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Stadtmitte

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101Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte So Feb 26, 2023 6:33 pm

Arrow

Arrow

Arrows Wohnung ->->->>>

Jetzt, wo die ganze Anspannung des vergangenen Abends und jene, die er auch am Morgen bei ihrem Gespräch empfunden hatte, langsam von ihm abfiel und auch allgemein der Stress nachließ, da insgesamt eine riesige Last von seinen Schultern abgefallen war, merkte er, dass es genau in diesem Bereich ein wenig drückte. Er rieb sich über den Trapezmuskel auf der linken Seite der Schulter. Fühlte sich nicht besonders weich an. Nun ja, dass er Verspannungen überall hatte, hatte er sich schon gedacht, und es war auch nicht das erste Mal, dass er sie feststellte. Nur die Spannungsschmerzen hatte sein Körper bisher ausgeblendet, weil die Spannung die ganze Zeit vorhanden gewesen war.
Nora klang bei seiner Bemerkung etwas skeptisch. "Ich müsste dich schon tragen, wenn du nicht spontan meine Fähigkeiten erlernen kannst", erwiderte Arrow etwas trocken, da er nicht ganz sicher war, was sie sich bei ihrer Frage vorstellte. Es würde sie kaum jemand durch die Luft werfen und ihr würden auch nicht spontan Flügel wachsen.
Dass er nicht fliegen konnte, wusste sie wohl, und er würde einen hohen Sprung oder einen Fall auch niemals als Fliegen bezeichnen. Beides war sehr unterschiedlich - aber beides gefiel ihm. Und da es zwei völlig unterschiedliche Dinge für ihn waren, kam er auch nicht auf den Gedanken, dass Nora etwas dagegen haben würde, weil ihr auf dem Luftschiff schlecht geworden war. Dass sie nicht gleich Feuer und Flamme war, wunderte ihn hingegen nicht. Das Gefühl von Panik oder Höhenangst bei Bewegungen hoch oder runter durch die Luft konnte er zwar nicht nachempfinden, doch ihm war klar, dass ein Fall für ein normales menschliches Wesen oder solche ohne entsprechende Fähigkeiten und körperliche Attribute aufgrund der Gefahr, die damit einherging, ebensolches hervorrief. Zumindest einen gewaltigen Adrenalinkick, selbst wenn man wusste, dass einem nichts passieren konnte.
"Du kannst mir auch gerne zusehen und dann allein die Treppe gehen", schob er ein wenig intoniert hinterher, um sie zu ärgern, zeigte dann aber ein schmales Lächeln. Sie sollte nicht denken, dass er sie dazu zwingen wollte oder sie auslachen würde, wenn sie sich nicht traute.
Er schob die eine Hand in die Hosentasche und überlegte, während Nora auf seine Frage antwortete. Die Kultur der Leute hier war schwer greifbar, wie er fand. Vielleicht lag es auch daran, dass er nur als kleiner Junge hier gelebt hatte und man ihm anschließend jahrelang mehr oder weniger die sehr viel diszipliniertere und auf einen Kaiser ausgerichtete Kultur der Karon eingetrichtert hatte. Auf Kjubika war er als Irada aufgefallen wie ein bunter Hund. Hier schienen die Leute schnell zu merken, dass er lange gar kein richtiger Irada gewesen war.
Sein Blick hatte bereits vorher hin und wieder auf ihr geruht, um ihre Reaktionen nicht zu verpassen, sodass er ihr breites Grinsen natürlich gesehen hatte. Etwas länger an ihr hängen blieb er nun, als sie vorschlug, dass er ihr seine Lieblingsorte zeigen konnte. Seine Schritte verlangsamten sich etwas. "Hmm... Ich mag die Stadtmauer, die Bibliothek... Es gibt einen schönen Park weiter im Zentrum und den besten Ausblick hat man oben vom Rathaus... Aber wir müssen uns nicht alles heute ansehen. Wir können ..." Er hielt an der nächsten Kreuzung inne und deutete nach links. "... diese Straße zur Stadtmauer nehmen, statt direkt zum Stadttor zu gehen. Dann gehen wir eine Weile oben lang."
Von dort aus konnte man gut einen Teil der Stadt auf der einen Seite und die Landschaft Lasaliels auf der anderen Seite betrachten. Es gab hier und dort Bänke, sodass Nora sich auch hinsetzen und dem Treiben unten auf den Straßen oder in der Luft zusehen konnte. Das ging natürlich auch hinterher noch, wenn sie auf dem Markt gewesen waren. Vorausgesetzt, dann hatte Nora nicht erst mal die Nase voll von Leuten.



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102Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte So Feb 26, 2023 7:16 pm

Nora

Nora

Mich tragen?
Ich versuchte mir das vorzustellen, wenn er meinte mit den Einkäufen selbst nichtmal hoch zu kommen, sondern dass er dann ja lieber die Treppe nahm. Doch ich ließ es unkommentiert, denn ich wollte mir das später noch überlegen und nicht schon gleich 'Nein' sagen. Vielleicht war ich ja ein wenig später motivierter durch die Lüfte zu gleiten - oder so ähnlich. Dann würde ich es bereuen, wenn ich ihm jetzt schon eine Absage verpasste.
Doch anstelle das einfach so stehen zu lassen, drückte er noch einen drauf und erwähnte, dass er mich gerne zusehen und laufen lassen. Mit hochgezogener, linker Augenbraue blickte ich ihn auffordernd an. Besonders in Kombination mit diesem leichten Lächeln wollte er mich bestimmt nur necken, weswegen ich ihm kindisch die Zunge rausstreckte, nachdem ich sagte: "Du hast nur Angst, dass ich zu Fuß schneller oben bin als du! Bääh" - Ärgern kann ich auch!
Ich horchte aufmerksam zu, als wir so die Straße entlang gingen und er von der Stadtmauer und der Bibliothek erzählte. Das klang alles sehr spannend und aufregend, besonders weil ich nicht wusste, wie groß das hier alles war. Mit einem Park hatte ich auch noch wenig zu tun gehabt - wie auch? Es war nicht notwendig in Cern einen Park zu gestalten - dafür ging man einfach in den Wald oder sonst irgendwohin. Überall gab es Natur, bei der man es gemütlich haben konnte. Man brauchte keinen Park, doch war es schön in solch einer großen Stadt auch ein Fleckchen zu haben, der schön grün war und einem Energie gab.
"Das klingt toll", meinte ich auf seinen Vorschlag und blieb ebenfalls bei der Kreuzung stehen um mich umzusehen. Alsbald er die Richtung vorging, spazierten wir also dort hin um die Stadtmauer zu betrachten.
Und so machten wir es also auch. Wir gelangten zur Stadtmauer und schlenderten im Anschluss auf dieser in eine Richtung. Mein Blick fiel auf die Landschaft Lasaliels. Man konnte kleinere und größere Hügel und eine schöne Gegend entdecken. Ein Fluss - ein See. Etwas weiter weg, aber es war erkennbar. "Oh", entkam es bewundernd bei dem Anblick. Es war anders, als bei meinem Zuhause, aber es war wirklich sehr schön hier. Mir entging für einen Moment, dass man ja auch auf die Stadt blicken konnte von der Mauer aus. Ich verharrte einen Moment, ehe ich mich zu ihm umdrehte. "Wo hast zu vor Anan gelebt?", fragte ich ziemlich direkt. Er wusste von mir schon so viel, da wurde es Zeit ihn besser kennenzulernen. Ich blickte ihn eine Zeit lang an, ehe ich wieder in die Weite schaute.

103Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte So Feb 26, 2023 7:46 pm

Arrow

Arrow

Arrow hätte Nora den Unterschied zwischen ihrem Gewicht und dem Gewicht von Einkäufen sicher anschaulich erklären können, wenn sie danach gefragt hätte. Tatsächlich hätte er ohne das Amulett auch zweimal überlegt, ob es ungefährlich und machbar war, mit einem Gepäckstück namens Nora irgendwo hochzuspringen. Doch mit dem Ding, das musste er zugeben, war es so leicht, dass es keines zweiten Gedankens bedurfte.
"The", machte er, als sie ihm die Zunge herausstreckte, was er interessiert verfolgte, und nun wurde sein Lächeln doch etwas breiter und auch ein wenig abfällig, auch wenn es weiterhin nicht ernsthaft so gemeint war. "Willst du wetten? Viel Erfolg, in fünf Sekunden achtzig Stufen zu schaffen." Nein, dafür bräuchte sie schon magische Fähigkeiten, um so schnell zu sein. Arrow ging jedenfalls einfach mal ganz dreist davon aus, dass Nora ihm bisher nicht verheimlicht hatte, superschnell laufen zu können.
Seinem Vorschlag hatte sie zugestimmt, und während sie der Straße in Richtung der Stadtmauer folgten, erzählte er ihr, dass die Bibliothek und das Rathaus architektonisch besonders hübsch waren und man vom Rathaus über ganz Anan schauen konnte. Der Park war auch nicht einfach ein Flecken Grün mitten zwischen Stein und Holz, sondern hübsch angelegt und verlief über mehrere Stockwerke, wenn auch er nicht so hoch reichte wie die höheren Gebäude. Arrow war zwar sicher nicht so naturverbunden wie Nora, aber auch er war dankbar, wenn er nicht in einer Steinwüste ohne jedes Grün oder andere Farbtupfer leben musste. Er verließ Anan regelmäßig, unter anderem aus genau diesem Grund.
Bis zur Stadtmauer dauerte es ein paar Minuten. Auf den Straßen war einiges los, da die Leute ihren freien Tag und das trockene Wetter nutzten, um frische Luft zu schnappen oder etwas zu erledigen. Sie fielen unter ihnen beide nicht besonders auf und wurden auch nicht beachtet. Der Weg zur Mauer hinauf hielt weitere Treppenstufen für sie parat, aber er hielt sich zurück und erklomm sie ohne Murren an Noras Seite. Nur den letzten Teil sprang er hinauf, indem er über mehrere Stufen auf einmal hinwegsetzte und oben auf Nora wartete.
Er ließ es unkommentiert und wandte sich auch nicht zu ihr um, sondern schloss kurz die Augen und ließ sich den Wind, der hier oben viel deutlicher war, um den Kopf und den Körper wehen. Er war frisch, aber nicht mehr eisig. Die Luft roch klar.
Noras Interesse schien sich erst einmal mehr auf die Seite außerhalb der Stadt zu verlagern, was ihn jedoch nicht wunderte. Sie war jeden Tag von der Natur umgeben und sie passte dort hinein. Er konnte sie sich nicht gut dabei vorstellen, wie sie in einer großen Stadt lebte. Er blieb still und sah ihr dabei zu, wie sie wiederum die Umgebung auf der anderen Seite der Mauer bestaunte. Der Wind war stark genug, ihre Zöpfe leicht zu bewegen. Wahrscheinlich war es ganz gut, dass sie sie gelassen hatte; mit offenen langen Haaren hätte sie hier oben zu kämpfen.
Ihre Frage traf ihn etwas unvorbereitet und er wandte unwillkürlich das Gesicht etwas ab, ohne dass selbiges auch sein Blick tat. Damit erwiderte er ihren und trat schließlich wieder etwas näher, nachdem er sich zuvor leicht hatte zurückfallen lassen, damit sie sich in Ruhe umsehen konnte. "Auf Kjubika", antwortete er ihr dann, das Augenmerk etwas abwesend ein paar Meter vor sich auf das Pflaster gerichtet. Einen Moment blieb er erneut still, dann lösten seine Lippen sich leicht voneinander und er atmete ein. Diese Antwort provozierte weitere Fragen und er wollte Nora nicht jede davon stellen lassen müssen. Zumal sie ihm bereits gesagt hatte, dass sie ihm zugehört hätte. Und er beschlossen hatte, sich darüber nicht mehr auszuschweigen. Es war nach wie vor keine Leichtigkeit für ihn, einfach zu erzählen, und er würde sicher nicht unaufgefordert lossprudeln. Aber wenigstens ... ein bisschen mehr... "Mein Vater ... ist ein Karon. Wir haben nur die ersten fünf Jahre meines Lebens hier in Anan mit meiner Mutter gelebt. Dann ist sie abgehauen und mein Vater ist mit mir in seine Heimat zurückgekehrt." Aus seiner Stimme war keine besondere Emotion herauszuhören, was jedoch nicht bedeutete, dass es keine gab. Wütend oder verbittert war er jedoch nicht. "Ich bin erst vor etwas mehr als zwei Jahren ... wieder hierher zurückgekehrt."



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104Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Mo Feb 27, 2023 1:04 pm

