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Es war einmal vor langer Zeit im Cern-Wald

2 verfasser

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Nora

Nora

Die Ruhe kehrte in den Wald zurück, nachdem ich mich gegen ein weiteres Gespräch entschieden hatte. "Wie konnte Rave nur mit ihr kommunizieren?" Eine Frage, die ich ihn beim nächsten Aufeinandertreffen bestimmt stellen würde. Er hatte zu dieser Zeit doch etwas mehr mit ihr zu tun gehabt, soweit mir bekannt war. Inwiefern wusste ich jedoch noch nicht. Und das Mädchen würde mir das auch nicht verraten - wie auch ohne Stimme? Vermutlich wäre es geschickt sich eine Zeichensprache auszudenken, sodass ich die wichtigsten Aussagen sofort erkennen würde. Immer wieder blickte ich musternd zu dem Mädchen, ob es ihr gut ging. Ich war mir nicht sicher, ob es überhaupt Sinn machte sich intensiver mit ihr zu beschäftigen, wenn ich das Gefühl hatte, sie wollte ohnehin nichts mit mir am Hut haben. "Dann zwing sie zu ihrem Glück.", dachte ich mir nur und wandte mich mit einem leichten Schmunzeln von ihr ab um meinen Blick durch den Wald wandern zu lassen.
Glücklicherweise konnten wir bald schon den kleinen Fluss erreichen, an den ich mit ihr wollte. Meine Mimik öffnete sich erfreut und beobachtete, wie Missi sogleich an einem Stein ihren Platz markierte. Ich ließ Shiba los, welcher mit beiden Vorderpfoten ins Wasser spazierte, ehe er stehen blieb und sein Haupt senkte um zu trinken.
Auch ich ließ mich am Rande des Gewässers nieder und nahm meine Wasserflasche heraus. Mit ruhiger Hand füllte ich die Flasche mit frischem kalten Wasser und gönnte mir sogleich einen kräftigen Schluck, ehe ich mich wieder aufraffte und mich zu dem Mädchen stellte.
"Möchtest du auch was?" Ich streckte meinen Arm aus um ihr die Wasserflasche zu reichen. Es war mehr eine Höflichkeit um eine Freundschaft aufzubauen, als etwas wirklich Nützliches. Schließlich hatte sie bestimmt selbst auch etwas dabei um das Wasser aufzufüllen. "Oder etwa nicht?" Ich beobachtete sie, wie sie ihr Bein ausstreckte und sich einen Moment der physischen Ruhe gönnte. "Wie kann ich ihr helfen?", überlegte ich und anvisierte das fließende Wasser.
Im nächsten Augenblick jedoch ergatterte der weiße Wolf wieder meine Aufmerksamkeit, indem er wie ein kleiner Welpe mit dem Wasser spielte und immer wieder sich auf die Hinterbeine stellte um anschließend mit beiden Vorderpfoten in das Wasser zu springen. "Ob er etwas darin sah?", fragte ich mich und beobachtete auch ihn genau. Doch womöglich war es nur ein kleines kindisches Spiel.

Numja

Numja

Während ich mich kurz ausruhte, machte sich der Wolf schon gleich über das Wasser her und auch das Mädchen füllte ihre Flasche und trank daraus. Dann trat sie zu mir und reichte mir noch einmal ihre Flasche.
Ich war mit diesen zwischenmenschlichen Dingen viel zu wenig vertraut, als dass ich ihre Beweggründe dafür hätte erkennen können - schließlich war ich zu lange alleine gewesen - aber nachdem ich sie einen kurzen Moment angeblickt hatte, nahm ich schließlich doch die Flasche entgegen und trank daraus. Nicht dass es hier nicht genug Wasser gab, dass ich mir selbst welches nehmen konnte, aber tatsächlich war das hier gerade einfacher für mich, sodass ich mich nicht zum Bach runterbeugen musste und so einfach auf dem Stein sitzen bleiben konnte. Das Mädchen hatte es ja scheinbar auch immer noch nicht aufgegeben, sich mit mir zu beschäftigen.
Ich gab ihr die Flasche zurück, als ich genug getrunken hatte, und überlegte gerade ob es klug war, den Verband zu lösen und die Wunde im Wasser zu säubern, als auch meine Aufmerksamkeit zu dem - für mich zugegebenermaßen ziemlich seltsamen - Verhalten des Wolfes glitt. Ich hatte noch nie näheren Kontakt zu zahmen Tieren gehabt, oder überhaupt zu anderen Tieren als denen die entweder ich gejagt hatte, oder die mich gejagt hatten. So etwas hatte ich daher noch nie gesehen. Ich runzelte fragend die Stirn und warf auch einen Blick zu dem Mädchen hinüber, das aber nicht sonderlich beunruhigt schien. War das.... ein Spiel?



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. : I walk alone : .

Nora

Nora

Es fühlte sich gut an, als Missi meine Flasche entgegennahm und daraus einen ordentlichen Schluck daraus nahm. Sie stieß mich also nicht ab, auch wenn sie kurz zögerte, was wohl ihre Meinung dazu geändert hatte?
Mit einem sachten Lächeln steckte ich die Wasserflasche wieder ein und wandte mich zu Shiba, als dieser wie ein frischer Welpe mit dem Wasser spielte. Mir entkam ein amüsiertes Kichern, als dieser mit seinen Vorderpfoten immer wieder ins Wasser stürzte und darin herumplanschte. Womöglich ließ er sich von den Sonnenstrahlen in die Irre führen und sah dadurch etwas im Wasser, was gar nicht vorhanden war.
Erst etwas verspätet bemerkte ich den überraschten Blick des Mädchens, welche ebenso das Verhalten des Tieres beobachtet hatte und im Anschluss zu mir hochschaute. Meine Lippen umspielten stets ein beruhigendes Lächeln mit der Hoffnung, dass auch Missi sich entspannen konnte und ihn nicht als Gefahr sah. Jedoch war ich sehr aufmerksam, ob sie sich doch nicht umentschied und den großen Jäger angreifen wollte. Man wusste nie, was die Mitmenschen von einem solchen Riesen hielten, die Meisten waren da doch eher vorsichtig.
"Manchmal ist er wie ein kleiner Welpe.", versuchte ich zu erklären und wandte meinen Blick wieder zu ihm um ihn zu beobachten. "Auch Wölfe spielen ab und zu gerne, sowie jedes Raubtier in seiner gewohnten Umgebung das tut." Ob sie noch nie Bären beim Fangenspielen oder Wildkatzenjunge, die mit dem Schwanz des Muttertieres spielten beobachtet hatte? Sie wirkte, als käme ihr das alles recht befremdlich vor. "Auch Shiba ist ein einfaches Tier, das seinen Spaß haben möchte." Ich war mir nicht sicher, ob sie das verstehen würde. Generell wirkte sie so, als ob sie keine Ahnung vom Wald und dessen Umgebung hatte. Und dennoch wollte sie sich nicht helfen lassen. "Puh, das soll mal einer verstehen."

