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Es war einmal vor langer Zeit im Cern-Wald

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Numja

Numja

Nun. Meine Gesten lenkten das Mädchen zumindest von ihrer vorherigen Frage ab und wechselten das Thema, aber ihr fragender Gesichtsausdruck machte ziemlich deutlich, dass sie mich nicht verstand. Man konnte ihr praktisch ansehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete und sie versuchte zu überlegen, was ich ihr sagen wollte.
Ich ließ die Hand sinken und seufzte lautlos. Doch beinahe im gleichen Moment hörte ich etwas, oder vielleicht spürte ich es auch eher. Ich hob den Blick in die Richtung, aus der plötzlich ein starker Wind kam, der einen unangenehmen Tiergeruch mit sich brachte. Auch mit den Gerüchen des Waldes war ich noch nicht vertraut, aber der Griff um meinen Speer festigte sich und ich nahm ihn instinktiv hoch, um mich verteidigen zu können. Ein Seitenblick zu dem Wolf hin zeigte mir die Richtung, aus der die Wesen kommen würden, doch dann huschte mein Blick zu dem Mädchen, das sich plötzlich auf den Boden sinken ließ. Mein Impuls war, zu fliehen, allerdings war ich nicht besonders schnell und ich wusste auch nicht, welche Art von Gefahr uns drohte.
Etwas verwundert sah ich das Mädchen an, als es wieder aufsprang und etwas sagte, mit dem ich auch nicht besonders viel anfangen konnte. Dafür war ihr Aufforderung klar. Ich nickte fest, während das Mädchen sich schon davonmachte und zu ihrem Wolf ging, den sie wegzuscheuchen versuchte. Warum, war mir nicht klar, aber ich machte mir auch keine weiteren Gedanken darum sondern sah hinauf zu den hohen Bäumen überall um uns herum. Da hinaufzukommen würde nicht einfach sein... Fliegen konnte ich schließlich nicht! Die untersten Äste der dicken Bäume lagen weit über uns.
Ich biss die Zähne zusammen und humpelte so schnell ich konnte zu einem Baum hin, deren Äste etwas niedriger waren, aber trotzdem noch zu hoch, als dass ich drankam. Inzwischen war das Geräusch von vielen, vielen Hufen - oder was auch immer - zu hören, das lauter wurde.
Ich nahm ein wenig Anlauf und sprang in die Höhe, wobei ich gleichzeitig mit meinem Stab einen Luftstoß nach unten machte, der mich in die Höhe befördern sollte. Es klappte auch, aber ich kam nicht hoch genug, denn die Äste waren immer noch ziemlich hoch und ich konnte mit meinem verletzten Bein nicht gut abspringen. Und ja, ich beherrschte meine Kräfte auch noch nicht besonders gut.
Unsanft kam ich wieder auf dem Boden auf und sank in die Knie, rappelte mich wieder auf... Das Mädchen eilte zu mir, es hatte sich auch noch nicht in Sicherheit gebracht. Ich deutete den Baum hinauf und warf einen Blick in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Noch war nichts zu sehen, aber es konnte nicht mehr lange dauern.



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. : I walk alone : .

Nora

Nora

Anhand der Reaktion des Mädchens war mir sofort bewusst, dass ich sie missinterpretierte. Innerlich schlug ich mir die Hände auf den Kopf und schrie verzweifelt. Es war nicht einfach die Kommunikation aufrecht zu erhalten. Doch wenigstens versuchten wir es, was ich schon sehr positiv ansah. Schließlich wirkte es zu Beginn unseres Aufeinandertreffens nicht unbedingt so, als wolle sie mit mir abhängen oder mit mir reden. Aktuell hatte ich das Gefühl, sie will kommunizeren und das freute mich wirklich sehr, da dies ein weiter Fortschritt für uns war.
Alsbald ich aufmerksam wurde und ein Windzug uns streifte, wurde auch Missi misstrauisch (<- eheh ^^') und versuchte herauszufinden, ob sie etwas Verdächtiges wahrnehmen konnte. Sofort stellte sie sich in eine abwehrende Position mit ihrem Speer. "Das ist gut!", dachte ich und versuchte mich von ihr jedoch nicht ablenken zu lassen.
Sogleich sich die Weißhaarige in Bewegung setzte und mir nickend zu verstehen gab, dass sie meine Aufforderung auch umsetzte, kümmerte ich mich zuerst um Shiba.
Gerade als ich mich zu Missi umdrehte, plumpste diese auch schon unsanft auf den Boden. "Verdammt!" Ich hatte erwartet, dass sie sich einfach auf einen der Äste zauberte und ich hinterherspringen konnte - wobei ich da viel Glück haben musste in diesem gehetztem Zustand nicht die Nerven zu verlieren und es gleich beim ersten Anlauf zu schaffen. "Missi, Missi! Hoch mit dir! Hoooch!", rief ich während ich auf sie zulief und unmittelbar neben ihr stehen blieb. "Komm schon, komm schon! Du schaffst das, nochmal! Hoch mit dir!", meinte ich und erhoffte mir, dass es beim zweiten Versuch einfach klappen würde. Ich hatte keine Lust gegen eine Horde Wildschweine kämpfen zu müssen, zudem ich den Tieren doch sehr nahe stand und ungern eines verletzte. Es gab einige Leute im Dorf, die mit den Waldtieren auch sprechen konnten, doch diese Fähigkeit hatte ich nicht, auch wenn ich es mir gerade ziemlich intensiv wünschte, sie besitzen zu können.
Würde Missi es nochmals versuchen, würde ich ihr meine Hände an den Rücken oder unteren Teil des Körpers legen um ihr etwas mehr Schwung zu geben. Das sähe von außen bestimmt lustig aus. Mein Ziel war es, das Mädchen in die Höhe zu bekommen. Schließlich war sie verletzt und ich konnte nicht riskieren, dass sie sich noch mehr weh tat oder etwas mit ihr geschah.
Einen Plan B?
Den hatte ich nicht. Einen Plan C? Ebenso wenig.
Plan X? Mein Schwert zücken und gegen die Rotte kämpfen, auch wenn das aufgrund der Menge der Tiere eher aussichtslos war.
"Plan B! Vielleicht sind sie gut gestimmt und nicht aggressiv..." Das war weniger ein Plan, vielmehr eine Glaubenseinstellung. Mit viel Glück war die Paarungsbereitschaft noch nicht da und die fehlenden Keiler machten mir Hoffnung, dass die Begegnung am Boden nicht ganz so schlimm sein wird. Doch das war ein schlichtes Glücksspiel...

Numja

Numja

Mit zusammengebissenen Zähnen kam ich wieder auf die Füße, gerade als das Mädchen bei mir war und mich weiter drängte. Ich hätte die Aufforderung nicht gebraucht und ich wusste auch, dass ich mich zusammenreißen musste, auch wenn ich noch immer nicht genau wusste, was für eine Gefahr auf uns wartete. Im Stillen verfluchte ich mein verletztes Bein, und das Wolfswesen, das mir das zugefügt hatte. Aber verfluchen half auch nicht weiter.
Das Mädchen schien mir helfen zu wollen, wusste aber vielleicht auch nicht so recht wie, also nahm ich kurz ihre Hände und schob sie so zusammen, dass sie für mich eine Räuberleiter machen konnte, denn damit würde ich sicher höher kommen als wenn sie mich sonstwie hochschob. Den Rest musste ich eben mit dem Wind machen, denn selbst mit Räuberleiter würde ich nicht bis an den untersten Ast kommen. Und dann hoffte ich einfach mal, das Mädchen hatte selbst auch eine Idee wie es sich in Sicherheit bringen konnte.
Sofern das Mädchen mitmachte und mein Tun verstand, konnte ich mit einem Fuß in ihre verschränkten Hände treten und mich so höher vom Boden abstoßen, um mit Schwung hinauf zu springen. Mit dem Speer in meiner Hand machte ich gleichzeitig einen Windstoß nach unten, der mich noch einmal höher nach oben beförderte, und wenn das Mädchen mir auch noch Anschwung gab, dann konnte ich es schaffen, den Ast zu erreichen.
Tat ich auch, gerade so. Es war schwierig, sich festzuhalten, vor allem da ich nur eine Hand frei hatte, aber mit noch einem Windstoß nach unten sorgte ich noch einmal für ein wenig mehr Auftrieb und schaffte es schließlich, mich zumindest mit dem Oberkörper auf den Ast zu hangeln. Danach kam ich auch weiter nach oben und saß schließlich drauf.
Ich warf einen Blick hinab zu dem Mädchen. Der Ast war wirklich ziemlich hoch... Wie wollte sie jetzt hier hoch kommen? Oder hatte sie das gar nicht vor?



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. : I walk alone : .

