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Einseitiger Kulturaustausch

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1Einseitiger Kulturaustausch Empty Einseitiger Kulturaustausch Sa Okt 14, 2023 7:58 pm

Kayah

Kayah

Nachdenklich saß Kayah am Rande des großen Rean-Sees. Schwarz war ihr Kleid. Halbtransparent der große Schleier, der golden umrandet war. Ellenbogenhoch die dunklen Handschuhe. Unberührt ihre Mimik. Als Priesterin war sie unverkennbar. "Ach, große Mizu.", sprach die junge Dame traurig. "Ist das alles wirklich richtig so?" Ihr Gesprächpartner? Das Wasser des Sees selbst. Der Wassergeist Mizu war allgegenwärtig und seine Präsenz in allen Gewässern wahrnehmbar. Der Grund ihrer Traurigkeit? "Ich soll bald heiraten. Jemand, von einem anderen Clan.", sprach sie sich ihre Sorgen von der Seele. Sie fürchtete sich, mit ihrem Vater über ihre Ängste zu sprechen. Über ihre eigenen Wünsche. Sie traute sich auch nicht, sich den Traditionen zu widersetzen. "Es wäre ja okay, wenn ich ihn kennen würde, aber, uhm, ..." Und nur das Wasser selbst war ihr Zuhörer. Es konnte nichts weitererzählen. Ihr aber auch nicht helfen. "Ich möchte es einfach nicht." Die junge Selkie seufzte in ihrer Traurigkeit. Das waren genau die Worte, die sie ihrem Vater sagen musste. Sollte. Wollte... "Aber ...", sagte sie unvollendet und erhob sich wieder. Vorsichtig klopfte sie sich den Dreck von der Kleidung. "Es ist für den Clan und meine Familie. Sie zählen auf mich.", beendete sie den angefangenen Satz. Bald würden ihr Vater und sie sich nach Kjubika aufmachen. Dann würde sie auch endlich "ihn" kennenlernen. Endlich? Sie lenkte sich damit ab, ihren Pflichten als Pristerin nachzukommen. Eigentlich wollte sie heute noch eine Schrein in der Nähe besuchen. Mit einer sanften Verbeugung, verabschiedete sie sich vom See.

2Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch Sa Okt 14, 2023 8:38 pm

Zaire

Zaire

Die Frau, die Zaire auf Farashas Rücken gesetzt hatte, ächzte vor Schmerz. Sie saß vor ihm, sodass er die Zügel halten und sie trotzdem auf dem Rücken seines Pferdes halten konnte, Sie klammerte sich schwach an dem Sattel fest, aber größtenteils war es Zaires Arm, der sie hielt, wo sie war. Das Blut, das aus der Wunde an ihrem Bein floss, verklebte seine Hose und Farashas Flanke. Das hellgraue Fell färbte sich dunkel.
Er hatte die Frau wenigstens etwas Schmerzlinderung verschafft, aber ganz wollte er sie nicht betäuben. Besser, sie blieb wach. Das bedeutete aber auch, dass das befehlsmäßig verbundene Bein von Farasha durchgeschüttelt wurde.
Zaire trieb sie weiter an, und das Pferd sprengte mit angelegten Ohren über einen flachen Bach hinweg. Die Baumgrenze kam näher. Zaire wusste, dass er gleich beim Rean-See sein würde, und dann könnte er sich endlich orientieren. Farasha bemerkte ebenfalls, dass sie sich einem offenen Ufer näherten, und legte noch einen Zahn zu. Offene Ebenen waren der Stute weit lieber als diese sumpfige Landschaft aus eng stehenden Bäumen und ruhigen Tümpeln, in denen sonst etwas lauern könnte.
Die Stute brach aus dem Unterholz, und die Frau vor ihm holte tief Luft. Sie klammerte sich an den Sattelknauf, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten.
„Ist es noch weit?“
Zaire zügelte Farashas Geschwindigkeit, und die Stute warf unwillig den Kopf herum, als sie dem Signal folgte, und tänzelte einmal im Kreis herum- Zaire sah die Siedlung. Aber noch mehr, da vorn… er trieb Farasha weiter, die mit einem kleinen Satz wieder schneller trabte, am Ufer entlang, und auf die auffällige, dunkel gekleidete Gestalt zu. Zaire hatte sich beschreiben lassen, wie die Heiler sich kleideten, und das war ganz eindeutig eine davon.
„Nein. Du hast Glück,“ meinte er zu der Frau vor ihm, und die lachte atemlos auf. „Ja, Glück.“
„Du wurdest an einem Tag gefunden und dein Retter stolpert mit dir im Gepäck direkt auf eine der berühmte Wasserheilerin. Ich finde, das zählt.“
Zaire sprach außer Atem. Farasha hatte beschlossen, dass sie die Umgebung akzeptabler fand, und ihr Gang wurde endlich wieder etwas gleichmäßiger.
Kaum hatte er das letzte Wort zur Frau vor ihm gesagt, hob er die Stimme.
„Hey! Wartet!“
Er würde Farasha ein paar Meter vor der Priesterin durchparieren, und sie die letzten paar Schritte trotten lassen, in der Hoffnung, die Frau nicht mehr zu verschrecken als notwendig.
Vor Kaya kam eine kräftige, elegante Stute mit langen Beinen zum Halten. Das Tier war hellgrau, aber Beine und Kopf waren beinahe Schwarz. Die dunkle Färbung löste sich auf dem Körper in Sprenkeln, bis es ins Hellgrau überging. Auch Mähne und Schweif waren dunkel.
Wasser war ihre Fesseln hochgespritzt, und sie riss unwillig den kopf herum, als sie halten sollte. Der Reiter pfiff genervt, bis sie sich dazu erbarmte seinen Signalen zu folgen.
Zwei Reisende saßen auf dem Pferd. Die Frau saß im Sattel. Sie trug praktikable, aber gute Kleidung, und hatte das helle Haar in seinen Zopf geflochten. Der war nun allerdings stellenweise gelöst, die Strähnen klebten ihr auf der Stirn, dunkel Ringe zeichneten sich unter ihren Augen ab. Die Kleidung war schlammverschmiert, und sie schien zu zittern.
Der Mann hinter ihr war groß, aber schlank gebaut. Auch er trug Reisekleidung, wirkte aber sehr viel fitter als die Frau vor ihm. Er hatte einen Arm um ihre Taille geschlungen, um sie im Sattel zu halten, und hielt mit der anderen die Zügel.
„Seid Ihr eine der Wasserheiler des Tempels?“, fragte er, ohne Zeit zu verschwenden.