Numja

Numja

Wieder glitt mein Blick zu dem Mädchen, als es anfing zu kichern und sich offensichtlich an dem Tun ihres Wolfes erfreute. Nein, für sie war das hier wirklich nur Spaß. Ich hingegen konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal gelacht hatte. Es hatte auch nicht wirklich einen Anlass gegeben...
Als das Mädchen begann zu erklären, wandte ich den Blick wie sie wieder dem Wolf zu, der sich von uns nicht stören ließ. Spaß... Ja, es schien ihm Spaß zu machen, auch wenn ich die Körperhaltung nicht gut beurteilen konnte, war das hier etwas völlig anderes als ein hungriges oder angriffsbereites Raubtier. Ob ich es nachvollziehen konnte? Wahrscheinlich nicht wirklich.
Aber das hier machte mir auch wieder ein wenig mehr bewusst, wie anders mein Leben verlaufen war, als es der Normalität entsprach. Das hier kannte ich so nicht. Oder... vielleicht doch. Irgendwann, früher einmal, vor sehr sehr langer Zeit...
Wieder warf ich dem Mädchen einen Blick zu, aber da ich ihr meine Überlegungen und Fragen nicht mitteilen konnte, versuchte ich es auch gar nicht erst. Ich hätte mich sowieso nicht verständlich machen können. Aber ich lächelte leicht, wahrscheinlich am ehesten um sie zu beruhigen oder ihr zu sagen, dass es in Ordnung war. Was auch immer... Ich verstand das ganze zwar nicht so recht, aber... es war auch nichts Schlechtes.
Nun da sich mein Bein wieder etwas erholt hatte, rutschte ich nun doch von dem Stein herunter, sodass ich daneben zum Sitzen kam, direkt am Ufer des Flusses. Ich tauchte die Hände hinein und wusch sie noch einmal ein wenig, um auch die hartnäckigen Reste des getrockneten Blutes loszuwerden, und dann wusch ich mir das Gesicht. Das Wasser war kalt, aber klar und angenehm. Zwischendurch warf ich immer mal wieder einen Blick zu dem spielenden Wolf und dem Mädchen. Ein merkwürdiges Paar...



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Nora

Nora

Als Frohnatur stach ich natürlich umso mehr heraus, wenn Missi in meiner Umgebung war, da ihre Mimik sich keinen Millimeter in einen freundlicheren Ausdruck bewegte. Mir fiel auf, wie aufmerksam sie den Wolf beobachtete und keineswegs erfreulich wirkte. "Sei nicht so ein Griesgram.", versuchte ich sie etwas aus der Reserve zu locken, hatte jedoch das Gefühl, dass das alles nichts half. "In solchen Momenten bin ich diejenige, die ihn genau beobachtet. Manchmal ist er sehr durch das Spielen abgelenkt, darum passe ich umso mehr auf." Dennoch würde seine Nase und seine Ohren ihn rasch alarmieren, sollte er unbekannte Geräusche oder Gerüche wahrnehmen. "Und ... er ist wie ich, auch etwas tollpatschig." Ich kicherte nach dieser Erklärung, verstummte jedoch rasch als ich das Gefühl hatte, Missi wollte mir etwas mitteilen.
Doch ihre nächste Reaktion überraschte mich dann doch sehr. Sie lächelte etwas. "War das was Gutes?", überlegte ich und setzte wie ein Spiegel ebenso ein Lächeln auf meine Lippen.
Ich beobachtete sie, wie ihr Körper langsam vom Stein herunterrutschte und sie vorsichtig ihre Hände wusch. So platzierte auch ich mein Gesäß auf den Boden und lehnte mich auf meine Arme stützend nach hinten ab um sie zu beobachten. Sie brauchte wohl keine Hilfe dabei, denn sie machte das recht geschickt.
Für einen Moment genoss ich die Ruhe im Wald und holte tief Luft, nachdem ich die Augen geschlossen hatte. Doch die Bewegungen, die ich vernahm, ließen mich aufschrecken. Shiba hüpfte spielerisch im Wasser herum und sprang den Bachlauf entlang in Richtung Missi. Sein Fell war bereits nass, sodass er sich direkt vor die Weißhaarige hinstellte. Kurzum wollte er nach dem Herumgeplanschte sein Fell trocknen, indem er seinen Körper wie wild ausschüttelte. Ich erschrak von seinem Verhalten, sodass ich abrupt aufstand und überrascht aufschrie. "SHIBA! Hör auf!" Sein Körper zuckte zusammen, im nächsten Moment erst realisierte der weiße Wolf, was er getan hatte und entfernte sich von dem Mädchen.
"Scheibe, Missi, alles gut?", fragte ich besorgt und stürmte auf sie zu. Shiba hingegen legte sich beschämt mehrere Meter von uns entfernt auf den Boden und überdeckte seine Schnauze mit seinen großen Pranken. Sein leises Winseln verriet, wie reumütig er war und durch seinen spielerischen Tunnelblick nicht bemerkt hatte, wo er sich gerade befunden hatte.

Numja

Numja

(XDD)

Auch die Direktheit des Mädchens verwunderte mich im ersten Augenblick ein wenig - nicht dass mich das störte, ich hatte nur nicht damit gerechnet. Aber für mich war eher das was sie sagte ungewohnt, denn auch wenn mir natürlich irgendwie klar war, dass auch Raubtiere - oder überhaupt andere Tiere - auch ein normales Tierleben führten, hatte ich davon wohl keine besonders ausgedehnte Vorstellung. Man konnte allerdings auch mein eigenes Leben nicht gerade als normal bezeichnen.
Wahrscheinlich war ich schon wirklich sehr... anders. Ich konnte gar nicht sagen, wie sehr.
Egal. Daran würde sich wohl auch nichts ändern, mal ganz davon abgesehen, dass ich das auch nicht wollte. Es war besser so, wie es war... Es musste so sein.
Während ich mich wusch, konnte ich nur halb auf den Wolf und auf meine Umgebung achten, allerdings glaubte ich dem Mädchen durchaus, dass ich vor den beiden nichts zu befürchten hatte. Es waren eher meine Instinkte, die ich nicht ausschalten konnte.
Außerdem überlegte ich bereits, wie ich weiter vorgehen wollte. Langsam meldete sich auch der Hunger bei mir, denn ich hatte heute noch kaum etwas gegessen, doch Hunger kannte ich und auch hier im Wald ließ er mich nicht im Stich.
Bevor ich aber weiter darüber nachdenken konnte, zuckte ich erschrocken zusammen, als sich der große Wolf plötzlich direkt vor mir aufbaute, und es war wohl sein Glück, dass ich gerade dabei gewesen war, mein Gesicht zu waschen, denn so hatte ich meinen Stab nicht griffbereit und es geschah keine reflexartige Reaktion meinerseits, die ihm vielleicht nicht gefallen hätte. Ich hatte mich auch sofort wieder im Griff, aber es blieb mir auch gar keine Zeit mehr, mich in der Nähe des großen Tieres unwohl zu fühlen, denn plötzlich begann der Wolf sich zu schütteln, dass die Wassertropfen nach allen Seiten flogen. Ich zog den Kopf zwischen die Schultern und schloss die Augen, machte auch Anstalten mich rückwärts weg zu bewegen, stieß da aber nur gegen den Stein, auf dem ich eben noch gesessen hatte.
Gleichzeitig hörte ich den Schrei des Mädchens, der das Tun des Wolfes gleich schon wieder unterband und ihn von mir wegholte. Ich wischte mir erneut das wieder nasse Gesicht und öffnete die Augen. Der Wolf hatte sich zurückgezogenn und das Mädchen sah mich besorgt an.
Ich war zwar etwas überrumpelt von der plötzlichen Wendung, und nun klatschnass dazu, aber das war auch schon alles. Ich wischte mir ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht und warf einen Blick an mir hinab. Brr, jetzt war mir kalt. Der Sommer war eindeutig vorbei. Aber weil das Mädchen so besorgt vor mir stand, als hätte der Wolf mich nicht nassgespritzt sondern angegriffen, gab ich ein Lächeln von mir und nickte. Nein, ich war nicht böse, das merkte man mir auch an, auch wenn mein Lächeln etwas gepresst wirkte, doch das lag eher generell daran, dass ich darauf verzichten konnte, so nass zu werden und dazu noch diesen Schrecken zu haben. Ich schob mich trotzdem wieder hinauf auf den Stein von vorhin, wrang mein Oberteil vorne ein wenig aus und warf einen Blick zu dem Wolf, als ich sein Winseln hörte. Jetzt war er wieder völlig ausgewechselt, als hätte ich ihn tatsächlich angegriffen.



