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Das Zuhause von Familie Nawaka

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26Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi März 16, 2022 2:58 pm

Arrow

Arrow

Arrow reagierte wie zuvor, nur nun eben aus anderen Gründen, weiterhin nicht auf Nora. Nicht einmal, als sie sich vom Boden aufraffte und ihm um den Hals fiel. Er war dafür auch in den nächsten Sekunden zu sehr mit sich selbst beschäftigt und damit, klarzukommen und herauszufinden, was gerade eigentlich los war. Wahrscheinlich war es ganz gut, dass nicht auch noch Brianna und Jori hereinstürmten, weil Brianna den Mann nach draußen gelockt hatte und sich die Beine vertrat – oder zumindest so tat und nun einen Fühler zu ihnen ausgestreckt hatte. Die Anwesenheit noch weiterer Personen hätte ihn gerade wohl schlichtweg überfordert.
Es war auch nicht so, als sei nun mit der Wiedererlangung des Bewusstseins und des Amulettes alles wieder in Ordnung. Ihm krochen die ersten Kälteschauer über den Rücken und seine Glieder fühlten sich an wie bei einer starken Grippe; schwer und schwach. Nun, immerhin beruhigte sich sein Atem langsam wieder und das Herz hörte auf, der Meinung zu sein, dass es einen kompletten Marathon bewältigen musste. Er beruhigte sich also nach und nach und hatte daher nun auch Zeit und Gelegenheit, den Rest der Situation zu erfassen. Sein Blick ging erst an der Schulter und den Haaren vorbei, die sich in seinem Gesichtsfeld befanden und fiel auf das Leuchten in seiner Hand.
Das Amulett.
Dann streifte er wieder die Haarmähne, und als auch der Geruch und die Stimme zu ihm vordrangen, war klar, dass es Nora war, die ihn im Klammergriff hielt.
Nora…
Ja, da war was. Sein Emotionsgedächtnis wusste das, bevor er sich aktiv daran erinnerte. Aber sobald sich beides in seinem Kopf zusammenfügte, kam mehr Spannung in seinen Oberkörper, er ließ das Amulett los und schob die Hand zwischen Nora und sich, um sie wegzudrücken. Mangels Platz landete die Handfläche dabei etwas unglücklich unterhalb ihrer Brust, er verschwendete allerdings auch keinen Gedanken daran. Die Geste wäre deutlich grober ausgefallen, hätte er gerade die Kraft dazu gehabt, aber die Absicht war wohl klar.
“Lass mich … los…“, brachte er etwas mühsam und mit belegter Stimme hervor. “Lass mich…“
Es tat ihr leid? Und damit war alles wieder gut?
Von wegen.



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27Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi März 16, 2022 4:13 pm

Nora

Nora

Ich hielt ihn einen ziemlich langen Moment in meinen Armen, da er zuerst gar nicht auf mich reagierte. Hierbei war ich wirklich sehr dankbar, dass Brianna nicht sogleich reinstürmte, sondern mir noch die Zeit mit ihm gab, die wir wohl noch benötigen würden um das Ganze hier auszudiskutieren. "Sofern ich hier lebend rauskomme."
Mir war durchaus bewusst, was ich angestellt hatte und ich fühlte mich elendig deswegen. So galt mein Fokus darauf, ihm zu erklären, was mein Hintergedanke war und dass ich es wirklich nicht böse gemeint hatte. Ob es half oder nicht - das war schlussendlich seine Sache. Ich habe Mist gebaut und mit den Konsequenzen musste ich leben. "Selbstbewusst sein, Nora!", versuchte ich mir einzureden, sodass ich die Tränen unterdrücken konnte.
Sein Griff an meinen Körper war unangenehm, da er mich - wie hätte man es auch anders von ihm erwartet in dieser Situation - wegdrückte. So löste ich mich sofort von ihm, insbesondere als ich seine schwache Stimme vernahm. Betrübt rutschte ich wieder zurück auf den Boden und sah unterwürfig zu ihm hoch aufs Bett. "Entschuldige... Ich dachte nur..." Was auch immer ich dachte - das wusste ich selber nicht in diesem Augenblick. Vermutlich dachte ich, ich könnte ihn wieder fröhlicher stimmen, könnte ihn mit einer Umarmung heilen und alles war wieder gut.
Dass dem nicht so war, war vorauszusehen.
"W-Wie .. geht es dir?", fragte ich besorgt, wandte meinen Blick jedoch von ihm ab. Es schmerzte sehr ihm direkt in die Augen zu sehen, da ich mich ziemlich schämte dafür, ihm so etwas angetan zu haben. "Möchtest du... was trinken?" Womöglich würde ich alles für ihn tun, wenn er es denn nur zuließe.

28Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi März 16, 2022 5:38 pm

Arrow

Arrow

Noras Version der Geschichte interessierte ihn nicht. Ohnehin hielt Arrow sie auf seinem aktuellen Wissensstand immer noch für eine dreiste Diebin. Und selbst, wenn sie irgendeine gute Erklärung für das hätte, was sie getan hatte, dafür, dass sie jetzt hier war und es bedeutete, dass Brianna sie entweder aufgestöbert oder kontaktiert hatte, es änderte nichts an der Tatsache, dass sie eine ziemlich miese Masche abgezogen und ihn betrogen hatte.
Und nichts daran, dass er sich beim Gedanken daran, wie dumm, wie dämlich er einfach gewesen war, vor Unbehagen innerlich wand.
Nun, nicht direkt jetzt, denn er war nach wie vor von der ganzen Situation überfordert und wusste noch nicht so recht, was los war, wo er war, was passiert war und überhaupt; er wusste auch nicht, wo ihm der Kopf stand, denn in dem drehte sich alles und sein Körper überlegte gerade, ob er einfach wieder abschalten sollte. Aber zumindest so weit denken, dass er Nora gerade ganz sicher nicht um sich haben wollte - das konnte er.
Ihre Fragen erinnerten seine Kehle daran, dass sie aktuell wirklich ziemlich trocken war und er tatsächlich Durst hatte. Aber das spielte gerade keine große Rolle.
"Verschwinde", sagte er, statt ihre Frage einfach zu beantworten, und hob nun auch den Blick in ihr Gesicht. Wut wäre sicherlich ausschließlich darin zu sehen gewesen, wenn Arrow besser beisammen gewesen wäre und sich darauf hätte konzentrieren können, nur das zu zeigen, was für Noras Augen bestimmt war. Aber der Ausdruck war von der Erschöpfung etwas verschleiert und man konnte noch mehr erkennen, nämlich so etwas wie Verbitterung oder Enttäuschung. Etwas, das er normalerweise nicht aus sich sprechen ließ, denn man konnte nur von Personen enttäuscht werden, von denen man etwas erwartete.
Und von Nora erwartete er nichts. Zumindest hatte er das angenommen.
Wenigstens sprach nicht aus seinem Blick, dass sie ihn auch verletzt hatte. Denn das war etwas, das er nicht einmal sich selbst gegenüber zugeben wollte.



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29Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr März 18, 2022 3:37 pm

Nora

Nora

Ich hatte für einen Augenblick tatsächlich Angst, er konnte meinen Herzschlag hören, so sehr pochte dieser lebensnotwendiger Apparat das Blut durch meine Adern. Doch als Arrow erneut das Wort erhob, war diese Befürchtung nun gänzlich weg. Plötzlich stoppte es mit der Pumperei und ließ mich ziemlich blass im Gesicht werden, als ich in seine enttäuschten Augen blickte. Ich erstarrte ebenso wie mein Herz und blickte ihn mit verblüfftem Blick an mit der Hoffnung, das war nur ein Scherz und er würde bald daraufhin loslachen. "Arrow und lachen, du bist ja lustig!", erinnerte ich mich daran, dass ich ihn noch nie hatte scherzen sehen. Auch wenn ich ihn kaum kannte, wurde mir schnell bewusst, dass es kein Witz war und er es ernst meinte.
Nach einigen Augenblicken spürte ich, wie mein Herz wieder seine Arbeit erledigte und es mir genau dort schmerzte, als zog sich der gesamte Muskel zusammen. Es fühlte sich an wie wenn man Eis auf die Brust legte und es immer schwerer wurde zu Atmen.
Doch meine Reaktion darauf war keine andere, als sich langsam zu erheben und meine Wasserflasche herauszuholen, welche ich einfach auf dem Nachttisch neben dem Bett hintsellte. Wortlos trat ich zur Tür und hielt ich erneut inne, wagte es jedoch nicht mich zu ihm umzudrehen. "Arrow...", versuchte ich erneut meine Stimme zu erheben, sie klang jedoch wirklich alles andere als selbstbewusst. "Ich wusste wirklich nicht, dass das passieren würde.", versuchte ich zu erklären, schielte dann jedoch nur zur Wasserflasche. "Das wusstest doch nicht mal du selbst, aber wie auch - das ist ja alles neu..." "...für uns", editierte ich gedanklich, wollte es jedoch nicht aussprechen. Darüber hatten wir gestern bereits unsere Wortspielereien ausgeschöpft, daher wollte ich das Gespräch dadurch nicht noch mehr aufheizen.
Schlussendlich fasste ich allen Mut zusammen und drehte mich zu ihm um. "Das Gute ist, es wird nie wieder vorkommen." Ja, auch in dieser Situation musste man optimistisch bleiben, auch wenn mir bewusst war unsere Freundschaft - oder was auch immer das gewesen mag - ruiniert zu haben. Seine Mimik veränderte sich kein bisschen, weswegen ein Zittern einsetzte, als habe man das Fenster schon stundenlang geöffnet. "H-hast du ... Hunger?", fragte ich zögerlich und wollte ihn einfach nicht alleine lassen. "Ich kann dir etwas bringen. Wir haben reichlich da." Man erkannte wohl anhand meiner Aussagen, dass ich recht wenig nachdachte. Schließlich wusste Arrow noch nicht einmal, wo er sich gerade befand und dass das das Haus meiner Eltern und mir war. Er wusste auch nicht, dass Brianna nicht weit weg von hier war und abrufbereit darauf wartete ihren Einsatz nicht zu verpassen. Ich ignorierte seine Aufforderung nicht, jedoch wollte ich sie nicht tätigen.

30Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr März 18, 2022 4:01 pm

Arrow

Arrow

Nora sagte das Offensichtliche. Das, was zu erwarten gewesen war. Das, von dem sie glaubte, dass es der Grund war, weshalb er eine Entschuldigung von ihrer Seite aus nicht einfach annehmen und damit die ganze Sache vergessen konnte. Er war nicht - nicht in erster Linie - wütend oder enttäuscht darüber, dass es ihm offenbar ziemlich mies gegangen war und Nora daran eine Verantwortung trug. Auch nicht darüber, dass er sich total ausgelaugt fühlte, als hätte er etwas mental besonders Anstrengendes und Anspruchsvolles hinter sich, das auch den Körper mit völliger Erschöpfung zurückließ. Nicht darüber, dass ihm gerade arschkalt und schwindelig war und das offenbar alles nicht passiert wäre, wenn Nora das Amulett nicht genommen hätte und damit abgehauen wäre.
Aber jetzt gerade hatte er nicht die Kraft dazu, ihr das zu erklären und ihr den für ihn einfach unermesslich großen Unterschied zu erläutern. Und selbst, wenn es anders gewesen wäre, war nicht sicher, ob er gleich dazu in der Lage gewesen wäre, ihr zu sagen, wie er sich fühlte. Eher nicht. Eher hätte er es auch gar nicht gewollt.
Es tat ihm nicht leid, zu sehen, dass seine Reaktion nicht das war, was sie sehen oder hören wollte. Auch nicht, dass es sie traf. Denn sie war selbst verantwortlich dafür. Sein Blick löste sich nur kurz von ihr, um zu verfolgen, wie sie ihre Wasserflasche hervorzog und sie neben dem Bett auf dem kleinen Nachttisch abstellte, wo ... auch ein kleines purpurnes Licht brannte. Dann sah er ihr dabei zu, wie sie sich zur Tür wandte. Sagen tat er nichts zu dem, was sie zuerst zu vermelden hatte. Er wartete einfach darauf, dass sie die Klappe hielt und ging, damit er sich nicht weiter mit ihr befassen musste und hoffentlich einfach schlafen konnte. Sie hätte ihm einen großen Gefallen getan, wenn sie wirklich einfach das gemacht hätte, was er von ihr verlangte.
Aber sie tat es nicht. Sie stand zögernd dort und hob schließlich doch wieder die Stimme. Er presste die Zähne aufeinander, als sie sich umdrehte und ernsthaft behauptete, dass etwas wie das, was geschehen war, nicht noch einmal passieren würde. Am liebsten hätte er ihr recht gegeben und es damit begründet, dass er verschwinden und sie ihn sowieso nie wieder sehen würde, doch auch dazu fehlte ihm gerade die Kraft. Man konnte an seinen Augen erkennen, dass er Mühe hatte, sich auf Nora oder das, was sie sagte, zu konzentrieren und sich eingehend mit der Situation zu befassen. Er stellte sich auch nicht die Frage, wo er war oder warum sie von "wir" redete und ihm großzügig Essen anbieten konnte.
"Lass mich ... einfach ... in Ruhe", sagte er nach einem Moment, in dem er sie nur so angesehen hatte. Er wollte sich gerade einfach nur hinlegen und sie nicht mehr sehen müssen.



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31Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr März 18, 2022 5:24 pm

Nora

Nora

Erneut eine Aufforderung das Zimmer zu verlassen. Erneut der unangenehme ziehende Schmerz in meiner Brust.
Ich seufzte laut und sah zu Boden. Doch schlussendlich gab ich ihm natürlich den gewünschten Freiraum und nahm den Türknauf in die Hand um das Blatt zu öffnen und hinauszutreten, ohne ein weiteres Wort von mir zu geben, ohne mich weiterhin erklären zu wollen, ohne die Situation zu beschwichtigen.
So nahm ich seine Aufforderung ernst und schloss die Türe wieder hinter mir. Womöglich war es keine so gute Idee gewesen, dass ich bei ihm war, wenn er aufwachte, auch wenn ich es mir so sehnlichst gewünscht hatte.
Ohne an meine Familie oder Brianna zu denken, trat ich aus dem Zimmer und plumpste wie ein schwerer Sack Reis auf dem Stuhl. Ich vergrub mein verzweifeltes Gesicht in meinen Handflächen um den innerlichen Schmerz auszuhalten und ein Weinen zu unterdrücken. Daher konnte man nur ein leises Schluchzen hören, welches mir schier unmöglich war runterzuschlucken.
"Das ist doch alles Scheiße!", fluchte ich wütend und verzweifelt. Ich klatschte die Handflächen auf meine Schenkel und vergriff mich verbittert an den Stoff, der mich umhüllte. Mit gesenktem Kopf versuchte ich mich zu beruhigen indem ich mehrmals tief ein und ausatmete.
Würde mich mein Vater so sehen, wäre er bestimmt verzweifelt und aufgewühlt, dass ich nicht Bescheid gegeben hatte, dass ich hier war. Womöglich war er auch noch wütend auf Arrow, mich in eine derartige Lage zu bringen. Da ich dies verhindern wollte, musste ich meine Emotionen besänftigen. "Oder ich hau ab.", überlegte mir und blickte auf. "Einfach wieder verschwinden und nie wieder zurückkommen." Erneut zog sich mein Herz zusammen, sodas ich die Zähne aufeinander biss. "Verdammt, was ist nur los mit dir!!" Mein Kopf senkte sich erneut und meine braunen, traurigen Augen fixierten den Boden vor mir. "Das ist doch nur ein beschissener Fremder, der dir das Leben schwer macht.", grübelte ich weiter und musste mir irgendwie Mut zureden. "Konzentriere dich auf dich selbst!" Doch das konnte ich nicht, so sehr ich es auch wollte.

32Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr März 18, 2022 10:52 pm

Arrow

Arrow

Glücklicherweise musste Arrow Nora nicht noch ein weiteres Mal dazu auffordern, das Zimmer zu verlassen. Sie kam der zugegebenermaßen nicht besonders freundlichen Bitte nun endlich nach und ging. Einen Moment lang saß er noch so angespannt dort und sah zur Tür, dann atmete er tief aus und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Der Luftwirbel um ihn her hatte sich in den letzten Sekunden ein wenig gelegt, aber er war immer noch genauso unruhig wie seine Emotionen auch.
Er rückte mühsam an das Kopfende des Bettes zurück und ließ den Hinterkopf an die Wand sinken. Erst wollte er die Decken wieder richtig zu den Schultern hinaufziehen, weil ihm gerade ziemlich kalt wurde, aber dann fiel sein Blick wieder auf das Amulett, das mittlerweile auf der obersten auf seinem Schoß lag und nur noch leise und sanft vor sich hin glomm. Am liebsten hätte er es gepackt und einfach in die andere Ecke des Raumes geschleudert, doch als er danach griff, hob er es nur näher zum Gesicht und betrachtete es für ein paar Sekunden ausdruckslos.
Dieses verfickte Scheißteil hatte bisher nichts als Ärger gebracht. Und es würde so schnell wohl auch nicht wieder damit aufhören. Er ließ die Hand neben sich zurück auf das Bett fallen und schloss die Augen wieder.
Schlafen. Schlafen klang wie die beste Lösung. Für eine Weile noch mal diesem ganzen Scheiß entkommen. Und dabei hoffentlich nicht noch einmal diesen seltsamen Traum mit den roten Blumen, der Stille und der Kälte träumen.
Brianna gab ihm und Nora noch ein paar Augenblicke, um sich zu sammeln, dann verkündete sie Jori, dass sie wieder hineingehen wollte, weil ihr kalt wurde. Sie wusste natürlich so halbwegs, was auf sie wartete. Vor allem wusste sie überhaupt schon mal, dass Nora aufgetaucht war, im Gegensatz zu ihrem Vater. Aber den konnte Brianna ja schlecht draußen stehen lassen oder Nora vorwarnen, sich lieber in ihrem Zimmer oder sonstwo zu verstecken, falls sie ihn gerade noch nicht sehen wollte oder sich ihm nicht so zeigen wollte.
Immerhin versuchte sie, Nora laut genug vorzuwarnen, dass sie wieder hereinkamen, aber leise genug, ihre Mutter nicht zu wecken. "Das hat doch gut getan, oder?", fragte sie Jori im Plauderton. Nur minimal war ihr anzuhören, dass sie nicht so locker war, wie sie sich gab. Sie wollte wissen, wie es Arrow ging. Und eigentlich wollte sie auch noch ein Wörtchen mit Nora reden, aber... Wahrscheinlich war es am besten, wenn alle erst einmal eine Nacht über diese ganze Sache schliefen. Allerdings hegte sie keinen Zweifel daran, dass das nicht nur ihr nicht leicht fallen würde.



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33Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka So März 20, 2022 9:00 pm

Nora

Nora

Da saß ich nun - total verzweifeld, wütend und frustriert, leider auch ebenso verletzt und wusste nicht, was ich mit mir anfangen soll.
"Verdammt.", fluchte ich leise murmelnd in meine Handflächen. Ich wollte es ihm wirklich nur recht machen, wollte nur, dass es ihm gut geht und wir möglichst schnell viele gute Informationen über das Amulett bekamen. Gute, vertrauenswürdige Informationen...
Ich war so auf mich selber fokusiert , dass ich Brianna's Vorwarnung erst nichts mitbekam. Oder wohl eher ignorierte ich ihre Aussage, als sie mit meinem Vater eintrat. Ich vernahm die Schritte, die näher kamen und ein abruptes Stoppen, als sie mich wohl vor der Zimmertür sitzen sahen. Erst jetzt richtete ich mein Gesicht nach oben und blickte in das überraschte Gesicht der Dame. Sie musste meinen Frust erkennen, doch wollte ich sie nicht im Glauben lassen, dass es Arrow nicht besser ging, weshalb ich sie mit zitternden Worten spoilerte: "Er ist wach."
Jori trat hervor und stürmte auf mich zu. "Elionora!", entkam es ihm überaus erleichtert und kniete sich vor mich auf den Boden. Indem er meine Knie berührte, hatte ich so langsam das Gefühl wieder zurück in die Realität zu kommen und blickte in die mir vertrauten braunen Augen. "Es tut mir leid.", entschuldigte ich mich ebenso bei ihm für diese beschissene Situation. Ich wollte sie niemals in etwas reinziehen, weshalb ich den Angreifern gegenüber oder in dessen Nähe nicht erwähnt hatte, woher ich kam. "Aber Arrow hab ich es erzählt.", dachte ich und erinnerte mich daran, wie wohl ich mich bei ihm gefühlt hatte, bevor ich das Amulett entwendet hatte.
Mit bebenden Lippen blickte ich tief in sein Gesicht, während er besorgt meine Hände in seine nahm. "Ich wollte nicht, dass..." "Du hättest wenigstens sagen können, dass du hier bist." Die nächste Person, die ich enttäuscht hatte... "So ein Mist!", fluchte ich innerlich und hätte schreien können. Waren denn nun alle Geister gegen mich?
Ich erwartete nicht, dass Brianna lange zögern würde sondern gleich zu Arrow reinstürmte und ihre Arme um seinen Liebsten legen musste. Meine Gefühle wuselten umher, sodass ich abrupt aufstand und die Hexe überaus wütend ansah, ehe ich mich in die Küche verabschiedete, ohne ein weiteres Wort von mir zu geben. Mein Vater seufzte und sah mir hinterher.
"Tut mir leid.", erklärte er und stand ebenso auf. "Manchmal ist sie sehr impulsiv."

34Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 21, 2022 8:26 am

Arrow

Arrow

Brianna verlangsamte ihre Schritte und blieb stehen, als Nora in ihr Blickfeld rückte. Dass sie nicht gut drauf war, war ihr sofort anzusehen, wie sie da auf dem Stuhl in sich zusammengesunken saß. Sorgen darum, dass die Sache mit dem Amulett bei Arrow nicht funktioniert hatte, machte sie sich keine, denn sie konnte spüren, dass er zu sich gekommen war. Noras Trübsal musste also eher damit zusammenhängen, dass das Gespräch zwischen ihm und ihr nicht gut gelaufen war. Das überraschte Brianna nicht wirklich. Leid tat es ihr dennoch. Sie machte Jori Platz, damit er seine Tochter begrüßen und sich von ihrem … nun ja, "Wohl"befinden überzeugen konnte.
Knapp nickte sie Nora zu, als diese gleich eingangs erwähnte, dass Arrow aufgewacht war, doch sie betrat das Gästezimmer nicht sofort, sondern wartete den Wortwechsel zwischen ihr und ihrem Vater ab. Allerdings hob sich ihre Augenbraue und der Ausdruck in ihren Augen verhärtete sich ein wenig, als sie so abrupt aufstand und sie wütend anfunkelte. Sie war sich keiner Schuld bewusst, immerhin hatte ihre Vermutung sich bestätigt und das Amulett war die Lösung gewesen. Warum Nora deshalb sauer auf sie sein musste, verstand sie nicht. Was an Gefühlen von ihr herüberschwappte, schien komplexer zu sein, deshalb war sie nicht sicher, was sie davon halten sollte.
"Schon in Ordnung. Ich schätze, das ist auch für sie eine Ausnahmesituation", tat sie Joris Entschuldigung ab, nachdem Nora in die Küche davongestapft war. Sie wandte sich wieder richtig an ihn und trat näher. "Ich werde nach Arrow sehen und danach mit ihr reden. Ich verstehe Euer Misstrauen, aber… Vielleicht solltet Ihr Euch nun hinlegen, statt weiter die Tür zu bewachen? Wir werden nicht weglaufen." Sie schenkte ihm ein leichtes Lächeln und verbeugte sich höflich vor ihm, machte ihm jedoch keine Vorschriften und bestand auch nicht darauf, dass er seine Position vor dem Zimmer aufgab. Vielleicht wollte er ja auch Freyja wecken und ihr die gute Nachricht überbringen, dass Nora wieder aufgetaucht war. Auch wenn sie sich vorstellen konnte, dass Nora lieber Ruhe haben wollte, statt umwuselt zu werden. Trotzdem, die beiden waren immer noch ihre Eltern und ein kurzes Hallo konnte sicher nicht schaden.
Sie wünschte Jori eine gute Nacht und betrat das Gästezimmer.
Es erleichterte sie und ein weiterer Teil ihrer innerlichen Anspannung fiel von ihr ab, als sie sah, dass Arrow aufrecht im Bett saß. Im Schein des violetten Lichtes sah er erschöpft aus. Kein Wunder, nachdem sein Körper den ganzen Tag so eiskalt gewesen war. Sie konnte sich vorstellen, dass die Berührung mit dem Amulett auch nicht ohne war. Ihr Blick huschte weiter zu dem Schmuckstück, das er in der rechten Hand hielt und dessen Leuchten sich mit dem Purpur ringsum vermischte.
"Hey…", sagte sie leise und setzte sich auf den Bettrand.. Sie lächelte erleichtert. "Keine Sorge, ich lasse dich sofort wieder in Ruhe. Wie geht’s dir?"
"Ziemlich scheiße…", erwiderte er nach einem kurzen Augenblick, was ihr unwillkürlich ein Schmunzeln entlockte. Seine Stimme klang rau.
Sie streckte die Hand aus und legte sie auf seine Stirn. Sie war immer noch eiskalt und sie nahm die Hand gleich zurück, als sie merkte, dass er den Kopf von der Berührung abwenden wollte. Außerdem fiel ihr auf, dass er zitterte. "Leg dich hin und schlaf, das wirst du brauchen. Oh, aber vorher…" Sie hatte die Wasserflasche entdeckt, die Nora dagelassen hatte, öffnete sie und reichte sie ihm. "Du bist sicher dehydriert. Trink das."
Arrow nahm die Flasche ohne Beschwerde entgegen, wenn auch nicht zielstrebig oder schnell.
Während er trank, betrachtete Brianna wieder das Amulett und grübelte kurz. Dann stand sie auf und holte die eine Haori von der Stuhllehne, damit Arrow sie anziehen konnte, wenn er wollte. Anschließend suchte sie am Fußende des Bettes nach dem Wärmekissen. Das zweite lag am Rand der Matratze und war dort vermutlich hingerutscht, als Arrow sich aufgesetzt hatte. Auch dieses nahm sie an sich.
“Wo sind wir…?“ Er räusperte sich leicht.
"In Lishu bei Noras Familie. Nette Leute, besonders die Mutter. Sei also freundlich zu ihnen. Und … gib Nora morgen bitte die Möglichkeit, sich zu erklären." Ohne Arrow weiter zu Wort kommen zu lassen, hob sie die beiden Kissen hoch. "Ich werde die noch mal warm machen, damit du nicht frierst. Könnte aber eine Weile dauern, also versuch schon mal, zu schlafen." Und damit verließ sie das Zimmer wieder.
Behutsam schloss sie die Tür hinter sich, um die nächtliche Ruhe auch weiterhin nicht zu stören. Es musste mittlerweile schon sehr spät sein, obwohl sie sich früh hingelegt hatte. Kurz lauschte sie, dann ging sie hinüber in die Küche, wo sie Nora vorfand. Sie blieb kurz im Durchgang stehen und legte die Hand an den Rahmen, ehe sie mit einem Seufzen ganz eintrat und sich zum Ofen wandte, um die Wärmekissen sich dort wieder aufheizen zu lassen.
"Was genau ist eigentlich dein Problem mit mir, Nora?", fragte sie sie und wandte sich anschließend wieder zu ihr um. Sie fasste sie mit ernstem Gesichtsausdruck ins Auge und verschränkte die Arme unter der Brust. Eine gesunde Portion Misstrauen war in Ordnung, damit konnte Brianna umgehen. Aber sie fand es sehr kurios, dass Nora sofort geglaubt hatte, sie hätte Arrow etwas angetan, als sie sie bei ihm entdeckt hatte. Und dass Nora sie eben so wütend angesehen hatte, obwohl sich bestätigt hatte, dass das Amulett des Rätsels Lösung gewesen war und Brianna sie nicht angelogen hatte. "… Geht es dir gut? Ist dir etwas passiert, während du unterwegs warst?", fügte sie nach einem Moment etwas leiser und auch sanfter hinzu.



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35Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 21, 2022 1:57 pm

Nora

Nora

Nach dem Gespräch vor der Haustüre hatte Jori ein besseres Gespür für Brianna bekommen. Sie war eine sehr nette Dame und vorallem fürsorglich. Ihre Ruhe war ansteckend, sodass er ihr nun mehr vertraute, als zu dem Zeitpunkt, indem er einschlief. Sie nahm mein Verhalten einfach hin und zerpflückte das unhöfliche Auftreten keineswegs. Mein Vater hielt noch einen Moment inne, als sie ihm vorschlug sich im Bett hinzulegen und seine Tochter sich selbst zu überlassen. Auch wenn ich seine einzige und herzallerliebste Nachfahrin war, verstand er, was Brianna damit ausdrücken wollte. Er sollte sich zurücknehmen, da hatte sie wohl recht. Jedoch zögerte mein Vater etwas, als sie ins Gästezimmer eintrat und blickte zur Küche. "Sie hat Recht.", überlegte er und schlüpfte leise und mit schwerem Herzen ins eigene Schlafzimmer.

