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Arrows Wohnung*

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26Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mo Feb 13, 2023 2:42 pm

Arrow

Arrow

Arrow verspürte selten den Drang, sich bei anderen Leuten zu entschuldigen. Was meist daran lag, dass er sich entweder nicht im Unrecht sah oder ihm die Person, die eine Entschuldigung von ihm erwartete, einfach total egal war. Bei Nora war das anders. Er hatte einige Wochen Zeit gehabt, um darüber nachzudenken, und ja, er hatte sich immer wieder Dinge eingeredet und hartnäckig versucht, daran festzuhalten, dass es so, wie es gelaufen war, schon richtig war, und er es so lassen sollte. Er hatte es sich eingeredet, was ergo implizierte, dass er selbst gleichzeitig auch anders darauf blickte, weil sie ihm nicht plötzlich egal geworden war, und nur versucht hatte, sich selbst vom Gegenteil zu überzeugen. Vor allem das schier unüberwindbare Hindernis, sich den Fehler einzugestehen und ihn rückgängig zu machen, hatte ihm hierbei geholfen – und gleichzeitig dafür gesorgt, dass er sich schlecht fühlte. Außerdem hatte er einfach nicht gewusst, wie er mit diesen anderen Gefühlen bezüglich Nora umgehen sollte. Letztendlich hatte sich in seinem Inneren so viel aufgestaut und sein Kopf war so von Gedanken darüber vollgestopft gewesen, und dann hatte sie einfach vor der Tür gestanden. Wäre sie ein paar Wochen eher gekommen, vielleicht auch nur diesen einen Tag ohne den Traum, vielleicht hätte er es besser über die Bühne gebracht. Oder … anders. Nicht so emotional möglicherweise.
Aber vielleicht war das hier besser…
Nora hatte recht. Normalerweise wusste er, was es zu sagen gab, oder er hielt einfach die Klappe. Und wenn er redete, dann kam kein sentimentales Geschwafel aus seinem Mund und er ließ sich nicht hinter die Stirn schauen. Aber wie bereits öfter erwähnt: Es ging gerade einfach nicht mehr. Dafür ging es ihm viel zu schlecht. Es war keine aktive Entscheidung von ihm, sich Nora so zu zeigen, denn verletzlich zu sein, war eins der letzten Dinge, das er von anderen wollte, dass sie es über ihn dachten. Er kannte sie noch nicht lange genug und alles um das hier herum war Neuland, sodass ihn der Gedanke, Schwäche zu zeigen, immer noch abschreckte und stark verunsicherte. Aber es war nicht so, als versuchte er es zu verhindern oder als würde er überhaupt aktiv darüber nachdenken. Sich bei ihr zu entschuldigen, war gerade wichtiger, er wollte es und er konnte es auch nicht zurückhalten.
Dass damit sich nicht plötzlich alles in Wohlgefallen auflöste und Gesprächsbedarf auch weiterhin bestand, war ihm bewusst. Allerdings hätte das bedeutet, dass er Nora jetzt hätte loslassen und ihr ins Gesicht sehen müssen, und dagegen waren die Berührungen am Rücken einfach viel besser und beruhigender. Da der Stoff nur dünn war, hinterließen ihre Hände eine Spur der Wärme auf der Haut, die nur langsam verblasste, wenn sie weiterwanderten. Und die ein leichtes Prickeln mit sich zog. Merkwürdig, wie etwas gleichzeitig beruhigen und nervös machen konnte. Gut, dass sie das nicht ewig weitermachte. Und … na ja, es war nicht gut an sich, dass er spüren konnte, wie seine Haori feucht wurde, wo ihre Wange sich befand, weil es bedeutete, dass sie nun doch… Irgendwie zu weinen schien. Wenigstens lenkte es ihn wieder ab. Genauso wie das, was sie sagte.
Ja, jetzt war sie da… Ganz nah. Nicht nur wegen dem Amulett.
Zum Glück hatte er ein wenig Zeit gehabt, sich wieder zu sammeln, sodass von dem … leicht aufgelösten Ausdruck in seinem Gesicht nicht mehr viel zu sehen war, als sie sich schließlich räusperte und sich von ihm löste. Wobei er ihre Hände an der Hüfte trotzdem sehr überdeutlich spürte, und das sicher nicht nur, weil das Kleidungsstück recht dünn war. Der Druck seiner Umarmung ließ nach und er zog die Hände etwas zurück. Das kurze Flackern in seinen Augen kam allerdings vom Anblick ihrer tränenfeuchten Wangen, der ihm nicht gefiel und ihm noch einmal so einen Stich verpasste. Er war nicht ganz sicher, ob ihre Augen deshalb so klein waren, weil sie zuquollen, oder ob sie mittlerweile einfach so erschöpft war, wie er sich gerade auch fühlte.
Er kam nicht dazu, etwas auf ihre Worte zu erwidern, weil ihre Hände von seiner Hüfte über seinen Oberkörper hinauf und am Hals und den Ohren vorbei zum Hinterkopf wanderten.
Ihm wurde warm und die Hitze schoss ihm am Hals hinauf und bis ins Gesicht und die Ohren, wo man sie eventuell auch sehen könnte, wenn man sich bei den dämmrigen Lichtverhältnissen die Mühe machte, genauer hinzusehen. Nora schien sich keine weiteren Gedanken darüber zu machen, dass es schon ein Unterschied war, ob sie ihm nun über den Rücken oder über den Oberkörper strich. Und am Unterkiefer am Hals entlang, der freilag und recht empfindsam war. Für Arrow, der Berührungen kaum zuließ, wenn sie nicht notwendig waren, und schon aus einer Umarmung eine größere Sache machte, war dies … etwas … recht Intimes. Von Entspannung war in seinem Gesicht und seiner Körperhaltung deshalb auch einen Moment lang überhaupt nichts mehr zu sehen, und er starrte sie mit leicht geweiteten Augen an. Der Kontakt im Nacken und im Haar ließ einen Schauer und ein Prickeln die Wirbelsäule hinunterlaufen. Was die einmalige Streichelei am Oberkörper anbelangte… Trat ein ähnlicher Effekt eher innerlich und deutlich stärker in der Brust und im Bauch auf.
Er zog die Hände zurück, als wäre ihm plötzlich erst bewusst geworden, wie nah Nora bei ihm stand und dass er sie gerade eben noch umarmt hatte.
Er räusperte sich leicht.
"Bist du müde, wllst du dich ausruhen?", fragte er sie, wobei wohl nicht ganz klar war, ob er gehört hatte, was sie zuletzt von sich gegeben hatte, oder ob es nur zufällig zueinander passte, weil sie gleichzeitig gedacht hatte, dass sie Hunger hatte und sich hinsetzen wollte.
Gut, dass ihr Ohr nicht mehr an seiner Brust ruhte. Sie hätte sich gewundert, wie schnell sein Herz gerade schlug.



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27Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mo Feb 13, 2023 3:18 pm

Nora

Nora

Mir war selbst gar nicht bewusst gewesen, was ich gerade tat und wieso ich mich dabei so wohl fühlte. Meine Gedanken waren dumpf wie von einem sachten Tuch umhüllt, als ich einfach das tat, wonach mir war. Und das war nun mal ihm über den Hals entlang zu streichen bis zu dem Haaransatz, andem ich die leichte Feuchtigkeit noch spüren konnte. Ich beobachtete seine Augen dabei und bemerkte, dass gerade etwas vor sich ging, das ganz und gar nicht in Ordnung war.
Plötzlich war wieder alles angespannt, sein gesamter Körper. Ich konnte es nicht nur an seinem Hals erkennen, sondern auch am Oberkörper. Mein Lächeln verschwand abrupt, kurz nachdem sich die Augen des Iradas weiteten und er mich aufgrund der Berührung ansah, als hätte ich ihn wieder ins hier und jetzt zurückbefördert. "Ich... was..." Verunsichert und ziemlich perplex über diese Reaktion starrte ich ihm ebenfalls in die Augen. Ich hatte mich nach mehr Berührungen gesehnt und erhofft, dass ich sie durch das Berühren des jungen Mannes auch bekam. Abrupt erröteten sich meine Wangen, wie er es mit seinen Ohren tat, denen ich unter seiner Haarpracht keine weitere Beachtung schenkte. Zu tiefst verletzte mich dann doch dieser Ausdruck in seinen Augen, weswegen ich schnell von ihm abließ, als ich spürte, wie mein Halt am Rücken verloren ging. Immer noch waren meine Knie weich, weswegen ich einen Schritt zurücktaumelte und mich mit der Hand an der Anrichte feshielt um nicht umzufallen. Mir war schwindelig und schlecht zugleich - habe ich einen Fehler gemacht? Habe ich ... wieder etwas missinterpretiert? Was machte ich nur falsch?
"J-ja.", entkam es mir nur auf seine Frage hin und ließ meine Augen nicht von ihm abweichen. Die körperliche Distanz tat gut um vernünftiger denken zu können. Ich sollte nicht so viel von ihm erwarten oder daran denken, was ich wollte. Das musste ich akzeptieren. "Ich... bin sehr erschöpft", meinte ich schwer atmend, "von der Reise und... mir ist etwas... schwindelig..." Wovon das kam, sei dahingestellt. Immer noch hielt ich das kühle Holz des Mobiliars und schweifte mit meinen Augen etwas von ihm ab und fixierte die leere Wand. Ich brauchte einen Moment um mich zu sammeln. Woran lag es denn, dass ich mehr von diesem Körperkontakt wollte? Wie konnte ich mich nur so an ihn schmeißen ohne mir sicher zu sein, ob er das überhaupt wollte?
"Das war ein Fehler, das war ein Fehler!", gestand ich mir ein. Es war mir unangenehm und peinlich, mich so dem Schwarzhaarigen zu offenbaren und zu erkennen, dass er mich derart zurückwies. "Das ist okay, das ist okay!", versuchte ich mir einzureden und atmete schneller um gegen den Schwindel und die langsam hervorkriechende Panik anzukämpfen, während ich immer noch die Anrichte festhielt.

28Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mo Feb 13, 2023 3:56 pm

Arrow

Arrow

Als Nora ins Taumeln geriet, streckte er automatisch die Hand nach ihr aus und hielt sie am Unterarm fest. Den anderen Arm benutzte sie, um nach dem Rand der Anrichte zu greifen. Der etwas starre und überraschte, um nicht zu sagen verunsicherte Ausdruck in seinen Augen wurde dabei sofort von Sorge abgelöst. Dass er sie losgelassen hatte, hatte rein gar nichts mit einer Abweisung zu tun oder damit, dass er nicht gemocht hatte, was sie tat. Eher mit Verunsicherung und damit, dass er ihre Geste nicht ganz deuten konnte. Er wusste nicht, ob sie sie anders empfand als er, da sie einfach so gekommen war und sie ihm dadurch eher signalisierte, dass es für sie kein großes Ding war. Während es bei ihm so viel auslöste. Und er das Gefühl hatte, dass das ... aktuell ziemlich unangemessen war. Hätte er gewusst, dass es sie verletzte, hätte er sich mit Sicherheit große Mühe dabei gegeben, ihr sein Verhalten irgendwie etwas geschönt und verharmlost dargestellt zu erklären, denn sofort wieder ein Missverständnis zu erschaffen und es zwischen sie zu stellen, war gerade wirklich das allerletzte, was er wollte.
Und leider war er gerade wirklich noch nicht so weit, um zugeben zu können, wie gut sich das angefühlt hatte, und dass es ganz sicher nichts mit Ablehnung zu tun hatte, warum er sie losgelassen hatte. Oder sie so angestarrt hatte.
"Entschuldige", sagte er mit etwas gesenkter Stimme. Der besorgte Ausdruck in seinen Augen wurde deutlicher und es gesellten sich ein paar Falten auf der Stirn hinzu, da sie im Anschluss seine Frage beantwortete und hinzufügte, dass ihr schwindelig sei. Er trat wieder näher an sie heran. Zum einen, um sie festhalten zu können, wenn er sie zum Sofa hinüberbrachte, zum anderen, weil er bemerkte, dass ihre Atmung fester und rascher ging und sie an die Wand starrte. "Ich hab dich. Ich bring dich zum Sofa, ja?"
Seine Hand glitt zu ihrem Oberarm hinauf und er trat an ihre andere Seite, sodass sein eigener Arm um ihren Rücken lag und er sie auffangen könnte, wenn ihre Gehversuche sie Richtung Boden schicken wollten. Wie ihre Tränen auch war ihr Schwindel ganz sicher nichts Gutes, aber wenigstens half er Arrow dabei, ihre letzte Aktion besser wegzustecken und sich auf etwas Wichtigeres als seine unangebrachten Empfindungen zu konzentrieren.
"Wir sollten dein Gepäck abnehmen und deinen Umhang ausziehen", fügte er hinzu und würde Nora auch genau dabei helfen, sofern sie erfolgreich das Sofa erreichte.



