel schlimmer getroffen hätte, war auch mir bewusst. Generell ein hatten es andere Tiere - eben auch die Kleineren - mit einer derartigen Falle schwer zu überleben. Somit war es eigentlich ein Glück, dass es Shiba erwischt hatte. "Dennoch kann ich darauf verzichten", überlegte ich nur und ließ den Gedanken ruhen.
Seine Widerrede ließ mich ihn etwas genauer inspizieren. "Männer und Komplimente passen zusammen wie Feuer und Wasser", kam mir der Einfall, als er es eher runterredete und nicht weiter darauf einging.
Auf seine Reaktion nach dem Essen entkam mir nur ein kurzes "Oh". Daraufhin drehte ich meinen Kopf zur Seite und duckte die Nase ein wenig nach unten, ohne große Aufmerksamkeit darauf zu lenken, dass ich gerade an mir selbst schnüffelte. Da ich jedoch die Haori des Irada anhatte, empfand ich keinen unangenehmen Eigengeruch, der mir störend vorkam. Rasch erhob ich wieder mein Haupt und hielt den Blickkontakt stand. "J-ja, vielleicht keine schlechte Idee."
Etwas verunsichert trat ich dann doch etwas zur Seite und wollte mich dann also von ihm vorerst verabschieden. "Daaann... geh ich mal rein...", meinte ich und zeigte mit dem Daumen zum Gebäude, ehe ich fortfuhr, "...uuund werde mich dann wohl waschen."
Doch ich zögerte mit der Umkehr und der Entscheidung wirklich wieder Arrow sich selbst zu überlassen. Gerne mochte ich ihm noch etwas Gesellschaft leisten, doch womöglich war es besser, ihm etwas mehr Freiraum zu geben. Wenn wir immer nur aufeinander saßen, kommt es bestimmt auch schneller zu einer Auseinandersetzung. Dem wollte ich mit meinem leisen Verschwinden entgegen gehen.

218Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr Jun 17, 2022 6:27 pm

Arrow

Arrow

Es hätte ihn ein wenig verwundert, dass Nora ihren Dank als Kompliment meinte, denn das eine und das andere waren für ihn zwei völlig unterschiedliche Dinge. Zudem wäre es mehr als seltsam, sich für einen Dank zu bedanken, während man es für ein Kompliment doch tat. Was er ja auch tatsächlich nicht erst einmal von sich gegeben hatte. Außerdem hatte sie ganz recht, und die einzige andere Reaktion, die sie von ihm hätte erwarten können, wäre der Hinweis gewesen, dass sie sich nicht dauernd bedanken sollte. Also tat er es ab. Es war viel leichter, als ihren Dank bei ihm eine positive Emotion auslösen zu lassen, denn das hätte wohl so langsam dafür gesorgt, dass er begann, sich Gedanken zu machen.
Nicht, dass er einen Einfluss darauf gehabt hätte, was er dabei empfand. Er hatte nur einen Einfluss darauf, was er sich einredete und wie er äußerlich darauf reagierte. Und es abzutun, konnte immerhin auch bei Nora nichts auslösen, worauf sie sich am Ende noch etwas einbildete.
So wie vergangene Nacht.
Er bemerkte ihre Kopfbewegung durchaus, und wenn es nur war, weil er ihr unmittelbar davor vorgeschlagen hatte, ein Bad zu nehmen. Tat jedoch netterweise so, als wäre es ihm nicht aufgefallen. So musste er immerhin nicht klarstellen, dass er es nicht gesagt hatte, weil sie stank. Sondern damit sie das Blut endgültig loswurde und ihre Anspannung am Ende ganz weg war.
"Deine Mutter ist mit Yorik zusammen reingegangen", sagte er, als Nora erklärte, dass sie ins Haus gehen würde - nur für den Fall, dass sie das nicht wusste und ihre Überlegung mit dem neuen Wissen zusammen wieder verwarf. Yorik war offensichtlich ein Stressfaktor für sie. Noch ein Grund, warum er nicht unbedingt erreichen wollte, dass sie in die Küche ging, um zu kochen. Dass sie sich nicht ganz wohl dabei fühlte, ihn allein hier draußen zu lassen, wusste er nicht, auch wenn ihm ihr Zögern durchaus auffiel. Aber hätte sie sich bereits abgewandt, wäre er ihr nun auch gefolgt. Da sie es nicht tat, stand er noch immer dort.
Er hielt sich schon lange genug draußen auf und hatte das Nachdenken vorerst wieder eingestellt. Vermutlich wäre es unhöflich, sich drinnen direkt ins Gästezimmer zu verziehen, aber genauso komisch war es sicher, grundlos weiter hier draußen zu bleiben. Außerdem konnte er eine Pause selbst gut gebrauchen. Auch wenn er nicht so wirklich wusste, ob man es als Pause bezeichnen konnte, mit Freyja und Yorik in der Küche zu sitzen.
"Ich gehe davon aus, dass sie ihm meinen Namen verraten haben wird, wenn er sie danach gefragt hat, also ... musst du dir diesbezüglich sicher nichts mehr ausdenken." Darüber, dass ihre Eltern nichts sagen sollten, hatten sie sie ja bisher noch nicht in Kenntnis gesetzt, denn das hatten sie erst draußen besprochen. Allerdings vertraute Arrow darauf, dass Freyja nichts über irgendwelche mit ihm verbundenen Gegenstände oder Details über seine "Gebrechen" ausplappern würde.