In der Küche setzte ich mich an den Esstisch auf einen Stuhl und verharrte mit den Unterarmen auf dem Tisch. Schwer atmend versuchte ich mich zu fokussieren und meine Gedanken zu sortieren. Doch es fühlte sich an, als ob das schier ein Ding der Unmöglichkeit war. Ich schnaubte und vergrub erneut mein Gesicht in meinen Handflächen. Was ebenso mit einwirkte: die Müdigkeit. Es war bereits spät und wenn ich müde war, war ich oft beleidigt wie ein Kleinkind.
Ich hielt mich von beiden Seiten an der Schläfe, stützte meine Ellbogen ab und zielte meinen Blick auf die leere Tischplatte. "Ist er böse auf mich? Braucht er einfach nur ein wenig Erholung? Tut ihm wohl noch etwas weh? Hat er sich eigentlich verletzt? Warum will er nicht..." Ich schaffte es schlichtweg nicht mich auf eine Frage zu konzentrieren um meine Gedanken abzuarbeiten. Somit war es mir unmöglich nun ins Bett zu liegen und einfach einzuschlafen. Morgen werde ich bestimmt dicke, fette Augenringe haben. "Juhu." Erneut seufzte ich.
Mir war gar nicht aufgefallen, wie sich Brianna an den Türrahmen lehnte und somit wieder aus dem Gästezimmer kam. So zuckte ich ordentlich zusammen, als ich ihre Schritte unmittelbar im selben Raum vernahm und sie ihre Stimme erhob. Ich blickte sie von unten her mit großen, erschrockenen Augen an bei ihrer Fragestellung. "Sie hat bemerkt, dass ich ein ... Problem mit ihr hab?" Innerlich klatschte ich mir eine - natürlich hat sie! Das würde ja wohl ein Blinder erkennen. Beschämt von dieser Frage wandte ich wieder meinen Blick von ihr ab und starrte auf die braune Tischplatte. Dadurch konnte ich nur hören, wie sie etwas auf den Ofen legte, vermutlich ein Wärmekissen, das war am naheliegendsten.
Ihre nachkommende Fragen kamen ziemlich zügig aufeinander, auch wenn sie äußerst vorsichtig ausgesprochen wurde. Erneut stand ich abrupt auf und hielt mich mit der rechten Handfläche am Tisch fest. "Natürlich hab ich ein Problem mit dir!", entkam es mir explosiv und nicht auf ihre Frage antwortend, ehe ich die Zähne aufeinander presste und sie anstierte. Die Wut, die ich verspürte, war eigentlich nicht auf Brianna gerichtet. Doch sie war nun die Unglückliche, die den Vulkan beim Ausbruch beobachten konnte, weil sie in unmittelbarer Nähe war. Sie sollte sich wohl eher Schutz davor suchen, als noch weiter in den Kessel zu schielen. "Verdammt, das Problem ist... du... ", versuchte ich stockend und ballte meine linke Hand zu einer frustrieten Faust, ehe ich fortfuhr: "Ich kenn dich nicht! Ich vertrau dir nicht." "...ich mag dich nicht.", editierte ich noch in Gedanken. Warum ich sie nicht mochte? Womöglich, weil sie einen guten Draht zu Arrow zu haben schien und sich nicht die ganze Freundschaft verbaute, so wie ich es eben getan hatte. "Scheiße, Freundschaft?", fluchte ich innerlich, "Du kennst ihn ja nicht einmal!" Es war wohl naiv zu denken, dass ich eine Freundschaft zu Arrow aufgebaut hatte innerhalb eines Tages. Von daher konnte es mir auch piepegal sein, was er nun von mir dachte. "Und dennoch ist es mir nicht egal..."
Ich stierte auf den Boden und wich ihrem Blick aus. "Ich hab einen Fehler gemacht, das musst du mir nicht mehr reindrücken.", warnte ich sie vor und zitterte vor Erregung. Wenn ich nur verstehen würde, dass ich schlichtweg wütend auf mich selber war, würde mir das bestimmt schon helfen, die Situation etwas besser einzuschätzen und nicht mehr ganz so impulsiv zu sein.

36Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 21, 2022 2:47 pm

Arrow

Arrow

Als Nora plötzlich ausrief, dass sie natürlich ein Problem mit ihr hatte, wurde ihr Gesichtsausdruck diesmal nicht wieder hart oder angespannt. Es zeigten sich nur ein paar kleine Falten auf ihrer Stirn und unterstrich damit eher die leichte Sorge in ihrem Blick. Nora war offenbar unverletzt, und wenn sie sich aufregen konnte, hatte sie wohl unterwegs auch nichts Traumatisches erlebt. Nur, ob sie auch nicht angegriffen oder verfolgt worden war, diese Frage war damit noch nicht ausgeräumt, da nicht zu erwarten war, dass Nora dieser Tatsache Priorität vor ihrem ... Misstrauen? ihrer Wut? geben würde. Brianna beobachtete sie genau, wie sie aufgestanden war, sich nun am Tisch festhielt und bei ihrem unkoordinierten Ausbruch auch die Faust ballte.
Sie hatte zwar ein gutes Gespür für Emotionen und das körperliche oder seelische Befinden einer Person, doch es gab ihr keine Aufschlüsse darüber, gegen wen sich die Emotion richtete oder welches Problem genau vorlag. Und da sie sie eben so wütend angesehen und sie angefahren hatte, was sie mit Arrow gemacht hatte, war ihre logische Schlussfolgerung einfach nur, dass Nora ihr nicht vertraute und sie vielleicht auch nicht mochte, weil sie fremd war. Ihr war aber auch klar, dass es spät war, Nora vermutlich viele Stunden unterwegs gewesen und müde sein musste. Und dass sie sich nicht mit Arrow ausgesprochen hatte, sodass auch diese Faktoren im Augenblick noch in ihre Laune hineinspielten. Sie wollte sie nicht provozieren und sie wollte diesen Konflikt auch nicht mehr heute Nacht mit ihr ausfechten. Sie hatte sich mit ihrer Frage nur erhofft, ein wenig schlauer zu werden, bevor es wieder schlafen ging.
Sie tolerierte außerdem, dass Nora ihr nicht vertraute, auch wenn sie nicht wusste, was sie noch tun sollte, um ihr klarzumachen, dass sie nicht auf Takaris Seite stand, sondern die Amulette ausgetauscht hatte, um größeren Schaden zu verhindern. Dass sie das echte Arrow zurückgegeben hatte, weil es nun ihm gehörte, und dass sie sich mit ihm - und mit Nora - heute Morgen hatte treffen wollen, um zu erklären, was los war. Dass sie jetzt hier war, weil sie Arrow hatte helfen wollen. Es war in Ordnung; Nora musste sich nicht mit ihr abfinden und sie musste sie auch nicht mögen, wenn sie es nicht wollte. Es war nur schade.
Vielleicht wäre sie kurz auf das eingegangen, was Nora ihr entgegengeschleudert hatte, doch wegen dem, was sie zuletzt sagte, schluckte sie es herunter. Sie seufzte und ließ die Arme wieder sinken, sodass ihre Körperhaltung nicht mehr abwehrend oder provozierend wirken konnte. Langsam trat sie etwas näher und ließ den Blick durch die Küche wandern, damit Nora sich nicht so von ihr angeglotzt fühlte.
"Ich will dir nichts reindrücken oder dir sagen, was du falsch gemacht hast. Ich möchte es ... einfach nur verstehen, weil ich nicht hier bin, um mich böse anschauen zu lassen. Was vorgefallen ist, das ist etwas zwischen dir und Arrow. Ich weiß, dass du gute Absichten hattest, ich habe dein Tuch gefunden. Ich bin nur hier, weil es der einzige Ort war, wo er dich und das Amulett hätte finden können, und er es allein nicht hierher geschafft hätte." Sie seufzte erneut und wischte sich mit der Hand die Strähnen über den Kopf zurück, die vom Wind draußen noch weiter aus ihrem Zopf gezogen worden waren. "Ich werde morgen früh wieder abreisen. Allein."



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37Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 21, 2022 7:38 pm

Nora

Nora

Ich war gerade wirklich neben der Spur. Was war es, das mich so dermaßen aus der Bahn warf? Gerade wenn ich dachte mit beiden Beinen im Leben zu stehen, warf es mich wie ein wilder Hengst vom Buckel runter und zeigte mir, dass es doch nicht so einfach war, wie ich es mir vorstellte. Der Druck war hoch und ich war in diesem Augenblick wohl mein größter Gegner. Ich machte mir selber Vorwürfe über meine Aktion, hatte Angst um Arrow und vorallem was er über mich dachte. Warum es mir so wichtig war, wie ein Fremder über mich urteilte, war mir selber rätselhaft. Womöglich war mir einfach bewusst geworden, wie falsch ich mich verhalten habe, auch wenn es nicht beabsichtigt gewesen war.
Dass Brianna im ersten Moment nichts dazu sagte, tat gut. Es fühlte sich so an, als ob sie mich weder für meine Taten noch meine Aussagen negativ ansah. Vielmehr machte sie sich Sorgen, wie es weiter ging. Mein Empfinden ihr gegenüber relativierte sich und akzeptierte schlichtweg, dass sie hier war und sogar näher an mich heran trat. Wir sahen uns dennoch nicht in die Augen. Es war viel einfacher darüber zu reden, wenn man keinen direkten Augenkontakt hatte - zumindest für mich.
Ich hörte genau zu, als sie dann doch ihre Stimme erhob und mir die Situation schilderte. "Sie hat Recht.", überlegte ich und zog zischend die Luft zwischen den Zähnen ein, als habe sie mir ein Pflaster von der Haut gezupft. "Brianna..." Meine Stimme hatte sich beruhigt. Die Erschöpfung legte sich über mich nach diesem Ausbruch und ich erkannte, dass sie wirklich nichts Böses im Sinn hatte. "Es tut mir leid.", entschuldigte ich mich schlussendlich auch noch bei ihr, wagte es aber nicht hochzuschauen, sondern lehnte mich schwächelnd mit der Hüfte zurück zum Tisch um mich anzulehnen. "Ich wollte nicht, dass das passiert.", erklärte ich und konnte fühlen, wie es erneut zu sprudeln begann. "Ich wusste das nicht. Ich wollte nur... Arrow mochte doch... nur... wegen..." Erneut wurde ich lauter und erregter, stoppte mich jedoch abrupt und schlug die Handballen über meine Augen. Ich atmete tief durch. "Ich wollte ihm nicht weh tun.", schluchzte ich übermannt von der Müdigkeit und meinen Emotionen.
Ich atmete tief durch, ehe ich zu ihr hoch sah. Verunsichert und besorgt schaute ich schlussendlich in ihre grünen Augen. "Ich möchte dich nicht verjagen. Womöglich ist es für Arrow besser, wenn du bei ihm bleibst.""...und nicht ich."

38Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 21, 2022 8:11 pm

Arrow

Arrow

Briannas Blick war zurück zu Nora gewandert, während sie ihren eigenen Standpunkt erklärte, und nun blieb er auch bei ihr, weil sie aufmerksam ihre Reaktionen abwartete. Sie war froh, zu sehen, dass sie die richtigen Worte gefunden zu haben schien. Statt sich weiter aufzuregen oder wütend zu werden, holte Nora Luft und entschuldigte sich dann sogar. Etwas, das Brianna nun doch ein leichtes Lächeln aufs Gesicht zauberte.
"Ich weiß", sagte sie fast sanft, da die junge Frau betonte, dass sie es nicht gewollt hatte. Etwas, das sich für Brianna zwar erst endgültig bestätigt hatte, als sie das Tuch gefunden hatte, doch schon vorher hatte es irgendwie keinen richtigen Sinn ergeben, zu glauben, dass sie es aus böser Absicht getan hatte; zumindest, das Amulett zu klauen. Dann erschienen jedoch wieder ein paar Falten, jetzt zwischen ihren Augenbrauen, da Nora weitersprach und dabei wieder stockender und aufgeregter wurde.
"Was mochte er?", fragte sie, gab es gleichzeitig aber eigentlich schon auf, zu versuchen, ihr eine sinnvolle und ruhige Erklärung für das alles aus der Nase zu ziehen. Sie hätte es gerne verstanden, aber am Ende war es nicht wichtig. Nicht für sie. Wichtiger war, dass Arrow es verstand. Und im Augenblick war noch wichtiger, dass Nora sich beruhigte und sich vor allen Dingen nicht weiter Vorwürfe machte.
Als ein Schluchzen zu vernehmen war, trat sie endlich ganz zu ihr heran und legte ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter. Da sie ihre Augen mit den Handballen verdeckte, waren Tränen nicht zu sehen. Man musste dennoch kein Genie sein, um erkennen zu können, wie nah ihr das ganze ging und und dass sie unglücklich war. "Ich weiß", wiederholte sie leise und strich ihr einen Moment lang mit dem Daumen über die Schulter. Als sie weiterredete, zog sie die Hand langsam wieder zurück. Ihr Schmunzeln war dabei diesmal auch zu hören.
"Oh, Liebes, das glaube ich kaum", erwiderte sie und versuchte, dabei nicht belustigt zu klingen. "Er braucht keine alte Sensei, die sich um ihn kümmert, er ist erwachsen. Außerdem ist es deine Aufgabe, die Sache zwischen euch wieder geradezurücken, nicht meine." Sie machte eine kurze Pause. "Das heißt, wenn du das willst. Das tust du doch, oder nicht?" Ihr Kopf neigte sich ganz leicht zur Seite und ihr Blick wurde durchdringender. "Keine Angst, du verjagst mich nicht. Ich sollte meine Rückreise nur nicht länger als nötig hinauszögern." Sie zuckte leicht die Schultern. Arrow war ihr nicht egal, sonst wäre sie kaum hier mit ihm. Aber sie standen sich auch nicht nahe und es gab keinen Grund für sie, sich länger um ihn zu kümmern. Mal davon abgesehen, dass er das sicher auch nicht wollte.



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39Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 22, 2022 2:36 pm

Nora

Nora

Ich fühlte mich schon eher verstanden, auch wenn ich immer noch ein ungutes Gefühl bei Brianna hatte. War es richtig, mich ihr anzuvertrauen? Als ich meinen Wörterstrudel stoppte, bemerkte sie wohl, dass ich Schwierigkeiten hatte mich verständlich auszudrücken und fragte nochmals nach, was ich damit meinte, was Arrow mochte. Doch ich konnte ihr in der Hitze der Emotionen gar keine richtige Antwort darauf geben. Irgendwie überraschte mich ihre Reaktion dann doch, als sie mir näher trat und ihre Handfläche auf meine Schulter ablegte, wie eine schwere Last die mich zurück ins Hier und Jetzt drücken wollte. Die Berührung erinnerte mich daran, wo und mit wem ich gerade hier war, wodurch ich mich durch tiefes Durchatmen auch mehr beruhigen konnte.
Ich horchte auf, als sie erklärte, dass er sie wohl nicht brauchte. Etwas verwirrt blickte ich hoch in ihr Gesicht. “Wie meint sie das?“, grübelte ich in Gedanken weiter. Ohne sie hätte er es nicht hier her geschafft, meinte sie zuvor. Womöglich war er bestimmt froh, diese hübsche Frau bei sich zu haben und sie als seine Begleitung zu ernennen. Sie wusste viel mehr als ich und konnte ihm dadurch auch besser helfen – sofern Arrow sich helfen ließ.
Erneut seufzte ich, als sie den Ball wieder zu mir zurückschob und mich aufforderte, das alles wieder geradezurücken. Ich zögerte etwas, beantwortete schlussendlich aber doch ihre Frage. "Was ich möchte, ist wohl eher zweitrangig.", versuchte ich zu erklären und schweifte mit meinem Blick erneut von ihr ab. "Auch wenn ich es geraderücken möchte, befürchte ich, dass es mir nicht gelingt." Ich ermutigte mich dadurch bestimmt nicht besonders, aber es fühlte sich so an, als ob ich meinen Optimismus verloren hatte. Zwar kannte ich den Schwarzhaarigen noch nicht lange, aber ich meinte das schon einschätzen zu können, dass es sicher schwer war ihm meine Absichten dahinter zu erklären, wenn er mir gar nicht erst zuhören wollte. Und wenn er es hörte, war es ihm bestimmt einerlei. Dahingehend war ich wohl etwas zu aufoperungsvoll, sodass ich die Entscheidung ihm in die Hand drücken würde.
Abrupt blickte ich dann doch auf und hob die Augenbrauen in die Höhe. "Wohin führt dich dein Weg?", hinterfragte ich ihr Reiseziel und war gespannt, ob ich eine Antwort von ihr bekommen würde. "Und...", begann ich, als eine andere Frage mich noch quälte und ich sie einfach stellen musste, "Wie lange ist es denn her, dass du Arrow das letzte Mal gesehen hast?" Ich war womöglich etwas neugierig. Dieses Verhalten war sehr typisch für mich, was besänftigend sein sollte, dass ich mich wohl wieder gefangen hatte.

40Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 22, 2022 3:03 pm

Arrow

Arrow

Brianna hätte Nora erklärt, dass Arrow es ohne ihre Hilfe hierher zwar nicht geschafft hätte, aber nun war er ja wieder wach geworden und sie hatte ihm zu dem Amulett alle Informationen gegeben, die sie wusste. Mehr konnte sie nicht für ihn tun. Wieder auf die Beine kommen musste er allein, dafür brauchte er sie nicht. Da es nicht zum Thema wurde, wanderte ihr Blick von Nora weg wieder ein wenig durch die Küche und sie unterdrückte ein weiteres Seufzen. Diesmal, weil Noras Bemerkung ein wenig… Nun ja.
“Sei nicht so pessimistisch. Er ist gerade erst wach geworden und wahrscheinlich genauso müde wie du. Gib ihm wenigstens ein bisschen Zeit, damit er sich ausruhen kann. Und nachdenken.“ Vielleicht sah sie das ganze nun etwas zu leicht an, doch es wäre kaum sinnvoll, Nora jetzt gerade zu erklären, dass Arrow in dieser Hinsicht offenbar ein wenig kompliziert war und sie sich vielleicht darauf einstellen musste, ein wenig mehr Überzeugungsarbeit leisten zu müssen als nur eine Entschuldigung zu murmeln. Zumindest dann, wenn es ihr wichtig war. Wenn nicht, traf sie natürlich keine Verpflichtung dazu. “Und du denkst morgen vielleicht auch schon wieder ganz anders drüber, wenn du eine Runde geschlafen hast.“
Sie entfernte sich von Nora, um am Ofen die beiden Kissen umzudrehen und zu sehen, wie warm sie schon waren. Sie wusste nicht so genau, wo sie sich gleich hinlegen sollte. Die Nacht weiter neben Arrow zu verbringen, war keine echte Option für sie. Es sei denn, er bäte sie darum, doch das war ziemlich unwahrscheinlich.
“Nach Lago Jun und dann zurück nach Kjubika“, antwortete sie auf die Frage der anderen. Dass sie eine Karon war, lag ja längst auf der Hand, und selbst wenn nicht, hatte sie kein Problem damit, zuzugeben, dass sie dem gleichen Volk angehörte wie Takari. Sie war stolz auf ihre Herkunft und nur weil Takari ein Arsch war, waren ja nicht gleich alle anderen Karon auch welche. Bei Noras anderer Frage wandte sie sich wieder zu ihr um und lehnte sich mit verschränkten Armen an die Wand. Diese Geste zeugte nun aber von Entspannung; mit Abwehr oder Provokation hatte sie nichts zu tun. “Vor … ungefähr zwei Jahren, ein wenig mehr. Aber nur von Weitem. Ich habe ihn schon seit mehr als fünf Jahren nicht mehr gesprochen. Schon ein wenig kurios, ihn wiederzusehen, er war beim letzten Gespräch noch echt jung.“ Ihr Blick wurde etwas nachdenklich-abwesend und sie schürzte leicht die Lippen. Sie straffte sich nach einem Moment und sah wieder zu Nora.
“Du kennst ihn noch nicht lange, oder? Ich war mir erst nicht sicher, weil er dich gestern mitgenommen hat… Na ja, wie auch immer. Du solltest wohl schlafen gehen, du siehst müde aus.“



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41Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 22, 2022 3:30 pm

Nora

Nora

Wie eine gute Freundin ermutigte sie mich, optimistisch zu bleiben und erklärte den aktuellen Gemütsstand des Schwarzhaarigen. Sie hatte Recht. "Schon wieder." Ich verschränkte die Arme vor der Brust und drückte mir immer wieder meinen rechten Zeigefinger in meinen linken Oberarm, während ich zuhörte.
"Ist es eigentlich nicht langweilig, wenn man immer Recht hat?", meinte ich schlussendlich doch etwas schmunzelnd. "Freunde ich mich gerade mit Brianna an?", grübelte ich erneut und schloss für einen Moment die Augen. Ich war echt am Ende mit meinen Energiereserven.
Ich bündelte meine Neugier und fragte nicht nach, wie es auf Kjubika war. Es würde nur meine Reiselust entfachen und mir erneut merkwürdige Gefühle durch den Körper jagen. Davon hatte ich heute reichlich genug davon, daher war es wohl einfacher, wenn ich gar nicht wusste, wie toll die Welt außerhalb aussieht.
Ich beobachtete ihre Reaktion genau, als sie von Arrow sprach und kniff die Augen etwas zusammen. Die Frage schien sie gerade gedanklich abdriften zu lassen, wenn auch nur für einen kurzen Moment. Ich lachte verunsichert auf. "Eh ja. Wir... haben und wirklich gestern erst kennengelernt. Hehe.", versuchte ich verunsichert zu erklären. Auf ihre Aufforderung mich hinzulegen nickte ich. "Das bin ich auch.", stimmte ich zu und warf mich in eine aufrechte Position und lehnte mich nicht mehr an den Tisch. Ich war mir gar nicht sicher, ob Brianna denn einen Schlafplatz hatte. Aufgrund ihrer Reaktion wirkte es eher, als würde sie hier in der Küche verweilen wollen. "Schläfst du... also... möchtest du... ich meine... Wirst du bei Arrow schlafen?", fragte ich und blickte etwas peinlich berührt zur Seite. "A-also das.. kannst du gerne tun... nur... falls... also wenn du das nicht magst... erm..." Ich holte tief Luft, ehe ich sie ansah und versuchte, sie freundlich anzulächeln. "Also du kannst gerne mein Zimmer nehmen, das ist kein Problem.", bat ich ihr an - sozusagen als Schlichtigungsversuch. Es war für mich kein Problem, mein Zimmer herzugeben. Besonders, wenn es für mich einen Grund gab, mich bei jemandem dadurch zu entschuldigen. Ich würde hier in der Küche gut verweilen können. An Schlaf war ohnehin nicht zu denken, auch wenn mein Körper dannach schrie. Mit diesem Kopf werde ich kein Auge zudrücken können.
Doch die Entscheidung lag bei Brianna. Würde sie das Angebot nicht annehmen, müsste ich wohl schwer beleidigt in mein eigenes Zimmer verduften. Ansonsten könnte ich es mir hier beim Ofen noch etwas gemütlich machen.

42Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 22, 2022 4:01 pm

Arrow

Arrow

Man hätte Noras Frage als sarkastisch betrachten können - wenn sie nicht geschmunzelt und gar nicht danach geklungen hätte. Das brachte auch Brianna noch einmal zu einem Schmunzeln, das sich kurz sogar bis zu einem leichten Grinsen ausweitete. "Eigentlich nicht", erwiderte sie und zuckte lässig die Schultern, ich habe gern recht." Nun, wer hatte das nicht? Außer vielleicht, wenn es um schlechte Nachrichten ging.
Nora wirkte wegen ihrer Frage nach dem Kennenlernen etwas unsicher. Brianna dachte sich nichts weiter dabei. Es blieb nur so, dass es sie ein wenig wunderte und sie, wie sie gesagt hatte, anderes erwartet hatte. Sie schob nachdenklich eine Hand auf das eine der beiden Wärmekissen. Hier in der Küche war es sowieso schon heimelig und warm, die Wärme an den Fingern tat aber trotzdem gut. Nora war vernünftig und gab zu, müde zu sein; sie hätte ihr wohl was erzählt, wenn sie nun behauptet hätte, dass das nicht stimmte. Sie gehörte dringend in ein Bett und bis zum nächsten Morgen mindestens um zehn oder elf ausgeknipst. Aufmerksamer wurde Brianna dann wieder, weil sie stockend anfing, sich nach ihrem Schlafplatz zu erkundigen. Bestätigung dafür, dass die Nawakas ein Gästezimmer hatten und nicht mehr. Ansonsten hätte Nora kaum ihr Bett angeboten. Nachdem sie gefragt hatte, ob sie bei Arrow bleiben wollte.
Sie lachte leicht und konnte nicht anders, als die Arme ein wenig aufzuziehen: "Wieso fragst du? Willst du gerne bei Arrow schlafen?", fragte sie amüsiert und schaute sie belustigt an, winkte dann aber ab und lächelte nur noch verhalten. "Ist schon okay. Du brauchst ein Bett dringender als ich. Ich finde schon eine Möglichkeit, mich auszuruhen. Ich bring ihm nur noch die hier und dann mach ich es mir irgendwo gemütlich." Sie hielt die Wärmekissen hoch, die ihrer Meinung nach nun warm genug waren.



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43Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 22, 2022 4:37 pm

Nora

Nora

Brianna ging auf meinen Scherz ein, sodass wir uns tatsächlich gegenseitig ein Lächeln schenkten. Ein wohliges Gefühl tat sich in mir auf, wodurch ich neuen Mut schöpfen konnte. Wie auch immer sie mit Takari verknüpft war, es war merkwürdig. Sie war so eine waise, hübsche Frau - warum gab sie sich mit solch einem Mann ab?
Es war merkwürdig auszusprechen, dass ich Arrow erst seit dem vergangenen Tage her kannte. Es kam mir schon viel länger her und es war mir unheimlich wichtig, was er von mir dachte. Daher war es für mich eine etwas verrückte Situation, während anderen egal war, was im Kopf von fremden Personen vor sich ging. Doch Brianna ging nicht mehr darauf ein, was mich ebenso davon ablenkte.
Bis sie davon sprach, dass auch ich bei ihm schlafen könne. Mein Gesicht verfärbte sich spürbar in ein leuchtendes Erdbeerrot. In dem Moment, als sie ihren belustigten Blick in mein Gesicht warf, drehte ich mich abrupt von ihr weg und zeigte ihr nur mehr meinen Rücken. "Was? Ich ? Was? Wieso?", stockte ich und schnaufte tief durch, als sie die Situation beschlichtigte und sich einen Scherz daraus machte, mich in Verlegenheit zu bringen. "Nun gib ich ihr ganz bestimmt nicht mehr mein Bett!" Ich klatschte meine Handflächen auf meine Wangen und atmete durch den Mund durch. Dass sich meine Röte nicht so schnell lichtete, war mir bewusst. Und dennoch drehte ich mich schlussendlich zu ihr um und blickte sie mit großen Rehaugen an, als sie meinte, ich solle mein Bett selber nutzen.
"Aber für's Protokoll: Ich hab es dir angeboten.", erwähnte ich nur und wartete auffordernd auf sie, als sie die Wärmekissen in die Hand nahm. So konnten wir gemeinsam die Küche verlassen und vor das Gästezimmer treten. "Brianna, würdest du..." Ich blieb stehen und blickte hoch in ihr Gesicht. Meine Hautfarbe hatte sich noch nicht gänzlich normalisiert. "...würdest du vielleicht ein gutes Wort für mich einlegen?" Erneut blickte ich etwas abschweifend zu den Wärmekissen in ihren Händen. "Ich wollte ihm nur einen Gefallen tun, das ist leider in die Hose gegangen.", erklärte ich erneut, als war es mir verdammt wichtig, dass sie es auch ja wirklich verstanden hatte, wie ich die Aktion gemeint hatte. Etwas nervös drückte ich mir mit meiner rechten Hand die Linke.
"Bitte."
Ich wartete recht ungeduldig eine Antwort von ihr ab. "Warum war es mir nun plötzlich so wichtig, was SIE über mich denkt?" Im Anschluss verabschiedete ich mich mit einem knappen "Danke und gute Nacht." um mich zügig in mein Zimmer zu verschanzen, nachdem sie ins Gästezimmer eintrat und ich noch versuchte einen Blick auf Arrow zu erhaschen.

44Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 22, 2022 5:02 pm

Arrow

Arrow

Es war ja fast schon zu einfach, Nora zu ärgern. Sie reagierte geradezu bilderbuchmäßig, wie sie sich von ihr wegdrehte und nachfragte, warum sie diejenige sein sollte, die bei Arrow schlief. In erster Linie war es ein Scherz, um die Situation aufzulockern und sie auf andere Gedanken zu bringen. Dann wiederum war die Richtung, die sie dabei eingeschlagen hatte, vielleicht ein bisschen gemein. Nicht gemein genug, dass sie nicht noch eins obendrauf setzte. "Wieso nicht? Ist er dir nicht süß genug?" Nun lachte sie aber doch und entschuldigte sich anschließend mit einem kleinen Glucksen. Nora hatte sich zwar mit den Händen auf die Wangen geklopft, aber daher kam die Röte sicher nicht.
"Du hast es mir angeboten", bestätigte sie nickend. Notfalls würde sie das am nächsten Morgen auch Freyja und Jori gegenüber tun, falls sie der Meinung waren, mit ihrer Tochter schimpfen zu müssen, weil sie nicht gastfreundlich genug gewesen war. Brianna konnte sich jedoch gut vorstellen, dass sie Verständnis dafür hatten, dass Nora das Bett dringender brauchte.
Sie war froh, dass ihre Laune sich ein wenig aufgehellt zu haben schien, und hoffte, dass es Nora dabei helfen würde, schneller und besser zur Ruhe zu finden. Es half niemandem, wenn sie sich weiter Vorwürfe machte oder traurig war, am wenigsten ihr selbst. Und wenn Arrow ihr ihre Fehler nicht verzeihen wollte, wäre es vermutlich wirklich besser, ihn einfach in den Wind zu schießen. Ganz objektiv gesehen. Nun, ganz so einfach war es sicher nicht. Brianna konnte auch seinen Standpunkt gut nachvollziehen. Sie legte sich die beiden Kissen über den Arm und ging mit Nora zum Flur. Als sie sie beim Gästezimmer noch einmal ansprach, blieb sie stehen und wandte sich richtig zu ihr. Leichte Überraschung zeigte sich auf ihrem Gesicht, die sich aber kurz darauf wieder in ein Lächeln verwandelte. Scheinbar hatte Nora es geschafft, langsam ihre ... Abneigung oder was immer es gewesen war gegen sie abzulegen, wenn sie nun sogar so etwas fragen konnte.
Sie nickte. "Natürlich", versprach sie. Das hatte sie sowieso schon so halb vorgehabt. Jetzt nahm sie sich fest vor, es in das Gespräch einzubauen, das sie am Morgen noch mit Arrow führen musste, bevor sie aufbrach. "Ich werde sehen, was ich tun kann." Sie winkte bei Noras Dank nur ab und wünschte ihr danach ebenfalls noch eine gute Nacht, ehe sie die Tür leise öffnete und in das Gästezimmer schlüpfte, um Arrow nicht zu wecken, falls er bereits eingeschlafen war.
Tatsächlich hatte er sich in der Zwischenzeit wieder hingelegt und hatte der Tür den Rücken zugedreht bzw. sich so hingelegt, dass man ihm nicht einfach ins Gesicht sehen konnte. Möglicherweise war das Absicht, sie war nicht sicher. Die Haori lag nicht mehr auf dem Bett, was ihr verriet, dass er sie angezogen haben musste. Eine der Decken hatte er zurückgeschlagen, unter den anderen lag er drunter.
Er rührte sich nicht, als sie näher trat, man konnte jedoch erahnen, dass er sich unter den Decken zusammengekauert hatte. Seine Wange war immer noch ganz blass, er schien zu frieren. Behutsam, um ihn nicht wieder aufzuwecken, hob sie die Schichten über ihm an der einen Seite etwas an und schob das eine Wärmekissen zu seiner Brust, das andere zu den Unterschenkeln. Er holte dabei einmal tiefer Luft und atmete dann lange aus, öffnete die Augen aber nicht. Das Amulett war nirgends zu sehen. Vielleicht hielt er es in der Hand oder hatte es sich umgehängt.
Brianna blieb noch ein paar Minuten lang am Bettrand sitzen, ihn mal beobachtend, mal nachdenklich, bevor sie sich wieder erhob und die Wasserflasche an sich nahm. Sie holte etwas neues zu trinken für ihn, verließ das Gästezimmer dann aber mit der einen Decke, die er ohnehin nicht benutzte, endgültig und kehrte in die Küche zurück, um es sich dort ein wenig gemütlich zu machen. Auch, wenn sie selbst müde war und sich gerne einfach in ein Bett gelegt hatte, beschwerte sie sich nicht. Sie kam gut ohne viel Schlaf zurecht. Sie nahm sich vor, aufzustehen und nach den Pferden zu sehen, sobald sie hörte, wie einer der Nawakas wach wurde - aber das würde sie wohl nicht schaffen. Dafür war sie dann doch zu müde und nickte irgendwann am Tisch ein.