~°~

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3Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch Sa Okt 21, 2023 7:10 pm

Kayah

Kayah

Sehr weit sollte die junge Priesterin nicht kommen. Gerade hatte sie sich vom See abgewandt, da sah sie ein Pferd zum See gallopieren. Nein, es kam direkt auf SIE zu. Erschrocken rief sie: "H-Halt ...! Leider war ihr Rufen mehr ein leises Sagen. Geistesgegenwärtig hob sie beide Arme und richtete die Handflächen nach vorn gegen das Tier. Glücklicherweise kam das Pferd vor ihr zum Stehen. Kayah nahm sehr zögerlich die Arme wieder runter und sah hinauf. Anhand ihrer Atmung erkannte man den Schrecken, den man ihr eingejagt hatte. Ein junger Mann, der Reiter, fragte, ob sie eine Heilerin des Tempels war. Sie nickte und antwortete: "J-Ja. Das bin ich. Ihr Blick wechselte zur zweiten Person im Sattel. Eine Frau, der es sichtlich schlecht ging. Blut klebte an der Seite des Tieres und an den Beinen beider Personen. "Du meine Güte! Verzeihung!, entschuldigte die junge Frau ihre Untätigkeit. Ihre Gedanken waren ganz woanders, aber gerade wurde sie gebraucht. Unverzüglich bändigte sie, mit einer eleganten Bewegung ihrer Hand, eine kleine Wasserkugel aus dem See. In ihrer Hand schimmerte das Wasser, als wären Kristalle darin. "Es könnte etwas kalt sein.", gab sie als kleine Warnung, als sie das schimmernde Wasser auf die Wunde legte. Es leuchtete und sie konnte den Zustand genau erfühlen. "Was ist genau passiert? Es scheint mir mehr zu sein, als nur eine Stichverletzung. Steckt eventuell noch etwas im Bein?", hakte Kayah weiter nach. "Ich kann die Blutung stoppen, aber es bedarf Hilfe von den Hohepriesterinnen des Wassertempels, um die Verletzung zu heilen." Etwas ratlos sah sie schon aus. Einen solchen Fall war sie im Tempel selbst begegnet oder wenn sie gemeinsam mit ihrer Mutter loszog, weil Jemand um Heilung bat. Jetzt war sie auf sich allein gestellt. "Beherrscht Ihr eine Fähigkeit, mit der Ihr lange tauchen könntet? Wenn nicht, kann ich da aushelfen, nur ..." Sie richtete sich an die verletzte Frau. "Wärt Ihr denn noch dazu in der Verfassung? Ansonsten kann ich schnell Hilfe aus dem Tempel holen." So unsicher, wie die Selkie zuvor gewirkt hatte, so ernst war es ihr, dieser Person zu helfen.






(Tut mir Leid. Ich werde versuchen, demnächst etwas flotter zu antworten.)

4Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch Sa Okt 21, 2023 8:40 pm

Zaire

Zaire

Die Frau schnappte nach Luft, als das kalte Wasser sich auf und in ihre Wunde legte, krallte sich im Leder des Sattels fest. Das Pferd legte als Reaktion die Ohren an und riss den Kopf beiseite, schon auf den Weg, einen Schritt in die andere Richtung zuj machen. Zaire spürte, wie sich die Stute unter ihm versteifte, und verstärkte die Signale.
„Hey, Mädchen!“, zischte er, schnappte nach Luft, und als er wieder sprach, klang seine Stimme sanft wie Honig.
„Ruhig, Farasha.“
Die Stute zuckte noch ein, zweimal, als würde sie doch losspringen und ihren weg fortsetzen wollen, aber ergab sich schließlich den Signalen, sie sollte doch bitte endlich stillhalten. Trotzdem blieb sie angespannt. Erst zwei Reiter, und jetzt noch jemand, der an ihrer Flanke herumfummelte? Das passte ihr nicht in den Kram. Und sie war groß und wirkte wild genug, um durchaus einschüchternd zu sein.
Zaire mühte sich gleichzeitig zur Gaulkontrolle damit ab, die Frau still und im Sattel zu halten.
Sie sah wirklich nicht gut aus. Bleich, Schweiß verklebte ihr die Haare. Sie hatte die Augen zusammengekniffen und streckte den Rücken durch. Sie wäre wahrscheinlich schon vom Tier gefallen, wenn Zaire nicht einen Arm um ihre Taille geschlungen und ihr unverletztes Bein mit seinem an den warmen Pferdekörper pressen würde.
„Eine alte Bärenfalle. Sie sagt, sie wäre heute Vormittag hineingetreten, und konnte sie nicht lösen. Sie war wohl in einem Tümpel versenkt. Ich habe nichts in den Wunden gesehen und habe versucht, die Blutung zu stillen, aber garantieren kann ich nichts. Sie muss in den letzten Stunden schon viel Blut verloren haben.“
Der Reisende wirkte sehr ruhig, dafür, dass er eine blutende Frau vor sich hatte. Er sah auf Kayah hinunter, betrachtete sie und ihre Arbeitsweise genau.
Es war in der Tat nicht nur eine Wunde, die sich in das Fleisch schlugen. Das Wasser wurde von ihr durch eine feste Bandage getrieben, die Zaire angebracht hatte, um den Blutverlust zu verringern. Er hatte einen guten Job gemacht, aber die Wunden waren… unangenehm. Metallzacken hatten sich tief in das Fleisch de Frau gedrückt, war teilweise noch weiter aufgerissen, als sie versucht hatte, sich zu befreien.
„Ich habe keine solche Fähigkeiten. Ich bin kein Tano.“
Zaire verneinte, und stupste die Frau an, murmelte ihr etwas zu, worauf sie den Kopf schüttelte.
„Nein“, ächzte sie. Auch keine Tano.
„Sie lag mehrere Stunden im kalten Wasser. Ich glaube, sie hat sich unterkühlt. Gibt es keinen einfacheren Weg in den Tempel?“



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5Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch Mo Okt 23, 2023 8:02 pm

Kayah

Kayah

Sie hatte nicht mit der Reaktion des Pferdes gerechnet. Erfahrungen hatte sie weniger mit Landtieren gehabt; Meerestiere verstand sie umso besser. Die Selkie unterbrach kurz die Heilung und wich zurück, bevor sie vorsichtiger fortfuhr. "E-Entschuldugung ...", gab sie leise von sich. "Ich glaube nicht, jemals so nah an einem Pferd gestanden zu haben ...", murmelte sie noch leiser in sich hinein. Es war ein wirklich schönes Tier. Keine Frage. Kayah hatte nur sehr viel Respekt vor der Stute gehabt. Angst durfte sie in dieser Situation gerade nicht haben, schließlich stand ein Leben auf dem Spiel. Sie lauschte genau der Erklärung des jungen Mannes. Was er zu sagen hatte, klang absolut gefährlich. Geradezu lebensbedrohlich! Kein Wunder, dass eine einfache Heilung nicht möglich war. "Wie?", fragte sie entsetzt. "Die Wunde wird sich bereits infiziert haben.", lautete ihre Vermutung. Litt die Frau, neben dem Blutverlust, bereits an einer Vergiftung? Als war die Bärenfalle allein nicht schon schlimm genug, lag diese dazu noch in einem Tümpel verborgen. Ein wahres Paradies für Bakterien und Keime. Es gab keinen Weg vorbei, die Frau musste sofort zum Tempel! Kayah führte das besondere Heilwasser nicht mit sich. Im Allgemeinen traute sie sich nicht, eine solch riskante Heilung alleine durchzuführen. Der Tempel selbst lag inmitten des Sees. Beide waren keine Tano. Besaßen demnach keine Fähigkeiten, sich lange unter Wasser aufzuhalten. Der Zustand der Frau war instabil. Sie konnte unmöglich schwimmen. Schlussendlich fragte der Reiter nach einem einfacheren Weg. Die Priesterin presste bedauernd die Lippen zusammen. Verneinend schüttelte sie den Kopf. "Der Wassertempel befindet sich inmitten des Sees. Es gibt keinen einfacheren Weg, als hinabzuschwimmen. W-Wobei, uhm, ...", begann sie zu stammeln. Ihr kam da tatsächlich noch eine Idee auf. "I-Ich könnte durchaus das Wasser des Sees bändigen u-und so einen Weg möglich machen. A-Allerdings ... Allerdings weiß ich nicht, wie sich Euer Reittier dabei verhalten würde. Ihr könnt es auch schlecht hier zurücklassen, das ist mir bewusst." Wohl war ihr bei diesem Einfall nicht. Eine solche Menge Wasser zu bändigen, verlangte einiges an Kraft. Sie hätte es nicht vorgeschlagen, wenn sie sich das nicht zutrauen würde. Entweder dies oder sie holte schleunigst Hilfe aus dem Tempel. Kayah hatte bereits den Gedanken, sehr viel Zeit verschwendet zu haben. Wieso musste ihr das heute passieren? Dabei war sie froh, dass sie einen Heiler finden konnten. Sie wünschte sich nur, dass sie jemand Fähigeres hätten finden konnen.

6Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch Mo Okt 23, 2023 8:30 pm

Zaire

Zaire

„Entschuldige dich nicht, sie ist schrecklich“, murmelte Zaire über sein Pferd, und die Frau vor ihm stieß ein keuchendes Lachen aus, dass in ein Husten abglitt, dass ihren Körper erzittern ließ.
Farasha schien auch Respekt gebieten zu wollen. Sie schüttelte den Kopf, verlagerte ihr Gewicht auf der Stelle, und richtete die dunklen Augen fest auf Kayah, den neuen Menschen in ihrer Umgebung. Sie sah nicht so aus, als wäre sie zufrieden mit stillstehen. Sie kannte den Blutgeruch, aber der machte sie trotzdem nervös, wenn auch weniger als andere Vierbeiner. Vielleicht wollte sie gerade auch einfach nur schwierig sein.
Zaire straffte die Schultern, und nahm die Zügel eng.
„Wenn es wirklich nicht anders geht, wird sie es mitmachen. Wie lang ist der Weg?“
Das kam fest und ohne große Zweifel- Zaire war sich bei einem sicher: Die Stute würde es nicht mögen, aber sie würde machen, wenn er sie genug dazu trieb.
Blieb nur zu hoffen, dass das zierliche Ding vor ihm tatsächlich alle Wassermassen von ihnen abhalten konnte. Begeistert war er nicht, aber was auch immer man tat, um zu helfen. Oder so.
Er bemerkte das stocken, dass Kayahs Worte befiel, und runzelte die Stirn über die Sache.
„Ihr seid die Heilerin. Es ist Eure Entscheidung, ich kann nicht sagen, was am effektivsten ist.“
Noch immer wirkte der Reisende unglaublich ruhig, vielleicht entspannt dadurch, dass er eine der Wasserheiler gefunden hatte, vielleicht aus Gewohnheit, vielleicht wegen schlicht und einfachen Nerven aus Stahl.



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7Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch Do Okt 26, 2023 7:41 pm

Kayah

Kayah

Kayah musste doch schmunzeln, als der Reiter sein Pferd als "schrecklich betitelte. Für sie war es eine natürliche Reaktion. Was fiel ihr auch ein, einfach so mit Wasser zu hantieren? Sie hätte vorher vielleicht das Tier streicheln sollen. Zumindest an ihrer Hand schnüffeln lassen? Sich ankündigen? Die Priesterin hatte wenig Kontakt und Erfahrungen mit Tieren. Ihr ganzes Leben kümmerte sie sich überwiegend um Menschen und menschenähnliche Wesen. Deshalb wusste sie nicht, wie sich das Pferd verhalten würde, würde es hinab in den See steigen. Und das in einer Luftblase. Der junge Mann fragte sogar, wie lange es dauern würde. Wollte er den Weg wirklich gehen? "Uhm ... Fünfzehn Minuten, schätze ich.", antwortete sie unsicher. "A-Aber das wäre wahrscheinlich auch der einfachste Weg und auch der Schnellste für nicht Tano." Wenn man schwamm, gelangte man deutlich schneller zum Tempel. Der Fußweg war schwer abzuschätzen. Sie selbst schwamm auch immer. Bummeln würde sie keinesfalls. Das konnte sie sich gerade jetzt nicht erlauben. Das Stirnrunzeln des Reiters setzte sie noch weiter unter Druck. Ob gewollt oder nicht. Genauso wie seine Worte. Es war nun ihre Entscheidung. Sie war immerhin die Heilerin. Herrje. "So folgt mir, bitte.", versuchte sie in irgendeiner Weise fähig zu klingen. Ihr Herz begann jetzt schon zu rasen. Sie wandte sich dem See zu, atmete tief durch und mit dem Heben ihrer Arme, erhob sich eine große Wassermasse. Ein Weg zeigte sich, der hinab auf den Grund führte. Als Orientierung für jene, die unter Wasser atmen und gehen konnten. Vielleicht war vor Ewigkeiten der See ein tiefer Abgrund, der vom Wassergeist aufgefüllt wurde. Wer wusste das schon? Mit jedem Schritt den sie taten, erhob sich mehr Wasser und legte sich nach und nach schützend um die Vier. Bis sie schließlich komplett von Wasser umgeben waren. Mit vorsichtigen Armbewegungen, bändigte Kayah das Wasser neu, um weiter voranschreiten zu können. Sie bewegte sich fast so, als würde sie alleine für sich tanzen. Dennoch machte sie schnelle Schritte. Nur war sie so angespannt und konzentriert, dass sie gar nicht sprach und wohlmöglich auch auf nichts antworten konnte. Sie konzentrierte sich auf ihre Atmung. Ihre Fähigkeiten. Das Wasser. Der Rean-See war so rein und klar, dass man den Unterwasserpalast bereits sehen konnte. Man konnte sogar all die Fischlein im See erkennen, die behutsam zur Seite geschoben wurden, wenn sie zu nah an die Gruppe heranschwammen. Nur jetzt konnte man den Anblick nicht wirklich genießen. Für die junge Frau fühlte sich der Weg wie eine Ewigkeit an. Sie konzentrierte sich stark, um das Tier nicht zu verschrecken und so kostbare Zeit zu verlieren.

8Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch Do Okt 26, 2023 8:26 pm

Zaire

Zaire

Als das Wasser sich hob, spürte Zaire, wie das Pferd sich unter ihnen verspannte. Das war ihr offensichtlich nicht geheuer. Sie kannte Wasserbändiger, aber das war noch einmal eine andere Liga.
Farasha wollte weg von diesen unnatürlichen Bewegungen, weg von Wellen, die sich teilten, um sie vom Ufer zum ins Seebett zu lassen.
Zaire teilte ihre Gedanken wahrscheinlich. Er war auch nicht scharf darauf, nur von einer fremden Wasserbändigerin geschützt einen Seeweg anzutreten- aber er hatte sich das ausgesucht, und jetzt musste er es wohl oder übel mitmachen.
Also straffte er die Schultern, zwang sich zu einer strengen, ruhigen Führung, und trieb Farasha hinter der Wasserheilerin her. Er durfte sich nicht anmerken lassen, dass er ebenfalls misstrauisch war. Farasha erschnüffelte so etwas schneller als Zuckerwürfel.
Das Pferd wollte scheuen, warf den Kopf hin und her, und jeder Schritt, den sich machte, wirkte erzwungen, aber Zaire zeigte sich unbarmherzig, bis das Tier seine Hufe in den Schlamm des Sees setzte.
Das setzte sich noch ein paar Minuten so fort, bis sich das Wasser ganz über ihren Köpfen geschlossen hatte und sie in ihrer Lufttasche auf dem Seegrund wanderten. Farasha schien langsam zu einzusehen, dass sie anscheinend nicht sofort von Wassermassen erschlagen werden würde. Aber noch immer war ihr Gang steif und tastend. Sie schien jeden ihrer Schritte zu misstrauen, drehte hektisch die Ohren hin und her.
Zaire konzentrierte sich darauf, sie so ruhig wie möglich zu halten, bis sie sich ein wenig abregte. Sein Blick blieb einen Moment an dem Palast hängen, der in der Mitte des Sees ruhte wie ein schillerndes Juwel. Sein Mund öffnete sich ein wenig, seine Augen wurden groß. Über ihnen tanzte das Sonnenlicht in strahlen auf sie hinunter, malte Muster auf die wogenden Wasserpflanzen, ließ Fischleiber aufblitzen wie Silberpfeile, die an ihnen vorbeischossen.
Einen Moment hielt der Bann an, der dieser Anblick auf ihn legte. Dann ächzte die Frau vor ihm, und er schnappte zurück in die Realität, verfestigte den Griff um ihre Taille und atmete kurz durch.
Er hütete sich davor, die Heilerin zu erschrecken, oder sie ach nur abzulenken – also schwieg er.



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9Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch So Nov 05, 2023 12:58 pm

Kayah

Kayah

Entgegen aller Erwartungen, schritt das Pferd hinab in den See. Das Wasser umschloss die Gruppe und das Tier blieb erstaunlich ruhig. Es musste sehr viel Vertrauen zu seinem Reiter haben. Aber darüber konnte Kayah nicht weiter nachdenken. Sie musste sich auch eingestehen, in einer Art Kurzschlussreaktion, nicht gerade die klügste Entscheidung gefällt zu haben. Sie bändigte nicht den gesamten See, dass wäre zuviel. Aber es war für sie anstrengend, das Wasser fernzuhalten. Doch der lange Weg verlief reibungslos. Der Innere des Tempels war gefüllt mit Luft. Es drang kein Wasser durch die Öffnungen des Tempels hinein. Als sich dann alle im Inneren befanden, löste die Priesterin ihre Bändigerkräfte auf und schnappte notgedrungen nach Luft. "Ge... Schafft... Der Tempel war ein Traum aus Aquamarin, Saphiren und Prismen. Es schimmerte in allen erdenklichen Blau-, Grün- und Lilatönen. Durch die offene Decke spiegelte sich das Wasser in der steinernden Halle und ihren Säulen. In der Mitte eine große Quelle, umgeben von Pflanzen, Statuen von Wasserkreaturen und Bänken für Pilger und jene, die zum Wassergeist beten wollten. Über der Quelle schwebte der berühmte Wasserstein, von dem eine beruhigende und kraftvolle Aura ausging. Für jeden Nicht-Tano war es so, als würde er selbst Unterwasser sein. Die bezaubernde Innenarchitektur musste später weiter bewundert werden. Dortige Priester und Priesterinnen waren beim Anblick des Pferdes verdutzt. Solch ein Tier war ein seltener Gast. Doch ihnen entging nicht die verletzte Person auf dem Reittier, weshalb eine ältere Frau, im gleichen Gewand wie Kayah, als Erstes anordnete: "Helft ihr vom Pferd herunter." Und ohne zu zögern, half man der Frau vorsichtig vom Pferd und in eines der Nebenräume der Heiler. "Verzeihung, der Herr. Willkommen im Wassertempel des großen Wassergeistes Mizu.", hieß sie den Mann offiziell willkommen. Dabei deutete sie eine leichte Verbeugung an. "Ihr könnt Euer Reittier einem der Priester anvertrauen, wenn Ihr wünscht, Eurer Bekanntschaft während der Versorgung ihrer Wunden beizustehen.", bot sie dem Mann an. Kayah dagegen hielt sich eher bedeckt und trat sehr zögerlich hervor, weil sie einen strafenden Blick ihrer Mutter erntete. Die gesamte Aktion war unverantwortlich. Das wusste die Selkie selbst. Sie hätte einen Heiler ans Seeufer holen sollen. Ihr war bewusst, was alles hätte schiefgehen können.

