[Erster Posti *_*]
*Drache*
Ich hatte irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft die Sonne auf- und wieder unterging oder wie oft der Mond in seiner vollen Pracht am Himmel stand. Stattdessen lebte ich einfach nur in den Tag hinein. Wir Drachen hatten damit gar nicht mal so das Problem, denn wir waren erstens, sehr geduldig, was das Warten anging, und zweitens lebten wir eine seeeehr seeeeehr lange Zeit. Da waren Monate oder Jahre nicht so ganz gewichtig wie bei den Menschen, beispielsweise.
Wie während der meisten Zeit lag ich in meiner Drachengestalt am Strand einer Insel, die seit mehreren Monaten mein Zuhause war. Sie war überschaubar groß und besaß so einen kleinen Wald aus Palmen, in dem es viele Insekten und See- und ab und an auch Zugvögel, aber keine anderen größeren Tiere. Deswegen verließ ich die Insel zum Jagen in der unmittelbaren Umgebung. Hier gab es sehr viel Fisch, vor allen Dingen riesige Thunfische, an denen selbst ich relativ lange zu fressen hatte. Wenn ich so einen erwischte, verbrachte ich den restlichen Tag mit fressen und Ausschau halten nach Shin.
Auch wenn die Zeit für mich nicht so ganz eine große Rolle spielte, hatte ich das Gefühl als wäre es schon viel länger her, seit wir den großen Wald verlassen hatten. Shin hatte zurück in seine Heimat gemusst und ein Schiff bestiegen. Ich hatte ihn unter Wasser begleitet, mich aber versteckt gehalten, weil er gesagt hatte, dass es nicht gut war, wenn man uns zusammen sah und dass seine Landsleute da etwas engstirnig waren. Das dachte ich mir dabei zumindest.
Ich konnte ihm nicht ganz bis zum Hafen folgen, aber das Letzte, was ich von ihm gesehen hatte, waren seine neun Schweife gewesen. Dann war er verschwunden.
Anschließend war ich noch eine Weile an der schroffen Steilküste entlang geschwommen, die aber nicht so wirklich einladend aussah, weswegen ich das Meer nach einer Insel in der näheren Umgebung absuchte, von der aus ich warten konnte. Ich hatte ja gesehen, wo das Schiff entlang geschwommen war und wenn Shin so eines wieder zurücknahm, das hoffte ich, würde ich ihn entdecken.
Das alles war jetzt aber schon eine ganze Zeit her. Shin hatte nicht gewusst, wie lange es dauerte, bis er wieder zurückkam, aber ich machte mir mit jedem neuen Tag ein bisschen mehr Sorgen um ihn. Jedes Mal, wenn eines der Schiffe angeschwommen kam, stürzte ich mich ins Meer und schwamm mit klopfendem Drachenherzen unter den Bauch von ihm, um zu sehen, ob ich Shin irgendwo dort oben entdecken konnte.
Ich hatte auch Angst, dass ich ihn einfach verpasste, weswegen ich meine Jagdzüge auch auf das Mindeste einschränkte. Ich war also die ganze Zeit nicht so entspannt, wie es vielleicht jetzt gerade aussah. Mein Saphirauge öffnete sich immer wieder und linste über das weite Meer, auf der Suche nach dem nächsten Schiff...
*Drache*
Ich hatte irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft die Sonne auf- und wieder unterging oder wie oft der Mond in seiner vollen Pracht am Himmel stand. Stattdessen lebte ich einfach nur in den Tag hinein. Wir Drachen hatten damit gar nicht mal so das Problem, denn wir waren erstens, sehr geduldig, was das Warten anging, und zweitens lebten wir eine seeeehr seeeeehr lange Zeit. Da waren Monate oder Jahre nicht so ganz gewichtig wie bei den Menschen, beispielsweise.
Wie während der meisten Zeit lag ich in meiner Drachengestalt am Strand einer Insel, die seit mehreren Monaten mein Zuhause war. Sie war überschaubar groß und besaß so einen kleinen Wald aus Palmen, in dem es viele Insekten und See- und ab und an auch Zugvögel, aber keine anderen größeren Tiere. Deswegen verließ ich die Insel zum Jagen in der unmittelbaren Umgebung. Hier gab es sehr viel Fisch, vor allen Dingen riesige Thunfische, an denen selbst ich relativ lange zu fressen hatte. Wenn ich so einen erwischte, verbrachte ich den restlichen Tag mit fressen und Ausschau halten nach Shin.
Auch wenn die Zeit für mich nicht so ganz eine große Rolle spielte, hatte ich das Gefühl als wäre es schon viel länger her, seit wir den großen Wald verlassen hatten. Shin hatte zurück in seine Heimat gemusst und ein Schiff bestiegen. Ich hatte ihn unter Wasser begleitet, mich aber versteckt gehalten, weil er gesagt hatte, dass es nicht gut war, wenn man uns zusammen sah und dass seine Landsleute da etwas engstirnig waren. Das dachte ich mir dabei zumindest.
Ich konnte ihm nicht ganz bis zum Hafen folgen, aber das Letzte, was ich von ihm gesehen hatte, waren seine neun Schweife gewesen. Dann war er verschwunden.
Anschließend war ich noch eine Weile an der schroffen Steilküste entlang geschwommen, die aber nicht so wirklich einladend aussah, weswegen ich das Meer nach einer Insel in der näheren Umgebung absuchte, von der aus ich warten konnte. Ich hatte ja gesehen, wo das Schiff entlang geschwommen war und wenn Shin so eines wieder zurücknahm, das hoffte ich, würde ich ihn entdecken.
Das alles war jetzt aber schon eine ganze Zeit her. Shin hatte nicht gewusst, wie lange es dauerte, bis er wieder zurückkam, aber ich machte mir mit jedem neuen Tag ein bisschen mehr Sorgen um ihn. Jedes Mal, wenn eines der Schiffe angeschwommen kam, stürzte ich mich ins Meer und schwamm mit klopfendem Drachenherzen unter den Bauch von ihm, um zu sehen, ob ich Shin irgendwo dort oben entdecken konnte.
Ich hatte auch Angst, dass ich ihn einfach verpasste, weswegen ich meine Jagdzüge auch auf das Mindeste einschränkte. Ich war also die ganze Zeit nicht so entspannt, wie es vielleicht jetzt gerade aussah. Mein Saphirauge öffnete sich immer wieder und linste über das weite Meer, auf der Suche nach dem nächsten Schiff...