Nora

Nora

Was hätte ich auch anders tun sollen, als das Mädchen weiterhin zu motivieren sich nochmals anzustrengend und es erneut zu versuchen? Mir blieb nichts anderes übrig, da sie auf keinen Fall mit Shiba abhauen wollte - andernfalls hätte ich ihn nicht einfach so weggeschickt. Es gab also nur mehr die Lösung, dass sie auf den Baum hoch musste. Dort war sie in Sicherheit, denn Wildschweine klettern nicht.
Missi nahm schlussendlich meine Panik in die Hand und setzte mich derart in Position, sodass sie über eine Räuberleiter weiter nach oben kam. Im Anschluss versuchte sie es erneut und übte mit ihrem Stab einen Luftstoß aus, sodass sie oben nach dem dicken Ast greifen konnte. Mich hingegen drückte der Lufstoß nach unten und brachte meine Haare deutlich durcheinander, weshalb ich diese erst mit der Hand aus dem Gesicht streifen musste, ehe ich nach oben blickte und sah, wie die Weißhaarige darum kämpfte nicht wieder runterzufallen. "Jaaaa, sehr gut!", entkam es mir aufgeregt, als ich aufsprang und meine Haare etwas ordnete, während ich mit einem zufriedenen Lächeln nach oben blickte.
Als ihr Gesichtsausdruck mich erreichte, begriff ich, dass nun ich am Zug war. Ich schaute mich um, doch vermutlich hatten wir gar keine Zeit mehr dafür. Mit beiden Handflächen am Stamm des Baumes versuchte ich mit den Füßen mich abzustützen und etwas nach oben zu klettern, doch das war ersichtlich keine Möglichkeit für mich. "Argh, Mist" Verzweifelt schaute ich mich um, doch es gab gerade wirklich keinen besseren Baum um hochzuklettern. "Eine ungünstige Umgebung in der wir uns befanden...", dachte ich und blickte verzweifelt zu Missi nach oben. Doch um sie nicht in Panik zu versetzen, setzte ich ein Lächeln auf. "I-ich bleib hier! Bleib einfach oben, ja? Mach einfach... Naja... nichts!", versuchte ich zu erklären, ehe ich den nächsten Baum aufsuchte, der ein wenig dicker war, als Missi's Kletterbaum. Dort duckte ich mich mit dem Rücken an den Stamm und hielt die Handflächen daran, sodass ich erkannte, dass sie bereits da waren.
Tatsächlich konnte man das Trampeln vernehmen, das von den Tieren ausging, weshalb ich mich noch enger an den Baum drückte. Mit viel Hoffnung befanden sie sich derart in einem Tunnel und würden mich gar nicht riechen. Das Poltern wurde immer intensiver, bis nur mehr wenige Meter vor uns sich die gesamte Rotte präsentierte. Doch es waren keine üblichen Wildschweine, sondern wie Shiba ziiiiiemlich große Wesen. Die Leitbache - also das weibliche Leittier der Gruppe -  war sogar noch größer als mein vertrauter Begleiter, während die anderen 6 Bachen unterschiedlich groß, jedoch eine Spur kleiner als die Gruppenanführerin waren. Zu dieser Rotte zählten noch 7 eher größere Frischlinge, die sich dazwischen herumtummelten und aufgeregt quiekten, auch als die Leitbache langsamer wurde um schlussendlich stehen zu bleiben.
Ich traute mich kaum zu atmen, sah aber auch ungünstigerweise nicht, was vor sich ging sondern hörte lediglich, dass sie in ihrem Rennen gestoppt hatten. "Sie sind nicht im Tunnel und haben uns bemerkt", stellte ich fest und schloss nervös die Augen um mich auf meine Atmung zu konzentrieren. Ich wusste, dass Wildschweine tagsüber keine sonderlich gute Sicht hatten, jedoch war ihre Nase sehr fein, weshalb sie uns sicher schon von Weitem gerochen hatten. Was ich noch nicht erkennen konnte: Wir hatten wohl Glück im Unglück, denn es war kein männliches Tier in der Gruppe anwesend.

Numja

Numja

Auf meinen Blick hin setzte sich das Mädchen in Bewegung und versuchte, den Baum hinauf zu klettern, doch offensichtlich schaffte sie es nicht und gab recht schnell auf. Einen besseren Plan schien sie gerade auch nicht zu haben...
Mein Blick huschte zur Seite in die Richtung, aus der die Geräusche von vielen Schritten kamen, die langsam immer lauter wurden, doch wegen dem dichten Wald konnte ich noch immer nichts erkennen. Dann sah ich an meinem Baum weiter hinauf und suchte nach irgendetwas, womit ich dem Mädchen vielleicht helfen könnte.
Bevor ich etwas gefunden hatte - allzu viel gab es ohnehin nicht - meldete sich das Mädchen zu Wort und verkündete, unten zu bleiben, und ehe ich widersprechen konnte, war sie auch schon davongelaufen und drückte sich an einen der nahe stehenden dicken Bäume. Im Stillen fluchte ich, aber dann sah ich plötzlich auch etwas und hielt auf meinem Ast die Luft an.
Eine Herde riesiger Tiere näherte sich uns in ziemlicher Geschwindigkeit, um - leider - tatsächlich in unserer Nähe langsamer zu werden. Riesige Wildschweine waren es, so groß dass ich auch lieber noch ein oder zwei Äste höher gestiegen wäre, aber jetzt wagte ich das nicht. Außerdem war das Mädchen auch noch da unten!
Dieser Wald war wirklich ein Paradies für überdimensional große Tiere...
Von meiner Position aus konnte ich das Mädchen halbwegs sehen, sie konnte die Wildschweine scheinbar aber nicht sehen. Trotzdem verhielt sie sich glücklicherweise sehr ruhig.
Die Tiere hingegen grunzten und quiekten vor sich hin, das größte von ihnen hob die Nase in die Luft und schnupperte, grunzte lautstark. Ich biss mir auf die Unterlippe. Gut war das ganz sicher nicht, auch wenn ich nicht wusste, wie gut der Geruchssinn dieser Tiere war. Das große Tier trat ein paar Schritte näher.
Ich rutschte auf meinem Ast etwas näher an den Baumstamm heran, damit ich ein wenig mehr Deckung hatte, hob meinen Stab und zielte dann eine kleine Druckwelle auf einen anderen Baum zu, in der entgegengesetzten Richtung als die wo das Mädchen sich versteckt hatte. Der Ast, den ich getroffen hatte, raschelt laut und ein paar kleine Zweige fielen abgebrochen zu Boden. Einige Tiere grunzten aufgeregt, aber erschrecken tat sie das auch nicht. Mist, Mist, verdammt...



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Nora

Nora

Ja, ich gab wohl etwas schnell auf - das lag jedoch daran, dass ich weder Geduld, noch Nerven, geschweige denn Zeit dafür hatte, es weiter zu probieren! Diese Wildschweine konnten ein hohes Tempo an den Tag legen, das durfte man trotz ihrer kurzen Beine nicht unterschätzen. So versteckte ich mich erst lieber, bevor es zu einer Konfrontation kam und wartete ab, was weiter passieren würde.
Ich hielt den Atem an, als das Trampeln weniger wurde und die Leitbache schlussendlich stehen blieb, sodass alle anderen Tiere es ihr gleich taten. Fast drohte ich zu ersticken, so sehr bemühte ich mich keinen Muckser von mir zu geben und drückte meinen Rücken fest an den Baum hinter mir. Als ich im Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm, drehte ich meinen Kopf in die Richtung, wo Missi sich befand und erkannte, wie sie vorsichtig ihren Stab nahm und damit herumfuchtelte. "Mist, Missi! Lass das!"
Es raschelte etwas weiter weg von uns, sodass die Tiere aufmerksam in dessen Richtung blickten. Da ihr Sehsinn jedoch nicht wirklich gut war, trotteten ein paar wenige Wildschweine dahin und streckten ihre Nasen in die Erde.
Die Leitbache jedoch stampfte schwerfällig zu dem Baum der Weißhaarigen und schnupperte da an den Wurzeln herum. Meine Nervösität konnte ich gut unterdrücken, jedoch war ich mir nicht sicher, wie die Nähe des Wildschweines bei Missi ankam. Mit großen Augen beobachtete ich das Mädchen auch wenn ich sie nicht gänzlich erkannte sondern nur teilweise. Ein plötzlicher Streit bei den anderen Bachen, die sich also gegenseitig mit ganzen Körpereinsatz schubsten und laut quiekten, ließ die Leitbache umdrehen und übertönend zurückschnauzen.
Plötzlich schnappte ich nach Luft und hielt mir die Hände vor dem Mund, als eines der kleineren Schweine direkt vor mir stand und mich anstarrte, als hätte es einen Geist gesehen. "Sei ja still! Sei ja still!", warnte ich das Tierchen mit meinem flehenden Blick, wobei ich mir nicht sicher war, ob es wirklich verstand, was ich von ihm erwartete.
Leider war ich nicht so geübt mit der Kommunikation der Wildschweine, weshalb das junge Tier plötzlich anfing zu schreien. Doch die Leitbache kam nur langsam trottend zu mir, lief um den Baum herum und stellte sich direkt vor mich. Meine schwitzigen Hände legte ich seitlich an meine Schenkel und blickte bestimmend zu dem riesengroßen Tier, das direkt vor mir stand und mich beschnupperte. Unzufrieden grunzte es laut, jedoch versuchte ich mich davon nicht zu beirren zu lassen und selbstbewusst da zu stehen. Ich musste zeigen, dass ich keine Angst hatte und nicht beabsichtigte ihnen im Weg zu stehen. So ballte ich meine Hände zu Fäuste und erwiderte den starren Blickkontakt. Auch als es mit der dreckigen Nase zuerst meine Füße beschnupperte, ehe es langsam nach oben wanderte und überall Dreckpatzen auf meiner Kleidung hinterließ, bewegte ich mich keinen Millimeter sondern hob mein Kinn noch eine Spur höher um zu zeigen, dass ich auch einen eigenen Willen hatte. Erneut trat es ein wenig näher, sehr vorsichtig und bedacht, ehe die Schnauze mein Gesicht berührte, als sie auch das penibel genau beschnupperte. An meiner Wange hinterließ sie ebenfalls einen Matschfleck und brauchte ziemlich lange um herauszufinden, dass ich ihnen nichts tun wollte. "Verdammt, hast du's jetzt endlich?!", beschwerte ich mich ungeduldig, während die anderen Bachen mit ihren Hufen in der Erde herumwühlten und immer wieder ihre Nasen in die Erde steckten, als suchten sie nach etwas Wertvollem.
Ich hatte bestimmt den Geruch von Missi an mir, was die Bache vielleicht irritieren konnte. Es war jedoch auch möglich, dass dies sogar zu unserem Vorteil sein konnte, da sie den Geruch dann mit mir verbinden konnte. Doch ihr Misstrauen war spürbar, weshalb ich versuchte mit ruhiger Stimme mit ihr zu reden: "Hör mal, ich tu ja nichts. Ich will nur weiterlaufen und steh euch nicht im Weg." Ob dies half ihr zu verstehen zu geben, dass ich wirklich keine bösen Absichten hatte?
Nachdem sie mich ein letztes Mal mit ihrer Nase auf der Stirn berührte, trat sie ein paar Schritte zurück. Hoffentlich hat sie nicht mein nervöses Herzklopfen gehört...



