(ich auch XD ich plane meist nicht sooo genau^^)
Unser Gespräch verlief sich in den nächsten Minuten in Stille, aber das war in Ordnung so und die Stille war auch nicht unangenehm. Ich hatte auch schon das Gefühl, dass es langsam Schlafenszeit wurde, für Hermos zumindest.
Das sagte er auch kurz darauf, wobei ich den Blick wieder zu ihm wandte und leicht lächelte. "Und ich erst...", meinte ich leise mit etwas grimmigem Lächeln. Ich konnte es nicht mehr abwarten, bis alles wieder normal war. Mein Schwanz zuckte wieder unruhig. Auf dem Boden gefesselt zu sein gefiel mir einfach nicht. Ich fühlte mich einerseits träge, andererseits aufgekratzt.
Nun aber biss ich die Zähne zusammen und ließ mir von Hermos wieder ins Innere seiner Hütte helfen, wo er mich zurück auf den großen Sessel lotste. Das war mir völlig recht, auf ihm saß es sich besser als auf einem Stuhl und war deutlich bequemer. Hinlegen brauchte ich mich wirklich nicht, aber wenigstens wollte ich es bequem haben, wenn ich schon die nächsten Stunden darauf verbringen musste. Mit einem scharfen Ausatmen ließ ich mich auf dem Sessel nieder und rückte alle meine Gliedmaßen wieder zurecht, sodass außer meinem immer noch pochenden Fuß mir nichts unnötig wehtat.
Hermos werkelte noch hier und da ein wenig herum, bis er sich von mir für die Nacht verabschiedete. "Alles klar... Ja, gute Nacht", antwortete ich mit einem Nicken und lächelte ebenfalls leicht, ehe ich ihm mit dem Blick nach draußen folgte. Auch seinen Herzschlag beobachtete ich, wie er offenbar um den Baum herum nach oben ging, wohl in ein höher gelegenes Zimmer.
Ja, ich war ziemlich dankbar für das ganze hier. Und es war auch nicht so, dass ich schlecht über ihn dachte wegen unserem etwas unangenehmen Part des Gesprächs vorhin. Gut, vielleicht war ich ein wenig vor den Kopf gestoßen, aber hey, ich war eben einer, der gern mit dem Feuer spielte. Ich stichelte hier und da - und meinte es nicht immer böse. Und vielleicht könnte man auch sagen, ich liebte die Gefahr, den Nervenkitzel. Im Haus eines Dämonenjägers zu sein war genau die Art von Dingen, die man mir zutrauen würde, haha! Dabei war er ja gar nicht so wild.
Es wurde still um mich herum. Die Herzschläge meiner beiden Gastgeber gingen ruhig und langsam, wie das bei schlafenden Wesen immer der Fall war. Die Nacht zog sich in die Länge und mein Fuß tat ziemlich weh. Alles wie gehabt...
Ich hasste das Warten, das Nichts-zu-tun-haben. Und in diesem Fall erst recht das Nichts-tun-können. Selbst wenn ich nichts zu tun hatte, konnte ich mir meistens irgendwie die Zeit vertreiben, aber jetzt nicht. Nicht wirklich jedenfalls. Ich war nur darauf bedacht, still zu sein, denn das der Phönix aufwachte, konnte ich nicht gebrauchen und wollte es auch nicht. Der sollte mal schön weiterschlafen. Ich beobachtete ihn nur ab und an, weil er eben nunmal das einzige lebende Wesen in meinem Blickfeld war. Hermos' Herzschlag war aber genauso spannend zu beobachten, nämlich nicht besonders.
Was in den nächsten Stunden bei mir dafür stärker wurde, war die Unruhe. Ich konnte mir denken, dass es daran lag, dass ich einfach das Stillsitzen nicht gewohnt war. Aber es war mehr als nur das... Es gefiel mir nicht.
Ich wollte es mir wohl auch nicht ganz eingestehen, daher vergingen noch ein paar Stunden, bis ich mir wirklich sicher war, dass etwas mit mir nicht stimmte. Und da ich alleine war, hatte ich auch alle Zeit der Welt, darüber nachzudenken...
Es wurde heller und irgendwann begannen auch die Herzschläge der beiden, sich wieder zu beschleunigen, als sie langsam wach wurden. Ich bekam es mit, überdeutlich sogar. Aber ansonsten hatte ich die Augen geschlossen und machte den Eindruck, als würde ich schlafen. Sogar mein Schwanz hing nach unten auf den Boden - etwas das wahrscheinlich noch nie vorgekommen war. Feine Schweißperlen hatten sich auf meiner Stirn gebildet.
Als der Phönix ganz wach war und mich mit seinem Zwitschern begrüßte, öffnete ich die Augen und sah zu ihm. Es war hell geworden in dem Raum, viel zu hell, und ich kniff die Augen halb zusammen, weil das Licht mich blendete. Ein schiefes Lächeln erschien auf meinem Gesicht. "Morgen", grüßte ich das Flattervieh, und verzichtete darauf, ihm einen frechen Spitznamen zu geben, denn bekanntlich waren Phönixe ziemlich intelligent und ich glaubte durchaus, dass sie mich verstehen konnte. Mein Atem ging etwas schwerer als gestern Abend. Und ooooohh man, ich fühlte mich nicht gut.
Aber ich war auch nicht unbedingt jemand, der sich beschwerte - naja, außer bei gewissen Dingen... Ich riss mich zusammen und hob den Kopf von der Rückenlehne, an den ich ihn gelehnt hatte. Selbst das fiel mir unglaublich schwer, als wöge mein Kopf eine Tonne.
Ich merkte auch, dass in Hermos' Herzschlag Bewegung kam. Auch sein Herzschlag war überdeutlich für mich wahrzunehmen. Was merkwürdig war, aber auch das passte zum Bild... Das war nicht gut.
Ich beschwerte mich trotzdem nicht und die Augen fielen mir wieder zu - außerdem war das mit dem Licht angenehmer - bis Hermos' Herzschlag wieder herunter auf meine Höhe kam und der Phönix zur Tür flatterte. Ich riss mich wieder zusammen, richtete mich ein wenig auf und versuchte mich aufzusetzen, denn ich hing im Sessel wie ein Schluck Wasser. Aber trotzdem sah ich noch genauso kraftlos aus, wie ich mich fühlte. Und die Anstrengung trieb mir wieder den Schweiß auf die Stirn, den ich mir abwischte.
"Morgen!", rief ich und lächelte schief, als mein Gastgeber die Tür hereinkam. Meine schwarzen Augen hatte ich wieder bis auf einen schmalen Schlitz zusammengekniffen. War zu hell hier... "Na, gut geschlafen?", fragte auch ich, als Hermos in mein Sichtfeld kam. Das war ehrlich gesagt ein wenig verschwommen... War ja auch hell, wie gesagt. Aber seinen Herzschlag nahm ich sehr deutlich wahr.