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

219Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Sa Jun 18, 2022 2:31 pm

Nora

Nora

"Gut, dass er nicht bemerkt hab, wie ich an mir geschnüffelt habe", dachte ich mir nur und bildete mir dies wohl ein, da er mich nicht darauf anredete. Aber ein Bad klang generell nach einer wunderbaren, entspannenden Idee, der ich bestimmt nachgehen würde, alsbald ich mich von ihm lösen konnte.
"Ah.. ja.. das dachte ich mir", murmelte ich, kurz nachdem Arrow erklärte, dass meine Mutter und Yorik ins Haus gingen. Womöglich wollte er sich bei ihr einschleimen und sich als guten Mann darstellen, sodass sie nicht auf die Idee kam, dass Arrow der nächste Schwiegersohn werden könnte.
Ich horchte auf, als der Schwarzhaarige seinen Verdacht äußerte. "Oh, da wär ich mir gar nicht so sicher", erwiderte ich und zuckte kurz mit den Schultern. "Wenn es sein muss, kann sie sehr gut um den heißen Brei herumreden und - ohne es negativ betiteln zu wollen - manipulativ davon ablenken. Zumindest, wenn Yorik darauf eingeht, weil er ja gut vor ihr da stehen möchte", erklärte ich etwas ausführlicher und zuckte mit den Lippen. "Aber das macht sie nur, wenn es notwendig ist jemanden zu schützen."
Mir war es schon ein Anliegen, dass ich meine Mutter nicht als manipulatives Miststück hinstellte, sondern genauer erklärte, dass es hierbei nur um den Schutz von Yorik und die anderen Dorfbewohnern ging. Sie hatte eine gute Menschenkenntnis und war sich bestimmt schon bewusst geworden, dass die Sache mit Arrow eine besondere war. Seine ziemliche Verschlossenheit war ihr sicher aufgefallen, sodass sie wusste, dass da mehr dahinter steckte, das sie jedoch nicht wissen musste. Auch wenn sie neugierig war und gerne viele Fragen stellte, kannte sie die Situation bereits, wenn es besser war, weniger zu wissen. Meistens hatte sie ohnehin den richtigen Riecher.
"Kommst du mit rein?", fragte ich noch nach, ehe ich mich umwandte und um den Stall herum lief um in das Gebäude zu gelangen. Yorik's Pferd war immer noch da, weshalb ich schätzte, dass er mit meiner Mutter in der Küche saß und da noch etwas zum Trinken und Essen bekam. Eine wahrliche Mama eben, die sich auch um die Söhne und Töchter der anderen kümmerte.

220Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Sa Jun 18, 2022 2:59 pm

Arrow

Arrow

Er neigte etwas den Kopf auf die Seite und fasste Nora bei ihrer Reaktion auf seine Überlegung hin wieder etwas genauer ins Auge. "Ah ja?"
Er machte sich bei ihrem letzten Satz keine Illusionen darüber, wer hier genau vor wem oder wenigstens wessen Problemen geschützt werden sollte; offenbar wollte Nora damit ausdrücken, dass ihre Mutter dieselbe Einstellung hatte wie sie und wohl von sich aus alles versuchen würde, um ja nicht darüber sprechen zu müssen, wer er war.
Oder wie er hieß.
Es fühlte sich irgendwie seltsam an.
Eigentlich war es genau das, was ihm am meisten weiterhalf, aber ... es war trotzdem ein komischer Gedanke. Das war auch heute Morgen schon so gewesen, als er mit Nora darüber gesprochen oder sie es vielmehr von ihm verlangt hatte. Auch das war noch ein Wink mit dem Zaunpfahl mehr, dass er hier nicht hergehörte.
Die beiden kurzen Silben waren von ihm keine weitere Nachfrage gewesen, sondern nur ein... Nun ja, fragendes Zur-Kenntnis-Nehmen, weshalb er nun nur noch mit einem leichten Nicken zeigte, dass es nichts weiter dazu zu sagen oder darüber zu reden gab; er hatte weiterhin nicht vor, sich Yorik vorzustellen, von daher blieb es dabei, dass das gerne Nora übernehmen konnte, falls es doch noch mal darum gehen sollte und Freyja sich hierbei nichts herausnehmen wollte.
"Ja. Klar...", sagte er etwas leiser und mehr nur zu sich selbst, da Nora sich nach ihrer Frage bereits abgewandt hatte, und folgte ihr am Stall vorbei zurück nach vorn und zur Haustür. Wagen und Pferd standen ebenfalls noch dort, aber er hatte auch nicht erwartet, dass Yorik in der kurzen Zwischenzeit, in der er Gavotte weggebracht hatte, wieder herausgekommen und weggefahren war. Er wartete, dass Nora die Tür öffnete, und zog dabei die Saya samt Schwert aus dem Gürtel heraus, um es drinnen wieder dort ablegen zu können, wo Nora es heute Morgen gefunden hatte.



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

221Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr Jun 24, 2022 9:15 pm

Nora

Nora

Auf seine Reaktion hin beobachtete ich Arrows Gesicht. Mir war gar nicht bewusst, dass es ihm unangenehm sein könnte, wenn man die Verschwiegenheit über seinen Aufenthalt aufrecht erhält. Aber da er immer darauf plädierte, bald wieder abzureisen, war es für mich - für uns - verständlich, dass wir dies nicht an die große Glocke hängen wollten. Für mich persönlich fühlte es sich besser an, wenn wir noch eine gewisse Zeit verstreichen ließen um sicher zu sein, dass niemand dem Amulett folgen wollte. Takari kam mir sehr bedrohlich vor, weswegen ich mir einige Sorgen darum machte, ihn betrogen zu haben. Anhand seiner Teilnahme nahm ich an, dass ihm meine Erklärung zu meiner Mutter nicht gänzlich in den Kram passte, auch wenn es für ihn am hilfreichsten war. Es besorgte mich ein wenig, da ich das Gefühl bekam, dass er etwas in sich hineinfraß und ich die Kommunikation bemängelte. Doch ich gab ihm die Zeit, die er benötigte und ging nicht weiter darauf ein.
Nachdem der Schwarzhaarige mir zurück zur Eingangstür folgte, öffnete ich diese und ließ ihn eintreten. Sogleich gab er das Schwert wieder ab, was mich zufrieden, aber nur sachte, lächeln ließ. Diese Gestik verdeutlichte mir, dass er sich hier sicher fühlte und Manieren hatte. Natürlich gefiel mir das.
Man konnte tatsächlich in der Küche die präsente Männerstimme hören, weshalb ich am Liebsten einfach die Ohren zugehalten hätte. Ich fühlte mich frei, mich bei den anderen nicht anzumelden, und führte Arrow zum Gästezimmer.
"Darf ich... noch kurz mit reinkommen?", fragte ich mit nur einem kurzen Blick in seine Augen, ehe ich den Fokus auf seine Hände legte. Warum - keine Ahnung. Aber ich wartete wohl etwas ungeduldig auf eine Antwort. Vielleicht wollte er auch seine Ruhe haben und hatte die Schnauze voll von der Leier. Das war natürlich ebenso in Ordnung, denn ich würde vielleicht ebenso empfinden, wenn ich in seiner Haut stecken würde. Genug ist genug und irgendwann brauchte man seine Ruhe.

222Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr Jun 24, 2022 9:55 pm

Arrow

Arrow

Es war nicht die Tatsache, dass Nora – oder ihre Familie oder wer auch immer – niemandem sagen wollte, wer er war, damit ihn hier niemand fand, die ein komisches und eher unangenehmes Gefühl bei ihm hinterließ. Dass das der Grund für ihre Verschwiegenheit war, hatte sie sogar eher weniger erwähnt als die Gefährdung der Sicherheit des Dorfes. Es war mehr jene Tatsache, dass sie niemanden wissen lassen wollte, wer er war, um die Dorfbewohner zu schützen, und das vor ihm und seinen Problemen, um sie, ihre Eltern und sich selbst keinem weiteren Risiko auszusetzen. Er konnte es gut nachvollziehen, und hätte sie ihn danach gefragt, hätte er jederzeit wieder gesagt, dass es in Ordnung war und sie es so tun sollte. Und … es war auch in Ordnung; er würde nichts anderes wollen und auch nichts anderes von ihr verlangen.
Aber… Gleichzeitig fühlte es sich so an, als würde sie eine strikte Linie zwischen ihm, und ihr und den anderen ziehen. Als hätte er ein Makel oder sei ein Schwerverbrecher. Und... Es hinterließ einen seltsamen Beigeschmack, auch wenn er wusste, dass es so nicht gemeint war. Vielleicht, weil Nora es für sein Empfinden einfach nicht schaffte, sich zu entscheiden, ob sie in der Sache drinhing oder nicht. Sie sagte das eine und tat das andere.
Jedenfalls… War das noch in Cern der Fall gewesen und gestern, als sie erklärt hatte, warum sie das Amulett gestohlen hatte.
... Nein… So war es auch wieder nicht.
Er drehte ihr keinen Strick daraus; es war in Ordnung. Wenn er es sachlich betrachtete, war es richtig so, auch wenn es … dieses seltsame Gefühl bei ihm hinterließ. Aber er schluckte es herunter. Morgen war er weg.
Und dann war die Sache erledigt.
Die Sache mit ihr.
Es widerstrebte ihm, das Schwert aus der Hand zu legen, was eher an Yorik als an irgendetwas anderem lag, doch er tat es ohne Umschweife und ohne es anzuzweifeln. Das hier war das Zuhause einer harmlosen Familie. Natürlich trug er darin keine Waffen mit sich herum; gegen das Messer im Stiefelschaft würde er kaum etwas tun, solange er die Stiefel trug.
Aus einem ähnlichen Grund, nämlich dem der angeratenen Höflichkeit, hätte er sich nun, statt sich ins Gästezimmer zu verziehen, in die Küche begeben, aus der Yoriks Stimme zu hören war. Er schien sich mit Freyja zu unterhalten. Noras Frage verwirrte ihn daher ziemlich, und die Tatsache, dass sie das Gästezimmer ansteuerte. Die schmalen Falten, die sich auf seine Stirn kräuselten, waren unter dem Haarschopf zwar nicht zu sehen, aber es reichte wohl die leicht zweifelnde Position aus, die seine Augenbrauen einnahmen, um seine Skepsis oder vielmehr Verwirrung zu erkennen.
"Mit …?" – sein Blick glitt an ihr vorbei in Richtung der Stimme, und er fragte sich einen Moment lang wirklich, ob Nora ihn um Erlaubnis bat, mit in die Küche zu kommen, weil sie Sorge hatte, dass er sie anmaulen würde, warum sie nicht sofort in den Waschraum ging. Aber dann stünden sie ja gerade nicht vor dem Gästezimmer
Sein Blick huschte zurück in ihr Gesicht. "Du … meinst, in das Gästezimmer?", fragte er dann zurück, weil es das einzige war, was irgendwie Sinn machte. Schließlich standen sie ja davor (hust). "Uhm, klar."
Warum auch immer sie das wollte?
Oh Mann…
Er öffnete die Tür und ließ sie herein, sodass sie sie wieder schließen und er währenddessen Trense, Führseil und Rucksack abladen konnte.