Zuletzt von Nora am Do Aug 04, 2022 11:20 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

Numja

Numja

Da mein versuchtes Ablenkungsmanöver völlig daneben gegangen war - naja, es hätte wohl schlimmer kommen können als einfach von den Schweinen ignoriert zu werden, schließlich hätten sie auch ausrasten können -, überlegte ich zwar im Stillen weiter, was ich tun sollte, aber ich hatte nunmal gleich zwei Probleme dabei; und zwar erstens meine Verletzung, die mich in meiner Beweglichkeit deutlich einschränkte, und zweitens meine Unkenntnis über den Wald, seine Bewohner und deren Verhalten. Selbst wenn es sinnvoll gewesen wäre, hätte ich es nicht mit einer ganzen Herde aufnehmen können, außerdem hatte ich noch meine Zweifel, ob es nicht doch besser war, sich einfach ruhig zu verhalten und zu warten. Wildschweine waren keine Raubtiere und klettern konnten sie auch nicht, soviel wusste ich.
Allerdings näherte sich das größte Tier nun meinem Baum und schnupperte direkt darunter auf dem Boden, weshalb mir klar war, dass es meinen Geruch wahrgenommen haben musste. Ich hielt die Luft an und rührte mich nicht, viel mehr konnte ich ohnehin nicht tun, und hoffte einfach mal, dass das Tier mich nicht als Bedrohung ansah, wenn es mich bemerken sollte. Es wusste auf jeden Fall, dass ich in der Nähe war.
Glücklicherweise lenkte eine Unruhe unter den anderen Tieren das größere wieder von mir ab, trotzdem wagte ich es kaum zu atmen, als ich den Blick über die Herde schweifen ließ und dann wieder zurück zu dem Mädchen, das noch nicht entdeckt worden war. Oder... jetzt doch, wie ich gerade feststellte! Ich war zu beschäftigt mit mir selbst gewesen und bemerkte erst jetzt, dass eins der kleinen Schweine das Mädchen anquiekte und somit das größere anlockte. Anstatt allerdings panisch zu fliehen, blieb das Mädchen still an den Baum gedrückt stehen, was auch mich dazu veranlasste, mich weiter ruhig zu verhalten, auch wenn mein Herz ein wenig schneller schlug und ich auch den Griff um meinen Stab festigte. Allerdings war mir bewusst, dass ich im Notfall nicht allzu viel ausrichten konnte.
Mit halber Aufmerksamkeit sah ich zu, dass von den anderen Tieren keins gefährlich wurde, doch hauptsächlich beobachtete ich, wie das große Wildschwein das Mädchen abschnupperte, zumindest sah es von hier so aus. Ich staunte schon ein wenig, denn die Nervosität war dem Mädchen nicht anzusehen, es schien völlig ruhig zu bleiben und möglicherweise spielte sich noch mehr ab, als das was ich sehen konnte. Außerdem war es ziemlich neu für mich, so eine Interaktion zwischen einem Menschen und einem Wildtier zu sehen. Ein zahmes Pferd vielleicht, oder ein Hund, ja. Die Menschen hatten sich diese Tiere zu Nutze gemacht. Aber das hier war etwas anderes. Es war auch nicht das 'Töten oder getötet werden' das ich bisher kannte.
Erstaunt beobachtete ich, wie das Wildschwein schließlich ein paar Schritte zurücktrat und grunzte, als hätte es jetzt genug gehabt und das Mädchen akzeptiert, oder fast schon als würde es mit ihr reden. Ob das Mädchen sich tatsächlich mit ihm unterhalten konnte?



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Nora

Nora

Missis Idee von der Ablenkung her war super! Nur leider nicht funktionabel in diesem Falle. Das erkannte die Weißhaarige auch sogleich und musste eingestehen, dass sie noch vieles lernen musste.
Der Geruchssinn der Wildschweine war nicht zu vergleichen mit dem eines anderen Tieres. Womöglich wusste die Leitbache, dass die Irada sich auf dem Baum befand, sie es jedoch aufgrund ihres schwachen Sehsinns nicht so gut erkannte. Schlussendlich ließ sie es ohnehin sein und erkannte die Spur des zweiten Geruches - also meinen. Früher oder später hätte sie mich ohnehin entdeckt, ganz ohne die Hilfe des großen Frischlings. Ich war froh, dass ich mich nicht um die Verletzte kümmern musste und ging einfach davon aus, dass sie sich wirklich ruhig verhalten würde. Also erhoffte ich mir, dass sie keinen Fehler machte und die Szene einfach absaß. Glücklicherweise tat sie genau das, obwohl das riesige Wildschwein direkt vor mir stand und mich genaustens untersuchte. Man würde meinen, die Tiere kannten meinen Geruch bereits und man musste es nicht sooo genau nehmen. Doch diese Bache war übervorsichtig, was auch verständlich war. Sie war die Chefin und kein Keiler war anwesend, der die Leitung übernahm.
Die gesamte Gruppe war eher mehr entspannt und beschäftigte sich mit dem Wühlen in der Erde, bis die Leitbache ankündigte, was sie mit mir Menschenkind wohl tun wollte. Natürlich war ich nervös, aber ich versuchte nicht angespannt zu wirken oder mir etwas anmerken zu lassen. Ich wusste, dass das nichts brachte und es am einfachsten war einem Wildtier gegenüber zu stehen und ruhig zu bleiben. In den meisten Fällen war das sehr vorteilhaft. Manchmal aber war es besser die Beine in die Hand nehmen um so viel Distanz zu dem Wesen aufzubauen wie nur möglich.
Endlich ließ die Bache von mir ab, schnaubte aber noch mehrere Male und brummte. Ich konnte nicht mit Tieren sprechen, doch sie wollte mir bestimmt mitteilen, dass sie die Chefin war und ihr nicht in die Quere kommen sollte. Ich atmete hörbar durch, als sie langsam von mir wegtrottete und wieder zu ihrer Gruppe gesellte. Ungeduldig stubste sie zwei der anderen Bachen überaus grob und teilte ihnen grunzend mit, dass sie weiter gehen sollten. Die Leitbache stampfte daraufhin los und die gesamte Rotte folgte ihr, während ich jedoch an meinem Platz blieb und wartete, bis sie etwas weiter von uns entfernt waren. Noch lange konnte man das Trampeln und hallende Quieken hören, ehe es immer leiser wurde und beinahe verstummte. Sie hatten sich auf den Weg zum Gewässer gemacht. Eine Zeit, bei der es recht üblich war am Wasser verschiedenste Tiere zu beobachten, dahingehend war es nicht verwunderlich, dass wir einer Rotte über den Weg liefen. Ich atmete schwer und hatte noch einen Moment gebraucht, das zu verdauen, ehe ich hoch blickte und beim Baum nach Missi ausschau hielt. "A-alles klar da oben?" Erst im Nachhinein stieg die Nervösität noch intensiver an, was wohl am Adrenalinschub lag. Dahingehend stotterte ich kurz, wollte dies jedoch zügig von mir abschüttelnd. Physikalisch tat ich das auch, als ich mich in Bewegung setzte und meine Arme schüttelte, während ich zu der vorherigen Position unten an den Baum ging. Mein Blick fiel nach oben. "Lief ja alles wunderbar!", kommentierte ich und schenkte ihr ein breites Grinsen. Dass mein Gesicht durch die Schnauze des Tieres verschmutzt war, war mir zwar bewusst, vergaß ich aber just in den Moment der Erleichterung.