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45Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 22, 2022 8:01 pm

Nora

Nora

“Nicht süß genug???“
War das ihr ernst? Ich blickte sie recht verdattert an und ging nicht weiter darauf ein – was hätte ich auch sagen sollen? Wollte sie mir ernsthaft vor dem zu Bett Gehen noch einen weiteren Gedankenfurz in den Kopf pflanzen? “Wie freundlich!“ Wenigstens entschuldigte sie sich daraufhin, wenn auch recht amüsiert.
Vor dem Gästezimmer wirkte sie sehr überrascht, als ich sie darauf ansprach doch bitte ein gutes Wort für mich einzulegen, als würde sie so etwas niemals tun. Mein Herz stockte einen Moment und fuhr mit dessen Arbeit erst wieder fort, als sie ein Lächeln aufsetzte und verständnisvoll nickte. Auch wenn ich versuchte bei ihrem Eintreten ins Gästezimmer etwas zu sehen, erkannte ich nicht wirklich viel. Als die Tür sich vor mir schloss, seufzte ich laut und ließ den Kopf hängen.
Es war Zeit ins Bett zu gehen.

Und das tat ich dann auch. So öffnete ich die nächste Tür um einzutreten, schloss sie jedoch nicht gänzlich. Ich wollte mitbekommen, wenn Brianna sich auf den Weg machte oder Arrow ebenso aufstand, weshalb die Türe einen guten Spalt offen blieb. Nachdem ich meine Kleidung auszog um es etwas bequemer zu gestalten, schlüpfte ich mit einem langen Nachthemd unter die Decke und legte meinen Hinterkopf auf dem Kissen ab. Mit dem Blick an die Decke zwang ich mich zu schlafen. Doch wie zu erwarten, gelang es mir nicht.
Die Gedanken kreisten und wuselten wie aufgescheuchte Vögel umher. Ging es Arrow nun wirklich gut, war die Gefahr vorüber? Musste er nun wirklich das Amulett dauerhaft bei sich behalten, damit so etwas nicht nochmals passiert? Wusste er das bereits? Wie reagiert er diesbezüglich? Was dachte er über mich? War er sauer auf mich? Wird er mich verstehen, wenn ich mich morgen erklären kann? Ist er nicht süß genug – „Eh. Was?!“, entkam es mir abrupt und ich setzte mich automatisiert auf und blickte zur Tür. “Verdammt.“ Brianna brachte mich echt durcheinander. Ich hielt für eine lange Zeit inne und wackelte lediglich mit meinen Füßen unter der Decke. “Wie kommt sie darauf, dass er nicht süß genug für mich ist?“ War er es denn etwa nicht?
„Stopp.“, sagte ich zu mir selber ehe ich mich wieder zurück warf. Das konnte eine laaaaange Nacht werden.

Schlussendlich schaffte ich es, ein wenig zu dösen und nickte immer wieder ein. Doch noch bevor die ersten Sonnenstrahlen durch die Bäume fielen, konnte ich kein Auge mehr zu machen, als wollte mir mein Körper sagen, dass er nun genug ausgeruht hatte. Doch fit fühlte ich mich keineswegs. Dennoch stand ich nach einigen Momenten auf und rieb mir mit den Handflächen über die Augen. Ich zog mich wieder an, jedoch mit einfacher legerer Kleidung, kämmte mir die Haare, ehe ich sie mir zu einer lockeren Frisur flechtete und stand auf. Ich horchte aufmerksam nach Geräuschen oder ähnlichem, doch kein Ton kam bei mir an. Vorsichtig blieb ich vor der Tür des Gästezimmers stehen und lauschte, ehe ich die Küche besuchte.

46Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 22, 2022 8:56 pm

Arrow

Arrow

Ein kleiner, hartnäckiger Teil von ihm hatte sich eigentlich vorgenommen, nicht sofort wieder einzuschlafen, nachdem er Noras Wasserflasche geleert, die Haori angezogen und sich wieder hingelegt hatte, obwohl Körper und Kopf quasi lautstark nach Erholung geschrien hatten. Aber anders als in der Nacht zuvor, als der hartnäckige Teil des Verstandes, der alles hin und her wälzte, verstehen wollte und keine Ruhe fand, ihn wachgehalten hatte, während Nora einfach mit dem Wort "Mochi" auf der Zunge weggepennt war, war die Erschöpfung diesmal so groß, dass sie ihm sofort die Lichter ausknipste. Quasi sobald seine Wange das Kissen berührte. Nicht mal die Kälte, die ihm immer noch in den Gliedern steckte, hielt ihn davon ab.
Einerseits war das natürlich gut, denn sowohl geistig als auch körperlich war er mit der Magie des Amulettes aktuell so überfordert, dass er die Ruhe und den Schlaf dringend brauchte. Andererseits fuhren die Körperfunktionen beim Schlafen herunter, sodass er nicht gleichzeitig dazu in der Lage war, sich wieder aufzuwärmen. Der Zitterreflex blieb einfach aus.
Er setzte dann irgendwann in den frühen Morgenstunden ein, als die Wärmekissen abgekühlt waren und sein Körper langsam wieder ein wenig Kraft getankt hatte, um sich den restlichen Baustellen zu widmen. Er wurde in dieser Zeit bis zum Sonnenaufgang und auch danach immer wieder wach, um sich enger zusammenzukauern oder weil er zitterte. Wie es war zu frieren wusste Arrow durchaus, aber es war ungewohnt und irgendwie anstrengend. Vor allen Dingen hatte er noch nie eine so tiefsitzende Kälte verspürt. Sie fühlte sich auch nicht so an als sei sie nur körperlich.
Irgendwann, als schon Sonnenlicht von draußen hereindrang, quälte er sich hoch und stellte fest, dass allein das schon viel zu anstrengend war. Er griff nach der Wasserflasche, um den wiedereinsetzenden Durst zu stillen. Leider war das Wasser kalt. Außerdem fühlten seine Glieder sich immer noch schwer an und er bekam langsam Hunger. Wenn es so blieb, konnte er es vergessen, überhaupt das Haus zu verlassen... Schöne Scheiße. Er saß eine Weile lang so da und wirkte gedankenversunken, obwohl sein Kopf aktuell noch so langsam arbeitete, dass er gar keine richtigen Überlegungen anstellte und nur abwesend mit der linken Hand das Amulett umgriffen hielt, das er sich um den Hals gehängt hatte.
Irgendwann danach legte er sich wieder hin und verfluchte die Situation innerlich dafür, dass er wohl auf Hilfe angewiesen war. Nicht, dass er vor hatte, auf sich aufmerksam zu machen oder so etwas. Während er wartete, dass sich irgendetwas tat, konnte er die Zeit genauso gut dazu nutzen, weiter auszuruhen.

Brianna schreckte hoch, als Nora die Küche betrat und ihre Schritte sie weckten. Sie hatte die Unterarme auf den Tisch gelegt und den Kopf darauf gebettet. Im ersten Moment wirkte sie ein wenig verwirrt, als sie Nora entdeckte und ihr Blick dann durch die Küche huschte, doch schon nach ein paar Momenten wirkte sie wacher und orientierter.
"Oh, hey... Guten Morgen... Bist du die erste?", fragte sie und runzelte die Stirn. Nora war die Letzte, die ins Bett gegangen war, und diejenige, die den längsten Tag hinter sich gehabt hatte. Dass sie nun trotzdem schon in der Küche stand, hieß wohl, dass sie nicht mehr schlafen konnte?
Irgendwie verständlich. Trotzdem nicht unbedingt gut für sie.
Brianna fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und machte sich daran, ihren Zopf zu lösen, weil sich mittlerweile so viele Strähnen herausgelöst hatten, dass er sowieso keinen Sinn mehr machte. Sie fuhr sich mit den Fingern durch die Strähnen.



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47Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi März 23, 2022 1:52 pm

Nora

Nora

Tatsächlich hatte es sich Brianna in der Küche gemütlich gemacht, indem sie am Tisch die Arme auflegte um ihren Kopf darauf abzulegen. Das musste jetzt am nächsten Morgen bestimmt unangenehm sein. Doch ich erinnerte mich an das Protokoll - sie hätte auch mein Bett nehmen können.
Auf ihre Frage hin nickte ich nur etwas müde. So wie es ausschah, war ich die Erste, die wach war.
"Ich wollte nach Arrow sehen und etwas zu Essen vorbereiten.", erklärte ich, während ich immer noch an der Tür stand und sie beobachtete, wie sie ihre Haare öffnete. "Stört es dich, wenn ich hier bin?", fragte sie und erhoffte sich, dass sie nicht noch länger schlafen wollte.
Ich trat weiter in die Küche ein und stellte mich vor ein Regal um nach mehreren Sachen zu Essen zu suchen. Unter anderem fand ich noch ein Laib Brot in einer großen braunen Keramikdose, welches ich herausnahm und auf die Arbeitsfläche legte, sodass ich es mit einem Messer und einem Holzbrett darunter in Scheiben schneiden konnte. "Möchtest du einen Tee?", fragte ich nach ohne aufzusehen und stellte bereits eine Schüssel Wasser auf. Man musste jedoch noch den Herd einheizen, weswegen ich die kleine Stahltür öffnete und zum noch warmen Ofen ging. Aus diesem konnte ich mit einer kleinen Schaufel etwas Glut entnehmen, die noch übrig war und zum Küchenofen überliefern, wenn auch äußerst vorsichtig. Wenn mich jetzt niemand erschrecken wollte, klappte das auch im Normalfall. Nachdem ich noch etwas Holz reingeworfen hatte, konnte man erneut erkennen, wie zügig das Feuer entfachte, obwohl es nur wenig Glut in den Öfen parat war.
"Weißt du, wie es ihm geht?", fragte ich neugierig, jedoch recht nebensächlich neben meiner Tätigkeit nach. Womöglich war es unhöflich, wenn ich mich zuerst nach ihm erkundigte, bevor ich nach Brianna's Befinden fragte. Doch man setzte ungewollt Prioritäten und oft geschah das Reden etwas Unterbewusst ohne Hintergedanken.
"Wir haben wirklich tolle Kräuter hier, ich setzte einen Tee auf um mit viel Energie in den Tag zu starten.", erklärte ich meine gesetzte Aufgabe und begann damit getrocknete Kräuter zu sammeln und hineinzuwerfen. Während ich darauf wartete, dass das Wasser zu kochen begann, stellte ich das geschnittene Brot mit Butter auf den Tisch vor unserem Gast hin. "Wir haben auch Eier, wenn du möchtest.", fragte ich nach, ohne eine Frage zu stellen. Ob Arrow gerne Eier aß und es ihm gut tun würde?

48Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi März 23, 2022 2:22 pm

Arrow

Arrow

“Uh… Nein, alles gut“, antwortete Brianna bei Noras Frage. Sie musste sich noch mal einen Moment lang sortieren und unterstützte dies, indem sie auch ihre Haare notdürftig mit den Fingern durchkämmte und etwas aufschüttelte, damit sie nicht wie, na ja, frisch aufgewacht aussah. [color:685a=006600]“Gute Idee“, fügte sie hinzu, was sich sowohl auf das nach Arrow Sehen als auch auf das Frühstück bezog. Wegen des Tees nickte sie. Der half hoffentlich beim Wachwerden.
Sie beobachtete Nora ein paar Sekunden lang in ihrem Tun und gähnte hinter vorgehaltenem Handrücken, patschte sich dann mit den Fingern leicht auf die Wangen, um richtig wachzuwerden, und stand auf. Ihr Blick wanderte weiter zum Küchenfenster und sie trat näher, damit sie besser nach draußen sehen konnte. Die Sonne war noch nicht ganz so hoch am Himmel, aber es versprach ein freundlicher Tag zu werden. Zumindest nach Schnee und Wind sah es nicht aus. Gute Reisebedingungen.
“Ich hab noch nicht nach ihm gesehen“, meinte sie, nahm sich aber einen Moment Zeit, ob sie irgendetwas aus Richtung Gästezimmer hörte oder spürte. “Er war in der Nacht schon am Schlafen, als ich ihm die Wärmedinger gebracht habe. Er muss sehr erschöpft sein. Essen tut ihm sicher gut.“
Nora hatte sich in der Zwischenzeit um den Ofen gekümmert, der dem Kochen diente, und einen Brotlaib angeschnitten. Sie kam zurück zu ihrem Stuhl und ließ sich wieder darauf nieder. “Willst du … dass ich vorher zu ihm gehe oder willst du es direkt selbst versuchen?“, fragte sie, da sie sich ja noch an Noras Bitte erinnerte, sie sollte ein gutes Wort für sie einlegen. “Das klingt gut. Mir wär was Anregendes ganz lieb. Hast du was mit Ingwer oder Minze da?“ Die Auswahl an Kräutern in dieser Küche war ein Traum für sie. Ihre Vorräte gingen langsam zur Neige und sie war am Überlegen, in diesem Frühsommer auf das Angebot des Heilers aus Nom zurückzukommen und sich dort noch einmal zu bedienen.
Sie war so frei, sich direkt an dem Brot zu bedienen, das Nora auf den Tisch stellte. Sie merkte nämlich gerade, wie der Hunger kam. “Mh, ja gerne“, nuschelte sie zwischen ihrem Bissen hervor, als die junge Frau Eier vorschlug. Und schon wieder stellte sie fest, dass eine entspannte Nora, die nicht misstrauisch oder feindselig ihr gegenüber eingestellt war, wesentlich angenehmer war. Besonders am frühen Morgen.



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49Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi März 23, 2022 3:18 pm

Nora

Nora

Ich gab ihr natürlich Zeit sich zu ordnen und aufzuwachen, so setzte ich mich an die Arbeit, während Brianna sich um ihre Haare kümmerte. Während ich das Frühstück vorbereitete, beobachtete ich die Frau nur im Augenwinkel, wie sie vor das Fenster trat und hinausschaute. Doch als sie von Arrow sprach, blickte ich aufmerksam hoch in ihr Gesicht.
Ich nickte auf ihre Nachfrage auf Minze und Ingwer. Natürlich hatten wir das hier, schließlich war das beinahe die Basis für jeden guten, gesunden Tee. Die Minze für den frischen Geschmack, Kopfschmerzen oder als wohltuender Balsam für die Lunge. Ingwer für das Stärken des Immunsystems war besonders zu kalten Jahreszeiten eine Knolle, die wir immer im Haus hatten. Aber auch zu warmen Zeiten half es besonders bei Verletzungen zur Schmerzlinderung, auch wenn ich den scharfen Geschmack nicht so besonders mochte.
So entnahm ich aus einem Korb eine dicke Ingwerknolle und schnitt diese in kleinen Scheiben, um sie ins Wasser zu geben.
Als ich das Brot mit dem Butter auf den Tisch stellte, schnappte sich die Grünäugige prompt ein Stück. Sie hatte wohl keine Scheu einfach zuzugreifen, was mich etwas schmunzeln ließ an dem frühen Morgen.
"Folgender Vorschlag", kündigte ich an und begab mich wieder zum Herd um eine Pfanne hervorzugraben. "Du schaust nach Arrow und ich hole noch frische Eier." Ohne meine Mimik zu verziehen blickte ich zu ihr rüber um eine Reaktion abzuwarten. Bei dem Gedanken mich vor den Schwarzhaarigen zu stellen fiel es mir das Atmen schwerer, weshalb ich mich von ihr abwandte um einmal tief durchzuatmen. Ich legte einen Deckel auf den Topf des Wassers, nachdem es langsam begann sich zu erwärmen und gesellte mich wieder zu Brianna an den Tisch. Hunger hatte ich nun wirklich keinen, aber es war eine Kleinigkeit für mich, den anwesenden Gästen und meinen Eltern wenigstens etwas Gutes für den Morgen vorzubereiten. Sie mussten sich viele Sorgen gemacht haben, als die Beiden hier plötzlich auftauchten. Da fiel mir auf, dass ich noch gar nicht wusste, wie weit sie über die Situation Bescheid wussten. Etwas besorgt blickte ich zu Brianna, ohne mich hinzusetzen, sondern mit den Händen auf der Rückenlehne eines Stuhles. "Was hast du eigentlich meinen Eltern erzählt?", versuchte ich herauszufinden.

50Das Zuhause von Familie Nawaka - Seite 2 Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi März 23, 2022 5:02 pm

Arrow

Arrow

Während Brianna noch einen Happen von der Brotscheibe abbiss, kehrte Nora zum Herd zurück und widmete sich der Beantwortung ihrer Frage bezüglich Arrow. Sie hätte ihr zwar weder zu dem einen, noch dem anderen geraten oder versucht, ihr etwas aus dem Kopf zu schlagen, aber auf jeden Fall fand sie diese Version die bessere. Wenn Nora es erst versuchte und das in die Hose ging, musste Brianna am Ende eh vermitteln und Nora dann wieder von vorn anfangen. So sparten sie sich quasi einen Arbeitsschritt.
"Ja, das ist am besten so, denke ich", bestätigte sie nickend, diesmal erst, nachdem sie den Bissen heruntergeschluckt hatte. Sie freute sich auf den Tee mit Ingwer, den die junge Frau soeben frisch in den Topf geschnitten hatte. Sie mochte die warme Schärfe von Ingwer gerne und jetzt am frühen Morgen tat er sicher gut - auch wenn man ihn gut auch vor dem Schlafen trinken konnte. Er wärmte dann gut durch. Vielleicht war eine große Tasse davon auch für Arrow gut. Sie hatte nichts mehr von ihrer Feuerminze, die sie ihm geben konnte, um ihn aufzuwärmen. Falls er noch fror.
Brianna fühlte sich nicht von Noras Vorschlag gehetzt, zumal diese dann auch noch vom Herd zum Tisch zurückkehrte. Statt sich jedoch zu setzen und erst mal selbst eine Schnitte zu essen, bevor sie sich daran machte, Eier zu holen, stellte sie sich nur hinter den einen Stuhl. Sie kaute ein wenig langsamer und beobachtete sie. Ihre Frage war berechtigt; sie hatte ehrlich gesagt gerade schon ganz vergessen, dass sie Nora noch ein wenig auf den neuesten Stand bringen musste, bevor sie sich aus dem Staub machen konnte.
"Ich musste an der Wahrheit bleiben, damit sie Arrow vielleicht hätten helfen können und weil so ziemlich alles irgendwie an den Haaren herbeigezogen geklungen hätte. Er ist unverletzt und war eiskalt und bewusstlos. Ich ... habe ihnen gesagt, dass du einen Gegenstand mitgenommen hast, der mit Arrows Magie verbunden ist und den er deshalb unbedingt zurück braucht. Mehr nicht... Deine Mutter hat mich gefragt, ob ... du in Gefahr bist..." Sie schob die angebissene Scheibe etwas auf dem Teller herum. "Ich habe sie natürlich beruhigt und gesagt, dass ich das nicht denke, aber du solltest auf jeden Fall in nächster Zeit vorsichtig sein." Sie atmete lange aus und drückte dabei ein wenig die Lippen aufeinander, ehe sie die Scheibe wieder zur Hand nahm. "Deine Mutter war ein bisschen entspannter, als sie bemerkt hat, dass Arrows Schulter noch nach deinem Öl riecht." Sie schmunzelte, weil es auch jetzt noch irgendwie ein wenig fragwürdig klang und die Erinnerung daran, wie Freyja an Arrows Schulter gerochen hatte, jetzt, wo er aufgewacht war, schon ein bisschen lustig war. Bei ihrer Frage war das Schmunzeln aber wieder verschwunden: "War er verletzt? Die Schulter sah heile aus."



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