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Nora

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Ich bemerkte, dass Missi uns gegenüber nicht mehr negativ eingestellt war. Womöglich genoss sie sogar ein wenig Gesellschaft. Möglich war, dass sie sehr oft alleine unterwegs war und dadurch sich einfach schwer tat mit anderen zu kommunizieren. Ihr Sozialverhalten war mangelhaft und das musste doch einen Grund haben. Es war ein ruhiger Moment bis...
...Shiba die angenehme Ruhe unterbrechen wollte. Oder zumindest nicht direkt wollte - es wirkte mehr unabsichtlich und sein nachfolgendes Verhalten zeigte uns, wie unangenehm es ihm war, das Mädchen angespritzt zu haben. Ihr war anzusehen, wie überrumpelt sie sich fühlte. "Missi, das tut mir leid! Wirklich!" Ich wollte unbedingt verhindern, dass sie böse auf mich oder Shiba wurde. Es war ja nicht beabsichtigt und ich wollte wirklich nicht das Vertrauen des Mädchens brechen.
Ihr sachtes Lächeln beruhigte mich. Ich strich ihr eine klebrige Haarsträhne von der Stirn. "Huch, da hab ich aber erschrocken." Das galt bestimmt nicht nur für mich, sondern bestimmt auch für das Mädchen.
Doch nun war ihre Kleidung nass, welche man ohnehin hätte waschen sollen. Ich setzte ebenso ein lächeln auf, ehe ich fragte: "Die Kleidung solltest du ohnehin mal waschen und..." Ich musterte das Mädchen von oben nach unten. "...ausbessern" Würde sie böse werden, wenn ich das so direkt ansprach?
"Ist dir denn jetzt kalt?", fragte ich besorgt und kniete mich zu ihr nieder. Ich machte mir schon Sorgen um die Kleine. Mein Blick fiel zu dem weißen Riesenwolf, welcher die Distanz aufrecht erhielt und sich vorerst nicht traute dem Mädchen näher zu kommen. Mehr aus Respekt und Ehrfurcht als aus Angst...

Numja

Numja

Das Mädchen schien tatsächlich sehr außer sich zu sein, daher kam mein leichtes Lächeln wohl doch angebracht, auch wenn ich nicht gerade erfreut über das war, was passiert war. Etwas überrascht und hilflos, weil ich nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte, ließ ich zu, dass sie mir noch eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, die ich wohl vergessen hatte, weil sich sowieso alles nass anfühlte. Ich blickte zu dem Mädchen hinauf, aber irgendwie war ich auch ein wenig froh darum, sie ebenfalls lächeln zu sehen. Bei ihr sah das Lächeln auch deutlich echter aus als bei mir, und auch meines entspannte sich nun doch ein wenig mehr.
Ich sah an mir herab bei ihrem Kommentar, wobei ich ihr Recht geben musste. Ich trug noch die einfache, praktische Kleidung, die ich auch in Cern und davor gehabt hatte, und glücklicherweise besaß ich auch noch den langen Mantel, den Luna mir damals gegeben hatte und der zumindest ein wenig mehr gegen die Kälte half, aber alles hatte schon bessere Tage gesehen. Normalerweise traf ich ja auch auf niemanden, daher war es ziemlich egal wie ich aussah - auch wenn ich natürlich schon darauf achtete, mich und meine Kleidung zu waschen.
Ich wusste nicht ob man es mir ansah, oder ob das Mädchen einfach ins Blaue hinein fragte, doch als sie sich vor mich kniete und somit mehr auf meiner Augenhöhe war, nickte ich schließlich doch einmal leicht, nach kurzem Zögern, als Antwort auf ihre Frage. Das Wetter war nicht mehr sommerlich und vor allem Nachts wurde es langsam deutlich kalt, doch bis zum Sonnenuntergang hatten wir auch noch einige Stunden. Trotzdem war kaltes Flusswasser nicht gerade angenehm um diese Jahreszeit.
Ich zog den Mantel aus, denn jetzt wo alles nass war, brachte er auch nichts mehr. Da er vorne offen gewesen war, war der Rest meiner Kleidung aber auch nass geworden.



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Nora

Nora

Ihr Lächeln beruhigte mich. Wirklich, es fühlte sich an, als war alles halb so schlimm. Ich hatte es mir tatsächlich schlimmer dargestellt als sie. Und da es Missi mehr betraf als mich persönlich, war das auch für mich so in Ordnung.
Auf meinen Kommentar zu ihrer Kleidung hin wurde sie weder böse noch traurig. Sie wirkte auch nicht aufgebracht, sondern eher nachdenklich. Ich folgte ihrem Blick, als sie an sich herabsah und sie sich selbst musterte. Ihr befürchtete, dass ihr nun kalt war, das bestätigte sie auch mit einem Nicken.
Ich beobachtete, wie sie ihren eigenen Mantel auszog, der nass gespritzt wurde. Vielleicht war es möglich den mit den letzten Sonnenstrahlen noch trocknen zu lassen. Etwas hilflos kniete ich immer noch auf dem Boden und grübelte, wie ich ihr am Besten helfen konnte. Dahingehend entschied auch ich meine braune Jacke auszuziehen und streckte die Hand mit dem Kleidungsstück zwischen den Fingern nach ihr aus. "Nimm die.", forderte ich sie auf, war mir aber sicher, sie würde mich zurückweisen. Doch mir war weder kalt noch warm, ich würde das bestimmt eine Zeit lang aushalten. Doch die Kleidung darunter, die ebenfalls nass war, war wohl nicht zu retten. Ich konnte ihr ja schlecht mein letztes Hemd geben und in Unterwäsche durch den Wald huschen. Nicht, dass ich das noch nie gemacht hätte. Aber die Temperaturen sprachen für sich und außerdem war das nicht für neugierige Blicke bestimmt. "Wenn das jemand wüsste, die würden mich für verrückt halten."
Meine braunen Augen blickten fordernd in das Gesicht des Mädchens. Ihr bleibt wohl nichts anderes übrig, als meine Hilfe anzunehmen. Oder etwa nicht?

Numja

Numja

Jetzt ohne den Mantel fror ich tatsächlich noch mehr als vorher, aber ich wusste auch, dass es nichts brachte, wenn ich hier in nasser Kleidung stand. Am besten wäre es, sie auszuziehen und zu trocknen, doch ich hatte nichts anderes, und ob meine Sachen so schnell trocknen würden war auch die Frage.
Ein wenig überrascht sah ich auf das Mädchen, als es plötzlich ihre eigene Jacke auszog und mir reichte. Ihr Blick war dabei entschlossen und sie verlor auch keine vielen Worte darüber.
Noch etwas überrumpelt blickte ich sie an, zögerte aber noch. Andererseits brachte es auch nichts, wenn ich jetzt krank wurde. Ich mochte zwar stur sein, aber dumm war ich nicht, und ich wusste, dass ich schlechte Chancen hatte, wenn ich hier um diese Jahreszeit in der Wildnis krank wurde. Dazu noch in einem Wald, den ich nicht kannte.
Daher beschloss ich nach kurzem Überlegen, einfach nachzugeben. Trotzdem griff ich noch nicht sofort nach der angebotenen Jacke, sondern nutzte die Gelegenheit, um mein Oberteil auch noch auszuziehen. Es war zwar eisig kalt und ich fröstelte dabei, aber ich wusste dass es besser so war, und dass das Mädchen mir dabei zusehen konnte war mir auch herzlich egal. Als ich mich ausgezogen hatte, nahm ich dann auch die Jacke entgegen und zog sie gleich an, schloss sie vorne und rieb mir die Feuchtigkeit von der Haut. So war es tatsächlich viel besser...
Ein etwas zögerliches, aber dankbares Lächeln huschte über mein Gesicht.