Numja

Numja

Auch ich atmete leise aus, als das riesige Wildschwein sich endlich von meiner Begleiterin abwandte, und erst jetzt wo ich mich wieder entspannte, merkte ich, wie angespannt ich eigentlich gewesen war. Die Zeit an der Oberfläche hatte mich wirklich verändert, denn vor einem Jahr wäre es mir noch herzlich egal gewesen, ob irgendeinem Mädchen im Wald etwas geschah oder nicht. Aber nun, sie hatte mir immerhin geholfen. Jetzt schon mehrfach. Und außerdem hatte ich inzwischen gemerkt, dass es einige Menschen gab, denen man... vielleicht noch nicht ganz völlig vertrauen konnte, aber immerhin ein wenig damit anfangen. Und ihnen nicht nur die kalte Schulter zeigen.
Die Wildschweinhorde setzte sich wieder in Bewegung und trottete davon. Ich atmete auf und schob jetzt beide Beine seitlich über den Ast und ließ sie nach unten baumeln, blieb aber hier oben sitzen, bis ich sicher war, dass die Tiere nicht zurückkommen würden. Sehen konnte man sie zwischen den dichten Bäumen recht bald nicht mehr, aber auch die Geräusche und der Geruch verschwanden immer mehr. Wir waren wieder allein.
In der Zwischenzeit wandte sich das Mädchen wieder an mich und trat näher an meinen Baum heran. Ich nickte auf ihre Frage hin und deutete dann auf sie selbst. Fragend sah ich sie an, sicherlich auch immer noch ein wenig erstaunt. Aber ich konnte nicht anders, als auch zu lächeln, als sie mich aus ihrem verschmutzten Gesicht so zufrieden angrinste. Ja, es war nochmal alles gut gegangen.
Ich rutschte ein wenig weiter vom Ast herab, doch bevor ich endgültig sprang, machte ich mich bereit und sah auch zu, dass das Mädchen nicht im Weg war, als ich mich schließlich von dem Ast herunterrutschen ließ und dabei einen Luftstoß nach unten machte, um meinen Fall abzufangen. Es klappte auch, ich sank nur ein wenig in die Knie wegen meinem verletzten Bein, auch wenn ich versucht hatte, das gesunde mehr zu belasten, und biss die Zähne zusammen. Das erste was ich tun würde, sobald ich einen sicheren Unterschlupf gefunden hatte, war wohl, meine Fähigkeiten trainieren. Die konnten mir hier noch sehr nützlich sein, wenn ich sie besser einzusetzen wusste.
Ich richtete mich wieder auf und stützte mich auf dem Stab ab, ehe ich den Blick wieder auf das Mädchen richtete. Wieder setzte ich einen fragenden Blick auf, deutete auf sie und dann in die Richtung, in die die Wildschweine verschwunden waren. Ich ließ auch zu, dass man mir ein gewisses Erstaunen ansah.



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Nora

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Nicht nur Missi war froh darüber, dass die Wildschweine sich in Bewegung setzten und von uns - oder besser mir - abließen. Wir haben alles richtig gemacht, was mich bestätigte und mir ein gutes Gefühl gab. Natürlich half das meinem Selbstbewusstsein, doch wenn nicht ich, wer hätte besser damit umgehen können? Dennoch erfreute ich mich immer wieder daran, wenn etwas so funktionierte, wie ich es mir vorgestellt hatte, wenn auch mit wenigen Umwegen.
Das Mädchen ließ erleichtert die Beine baumeln, als ich rüber kam um nach ihr zu sehen. Sie war glücklicherweise unversehrt, zumindest war sie nicht noch mehr verletzt, als vor der Ankunft der Rotte. Ihr Finger zeigte sogleich auf mich, was mich darauf schließen ließ, dass sie auch wissen wollte, wie es mir ging. Ich lächelte schief und nickte: "Mir geht es auch gut."
Als sie sich umsah - womöglich wie sie herunterkommen konnte - trat ich ein paar Schritte zurück um nicht direkt unter sie zu stehen. "Schaffst du es wieder runter?", fragte ich besorgt, doch sogleich zeigte sie mir, was sie vor hatte in dem sie es einfach durchführte. Sie rutschte etwas vom Ast herunter, sodass ich besorgt hochblickte. "Pass ja auf!" Am liebsten hätte ich sie aufgefangen, doch ihr Gesichtsausdruck war zielstrebig, sodass ich mir dachte, sie würde schon wissen, was sie tat.
Der Luftstoß zog auch an meinen Haaren, sodass ich die Augen zusammenkniff und den Kopf etwas wegdrehte. Ich wischte mir die wilden Haare aus dem Gesicht und drehte mich wieder zu ihr um und da war sie auch schon auf dem Boden gelandet.
Erneut trat ich ein paar Schritte näher und hob besorgt die Hand. "Missi - ist alles gut? Tut es schlimm weh?" Ihre Mimik verriet leider, dass es weh tun musste, doch sie präsentierte sich als stur und belastbar, als sie sich wieder aufraffte und den Stab als Unterstützung nahm. Als sie auf mich und dann in die Richtung zeigte, in der die Wildschweine verschwunden waren, war ich mir nicht sicher, was sie von mir hören wollte. "Diese Riesenwildschweine sind nicht viel anders als ihre etwas kleineren Verwandten", versuchte ich zu erklären und erhoffte mir, dass es das war, was sie hören wollte. Ich blickte in die Richtung, doch die Tiere waren bereits verschwunden. "Eigentlich wollen sie nur ihre Ruhe und sind recht harmlos, solange kein männliches Tier dabei ist. Der kann die Rotte schon ordentlich aufwühlen", erweiterte ich und musste kurz auflachen. "Wie du mir, so ich dir - das scheint wohl ihr Motto zu sein. Und ihre Nase ist so fein, dass man sagt, die können sogar deine Gedanken und Absichten erschnüffeln." Darum war es immer wichtig ruhig zu bleiben und einfach keine bösen Absichten zu haben. Das war die einfachste Lösung.
"Du kennst dich nicht gut aus hier im Wald, oder?", fragte ich nach, da ich das Gefühl hatte ein gewisses Unverständnis für mein Verhalten erkannt zu haben.

Numja

Numja

Tatsächlich schien das Mädchen die Begegnung mit den Wildschweinen unversehrt überstanden zu haben, wenn man von dem Matsch auf ihrem Gesicht und ihrer Kleidung absah. Es war wirklich alles gut gegangen.
Dass sie mir wohl immer noch nicht allzu viel zutraute, zeigte ihre Frage und ihre Reaktion, als ich mich zum Sprung nach unten bereitmachte und ihn dann auch durchführte. Mir wäre es lieber gewesen, so etwas nicht verletzt tun zu müssen, denn es ließ mich schwächer erscheinen als ich war, aber nunja, das war eben nicht etwas, was ich mir aussuchen konnte. Hauptsache ich kam unten an, und als ich mich aufrichtete und das Mädchen gleich besorgt ankam und nach mir fragte, nickte ich nur rasch, und schüttelte gleich darauf den Kopf, weil sie zwei gegensätzliche Fragen so nah nacheinander stellte, dass es wohl unklar wäre, worauf ich nun antwortete. Ich warf ihr einen Blick zu und bemühte mich, die Schmerzen im Bein nicht zu zeigen, indem ich gerade stand und versuchte, nur unmerklich das verletzte Bein nicht zu belasten und stattdessen mit meinem Stab das Gleichgewicht zu halten. Hoffentlich lenkte meine Frage sie auch ein wenig ab.
Sie verstand zwar nicht wirklich, was ich von ihr wissen wollte, aber trotzdem gab sie mir einige Informationen über die Tiere, denen wir gerade begegnet waren, was immerhin etwas war. Informationen konnte ich jetzt gut gebrauchen. Zu dumm, dass ich nicht richtig nachfragen konnte...
Ich nickte langsam als Zeichen der Kenntnisnahme, denn viel mehr konnte ich nicht tun. Sicherlich konnte ich mir auch nicht alles merken, und es war nicht alles so wichtig, aber ich musste so viel über diesen Wald und seine Bewohner lernen, wie ich konnte, wenn ich länger hier leben wollte.
Wahrscheinlich wusste sie tatsächlich nicht allzu viel über mich, ich wusste auch nicht was Rave ihr alles erzählt hatte, aber dass ich eine Irada war, wusste sie ja. Ich senkte kurz den Blick und schüttelte den Kopf bei ihrer Frage. Dann aber sah ich sie wieder an und deutete fragend auf sie selbst und wartete ihre Antwort ab.
Ich wusste nicht was sie glaubte, wo ich herkam, aber ich konnte ihr auch schwer sagen, wo ich herkam und wie ich bisher gelebt hatte. Ich versuchte es, indem ich auf mich selbst deutete und dann meine Hand mit einer kleinen Bewegung nach oben öffnete, sodass ich einen Luftwirbel entstehen ließ, der nur gerade stark genug war, um ein wenig durch unsere Haare zu wehen. Ich deutete nach oben in die Luft, wo irgendwo meine Heimatinsel lag. Nach einer kurzen Pause deutete ich noch einmal auf mich und ging dann auf meinen Stab gestützt in die Hocke, um die freie Hand auf den Waldboden zu legen, wobei ich den Kopf schüttelte. Ich wusste nicht ob es verständlich war, daher sah ich das Mädchen aufmerksam an und stand dann langsam wieder auf.



