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Grüne Oase

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51Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mi Mai 10, 2023 8:43 am

Arrow

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"Bei manchen", wiederholte er und betonte es leicht, um zu verdeutlichen, dass es keine Fähigkeit war, die jeder Manoah konnte, genauso wenig wie jeder Irada sein persönliches Lüftchen mit sich herumtrug. Das war es ja, worauf er hinausgewollt hatte. Er meinte es nicht sehr ernst, weshalb er auch nicht weiter darauf beharrte und stattdessen lieber Nora dabei beobachtete, wie sie bei der "Berührung" an ihrer Wange die Augenlider senkte. Sie signalisierte damit, dass es angenehm war. Natürlich war es eine aktive Geste seiner Seite, die er selten zeigte. Gleichzeitig blieb sie passiv, denn er berührte sie nicht mit der Hand und hatte auch kein Empfinden über das, was der Wind berührte. Das funktionierte nur in eine Richtung. Sein Lächeln wurde schwächer und wärmer dabei, ehe er schließlich den Blick wieder abwandte.
Während es im Anschluss wieder um Nora ging, hielt er den Teebecher in der Hand und sah dem feinen Wasserdampf dabei zu, wie er in die kühle Luft aufstieg, dabei hin und wieder zu ihr sehend, da er ihr zuhörte. "Wie spürst du Leben?", fragte er weiter, da er nicht gleich verstand, wie sie das meinte oder eben tat. Er hatte sich bereits einmal die Frage gestellt, ob sie auch einen Herzschlag erspüren könnte, nur weil sie nah genug dran war, ohne das Lebewesen oder vielmehr ihn zu berühren, wie man es eigentlich musste. Doch er ging davon aus, dass sie immer noch mit den Händen nachspüren musste, indem sie beispielsweise den Boden oder eben einen Baum berührte.
Ihm fiel auf, wie schnell sie das Gesicht nach vorn richtete und seine Frage verneinte. Ebenso der veränderte Tonfall. Normalerweise eine Reaktion, die ihm deutlich genug sagte, dass er nicht weiter nachfragen, sondern das Nein als solches akzeptieren sollte. Er bohrte nicht in Wunden herum, wenn er nicht musste, erst recht dann nicht, wenn man es ihm auch noch sagte. Schließlich wollte er es von anderen Leuten auch nicht und er respektierte Grenzen in der Regel, ohne sie zu hinterfragen. Bei Nora war es etwas anders, insbesondere dann, wenn sie dabei unglücklich wirkte. Und es sie offensichtlich aufwühlte, wenn man bedachte, wie sie das arme halbe Mochi in ihrer Hand zerdrückte, sodass die Erdbeerfüllung herausquoll und es ihre Finger verklebte.
Arrow blieb mehrere Sekunden lang still, betrachtete sie und ihre Hand dabei jedoch, ehe er sich einen Moment lang von ihr abwandte und ein Taschentuch hervorkramte. Er hielt es ihr hin, damit sie das Mochi aufessen und sich die Finger abwischen konnte, drückte es ihr aber nicht in die Hand. "Willst du darüber reden?", fragte er sie und blickte dabei nun seinerseits zu der Familie hinüber, die sich gerade im Aufbruch befand.



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52Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mi Mai 10, 2023 1:59 pm