Nora

Nora

Wow, so ein breites Lächeln! Scheinbar ließ er sich gerne etwas von mir necken - da musste ich gerade aufpassen, dass er keinen Muskelkater vom Grinsen bekam. "Nein nein nein nein nein!", versuchte ich seinen Gedankengang sogleich zu korrigieren und erhob mahnend den Zeigefinger in die Luft. "Ich bin schneller zu Fuß als du! Wenn du also deine Füße benutzt, nicht deine Magie!" Auch mein Kinn hob ich etwas in die Höhe und blickte ihn auffordernd an. Ob er diese Wette eingehen würde, war eine ganz andere Sache.
Bei der Stadtmauer angekommen, beobachtete ich skeptisch seinen Sprung nach oben - den er sehr geschickt ausübte um schneller oben zu sein. Augenrollend stieg ich Stufe für Stufe bis hinauf bis ich bei ihm angelangt war. Ein Wind zog um an unserer Kleidung, vor welcher die Mauer wohl gut die Stadt schützte. Ich verschränkte schützend die Arme, als die Haori gelüftet wurde und trat näher an den Rand der Mauer um die Landschaft beobachten zu können. Mit Wind hatte ich normalerweise eher weniger am Hut. Ich mochte ihn nicht unbedingt, da er nervig und besonders bei Regen nicht damit zu scherzen war. Dennoch verachtete ich ihn nicht, denn es war ein besonderes Naturphänomen, wenn man sich das genauer durch den Kopf gehen lässt.
Meine Frage ließ ihn etwas näher an mich herantreten, sodass ich wieder in die Ferne blickte, jedoch seinen Worten lauschte. Er erwähnte Kjubika, ehe er erneut verstummte. "Oh, schön", kommentierte ich, wusste aber dass es keine Pause war um mir Zeit zum Antworten zu geben. Ich schielte zu ihm rüber, als er sich die Auszeit gönnte, ehe er weiter sprach und von seinen Eltern erzählte. Dann wandte ich mich gänzlich zu ihm um, sodass er meine ungeteilte Aufmerksamkeit bekam. Er erzählte fachlich von dem Verschwinden seiner Mutter und dem Umzug nach Kjubika - der Ort, den ich gerne als nächstes besuchen wollte.
"Achso...", meinte ich eher etwas ruhiger und leiser, bevor er editierte, dass er dann eben vor ein paar Jahren wieder zurück nach Anan gezogen war. Ich nickte verständnisvoll und war mir nicht sicher, wie unangenehm ihm dieses Thema sein konnte. Schließlich zeigte er kaum eine Emotion dazu - da war es wieder. Dieses ruhige, emotionslose Dasein - da war er vor kurzem ja doch ein wenig anders. Er hatte gelächelt, gewitzelt und zuhause auch voller Emotionen gewesen. Das konnte ich spüren, dass seine Worte ganz anders ausgesprochen wurden als jetzt. Es lag also an seiner Familie, dass er manchmal so gefühlskalt wirkt?
Deshalb wollte ich nicht intensiver darauf eingehen, hing aber dennoch an dem Thema, da ich interessiert war ihm zuzuhören. "Und dann kamst du alleine wieder hier her?" Nein, diesesmal interessierte mich nicht, ob er mit einer Frau zurückkam, sondern vielmehr, ob er seinen Vater in Kjubika zurückgelassen hatte. Oder ob er vielleicht seine Mutter wiedergefunden hatte und deshalb wieder hier war?
Was es auch war, er passte bestimmt gut hier her nach Anan. Nicht nur aufgrund des zugigen Windes und der Arbeit, die er hier gefunden hatte. Ich legte meine Handflächen an der Mauerwand ab und blickte zu den größeren Hügel, die weit von uns entfernt nach oben ragten. "Das ist ziemlich mutig, wenn du so ganz alleine umziehst. Ich weiß nicht, ob ich mich so einfach von meiner Familie trennen könnte." Wir wussten bereits, dass wir ein verschiedenes Familiendenken hatten. Dennoch wollte ich es erwähnt haben um das Thema in mehrere Richtungen zu öffnen. Ich hatte mir schon sehr schwer getan, einfach alleine auf eine Reise zu gehen - ob ich dann jemals für immer wegziehen könnte?

105Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Mo Feb 27, 2023 1:37 pm

Arrow

Arrow

Er neigte leicht den Kopf zur Seite. "Oh? Hm... Ich glaube nicht, dass du zu Fuß schneller bist als ich. Wir können also auch darauf wetten." Er zuckte leicht die Schultern, sein Lächeln wurde wieder etwas schmaler dabei, aber dafür trat auch ein leichtes Funkeln in seine Augen. Er war definitiv kompetitiv genug, um auf Noras gewagte These einzusteigen, während er ihr gleichzeitig keinerlei reelle Chancen einräumte. Was jedoch einer realistischen Einschätzung zugrundelag und nicht der Überzeugung, dass eine Frau in einer solchen Disziplin gegen einen Mann ohnehin kein Ankommen hatte. Selbst, wenn er keinerlei Magie aktiv einsetzte, war er viel schneller und flinker als man meinen mochte. Auch beim Treppenlaufen. "Ich benutze übrigens auch beim Springen meine Füße." Er konnte sich nicht verkneifen, diese Bemerkung noch hinterherzuschieben, einfach weil sie auf diese kleine Ärgerei so einstieg und Gegenwind gab.
Während sie danach wieder ruhiger voran- und miteinander auskamen, war das Thema, welches Nora anschließend unerwartet anschlug, nicht so wirklich eines, über das Arrow erneut auf diese Art und Weise hätte reden können wie über die Sache mit der Treppe zuvor. Es war ein ernstes Thema und es ließ ihn auch nicht kalt, aber er hatte gelernt, aus einem nüchternen Blickwinkel darauf zu sehen. Er erzählte selten davon, denn es gab nie wirklich einen Grund, es zu erwähnen. Weder, dass er eigentlich sein ganzes Leben mit wenigen Jahren Ausnahme auf Kjubika verbracht hatte, noch, dass seine Mutter ihn und seinen Vater verlassen hatte. Noch, dass sein Vater kein besonders netter und liebender Mensch war. Dass er es jetzt erwähnte, lag daran, dass er noch immer wollte, dass Nora ihn und seine Beweggründe besser verstehen konnte, auch wenn diese Geschichte hier nicht unmittelbar mit dem zusammenhing, was zwischen ihnen passiert war. Er wusste, dass es ihn beeinflusste. Außerdem...
Er hatte nicht damit gerechnet, dass Nora seine Antwort mit "schön" kommentieren würde. Viele Leute hatten Vorurteile gegenüber der Feuerinsel, wenn sie nicht selbst von dort kamen, und da sie ihn als Irada kannte, hätte er die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass es sie eher skeptisch stimmte, weil er es zuvor nie erwähnt hatte. Aber auch das, was er anschließend von sich gab, bewirkte keine sehr aussagekräftige Reaktion von ihr. Er nickte langsam bei ihrer Frage, knetete die Finger kurz mit den Händen und trat dann neben sie an die Brüstung der Mauer. Er legte die Unterarme darauf ab und stützte sich darauf.
"Ich habe kein gutes Verhältnis zu meinem Vater", sagte er. "Ich habe auch schon davor ein paar Jahre ohne ihn gelebt und war froh darüber. Ich ... bin auch froh, nicht mehr auf Kjubika zu sein. Ich habe nichts gegen die Insel, aber... Mein Leben dort liegt hinter mir." Er sah Nora nicht an bei diesen Worten, sondern betrachtete die Landschaft in der Ferne. Er wollte sie nicht mit Details erschlagen oder ihr das Gefühl geben, dass sie nun eine ernste Unterhaltung mit ihm führen musste. Es war wohl nicht das beste Thema, um sich auf dem Weg zum Markt und wenn sie etwas unternehmen wollte darüber zu unterhalten. Deshalb schwieg er nur einen Augenblick lang, ehe er zu ihr sah.
"Du kannst dir meine Lebensgeschichte später antun, wenn du willst. Lass uns erst was anderes machen." Er zeigte ihr ein kurzes leichtes Lächeln, damit sie wusste, dass er nicht abblockte, sie aber auch nicht weiterfragen musste. Anschließend richtete er sich wieder auf und ging langsam weiter, um ihr genug Zeit zu lassen, noch weiter zu schauen und wieder stehenzubleiben oder sich irgendwo hinzusetzen, wenn sie wollte.