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Nora

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Man konnte dem Mädchen deutlich ansehen, dass sie fror. Unter dem Fakt, nassgespritzt worden zu sein, war ihr dies auch auf keinem Fall zu verübeln. Daher war mein Angebot ihr meine Jacke zu geben sehr schnell entschieden. Wer mochte das schon in nasser kalter Kleidung im Wald herumzuspazieren oder zu sitzen. Wer das kannte wusste, wie unangenehm so etwas ist. Dahingehend konnte ich es mit einem wirklich ehrlich gemeintem Lächeln ihr übergeben. Jedoch hatte ich nur nicht erwartet, dass sie sie auch gleich an sich nahm. So war ich doch etwas überrascht, als sie nach kurzem Zögern sich an ihre eigene Kleidung machte und sich auszog. "Huch?" Mein starrer Blick beobachtete sie, wie sie ihr nasses Oberteil noch auszog. Das ging so schnell, dass ich gar keine Zeit hatte zu reagieren und ungeniert auf ihre steifen herabstehenden Brustwarzen starren musste. "Verdammt. Ihr muss wirklich kalt sein.", überlegte ich nur und blickte, als sie mir die Jacke aus der Hand nahm wieder hoch in ihr Gesicht. "Hab ich gerade..."
Erst jetzt realisierte ich, wie ich sie angestarrt haben musste. Mein Gesicht verfärbte sich in ein schönes Erdbeerrot, als ich mich genierend umdrehte und in den weiten Wald blickte. "T-tut mir... l-leid.", entkam es mir nur im Flüsterton, ehe ich erstarrte und darauf wartete, irgendein Signal zu bekommen, dass ich wieder schauen konnte, durfte oder was auch immer. Ich schloss die Augen für einen Moment. Leider konnte ich spüren, wie sich die Röte in meinem Gesicht immer noch etwas ausbreitete, anstelle sich zu beruhigen. "Verdammt nochmal, Nora! Reiss dich zusammen!", versuchte ich mich zu besänftigen. Doch da dies alles nichts half, klatschte ich mir mit beiden Handflächen auf die Wange, ehe ich aufatmete und die Augen öffnete. "Huch!", entkam es mir und ich stand überaus abrupt auf, sodass mir beinahe schwindelig wurde. "Hast du Hunger? Also ich hab Hunger! Wir finden hier sicher ein paar..." Ich schaute mich um und zeigte in eine Richtung, ehe ich zügig losrannte um mich vor den nächsten Busch zu sitzen. "Beeren! Beeren... Ja genau! Beeren..." Ich traute mich gar nicht mehr Missi anzuschauen, so peinlich war mir dieses Starren auf die Brust...
So versuchte ich mich durch die kleinen roten Dinger abzulenken und pflückte eine nach der anderen nur um sie mir direkt in den Mund zu stopfen, obwohl ich nicht wirklich Hunger hatte...

Numja

Numja

Ich bemerkte den völlig entgeisterten Blick des Mädchens - er war ja auch nicht zu übersehen - zuerst ohne dass ich ihn so wirklich nachvollziehen konnte. Das Mädchen sagte dazu ja auch nicht wirklich etwas, außer dass es sich entschuldigte und ziemlich verstört wirkte. Obwohl sie sich abwandte, konnte ich sehen, dass ihr Gesicht eine knallrote Farbe angenommen hatte.
Ich selbst war inzwischen deutlich zufriedener, nun wo mir wärmer war - auch wenn meine Hose noch immer nass war, aber da gab es wohl im Augenblick nichts zu machen.
Das Verhalten des Mädchens hingegen konnte schon als komisch durchgehen. Ihr plötzliches, hektisches Aufstehen und davoneilen, um etwas zu essen, als sie wohl einen Strauch Beeren gefunden hatte, die noch vom Sommer übrig waren, verwirrte mich. Da sie auch nicht mehr in meine Richtung sah, sondern stattdessen vehement den Blick auf mich zu meiden schien, hatte ich auch keine Möglichkeit, mit ihr zu kommunizieren und ihr ein Zeichen zu geben. Ehrlich gesagt hätte ich aber auch nicht wirklich gewusst, was ich ihr mitteilen sollte. Außer dass alles in Ordnung war. Ich hatte zwar schon das Gefühl, dass es sie irgendwie verstört hatte, dass ich mich umgezogen hatte, aber warum, verstand ich nicht recht.
Ich war ziemlich lange nicht mehr längere Zeit unter Menschen gewesen...
Da ich allerdings tatsächlich Hunger hatte, stand ich doch wieder von dem Stein auf und humpelte die paar Schritte zu dem Beerenstrauch hin, nicht direkt neben das Mädchen, sondern mit zwei Schritten Abstand. Da ließ ich mich mit ein wenig Mühe wieder auf den Boden sinken und warf dem Mädchen einen stirnrunzelnden, fragenden Blick zu. Falls sie überhaupt zu mir sah.
Nun, wenn nicht... auch egal. Ich sah nämlich aufmerksam, wie ihre zittrigen Finger die Beeren abpflückten, und tat es ihr dann gleich, um auch ein paar davon zu essen. Wenn sie sie aß, mussten sie wohl genießbar sein. Das war gut zu wissen.



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Nora

Nora

Mir war gar nicht bewusst, dass ich ihre Stimme beraubte, indem ich beschämt wegsah und sie weder nachfragen, noch etwas anderes sagen konnte, da ich den Blick von ihr abwandte. Und auch ihre Verletzung hatte ich just in dem Moment schlichtweg vergessen, da ich mich nur dahingehend verkopfte, ob sie sich unwohl fühlte und ich mit meinem Starren etwas falsch gemacht zu haben.
Am Beerenstrauch kniend stopfte ich mir die rosa Perlen in den Mund. Erst als das Mädchen in der Nähe war, blickte ich auf und sah zu ihr rüber. Meine Farbe im Gesicht hatte sich nur allmählich beruhigt. So beobachtete ich, wie auch sie ein paar Beeren pflückte und sie zu sich nahm. Ich schmunzelte leicht, als sie mich jedoch mit irritierter Mimik anschaute. "A-alles gut?", fragte ich nach und wollte damit die vorherige unangenehme Situation überspielen.
Ich schaute mich etwas um, doch die Beeren hier waren wirklich gut. "Du musst nur aufpassen, es gibt einen Strauch, der sieht diesem hier sehr ähnlich. Lediglich der Stamm sieht etwas anders aus." Ich kam ihr etwas näher und griff in den Busch hinein um ihr den Stamm zu zeigen, welcher unter der Erde seine Wurzeln schlug. "Am besten erkennst du den Unterschied daran, dass der andere Stamm hier unten nicht flaumig ist, sondern ... naja, ganz normal." Natürlich gab es noch andere Merkmale, auf die man achten konnte. Doch dies war die einfachste und eindeutigste Methodik. Im Anschluss pflückte ich noch ein paar Beeren und legte sie Missi in die Hand. "Und die Blätter sind auch super." Meine Röte war mittlerweile verschwunden, als ich ein Blatt pflückte und es zerrieb. "Riech mal, das duftet so herrlich minzig!", sagte ich begeistert und hielt ihr das zerriebene Blatt in meiner offenen Hand hin. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. "Die kann man auch essen." Ich lachte kurz auf, als ich erklärte: "Oder man nutzt es zum Duschen für einen angenehmen Körperduft."