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29Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mo Feb 13, 2023 4:37 pm

Nora

Nora

Ich hatte rasch nach der Anrichte geriffen, spürte jedoch nicht nur deswegen wieder halt, sondern auch aufgrund des festen Griffes an meinem Oberarm. Langsam blickten meine Augen in seine um sicher zu gehen, es richtig aufgefasst zu haben, was gerade passierte. Er hielt mich fest, sodass ich nicht hinfallen würde.
Erneut ein Wort, dass ich nicht von ihm erwartet hätte - was keinesfalls negativ klingen sollte. Doch er entschuldigte sich - schon wieder. Ich wich seinem besorgten Blick aus und fixierte die Wand um meine Gedanken zu sammeln. Es war alles ein wenig konfus und bestimmt nicht nur die Reise ein Grund für meinen Schwindel. Alsbald er erneut mit mir redete und meinte, mich zum Sofa zu bringen, nickte ich und ließ ihn gewähren, dass er seinen Arm um mich legte und mich dahingehend stützte. Mit langsamen Schritten trat ich an das besagte Sofa, ohne dass ich seine Unterstützung hätte benötigen müssen. Ich biss durch und wollte keineswegs noch mehr schwächeln. Erneut stimmte ich nickend zu und es entkam mir nur ein zustimmendes "M-hm", sodass ich mein Reisegepäck von meinen Schultern fallen ließ, sowie den Langbogen, den ich bei mir hatte. Ich hatte alles dabei - hatte mir nicht einmal die Zeit genommen um bei der Unterkunft mich niederzulassen. Vom schweren Beutel, Köcher und Langbogen, bis hin zum Hüftgürtel mit Schwert und lederner Tasche. Es war schwer und zog eindeutig in Richtung Boden, auf den ich landen würde, wenn ich jetzt nicht aufpasste. Nach und nach legte ich alles mit Hilfe des Wohnungseigentümers ab. Auch schlüpfte ich aus dem Umhang und übergab ihn an den Schwarzhaarigen, welcher damit machte, was er wollte. Womöglich zu meinem Gepäck hinlegen, das machte am meisten Sinn. Doch ich kümmerte mich nicht wirklich darum, sondern setzte mich vorerst einmal hin. "Danke", sagte ich und blickte kurz zu ihm hoch. Das Sofa war weich, angenehm und sanft, sodass ich richtig spüren konnte, wie sich die Entspannung bei mir ausbreitete. Ich blickte auf den Tisch vor mir, auf dieses eingeschnürte Paket, das wie ein Geschenk aussah. Doch viel mehr bekam meine Aufmerksamkeit das Amulett, welches daneben lag, während Arrow sich um mein Reisegepäck kümmerte.
"Du entschuldigst dich ziemlich oft", neckte ich ihn und drehte meinen Kopf zu ihm um, sodass ich ihn dabei beobachten konnte. "Das bin ich gar nicht gewohnt" Meine Mimik jedoch blieb eisern. Erst nach wenigen Sekunden brach die Mauer ein und ein leichtes Schmunzeln tauchte auf meinen Lippen auf, ehe ich mich zurück lehnte und mich auf das kuschelige Möbelstück einließ. Ein wohliges Seufzen entkam mir, da ich zuvor beim Luftschiff mehr am Boden mit einem Eimer vor mir gehangen hatte, war dies eine reine Wohltat. Ich lehnte mich mit einem Arm auf die Armlehne und beugte mich, um meinen Kopf darauf abzulegen. "Wie lange wohnst du schon hier?", versuchte ich das Gespräch aufrecht zu erhalten, ohne dass es unangenehm werden würde. Über das Amulett wollte ich nun tatsächlich nicht reden, das hatte ich zuvor schon versucht. Vielleicht zu einem etwas ausgereifteren Zeitpunkt, bei dem ich mir sicher war, dass werder er noch ich explodieren würden.
"Ich wusste gar nicht, dass du musikalisch bist", tat ich erneut einen Gedanken Kund. Eigentlich wollte ich noch meine Schuhe ausziehen und die Beine anwinkeln. Doch dafür war ich just in dem Moment zu erschöpft. Eine kurze Rast würde gut tun. Mir war immer noch schwindelig, doch da ich nun saß, konnte ja nichts Schlimmes passieren, oder?

30Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mo Feb 13, 2023 5:14 pm

Arrow

Arrow

Glücklicherweise überlegte Noras Kreislauf es sich gut, nicht zusammenzuklappen. Sie schaffte es zusammen mit Arrow zum Sofa, wo er ihr dabei half, ihr Gepäck abzulegen. Sie ließ es zunächst auf die freie Sofaseite fallen und er legte ihren Bogen vorsictiger darüber bzw. an die Rückenlehne, dann nahm er ihr den Umhang ab, welchen er sie sich selbst ausziehen ließ. Was eben passiert war, verunsicherte ihn noch immer, es würde nicht helfen, direkt vor ihr zu stehen und an ihrem Umhang herumzufummeln. Nicht nur wegen der Gefühle, die ihre letzte Berührung ausgelöst hatte, sondern auch deshalb, weil ihm klar war, dass sein Ausbruch davor ziemlich ungewöhnlich für ihn war. Es war ihm etwas unangenehm, jedoch nicht so sehr, dass es ihm peinlich wurde oder er es nicht aushielt, Nora noch unter den Augen zu sein.
Er brachte das Kleidungsstück hinüber zur Wohnungstür, neben der sich eine kleine Garderobe befand. Viel passte nicht dort hin, weshalb von ihm keine Kleidung vorzufinden war. Nur sein Schuhwerk befand sich dort. Anschließend kehrte er zum Sofa zurück, um auch den Bogen und dessen Zubehör, sowie den Gürtel mit der Tasche daran und dem Schwert an sich zu nehmen. Kurz hielt er inne, da Nora gerade feststellte, dass er sich oft entschuldigte. Sein Blick glitt in ihr Gesicht und senkte sich auf ihren Mund, als dieser etwas verspätet ein leichtes Schmunzeln zeigte. Seine Mundwinkel hoben sich daraufhin etwas, aber er senkte den Blick und erwiderte nichts. Es war Zeit für Entschuldigungen gewesen. Ein richtiges Lächeln war es nicht, was sich auf seinen Lippen zeigte, aber das hatte nichts mit Noras Worten zu tun. Ihm war gerade nicht nach Lächeln. Man könnte meinen, er hätte ganz vergessen, wie das ging, denn gelächelt hatte er in den letzten Wochen... Gar nicht.
Er brachte die Sachen ebenfalls zur Garderobe. Den Bogen samt Köcher konnte er in die Ecknische lehnen, ebenso das Schwert, nachdem er es samt Scheide vom Gürtel gelöst hatte. Er hatte es zuvor noch nie in der Hand gehabt. Es war deutlich schwerer als seines, so wie er vermutet hatte, wenn auch man es sicher gut führen konnte, wenn man es beherrschte. Er fragte sich, ob Nora das gelernt hatte und konnte. Eigentlich sah sie eher wie jemand aus, die den Bogen benutzen würde, den sie auch bei ihrer ersten Begegnung bei sich getragen hatte.
"Fast zwei Jahre", antwortete er nebenbei auf Noras Frage. Mit ihren Sachen ging er sorgfältig um, legte zuletzt den Gürtel so zusammen, dass die Tasche sich obenauf befand, und verstaute ihn im Regal an der Wand zwischen Haus- und Badezimmertür.
Sein Blick wanderte zu der Langhalslaute hinüber, als er zum Sofa zurückkehrte. "Ich würde es nicht musikalisch nennen", gab er auf Noras Worte hin zurück. "Ich weiß, wie man die spielt." Er nahm ihr Gepäck vom Sofa und stellte es direkt hinter dem Durchgang zum Schlafzimmer daneben an der Wand ab. "Du solltest die Schuhe ausziehen und dich hinlegen. Hast du auch Hunger oder möchtest du schlafen?" Sein Weg führte ihn wieder am Sofa und dem Tisch vorbei zur Anrichte. Aus einem der Regale darüber holte er ein Glas und füllte es unter dem Hahn mit kaltem Wasser. Erst damit kehrte er zum Sofa zurück und reichte es ihr. Trinken war bei Schwindel nie verkehrt. Das Sofa war zum Ausruhen und Hochlegen der Beine passend, aber es war zum Schlafen nicht groß oder breit genug. Nicht wirklich zumindest. Man hielt es aus, wenn es sein musste.



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31Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mo Feb 13, 2023 7:23 pm