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Nora

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Natürlich machte ich mir Sorgen, als das verletzte Mädchen vom Baum herunter sprang. Das lag in meiner Natur und hätte nichts Abwertendes sein sollen. Ich hingegen hatte keinerlei Probleme damit, die Verletzung von ihr hinzunehmen. Dass Missi erhebliche Schwierigkeiten damit hatte, da sie sich als schwach präsentierte, konnte sie mir ja auch gar nicht verraten. Doch sie bemühte sich, es sich nicht anmerken zu lassen. Auch wenn es mir auffiel, hinterfragte ich es nicht. Sie hielt sich an ihrem Stab fest um ihr Bein zu entlasten. Ich musterte sie erneut, ehe ich davon abließ und der Wildschweinherde nachsah, in welche Richtung sie gegangen waren, als ich über die Tiere sprach und es ihr erklärte. Bestimmt würde sie sich das nächste Mal etwas auskennen und wusste, wie sie das Handhaben musste mit den wilden Tieren hier in Cern.
Ihr Kopfschütteln verriet mir, dass ich mit meiner Vermutung Recht hatte. Somit war ich bemüht ihr zu helfen, sofern sie mich überhaupt helfen ließ. Ich verstand zwar schon, dass es einige Menschen gab, die ein Problem damit hatten sich helfen zu lassen, jedoch bemühte ich mich, dennoch mit meiner Hilfsbereitschaft mich durchzusetzen. Schlussendlich brachte es ihr ja nichts, wenn ich mich einfach wieder vertschüsste und sie alleine ließ. Womöglich würde ich sie irgendwann tot an einem Baum liegen sehen und das wollte ich mit aller Kraft verhindern. Ich hatte schon einiges gesehen hier im Wald und war dahingehend bemüht gewisse Situationen zu verhindern.
Immer wieder versuchte sie auf mich zu deuten jedoch sah ich sie nur schief an. Mein Gehirn ratterte, er war wirklich am Arbeiten und versuchte zu erkennen, was die Weißhaarige damit deuten wollte.
"Ah!", entkam es mir und blickte sie fragend an. "Ob ich mich hier auskenne?", fragte ich nach, ob es das war, was sie meinte. Bestimmt jedoch lag ich falsch mit dieser Idee, da sie ja mit Rave damals nach Lishu gekommen war um sich behandeln zu lassen. Wenn auch nur ein sehr kurzer Zeitraum und es ziemlich chaotisch war - sie würde sich bestimmt daran erinnern.
Im Anschluss wollte sie mir - so glaubte ich - etwas erzählen. Ich trat einen Schritt zurück als sie einen Luftwirbel entstehen ließ und versuchte zu erkennen, was sie mir damit sagen wollte. Sie entlockte mir damit ein bewunderndes Grinsen, da ich immer sehr schnell zu begeistern war, wenn es um andere Fähigkeiten ging.
"Lasaliel", fasste ich am Ende zusammen und schmunzelte schief. "Du kommst von Lasaliel." Womöglich kam es irgendwann doch soweit, dass wir uns verstehen konnten. Mit viel Übung vielleicht?

Numja

Numja

Nicht zum ersten Mal - und sicher auch nicht zum letzten Mal - wünschte ich mir, ihr einfach erklären zu können was ich sagen oder fragen wollte, weil das alles sehr viel einfacher gemacht hätte. Aber ich konnte nicht... So war ich auf dieses Ratespiel angewiesen, was mir auch nicht wirklich Freude bereitete. Aber wenn ich mehr über diesen Wald erfahren wollte, musste ich das wohl irgendwie hinnehmen. Genau wie die vorläufige Gesellschaft dieses Mädchens, von dem ich zugeben musste, dass es mir schon recht hilfreich war.
Ich nickte langsam, als sie mehr oder weniger begriff was ich von ihr wissen wollte. Zwar wusste ich, dass sie in einem Dorf hier im Wald wohnte, aber bisher hatte ich nicht gewusst, dass sie sich so gut auskannte im Wald. Es war ein Unterschied, ob man nur in einem Walddorf lebte, oder ob man auch Ahnung von all den Pflanzen und Tieren in der Umgebung hatte und all die Überlebenstricks kannte. Ganz so genau konnte ich natürlich nicht nachfragen, doch immerhin lief es schonmal in die richtige Richtung.
Ich deutete zur Verdeutlichung noch einmal in die Richtung, in die die Wildschweinherde verschwunden war, und dann streckte ich die Hand aus und legte sie auf die Rinde eines Baumes, der in der Nähe stand, machte eine Geste auf andere Pflanzen in der Nähe, ohne etwas Bestimmtes davon zu meinen. Ich sah das Mädchen aufmerksam an.
Und als mir kurz darauf noch etwas einfiel, deutete ich auf mein verletztes Bein. Sie schien zumindest auch etwas Ahnung von der Versorgung von Wunden zu haben. Sicherlich gab es in so einem Wald auch jede Menge Heilpflanzen... oder eben giftige, von denen man besser die Finger ließ.
Meine Erklärung zumindest zeigte scheinbar Erfolg, denn sie erkannte tatsächlich, was ich ihr damit sagen wollte, was mir ein unwillkürliches Lächeln entlockte, als sie den Namen meiner Heimatinsel nannte. Ich nickte bekräftigend und richtete mich wieder richtig auf.
Damit dürfte ihr wohl klar sein, warum ich mich hier nicht auskannte. Auf Lasaliel gab es keinen Wald wie diesen, bei weitem nicht. Ich war nichtmal sicher, ob es überhaupt richtige Wälder gab.



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Nora

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Nun war es nicht so, dass man sich Wünsche äußern durfte und diese von einer Wunschfee in Erfüllung ging. Dahingehend blieben die Kommunikationsschwierigkeiten bestehen und wir mussten achten, wie wir miteinander umgehen konnten. Ich wusste hingegen nicht einmal, ob ich in die richtige Richtung ratete, versuchte es jedoch anhand ihrer Mimik abzulesen, ob sie zufrieden mit mir war. Da sie sich in ihrer Bewegung her nicht wiederholte, musste ich davon ausgehen, dass ich sie wohl richtig verstanden hatte und das einseitige Gespräch in die konrkete Richtung bewegte.
Erneut bewegte sie sich und versuchte mir etwas anzudeuten. Mit dem Finger in der einen Richtung und der Hand am Stamm - im Anschluss deutete sie in den Wald hinein. Ich tippte überlegend mit dem Finger auf meiner Unterlippe und wartete, bis sie mit ihrer Gestik fertig warum alles mögliche zu verstehen. Nach mehrmaligem Blinzeln schien sie fertig zu sein - "Erm..." Ich tat mir sichtlich schwer zu erkennen, was sie damit meinte. Mein Blick fiel hoch auf den Ast des Baumes, den sie berührt hatte. "Also ich wohne in Lishu...", überlegte ich wie das Gespräch zuvor gelaufen war und erklärte noch hinzu: "Sozusagen bin ich mit dem großen Cern-Wald aufgewachsen. Klettern kann ich eigentlich sehr gut, aber bei diesem Baum und unter diesem Zeitdruck habe ich es einfach nicht mehr rechtzeitig geschafft." Ich tippte mir weiterhin überlegend an mein Kinn. "Aber bei Wildschweinen ist das egal,wenn man ihnen nichts tut. Aber ja, auf dem Ast weiter oben bist du vor diesen Tieren sicherer, denn da kannst du in Ruhe abwarten, bis sie wieder abzischen. Auf den Baum klettern die ganz sicher nicht!", plapperte ich daraufhin los und kicherte kurz, ehe ich inne hielt um zu beobachten, wie sie erneut Anstalten machte mir etwas zu erklären. Als sie auf ihr Bein deutete, war ich mir nicht sicher, ob sie Hilfe dabei benötigte. "Das Bein?", überlegte ich laut. "Es schmerzt doch sehr, oder?" Ich biss die Zähne aufeinander bei dem Gedanken, wie sie vom Ast auf ihren verletzten Fuß gesprungen war. Das war bestimmt nicht lustig gewesen. "Ich... ich kann dich nach Lishu bringen. Da könntest du dich erholen. Also nur... wenn du das möchtest. Und...", kurz holte ich Luft, ehe ich weiter sprach und erklärte, "Stört es dich, wenn ich Shiba wieder zu uns rufe? Also nur, wenn es dich nicht stört! Ich weiß, er ist etwas angsteinflößend, wenn man ihn nicht kennt. Aber im Grunde genommen ist er ein großes Kuscheltier, der über uns wacht und uns helfen kann."
Für viele Menschen war es ungewohnt einen derartigen Riesen neben sich zu haben und ihm nicht gleich ein Messer in die Brust zu jagen. Schon oft hatte ich gewisse Differenzen mit anderen Leuten gehabt und musste stets aufpassen, dass die Menschen ihm nichts antun. Dennoch war er eine riesen Unterstützung für mich und ich könnte mir das Leben ohne ihn auf keinen Fall vorstellen.