_____
Anno Lo (Kayahs Mutter)

10Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch So Nov 05, 2023 8:02 pm

Zaire

Zaire

Trotz der Tatsache, dass die Erfahrung Unterwasser zu wandern ihn durchaus beeindruckt hatte, ließ Zaire ein wenig angehaltenen Atem aus, als sich das Wasser hinter ihnen schloss.
Das Heilermädchen schien reichlich außer Atem, bleich, und Zaire war sich ziemlich sicher, dass diese Aktion nicht ganz so sicher gewesen war, wie er gerne hätte.
Die Aura des Wassersteins tauchten die anderweltlichen bauten in ein unwirkliches Licht, und Zaire hätte sich in dem Schein verloren, wenn er nicht gespürt hätte, wie sein Pferd sich unter ihm anspannte.
Nicht nur er spürte die Energie, die von dem Stein ausging. Farasha war zwar ein Teufelsvieh, aber auch sie war empfindlich für solche Dinge, und legte die Ohren an.
Zaire nahm vorsorglich die Zügel eng, und beobachtete mir Sorge, wie sich jetzt auch noch andere Priester näherten. Farasha schlug den Kopf.
„Kommt von einer Seite. Kreist sie nicht ein, bleibt weg vom Kopf.“
Die Anweisungen kamen knapp, aber ohne Diskussionsspielraum.
Er hielt Farasha fest auf der Stelle, aber das Tier zickte, und machte einen Schritt zur Seite, als ein Gewicht an ihrer Seite herunterrutschte, gab ein wütendes Schnaufen von sich und trat unruhig auf der Stelle, als würde sie am liebsten gleich den Rückweg antreten. Nur, dass es keinen Rückweg gab, und das machte sie nervös. Sie hatte sogar die Frechheit, nach einem der Männer zu schnappen. Sie erwischte ihn nicht, aber der Mann schreckte zurück.
Mit etwas mehr Schwierigkeiten als geplant konnte die Frau von Farashas Rücken geholt werden. Zaire beugte sich mit, und ließ sie erst ganz los, als er sich sicher war, dass sie aufgefangen werden würde. Sie ächzte, das Haar fiel ihr strähnig ins Gesicht, und im Licht des Kristalls wirkte ihre Haut totenbleich.
„So hatte ich meinen ersten Blick auf den Stein der Mizu nicht vorgestellt“, presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Zaire saß ab, sobald die Frau von Farasha war, und griff nach ihrem Halfter, eine Hand an ihrer Schulter. Die Muskeln unter dem gefleckten Fell waren angespannt, sie hielt den lang, als würde sie nur darauf warten, dass jemand falsch in ihre Nähe kam.
„Immerhin bekommst du jetzt auch direkt die Heilung der Priesterinnen zu Gesicht.“
Die Frau stieß ein atemlosen Lachen aus, und ließ sich von ihren Helfern davonstützen.
Zaire wandte sich Anno Lo zu, und erwiderte die Geiste mit einer leichten, formvollendeten Verbeugung, die absolut nicht zu seiner einfachen Kleidung passen wollte.
„Mir war nicht bewusst, dass es etwas zu verzeihen gäbe.“
Er lächelte ein charmantes, warmes Lächeln. Seine satte Hautfarbe und die goldenen Augen bissen sich mit dem geisterhaften Licht des Kristalls, und er wirkte sehr ruhig dafür, dass seine Kleidung blutbefleckt war. Dann neigte er dankbar den Kopf.
„Das werde ich gerne annehmen. Sie kennt mich nicht lang, aber ich glaube, es ist besser, als nur komplett fremde Gesichter um sich zu haben.“
Kayah wurde noch einmal unter die Lupe genommen. Er bemerkte durchaus, dass sie kleinlaut wirkte, und wusste das noch nicht ganz einzuordnen.



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11Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch Mi Nov 08, 2023 12:27 am

Kayah

Kayah

Dieses Pferd war ein wirklich biesitiges Tier. Doch die Anweisungen des Reiters wurden direkt befolgt. Er kannte sein Tier immerhin am Besten. So näherte sich erst nur eine Priesterin, um der Frau vom Pferd zu helfen. Nicht gerade einfach, wenn man Gefahr laufen könnte, getreten oder gebissen werden zu können. Dieser Anblick ließ Anno Lo ihre Tochter nur noch strafender ansehen. Sie schüttelte sogar fassungslos leicht den Kopf. Die junge Selkie bemerkte, mal wieder zu spät, welchen Fehler sie begann. Schuldig fiel ihr Blick zu Boden, während ihre Clanangehörigen der Frau halfen. Sie war in einem wirklich sehr schlechten Zustand. Mehr tot als wirklich lebendig. Aber noch bei Bewusstsein. Es zählte wirklich jede einzelne Sekunde. "Ihr bekommt später noch eine richtige Gelegenheit, Euch den Stein von Mizu anzusehen.", versicherte ihr eine Heilerin äußerst zuversichtlich. Schmale Gänge führten zu kleinen Zimmern. Diese Zimmer beinhalteten nur das Nötigste. Es wirkte trotzdem beruhigend. Gemütlich. Nicht gerade wie ein Behandlungszimmer, welche man von Ärzten kennen dürfte. Und zu allem Übel brachte die junge Selkie ein solches Chaos in den Wassertempel. Sie! Tochter des Clanoberhauptes und zukünftiges Oberhaupt. Aber die Priesterin Anno Lo musste selbst in dieser Situation die Fassung behalten. Ruhe bewahren. "Wir wollten Euch und Euer Reittier nicht so überfallen. Ich muss aber auch zugeben, dass ein solches Landtier nicht oft den Weg zum Wassertempel bestreitet.", erklärte sie ruhig ihre Entschuldigung. Im Gegensatz zu den Gesichtszügen des Mannes, zeigte die ältere Frau nicht einmal ein leichtes Lächeln. Sie war wie eine klassische, fromme, demütige Priesterin. Emotionslos. Diese Hallen waren heilig und so zollte sie dem Wassergeist ihren Respekt. Jeder aus seine Art. "Kayah, würdest du bitte unseren Gast führen?" Da schreckte sie sofort auf. "J-Ja! Hier entlang, bitte.", bat sie den jungen Mann, als sie voraus ging. Alle waren die Ruhe selbst. Sogar der blutbefleckte Mann war um einiges entspannter, als es Kayah die ganze Zeit über war. Er legte ein sehr respektvolles Benehmen an den Tag. Zeigte Interesse für die Heilfähigkeiten der Tano. Wirkte dabei nicht auf hektische Weise wissbegierig oder besonders aufgeregt. Er war äußerlich nicht halb so besorgt, wie sie. "Es tut mir Leid...", folgte eine kleinlaute Entschuldigung der jungen Frau. "Diese ganze Unruhe hätte nicht sein müssen..." Es war ihr mehr als unangenehm. Sie fühlte sich gerade nicht wie eine große Hilfe. Ganz in Gegenteil. Sie riskierte gleich drei Leben. Dazu würde sie sich später noch von ihrer Mutter etwas anhören müssen. Sie sah nur flüchtig zum Mann mit der gebräunten Haut. "Sicherlich wünscht Ihr, Eure Kleidung zu waschen. Dies könnt ihr im Nachhinein gerne tun. Und..." Es folgte ein flüchtiger Blick zurück zu seinem Pferd. Niemand hier könnte sich darum kümmern. Die Stute ließ aber auch niemanden an sich heran. "Das Fell Eures Pferdes könnt ihr auch säubern. Wenn es das hier zulässt." Die Tano, besonders die Selkie, hatten kein Händchen für die Tiere des Landes. Es würde nur in noch mehr Chaos enden, würden sie dem Pferd näherkommen.