Nora

Nora

Es war schön, sich einmal nicht um alles zu kümmern müssen, sondern sich zurück lehnen zu können und sich mal auch bedienen lassen. Doch alsbald ich mich umsah und erkannte, wie ordentlich Arrow alles verstaut hatte, fühlte ich mich ebenso schnell wieder schlecht, dass ich nicht selber aufgestanden war um seine Ordnung zu behalten. Er war pingelig genau, womöglich hätte ich es nicht nach seinem Standard verräumt und er hätte ohnehin wieder hinterherräumen müssen.
Doch entspannen tat er sich wohl noch länger nicht. Zwar zuckten seine Mundwinkel, aber fröhlich war er nun auch wieder nicht. Aber um ehrlich zu sein war es generell selten, ihn richtig fröhlich zu sehen, oder? Dennoch wirkte er anders, als zu Cern-Zeiten. Mehr in Gedanken versunken und beschäftigt.
Ich beobachtete genau, wie er mit meinem Heiligtum an Bogen umging und war erleichtert, dass er sich genauso gut darum kümmerte, wie ich es tat. Zwei Jahre also wohnte er schon in dieser Wohnung. Gar nicht so lange - ob das der Grund für die kahle Umgebung war? Na gut, eine Pflanze war da. So schlecht war es nun auch wieder nicht. Bei seiner Erwiderung, dass er weniger musikalisch war, sondern die Laute einfach nur spielen konnte, musste ich ganz knapp kichern.
Ich horchte seiner Aufforderung, dass ich wohl doch die Beine hochlagern sollte. Seufzend setzte ich mich also wieder auf und tat, wie er verlangte. "Ich verhungere", antwortete ich darauf und konnte wirklich spüren, wie leer mein Magen war. Meine geschnürten Stiefel entwirrte ich mit einigen Umwicklungen, ehe ich daraus schlüpfte und die Beine sogleich auf die weitere Sitzfläche legte. Mein Gesicht wandte ich um, als ich Geräusche vernahm und erkannte, wie er mit einem Glas Wasser wieder zu mir zurückkam. Ich setzte mich an den Rand des Sofas und nahm das kühle Glas mit beiden Händen entgegen. "Danke, sehr aufmerksam", meinte ich mit ruhiger Tonlage und setzte es ohne zu zögern an meine Lippen. Ich trank es mit einem Zug leer, da ich erst jetzt spürte, wie durstig ich auch war. Das letzte Mal hatte ich was von meinem Wasser auf dem Luftschiff zu mir genommen. Den ganzen Weg lang hatte ich mich auf etwas anderes fokussiert, sodass meine eigenen Bedürfnisse gänzlich in den Hintergrund rückten. Doch mit diesem Glas Wasser konnte ich meinen Durst stillen und den Hunger hinauszögern. Mit dem leeren Glas in der Hand saß ich vor ihm, stellte es dann auf dem Tisch wieder ab.
"Die Reise war... sehr anstrengend und... naja... Da habe ich das letzte Mal was gegessen... oder zumindest versucht...", versuchte ich zu erklären, jedoch war esmir ein wenig unangenehm. "Ha-Hast du eine Kleinigkeit für mich?" Mein Proviant war für die Reise aufgebraucht. Geplant war eigentlich ein feines Abendessen in der Unterkunft. Ich lehnte mich wieder etwas zurück und legte die Füße auf das Sofa, so wie er es mir vorgeschlagen hatte. Ich atmete tief durch und spürte, wie es mir aktuell leichter fiel ordentlich durchzuatmen. Langsam aber doch regenerierte sich mein Körper und dankte mir für die Ruhe, die ich ihm rein nur mit dem Hinlegen gab.
Zwar hatte ich diese Frage schon gestellt, dennoch kam es mir so plötzlich in den Sinn, dass es mir beinahe unangenehm war. "Ich ... störe doch nicht deinen Abend, oder doch?" Ich war mir immer noch unsicher, wo ich bei dem Irada stand und was er genau über mich dachte. Doch um sicher zu gehen, dass ich wirklich nicht seine Zeit beraubte, fragte ich lieber erneut nach.

32Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mo Feb 13, 2023 7:54 pm

Arrow

Arrow

Nun ja, nur weil er sich selbst nicht als musikalisch bezeichnen würde, hieß das nicht, dass er nichts davon verstand. Nora brauchte also gar nicht so zu kichern. Er ließ ihr ihren Spaß, weil die letzten Minuten wirklich schrecklich genug gewesen waren und er es eindeutig lieber mochte, wenn sie lächelte und sich freute, als wenn sie... So ... ernst und anders war. Auf ihren Dank hin nickte er und nahm ihre Stiefel, um sie ebenfalls zur Garderobe hinüberzubringen. Eigentlich störten sie ihn neben dem Sofa nicht, aber er war immer noch unruhig, und die Sachen wegzuräumen, gab ihm etwas zu tun. Zudem hatte sie verkündet, am Verhungern zu sein, was gleich die nächste Aufgabe für ihn bereithielt und ihn dazu veranlasste, zurück zur Anrichte, statt zu Nora und dem Sofa zu gehen.
Einen Blick warf er ihr über die Schulter zu, als sie erklärt hatte, dass sie auf dem Luftschiff zuletzt versucht hatte, etwas zu essen. Er konnte nur mutmaßen, ob sie zu nervös gewesen war und nichts herunterbekommen hatte, oder ob ihr schlecht gewesen war. Da er Reisekrankheit von sich selbst nicht kannte, hatte er sich bisher nie Gedanken darum gemacht, wie andere so einen Flug vertrugen. So etwas hörte man eher von Schiffsreisen zu Wasser. Es würde zu ihrem Schwindel passen, wenn sie schon so lange nichts gegessen und sich womöglich auch noch übergeben und nicht mal Flüssigkeit bei sich behalten hatte.
"Sicher", antwortete er schlicht auf ihre Frage. Neben dem Herd über dem Ofen standen noch Töpfe, in denen sich Speisen befanden. Eigentlich hatte er sie für den nächsten Morgen aufgehoben, aber da aus seinem Aufbruch nun nichts mehr wurde, hätte er es nicht eilig und konnte etwas anderes essen oder neues kochen.
Er zog den Topf mit der Suppe auf den Herd und holte zwei weitere Holzscheite aus einem Korb in der Ecke. Er schob sie in den Ofen und ließ sich ein paar Augenblicke lang Zeit dabei, seinen Luftstrom zu verstärken und ihn hineinzuleiten, damit das Feuer wieder zum Leben erwachte, heiß brannte und schnell auf die Holzscheite übersprang. Er konnte dabei ein leichtes Prickeln in der Hand spüren, das seinen Arm hinaufkroch und sich kurz im Nacken sammelte. Die Ofentür schlug er wieder zu und stellte anschließend auch einen zweiten Topf wieder auf den Herd.
Noras Frage war etwas seltsam, wie er fand. Er trat langsam zurück zum Wohnzimmertisch und nahm das Amulett an sich, um es in die Hosentasche zu schieben. Er wollte es nicht mehr sehen und er wollte Nora nicht dazu verleiten, wieder darüber zu reden. "Nein, du störst mich nicht." Er nahm das Päckchen und trug es zum Schreibtisch, damit es stattdessen dort lag. "Das hast du bisher nie getan", fügte er etwas leiser und auch ein wenig abwesend hinzu. Es war ein Geschenk für sie. Aber er wollte es ihr nicht jetzt geben. Es war zu viel passiert und er wollte nicht, dass sie dachte, er würde versuchen, damit wieder auf ihre gute Seite zu kommen. Hätte er sie besucht, hätte er es ihr auch nicht sofort wie eine Wiedergutmachung hingehalten. Er wollte sich nicht freikaufen oder den Eindruck erwecken, als glaubte er, dass das überhaupt möglich war. Außerdem wusste er immer noch nicht so genau, ob es eine seiner besseren oder schlechteren Ideen war.
Langsam ging es ihm etwas besser. Zumindest was sein Gefühlsleben anbelangte, denn der starke Abfall seines exorbitant hohen Adrenalinspiegels sorgte dafür, dass die Erschöpfung stärker zurückkehrte. Beschweren würde er sich darüber bei Nora ganz sicher nicht. Sie störte ihn nicht, wie er gesagt hatte. Er würde sich um sie kümmern, solange sie wach war und noch etwas brauchte. Das war ihm wichtiger als sich hinzulegen, denn aktuell wusste er nicht, ob er schlafen konnte, und zum anderen...
"Ich habe gewürzten Reis und Suppe, ist das in Ordnung?", fragte er, um zu vermeiden, dass es zu lange still blieb, und ging erneut zum Herd hinüber, um aufzupassen, dass der Reis nicht anbrannte. "Oder willst du lieber was Süßes?"



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33Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mo Feb 13, 2023 8:28 pm

Nora

Nora

Noch bevor ich reagieren konnte, schnappte er sich einfach meine Latschen und verfrachtete sie ordnungsgemäß zur Garderobe. Hätte ich ... etwas sagen sollen? Etwas tun sollen? Ich fühlte mich nicht besser, wenn er mich wie eine Prinzessin behandelte. Aber ich ließ es zu und ließ es unkommentiert.
Meine Augen schlossen sich für einen Moment, als er wieder zur Küche ging und ich mich nicht zu ihm umdrehen wollte. Es war zu mühsam, mich stets drehen und wenden zu müssen, weswegen mein Blick auf den Tisch vor mir hängen blieb. Ich hatte mich auf den Rücken gelegt und die Beine angewinkelt, welche ich bei der Rückenlehne des Sofas aus Erschöpfung abstützte. Ich vernahm die Geräusche, die er verursachte, indem er Töpfe auf den Herd stellte. Was er im Anschluss vollbrachte, konnte ich anhand des Klanges nicht genau beurteilen. Doch das Knistern des Feuers wurde intensiver, was mich raten ließ, dass er den Ofen weiter anheizte um etwas Essen warm zu machen. Mir hätte auch etwas Brot gereicht, damit ich was im Magen hatte. Es war mehr Mittel zum Zweck als wohligen Appetit, den ich auch diversen Gründen nicht verspürte.
Meine Ohren zuckten, als ich hörte, wie Arrow sich mir näherte, sodass meine müden Augenlider vorsichtig blinzelten und erkannten, wie er vor mir Stand und das Paket vom Tisch verräumte. Ebenso wie das Amulett, dass den Weg in seine Hosentasche fand. Erneut erhob er das Wort und erklärte, dass ich bisher nie gestört hatte. Ein Glucksen entkam meiner Kehle. "Nie?" Eine Frage, die keine Antwort benötigte. Dennoch vermittelte sie, wie amüsant das für mich klang. "Nicht einmal im... Badezimmer?" Naja, da hatte ich nicht unbedingt gestört. Ich hatte ja nur auf ihn gewartet. Also lag es nicht an mir und seine Aussage hatte schon seine Berechtigung. Ich drehte mich etwas seitlich und legte meinen Kopf auf meine Handflächen ab, ehe ich erneut die Augen schloss und nur mit den Ohren lauschte, was vor sich ging. Ich fühlte mich wohl und geborgen, weswegen ich gänzlich von all dem Stress mich befreite und zur Ruhe kam. Der eingekehrte vorrübergehende Frieden gab mir Sicherheit, weswegen ich mich keineswegs unwohl fühlte, sondern michgut gehen lassen konnte. Meine Beine wurden schwerer und bewegten sich nicht mehr, genauso wie mein Brustkorb, der sich begann in Ruhe auf und ab zu bewegen.
Ich reagierte jedoch noch darauf, was auf der Menükarte stand. Wobei ich letzteres ignorierte und deswegen es zu einem erneuten Missverständnis kommen könnte. "Mh. Ja, klar", nuschelte ich und war schon gar nicht mehr gänzlich anwesend. Das Sofa war schmal, jedoch sehr bequem. Besonders nach den letzten sehr aufwühlenden Wochen war es abwechslungsreich mal unbesorgt sich hinzulegen und sich nicht ständig zu verkopfen, wie es nun weiter gehen sollte. Daran konnte ich auch gestern noch verzweifeln, doch heute nicht mehr. Zu schnell übermannte mich die Müdigkeit und ließ mich ein wenig abdriften. Trotz Bärenhunger war mein Körper einfach am Ende. Ich hatte die Grenze erreicht und döste in einen sehr leichten Schlaf weg. Meine Nasenflügel zuckten noch bei dem Geruch der Speisen. Ob ich davon wieder aufwachen würde?

34Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mo Feb 13, 2023 9:21 pm

Arrow

Arrow

Sein linker Mundwinkel zuckte bei ihrer Nachfrage leicht, doch er betonte das Wort nicht noch einmal, um erneut eine Antwort zu geben. Aus dieser Information konnte sie machen, was sie wollte. Das tat sie ja ohnehin immer. Es wäre nicht das erste Mal, dass er nicht sicher war, ob Nora sich dessen bewusst war, worauf er hinauswollte oder dass mehr hinter dem stehen könnte, was er tat. Oft war das bisher nützlich gewesen, da er auch nicht immer sicher war, ob er wirklich wollte, dass sie es erkannte. Aber manchmal... Wünschte sich ein Teil von ihm eben doch, dass sie besser zwischen den Zeilen lesen konnte.
Das beste Beispiel wäre in jüngster Vergangenheit der Moment, als er ihr gesagt hatte, dass es ihm sehr wehtat, wenn sie nur wegen des Amulettes hergekommen war. Sie hatte das missverstanden. Vielleicht temporär, vielleicht, weil sie es nicht von ihm dachte... Und jetzt wusste er nicht, ob er sich wünschte, dass sie es verstanden hätte, oder ob er froh darüber war, dass sie es nicht tat. Es ließe sehr tief in ihn hineinblicken. Und er war nicht sehr gut darin, sich anderen zu offenbaren, aus Angst, verletzt zu werden oder auf Ablehnung zu stoßen. Schließlich hatte man ihn mehr als die ersten zwanzig Jahre seines Lebens immer wieder daran erinnert, dass es falsch oder schlecht war, eine Schwäche nach außenhin zu zeigen. Oder sie überhaupt zu haben.
Ihre Antwort auf seine Frage nach ihren Essenswünschen fiel sehr dürftig aus, da sie nur zustimmte und sich nicht wirklich entschied. Jedenfalls interpretierte er ihre Aussage so aufgrund ihrer Intonation, denn wie sollte es "klar" sein, dass sie lieber etwas Süßes wollte, wenn er nicht mal wusste, was sie lieber mochte? Sie nuschelte außerdem leise und müde, was ihn vermuten ließ, dass sie sowieso nicht richtig zuhörte oder nur die Hälfte mitbekommen hatte. Er seufzte tonlos und entschied sich der Einfachheit halber, Suppe und Reis fertig zu erhitzen und ihr die letzte Scheibe Brot mit Marmelade dazuzulegen. Mit dem Brot war er nicht gleich um die Ecke gekommen, weil er der Ansicht war, dass die salzige Misosuppe ihrem Magen und gegen den Schwindel guttat, und den Reis konnte er ebenso schnell erhitzen, sodass sie noch etwas zusätzliches Warmes in den Magen bekam. Außerdem war er leicht bekömmlich und sättigte schnell. Hätte sie einfach nur zwei Bissen für ihren Bauch haben wollen, hätte sie das sagen müssen.
Das Essen war schnell fertig. Er lud die Suppe und den Reis in Schalen, entschied sich für einen Löffel und platzierte die Scheibe Brot auf einem kleinen Teller. Alles zusammen brachte er auf einem schwarzen Holztablett zum Tisch. Seine Schritte verlangsamten sich jedoch schon auf dem Weg dorthin, da Nora sich auf dem Sofa zusammengekauert hatte. Ihre Augen waren geschlossen und sie atmete ruhig und tief.
Sie war eingeschlafen.
Das hätte er wissen können. Sie sah ziemlich erledigt aus, und wenn es ihr kreislaufmäßig nicht gut ging und sie auch nur halbso durch den Wind war wie er, musste ihre Erschöpfung ungefähr genauso groß sein wie seine eigene. Er betrachtete sie einen Moment lang reglos, dann beugte er sich vor und stellte das Tablett leise auf dem Tisch ab. Kurz wägte er ab, ob er sie wecken sollte, damit sie etwas aß, bevor sie schlief. Aber er ging doch erst ins Schlafzimmer hinüber, öffnete die Balkontür, legte einen Leuchtstein auf den Nachttisch und war anschließend ein paar Minuten lang damit beschäftigt, das Bett neu zu beziehen. Seine Decke tauschte er gegen eine zweite aus, die aber nicht gleich auf dem Bett landete, sondern mit der er in den Wohnbereich zurückkehrte, sich vor dem Sofa in die Hocke gehen ließ und sie vorsichtig über Nora ausbreitete.
"Nora", sagte er leise, als er die Decke über ihre Schultern zog, und drückte die nach oben ausgerichtete leicht. "Willst du schlafen gehen?" Eigentlich wollte er sie nicht aufwecken, aber sie sollte die Nacht nicht auf dem Sofa verbringen, und er wollte sie nicht einfach wie ein kleines Kind ungefragt hochheben und hinübertragen. Vor allem dann nicht, wenn sie dabei wieder wach wurde. Also deckte er sie vorher in der Hoffnung zu, dass sie nur halb aufwachte und sich hinüberdirigieren ließ. Einen Versuch war es immerhin wert. Wenn sie richtig wach wurde, konnte sie wenigstens noch etwas essen.



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35Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 7:43 am

Nora

Nora

Ich war noch nie gut gewesen zwischen den Zeilen lesen zu können. Oft fragte ich mich nur stets, was ich falsch machte oder wo der Hund begraben war. Doch womöglich brauchte es einfach ein wenig Zeit, bis die Information von meinem Hirn verarbeitet werden konnte. Schließlich war ich gerade nicht wirklich auf der Höhe, was man daran merkte, dass ich ziemlich schnell wegschlummerte, als das Gespräch verebbte und ich dahingehend nichts zu tun gehabt hatte. Die Müdigkeit übermannte mich, was gut gegen den Schwindel war, denn so spürte ich ihn nicht mehr. So bemerkte ich gar nicht, dass der Geruch der feinen Suppe intensiver wurde. Meine Nasenflügel zuckten, jedoch brachte es mich nicht dazu wieder die Augen zu öffnen. Das Abstellen des Tabletts erfolgte so tonlos wie eine Katze die auf leisen Pfoten lief.
Indem er sich die Zeit nahm sein Zimmer vorzubereiten, gab er mir die Zeit tiefer in den Schlaf zu verfallen. Es fühlte sich wohlig an die Gedanken für einen Moment ausschalten zu können und dem Körper die Ruhe zu geben, nach der er sehnte.
Als Arrow wieder mit einer Decke zurückkam, regte ich mich zuerst keineswegs. Erst als ich spürte, wie etwas über meinen Körper fuhr, öffnete ich meinen Mund um tief durchzuatmen. Ich bekam nicht so genau mit, was passierte, jedoch verstand ich die Frage sehr wohl. Ein mürrisches "Hm-mmmmmh" entkam mir als Zeichen der Verneinung und drehte mich samt Decke von ihm weg. Somit wickelte ich mich wie ein Wrap ein und zeigte ihm blos mehr meinen Rücken. Mein Gesicht drückte ich in die Rückenlehne. Ich wollte wohl einfach nur meine Ruhe trotz Hungergefühl. Vermutlich war ich deswegen so schlecht gelaunt gewesen und hatte einen Ausbruch nicht verhindern können. Ob das Gespräch besser gelaufen wäre, wenn ich zuvor etwas gegessen hätte?
Eingewickelt in der Decke weigerte ich mich jedoch mich zu ihm umzudrehen. Vielmehr zog ich die Decke ein wenig über den Kopf um meine Ruhe zu haben. Würde er mir jetzt jedoch hochhelfen und versuchen mit ins Schlafzimmer zu führen, würde ich gezwungenermaßen es mit mir anstellen lassen. Schade, dass ich das warme Essen des Iradas nicht zu schätzen wusste, sondern vielmehr die Erleichterung und dadurch die übermannte Müdigkeit zuließ. Er hatte mir zu viel Zeit gegeben in einen Schlaf zu verfallen.

36Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 8:02 am

Arrow

Arrow

Von Nora kam nur ein unwilliger Laut und sie drehte sich anschließend einfach von ihm weg, sodass sie sich mehr in die Decke einwickelte. Aus diesem Grund – und natürlich, weil sie gar nicht richtig wach wurde -, konnte sie das leichte Schmunzeln nicht sehen, das sich nun endlich auf seinen Lippen bildete. Wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. Er seufzte leise und zog die Hand zurück, einen Moment lang in der Überlegung gefangen, ob er sie doch einfach in Ruhe lassen sollte.
Er merkte ja selber, wie verlockend der Gedanke war, sich einfach hinzulegen und den Rest der Angelegenheit seiner Zukunftsversion zu überlassen. Wahrscheinlich hätte er aktuell das Sofa genauso gemütlich gefunden und genauso wenig Lust gehabt, noch mal aufzustehen, wie Nora. Aber er hatte Anstand, auch wenn man ich diesen nicht von der Nasenspitze ablesen konnte und ihn ihm nicht zutraute, wenn man ihn nicht kannte. Wie man sich Gästen gegenüber verhielt, das wusste er, und er würde Nora ganz sicher nicht auf dem Sofa versauern lassen und sich selbst ins Bett legen.
"Du hast mehr Platz drüben", sagte er, griff erneut nach ihrer Schulter – jetzt der anderen – und zog sie mit sanfter Gewalt herum. "Ist nicht weit." Um ein wenig mehr Überzeugungskraft zu leisten, schob er den Arm anschließend unter ihren Rücken und drückte sie etwas nach oben, damit es wenigstens ungemütlich wurde und sie sich leichter dazu aufraffen konnte, ihren Platz zu räumen. Und wenn sie immer noch quengelte, würde er sie wahrscheinlich einfach hinüberschleifen. Nachdem sie auf die Beine gekommen war, natürlich.



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37Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 8:43 am

Nora

Nora

Ja, ich machte es ihm nicht leicht sich mit mir abzugeben. Im einen Moment stritten wir noch darüber, wer redete und wer nicht, im nächsten ignorierte ich ihn einfach und schlief wie ein brummender Bär auf seinem Sofa. Doch wäre ich nicht ich, wenn ich es ihm einfacher machen würde, oder?
Ich spürte, wie sein Arm zu meiner Schulter schlüpfte und mit Kraft anpackte um mich etwas hochzuheben. Murrend stütze ich mich mit dem Arm ab und ließ mir hochhelfen, setzte mich auf und öffnete nur einmal kurz die Augen. "Wiesooooo...", nuschelte ich in die Decke und drehte mich so, dass meine Beine immer noch in der Decke eingewickelt über die Kante bewegt wurde. Die Füße berührten den Holzboden, während ich mich erschöpft nach vorne beugte.
Mit viel Unterstützung schaffte ich es aufzustehen und ließ mich langsam ins Schlafzimmer begleiten. Nur ab und zu öffnete ich die schweren Lider und seufzte angestrengt dabei. Der Schwindel nahm wieder zu und ließ mich gar nicht realisieren, was gerade vor sich ging. Doch das war auch nicht weiter schlimm, da ich ohnehin im Halbschlaf herumtapste.
Ich ließ mich auf das Bett plumpsen, als wir an der Bettkante ankamen. Just in dem Moment als ich verstand, ich konnte mich wieder niederlegen, tat ich das auch ohne zu zögern. Ich atmete angestrengt und ließ die Beine über die Bettkante baumeln. Alsbald ich fühlte, sie sich der Untergrund an meinen schlaffen Körper anschmiegte, lächelte ich wohlig und zufrieden.
Doch noch bevor Arrow wieder verschwinden konnte, schnappte sich meine schlaffen Finger das Ende der Haori und hielt es fest. "Geh nischt", nuschelte ich in das Kissen und wollte mit meinem Daumen und Zeigefinger ihn nicht loslassen. "Nischt alleine...", murmelte ich. Müde und betrunkene Leute erzählten doch stets die Wahrheit, oder? Ich wollte wohl nicht wieder alleine gelassen werden. Wobei ich mir sicher war, sofern ich wach wäre, dass er die Wohnung heute nicht mehr verlassen würde. Wenn, dann wäre er nicht weit weg. Doch in diesem Zustand wollte ich ihn festhalten und es war weit weg, wenn er sich aus dem Raum entfernte.
Die Angst, dass er mich alleine lassen würde, war womöglich verständlich. Schließlich war das immer noch tief in mir verankert, auch wenn ich es nicht spüren wollte.

38Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 10:08 am

Arrow

Arrow

"Das weißt du dann morgen", erwiderte er auf die murrige Frage hin, eher beiläufig und leise, da er nicht davon ausging, dass Nora ihm großartig zuhörte oder sich wirklich für eine Antwort interessierte, mit der sie sich dann auch noch auseinandersetzen müsste. Es war auch nicht weiter wichtig, da sie sich mit etwas Überzeugungskraft dazu bringen ließ, die Beine vom Sofa zu schieben und aufzustehen. Auch wenn es wahrscheinlich ein wenig komisch aussah, hielt er sie dabei lieber wieder fest. Zum einen, weil ihr vorher schwindelig gewesen war, zum anderen um zu verhindern, dass sie wegen der Decke um ihre Beine auf der Nase landete.
Der Leuchtstein auf dem Nachtschrank tauchte das Schlafzimmer in genügend Licht, sodass es auch für eine schlafwandelnde Nora nicht schwierig war, das Bett zu finden. Arrow ließ sie los, sobald sie sich darauf fallen ließ, damit sie sich richtig hinlegen konnte. Außerdem wollte er ihr wenigstens die Schale mit der Suppe und noch ein Glas Wasser holen, falls sie in der Nacht wach wurde und wieder mehr Hunger oder Durst verspürte. Nora hatte derweil andere Pläne und fasste ihn am Saum der Kleidung, bevor er sich vom Bett entfernen konnte.
Bei dem, was sie sagte, machte sein Herz dreist einen kleinen Satz, der sich ähnlich dem anfühlte, wie wenn man eine Treppenstufe übersah. Nur war es außer der Norm, dass es auch einen Schwall Wärme auslöste. Arrow hielt bei diesen beiden Worten außerdem ungewöhnlich still. Alleine der leichte Windzug zupfte nachdrücklicher an den Haarsträhnen. Dann blinzelte er und atmete langsam aus. Sie wollte … nur nicht alleine sein. Oder sie hatte Angst, dass er verschwinden würde, so wie in Lishu auch. Dabei war er derjenige, der gerade sicher eher dazu berechtigt war, Sorge zu haben, dass sie am nächsten Tag nicht mehr da sein könnte.
Ein paar schnelle Herzschläge lang blieb er still, ehe er nach ihrer Hand griff, die sich an ihm festhielt. Er zog sie zurück und setzte sich auf den Bettrand. "Ich muss das Fenster zumachen und noch was holen, okay?" Er schob mit der freien Hand ihre Beine richtig aufs Bett. Die Decke zog er unter ihr hervor, damit er sie über ihre Füße ziehen konnte. Einen kleinen Moment lang blieb er sitzen und ließ Noras Finger dann wieder los, sodass er aufstehen und sich doch von ihr entfernen konnte, bevor sie auf die Idee kam, erneut nach ihm zu greifen. Die Balkontür zu schließen und ihr ein volles Glas Wasser und die Suppe zu holen, dauerte nur eine Minute. In letztere tat er zwei Löffel Reis hinein.
Als er beides auf dem Nachttisch abgestellt hatte, nahm er seine Decke und setzte sich erneut auf den Bettrand. "Willst du wirklich, dass ich hier bleibe?", fragte er, um sicherzugehen, dass Nora nicht wieder eingeschlafen war oder ihre Meinung geändert hatte.



Zuletzt von Arrow am Di Feb 14, 2023 1:50 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet



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39Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 11:32 am

Nora

Nora

Er ging richtig davon aus, dass ich nicht sonderlich zuhörte oder aufnahmefähig war. Nicht in diesem Zustand, das erkannte Arrow richtig. Doch darum ging es nicht, denn er leistete gute Arbeit und führte mich zu seinem Schlafzimmer. Auf dem Bett konnte ich mich niederlassen und hielt sogleich den jungen Mann bei mir, indem ich an seiner Haori zog. Ob es daran lag, dass ich nicht alleine sein wollte oder ich Angst darum hatte, dass er verschwand, war nicht herauszuhören. Das würde sich auf die Schnelle auch nicht feststellen lassen.
Es beruhigte mich, als er sich zu mir setzte und meine Hand nahm um sie abzulegen. Wie eine Puppe ließ ich mich auf das Bett ziehen und drückte meinen Kopf tief in das Kissen. Mit der feinen warmen Decke über dem Körper legte ich mich seitlich zum Bettrand hin und erschlaffte mit der Hand, als er wieder aufstand um sich um den Rest zu kümmern. Mit geschlossenen Augen, jedoch offenem Mund, lag ich nun im Bett und brauchte nicht lange, bis ich zurück in den Schlaf fand. Im Halbschlaf antwortete ich noch langsam nickend "Mmmm-hmm..." und streckte meine Hand nach ihm aus.
Meine Atmung beruhigte sich wieder und trotz des feinen Geruchs in meiner Nase dämmerte ich langsam wieder weg. Ein Indiz für das Erreichen eines tieferen Schlafes war wohl der Mund, der sich leicht öffnete und über den ich nun zu atmen begann. Ich schnarchte nicht, aber meine schwere Atmung war in diesem leisen Raum gut zu vernehmen. Hoffentlich hatte ich einen ruhigen Schlaf und konnte mich gut erholen, sodass ich wenigstens am nächsten Tag einige Erledigungen anstellen konnte. Zudem wäre gut, wenn ich mit Arrow ausgiebig redete - und das nicht nur über das Amulett. Aber zum Teil auch, das musste er sich eingestehen. Da kamen wir nicht drum herum.

40Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 12:15 pm

Arrow

Arrow

Tja. Hinterher würde sie jedenfalls nicht behaupten können, er hätte sie nicht gefragt. Nun, freilich war die Angelegenheit für ihn gerade ohnehin viel spannender als für sie. Nora befand sich immer noch resp. wieder im Halbschlaf; ihn hatte sie eindeutig wieder etwas geweckt. Zum Glück war es nicht so schlimm, dass sein Puls sich wieder irgendwo im nervöseren Bereich einpendelte. Ehrlich, dafür war er dann doch zu müde, und außerdem war es ja nicht so, als würde er sich nun zu Nora unter die Bettdecke kuscheln und sie in den Armen halten.
Auch wenn das hier seinem Traum von der Nacht zuvor erstaunlicherweise sehr, sehr nahe kam. Wenn ihm das heute Morgen jemand gesagt hätte…
Sein Blick löste sich von ihrem Gesicht, das der Leuchtstein in schwaches Licht tauchte, glitt zu ihrer Hand, die sich wieder in seine Richtung streckte. Nein, es war noch nichts wirklich geklärt zwischen ihnen und es gab einige Dinge, über die er mit ihr reden musste. Aber dass sie so unschuldig und zutraulich da lag, war nicht nur aufwühlend. Es beruhigte ihn auch. Nicht alles von ihrem Verhalten, weder jetzt, noch eben, ließ sich nur damit erklären, dass sie am Ende ihrer Kräfte war. Sie hatte ihn umarmt und ihm gesagt, dass sie ihn vermisst hatte. Sie hatte sich beruhigt, als sie sich umarmt hatten. Darüber, was es zu bedeuten hatte, dass sie ihm mit den Händen über den Oberkörper und am Hals entlang gestrichen hatte, ließ sich seiner Ansicht nach streiten, aber … zumindest die Kernaussage dahinter war … Zuneigung. Und auch jetzt hatte sie gesagt, okay, gemurmelt, dass er nicht weggehen sollte. Das beruhigte ihn. Sie hasste ihn nicht. Sie war da…
Arrow behielt die Decke im Schoß, als er die Beine auf das Bett zog und anschließend nach Noras Hand griff. Seine Hände waren mittlerweile wieder warm. Er schob die Beine in den Schneidersitz, etwas mehr zu Nora gedreht, sodass er ihre Hand auf der Decke im Schoß festhalten konnte, in dem Wissen, dass sie das sowieso nicht mehr wirklich mitbekam. Ihre Haut war weich. Der Leuchtstein warf anders als bei seiner Hand weniger harte Schatten über die Konturen. Sein Blick hing an der Bewegung seiner Daumenkuppe, die langsam und nur ganz leicht seitlich über ihre Hand strich. Erst, als er sicher war, dass sie richtig in den Schlaf abgedriftet war, schob er ihren Arm zurück und legte sie bei ihrem Kopf ab. Sie war nicht ganz an die Wand gerückt, aber immerhin hatte sie halbwegs genug Platz gelassen, dass er sich anschließend neben ihr hinlegen konnte.
Das Amulett hängte er sich um den Hals und schob es in den Ausschnitt. Die Haori legte er nicht ab, obwohl er normalerweise ohne sie schlafen würde. Wahrscheinlich würde sie verrutschen, aber zumindest wollte er Nora keinen Schrecken verpassen, indem sie schon wieder seinen nackten Oberkörper vor der Nase hatte. Vor allem nicht, wenn sie gerade wach wurde und es das erste wäre, was sie sah. Wenn die Decke weg war.
Dass sie schon schlief, war vermutlich der einzige Grund, weshalb er ihr nicht den Rücken zuwandte, sondern zu ihr gedreht auf der Seite lag. Sein Blick hing in den ersten Momenten, nachdem er eine angenehme Position gefunden hatte, noch in ihrem Gesicht. Eigentlich wäre dies der Moment gewesen, in dem die Gedanken wieder hätten loswirbeln und er hätte erkennen müssen, dass wirklich Nora neben ihm lag und selig schlief. Aber es blieb aus. Dafür war auch er zu erschöpft. Ihre Anwesenheit war wohl sogar mehr der Grund, warum er so ruhig wurde, das nun endlich, endlich all die Anspannung von ihm abfiel. Man hätte das vermutlich beobachten können, so deutlich war es. Und gleichzeitig so schleichend, dass er nicht einmal wirklich selbst mitbekam, wie ihm die Augen zufielen und er nach weniger als fünf Minuten einfach einschlief.



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41Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 3:54 pm