Numja

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Gut, zugegeben, meine Gesten waren wirklich alles andere als eindeutig und etwas so Komplexes konnte man sicherlich nicht mit ein paar Gesten verständlich machen, weshalb das Mädchen mich genauso hilflos ansah, wie ich mich mit meinen Erklärungen fühlte. Ich atmete leicht aus, blickte sie aber weiterhin aufmerksam an und ließ sie einfach reden. Jede Information konnte mir schließlich irgendwie nützlich sein - oder vielleicht nicht jede, aber nunja, da ich nicht nachfragen konnte, musste ich eben nehmen was ich kriegen konnte.
Lishu hieß ihr Dorf also. Sie hatte den Namen wahrscheinlich damals gesagt, als wir uns begegnet waren, aber ich hatte nicht wirklich darauf geachtet. Nicht dass ich diese Information wirklich brauchte...
Mein einer Mundwinkel zog sich zu einem schiefen, leichten Lächeln hoch, weil ich das Gefühl hatte, das Mädchen plapperte einfach irgendetwas vor sich hin, weil es selbst nicht wusste, was es sagen sollte. Aber was sollte es.
Dafür bereute ich, auf mein verletztes Bein gedeutet zu haben, denn sie missverstand meine Absicht sofort und schien sich wieder Sorgen zu machen. Es stimmte zwar, dass die Kratzer ziemlich schmerzten, obwohl sie nicht sonderlich tief waren, aber da ich ohnehin nichts dagegen tun konnte, war ich auch nicht jemand, der darüber groß herumheulte. Trotzdem kam mir der Gedanke, ob es in diesem riesigen Wald wohl irgendwo eine Pflanze geben würde, die den Schmerz stillte und die Entzündung nahm. Aber mit diesem Unwissen musste ich wohl leben.
Ich biss jedenfalls die Zähne zusammen und schüttelte leicht den Kopf bei ihrer Frage, auch wenn das gelogen war. Ich sah das Mädchen auch nicht an dabei, hob aber den Blick wieder zu ihr, als sie anbot, mich in ihr Dorf zu bringen. Rasch schüttelte ich den Kopf, doch als sie nach einem kurzen Atemholen das Thema wechselte, sah ich sie nur wieder still an und lauschte. Dieses große Fellvieh schien ihr ziemlich viel zu bedeuten. Und ja, mochte sein dass ich mich nicht besonders wohl fühlte mit einem riesigen Raubtier in meiner Nähe, aber vielleicht war es diese überschwängliche Bitte des Mädchens, die mich trotzdem den Kopf schütteln ließ, wobei meine Mundwinkel leicht nach oben zuckten, um ihr zu signalisieren, dass es in Ordnung war. Es...störte mich nicht. Eigentlich tat es das tatsächlich nicht wirklich. Und hätte ich die Möglichkeit dazu gehabt, hätte ich ihr auch gesagt, dass ich keine Angst hatte. Das war es nicht. Nicht wirklich zumindest... Oder?



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Nora

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Womöglich war es die beste Idee einfach darauf loszuplappern mit der Hoffnung es war die richtige Antwort für Missi dabei. Irgendwann verstummte ich als ich bemerkte, wie merkwürdig mein Empfinden war, wenn man sich ständig nur selbst hörte. Doch der Weißhaarigen war dies scheinbar einerlei. Im Gegenteil - sie hatte wohl sogar gefallen daran. Ihre Mundwinkel verzogen sich zu einem schiefen Lächeln, was mir mitteilte, dass alles in Ordnung war und sie sogar amüsiert über meine Aussage war. Das war doch etwas Gutes - oder? Schließlich schien sie aufzutauen und zu versuchen mit mir zu kommunizieren.
Im nächsten Moment schüttelte sie auch schon ihr Haupt, als ich nach ihrem Bein fragte. Irritiert darüber beobachtete ich ihre Körperhaltung und Mimik genau um jedes kleinste Detail zu erkennen, welches mir sagen würde, was denn mit ihr los war. Sie hatte doch soeben auf ihr verletztes Bein gedeutet, was sie damit wohl meinte?
Auch das Angebot, dass ich sie mit nach Lishu nehmen könnte, erwiderte sie zügig mit einem Kopfschütteln. "Okay okay... du musst natürlich nicht...", meinte ich beruhigend und setzte ein Lächeln auf. Es war jedoch kein ehrliches Lächeln, denn ich machte mir ziemliche Sorgen um das Wesen. Sie könnte Ruhe gebrauchen, die sie hier draußen alleine im Wald wohl weniger bekam.
Ich atmete tief durch und wechselte wohl etwas sprunghaft zu einem anderen Gesprächsthema: Shiba. Es half nicht nur mir ihn in unserer Nähe zu haben, sondern auch Missi, da er auf uns aufpassen würde und ich sogleich mitbekam, wenn etwas nicht in Ordnung war. Dahingehend erfreute es mich sichtlich, dass sie damit einverstanden war, ihn wieder zu uns zu rufen. "Er tut auch wirklich nichts! Im Gegenteil - er passt auf uns auf", erläuterte ich und wollte sie in ihrer Entscheidung ermutigen. "Mit seiner feinen Nase kann er alles im weiten Umkreis erkennen. Verstecken spielen macht überhaupt kein Spaß mit ihm, das kann ich dir sagen!" Ja - ich hatte es ausprobiert. Ja - er hat noch nie verloren und mich bisher immer gefunden. Das war auch auf eine gewisse Art und Weise ein gutes Training, sodass er mich jederzeit wiederfinden konnte.
Durch meine Beobachtung des Mädchens konnte ich feststellen, dass es sie wirklich nicht störte, sollte ich Shiba zu uns rufen. Ihre Körperhaltung und Anspannung war anders als zu jenem Moment, als ich sie gefragt hatte mit in unser Dorf zu kommen. Und da war es eindeutig, dass sie es nicht wollte.
"Vielleicht wäre es keine schlechte Idee einen Unterschlupf für dich zu finden, wenn du hier draußen im Wald bleiben möchtest.", meinte ich und trat ein wenig zur Seite, ehe ich in meinem Ausschnitt nach meiner hölzernen kleinen Pfeife fischte. Ich wandte mich von Missi ab, ehe ich das Stück zwischen die Lippen klemmte und einen hohen Pfeifton durch die Bäume schickte. Es dauerte nur einen kurzen Augenblick, da kam auch schon die Antwort. Ein ausdauerndes Heulen war zu vernehmen, was verriet, dass er tatsächlich nicht weit von uns entfernt war. Mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht verräumte ich die Pfeife sogleich wieder und drehte mich zu dem Mädchen um. "Vor den Wölfen schützt du dich ebenso wie vor den Wildschweinen - am Besten in er Höhe. Sie werden dich zwar finden, aber wenn sie keine Chance haben dich zu erreichen, lassen sie von dir ab. Außerdem..." Ich blickte in die Weite, von welcher Richtung das Heulen herkam, ehe ich fortsetzte: "Außerdem ist das Rudel hier in der Nähe von Lishu für Menschen ungefährlich. Also brauchst du dir im Normalfall keine Sorgen zu machen, sofern du ihnen nichts antust." Es klang wie eine Drohung, womöglich kam es etwas stärker rüber, als ich es aussprechen wollte. Doch mir lag das Rudel sehr am Herzen - jedes einzelne Tier davon. Dahingehend konnte es durchaus sein, dass ich wohl etwas zu intensive Emotionen an den Tag legte. Jedoch war das nichts Verwerfliches - oder?

Numja

Numja

Ich merkte durchaus, dass das Mädchen so seine Zweifel an meinen Aussagen hatte und sich scheinbar Sorgen um mich machte, oder wie auch immer, auf jeden Fall wirkte es nicht ganz so, als wäre es ihr egal, ob ich mit in ihr Dorf kam oder nicht. Natürlich, ich war schon einmal dort gewesen, aber auch da hatte ich so schnell wie möglich weg gewollt - und gemusst. Ich durfte es einfach nicht riskieren. Je mehr Leute mich sahen, umso größer war die Chance dass ich... doch wieder entdeckt werden würde. Ich hatte keine Ahnung, ob meine Verfolger meine Spur nach Shushnar verfolgt hatten oder ob ich sie abgeschüttelt hatte, aber ich konnte es mir nicht leisten, mich auf mein Glück zu verlassen. Schlimmstenfalls könnten sie genau in diesem Augenblick Cern und den Wald nach mir durchsuchen.
Nein, ich durfte wirklich nicht nachlassen.
Im Gegensatz dazu schien mir selbst ein riesenhafter Wolf nach einer relativ kleinen Bedrohung, zumindest dieser Wolf, der so auf das Mädchen fixiert war. Ihre Aussage mit dem Versteckspielen brachte mich unwillkürlich zum Schmunzeln, auch wenn die Vorstellung immer noch seltsam war. Aber ich hatte ja gesehen, wie verspielt Shiba sein konnte.
Auf jeden Fall stimmte ich dem Mädchen darin zu, dass ich dringend einen sicheren Unterschlupf brauchte. Ich nickte langsam. Mir gefiel auch ihre Idee, einen Unterschlupf in den Bäumen zu suchen, denn wie unsere Begegnung vorhin gezeigt hatte, war es auf den Bäumen deutlich sicherer vor einigen Tieren. Nunja, sicher gab es dort oben noch genug andere gefährliche Tiere, die klettern konnten, aber trotzdem. Und auch vor unerwünschten menschlichen Blicken wäre ich hoch oben deutlich geschützter.
Das Mädchen holte eine Pfeife hervor und schickte einen hohen Ton in den Wald hinaus, der kurz darauf schon mit dem Heulen ihres Wolfes beantwortet wurde. Das leichte Unwohlsein schluckte ich herunter; ich machte ja generell nicht gern auf mich aufmerksam und hier mitten im Wald würde sicher niemand es hören, außer dem Wolf. Von dessen Geheul sich andere Tiere hoffentlich abschrecken ließen.
Wie ich mir schon gedacht hatte, bestätigte das Mädchen noch einmal, dass man in den Bäumen vor vielen Tieren sicherer war, und ich nickte zufrieden. Ihre anschließende Warnung ließ mich allerdings aufhorchen und sie aufmerksam ansehen. Ehrlich gesagt klang es nämlich nicht nur wie eine Warnung, sondern stärker.
Nun, das war sicherlich Shibas Rudel. Doch wenn ich mir vorstellte, ein ganzes Rudel dieser riesigen Wölfe hier zu haben, gefiel mir das nicht sonderlich. Andererseits: in den Bäumen war ich sicher, und Angreifer hätten es so schwerer. Und ich hatte natürlich nicht vor, mich mit einem ganzen Rudel anzulegen.
Ich nickte, zum Zeichen dass ich verstanden hatte. Dann deutete ich auf mich und dann hinauf in Richtung der Baumkronen. Ob das verständlich war, wusste ich nicht, aber es war auch nicht so wichtig. Sie hatte ja eben selbst gesagt, dass man in den Bäumen sicher war. Ich würde den Wölfen auch lieber aus dem Weg gehen, als meinen Weg mit ihnen zu kreuzen.
Dabei fiel mir ein, dass sie gesagt hatte, dieses Rudel sei in der Nähe von Lishu. Waren wir so nah bei ihrem Dorf? Die Frage konnte ich ihr nicht stellen, aber ich würde zusehen müssen, meinen Unterschlupf nicht zu nah an anderen Menschen zu machen. Ob das Mädchen allerdings auch dieser Meinung war, bezweifelte ich.



