In den nächsten Tagen kam Nora immer wieder und half mir dabei, den provisorischen Unterschlupf in ein richtiges Baumhaus zu verwandeln. Gemeinsam und mit ihrem mitgebrachten Werkzeug und anderen nützlichen Dingen schafften wir es tatsächlich, dass das ganze bald Gestalt annahm und immer besser wurde. Und das obwohl zumindest ich keine Erfahrung mit so etwas hatte. Aber man lernte wohl währenddessen so einiges.
Es war merkwürdig, denn obwohl ich nicht begeistert von Gesellschaft war - zumindest sagte ich mir das - war das Mädchen so eifrig und überschwänglich dabei, dass ich sie kaum davon abhalten konnte. Und das merkwürdige war, sie steckte auch mich damit an. Es war vielleicht ein bisschen wie bei Rave, als ich mich irgendwann damit abgefunden hatte, dass ich ihn - ebenso wie Nora - nicht mehr loswurde und sie sich um mich sorgten, weshalb ich ihre Hilfe doch letztendlich irgendwie zuließ. Und ich mochte sie. Vielleicht gerade weil sie so anders war als ich.
Sie war auch bemüht darum, mich zu verstehen, weshalb sie ein paar Zeichen mit mir ausmachte, die ich machen konnte, um mich verständlich zu machen. Sie erklärte und zeigte mir einige Pflanzen und auch Tiere, über die ich gerne mehr lernen wollte, und was mir nützen würde. Und nicht zuletzt half sie mir mit Decken und etwas Kleidung, was in den kühler werdenden Nächten wirklich hilfreich war.
Das Baumhaus hatten wir schließlich soweit fertiggestellt. Es hatte vier Wände mir einem Eingang, der mit Stoff verhängt war, und vor dem noch ein kleiner Bereich der Plattform lag, auf den ich die Strickleiter, die wir gemacht hatten, hochziehen und von wo aus ich einen Blick nach unten werfen konnte. Die Leiter erleichterte den Aufstieg erheblich, vor allem mit meinem verletzten Bein, aber auch das heilte in den nächsten Tagen und Wochen langsam.
Nachdem das Baumhaus fertig war, kam Nora nicht mehr so oft, was mir aber auch recht war. So hatte ich Zeit, selbst meine Erkundungen zu machen, meine Fähigkeiten zu trainieren und zu erproben, und nachzudenken. Ich war die Einsamkeit gewöhnt - wenn auch, wie ich zugeben musste, nicht mehr so sehr in den letzten Monaten.
Es kam selten vor, dass mir Menschen begegneten, und keiner von ihnen bemerkte mich hier oben im Baum, oder - wenn ich im Wald etwas bemerkte - nachdem ich mich mit einem Luftstoß in die höheren Äste gebracht hatte. Trotzdem gefiel es mir nicht, so nah an Noras Dorf zu sein. Während meiner Erkundungen entdeckte ich ein Dorf nicht allzu weit entfernt, und nahm an, dass es ihres war. Es musste ja auch in Gehweite sein, schließlich war sie jeden Tag zu mir gekommen. Aber das passte mir nicht so recht. Auch wenn ich nicht oft Leute im Wald sah, wollte ich kein Risiko eingehen.
Das war auch das einzige, was mich wirklich störte und weshalb ich nicht entspannt war. Oder naja, eigentlich war ich nie wirklich entspannt. Ich befürchtete immer, entdeckt zu werden. Aber nur deshalb hatte ich so lange überlebt.
Das war auch der Grund, wieso ich meine Streifzüge auf ein größeres Gebiet ausweitete, sobald mein Bein es wieder zuließ. Auf das was mich im Wald erwartete, war ich nun etwas besser vorbereitet, und da ich mehr übte, mich in den Bäumen fortzubewegen, war ich auch vor Gefahren auf dem Boden besser geschützt.
Ich fand ein weiteres Dorf, ein ganzes Stück entfernt, und einige Waldwege, einen davon sogar größer, sodass ich annahm, er könnte nach Cern führen. Inzwischen schlief ich auch nicht mehr jede Nacht in dem Baumhaus, weil ich so weit weg war. Aber irgendwie hatte ich auch keine Ruhe dabei, in dem Baumhaus zu bleiben. Ich fühlte mich sicherer dabei, in Bewegung zu sein.
Außerdem trieb mich der gleiche Grund, der mich auch von Cern weggetrieben hatte, nun auch von Nora und dem Baumhaus weg: ich wollte sie nicht in Gefahr bringen. Je weniger sie mit mir zu tun hatte, umso besser. Wenn sie wusste, wo ich mich aufhielt, war sie in Gefahr.
Auch deswegen suchte ich nebenbei nach einer anderen Stelle für einen sicheren Unterschlupf, weit weg von allen die ich kannte, von Wegen und Dörfern, überhaupt von allem. Wo niemand wusste wo ich war.
Ich hatte eine Gegend gefunden, die mir passend erschien, und einen großen Baum, auf dem ich ein neues Baumhaus bauen könnte. Er war so groß und dicht bewachsen, dass man es von unten nicht würde sehen können. Aber alleine und vor allem so tief im Wald würde es alles andere als einfach werden.
Inzwischen war ich schon zwei Nächte nicht mehr bei dem Baumhaus gewesen, aber nun war ich auf dem Weg zurück. Die Nächte waren kalt und ich hatte die Decken dort gelassen, trug aber immerhin wärmere Kleidung. Trotzdem war ich froh, heute Nacht wieder in einem geschützteren Ort und mit warmen Decken zu schlafen.