Numja

Numja

Noch immer etwas unsicher, wie ich mich dem Mädchen gegenüber verhalten sollte, nickte ich langsam auf ihre stockende Frage hin. Bei mir jedenfalls war alles gut, so gut wie es eben sein konnte. Meine stumme Frage beantwortete sie mir zwar nicht, aber so wichtig, dass ich unbedingt nachhaken musste, war es auch nicht, vor allem, da das Mädchen nun von selbst das Thema wechselte, als wäre sie froh darum.
Aufmerksam verfolgte ich ihre Bewegung in Richtung Stamm und schob dann selbst die Hand in den Busch hinein, um den Stamm zu betrachten und mit den Fingern über den feinen weichen Flaum am Stamm fuhren. Ich nickte und warf dem Mädchen einen leicht lächelnden Blick zu, als Zeichen dass ich verstanden hatte. Das würde ich mir merken. Und es war nützlich zu wissen, wenn ich länger hier im Wald bleiben würde.
Nun betrachtete ich die Blätter, die das Mädchen mir in die Handfläche gelegt hatte. Sie sahen nicht sehr besonders aus, aber als ich wieder aufsah und verfolgte, wie sie das Blatt zerrieb und es mir dann hinhielt, verstand ich was sie meinte. Ich roch an dem zerriebenen Blatt und lächelte wieder, denn das war wirklich ein angenehmer und frischer Geruch. Das hatte vielleicht nicht so viel praktischen Nutzen, wenn man alleine durch den Wald stapfte, aber es war gut zu wissen, vor allem, dass die Blätter auch essbar waren. Ich nahm auch gleich eins aus meiner Handfläche und betrachtete es kurz, warf dem Mädchen noch einen leicht fragenden Blick zu und probierte das Blatt dann einfach mal, sofern sie nichts dagegen sagte. Es roch nicht nur minzig, es schmeckte auch so, obwohl es schon auch einen merkwürdigen... Blattgeschmack eben hatte. Blätter war nicht gerade etwas, das ich normalerweise aß. Aber es war sehr gut zu wissen, wo ich im Notfall Nahrung finden konnte.
Ich betrachtete noch einmal den Busch und sah dann das Mädchen wieder an, deutete auf sie und machte dann eine schweifende Bewegung im Wald um uns herum. Mein Blick auf sie war fragend.



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Nora

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Alles gut.
Es war also alles gut.
"Zumindest wirkt sie so und nickt auf meine Frage.", überlegte ich und da kam mir der Gedanke, dass ich wohl diejenige war, die schlichtweg ein kleeeeiiin wenig überreagiert hatte.
Ihr schien zu gefallen, als ich erwähnte, worauf sie achten konnte, wenn sie derartige Beeren aß. Neugierig griff auch sie nach dem Stamm und erkannte schnell, was ich wohl damit gemeint hatte. Ihr Lächeln erhellte mein Gemüt - sie lächelte wirklich aufmerksam und schien es ehrlich zu meinen. "Das gefällt mir." Die Sache schien sich gerade wirklich ein wenig zu entwickeln.
Neugierig roch sie an dem Blatt, welches ich ihr übergab und schenkte mir erneut ein Lächeln. Nun jedoch verunsicherte mich das doch ein wenig. Wollte sie mich gerade veräppeln oder grinste sie mich tatsächlich an, weil ihr dieses Thema gefiel? Etwas verunsichert beobachtete ich sie, wie aufmerksam sie das Blatt erkundete und es sich schlussendlich in den Mund stopfte. Sie schien nicht besonders begeistert zu sein und entlockte mir dahingehend ein kurzes Kichern.
Aufmerksam beobachtete ich das Mädchen weiterhin, wie sie auf mich zeigte und dann eine merkwürdige Handbewegung vollführte. So fragend wie sie mich anschaute, so fragend blickte ich zurück.
"Eh?"
Ich grübelte etwas und versuchte einfach auf gut Glück eine Antwort darauf zu geben. "Also diese Büsche gibt es mehr hier direkt mitten im Wald, an der Waldgrenze findest du keine derartigen Beeren, da gibt es anderes zu entdecken." Dann grübelte ich erneut über ihre Bewegung. Sie deutete zuerst auf mich...
"Ich?"
Dann eine schweifende Bewegung...
"Die Gegend?"
"Ob ich den Weg ... nach Lago Jun kenne? Oder zur Wüste?" Ich beobachtete sie. "Oder ob es hier ... andere Nutzpflanzen gibt?" Zwar war ich mir nicht sicher, ob es das war, was sie hören wollte. Dennoch warf ich meinen Blick auf Shiba und erzählte nur kurz weiter: "Die Minoa Wüste weitet sich da aus. Pass da ja gut auf..." Meine Stimme klang besorgt, als ich wieder zu ihr blickte und versuchte zu erkennen, was sie mit ihren Andeutungen meinte.

Numja

Numja

Ich wurde aus diesem Mädchen irgendwie nicht so ganz schlau. Manchmal wirkte sie ziemlich zufrieden, andererseits manchmal aber auch sehr verwirrt. Nunja, vermutlich konnte sie aber auch das gleiche über mich denken... Wir waren eben doch völlig verschieden.
Nunja, ich wusste zwar nicht, was so lustig war, dass sie kichern musste, aber ich beließ es einfach dabei und pflückte mir noch eine Handvoll Beeren, denn Hunger hatte ich tatsächlich. Und die Beeren schmeckten immerhin besser als die Blätter.
Meine eigene stumme Frage aber stieß wieder auf Verwirrung. Auch wenn ich der Meinung war, es nicht anders erklären zu können, schien das nicht auszureichen, um mich verständlich zu machen. Ich seufzte lautlos, blickte das Mädchen aber dennoch aufmerksam an, als es mir statt der Antwort auf meine Frage andere interessante Informationen über diese Büsche und den Wald an sich gab.
"Oder ob es hier ... andere Nutzpflanzen gibt?" Ich horchte auf. Das war zwar nicht ganz das was ich hatte wissen wollen, aber die Antwort war dennoch recht interessant. Ich sah sie gespannt und aufmerksam an.
Auch als sie mich vor dieser Wüste warnte, nahm ich die Information interessiert auf und folgte ihrem Blick dorthin, wo die Wüste wohl lag. Ich hatte noch keine Wüste hier gesehen, aber wahrscheinlich war ich noch nicht weit genug gelaufen. Und indirekt beantwortete das alles auch meine Frage, mehr oder weniger. Das Mädchen schien sich hier sehr gut auszukennen. Und das hieß wohl, dass sie öfter hier im Wald unterwegs war. Wo genau ihr Dorf von hier aus gesehen lag, wusste ich nicht, aber irgendwo hier musste es wohl auch sein.