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Ich lachte, als Missi schmunzelte aufgrund meiner Aussage zu Shiba. Es war gut, dass ihre Stimmung und Beziehung zu ihm sich auftat und es nichts Schlimmes mehr war, wenn er in unserer Nähe war.
Während unserem Gesprächs versuchte ich mir vorzustellen, wo die Weißhaarige wohnen könnte und vorallem wie. Aufgrund ihrer magischen Fähigkeiten war es sicher eine gute Wahl so weit oben auf den Bäumen wie nur möglich zu bauen. Jedoch brauchte man auch einen Plan B, sollte sie nicht in der Lage sein so hoch raufzukommen. Für mich war es am geschicktesten unterschiedliche Unterschlüpfe zu haben. Doch wir konnten ja mal mit einer Starten. Das war schon ein riesiges Projekt an sich.
Als ich bemerkte, dass ich Letzteres doch etwas zu hart ausgesprochen hatte für meine Verhältnisse, wandte ich mich von ihr ab. Natürlich wollte ich nicht, dass dem Rudel etwas passierte. Generell war es jedoch dumm sich mit einem ganzen Rudel anzulegen, bestimmt lag das nicht im Sinne des Mädchens und ich musste mir in Wirklichkeit keine Sorgen machen. Schlussendlich nickte das Mädchen verständnisvoll, was mich wieder zu ihr blicken ließ. Ich beobachtete, was sie versuchte zu deuten und nickte. "Sollen wir sogleich nach einem geeigneten Platz suchen? Am besten nicht zu weit vom Fluss entfernt, jedoch auch nicht zu nahe. Es sammeln sich da alle möglichen Tiere." Dies könnte auch gut für die Jagd sein, jedoch erwähnte ich dies nicht explizit. Ein Hausbau - das klang ja spannend! Ich hatte schon einige Tricks auf lager, aber so ganz ohne Hilfsmittel? Ohne Seil, Nagel und Hammer? Ich war gespannt auf Missi's Reaktion.

Numja

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Während wir auf die Ankunft des Wolfes warteten, schien es beschlossene Sache zu sein, mir einen Unterschlupf zu suchen, was ich eine gute Idee fand. Ich nickte auf die Frage des Mädchens und mir leuchtete auch ihr Einwand ein. Eine Wasserquelle irgendeiner Art war auf jeden Fall nötig, doch wie sie auch selbst sagte, sollte mein Unterschlupf wohl nicht zu sah daran sein. Alle möglichen Wesen sammelten sich gern an Wasserstellen. Wenn es nach mir ging, würde schon ein kleiner Bach völlig ausreichen, das zog sicher weniger Wesen an und für mich alleine gab es immer noch genug Wasser. Allerding müsste ich wohl auch weiter wandern, um etwas zu erjagen. Oder zumindest wäre es am Wasser leichter.
Mein anderes Bedenken war schwieriger zu kommunizieren, doch ich versuchte es, indem ich mit der Hand wieder auf das Mädchen deutete und dann nach kurzem Überlegen beide Hände so aneinander legte, dass sie ein Dach bildeten. Fragend sah ich das Mädchen an. Bevor ich mit meinem eigentlichen Anliegen weitermachte, wollte ich zuerst einmal sehen, ob sie mich richtig verstanden hatte.



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Ich bemerkte, wie aufmerksam Missi mir zuhörte und versuchte die Informationen aufzusaugen, als wäre sie ein ausgetrockneter Schwamm. Womöglich sollte ich viel mehr erzählen, jedoch käme ich mir dann vor wie bei einem Selbstgespräch über den Wald. Etwas merkwürdig war das Empfinden ja schon, aber ich fühlte mich wohl, sofern das Mädchen mir zeigte, dass sie es auch tat. Und mittlerweile - das merkt man dann doch - kommen wir doch recht gut miteinander klar. Die Startschwierigkeiten konnten wir also hinter uns lassen.
Erneut versuchte sie mir etwas anzudeuten, indem sie auf mich zeigte, ehe sie ein Dach mit den Händen formte. "Ich soll ein Haus bauen?", fragte ich und schob die Augenbrauen zusammen. "Naja, wir könnten es ja schon versuchen, ich kann dir helfen. Aber ich habe überhaupt keine Mittel dabei. Wir könnten zumindest damit anfangen, oder?" Ob ich wirklich richtig geraten hatte, was ihre Aussage bedeutete, war mir erst dann klar geworden, als sie darauf reagierte.
Die erste Aufgabe wäre es zumindest geeignetes Holz zu finden. Man konnte auch gut dicke Äste nehmen für einen Boden. Die nächsten Nächte waren womöglich kühl, jedoch auch trocken. Daher war es gut, wenn wir damit beginnen konnten.
Ich drehte mich um, als ich vom Gefühl her bemerkte, dass Shiba bald auftauchen würde und tatsächlich - der riesengroße Wolf war schon in der Weite zwischen den Bäumen zu erkennen. Gemütlich trottete er in unsere Richtung, was mir ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen zauberte.
"Na du?", meinte ich und lachte kurz, als er langsamer wurde und nur mehr im Schritttempo auf uns zukam, ehe das Kuscheltier neben mir stehen blieb und seinen Kopf unter meine Hände drückte, sodass ich gezwungen wurde, ihm darüber zu streichen. "Warst du brav?" Zufrieden schleckte er sich über die Schnauze und schloss genussvoll die Augen, als ich ihn an den Ohren kraulte.

Numja

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Dass meine Frage wirklich schwierig zu kommunizieren war, wusste ich ja schon, daher war es kein Wunder, dass mein Gegenüber mich falsch verstand. Ich schüttelte gleich den Kopf, denn natürlich sollte sie kein Haus bauen, stattdessen deutete ich noch einmal auf sie, diesmal allerdings ohne wirkliche Hoffnung, dass sie mich noch verstehen würde. Naja... Dann würde ich es wohl selbst herausfinden müssen.
Dass wir wohl oder übel schon irgendwie etwas bauen mussten, war wohl klar, wenn ich wirklich einen Unterschlupf haben wollte. Wie das gehen sollte, davon hatte ich auch keine Ahnung. Für mich wäre eine Höhle wohl für den Anfang recht gut gewesen, doch es schien nicht so, als würde es hier im Wald besonders viele davon geben. Zumindest nicht in dem Gebiet, dass ich bisher erkundet hatte. Daher würden wir wohl etwas mit Holz und Blättern oder anderen Pflanzenteilen bauen müssen.
Bevor wir weitergingen, folgte ich dem Blick des Mädchens in den Wald hinein, wo kurz darauf auch schon ihr Wolf auftauchte und sich zurück zu uns gesellte. Er wirkte entspannt und freudig, soweit ich das beurteilen konnte. Vielleicht war es tatsächlich gar nicht so schlecht, dass ich die Gelegenheit hatte, einen Wolf aus der Nähe zu beobachten, denn so konnte ich einiges über ihr Verhalten lernen. Zumindest das, was er in Ruhe und vertrauter Umgebung an den Tag legte.
Ich beobachtete die Szene zwischen den beiden still und konnte nicht umhin, wieder einmal die Vertrautheit zwischen ihnen zu bemerken. Es war... erstaunlich und ungewöhnlich, für mich jedenfalls. Aber nicht unangenehm, im Gegenteil...