Es war früher Nachmittag, und da ich schon ein ganzes Stück Weg hinter mir hatte und müde war, ging ich auf dem Waldboden, leise und vorsichtig, wobei ich auf meine Umgebung lauschte und Ausschau hielt, um nicht überrascht zu werden.
Es war merkwürdig, denn obwohl ich nicht begeistert von Gesellschaft war - zumindest sagte ich mir das - war das Mädchen so eifrig und überschwänglich dabei, dass ich sie kaum davon abhalten konnte. Und das merkwürdige war, sie steckte auch mich damit an. Es war vielleicht ein bisschen wie bei Rave, als ich mich irgendwann damit abgefunden hatte, dass ich ihn - ebenso wie Nora - nicht mehr loswurde und sie sich um mich sorgten, weshalb ich ihre Hilfe doch letztendlich irgendwie zuließ. Und ich mochte sie. Vielleicht gerade weil sie so anders war als ich.
Sie war auch bemüht darum, mich zu verstehen, weshalb sie ein paar Zeichen mit mir ausmachte, die ich machen konnte, um mich verständlich zu machen. Sie erklärte und zeigte mir einige Pflanzen und auch Tiere, über die ich gerne mehr lernen wollte, und was mir nützen würde. Und nicht zuletzt half sie mir mit Decken und etwas Kleidung, was in den kühler werdenden Nächten wirklich hilfreich war.
Das Baumhaus hatten wir schließlich soweit fertiggestellt. Es hatte vier Wände mir einem Eingang, der mit Stoff verhängt war, und vor dem noch ein kleiner Bereich der Plattform lag, auf den ich die Strickleiter, die wir gemacht hatten, hochziehen und von wo aus ich einen Blick nach unten werfen konnte. Die Leiter erleichterte den Aufstieg erheblich, vor allem mit meinem verletzten Bein, aber auch das heilte in den nächsten Tagen und Wochen langsam.
Nachdem das Baumhaus fertig war, kam Nora nicht mehr so oft, was mir aber auch recht war. So hatte ich Zeit, selbst meine Erkundungen zu machen, meine Fähigkeiten zu trainieren und zu erproben, und nachzudenken. Ich war die Einsamkeit gewöhnt - wenn auch, wie ich zugeben musste, nicht mehr so sehr in den letzten Monaten.
Es kam selten vor, dass mir Menschen begegneten, und keiner von ihnen bemerkte mich hier oben im Baum, oder - wenn ich im Wald etwas bemerkte - nachdem ich mich mit einem Luftstoß in die höheren Äste gebracht hatte. Trotzdem gefiel es mir nicht, so nah an Noras Dorf zu sein. Während meiner Erkundungen entdeckte ich ein Dorf nicht allzu weit entfernt, und nahm an, dass es ihres war. Es musste ja auch in Gehweite sein, schließlich war sie jeden Tag zu mir gekommen. Aber das passte mir nicht so recht. Auch wenn ich nicht oft Leute im Wald sah, wollte ich kein Risiko eingehen.
Das war auch das einzige, was mich wirklich störte und weshalb ich nicht entspannt war. Oder naja, eigentlich war ich nie wirklich entspannt. Ich befürchtete immer, entdeckt zu werden. Aber nur deshalb hatte ich so lange überlebt.
Das war auch der Grund, wieso ich meine Streifzüge auf ein größeres Gebiet ausweitete, sobald mein Bein es wieder zuließ. Auf das was mich im Wald erwartete, war ich nun etwas besser vorbereitet, und da ich mehr übte, mich in den Bäumen fortzubewegen, war ich auch vor Gefahren auf dem Boden besser geschützt.
Ich fand ein weiteres Dorf, ein ganzes Stück entfernt, und einige Waldwege, einen davon sogar größer, sodass ich annahm, er könnte nach Cern führen. Inzwischen schlief ich auch nicht mehr jede Nacht in dem Baumhaus, weil ich so weit weg war. Aber irgendwie hatte ich auch keine Ruhe dabei, in dem Baumhaus zu bleiben. Ich fühlte mich sicherer dabei, in Bewegung zu sein.
Außerdem trieb mich der gleiche Grund, der mich auch von Cern weggetrieben hatte, nun auch von Nora und dem Baumhaus weg: ich wollte sie nicht in Gefahr bringen. Je weniger sie mit mir zu tun hatte, umso besser. Wenn sie wusste, wo ich mich aufhielt, war sie in Gefahr.
Auch deswegen suchte ich nebenbei nach einer anderen Stelle für einen sicheren Unterschlupf, weit weg von allen die ich kannte, von Wegen und Dörfern, überhaupt von allem. Wo niemand wusste wo ich war.
Ich hatte eine Gegend gefunden, die mir passend erschien, und einen großen Baum, auf dem ich ein neues Baumhaus bauen könnte. Er war so groß und dicht bewachsen, dass man es von unten nicht würde sehen können. Aber alleine und vor allem so tief im Wald würde es alles andere als einfach werden.
Inzwischen war ich schon zwei Nächte nicht mehr bei dem Baumhaus gewesen, aber nun war ich auf dem Weg zurück. Die Nächte waren kalt und ich hatte die Decken dort gelassen, trug aber immerhin wärmere Kleidung. Trotzdem war ich froh, heute Nacht wieder in einem geschützteren Ort und mit warmen Decken zu schlafen.
Es war früher Nachmittag, und da ich schon ein ganzes Stück Weg hinter mir hatte und müde war, ging ich auf dem Waldboden, leise und vorsichtig, wobei ich auf meine Umgebung lauschte und Ausschau hielt, um nicht überrascht zu werden.