Nora

Nora

Ich zuckte zustimmend mit den Schultern, als Arrow erneut erwähnte, dass es wohl nur manche gab, die diese Fähigkeiten mit sich trugen, stets von Pflanzen umgeben zu sein. Für mich war es etwas Neues, meine Fähigkeit zu erklären. Er war neugierig und wollte verstehen, wie ich diese nutzen konnte. "Naja, das ist nicht so leicht zu erklären...", gab ich zu, wollte es aber dennoch versuchen. Überlegend tippte ich mir auf das Kinn und versuchte gedanklich zu reproduzieren, wie es sich anfühlte. "Mmmh... Ich kann Herzschläge erkennen und dadurch genau festlegen, um was für eine Gestalt es sich handelt." Doch, ich glaube das ist mir Recht gut gelungen. Da mir selber aber auffiel, wie ungenau und schwammig das wirken konnte, wollte ich es noch genauer erläutern. "Mh, das funktioniert in Kombination mit Erde oder Pflanzen, die dieses Gefühl unterstützen." Das bedeutete, dass ich im Bett liegend nicht spüren konnte, wie der Herzschlag des Iradas sich erhöhte oder senkte. Auf der Wiese liegend war das schon etwas anders.
Womöglich hatte ich zu harsch reagiert bei seiner Nachfrage, ob ich sonst noch Fähigkeiten hatten. Das lag daran, dass ich es lange nicht mehr besprochen hatte und es beinahe um Vergessenheit geriet, obwohl ich noch nicht akzeptiert hatte, dass dem so war. Es wurde ruhig und meine Finger entspannten sich wieder, als ich realisierte, wie angespannt ich gerade war. Offensichtlich, dass Arrow verstand, dass mehr dahinter steckte als ein einfaches Nein.
Ich blickte erst zu ihm auf, als ich im Augenwinkel erkannte, dass er mir ein Taschentuch reichte. "Oh. Danke", entgegnete ich ohne ein Lächeln aufzuziehen und nahm das Tuch in die freie Hand. Ich stopfte das zerquetschte Mochi in den Mund und schleckte kurzum die Reste von meinen Fingerkuppen, ehe ich am Taschentuch die Finger abputzte.
Arrow verhielt sich sehr respektvoll und fragte nach, ob ich denn darüber reden wollte, ganz ohne mir zu intensiv ins Gesicht zu blicken. Dahingehend tat ich es ihm gleich und beobachtete die Familie, während ich mir überlegte, ob ich denn darüber reden wollte. "Nein, möchte ich nicht", war sogleich die Antwort aus Angst, er würde verstehen, weswegen ich nachgehen wollte, wie die Amulette funktionieren, und mir etwas, worüber wir noch gar nicht gesprochen hatten, ausreden wollte.
Ich seufzte. "Nein, möchte ich nicht", erklärte ich ruhig und gelassen mit einer gewissen Melancholie in der Stimme. Mein Blick senkte sich auf den direkten Boden vor mir. "Aber vielleicht tut es auch gut", wollte ich mich selber motivieren und ihm die Möglichkeit geben, mich besser kennenzulernen. Er hatte ebenfalls über nicht einfache Dinge gesprochen und das schätzte ich sehr an ihm. Nach mehrmaligem Blinzeln und einem tiefen Durchatmen erzählte ich ihm davon mit einem überaus ruhigen und frohlosen Ton. "Ich konnte schon früh wie meine Mutter und mein Vater Pflanzen wachsen lassen. Eine sehr geschätzte Fähigkeit in Lishu... Sehr praktisch und ich konnte es ordentlich ausbauen und so gut wie alles wachsen lassen." Auch Vahn kannte mich noch mit diesen Fähigkeiten. Mit ihm hatte ich ebenso noch nicht darüber geredet, dass ich diese Fähigkeit nicht mehr hatte. "Ich verlor diese Fähigkeit zur Gänze in kurzer Zeit und kann es bis heute nicht mehr abrufen", erläuterte immer noch den Boden fixierend um mich darauf zu fokussieren die Tränen zu unterdrücken, wenn ich davon sprach. "Selbst die Heilerhexe im Dorf hatte keinen blassen Schimmer, woher das kommt. Sie meinte, ich würde es nie wieder zurück bekommen." Sie hatte mit unterschiedlichen Gegenständen hantiert, die ihr verrieten, dass ich aufpassen musste, nicht auch noch das Aufspüren zu verlieren. Diesen Fakt jedoch konnte ich nicht aussprechen, da ich mich innerlich sehr dagegen wehrte. Ich wollte es nicht wahrhaben, dass es noch schlimmer werden konnte.
Ich setzte ein geschauspielertes Lächeln auf und blickte langsam zu Arrow. "Was für schwere Themen für ein Picknick, nicht?", versuchte ich verunsichert umzulenken und blickte auf den Dampf des Tees, der nach oben stieg. Während Arrow mit dem Amulett immer stärker wurde, lief ich Gefahr meine magischen Manoah Fähigkeiten vollends zu verlieren. Wenn es die Möglichkeit gab etwas daran zu ändern, war ich Feuer und Flamme dafür es durchzuziehen.

53Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mi Mai 10, 2023 2:47 pm

Arrow

Arrow

"Wirklich? Praktisch…", sagte er, und die Anerkennung in seiner Stimme war auch nicht gespielt – mal davon abgesehen, dass er sich diese Mühe überhaupt nicht geben würde. Es funktionierte also ungefähr so, wie er sich gedacht hatte. Und sie erwähnte sogar den Herzschlag dabei. Gut, dass sie nicht wie ein Vampir aus zehn Metern Entfernung einfach nur zuhören musste, um es rauszufinden. Also, gut im Bezug zu… Nun. Egal. Er dachte noch einen Moment lang darüber nach und bemerkte deshalb nicht wirklich, das er eine relativ knappe Reaktion gezeigt hatte. Und eine ausführlichere würde natürlich auch erst einmal nicht erfolgen, weil seine Nachfrage entsprechend bei Nora für eine negative gesorgt hatte.
Ungewöhnlich genug für ihn, trotz ihrer Abwehrhaltung nachzufragen, drängte er sie anschließend nicht zu einer Erklärung, sondern gab ihr nur das Taschentuch. Sein Blick folgte der Familie, als der Vater die Decke zusammengelegt und sich über den Arm gehängt hatte, die sie dabeigehabt hatten. Sie setzten ihre Runde weiter fort. Nora aß den Rest ihres Mochi und leckte sich die Finger ab, was er sehr wohl wahrnahm und vielleicht auch aus diesem Grund nicht gleich wieder zu ihr sah. Aber eher aus dem, um ihr ihren Freiraum zu lassen.
Es wäre in Ordnung für ihn gewesen, wäre sie bei ihrem Nein geblieben. Er hätte nicht gebohrt und auch nicht gefragt, ob es eine schmerzhafte oder belastende Sache war. Sie überraschte ihn also ein wenig, als sie fortfuhr und meinte, dass es vielleicht gut wäre, trotzdem darüber zu sprechen.
Etwas zögernd nickte er langsam und setzte sich wieder etwas auf. Auch sein Blick hing wieder an ihr, um zu zeigen, dass er ihr zuhörte und seine Frage nicht nebensächlich oder gar ohne Ernst gestellt hatte. Schon als sie anfing, war klar, dass es wirklich um eine schmerzhafte Erfahrung ging. Es war ihr anzuhören und man konnte es auch sehen, obwohl sie gleichzeitig bemüht darum war, ruhig zu bleiben. Ob es besser gewesen wäre, sie nicht zu fragen?
Nein. Nein, wohl nicht.
Sein Blick senkte sich erneut und er atmete langsam und tief ein, als sie erklärte, dass die Heilerin ihr verkündet hatte, sie würde diese Fähigkeit, die sie einmal gehabt hatte, nicht mehr zurückbekommen. Er war nie in ihrer Position gewesen, das nicht, doch er war anders als Bändiger nicht einfach magisch begabt und konnte deshalb ein Element beeinflussen – er war ein Teil davon. Zumindest ein Teil von ihm war ein Teil davon, weshalb es schlimmste Konsequenzen gehabt hätte, wäre Nora mit dem Amulett nicht wieder zu ihm zurückgekehrt. Er konnte ohne nicht existieren.
Sie schon.
Doch genau aus diesem Grund konnte er ihrer Geschichte besser nachfühlen. Er hatte diese Erfahrung selbst schon gemacht. Zum Glück nur kurz. Durch die körperlichen Einschränkungen, die Kälte und die Bewusstlosigkeit aber sehr viel intensiver. Es war eine schreckliche Vorstellung für ihn, diesen Teil von sich selbst für immer zu verlieren, und das nicht, weil es auf kurz oder lang sicher seinen Tod bedeuten würde.
Er blieb still und sah erst auf, als Nora das Thema schloss, indem sie bemerkte, dass sie beim Picknick wohl keine ungezwungene Unterhaltung führten. Sein Blick richtete sich in ihre Augen. Er lächelte nicht und ließ sich von ihrer Frage auch nicht ablenken. "Du musst mich nicht anlächeln und es abtun", sagte er. Er stellte den Tee weg. "Es ist ziemlich scheiße." Und mehr kam vorerst nicht von ihm. Er sah sie nur an, denn es gab keine Worte, die er dafür übriggehabt hätte, um sie aufzumuntern. Er war eh nicht gut darin, doch wenn er in ihrer Position gewesen wäre, hätte ein "das wird schon" oder "Kopf hoch" oder die Bemerkung, dass sie scheinbar gut damit umgehen konnte und es ihr ja gut ging, absolut nicht geholfen. Er wollte sie auch nicht sofort mit weiteren Fragen löchern.