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Ein Kopfschütteln?
Das irritierte mich nun durchaus. Hatte ich etwas missverstanden? Ich repertierte ihre Gestiken erneut in meinem Kopf und fragte mich, was ich falsch verstanden hatte. Sie formte ein Dach und deutete auf mich. Sie wusste ja, wo ich lebte, von daher hatte sie bestimmt nicht gefragt, wo ich wohnte. Sie wollte auch nicht wissen, ob ich ihr das Dach bauen konnte. Ich tippte mir selbst mit dem Zeigefinger auf die eigene Brust - sie wollte irgendetwas von mir, doch was, wusste ich leider nicht.
Dahingehend lockerte sich meine Anspannung, als Shiba sich zu unserer Runde gesellte und seine Streicheleinheiten einforderte. Auch mich beruhigte das Gefühl seines Felles zwischen meinen Fingern, weswegen ich mit einem zufriedenen Lächeln den Wolf begrüßte. Der Mensch schüttete Glückshormone aus, wenn er Tiere streichelte. Womöglich war das mit ein Grund, warum ich eine generelle Frohnatur war und es sehr selten vorkam, dass ich schlechte Laune hatte. Doch skeptisch war ich allemal, dass ich das Mädchen missverstanden hatte und ich einfach nicht darauf kam, was sie von mir hören wollte. Nicht einmal eine andeutender Ansatz hatte ich, sodass ich über irgendetwas plappern konnte, was ihr womöglich hätte helfen können, weswegen ich ebenso verstummte und mich für eine kurze Zeit meinem Begleittier widmete, ehe ich von ihm abließ, nachdem er sich einmal kräftig geschüttelt hatte, sodass sein gesamtes Fell sich hin und her bewegte.
Mein Blick fiel wieder in das Gesicht des Mädchens, welche den Wolf genau zu inspizieren schien. Sie wirkte jedoch nicht beängstigt oder negativ gestimmt, doch sonderlich fröhlich war sie ebenso wenig. "A-alles okay?", fragte ich noch nach, ehe ich in Richtung des kleinen Flusses zeigte. "Wenn dort der Fluss ist, was meinst du, wie weit möchtest du von dort entfernt ein Lager aufbauen?", fragte ich nach und war gespannt, ob ich dieses Mal verstehen würde, was sie mir mitteilen wollte.

Numja

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Die Ankunft des Wolfes löste das Problem unserer Verständigung zumindest vorerst, denn offenbar verstand mich das Mädchen noch immer nicht. Gerade war ich darüber auch ganz froh, aber trotzdem - oder vielleicht auch gerade deswegen - wurde ich nachdenklich.
Die meiste Zeit über in den letzten Jahren war es egal gewesen, ob ich sprechen konnte oder nicht, oder wie ich mich sonst verständlich machen konnte. Es war niemand da gewesen, mit dem ich mich hätte unterhalten können. Und selbst wenn ich Leute getroffen hatte, war es mir egal gewesen, ob sie mich verstanden oder nicht. Ich wollte nicht reden, ich hatte keinen Grund, mich verständlich machen zu wollen.
Es erstaunte mich, wie anders die Dinge geworden waren, seitdem ich nicht mehr in der Mine lebte. Plötzlich waren da Leute, die mir halfen und die sich mit mir beschäftigen wollten, die mich wirklich verstehen wollten. Das war eine merkwürdige Erfahrung für mich, jetzt wo ich darüber nachdachte. Und nicht nur das war merkwürdig. Ebenso merkwürdig war es, wie frustrierend es war, nicht verstanden zu werden. Es war mir nicht mehr egal.
Ich musste wohl etwas abwesend gewirkt haben, oder wie auch immer, jedenfalls wurde ich von der Frage des Mädchens wieder aus meinen Gedanken herausgeholt und mein Blick festigte sich auf sie, ehe ich rasch nickte. Es war alles in Ordnung. Vielleicht zu sehr in Ordnung, wenn ich mir solche Gedanken machen konnte. Auch wenn es angenehm war, gerade nicht ums Überleben kämpfen zu müssen.
Bei ihrer Frage überlegte ich kurz und folgte ihrem Deut zum Fluss hin, den man von hier aus schon gar nicht mehr sehen konnte. Aber man hörte ihn noch, und wir waren ja eben dort gewesen.
Da ich nicht genau wusste, wie ich ihr eine Entfernung deutlich machen sollte, setzte ich mich mit einem Blick auf das Mädchen einfach mal in Bewegung und entfernte mich noch ein Stück weiter vom Fluss. Ich hoffte einfach mal, dass sie verstand, dass ich ihr sonst schwer etwas verständlich machen konnte. Ich warf ihr noch einen Blick zu, um zu sehen, ob sie auch mitkam.
Die Richtung wusste ich zwar nicht, aber hoffentlich würde sie mir schon sagen, wenn es hier eine blöde Idee war. Hauptsache, ich war weit genug weg von ihrem Dorf, und auch nicht allzu nah am Fluss, wenn auch nicht allzu weit. Ständig alle Tiere, die trinken kamen, direkt vor der Haustür zu haben, war sicher auch hier nicht vorteilhaft, denn sicher gab es genug davon, die gefährlich waren.
Als das Rauschen des Wassers nicht mehr zu hören war, blieb ich stehen und warf dem Mädchen wieder einen fragenden Blick zu. Ein Nicken zeigte, dass ich zufrieden war. In dieser Entfernung wäre ich trotzdem noch nahe genug beim Wasser, um mich zu versorgen, aber nicht nah genug, um Gefahr zu laufen, auf Tiere oder andere Durstige zu stoßen.



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Während ich mich um die Begrüßung des Wolfes kümmerte, war die Weißhaarige für einen langen Moment wohl ziemlich geistesabwesend gewesen. Das bemerkte ich, als ich mich wieder zu ihr wandte und spüren konnte, wie sie mit ihren Gedanken davondriftete. Meine Frage an sie warf sie wohl zurück in die Gegenwart, sodass sie mir gleich mit einer passenden Reaktion antwortete. Sie lief darauf los, woraufhin ich mich ebenfalls in Bewegung setzte. Ihre Augen blickten noch kurz zurück, sodass ich ihr ein aufmunterndes Lächeln schenken konnte. Auch Shiba tapste durch den Wald und lief uns Beiden hinterher. Ich versuchte aufzuholen um nicht hinter Missi laufen zu müssen.
Es wurde leise zwischen uns, als wir durch den Wald streiften, bis wir eine geeignete Stelle fanden, die der Stummen gefiel. Doch das war kein Problem für mich auch mal nichts zu reden. Im Gegenteil - es tat mir auch mal gut einfach die Klappe zu halten. Ich nickte zustimmend, als sie mich fragend ansah und fand das eine geeignete Stelle. Meine Augen durchsuchten die unmittelbare Umgebung, wobei ich im Anschluss zu einem Baum lief um ihn anzugreifen und abzutasten. Der war doch gut geeignet! Er erstreckte sich weit nach oben und teilte sich in drei Stamme Äste. "Ooooh, der sieht doch super aus, nicht?", meinte ich begeisternd und startete damit ein paar dicke Äste zusammenzutragen, sodass man den ersten Boden zusammenflechten konnte. Auch Shiba stand nicht nur wartend herum, sondern suchte etwas weiter nach größeren Ästen, die uns helfen konnten, als wollte er ebenfalls beim Bau einer Hütte helfen. Es folgten Taten, nachdem wir versucht hatten viel miteinander zu reden.

Numja

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Das Mädchen kam mit und holte mich bald ein, sodass sie neben mir her ging. Mein Blick schweifte währenddessen durch den Wald, um zu sehen, ob die Umgebung wirklich geeignet war. Der Wald war schließlich riesig, soweit ich wusste, und es gab mehr als genug Orte, um einen Unterschlupf zu bauen. Doch ich sah zumindest nichts, was dagegen sprach, auch nicht als wir weit genug vom Fluss weg und ich damit zufrieden war. Ich hätte gern gewusst, was hier für Tiere unterwegs waren, denn sicher war nicht jeder Bereich des Waldes gleich. Aber diese Frage konnte uns wohl nur der Wolf mit seiner feinen Nase beantworten.
Ich fand die Stelle jedenfalls geeignet, und auch das Mädchen schien nichts dagegen zu haben und sah sich stattdessen in der näheren Umgebung um, was ich ihr gleichtat.
Den Baum, auf den das Mädchen schließlich deutete, begutachtete ich dann auch und musste zugeben, dass sie Recht hatte. Der Stamm war dick und kräftig, der Baum teilte sich weit oben in dicke Äste und war unmöglich zu erklettern, wenn man nicht besonders gut darin war - oder entsprechende Fähigkeiten hatte, die es einem erlaubten. Es war ein ziemlich guter Ort für ein Versteck. Ich nickte und lächelte leicht, als ich das Mädchen ansah.
Sie schien begeistert und machte sich auch gleich daran, Äste zu suchen. Ich war mit meinem verletzten Bein natürlich deutlich langsamer zu Fuß, doch dafür schien der Wolf nun ebenfalls mit dem Sammeln von Ästen anzufangen. Ich war ein wenig überrascht und vielleicht auch überrumpelt von dieser ganzen Hilfsbereitschaft, aber... es war nicht schlecht.
Da ich beim Sammeln von Ästen wohl keine große Hilfe wäre, zückte ich stattdessen mein Messer und begann, die Äste von den kleineren Zweigen zu befreien und somit ein wenig zu beschneiden, damit man besser mit ihnen arbeiten konnte. Das war gut, denn so konnte ich mich auch hinsetzen und die Arbeit im Sitzen machen. Im Stillen überlegte ich schon, wie wir die Äste den Baum hinauf bekamen, aber das würde ich wohl übernehmen müssen. Und wir brauchten ein langes Seil... Eigentlich am besten sogar noch mehr, was man als Seil oder irgendetwas in der Art verwenden konnte, um die ganzen Äste dort oben zusammen zu binden. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie man ein Baumhaus baute, aber logisch gesehen musste es ungefähr so funktionieren.



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