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Nora

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Sie wirkte ziemlich hungrig, denn stoppte gar nicht mehr mit dem Pflücken der Beeren und aß sie sogleich auch auf. Während ich heute eine ordentliche Mahlzeit bereits zuhause bekommen hatte, war dies wohl mehr oder minder eine Jause für zwischendurch. Daher gelangen nur wenige der Beeren in meinen Bauch. Umso besser - denn ich ließ Missi, die ja wirklich Hunger hatte, die Beeren übrig.
Ich versuchte sie genau zu beobachten, das war alles, was mir blieb um das Mädchen wenigstens zu versuchen zu verstehen. Jede Regung in ihrem Gesicht oder Bewegung an ihrem Körper saugte ich auf wie ein trockener Schwamm um - wenn auch es gefährlich war für eine Missinterpretation - nachzuweisen, was sie mir sagen wollte. Es war wirklich nicht einfach, wenn man keine Zeichensprache hatte, mit der man Kommunizieren konnte. Vielleicht sollten wir die wichtigsten Wörter als Zeichensprache einüben um wenigstens in schwierigen Situationen uns besser zu verstehen.
Da - da war doch eine Regung in ihrem Gesicht! Sie horchte genau auf, als ich mit ihr redete und schaute mich aufmerksam an. "Scheibe, worüber habe ich gerade geredet?" Ich schenkte mir einen Moment und überlegte im Stillen, ehe ich mich wieder entsinnte, dass ich über andere Pflanzen geredet hatte. "Die Pflanzen?", wiederholte ich und lächelte zufrieden. "Oh Missi, da hast du viel zu lernen! Glaube mir.", erklärte ich und lachte wenn auch nur sehr kurz. "Es gibt so vieles hier im Wald zu entdecken! So viele Pflanzen, natürlich. Die meisten sind harmlos oder nützlich, aber bei manchen musst du halt echt aufpassen.", erklärte ich und hob den rechten Zeigefinger um dies zu verdeutlichen. "Giftpflanzen tarnen sich oft als gute Nutzpflanzen um ihre Wirksamkeit zu erhöhen." Ein wohl eher trauriger Fakt für das junge Mädchen. Ich wandte meinen Blick keine Sekunde von ihrem Gesicht ab. Wenn sie jetzt die Augen verdrehte oder ähnliche Gestiken machte, wusste ich, dass sie schon Ahnung davon hatte. Jedoch befürchtete ich, dass sie mit dem Cern Wald keineswegs vertraut war. Sonst hätte sie nicht so sonderlich gut aufgepasst, als ich ihr den Beerenstrauch erklärte. Oder sie hätte nicht derartig große Probleme gehabt sich vor diesem Wildtier zu verstecken oder ihm aus dem Weg zu gehen.
Meine Ohren zuckten, irgendwie wurde mir mulmig im Magen. Ein Blick zu Shiba verriet mir, dass auch er achtsam wurde und seine wuscheligen Ohren ruckartig rotierten um Geräusche wahrzunehmen. Als eine frische Brise zu uns gelangte und durch den Wald fegte, schaute ich mich aufmerksam und mit ernster Miene um. Doch hier war nichts, weshalb ich wieder mit einem aufmunternden Lächeln zu dem Mädchen blickte. "Oh, wenn wir Glück haben, könnten wir sogar Topinambur finden, sofern wir eine Lichtung entdecken.", versuchte ich zu erklären und fuhr noch kurz fort, "Solltest du solch eine Pflanze finden, musst du unbedingt anhalten und schauen, ob du die Knolle ernten kannst. Das ist echt super!" Erneut lächelte ich aufgesetzt, wobei sich in mir ein unwohliges Gefühl ausbreitete. "Alles gut bei dir?", wollte ich herausfinden, ob diese merkwürdige Stimmung von Missi ausging.

Numja

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Auch wenn es keine direkte Antwort meinerseits gegeben hatte, erkannte das Mädchen offenbar, dass mich das Thema interessierte, und wiederholte noch einmal ihre Nachfrage. Ich nickte langsam, ein wenig zögernd, doch sie hätte gar keine Ermunterung gebraucht, um fortzufahren. Ich blickte sie aufmerksam und interessiert an, doch natürlich konnte ich keine weiteren Fragen stellen, jedenfalls nicht so, dass sie es verstanden hätte. Ich war also wohl darauf angewiesen, dass sie weiter erzählte. Denn tatsächlich war die Kenntnis der Pflanzen hier ziemlich nützlich - davon gab es immerhin mehr als genug! Selbst in den Minen war ich nicht oft rausgekommen, sodass ich kaum Ahnung von Pflanzen hatte, schon gar nicht welche essbar waren oder sonst einen Nutzen hatten. Doch ich wusste, dass es so etwas gab. Ich wusste auch, dass es Pflanzen gab, die Krankheiten heilen oder bei der Wundheilung helfen konnten, was natürlich besonders gut zu wissen war.
Plötzlich veränderte sich etwas, ich konnte nicht genau sagen was. Es war kein Geräusch, jedenfalls keins das ich wahrnehmen konnte, obwohl mein Gehör sehr gut war. Natürlich nicht so gut wie das des Wolfes... Zu ihm wanderte mein Blick auch automatisch, weil ich sah wie das Mädchen es auch tat. In ihrem Gesicht hatte sich etwas verändert. Auch der Wolf hatte den Kopf aufmerksam gehoben und die Ohren gespitzt, aber er sprang nicht auf oder schien sonst wie aggressiv. Das... musste immerhin etwas heißen, nicht wahr?
Das Mädchen forderte dann auch wieder meine Aufmerksamkeit, als sie die kurze Stille brach und das Thema von vorhin wieder aufnahm, jedenfalls klang es so, denn von dieser Pflanze, die sie erwähnte, hatte ich noch nie gehört. Ich sah sie ein wenig fragend an, doch dann merkte ich, dass auch mit ihr irgendetwas war und sie nicht so ruhig war, wie sie sich gab. Ich runzelte die Stirn, nicht ganz sicher was ich ihr antworten sollte, nickte aber leicht zögerlich und deutete dann fragend auf sie. Und dann auf den Wolf. Etwas stimmte nicht, das merkte ich.



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Nora

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Was für ein elendig langer Monolog.
Es war wirklich merkwürdig - ja sogar für mich! - hörbar nur mit mir selbst zu reden. Dass ich in Wirklichkeit dahingehend mit jemanden kommunizierte, konnte ein Blinder ja nicht erkennen. Sogar Shiba und ein paar Tiere redeten mehr mit mir, als dieses Mädchen. Und dennoch hatte ich immer noch die Motivation Missi intensiv zu helfen und sie zu unterstützen, auch wenn ich mir unsicher war wobei oder womit.
Die plötzliche Stimmungsschwankung ließ auch die Weißhaarige aufmerksam werden und ihr Blick wanderte ebenso zu Shiba. Doch dieser Augenblick währte nicht lange. Ich versuchte natürlich davon abzulenken um das Mädchen nicht zu verunsichern. Dass mir das auf keinen Fall gelang, lag auf der Hand. Sie nickte zwar etwas zögernd auf meine Frage hin und deutete im Anschluss auf mich und mein Begleittier. Ich lächelte etwas aufgesetzt. "J-Ja, alles gut.", versuchte ich zu erklären, jedoch wurde mir bewusst, dass ich sehr schlecht darin war jemandem etwas vorzugaukeln. Ich seufzte. "Also ich hoffe, es ist alles gut...", tat ich meinen Zweifel Kund jedoch konnte ich ihr nicht erklären, was vor sich ging. Es war schlichtweg ein merkwürdiges Gefühl in der Magengrube, mehr jedoch nicht.
Dahingehend tat ich mir schwer, irgendetwas mehr zu erklären. Ich stand langsam auf und stellte mich mit geradem Körper hin. "Vielleicht sollten wir von hier verschwinden." Ein sachter Luftzug zwischen den Bäumen umher, der meine Haare aufwirbeln ließ. Ich ließ den Blick durch durch den Wald streifen und versuchte aufmerksam einige Informationen zu entnehmen. Doch da auch Shiba sich wieder beruhigt hatte und den Kopf auf den Boden legte und in unsere Richtung blickte, tat dies auch meinem Gemüt gut.