Sie führte den Mann in den Raum, wo man die Frau auf ein Bett gelegt hatte. Bei ihr war eine Heilerin, die ihr gut zusprach. "... Es wird aber schmerzhaft.", lauteten die letzten Wortfetzen, die die Beiden zu hören bekamen. Es ging lediglich um die weitere Behandlung, die mit dem speziellen Heilwasser unternommen werden würde. Für die einfacheren Heilmethoden war es bereits zu spät. Die arme Frau hatte bereits sehr lange damit durchhalten müssen. Vorsichtig war bereits die Bandage entfernt worden. Der Bereich um die Wunde war weitestgehend gesäubert. Die tiefen Abdrücke waren so sehr gut sichtbar. Kayah, die so etwas eigentlich tagtäglich sah, hielt sich vor Schreck die Hände vor den Mund. Dabei hatte sie bereits erfahren, was diese Verletzung verursacht hatte. Sie hatte in etwa eine Vorstellung, wie das aussah. Trotzdem wollte sie sich an solch einen Anblick nicht gewöhnen. Ihre Emotionen hatte sie einfach nicht so im Griff, wie es die anderen Priesterinnen hatten. "Sie hat etwas bekommen, um das Fieber zu senken und die Entzündung zu hemmen.", teilte sie Anno Lo mit, die als Letztes ins Zimmer kam. In ihrer Hand hielt sie eine kristallene Phiole. Das Fläschchen schimmerte in den Farben der Nordlichter. Die Flüssigkeit darin funkelte wie der Nachthimmel. Es sah aus, wie ein sich immer bewegender Sternennebel. Die Salze reagierten mit dem Wasser aus dem See und entfalteten ihre Eigenschaften. "Sehr gut." Sie legte eine Hand über die Wunde und beurteilte mit einer kleinen Menge Wasser den Zustand. Das im Körper enthaltene Wasser gab ihr Einblick zur Verletzungsursache. Welche Muskeln und Gefäße beschädigt wurden. Ob sich Fremdkörper darin befanden. Einfach alles. Von diesen Fähigkeiten war Kayah selbst noch sehr weit entfernt. Genauso wie im Umgang mit dem Heilwasser ihres Clans. Ihre Mutter öffnete das Fläschchen und bändigte das Wasser daraus. Es war nur eine kleine Menge. Als hätte man es mit beiden Händen aus einer Quelle geschöpft. Ihre "Assistentin" hatte ein Stück Stoff zusammengefaltet und sagte: "Ihr werdet vielleicht in etwas beißen wollen." Und das wurde nicht einfach so gesagt. Jeder wusste oder konnte erahnen, wie Salz in Wunden brannte. In der Hand der Heilerin glitzerte das Wasser, ähnlich wie zuvor bei Kayah, als sie sich daran versuchen wollte. Hier jedoch, drang das Wasser tief in die Verletzung. Begleitet von einem Singsang. Einer Heilformel, wenn man so wollte. "Mizuq, tamaanngittuq. Immiartuq, ilagiit imaq. Saqinngittuq, takuvik pingajuq. Pitit innaqsaq, suvit piujuq" Jede verletzte Muskelfaser wurde durch die Salze wieder aktiviert. Gereizt. Die körpereigene Regeneration wurde damit vorangetrieben. Offene Blutgefäße wurden bereinigt, was sich einmal durch den ganzen Körper zog. Teile des Wassers, die das Salz an das Gewebe abgegeben hatten, fügten sich dem Blutkreislauf. Die Durchblutung wurde angeregt und versorgte nach und nach wieder den gesamten Körper. Von außen konnte man all dies nicht erkennen. Man sah, wie die Frau von diesen Schmerzen geplagt wurde. Die anwesende Priesterin fixierte sie bestmöglichst. Auch Kayah schritt ein, um ihre Beine möglichst ruhig zu halten. Durch die Reizungen wurde die Regeneration des Gewebes um ein Vielfaches angekurbelt. Langsam erkannte man eine Schließung der tiefen Löcher, die die Bärenfalle ins Fleisch gerissen hatte. Damit verbunden, ließ der Schmerz zunehmend nach. Das Leuchten nahm langsam ab. Die Wunde war vollends geschlossen. Mit bloßem Auge war nichts mehr zu sehen. Nicht einmal eine Narbe. "Es ist vollbracht.", verkündete die ältere Selkie eine gute Minute später, nachdem die Atmung der Frau sich zu beruhigen schien. "Das Gewebe befindet sich noch immer in einem Heilungsprozess, weshalb Ihr es ruhig angehen solltet. Gebt dem ganzen einen Tag Ruhe. Solange könnt Ihr Euch hier ausruhen, bis es Euch besser geht. Doch wie fühlt Ihr Euch?" Es gab nicht wirklich Nebenwirkungen. Nur weil aber die Verletzung geheilt war, hieß es nicht, dass sie sofort fit war. Es würde beispielweise noch ein wenig dauern, bis die Durchblutung und der Kreislauf wieder normal arbeitenden. Manche klagten, aufgrund ihrer Verletzungen oder durch Vergiftungen, über Übelkeit und Schwindel. Andere verspürten einen unheimlichen Durst. Aber oftmals wollten sie Ruhe und schliefen  das aus.