Nora

Nora

Natürlich fragte er. Ganz genlemanlike. Nur nahm ich das Ganze gar nicht mehr wahr. Doch das tat nichts zur Sache, denn ich war schon am Einschlafen, als er meine Hand griff und tatsächlich bei mir blieb, bis ich gänzlich in der Traumwelt war. Die sanfte Berührung ließ mich sicher gehen, dass er bei mir war und in Frieden einschlafen.
Es war die erste Nacht seit langem, in der ich schnell die Ruhe fand und einnickte. Ich verblieb eine lange Zeit im Tiefschlaf und zuckte nur bei gewissen Situationen in Träumen. Doch wenn ich aufwachen würde, vergaß ich sogleich, worum es in dem Traum handelte und konnte es nicht reflektieren. Was mir jedoch bewusst war, als ich in der Nacht aufwachte, war der Grund für das Erwachen. Meine Kehle fühlte sich trocken an und mein Magen verkrampfte sich. Schlaff blinzelnd versuchte ich zu erkennen, wo ich mich überhaupt befand. Was ich ziemlich schnell raffte: Da war ein Mann direkt vor mir. Im Ich schreckte im ersten Moment zurück und setzte mich an der Wand auf. Doch alsbald der schwache Lichtstein mir offenbarte, dass Arrow unter dieser Haarpracht sich versteckten musste, beruhigte ich mich sogleich. "Beruhigen?!" Okay, nicht so wirklich. Im selben Moment nämlich schlug mein Herz wieder schneller. Mein Gehirn ratterte und versuchte die Bruchstücke des gestrigen Abends zusammenzusetzen. Ich erinnerte mich noch daran, dass Arrow mir etwas zum Essen bringen wollte. Es duftete auch wunderbar - wo war es denn? Ich blinzelte mehrmals und beobachtete den jungen Mann dabei, wie er friedlich neben mir schlief. Da auch er sehr erschöpft ausgesehen hatte, als er die Türe geöffnet hatte, war das mehr als verständlich. Zwar hatte er die Decke über seinen Körper, jedoch offenbarte er mir die Kette des Amuletts, welches um seinen Hals hing. Meine Erinnerung, dass ich mich in sein Bett gelegt hatte, war nur brüchig. Doch in diesem Falle... hatte ich es getan. Wieso blieb ich nicht einfach auf dem Sofa?
Ich streckte meine Hand nach ihm aus, sodass ich seine Haare aus seinem Gesicht streichen konnte. Kurz bevor ich ihn jedoch berührte, hielt ich inne. Er regte sich nicht und war mir gänzlich ausgeliefert. Ich unterdrückte dieses Verlangen bei dem Anblick und atmete tief durch, zog meine Hand wieder zurück und legte sie an die eigene Brust. "Beruhige dich", meinte ich zu mir selber und versuchte nun die Kontrolle zu behalten.
Plötzlich zog sich mein Inneres meines Magens wieder zusammen - verdammt! Ich zog die Beine aus Reflex unter der Decke an und schaute mich im Raum um. Wie kam ich nun am besten zu einem Glas Wasser? Tatsächlich erkannte ich etwas Essbares auf dem Nachttisch. Ich beugte mich etwas nach vor, jedoch... Arrow lag ja im Weg. "Uff.." Mein Blick wanderte seinen Körper entlang und blieb an seinen geschlossenen Augen hängen. Der Durst und Hunger trieb mich dann doch weiter an, als ich wollte. Anschließend versuchte ich das Einzige, was mir möglich war - ich beugte mich vorsichtig über seinen Oberkörper und krabbelte ganz langsam über ihn. Es war mir unangenehm, weswegen ich in dem Verdacht, dass er sich bewegte, inne hielt und die Augen schloss. Als würde er besser wieder weiter schlafen können, wenn ich die Lider geschlossen hielt. Das war natürlich ein Mythos. Mir war nicht klar, ob er einen leichten Schlaf hatte oder nicht. Meine Augen hingen in seinem Gesicht, als ich inne hielt und mich wieder traute die Augen zu öffnen. Ich atmete schwer und erhoffte mir, dass er einfach weiterschlafen würde.

42Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 4:49 pm

Arrow

Arrow

Arrows Körper und sein Kopf kapitulierten in den ersten ein, zwei Stunden restlos vor der Erschöpfung. Und den ziemlich überfordernden Eindrücken des Abends. Das bedeutete, dass er tatsächlich sehr schnell sehr tief schlief. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig, er regte sich ansonsten nicht und die Ruhephase war traumlos und das, was Schlaf grundsätzlich sein sollte: erholsam. In dieser Zeit tankte er dadurch recht schnell wieder Energie. Man könnte behaupten, dass sein Organismus sich das über die Jahre angeeignet hatte. Vielleicht lag es aber auch einfach an Gewohnheiten, daran, dass er normalerweise sowieso kein Langschläfer war, oder es lag einfach an seinem Wesen. Vielleicht war es auch alles zusammen - oder eben die Tatsache, dass sein Kopf anschließend wieder genug Kraft hatte, um sich doch irgendwie im Unterbewusstsein mit den Ereignissen der jüngsten Zeit auseinanderzusetzen. Ob er deshalb Träume haben würde, an die er sich erinnern konnte, durfte erst dahingestellt bleiben. Fakt war, dass die Erholungskurve aus dem Tiefschlaf schon wieder herausgeklettert war, als Nora wach wurde. Gut möglich, dass der Schlaf etwas schneller aus dem Keller herauskam, weil die junge Frau eine recht plötzliche Bewegung machte.
Einen Vergleich hatte sie zwar nicht, da sie bereits geschlafen hatte, als er sich hingelegt hatte, aber er lag noch immer genauso da. Auf der Seite zu ihr gewandt, mit angezogenen Beinen. Der rechte Arm lag angewinkelt vor ihm, sodass seine Hand sich beim Hals auf der Matratze befand. Der linke befand sich unsichtbar unter der Decke und lag über seinem Bauch. Da der Deckensaum ihm kurz unterhalb der Schultern hing, hatte Nora tatsächlich einen guten Blick auf seinen Hals samt Narbe und die Kette des Amulettes.
Ein Atemzug pausierte ganz kurz, als sie den Arm bewegte, als spürte er das, aber erst, als sie kurz darauf sich über ihn beugte, das Gewicht verlagerte und über ihn herüberklettern wollte, um an den Nachttisch heranzukommen, waren das Einsinken der Matratze direkt bei ihm und vielleicht auch ihre Atemzüge ein Grund für ihn, um wachzuwerden. Er atmete tief durch den Mund ein und stieß die Luft zu einem stimmlosen Seufzen wieder aus, als der Schlaf von ihm abfiel, blinzelte und brauchte auch erst einmal einen Moment, um zu bemerken, das sich etwas seitlich in seinem Sichtfeld und bei seinem Körper befand, das dort nicht hingehörte.
Er drehte den Kopf und entdeckte Nora, die so halb über ihm hing, ihr Haar um den Kopf und ihre Schultern herum. "Was machst du da...?", fragte er sie etwas verwaschen, fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und drehte sich mit dem Oberkörper mehr auf den Rücken, sodass er besser zu ihr hinauf und zur Seite sehen konnte, wohin sie sich streckte. Dann blinzelte er zweimal in dichterer Folge und es war zu sehen, dass die Zahnrädchen des Wachseins hinter seinen Augen in Position rückten, denn sein Blick wurde klar. "Alles okay?" Vernunftbegabt, wie er war, blieb er liegen und ließ den Impuls, sich aufzusetzen, einfach an sich vorüberziehen, denn wahrscheinlich wäre dafür zum Kopfende hin gerade nicht genug Platz gewesen.



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43Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 5:40 pm

Nora

Nora

Okay. Ich möchte nur etwas trinken. Das ist ja nicht verkehrt, oder? Meine Kehle kratzte vor Trockenheit und die Müdigkeit war mittlerweile nicht mehr groß genug, als dass ich dieses Empfinden des Durstes und Hungers hätte ignorieren können. Nein, ich war wirklich erholt nach diesen paar Stunden und gönnte mir nun etwas Flüssigkeit für meinen Rachen.
Zumindest wollte ich das, weswegen ich vorsichtig erst mit der einen Hand mich über den männlichen Körper beugte, ehe ich mich mit der Zweiten abstützte. Eine Regung des Gesichtes ließ mich inne halten. "Schlaf weiter. Schlaf weiter. Schlaf weiter", befahl ich ihm gedanklich, doch scheinbar kam es nicht bei ihm an. Ich kniff die Augen zusammen als ich das Geräusch der Bewegung wahrnahm und seine ruhige Stimme erklang. "Nein. Nein. Nein. Nein. Schlaf weiter!" Doch das brachte nun auch nichts mehr - er war wach. Als ich die Augen öffnete und seinen müden Blick in meinem Gesicht haften sah, zuckte ich zusammen, stieß ihn mit meinem Knie in seine Seite, ehe ich aufhopste und auf der anderen Seite über die Bettkante hüpfte. Etwas ungalant landete ich mit einem Froschsprung auf den Boden und lugte über die Holzkante nach oben zu dem im Bett liegenden. "E-entschuldigung!", entkam es mir mit brüchiger Stimme. Schnell winkelte ich die Beine an und umarmte sie schützend vor meinem Körper, als verhelfe mir dies zu einer besseren Antwort. "I-ich... keh... wollte nur was... was trinken", meinte ich und räusperte mich dabei mehrmals, ehe ich mich rasch zum Nachttisch umdrehte und das heilige Wasser vorfand. Mit beiden Händen schnappte ich es und nahm es zu mir, schüttete es in meinen Mund, sodass ich gar keine Zeit mehr hatte irgendetwas zu sagen. Hektisch trank ich es beinahe leer, obwohl mein Durst nach der Hälfte bereits gestillt war. "Mehr kann mehr", dachte ich und fixierte mit meinen Augen die Schüssel, die auf dem Nachttisch übrig geblieben war. Mein Bauch krampfte sich abrupt wieder zusammen, weswegen ich keuchend das Glas von meinem Mund nahm und die Beine mehr zu meinem Körper zog. Ich kniff die Augen zusammen. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich seine Frage nicht ganz beantwortet hatte. Mir war klar, dass er Ehrlichkeit schätzte. Und obwohl ich ihm keine Sorgen bereiten wollte, erklärte ich kurzerhand: "Ich hab Krämpfe."
Mir war nicht nach Essen, jedoch hatte ich auch großen Hunger. Wovon die Krämpfe tatsächlich kamen, konnte ich nicht festlegen. Ich wich seinem Blick aus. "Tut mir leid, dass ich dich geweckt hab", entschuldigte ich mich erneut und atmete tief durch um die Phase des Krampfes zu überbrücken, während sich meine Hände an das beinahe leere Glas klammerten und ich immer noch auf dem Boden saß.

44Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 6:04 pm

Arrow

Arrow

Er zuckte etwas zusammen, als Nora ihn mit dem Knie anstieß, auch wenn es nicht wehtat, und sie mehr oder weniger über ihn ... hinübersprang und auf dem Boden landete. Seine Frage beantwortete sie kurz darauf, und da sie längst Platz gemacht hatte und Arrow nun wirklich so wach war, wie das mitten in der Nacht nach kurzem Schlaf und einem ereignisreichen Abend eben ging, setzte er sich letztlich doch auf.
Er fuhr sich noch einmal über das Gesicht und stellte fest, dass ein Glas Wasser auch in seinen Ohren gar nicht so schlecht klang. Vor allem, dass Nora das vorhandene vor seinen Augen zügig fast gänzlich leerte, erinnerte ihn daran, dass er Durst verspürte. Jedenfalls so lange, bis sie es mit einem Keuchen vom Mund nahm und wie es schien die Beine enger vor den Körper zog. Die Decke schlug er zur Seite, sodass er die Beine aus dem Bett schieben konnte. Und hielt inne, als sie zugab, dass sie Krämpfe hatte.
Ob ihr Magen mittlerweile so leer und ihr Körper von der Reise und dem anstrengenden Tag so ausgelaugt war, dass es davon kam? Es wäre nicht ungewöhnlich - allerdings hatte sie nicht gesagt... "Wo hast du Krämpfe?", fragte er weiter, rutschte vom Bett und ließ sich neben ihr in die Hocke gehen. Seine Stimme blieb neutral und der Tonfall ruhig, aber auf seiner Stirn bildete sich eine schmale Falte der Besorgnis. "Im Magen oder ... woanders?" Ihre Körperhaltung deutete zumindest darauf hin, dass es der Bauch war. "Ist schon okay", entgegnete er auf ihre Entschuldigung hin, dass sie ihn geweckt hatte. "Bist du auch noch hungrig? Du solltest etwas essen."
Er nahm die Schale mit der Suppe und dem Reis darin. Die Keramik fühlte sich von außen nur noch lauwarm an. "Die ist mittlerweile abgekühlt, aber iss das. Willst du noch was anderes haben? Ich kann dir eine Wärmflasche machen."
So ein praktisches Kissen wie Nawakas hatte er leider nicht, aber das heiße Wasser hielt in dem Ding auch eine ganze Weile warm.