Numja

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Es war wirklich nicht schwer zu erkennen, dass die Antwort des Mädchens ziemlich aufgesetzt wirkte. Ich glaubte ihr jedenfalls kein Wort. Ihre nächste Beteuerung, sie hoffte zumindest, dass alles in Ordnung sei, traf die Sache wohl schon eher. Doch ebenso wenig, wie sie mir etwas vormachen konnte, konnte sie es sich selbst vormachen. Was mich eher wunderte war, dass der Wolf weiterhin ruhig blieb, denn auch wenn ich von Tieren nicht viel Ahnung hatte, wusste ich, dass sie oft viel mehr wahrnahmen als Menschen.
Andererseits gab es sicher auch genug Dinge, die Tiere nicht bemerkten oder sie beunruhigten, Menschen aber schon.
Nun, wie dem auch sei. Das Mädchen stand rasch auf und riet zum Aufbruch, und auch ich war dafür und nickte ihr zu. Mein Blick huschte kurz über die Umgebung, aber ich hatte meinen Stab noch bei dem Stein am Bach liegen gelassen, sodass ich ihn zuerst holen musste. Zunächst aber horchte ich auf, als ein Windzug durch den Wald wehte.
Wäre ich besser darin gewesen, mein Element zu beherrschen, könnte ich daraus vielleicht mehr herauslesen. Doch ich musste gestehen, dass ich nicht besonders geübt war. In den engen Gängen, in denen ich gelebt hatte, musste man mit Luftbändigen ja auch eher vorsichtig sein. Trotzdem hatte ich aber immer noch ein ungutes Gefühl, daher zögerte ich auch nicht länger sondern bemühte mich, wieder aufzustehen, und humpelte dann zurück zum Bach, um meinen Stab vom Boden aufzuheben.
Was die Richtung anging, wo wir hin sollten, überließ ich das lieber dem Mädchen, da sie sich hier besser auskannte. Ich warf ihr einen fragenden Blick zu.



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Nora

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Ich merkte, wie ich das Mädchen zu beunruhigen schien. Das war natürlich überhaupt nicht meine Absicht gewesen, da ich selbst ja nicht wusste, ob ich meinem Gefühl vertrauen konnte oder nicht. Ich hatte keine Bestätigung und sollte besser ruhiger agieren um Missi nicht zu verunsichern.
Dennoch war es bestimmt nicht verkehrt aufzubrechen. Schließlich kamen hier sicher viele wilde Tiere an das Ufer um zu trinken oder sich eine Rast zu gönnen. Wir sollten sozusagen für die Nächsten den Platz räumen und uns einen Schutzort für die Weißhaarige suchen. Sie stimmte sogar ein und raffte sich auf um ihren Stab zu holen. Ich lief ihr hinterher um sie gegebenenfalls zu stützen, doch scheinbar war dies gar nicht notwendig. Sie schnappte sich ihren Stab, ehe sie mir einen recht fragenden Blick zuwarf.
Mit einem freundlichen Lächeln versuchte ich sie zu beruhigen und nickte in eine Richtung, ehe ich mich dahin wandte und weiter spazierte. Ich hatte keine Eile, wollte dass sie mithalten konnte und sich nicht stressen musste. Dennoch blickte ich noch kurz zu Shiba und pfiff nach ihm, sodass auch der weiße Fellknäul sich abrupt aufraffte und lossprang um uns hinterher zu laufen. Scheinbar hatte er bereits vergessen, dass er das Mädchen zuvor in den Bach gestoßen hatte und schloss zu ihr auf nur um im Anschluss neben ihr her zu tapsen. Sein Blick war nach vorne gerichtet und seine Ohren zuckten aufmerksam.
"Wir sollten dir einen Schutzort suchen. Sowas ... hast du wohl noch nicht, oder?", fragte ich und fixierte mit meinen braunen Augen ihr Gesicht. "Wenn du so gut mit der Höhe kannst...", meinte ich und fuhr im Anschluss mit einem breiten Grinsen fort, "Wäre eine Schutzhütte in einem Baum keine schlechte Idee, oder was meinst du?" Ob sie einwilligte, mit mir einen derartigen Raum zu gestalten? "Das wäre so toll!", grübelte ich und machte innerlich einen Freudensprung. Ich baute gerne Sachen und liebte es handwerkliche Tätigkeiten zu vollbringen. Nur ob die Hütte auch hielt? Das war schlussendlich eine ganz andere Frage!

Numja

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Zusammen mit meinem Stab, den ich als Stütze nutzte, hob ich auch meine eigene Kleidung auf, die ich nicht hierlassen wollte, denn dann hatte ich nichts mehr, wenn ich dem Mädchen ihre Jacke zurück gab. Ich legte meinen Mantel und mein Oberteil also über meinen Arm, mit dem ich mich am Stab festhielt, und wandte mich dem Mädchen zu, das mir gefolgt war.
Dieses quittierte meinen fragenden Blick auch gleich mit einem Lächeln und gab die Richtung an, womit sie meiner stummen Aufforderung folgte. Ich tat es ihr gleich und setzte mich in Bewegung, wobei mir auffiel, dass ihr Tempo eher langsam und ohne Eile war. Dadurch kam ich zwar ohne Probleme mit, aber es war nicht gerade das, was ich gewählt hätte, wenn ich in der Lage dazu gewesen wäre.
Mein Blick huschte zur Seite zu dem Wolf, den das Mädchen mit einem Pfiff zu uns rief und der sich neben mir platzierte. Ich wusste zwar, dass er mir nichts tun würde, und auch das Nasswerden störte mich im Grunde nicht, aber so ein großes Raubtier neben mir zu haben war trotzdem... gewöhnungsbedürftig. Ich beschwerte mich aber nicht und gab mir auch Mühe, mir nichts anmerken zu lassen, außer dass ich den Wolf aus dem Augenwinkel heraus im Blick mehr oder weniger behielt.
Die Frage des Mädchens lenkte mich trotzdem ein wenig ab und ich sah zu ihr, wobei ich den Kopf schüttelte als Antwort. Nein, einen Unterschlupf hatte ich noch nicht, jedenfalls keinen dauerhaften. In den Minen war es auch gut gewesen, immer in Bewegung zu bleiben und zwischen mehreren Ruheplätzen zu wechseln. Doch vielleicht war es hier ja anders...
Die Idee des Mädchens jedenfalls gefiel mir und ich lächelte dazu, auch wenn ich mit meiner Zustimmung etwas vorsichtiger war und zunächst nachdenklich den Kopf zur Seite neigte, ehe ich langsam und etwas zögerlich nickte. Sie schien ein Baumhaus zumindest für sicher zu erachten, doch trotzdem hätte ich sie gern gefragt, ob es wirklich geschützt war vor Feinden.
Es stimmte allerdings, dass ich durch meine Fähigkeiten leichter in große Höhen kam als andere.