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Heilerin des Aurora-Clans
Anno Lo (Kayahs Mutter)

12Einseitiger Kulturaustausch Empty Re: Einseitiger Kulturaustausch Do Nov 09, 2023 8:57 pm

Zaire

Zaire

Mit einem letzten Blick auf Farasha überließ er sein Pferd dem Priester, und gab ihm die Zügel. „Behaltet Ihren Kopf im Auge, ansonsten werdet Ihr klarkommen“, riet er ihm noch leise, und wandte sich dann ab. Er ließ Anno Lo ein respektvolles Nicken zukommen, aber sein leichtes Lächeln wich keine Sekunde von seinem Gesicht. Sein Blick war allerdings wachsam, als Kayah begann, den schnellen Schritten ihrer Mutter zu folgen, und beäugte seine Umgebung mit zurückhaltender Neugier, nahm alles so detailliert auf, wie es mit ihrem Tempo ging.
Kayah bekam einen neugierigen Blick ab. Er achtete darauf, dass Anno Lo weit genug vor ihnen war, um seine Worte nicht unbedingt mitzuhören. So, wie Kayah kuschte, war sie eine Respektperson.
„Unruhe hatte ich, seit ich Seyra aufgegabelt habe. Ihr habt heute ein Leben gerettet. Ich glaube nicht, dass ich sie rechtzeitig zu Heilern hätte bringen können, wenn ich Euch nicht gefunden hätte. Also hört auf, Euch zu entschuldigen, hm?“
Er zwinkerte ihr knapp
zu, und richtete sich dann wieder auf.
„Gern. Sie wird sich bald beruhigt haben, das wird kein Problem.“
… hoffte er.

Zaire blieb mit respektvollen Abstand zur Arbeitsstätte bei Kayah stehen, um nicht in den Weg der Heilerinnen zu geraten, und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. Als Kayah erschrocken nach Luft schnappte, wandte er sich mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck zu ihr herüber, und murmelte ein leises „Alles in Ordnung?“ zu ihr herüber, das nur schwer zu den anderen Heilern dringen würde. Er hatte nicht vor, die Behandlung zu stören.
Allerdings streckte er selbst seine Fühler aus. Er ertastete Seyras Körperwärme, spürte den Puls in ihren Adern. Er konnte genau beobachten, was genau dort geschah, wie sich Magie im Körper verteilte, wie die Heilung in etwa funktionierte. Zaire erspürte alles vom Körperinneren der Reisenden, konzentrierte sich dabei natürlich auf die Wunde. Überrascht stellte er fest, dass dem Körper eher Wasser entzogen als geboten wurde. Salz. Interessant.
Zaire blieb auch am Rand stehen, als Kayah sich aufmachte, um zu helfen. Erst, als sie heilung fertig war, näherte er sich ein paar Schritte, um nach Seyra zu sehen.
Die Frau hatte sich unter den Griffen der Heilerinnen gewunden. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn, und sie hatte schwache Schmerzenslaute von sich gegeben, um Versuch, alles bestmöglich zu unterdrücken. Jetzt, da die Tortur vorbei war, sackte jegliche Spannung aus ihrem Körper. Sie lag einfach nur da und atmete schwer.
Seyra zwang sich, die Auge noch einmal zu öffnen, und lächelte matt. „Durstig“, murmelte sie. „Und erschöpft. Ich danke Euch.“ Sie atmete schwer durch. „Ich verdanke Euch mein Leben.“
Die Worte klangen abwesend, so, als wäre Seyra schon halb im Land der Träumenden, weswegen sie etwas... ungebunden sprach. Sie war wirklich zu Tode erschöpft.



~°~

What comes after the words you said?
They knocked us from our high
I always thought we'd have another life.

~°~

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