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45Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 8:42 pm

Nora

Nora

Es tat mir leid, dass ich mich so ungeschickt anstellte und Arrow aufgrund meiner Bewegungen nun wieder wach war. Er setzte sich sogar auf und lehnte sich zurück um mich besser im Auge behalten zu können. Noch bevor er mir hätte sagen können, dass er ebenso einen Durst verspürte, hatte ich schon fast das ganze Glas leer getrunken und das Wasser für mich beansprucht.
Noch bevor ich mitteilte, dass ich Schmerzen hatte, hatte der Schwarzhaarige bereits die Beine über die Bettkante geschoben um sich aufzusetzen und sich mir zu nähern, indem er neben mir in die Hocke ging. Ich nickte auf seine halbe Antwort. "Im Magen", keuchte ich, ehe die Krämpfe wieder etwas nachließen und mein Körper sich im Anschluss etwas entspannte. Er wartete nicht auf eine Antwort von mir ab, sondern nahm die lauwarme Suppe und überreichte sie mir. Ich rückte etwas zurück und lehnte mich mit dem Rücken ans Bett, sodass ich etwas Halt hinter mir hatte, bevor ich die Schüssel mit einem "Dankeschön" entgegennahm. Er überforderte mich mit seinem Angebot woraufhin ich nur kopfschüttelnd und schwach lächelnd ihm ins Gesicht blickte. "Nein, nein. Keine Sorge. Die Suppe hilft - bestimmt." Eine Wärmeflasche hingegen klang sehr verlockend. "Bis auf..." Ein breites unschuldiges Grinsen breitete sich in meinem Gesicht auf. "Eine Wärmeflasche klingt gut, wenn es nicht viel Aufwand ist"
Ich machte mich dran die Suppe zu löffeln. Ja, sie war eindeutig abgekühlt. Aber dennoch tat dies nichts gegen oder für den Geschmack. Sie schmeckte ohnehin äußerst lecker, obwohl sie ganz anders als zuhause schmeckte. Der Reis darin konnte man gut dazulöffeln und rundete das Ganze weiter ab. "Mmmh", entkam es mir wohlig, als sich mein Bauch mit der leichten Nahrung füllte. Die letzten Tage hatte ich zu viel Brot und andere Jause gegessen, weswegen diese Suppe ein Gaumenschmaus für mich war so spät in der Nacht. Vergleichbar wie wenn man in der Kneipe zu viel gesoffen hat, mitten ind er Nacht nachhause kam und noch etwas essen wollte. Nicht dass ich dieses Gefühl kannte. Aber sie schmeckte einfach genial.
"Was ist das für eine Suppe?", hakte ich neugierig nach und versuchte mit dem Löffel sie genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch das schwache Licht und der leichte Duft gaben mir nicht genügend Antworten darüber, was sich darin befand, sondern ließ viele Rätsel offen.

46Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Di Feb 14, 2023 9:39 pm

Arrow

Arrow

Bis auf seine nicht laut ausgesprochenen Spekulationen kannte Arrow sich mit Magenschmerzen leider nicht allzu gut aus. Jedenfalls nicht besser als viele andere. Wie er in den letzten Wochen festgestellt hatte, wurde ihm eher unwohl oder schlecht und es fehlte ihm an Appetit, wenn ... es ihm nicht gut ging und er deswegen verlernte, richtig zu atmen. Gerade war er nicht mal sicher, ob er schon mal richtige Magenkrämpfe gehabt hatte. Nora hatte sie auf jeden Fall. Im heimeligen Licht des Leuchtsteins war es nicht hundertprozentig auszumachen, aber sie wirkte auch etwas blass, was genauso gut von ihrer Müdigkeit kommen konnte. Also lieber nichts überstürzen.
Trotzdem erwiderte er ihr Lächeln nicht, als sie seine Fragen zunächst abtat und nur die Suppe entgegennahm. Neben dem Reis, den er zusätzlich hineingetan hatte und der in der Flüssigkeit weiter aufgequollen war, befanden sich noch ein paar geschnittene, etwas zäh anmutende grüne Streifen darin; Algen, die entgegen der landläufigen Meinung vieler jedoch nicht gerade so salzig waren wie die Suppe, sondern ein wenig süßlich. Außerdem einige Ringe Lauchzwiebeln und drei Stücke Tofu.
Erst, als Nora doch noch auf die Wärmflasche zurückgreifen wollte und dabei ein breites lammfrommes Grinsen zeigte, das ihren Rehaugen alle Ehre machte, entspannten Arrows Züge sich mehr. Er nickte einmal leicht. "Kein Problem." Er stand nicht sofort auf, um sicherzugehen, dass sie mit der Suppe zufrieden war. Die würde er eigentlich nicht mal wirklich als sehr salzig bezeichnen. Eher mild würzig. Was das anbelangte, konnte er wählerisch sein, wenn er die Möglichkeit dazu bekam. Grundsätzlich aß er das meiste, was ihm vorgesetzt wurde, aber mit Herzhaftem konnte man bei ihm auch viel falsch machen.
Mit dem Laut, der von ihr kam, bekundete Nora, dass sie wegen der Suppe jedenfalls nichts zu meckern hatte. Gut so, die Flüssigkeit würde ihr guttun.
"Da ist Miso drin", antwortete er auf ihre Frage und kam im Anschluss langsam auf die Beine. "Das ist ... so eine Paste aus Soja, Getreide und Salz. Das andere sind Wakame-Algen und Tofu." Frühlingszwiebeln kannte sie sicher, bei Tofu und Wakame war er sich nicht sicher, deshalb fügte er es hinzu. "Das solltest du gut vertragen. Willst du noch Wasser?"" Fragend streckte er die Hand nach dem Glas aus, damit sie es ihm reichen konnte, wenn sie noch etwas haben wollte, und erklärte dann, dass er sich um die Wärmflasche kümmern würde. Solange Nora so am Bett sitzen blieb und mit Essen beschäftigt war, würde sie es sicher ein paar Minuten ohne ihn aushalten.
Das Feuer im Ofen war leider nur noch Glut, sodass er erst erneut ein Feuer entfachen musste. Die Zwischenzeit nutzte er, um selbst etwas zu trinken und Nora das Wasserglas gefüllt zurückzubringen, sofern sie noch etwas hatte haben wollen. Er fragte sie auch, ob sie doch noch etwas essen wollte, und erwähnte das Marmeladenbrot für den Fall, dass sie sich mit der Suppe Appetit machte. Ob süße Marmelade bei Magenkrämpfen gut war, da war er sich allerdings nicht so sicher. Weshalb er direkt noch anfügte, dass er ihr sonst auch den restlichen Reis zu Suppe verkochen konnte. Wenn man ihn noch mal erwärmte, wurde er sicher zu trocken, aber mit Wasser bekam man damit genauso gut die Reisvariante von Haferschleim hin. Es würde nur etwas länger dauern. Dann vielleicht lieber am Morgen, wenn es ihr nicht besser ging.
Als das Wasser endlich heiß genug war, goss er es in die Wärmflasche hinein, die er in der Zwischenzeit ebenso aus einer Schublade in der Kommode an der Wand zwischen Bett und den Fenstern zum Balkon herausgeholt hatte. Es war nicht so ein unpraktisches altes Ding aus Messing, sondern ähnlich wie ein Trinkschlauch, innen aus bearbeitetem wasserdichten Leder und außen mit weichem Stoff ummantelt.
"Hier." Arrow kam damit zurück ins Schlafzimmer und gab sie Nora. "Ich glaube, sie ist im Moment noch etwas zu heiß, leg sie nicht an die bloße Haut." Er stand einen Augenblick lang etwas verloren neben dem Bett, jetzt wo die Aufgabe erledigt war. Etwas verspätet wies er mit einer Kopfbewegung zu der Tür unweit dem Kopfende des Bettes neben dem Nachttisch. "Das Badezimmer ist da. Falls dir doch schlecht wird ... oder so." Sein Blick huschte kurz über sie und er rieb sich mit den Fingerspitzen über das linke Schlüsselbein, das unter der Haori mittlerweile wieder sichtbar geworden war. "Willst du zum Schlafen was Bequemeres anziehen?"
Seine Lippen blieben noch einen Moment lang leicht voneinander gelöst, weil er innehielt. Dann blinzelte er, schloss den Mund und senkte mit einem stillen Seufzen durch die Nase den Blick. Wie wär's, wenn du einfach mal die Klappe hältst.



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47Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mi Feb 15, 2023 1:19 pm

Nora

Nora

Wie ein Buttler stand er parat und nickte, dass er mir eine Wärmeflasche machen würde. Seine Gesichtszüge entspannten sich ein wenig dabei und scheinbar konnte ich ihn mit meinen Worten beruhigen. Es war nicht weiter schlimm. Bestimmt war ich einfach nur sehr hungrig und kam mit dem Stress nicht so gut klar, weswegen sich mein Magen beschwerte, dass ich mich nicht so gut um mich selbst kümmerte. Doch Arrow tat dies nun. Deshalb gab es keine Sorge mehr, dass das nicht überwindbar war.
"Miso also", meinte ich wiederholend und sah zu ihm auf, als er mir erklärte, was das bedeutete. Ich nickte, denn sie war sehr bekömmlich. Es tat gut etwas nicht zu deftiges im Magen zu haben und ihn damit zu füllen, sodass er ein wenig was zu arbeiten hatte. Mitten in der Nacht. Aber was solls.
Ich nickte bei dem Angebot von Wasser und dachte, dass er ohnehin noch die Wärmeflasche machen würde, weswegen es kein Umweg für ihn war. Das Glas überreichte ich ihm noch, ehe ich mich gänzlich der Suppe und dem aufgequollenem Reis widmete. Für einen Moment hatte ich Ruhe, als Arrow sich um weitere Dinge kümmerte, sodass es mir bald wieder besser ging.
Doch noch ehe ich mit der Suppe fertig war, kam er erneut in das Zimmer und fragte nach, ob ich noch etwas haben wollte. Mehr Suppe oder ein Marmeladenbrot - wo auch immer seine Gedanken hinwanderten, ich war ein wenig überfordert mit einem derart gesprächigen Arrow. Ich schüttelte lediglich den Kopf und ließ es mit einem kurzen "Nein, danke" dann sein. Nur das Wasserglas nahm ich mit einem dankenden lächeln entgegen, woraufhin er wieder in die Küche abzischte. "Uff, wie ein junger rumspringender Welpe", dachte ich mir und blickte tief in meine Suppe, als wolle sie mir etwas mitteilen. Mit dem Löffel rührte ich darin herum, als wäre sie zu heiß. Doch das war sie eindeutig nicht. Es ließ mich in Gedanken versinken mit der Überlegung, warum Arrow sich so verhielt. Er war so fürsorglich, dass es sich beinahe anfühlte, als wolle er mich in eine Blase einpacken. Er redete viel mehr als üblicherweise, als wäre es die beste Beschäftigung um mich bei Laune zu halten. Ist das seine Reaktion darauf, dass ich meinte, er könnte das bei mir noch gut machen? Leider war ich mir noch unsicher, ob mir das viele Reden wirklich so gut gefiel. Es reichte ja auch, wenn ich zu viel redete. Oder?
In Gedanken versunken löffelte ich aber noch die Suppe leer, kurz bevor Arrow wieder mit der heißen Wärmeflasche zurück kam. "Danke dir", erwiderte ich, stellte die Schüssel bei Seite und legte die Wärmeflasche auf das Bett, da sie wirklich ziemlich heiß war. Noch bevor die Ruhe einkehren konnte, erklärte er mir noch, wo sich das Badezimmer befand. Ich nickte mit einem weiteren "Danke, es geht mir gut." Ich musterte den vor mir stehenden Mann genauso, wie er es bei mir tat.
Erneut eine Frage - diesmal jedoch zu meiner Kleidung. "J-Ja, ich ... zieh das dann noch aus" Mein Kopf war gerade selbst noch etwas skeptisch über die Antwort. Ich sah an meinem Körper herab, ehe ich langsam mich am Bett abstützte und aufstand. "Ich.. kann gerne auf dem Sofa weiterschlafen, das ist kein Problem", versuchte ich die Situation etwas zu entschleunigen und ihm etwas mehr Freiraum zu geben. Es war alles etwas viel, weswegen ich ihm ganz sicher nicht das Bett wegnehmen wollte. Lag es an seiner Verunsicherung, dass er sich so merkwürdig verhielt? Das hingegen verunsicherte mich dann wieder. Es war ein Teufelskreis.
"Es macht mir wirklich nichts aus, so groß bin ich nicht", versuchte ich ihm einzureden und nahm das Glas in die Hand um etwas davon zu trinken. Dieses Mal nur ein kleiner Schluck, denn durch die Suppe hatte ich ohnehin genügend Flüssigkeit aufgenommen. Eigentlich wollte ich gar nicht hier übernachten. Doch so mitten in der Nacht in der Unterkunft auftauchen - ich war mir nicht sicher, ob ich mich nicht früher hätte darum kümmern müssen.

48Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mi Feb 15, 2023 2:42 pm

Arrow

Arrow

Er hätte selbst gar nicht so genau erklären können, warum er so viel zu sagen und zu fragen hatte. Dass es mitten in der Nacht war, tat bestimmt sein übriges. Dass er immer noch erschöpft und müde war und verhindern wollte, dass er zu viel nachzudenken begann, ebenso. Dass Nora mitgeteilt hatte, Magenkrämpfe zu haben, sowieso.
Er ließ die Hand langsam wieder sinken, nachdem sie sich bedankt hatte und erklärte, dass sie die Kleidung dann noch ausziehen würde. Er blinzelte, sah jedoch nicht gleich wieder auf, da er zum einen immer noch in seiner Aufforderung an sich selbst hing, endlich Ruhe zu geben, und zum anderen versuchte sich daran zu erinnern, dass Nora in der Herberge in Cern-Yon unverfängliche kurze Wäsche und ein Sarashi am Oberkörper getragen hatte. Erst, als sie aufstand, blickte er zurück zu ihr, um sicherzugehen, dass sie sich nicht gleich wieder mit Magenschmerzen zusammenkrümmte und aufrecht stehen konnte, ohne das Bett als Sicherheit hinter sich haben zu müssen. Sein Blick blieb an ihren Augen hängen, und er betrachtete sie einen Moment lang schweigend.
Die Situation, die sie dazu gebracht hatte, ihn darum zu bitten, nicht zu gehen und bei ihr zu bleiben, schien vorüber zu sein. Vielleicht, weil sie jetzt klarer darüber nachdenken konnte und es nicht mehr wollte. Oder weil ihr das hier unangenehm war. Oder weil sie dachte, dass er nur ihrer Bitte nachgekommen war und sich dazu gezwungen hatte, weil er ein schlechtes Gewissen hatte. Es gab viele Möglichkeiten, warum sie sich mit dem Sofa zufriedengeben wollte. Jedenfalls gab es ihm nicht das Recht, sich deswegen seltsam zu fühlen. Oder es zu bedauern…
Er atmete langsam aus und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. "Leg dich einfach wieder ins Bett, Nora", sagte er dann leise. "Es ist genug Platz für uns beide." Erneut ließ er die Hand sinken und nahm die leere Suppenschale an sich. "Zieh dich in Ruhe um, ich komme danach wieder."
Und damit sie nicht auf die Idee kam, ihm Widerworte zu geben oder ihn zu hinterfragen, ließ er sie einfach stehen und kehrte in den Wohnbereich zurück. Wenn es ihr lieber war, konnte sie natürlich auch ins Badezimmer gehen. Weder dort, noch im Schlafzimmer würde er frühzeitig wieder auftauchen, während sie sich umzog. Oder … auszog. Ihr Reisegepäck stand neben dem Durchgang, also falls sie daraus etwas brauchte, war es auf jeden Fall erreichbar. Er beschäftigte sich derweil damit, den leeren Topf und die Schale samt Löffel mit dem restlichen heißen Wasser abzuspülen. Und blieb danach noch einen Moment lang mit auf die Anrichte gestützten Händen dort stehen.



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49Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mi Feb 15, 2023 6:24 pm

Nora

Nora

Es gab so viele Möglichkeiten, wieso weshalb warum wir uns so verhielten, wie wir es nun mal taten. Dass es nicht nur an einer Sache lag, war offensichtlich. Dennoch versuchte jeder von uns der Ursache auf die Spur zu gehen um sich selbst aber auch den anderen besser zu verstehen. Wir waren beide entschlossen, den jeweils anderen anzunehmen um mehr Verständnis füreinander bereitzustellen.
Mir fiel auf, wie genau er mich dabei beobachtete, als ich aufstand. Die Bewegung und das Mich-Aufrichten wird mir bestimmt gut tun bei Magenschmerzen, weswegen ich nichts dazu kommentierte. Mit meinem Kommentar zum Schlafplatz wollte ich nur sicher gehen, dass er mir dies nicht nur aufgrund von schlechtem Gewissen anbot. Ich wollte nicht in seiner Schuld stehen oder das Gefühl haben, dass er diese Dinge tun musste. Es mag merkwürdig klingen, denn eigentlich empfand man es als was schönes, wenn sich jemand um das eigene Wohl kümmert. Aber nicht so.
Ich starrte regelrecht in sein Gesicht, als er sich mit der Hand darüber fuhr und leise sagte, ich solle mich einfach wieder ins Bett legen. Meine Augen folgten seiner Hand, die nun die Suppenschale aufnahm, wobei sie noch vor ein paar Stunden mich an der Schulter fest an seinen Körper gedrückt hatte. Die Hand, die unter den Umhang glitt und einen engen, jedoch zu tiefst beruhigenden, Klammergriff ausübte. Das Atmen fiel mir wieder schwerer, als ich ihm in die Augen blickte, nachdem er mich aufforderte mich einfach umzuziehen.
Etwas verloren ließ er mich vor dem Bett alleine stehen und ich sah ihm noch nach, wie er schnell verschwand, sodass ich nichts kontern konnte. Mir hätten ohnehin die Worte gefehlt bei diesem Gedanken, weswegen er keine Angst hätte haben müssen, dass ich mit ihm zu diskutieren begann - vorallem nicht mitten in der Nacht. Als ich das Geräusch des Wassers vernahm, schaffte ich es zurück zur Realität und sah mich im Zimmer um. Ich war hier, in Arrow's Schlafzimmer. Ich war in Anan angekommen und hatte es endlich geschafft, meine Reise zu beginnen. Ich war hier, bei Arrow - ich war in Sicherheit. Womöglich sollte ich mir weniger Sorgen oder Gedanken machen, sondern einfach nur mich zurück ins Bett legen und schlafen.
So machte ich das, was er von mir verlangte: Ausziehen. Es war nicht sonderlich bequem und bestimmt auch ein Grund, dass ich mittlerweile einen leichten Schlaf gehabt hatte und aufgewacht war. Ich schlüpfte sehr vorsichtig aus meiner Kleidung und hatte es zu Beginn unordentlich auf das Bett geworfen. Als ich jedoch kurz zur Küche schielte und mir bewusst wurde, dass ich das Wasser nicht mehr laufen hörte, zuckte ich kurz zusammen und räumte meine Kleidung beim Fußende auf den Boden. Ich hatte nichts gegen den Boden. Es war generell alles sehr sauber und ordentlich. Ob es ihm da im Weg war?
Ich beugte mich nach vor, nahm es doch wieder auf und... drehte mich im Kreis. Doch ich fand nur mehr die Kommode neben dem Bett, wo ich meine Kleidung hätte hinhängen können. "Ist das... ordentlicher?" Ich legte es dort ab, sah mich um und fand, dass es nicht ordentlich genug aussah. "Uff!", stresste ich mich nahm es erneut auf.

50Arrows Wohnung* - Seite 2 Empty Re: Arrows Wohnung* Mi Feb 15, 2023 6:59 pm

Arrow

Arrow

Sein Blick folgte dem Weg eines Wassertropfens, der am Rand des Topfes herunterlief und sich dort in der kleinen Wölbung sammelte. Er schimmerte im Licht des Leuchtsteins, den er vom Schreibtisch zur Küchenzeile herübergeholt hatte, um mehr sehen zu können.
"Ich hab dich vermisst."
Langsam tat er einen tieferen Atemzug und nahm das Handtuch, das noch dort am Rand der Anrichte bei der Tür lag, wo er es abgelegt hatte, nachdem er Nora vor ein paar Stunden hereingelassen hatte. Er sah es genauso aufmerksam an wie den Wassertropfen - was vermutlich nicht halbso aufmerksam wirkte wie sonst, da er immer noch todmüde war und sein Körper versuchte, wieder in den Leerlauf zu schalten. Sein Kopf nicht. Der hatte nun genauso wie sein Körper keine Aufgabe mehr, nur dass er sich direkt von selbst eine neue suchte, während sein Körper darauf wartete, dass er ihn zurück in die Waagerechte beförderte.
Na ja... Auch nur ein Teil davon. Seine Atmung und seinen Herzschlag schien es nicht wirklich zu betreffen.
Er war eindeutig zu wach und zu wenig abgelenkt, um lange an der Tatsache vorbeizukommen, dass Nora gerade dabei war, sich ihre Kleidung auszuziehen und zurück in sein Bett zu legen. Dieselbe Nora, die ihn vor ein paar Stunden umarmt und ihm gesagt hatte, dass sie ihn vermisst hatte. Man musste ihm zugutehalten, dass er nicht sehr viel weiter über diese Gedanken hinauskam, weil ihn all das hier sehr viel mehr auf emotionaler Ebene einband als auf körperlicher. Trotzdem war er sich jetzt auch viel bewusster darüber, dass Nora sich zurück in sein Bett legen und dort weiter schlafen würde. Dass sie hier bei ihm war.
Schließlich richtete er sich wieder ganz auf und zog die Hände von der Anrichte herunter. Das hier war nicht anders als vor einigen Wochen in Cern-Yon. Da hatten sie es auch geschafft, im gleichen Bett zu schlafen. Warum fühlte es sich trotzdem so anders an?
Er ging zurück zum Durchgang, aber tatsächlich dachte er gerade mit und betrat das Schlafzimmer nicht unangekündigt. Zu oft hatte Nora ihn dabei erwischt, wie er halbnackt oder nur mit einem Handtuch um die Hüfte aufzufinden war, und wenn er eines wusste, dann dass er den Spieß jetzt nicht umdrehen wollte. Ihn störte es soherum nicht, aber sie hatte nicht den Eindruck erweckt, als wäre es für sie andersherum okay, wenn sie ihm leichtbekleidet unter die Augen treten musste. Außerdem wollte er weder, dass sie dachte, er hielte sein Wort nicht und wolle gaffen, noch waren die Wogen zwischen ihnen glatt genug für so ein Versehen. Und ganz davon ab wollte er auch nicht, dass sie sich in seiner Nähe unwohl fühlte. Deshalb trug er ja auch immer noch die Haori und hatte sie zum Schlafen auch nicht abgelegt. Und das würde er auch jetzt nicht.
"Bist du fertig?", fragte er daher aus allen erdenklichen Gründen artig und hielt neben dem Durchgang inne, sodass er nicht in den Raum hineinsehen konnte.



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