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

223Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo Jun 27, 2022 5:51 pm

Nora

Nora

Während Arrow es derartig empfand, dass ich eine strikte Linie zwischen uns zog, hatte ich jedoch das Gefühl zwischen den Stühlen zu stecken und weder Fisch noch Fleisch zu sein. Ich war hin und hergerissen von beiden Seiten, wollte es jedoch allen einfach nur Recht machen. Doch wo zählte ich mich hinzu? War ich nicht auch in gewisser Weise eine Gefahr für mein eigenes Dorf? Takari kannte meinen Namen und ich war mir nicht sicher, wer alles davon wusste, dass ich in Lishu zuhause war. Es war bestimmt nicht schwer, das herauszufinden. Also wäre es dann nicht auch besser, wenn die restlichen Leute gar nicht wussten, wo ich mich aufhielt?
Die Ethik hinter all dem war überaus schwierig zu verstehen und ungewöhnlich komplex. Daher verschwendete ich just in dem Moment keinen wirklichen Gedanken daran, mich irgendwo festzulegen. Gut, dass Arrow nicht darüber sprach, wie er den Schlussstrich bereits zog, denn das hätte mir womöglich einen weiteren Stich im Herzen verspüren lassen.
Ich blickte den Mann vor mir nur sehr kurz an, dennoch konnte ich erkennen, dass ihn meine Frage wohl etwas irritierte, was meine Verunsicherung vertiefte. Sein Blick zur Küche nahm ich nur im Augenwinkel wahr, da ich von seinem Gesicht abschweifte. "Warum blickt er zur Küche?", überlegte ich etwas überrascht und dachte darüber nach, was wohl ihm gerade durch den Kopf ging. Musste er sicher gehen, dass meine Mutter oder Yorik das nicht mitbekamen, dass ich mit ihm ins Gästezimmer verschwand? "Verdammt Arrow, wohin denkst du?!"
Die wohl nicht ernst gemeinte Frage nach dem Gästezimmer ließ mich wieder hoch in sein Gesicht blicken. "O-okay.", entkam es mir nur, als er die Tür öffnete und mich eintreten ließ. Ich schloss das Türblatt sogleich hinter mir und beobachtete den Schwarzhaarigen, wie er seine Sachen verräumte. "Ein sehr ordentlicher Mann", dachte ich und verfolgte seine Bewegungen.
Erst stand ich recht verloren im Raum und wusste nicht, womit ich anfangen sollte. Was wollte ich überhaupt? Warum wollte ich nochmal mit ihm hier rein?
"Ähm...", versuchte ich die Ruhe zu durchbrechen und einen Ansatz zu finden, während ich mit meinen Fingern an meinem Nagelbett herumfriemelte, aber den Blick bei ihm behielt.
Schlussendlich brabbelte ich dann doch noch einfach so mitten im Raum stehend darauf los: "Ich hab mir... ursprünglich überlegt, ob ich Lishu verlassen sollte. Also... Ich bin mir etwas unsicher, ob Takari..." Ob das der richtige Anfang war? "Naja, eigentlich... habe ich mir gestern überlegt, ob ich einfach... Nun ja... mit dir mit nach Anan reisen soll. Ich finde das ja... schon eine gute Gelegenheit..." Der Fakt, dass Shiba nun verletzt war und ich ihn hier zurücklassen musste, schmerzte. Dennoch war die Idee für mich noch nicht gestorben, denn auch meiner Mutter vertraute ich sehr - bestimmt konnte sie ihn ebenso gut wieder gesund pflegen. Generell die Tatsache, dass ein Riesenwolf nicht so gerne auf Reisen gesehen war, half mir nicht weiter, diesen Schritt endlich zu tätigen.
"Ich weiß nicht, ob... dich das stören würde oder... was du davon hälst. Aber ich muss zugeben, ich habe mir das noch nicht gut durchdacht. Gestern meinte ich nur den Mut, den ich Abends hatte, nutzen zu müssen."
Meine Augen wanderten immer wieder in seine braunen Iriden, suchten jedoch auch ebenso schnell wieder einen Punkt an seinem Körper aus, bei dem ich ihm nicht direkt in die Augen sehen musste.

224Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo Jun 27, 2022 7:11 pm

Arrow

Arrow

Noras Frage und die Tatsache, dass sie einfach von selbst und ohne seine Absichten zu kennen zum Gästezimmer gegangen war, bedeuteten offensichtlich, dass sie sowieso nicht glaubte, er hätte sich unbedingt an einem Gespräch mit Freyja und Yorik beteiligen wollen. Prinzipiell hatte sie damit auch recht. Und nun standen sie hier, und er beschloss, einfach so zu tun, als sei es von Anfang an sein Ziel gewesen. Schließlich schien sie nicht von ihm zu erwarten, dass er in die Küche ging.
Gut, dass er nicht wusste, was sie bezüglich seines Blicks dorthin dachte.
Vielleicht erwartete Freyja es also auch nicht. Generell hatten sie und Jori bisher ... eigentlich gar nichts von ihm erwartet. Aber er hatte eben trotzdem eine gewisse Erziehung erfahren.
Zugegebenermaßen war er nicht ganz sicher, was er davon halten sollte, dass Nora ihm ins Gästezimmer hatte folgen wollen, statt über was auch immer sie sprechen wollte, noch draußen mit ihm zu reden. Er ging jedenfalls davon aus, dass sie reden wollte. Gut - es war kalt. Oder es war ihr gerade erst eingefallen. Er hängte das Zaumzeug seitlich über die Stuhllehne und wandte den Blick dabei über die Schulter zu Nora zurück, weil sie ihm bisher nur zugesehen hatte und... "Was ist?", fragte er sie daher und drehte sich ganz zu ihr. Ihm fiel auf, dass sie etwas verloren so herumstand und sich ihrer Sache nicht so sicher zu sein schien. Er konnte nicht genau sagen, warum ihn diese Situation minimal nervös machte. Vielleicht, weil er beschlossen hatte, diese eine Sache nicht mehr anzusprechen, und sie jetzt hier in diesem Zimmer stand und so wirkte, als wollte sie über etwas Ernstes reden.
Was sie letztlich von sich gab, war etwas anderes. Aber eigentlich machte es das nur schlimmer. Also, es war gar nichts Schlimmes an sich; wenn er gestern gewusst hätte, oder vielleicht noch heute Morgen, dass sie sich vor dem zu Bett Gehen Gedanken darüber gemacht und die Tasche neben ihrer Zimmertür für diesen Zweck gepackt hatte, und dass ihre Überlegungen akut waren und sie nicht noch zwei Monate mit sich hadern wollte - möglicherweise hätte er ihr von sich aus angeboten, dass sie ihn begleiten konnte. Shiba hätte sie bis nach Lago Jun bringen können, aber danach wäre sie auf sich allein gestellt gewesen und hätte sich nicht ausgekannt. Sie hatte Shushnar noch nie verlassen, und es war praktischer jemanden in der Fremde dabeizuhaben, für den das alles selbstverständlich war.