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Es ging nicht anders als das Tempo des langsamsten Gruppenmitglieds anzunehmen. Unsinnig wäre es gewesen, wenn ich zügig voranschritt und den Weg leitete, sodass sie mit Schmerzen hinterher rennen musste oder mich sogar verlor. Dahingehend entschied ich mich für Zurückhaltung und die Geschwindigkeit zu drosseln. Mehr Probleme damit hatte wohl mein kuscheliger Begleiter. Immer wieder ertappte er sich dabei, wie er einige Schritte voraus war und wieder stoppte, nur um im Anschluss wieder weiterzulaufen.
Was mir total entging war Missis Unwohlsein aufgrund des Wolfes. Für mich war das eine derartige Selbstverständlichkeit, dass es mir gar nicht in den Sinn kam, dass es andere stören konnte. Außerdem hatte er schon längst bewiesen, dass er ein braver Junge war und keine Probleme verursachen wollte oder gefährlich war.
Es freute mich ihre Zustimmung zu bekommen, wenn auch nur ein Lächeln mit einem vorsichtigem Nicken mir dies mitteilte. Gänzlich war sie natürlich nicht geschützt vor Feinden, das hätte ich ihr auch erklärt. Doch dem Großteil konnte sie dadurch aus dem Weg gehen und den Rest würde sie bestimmt auch irgendwie packen. "Dann müssen wir für dich nur einen geeigneten Platz finden, wo du dein Revier nicht streitig machen musst.", erklärte ich und deutete somit darauf hin, dass es im Wald bestimmt einige Plätzchen gab, bei der sie es nicht weit hatte bis zu einer Wasserstelle und aber nicht weit weg von nützlichen Pflanzen. Die Reviere jedes Tieres war im Cern Wald eingeteilt, so sollte man einen guten Platz finden können, bei dem sie wusste, wie sie sich in Anwesenheit gewisser Tiere sich verhalten sollte.
Da ich keine Ahnung hatte, wie lange sie schon im Cern Wald sich aufhielt oder wo sie sich zuvor rumgetrieben hatte, war es schwierig herauszufinden, was sie alles auf dem Kasten hatte. Jedoch war mir bewusst, dass sie nicht allzulange zwischen den Bäumen unterwegs war, ansonsten hätte sie bestimmt schon einen Rückzugsort gefunden und angenommen. Hätte ich gewusst, dass sie sich bisher nur in Minen aufgehalten hatte, wäre es auch eine Idee gewesen eine Höhle oder derartiges aufzusuchen. Wäre ich sie, hätte ich mich jedoch gegen einen solchen Ort entschieden, schließlich hatte jede Höhle auch irgendwo ein Ende und darin stecken bleiben oder in die Enge getrieben werden wollte wohl niemand gerne.
"Gehts dir?", fragte ich nach und beobachtete ihre Mimik dabei, als wir durch den Wald krochen. "Shiba macht es bestimmt auch nichts aus dich zu tragen, wenn du das möchtest.", bat ich ihr an und war mir sicher, dass der Wolf keinerlei Anstalten machen würde.

Numja

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Das Herumgerenne des Wolfes irritierte mich ehrlich gesagt ein wenig, doch ich ließ mir weiterhin nichts anmerken und behielt nur weiterhin ihn, vor allem aber auch die Umgebung im Auge, um keine weiteren unliebsamen Überraschungen zu verpassen. Tatsache war allerdings nunmal, dass ich nicht genug Ahnung von diesem Wald hatte, um die verschiedenen Vogelrufe und andere Geräusche, die Gerüche und die Art wie die Pflanzen sich im Wind bewegten deuten konnte. Es war zwar schon eine Weile her, seit ich die Minen verlassen hatte, aber ich war sehr lange dort gewesen und das Leben dort hatte mich geprägt. Dieser Wald hier war das komplette Gegenteil der stillen, kargen, dunklen Minen. Er triefte nur so vor Leben. Was auch... nicht unbedingt schlecht war. Nur eben gewöhnungsbedürftig.
Die paar Wochen hier hatten immerhin schon geholfen, dass ich nicht mehr bei jedem unbekannten Geräusch alarmiert zusammenfuhr oder mich nach der Quelle umsah, daher ließ ich mich von den Worten des Mädchens auch etwas leichter ablenken, auch wenn ich immer noch ein Auge auf die Umgebung hatte. Sie schien zufrieden mit meiner Antwort, und ich musste zugeben, dass ein geschützter Unterschlupf wirklich gut klang. Ich hätte das Mädchen gern weiter ausgefragt, aber ich wusste nicht, wie ich mich verständlich machen sollte. Vielleicht würde ich noch eine passende Gelegenheit bekommen, wenn sie von selbst anfing zu reden.
Vorerst aber fragte sie wieder nach meinem Befinden, woraufhin ich entschieden nickte. Ich wäre normalerweise sicherlich schneller gewesen, und mein Bein tat ziemlich weh, aber ich gab mir trotzdem Mühe, dass wir gut vorankamen, auch wenn es dem Mädchen wohl nicht schnell genug ging. Ich warf einen erneuten Blick zu dem Wolf bei ihrem Vorschlag, doch wieder schüttelte ich dazu den Kopf. Mochte ja sein, dass ich stur war - nunja, das war ich tatsächlich, sehr sogar - und lieber selbst alles im Griff hatte, aber ich war auch in der Lage, die Zähne zusammen zu beißen und weiter zu machen.
Stattdessen versuchte ich es mit einer weit schweifenden Geste über den Wald vor uns und deutete dann hinauf in Richtung der Baumkronen, wobei ich das Mädchen wieder fragend ansah. Es war eher ein verzweifelter Versuch, das Thema zu wechseln, als dass ich mir erhoffte, sie würde mich wirklich verstehen. Bei diesen Themen war es tatsächlich ziemlich schwierig, sich mit ihr zu unetrhalten.



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Ich bemerkte, dass Missi sich bemühte und zusammenriss, denn auf meine Frage hin nickte sie nur und kämpfte weiter mit dem verletzten Bein durch den Wald zu spazieren. Auch nahm sie das Angebot auf Shiba zu reiten nicht an, was nicht ungewöhnlich war. Ich verstand es keineswegs, da es praktisch war und viel Spaß machte. Aber viele mochten das nicht oder fanden den riesigen Wolf unheimlich. Dahingehend verstand ich ihre Entscheidung und nahm sie an.
Ich beobachtete ihre Gestik, wie sie mit der Hand durch den Wald schweifte, ehe sie nach oben zeigte. "Ääääh...", ratterte es in meinem Kopf. Mein Körper blieb abrupt stehen und meine Augen erblickten die Baumkronen. Wollte sie hier etwa ihren Platz einrichten? So weit weg war er nicht vom Wasser, daher gar nicht mal so eine schlechte Idee. "Aber vielleicht noch etwas zu nah..."
Doch noch ehe ich mit ihr darüber reden konnte, fiel mein Blick auf Shiba, welcher ebenso plötzlich stehen blieb und die Ohren nach vorne drehte. Ein Wind sauste zwischen den Baumstämmen an uns vorbei und der unerwartete Geruch von Wild strömte mir in die Nase. Mein Blick folgte dem des sichtlich angespannten Wolfes in die Ferne, doch erkennen tat ich nichts. So kniete ich mich zügig auf den Boden und hielt beide Handflächen fest auf den Erdboden um zu analysieren, was vor sich ging. Ich schloss meine Augen um mich zu konzentrieren und tatsächlich fand ich ... "Eine Rotte" Zügig raffte ich mich wieder hoch und blickte zu Missi, welche wohl ziemlich überrascht war von meiner Aktion. "Auf einen Baum! Schaffst du das? Du solltest auf einen Baum!", erklärte ich und versuchte nicht sogleich in Panik zu geraten. Um Shiba aus seinem tranceähnlichem Zustand zu bekommen, rannte ich zu ihm hinüber und drückte mit beiden Handflächen an seiner Schulter. "Hau ab, ja?! Lass sie gehen! Geh einfach weg!", ermahnte ich den weißen Wolf bestimmend und befahl ihm, sich zusammenzureißen. Er brauchte mehrere Momente, in denen ich mit ganzer Kraft mich auf ihn schob und ihn wegdrücken wollte. Schlussendlich knurrte er und lief weiter nord-westlich um uns Platz zu geben.
Ich wollte nicht, dass er sich auf die Jagd machte und die Weißhaarige noch mehr Angst vor ihm bekam. Außerdem liefen sie im Normalfall nur an uns vorbei, sofern wir keine Aufmerksamkeit erregten und uns versteckt hielten. Das sollte kein Problem darstellen. Schnell drehte ich mich um und lief wieder zu der Verletzten. "Missi?"

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