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106Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Mo Feb 27, 2023 4:43 pm

Nora

Nora

"Wette gilt."
Ich war noch nie gut darin es einfach hinzunehmen, wenn man mich unterschätzte. Herausforderungen nahm ich ständig an, egal worum es ging. Da war ich oft zu übereifrig und musste mit einer Niederlage zurecht kommen - doch das war nicht das Problem. Ich versuchte es dennoch immer wieder mich zu beweisen und klar zu stellen, dass ich kein kleines Mädchen war. So kam es auch dazu, dass Arrow nun derjenige war, der meinen Stolz und Übermut abbekam, sofern es um das Treppensteigen ging. Alsbald er noch erwähnte, dass er auch mit den Füßen springen würde - da stichelte er ein wenig zu viel! "Treppensteigen, nicht springen!", erwähnte ich nochmals und ließ es nicht auf mir sitzen. Auch wenn es ein unpassender Konter war, am liebsten hätte ich ihn mit meiner Faust fest geboxt. Doch da war er schon ein Stückchen weiter und das Thema wandelte sich abrupt in eine andere Richtung.
So viel dazu, dass ich mich nicht gut mit dem Weltbild auskannte. Ich war lediglich mit Shushnar und dessen verschiedenen Völkern vertraut. Das Leben in Lishu war auch ganz anders als das Leben in Lago Jun oder Cern. Es war bescheiden und uns war es egal, woher man abstammte. Man hatte nur etwas gegen eine Person, nicht gegen den Stamm. Man hatte vielleicht auch was gegen eine Person namens Yorik, aber nicht gegen seine wirklich fürsorgliche Mutter oder seiner liebevollen Schwester. Nur sein Vater war... auch dementsprechend besitzergreifend und hatte seinen eigenen Kopf. Dahingehend war ich ziemlich offen, auch wenn ich durch Geschichten vom Hören und Sagen schon ein wenig was mitbekommen hatte. Oft hatte ich einfach nicht mit den Karons zu tun.
Nun gut - außer Vahn. Und der Vagabund war ebenfalls ein durch und durch netter Karon - warum also etwas gegen das Volk haben, wenn ich bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht hatte? Meine Naivität half mir womöglich, das alles etwas gelassener zu sehen, als Arrow es erwartet hätte.
Er nickte auf meine Frage hin, dass er alleine wieder zurück nach Anan kam. Es wirkte nicht so, als wolle er bald wieder von hier weg und er seinen Platz gefunden hatte. Ganz ehrlich offenbarte er mir, dass er mit seinem Vater wohl nicht so gut klar kam, wie ich mit meinem. "Dann ist es also besser, dass du nun wieder hier bist", versuchte ich es positiv zu formulieren und blickte in seine braunen Augen. Es klang nicht so, als wolle er über das Leben, das er nun hinter sich lassen konnte, reden, weswegen ich auch nicht weiter nachbohrte.
Er blickte nach einer kurzen Pause, bei der mein Blick ebenfalls in die Ferne schweifte, zu mir, sodass ich mich zu ihm umdrehte. Der Wind zupfte unentbehrlich an der Haori und forderte mich sehr, weswegen ich die Augenlider ein wenig zusammenkniff, sodass ich nicht das Gefühl bekam, dass sie bald austrockneten. Auf seine Aufforderung hin blickte ich ihn ebenso mit einem leichten Lächeln an. Er wandte sich bereits von mir ab und ging mit gemächlichem Tempo voraus. Nach mehrmaligem Blinzeln lief ich ihm hinterher und holte zügig auf. Ohne weitere Ankündigung schlüpfte ich mit dem Arm unter seinen um mich einzuhaken und mich an ihm festzuhalten. "Wir können auch über das Leben vor dir reden", meinte ich auffordernd grinsend und hüpfte beinahe schon neben ihm. Ich erhob die Hand und strich über den Himmel. "Was liegt noch vor uns - Modschies?", versuchte ich herauszufinden, ob wir nun zum Markt gehen würden. Hunger hatte ich nicht wirklich - dafür hatte ich zu ausgiebig gefrühstückt. "Oder ein Sturz von der Mauer, wenn du mich weiter ärgerst?" Ich grinste breit dabei. Für mich was es überhaupt kein Problem das Thema einfach zu wechseln. Wir konnten wirklich noch später darüber reden, wenn er wirklich wollte.

107Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Mo Feb 27, 2023 5:30 pm

Arrow

Arrow

Nun, jetzt hatte Nora doch tatsächlich dafür gesorgt, dass Arrow später, ob nun mit vielen Einkäufen oder ohne, die Treppenstufen nehmen würde. Und wenn es nur war, um eine Wette zu gewinnen. Sie konnte sich allerdings sehr sicher sein, dass er sie keinesfalls für ein kleines Mädchen hielt. Und das sicher nicht nur, weil sie sich nun schon vier Mal mit ihrem ziemlich weiblichen Körper an ihn gedrückt hatte. Er vertraute auf seine eigenen Fähigkeiten, aber er tendierte dadurch nicht dazu, andere zu unterschätzen - insbesondere Frauen. Schließlich hatte er sich nicht erst mit einer von ihnen angelegt. Nora mochte auf den ersten Blick harmlos wirken, mittlerweile kannte er sie jedoch besser als das.
Eigentlich auch gut genug, dass er nicht über ihre Frage hätte überrascht sein müssen, aber sie kam nunmal unerwartet.
Möglicherweise war es ihre unbedarfte Art, danach zu fragen. Vielleicht auch, dass sie keine Grabesmiene zog oder ihm wie einem armen Welpen den Kopf streichelte, was dafür sorgte, dass es sich nicht komisch oder unangenehm anfühlte, ihr zu antworten. Dabei hatte sie schon mehrmals so gewirkt, als könnte sie es sich überhaupt nicht vorstellen, wie es war, sich nicht gut mit der Familie zu verstehen. Oder... Vielleicht war er auch derjenige, der es glaubte, weil sie sich so gut mit ihren Eltern verstand und am früheren Morgen so über ihren Vater gesprochen hatte. Aber sie musste es auch nicht nachfühlen können. Das er wartete er nicht von ihr. Nur, dass sie es verstand.
"Ja. Es geht mir besser hier."
Und noch während er es sagte, musste er daran denken, was Brianna zu ihm gemeint hatte, als sie durch Alquilá bei ihm aufgetaucht war. Dass er hier alleine war und sich auch nicht mit den besten Leuten umgab. Hätte sie ihm das vor der Sache mit dem Amulett aufs Brot geschmiert, hätte er vielleicht nicht einmal gewusst, was daran verwerflich war. Aber sie hatte recht, und er hatte in den letzten Wochen deutlich zu spüren bekommen, dass Alleinsein nicht immer das beste war, selbst wenn man es so wollte und gewohnt war. Andererseits hatte er vor Nora auch noch nie jemanden wirklich vermisst oder großartig zwischen anderen Personen unterschieden. Also, natürlich gab es Leute, die er mochte, und jene, die er nicht ausstehen konnte, aber... Mit ihr das war etwas anders. Er hatte aufgehört, zu glauben, dass er ihre Nähe und Anwesenheit mochte, nur weil sie einander in einer Ausnahmesituation kennengelernt hatten. Oder nur weil ihm die Nähe einer Frau fehlte. Irgendeiner Frau.
Innerlich zuckte er zusammen, als sie angelaufen kam und sich bei ihm unterhakte. Die Muskulatur des Armes spannte sich kurz, doch er wehrte sich nicht dagegen und ließ es geschehen. Und er ließ sie auch gewähren. Er sollte vermutlich nicht. Der Zwiespalt, ihre Nähe zuzulassen oder zu suchen, und weiter einen gebührenden und gleichzeitig nicht zu abweisenden Abstand zwischen ihr und sich herzustellen, war immer noch da, aber...
Sein Blick hob sich von ihrem Profil zu ihrer Hand, mit der sie eine Geste über den Himmel machte. Seine Mundwinkel zuckten. "Mochi?", wiederholte er fragend, obwohl er sie eigentlich gar nicht aufziehen wollte, weil sie dieses Wort schon wieder so komisch aussprach. Leider war das gerade bevor sie damit drohte, ihn von der Mauer herunterzustürzen. "Das ist etwas tief. Ich könnte mich verletzen. Dann müsstest du dir Anan ja ganz allein ansehen und mich auch noch gesundpflegen." Er stieß sie leicht mit der Hüfte an, ohne anzuhalten.
"Wir können die Mochi einfach mitnehmen und sie später essen. Sie stopfen ganz schön, ich hab noch keinen Hunger."
Es war angenehm, dass sie ohne weiteres das Thema gewechselt hatte und es dorthin lenkte, was vor ihm lag. Na ja, solange sie nicht anfing, in die Zukunft zu planen und ihn wieder zu fragen, ob er nicht doch irgendwo seine zukünftige Braut versteckte, damit sie wusste, wann sie zum Reiswerfen anreisen musste. "Hmm, auf dem Markt finden wir sicher einiges. Was willst du heute Abend essen? Willst du, dass wir was kochen, oder willst du essen gehen? Und willst du irgendwas Bestimmtes zum Frühstück haben?" Er tat ihr den Gefallen und spielte mit. "Ist die Haori warm genug?", fügte er dann hinzu und zupfte mit der Hand unten am Saum, ohne den Arm zu sehr zu bewegen, sodass sie ihn nicht loslassen musste.