Aber er hatte danach angefangen, sich Gedanken über das alles zu machen - und natürlich auch damit, seine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen, die nicht unbedingt in allen Punkten zutrafen. Er ging am liebsten von Tatsachen aus, die es ihm leichter machten, das eigene Ding durchzuziehen. Und sich vor allem nicht von Gefühlsduseleien aufhalten zu lassen. Tja, nun kam Nora an und warf das alles so halbwegs über den Haufen. Dabei war er doch gerade noch davon ausgegangen, sie und das Dorf in weniger als 24 Stunden hinter sich zu lassen und sich nicht mehr mit alldem hier beschäftigen zu müssen. Davon mal abgesehen gab es noch sehr viel mehr Dinge an dieser Sache, die es zu hinterfragen oder zu klären gab. Denn er war nicht davon überzeugt, dass ihre Eltern es für eine gute Idee halten würden, wenn Nora mit einem fremden Mann alleine mitging, mit dem sie noch dazu zuvor offensichtlich aneinandergeraten war und der ihr nicht gerade mehr Sicherheit in ihr Leben gebracht hatte. So ein kurzer Spaziergang in den Wald, während noch diverse seiner Habseligkeiten hier herumlagen, war wohl was anderes. Klar, sie war erwachsen und musste sich einen Scheiß um die Erlaubnis ihrer Eltern bemühen, aber... Es war klar, wie nahe sie sich standen und wie wichtig sie einander waren.
Und dann... Hatte sie ihre Überlegung noch so ungeschickt eingeleitet, dass sie am Anfang Takari erwähnt hatte.
Arrow wusste ein paar Sekunden lang nicht, wie er reagieren sollte. Ihr Anliegen verunsicherte ihn mehr, als er zugegeben hätte, auch wenn es ihm nicht anzusehen war. Sein Blick blieb in Noras Gesicht gerichtet, ohne eine bestimmte Miene aufzusetzen. Dass er ein wenig überrascht war, war allerdings an den Augen zu erkennen, die etwas mehr geweitet waren als sonst.
"Und du denkst, es ist wegen Takari eine gute Idee, ausgerechnet mit mir mitzugehen?", fragte er schließlich; es war keine rhetorische Frage und sie war auch nicht suggestiv. Sie hatte den Mann erwähnt; ihn interessierte durchaus, was an alldem hier eine gute Gelegenheit für sie war, wenn er derjenige war, hinter dem Takari hersein würde, wenn er was rausfand - oder Pferdeschwanz und seine dubiose Gang. Außerdem... "Was ist mit Shiba? Willst du ihn ausgerechnet jetzt allein lassen, wo er sich verletzt hat?"
Wer ihn ein wenig besser kannte und wusste, wie er eine Ablehnung zum Ausdruck brachte, der wusste, dass er nicht fragte, damit Nora gleich zu der Erkenntnis kam, sie bliebe besser hier. Denn wenn das seine Absicht gewesen wäre, hätte er einfach gesagt, dass er sie nicht dabei haben wollte und sie das vergessen konnte. Nein, seine Fragen waren ernstgemeint. Sie verhielt sich anders, als er erwartet hatte, also hinterfragte er es. Und ja, dass Nora immer wieder unberechenbare Verhaltenweisen an den Tag legte, das war genau das, was es ihm schwer machte.



°
.U.n.r.A.v.e.L.

Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Arrow688
...~´  `~...

225Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 9 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr Jul 01, 2022 9:43 pm

Nora

Nora

Ich hätte mir nie ausmalen können, wie intensiv es den jungen Mann beschäftigte nur aufgrund der Tatsache, dass ich mich selbst in unser Gästezimmer einlud. Aufgrund seiner emotionslosen Art und der geringen Aussagekraft seiner Mimik hätte ich erwartet, dass er auch derartiges recht cool wegsteckte und nicht besonders darüber nachdachte was passiert oder passieren könnte - geschweige denn was ich oder sonst wer dabei dachte.
Doch ich konnte nicht in seinen Kopf reinschauen, was jedoch auch gut war. Auffordernd fragte er nach, was ich denn wollte, nachdem er seine Utensilien verräumt hatte. Das verhalf mir natürlich nicht zu mehr Ruhe, sondern verursachte eher das Gegenteil. Während man mir meine Nervösität sichtlich ansah oder an meiner Stimme erkennen konnte, versteckte der Schwarzhaarige diese Emotion für mich. Ich wusste ja auch nicht, dass es ihn immer noch beschäftigte, was er in der letzten Nacht bei unserer Begegnung ausgesprochen hatte. Meine Gedanken lagen wo anders, weshalb ich versuchte diese zusammenzufassen und ihm zu erklären, während er aufmerksam zuhörte.
Als ich mit meiner Erläuterung fertig war, blickte ich ihn wohl etwas zu erwartungsvoll an. Arrow blieb stumm, sodass ich meinen Blick in seine Augen hob und irritiert mit zusammengeschobenen Augenbrauen ihn ansah. Seine anschließende Gegenfrage warf mich überraschenderweise so gar nicht aus der Bahn. "Sicherer als hier zu bleiben und meine Familie oder sonst jemanden zu gefährden." Ich versuchte damit zu verdeutlichen, warum ich den Gedanken hatte. Hierbei war es mir egal, dass ich mich in Gefahr begeben könnte. Schließlich sah ich das auch anders und hatte keine Angst mit Arrow unterwegs zu sein - im Gegenteil. Er hatte die Situation mit den Angreifen UND Takari problemlos gemeistert, während ich total neben mir stand und am liebsten kreischend im Kreis gerannt wäre. Doch so gut hatte ich mich glücklicherweise unter Kontrolle, dass ich genau das nicht tat.
Die Situation mit Shiba machte mir aber verständlicherweise Bauchweh und natürlich fragte er genau das nach. Ich wich seinem Blick aus. "Gestern habe ich das noch nicht eingeplant gehabt." "Was'n das für ne Erklärung?!" Ich schüttelte innerlich den Kopf über diese Aussage.
"Naja, ich ... Shiba kann doch ohnehin nicht mit. Oder?" Soweit ich wusste, wäre das keine gute Idee beziehungsweise bin ich mir nicht sicher, ob das gewünscht ist einen Riesenwolf mitzunehmen.
"Wie... wie ist das so zum Beispiel in Anan?"
Doch ich wusste, worauf er hinaus wollte - es ging nun um Shiba und dessen Verletzung. Ich bewegte mich zu seinem Bett und ohne nachzufragen setzte ich mich einfach an den Bettrand. "Ich meine, das ist jetzt schon doof, dass er verletzt ist und..." Mit offenem Mund hielt ich inne und wusste erst gar nicht, wie ich das weiter erklären sollte. So verstummte ich und ließ nur ein Seufzen durch den Raum klingen. Ich wandte meinen Blick von Arrow ab. "Ach, Arrow... ich weiß auch nicht mehr, was ich von meiner eigenen... schwachen Idee halten soll." Vielleicht war es kein gutes Konzept gewesen so unbedacht einfach mit dem Irada darüber zu reden. Ich hätte mir wenigstens ein klein wenig mehr Gedanken darüber machen sollen, worauf ich hinaus wollte. Doch so gänzlich ohne Ziel war es nicht nur für mich ein schwieriges Gespräch, sondern auch für mein Gegenüber. Als ich realisierte, wie bescheuert ich mir gerade vorkam, stand ich wieder auf.
"Ich ... sollte wohl erst darüber nachdenken, und... vielleicht später wieder kommen..." Am liebsten hätte ich mich gerade noch entschuldigt, doch ich hielt mich zurück.

Gesponserte Inhalte



Nach oben  Nachricht [Seite 9 von 15]

Gehe zu Seite : Zurück  1 ... 6 ... 8, 9, 10 ... 15  Weiter

Befugnisse in diesem Forum
Sie können in diesem Forum nicht antworten