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108Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Mi März 01, 2023 8:57 am

Nora

Nora

Es war schön, dass Arrow mir bestätigte, dass er sich in Anan wohler fühlte. Zwar wusste ich nicht, wie er sich in dieser Zeit verändert hatte, doch er wirkte nicht frustriert oder verzweifelt darüber, dass er ohne seine Familie wieder in dieser Stadt war. Das war etwas, was ich nicht verstand und nicht verstehen würde. Natürlich konnte ich mir schon vorstellen wo anders zu wohnen, wenn es mir dort besonders gut gefiel. Aber dann würde ich meine Familie regelmäßig besuchen. Gerne würde ich dem jungen Mann diese Frage stellen, doch er hatte zuvor schon abgelehnt und vertagte dieses Gespräch lieber auf einen anderen Termin. Und ich akzeptierte das. Ich war rücksichtsvoll und respektierte andere Personen. Leider.
So schließ ich zu ihm auf und erklärte scherzhaft, dass ich ihn ohne mit der Wimper zu zucken runterwerfen würde, wenn er mich nochmals ärgerte oder unterschätzte. "M-hm!" , beantwortete ich zustimmend seine Frage nach dem Essen und blickte mit einem zufriedenen Lächeln zu ihm hoch. "Im dich Gesundpflegen bin ich ja offensichtlich gut darin. Wollen wir es nochmals ausprobieren?", meinte ich scherzelnd und ruckelte ein wenig an seinem eingehaktem Arm, sodass er ebenfalls Schwanken geriet - wenn auch nur ein wenig -, nachdem er auch mich mit der Hüfte gestupst hatte und ich ein wenig gestolpert war, jedoch konnte ich mich ja an ihm etwas festhalten.
Ich nickte verständnisvoll. "Mh, ich hab auch noch keinen Hunger" , stimmte ich mit ein und hatte ganz bewusst nur die sehr Nahe Zukunft als Gesprächsthema ausgesucht. Schließlich wusste ich im Moment ja selber nicht einmal, was die Zeit mir bringt und auf eine Frage wie ‚Wo siehst du dich in drei Jahren‘ hatte ich sowieso keine Antwort für. Mir persönlich ging es mehr um das hier und jetzt, das ich mit Arrow genießen konnte, obwohl ich gar nicht wusste, wie lange wir Zeit miteinander verbringen konnten.
Dass er mich im Anschluss mit Fragen bombardierte, fühlte sich in etwa gleich so an, wie wenn ich mich überarbeitet hatte. Er zuppelte an meiner neuen Haori, als er auch fragte, ob ich schon warm genug hatte. Es war sehr zugig, aber nicht eisig kalt. "M-hm, sie ist sehr angenehm" , meinte ich und blickte während dem Laufen in die Richtung der Landschaft. Ich schloss für einen kurzen Augenblick die Augen um den angenehmen Windstrom im Gesicht zu genießen, der die sehr leicht auftauchende Röte wieder verblassen ließ. Es war mir nicht unangenehm, dass er sich so fürsorglich um mich kümmerte. Es war nur ungewohnt, dass wieder ein Mann vor mir stand – ausgenommen mein Vater – der mich fragte, ob es mir gut ginge.
"Das sind viele Fragen, auf die ich keine Antworten habe. Aber ich glaube, Haferflocken zum Frühstück würden mich sehr freuen" , gab ich offen und ehrlich zu, während ich wieder mit dem Blick über die Landschaft streifte und ganz vergaß, dass man auch die Stadt gut betrachten konnte von dieser Höhe aus.
Loslassen tat ich ihn nicht – außer Arrow würde sich von mir lösen und mir dadurch unverblühmt mitteilen, dass er diesen Körperkontakt nicht wollte. "Ich bin eine einfache Frau, Arrow", erläuterte ich und blickte sachte lächelnd in sein Gesicht hoch, "Ich brauche nichts Extravagantes oder Besonderes. Das einfache Leute Essen reicht mir völlig aus." Ob er dennoch essen gehen wollte oder nicht, sei dahingestellt. Das durfte er gerne selbst entscheiden. Vielleicht aber hatte ich ihn aber falsch eingeschätzt und er mochte es lieber gehobener und außergewöhnlicher.
Erst jetzt, als ich an dem Mann vorbei schaute, fiel mir die bewundernswerte Stadt auf. "Oh, wow!", entkam es mir erneut und ich blieb stehen, sodass ich mich langsam vom Arm des Mannes löste - sofern er nicht ebenso stehen blieb. Ich betrachtete die hohen Gebäuden und die besonderen architektonischen Häuser. "Die Stadt ist riiiiiiesig!", meinte ich begeistert von dem Anblick, sodass mir mein Mund offen blieb. Der Ausblick von der Stadtmauer aus war wirklich etwas Besonderes.

109Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Mi März 01, 2023 10:31 am

Arrow

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Er schnaubte, als sie meinte, dass sie im Gesundpflegen ja offensichtlich gut sei, und ihn noch etwas weiter Richtung Mauerrand zog, als er sie angestoßen hatte. Darauf ging er ein, sodass Nora einen Moment lang mehr Gewicht heranzog, als sie vielleicht gedacht hatte. Aber bevor sie wirklich noch deswegen ins Stolpern geraten konnte, fing er sein Gleichgewicht wieder ein und hielt dagegen, damit keiner von ihnen hinfiel. "Am Ende segelst du mit runter und wir können uns gegenseitig gesundpflegen." So viel dazu.
Dass Nora schon wieder hungrig sein könnte, davon war er nicht ausgegangen, weshalb ihre Erwiderung hierzu nicht überraschend kam. Vielleicht würden sie genug Zeit auf dem Markt verbringen, damit sich das wieder änderte. Dort gab es wirklich genug Stände, an denen man etwas zu essen bekam – natürlich auch Dinge, die sich als Mahlzeit sicher besser eigneten als süße Mochi, die eher als Nachtisch oder nachmittags zum Tee gut waren. Was jedoch nicht bedeutete, dass Arrow sie nicht auch als Hauptmahlzeit verdrücken konnte. Wenn er Lust darauf hatte. Er hatte es in den letzten Wochen gemieden, Mochi zu essen, und auch die andere Speise, von der er Nora erzählt hatte, war ihm nicht mehr wirklich durch den Hals gegangen. Jetzt, wo sie hier war, lächelte und ihm am Arm hing, war der Gedanke an süße Mochi nicht mehr von Ablehnung oder einer zugeschnürten Kehle begleitet…
"Gut", die Haori hielt sie also warm genug. Dadurch, dass die Ärmel nur über den Ellbogen hinunterreichten und nicht bis zu den Handgelenken gingen, war sie eher dann zum Tragen geeignet, wenn man darunter an den Armen noch etwas trug – oder es im Sommer war -, daher war es ganz gut, dass sie einen Pullover angezogen hatte. Aber ansonsten war der Stoff sehr dicht und hielt auch den Wind ab. Zumindest sollte das so sein. Wenn es wärmer wurde, wäre er sicher zu dick.
"Ich bin eine einfache Frau, Arrow."
Er hob leicht die Augenbraue bei dieser Aussage und warf ihr einen Blick zu. Nicht in jeder Hinsicht. Sie hatte den Kopf etwas abgewandt, doch da ihr Haar zurückgeflochten war, konnte er die eine Seite ihres Gesichtes trotzdem gut sehen. Der frische Wind sorgte dafür, dass ihre Wangen rosig waren. "Hat eine einfache Frau keine Wünsche?", fragte er sie etwas skeptisch, da er seine Fragen eigentlich nicht gestellt hatte, um von ihr extravagante Antworten zu bekommen, sondern einfach, um herauszufinden, ob ihr irgendetwas Bestimmtes vorschwebte. Sie musste ja nicht sagen, dass sie in ein Lokal der Extraklasse gehen und dort das Teuerste von der Speisekarte bestellen wollte. Sie hätte auch sagen dürfen, dass sie sich irgendwo hinsetzen und ein für Lasaliel typisches Gericht essen wollte. Oder dass sie heute Abend gerne eine Scheibe Brot haben wollte. Wenigstens hatte sie erklärt, dass sie zum Frühstück Haferflocken wollte und ihr Einfache-Leute-Essen ausreichte.
Nun ja, ihm fiel schon was ein. Verhungern würde sie nicht.
Er folgte ihrem Blick, als sie stehenblieb und sich von seinem Arm löste, sodass auch der seine über die vielen Häuser auf der anderen Seite der Mauer wanderte. Er versuchte sich vorzustellen, wie es für sie sein musste, das alles so mehr oder weniger zum ersten Mal wirklich zu sehen. Für ihn war der Anblick mittlerweile alltäglich, aber… Wenn man hier nicht lebte, war es sicher beeindruckend. Er hatte innegehalten und schob die Hände in die Taschen. "Es ist die größte Stadt aller vier Inseln. Und die mit den höchsten Gebäuden", sagte er, als wüsste sie das nicht schon. Man konnte sogar ein paar geflügelte Gestalten ausmachen, die durch die Luft schossen und definitiv keine Tauben oder Krähen waren. Irgendjemand war mit einem Gleiter unterwegs.
Da Nora stehengeblieben war und den Anblick der Stadt in sich aufnahm, machte Arrow keine Anstalten, von sich aus weiterzugehen, damit sie sich Zeit lassen konnte. Es würde allerdings auch nicht mehr lange dauern, bis sie im Weitergehen wiederum auf der anderen Seite den Markt vor der Stadtmauer entdecken konnte. Sie war auf ihrem Weg vom Luftschiffhafen sicher schon daran vorbeigekommen, aber so spät, wie sie gewesen war, hatte es vermutlich nicht mehr viel zu sehen gegeben.



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110Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Mi März 01, 2023 1:42 pm

Nora

Nora

"Huch!", entkam es mir etwas stolpernd, als Arrow beim Scherzeln dann doch ein wenig zu fest schaukelte und ich mich fester an seinem Arm halten musste. Auf seine Aussage hin lachte ich herzhaft. "Achwas!", rief ich belustigt, "...dann lande ich einfach weich auf dir!" Erneut lachte ich kurz auf, als ich mir vorstellte, wie ich auf ihn plumpsen würde. Naja, so angenehm war das für ihn dann eher nicht. Aber für mich bestimmt auch nicht, weswegen der Gedanke, die Mauer hinunterzustürzen, rasch vernichtet wurde. Wir sollten schon aufpassen, dass genau das nicht passierte.
Etwas überrascht blickte ich in sein Gesicht, als er die Wünsche einer einfachen Frau ansprach. "Heute nicht!", konterte ich darauf und grinste etwas breiter dabei mit einem sachten Rosaton auf den Wangen - was nicht am Wind lag, man es sich aber einbilden konnte. Heute hatte ich also keine Wünsche? Und dennoch sprach ich von Haferflocken? Wie dem auch sei - mein Wunsch war es also, das einfache Leben von Anan kennenzulernen schlichtweg zu beobachten, wie Arrow sein Leben hier in der Stadt meisterte. Aufgrund meiner Schlichtheit war es bestimmt nicht so, dass ich verhungern würde. Eine Misosuppe würde auch reichen, wenn er diese erneut kochen wollen würde. Da war ich gänzlich unkompliziert und ließ dem Herrn freie Auswahl.
Unser enger Körperkontakt löste sich, als ich stehen geblieben war um die Stadt zu begutachten. Erneut trat ich an den Rand der Mauer und beugte mich etwas nach vor um mich mit meinen Armen darauf abzustützen. Ich horchte, als er von der Besonderheit dieser Stadt redete. "Das habe ich schonmal gehört", erwiderte ich und empfand das Geschehen wie ein spannendes und aufregendes Wimmelbild. Es gab an jeder Ecke etwas Besonderes zu beobachten. Ich ignorierte völlig, wo Arrow sich gerade befand und dass er nu wegen mir stehen bleiben musste. Plötzlich sah ich einen Menschen, der mit dem Gleiter durch die Luft düste. Ein breites Grinsen erhob sich in meinem Gesicht, ehe ich aufgeregt auf die Person zeigte. "OH! Schau mal - schau mal Arrow! Da fliegt jemand!", meinte ich belustigt und beobachtete, wie dieser hinter einer der Gebäuden verschwand. Und auch die großen Vogelvieher waren sehr bewundernswert, die durch die Lüfte flogen und sich einfach ihren Weg dorthin suchten, wo sie hin wollten. "Okay, da fliegen... sehr viele...", kam ich zu der Erkenntnis und beugte mich wieder etwas vor um mich abzustützen. Ich gab mir noch einen Moment der Ruhe und um das Treiben zu beobachten. Auch auf der Mauer liefen ein paar Personen ein wenig zügiger an uns vorbei. Es wirkte so, als ob ihnen der zugige Wind nichts ausmachte.
Plötzlich zeigte ich wieder mit dem Zeigefinger in die Mitte der Stadt auf eines der großen Gebäuden. "Ist das das Rathaus?"
Ich folgte von dort aus einer Straße, die gut besucht war, ehe ich - so vermutete ich - den Markt fand. "Und da ist der Markt?" Erneut sprang ich auf bei dem Gedanken, bald beim großen Markt zu sein. "Das ist ja wirklich unglaublich hier!" Ich tat mir schwer den Blick von der Stadt zu lösen und würde mich nur mental mitschleifen lassen, wenn Arrow schon dabei war vorzulaufen.

111Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Mi März 01, 2023 2:24 pm

Arrow

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"Oh ja, richtig weich", bemerkte er nüchtern und mit einem leichten Glitzern in den Augen. Natürlich war er weicher als Pflastergestein, aber eine polsternde Speck- oder Kleidungsschicht wäre da auf jeden Fall nicht vorhanden, wenn sie auf ihm landete. Am besten war es, sie probierten es gar nicht erst aus. Gut, dass es zur Not noch eine Brüstung gegeben hätte, die verhinderte, dass sie einfach runterfallen konnten. Oder Nora ihn mir nichts, dir nichts runterschubsen konnte, wenn sie sich zu sehr von Arrow geärgert fühlte. Ihr Lachen steckte ihn nicht an, aber es sorgte trotzdem für ein angenehmes warmes Kribbeln in der Brust.
Die Haferflocken waren natürlich ein legitimer Wunsch, über die Nora allerdings auch schon vor den anderen Fragen gesprochen hatte, die sich eben auf mögliche … andere Wünsche bezogen. Als "einfache Frau" gab sie sich gerade stattdessen pflegeleicht. Vielleicht war sie auch einfach nur froh darüber, dass sie nebeneinander auf der Stadtmauer entlanggehen konnten und sich nicht gegenseitig irgendwelche Dinge an den Kopf werfen oder verletzt sein mussten. Das war jedenfalls das einzige, was er sich gerade gewünscht hätte, wenn es sich nicht schon erledigt hätte. Einfach ihre Anwesenheit ohne einen Konflikt. Dass sie dabei auch noch grinste, gute Laune hatte und sich bis gerade eben noch an seinem Arm festgehalten hatte, überstieg die Messlatte längst.
"Heute nicht…", wiederholte er etwas leiser und bedachte sie dabei von oben mit einem etwas abschätzigen Blick. "Falls dir doch noch etwas einfällt, kannst du dich ja melden."
Das Gefühl von Noras Arm und ihrer Seite hielt noch einen Moment lang an, nachdem sie ihn losgelassen hatte und sich stattdessen dem Anblick der Stadt zuwandte. Dann wurde es vom Wind und der kühlen Luft weggewischt und er war mehrere Sekunden lang nur damit beschäftigt, ihr zuzusehen oder mit ihr Anan zu betrachten. Wahrscheinlich gehörte er zu den Personen, die so etwas viel zu wenig taten. Nicht nur, weil er den Anblick gewöhnt war, sondern auch, weil er grundsätzlich ein Ziel verfolgte, wenn er unterwegs war, und selten herumlief, um sich etwas aktiv anzusehen oder eine Szenerie einfach so in sich aufzunehmen. Darüber hatten sie sich schon einmal unterhalten.
Erneut trat er neben sie an die Brüstung, nur diesmal nicht Richtung Landschaft, sondern Richtung Stadt. Es belustigte ihn, wie sie feststellte, dass es sogar mehrere Leute zu sehen gab, die herumflogen, nachdem sie erst nur eine Person gesehen hatte. Bei ihrer Frage nickte er. "Ja, genau. Der Turm ist bei Touristen sehr beliebt, weil man ganz Anan unter sich sehen kann, wenn man oben ist." Außerdem war er ein beliebtes Ziel für Pärchen. Voll war es meist aber eher wegen der Reisenden. Es war einen Besuch wert, aber… Nun ja, eben auch sehr belebt, wenn der Turm geöffnet war.
"Nur ein Ableger", erwiderte er bei Noras Frage nach dem Markt. Der große Markt lag vor der Stadtmauer, den konnte man auf dieser Seite der Mauer nicht sehen. "Aber wir können da vorne von der Mauer runter, das Tor ist nicht mehr weit, dann sind wir fast schon da." Abwartend, ob sie genug gesehen hatte und seine Worte sie weiterlocken konnten, wandte er sich zum Gehen und ging langsam weiter, damit sie sich nicht gehetzt fühlte.
"Willst du deinen Eltern was mitbringen?", fragte er, während sie zur Treppe gelangten, und warf Nora wieder einmal einen Blick zu. "Vielleicht findest du was Schönes."



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112Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Mi März 01, 2023 7:57 pm

Nora

Nora

Es war ihm wohl wichtig, dass ich ja meine Wünsche äußerte, sofern ich welche hatte. "Wie süß", dachte ich mir nur und blickte zu ihm hoch um zu erkennen, wie ernst er es meinte. Doch da war keine sonderbare Regung zu erkennen, weswegen es auch ehrlich gemeint war. Er trat näher an mich heran, als ich mir die Stadt genauer anschaute. Dieser Anblick ließ mich schlussendlich aber nicht mehr los und das große Wimmelbild wurde immer mehr aufgedeckt. Es war verlockend immer wieder etwas zur Sprache zu bringen, was ich gerade erkannte. Mit 'Ich sehe was, was du nicht sehst'-Spielchen konnte ich mich ewig beschäftigen. Doch wollte ich die wertvolle Zeit des jungen Mannes damit nicht vergeuden, weswegen ich irgendwann verstummte, obwohl ich immer noch mit den Augen alles mögliche absuchte. Ich nickte, als er alles Weitere erklärte. "Ich bin ja auch eine Touristin, oder?", hinterfragte ich seine Aussage und grinste ihn an.
Noch bevor ich mich satt gesehen hatte, bewegte sich Arrow langsam aber doch weiter. Ich hielt noch kurz inne, ließ den Wind an mir rundum sausen und fühlte, warum Iradas sich hier besonders wohlfühlen mussten. Ob es meins war? Da war ich mir nicht so sicher. Aber für die Reise und einen gewissen Aufenthalt war es erstaunlich.
Doch weit ließ ich meinen Reiseführer nicht alleine gehen, weswegen ich mit schnellen Schritten aufschloss und zu ihm hinüber hopste. "Meinen Eltern?", wiederholte ich und spazierte im Anschluss neben ihn. "Das würde ich sehr gerne! Hast du eine Idee?" Ich tippte wieder überlegend auf mein Kinn und blickte in den Himmel. "Es darf nichts Verderbliches sein, das ist schonmal klar." Ich überlegte laut und wusste, dass ihnen der Tee geschmeckt hatte. Den Tee, den er als Dankeschön übergeben hatte und mir noch erklärt hatte, dass man ihn öfters aufgießen konnte. Doch davon konnte ich kaum was trinken - zu sehr hatte es mich in der Abwesenheit von Arrow an ihn erinnert. Zu sehr hatte es geschmerzt, da der Gedanke an Ablehnung unangenehme Bauchschmerzen verursacht hatte.
"Vielmehr würde ich für mich aber einige Erinnerungen mitnehmen wollen. Ist das... egoistisch?", fragte ich nach einer ehrlichen Meinung des Iradas und war etwas hibbelig, bei dem Gedanken bald den großen Markt zu sehen.

113Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Mi März 01, 2023 8:29 pm

Arrow

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"Schon", gab er zu und hob etwas die Schultern. Das mit den Touristen war ja nur eine Zusatzinfo - die Nora vielleicht auch schon sagte, dass es dort voll werden könnte, wenn sie auf das Rathaus hoch wollte. Arrow mochte Menschenansammlungen ... nicht unbedingt und er vermied sie, wenn es sich einrichten ließ. Er mochte kein Gedränge, wie man sich sicher schon denken konnte, wenn einem aufgefallen war, wie ungerne er sich von Fremden anfassen oder sie zu nahe an sich herantreten ließ. Berührungen wurden akzeptiert, wenn sie notwendig waren, beispielsweise bei der Versorgung von Verletzungen, Kämpfen - was wiederum die Berührung besonders unangenehm machen konnte - oder... - Oder auf dem Markt, den er zwingend besuchen musste, wenn er frische Lebensmittel haben wollte. Aber es war auch nicht so, als wäre ein Menschenauflauf für ihn unerträglich oder so unangenehm, dass er Nora deshalb alleine auf den Markt oder aufs Rathaus geschickt hätte. Ganz so schlimm war es dann auch wieder nicht.
Nora würde man sofort anmerken, dass sie eine Touristin war. Und das obwohl in Anan viele Leute so eine Art Jacke über ihrer Kleidung trugen, die den Haori nicht ganz unähnlich waren. Einfach dadurch, dass sie sich so begeistert alles anschaute. Auf dem Markt würde sie wahrscheinlich förmlich ausflippen.
Sie schloss nicht sofort zu ihm auf, nachdem er sich wieder in Bewegung gesetzt hatte, doch da er es nicht eilig hatte und auch auf sie gewartet hätte, hätten zu viele Meter zwischen ihnen gelegen, war das nicht weiter schlimm. Außerdem kam sie kurz darauf ja auch schon angelaufen, auch wenn sie sich diesmal nicht wieder an seinen Arm hängte. "Nein. War nur ein Gedanke. Das machen Leute doch meistens, wenn sie irgendwo hingereist sind, oder? Sie bringen ihrer Familie irgendwas mit. Auf dem Markt gibt es nicht nur Lebensmittel. Haben deine Eltern irgendwas Bestimmtes, was sie besonders gerne mögen?" Tee würde sie jedenfalls mit Leichtigkeit dort finden und er dachte auch kurz daran, doch er erwähnte es nicht, da er ihnen den ja schon gegeben hatte und er nicht einmal Lasaliel-typisch war.
"Nein, wieso?", fragte er sie, als sie am Fuß der Treppe ankamen und Nora Bedenken äußerte, ob ihr Wunsch zu egoistisch war. "Es ist deine Reise und deine Erinnerung daran." Es war ihre eigene Erfahrung, die sie machte. Es war ihr gutes Recht, etwas zu haben, das sie daran erinnerte. Sie fand sicher etwas. Auch wenn er gerade keine Ahnung hatte, was es in Anan zu kaufen geben könnte, das sie an ihre Reise hierher erinnern würde.
Hier unten zurück auf der Straße war es voller und auch lauter. Noch nicht zu voll, dass man aufpassen musste, wohin man ging, trotzdem musste man hin und wieder Leuten ausweichen. "Um diese Zeit wird es auf dem Markt ziemlich belebt sein. Bleib am besten bei mir und lauf nicht einfach los, damit wir uns nicht verlieren, okay?", sagte er, als sie durch das Tor traten und ihnen ein vollbeladener Karren entgegenkam. Irgendjemand hatte auf dem Markt scheinbar seinen Großeinkauf erledigt.

->->->>> Der große Markt/Markt der tausend Möglichkeiten



Zuletzt von Arrow am Do März 02, 2023 2:47 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet



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114Stadtmitte - Seite 5 Empty Re: Stadtmitte Do März 02, 2023 2:01 pm

Nora

Nora

Um ehrlich zu sein dachte ich gar nicht daran, dass der Platz am Rathaus zu belebt sein könnte. Das lag schlichtweg daran, dass ich weniger Erfahrung mit Touristen hatte - und wenn, dann waren es eher einzelne und wenige davon. Darum war der Gedanke von Tourismus und überfüllten Plätzen noch nicht bei mir gekoppelt worden, was hier in Anan jedoch ganz anders aussah.
Ich freute mich schon riesig darauf alles Mögliche zu erkunden, zu entdecken und auszuprobieren. Da bat der Markt doch bestimmt einiges an. Aufgeregt schloss ich auf und blickte erwartungsvoll in das Gesicht des jungen Mannes. "Wenn du das sagst..", erwiderte ich nur und wollte dadurch vermitteln, dass ich zum ersten Mal eine Reise unternahm. Lediglich vom Markt in Lago Jun hatte ich meinen Eltern ab und an was mitgebracht, dann aber nur, weil wir es auch wirklich brauchten. Auf seine Frage hin schmunzelte ich und blickte wieder nach vorne. "Speck", erinnerte ich ihn daran und schielte seitlich zu ihm, "Mein Vater liebt Speck." Ansonsten war ich mir nicht sicher, ob ich sagen konnte, was sie besonders mochten. Sie mochten die Sachen auf Shushnar - speziell die Kräuterkunde war unser Ding. Meine Mutter und ich kümmerten uns immer darum genügend davon zu haben und auch damit handeln zu können. "Und meine Mutter ist eine Kräuterhexe", erklärte ich und zuckte zweimal mit den Schultern, da ich keine Ahnung hatte, ob man mit dieser Überlegung überhaupt etwas anfangen konnte.
Alsbald er mir die Sorge nahm, dass es weder egoistisch noch falsch war, für sich selber etwas mitnehmen zu wollen, zuckten meine Mundwinkel erneut zufrieden. Mir gefiel es natürlich, dass er mich darin bestärkte und ich auch mir selber etwas Gutes tun konnte. Es war viel leichter etwas Schönes für mich auszusuchen, als für meine Eltern. Ich war dann ja nie sicher, ob sie es wirklich mochten, bis ich dann endlich wieder mal nachhause kam.
Wir liefen die Stiege hinunter und verließen den Weg auf der Stadtmauer somit wieder. Aufmerksam blickte ich zu ihm, als er erwähnte, dass der Markt bestimmt sehr voll sein wird. "Oh, wie aufregend!", meinte ich etwas geistesabwesend und blinzelte mehrmals. Doch Letzteres bekam ich natürlich auch noch mit, weswegen ich kräftig nickte. "Ist gut!", stimmte ich darauf ein und trat mit ihm durch das große Stadttor. "Oh, ich glaube hier war ich gestern schon", meinte ich und schaute mich etwas um - natürlich, wo sonst hätte ich denn reinkommen sollen? Dafür musste man ja durch ein Tor. Aber gestern Abend bei diesem dichten Nebel war kaum was losgewesen.
"Huch!", entkam es mir und ich betrachtete den vollen Wagen, der an uns vorbeigeschoben wurde. Ich drehte mich noch im Laufen um und beobachtete, wie der volle Wagen weitergeschoben wurde...

=====> Markt der tausend Möglichkeiten

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