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54Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mi Mai 10, 2023 6:45 pm

Nora

Nora

Er reagierte sehr aufgeschlossen zu meiner Erklärung, wie meine Fähigkeiten funktionierten. Durch die viele Aufregung in letzter Zeit war es mir wichtig zu erwähnen, dass ich es nur in Kombination mit der Natur erspüren konnte. Also nicht, wenn ich ihn an der Hand hatte oder wir gemeinsam im selben Bett lagen. Wobei in solchen Momenten mein eigenes Herz zu intensiv schlug, sodass ich seines ohnehin nicht spüren konnte.
Es war ganz in Ordnung, dass er nur kurz nachfragte, ob ich denn nicht darüber reden wollte. Denn so gab er mir die Möglichkeit zu reflektieren und mir die Wahl zu lassen, wie intensiv er mich kennenlernen durfte. Ich wollte, dass sich unsere Beziehung verbesserte, weswegen ich offen erklärte, dass ich zwar nicht wollte, es mir womöglich jedoch gut tat und ich deswegen offen darüber sprach. Ich wollte ihm auch nichts verschweigen oder ihn im Dunkeln tappen lassen, nachdem er mir so viel von sich erzählt hatte. Darum brabbelte ich darauf los und sprach detailreich über mein Erlebnis.
Ich spürte, wie aufmerksam der Windgeist war, als ich sprach und versuchte zu verstehen, was in mir vor sich ging. Die Ruhe tat gut, sodass ich mich zusammenreißen konnte und keine Träne hervorquoll. Ich atmete tief durch und blickte erst im Anschluss mit einem aufgesetzten Lächeln zu Arrow. Das hatte ich mir so angelernt auch bei blöden Themen ein Lächeln aufzuziehen um mitzuteilen, dass es sicher nicht so schlimm war. Auch wenn es sich so anfühlte...
Auf seine Aufforderung hin lockerte sich tatsächlich meine Muskulatur im Gesicht und es war ersichtlich, dass mir das Thema schwer im Magen lag. Er versuchte mich nicht aufzuheitern und vorzugaukeln, dass es halb so schlimm war. Denn es war schlimm und es fühlte sich genau so an. Er schien einfach zu verstehen, dass das einfach nur bescheuert war und ich nichts dafür oder dagegen tun konnte. Meine Unterlippe bebte bei seiner Reaktion und mein Herz begann das Tempo wieder aufzunehmen vor Aufregung. Ich rutschte kurzum ein Stückchen näher, als er den Teebecher hinstellte und wandte meinen Oberkörper zu ihm. Kurzum legte ich meine Arme um seinen Hals um den Oberkörper ein wenig zu mir zu ziehen, ehe ich mein trauriges Gesicht in seiner Schulter vergrub. Erneut nahm ich mir einfach das, was ich von ihm benötigte: eine Umarmung, bei der ich mein Gesicht verstecken konnte und die Tränen rausdrückte, die raus wollten. Während ich aufgrund fehlender Fähigkeiten heulen könnte, blieb Arrow sehr stark, als es um seine enttäuschenden Eltern ging. Wie erbärmlich. Doch ich war generell wohl näher am Wasser gebaut als der Schwarz-Rothaarige. "Es ist ziemlich scheiße", fluchte ich ebenfalls nuschelnd und fühlte mich von ihm sehr verstanden.
Ich schluchzte jedoch nicht, sondern sog den Duft ein, der mich sogleich beruhigte, aber auch aufwühlen konnte. Aktuell jedoch brachte es Ruhe in mir, wenn auch die Wangen sich aufgrund der körperlichen Nähe in ein sachtes Rot verfärbten. Das konnte er ja nicht sehen.

55Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mi Mai 10, 2023 8:06 pm

Arrow

Arrow

Natürlich war es scheiße. Sie fühlte es und er wusste das. Trotzdem war er bei Weitem nicht der einzige, dem man beigebracht hatte, schlechte Emotionen, die einen vereinnahmten, wie Traurigkeit, Verzweiflung, Angst oder auch Wut nicht sofort nach außen hin zu zeigen. Bei ihm war es der Fall, um Schwäche und Angreifbarkeit zu verbergen und sich nicht verletzlich zu machen.
Bei Nora geschah es möglicherweise aus einem ähnlichen Grund. Jedoch hatte er eher die Vermutung, dass sie anderen keine Sorgen bereiten wollte. Und vielleicht wollte sie eigentlich auch nicht zugeben, dass das, was sie ihm gerade erzählt hatte, sich schlimmer für sie anfühlte als sie preisgeben wollte. Was auch immer es war, dass ihr Lächeln nicht echt war und sie mit sich kämpfte, war gut zu sehen, und er legte im Moment wirklich keinen Wert darauf, dass sie so tat, als wäre alles okay oder als würde es schon gehen. Nicht bei Nora.
Trotzdem hatte er auch nicht damit gerechnet, dass seine Worte gleich ausreichten, um nicht nur das Lächeln zu entfernen, sondern auch die räumliche Distanz zwischen ihnen. Wenn sie ihn umarmte, dann war das immer noch keine selbstverständliche Geste für ihn, es überforderte ihn. Allerdings war der Grund, weshalb die Muskulatur seines Oberkörpers einen kurzen Moment lang fest und seine Haltung dadurch steif wurde, keine Abwehrreaktion. Es war nur Überraschung darüber, dass die Situation sich so schnell veränderte und sie ihm einfach die Arme um den Hals legte, nachdem sie sich doch gerade eben eigentlich nur unterhalten hatten.
Er blinzelte und sah schräg an ihrem Hinterkopf vorbei weg von ihr, weil... Es einfach nicht in Ordnung war, dass sein Herz sofort aufgeregt schlug, die Berührung sehr viel Wärme, Flirren und Kribbeln in seinem Körper auslöste und es sich so schön anfühlte, wenn sie doch gerade seine Nähe suchte, weil sie traurig war. Es sollte sich nicht gut anfühlen, dass es ihr nicht gut ging. Also, natürlich freute er sich auch nicht darüber, es war ... einfach diese körperliche Reaktion darauf. Er konnte es jedoch nicht ändern. Er hatte keine Kontrolle über diese Gefühle, weshalb er auch einen Augenblick lang brauchte, um damit klarzukommen und sich daran zu erinnern, dass es auch nicht besser war, wenn er nur angespannt dasaß und gar nichts tat.
Die Spannung in seinen Schultern ließ als erstes nach, als er sich seinerseits mit dem Oberkörper mehr zu ihr drehte und die Arme um ihre Taille schlang. Er zog sie etwas enger zu sich, auch wenn im Endeffekt ihrer beider Beine durchaus ein wenig im Weg waren.
"Sag ich doch", gab er leise zurück und strich ihr mit der einen Hand langsam etwas über den Rücken. Er war nicht gut im Trösten, aber gewisse Grundlagen gingen schon. Er war sich auch nicht ganz sicher, ob sie weinte, da sie nicht schluchzte, ihr Körper auch nicht bebte und er ihr Gesicht nicht sehen konnte, welches sie an seiner Schulter verbarg. Sie sprach auch nicht und forderte nichts, also blieb auch er weiter still und hielt sie nur locker fest.



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56Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Do Mai 11, 2023 1:49 pm

Nora

Nora

Bei ihm musste ich die Emotionen nicht verstecken, die man ja nicht sehen wollte. Das wurde mir ziemlich schnell bewusst, da er der erste war, der dies so ausgesprochen hatte. Und genau das wollte ich dann auch austesten, ob es ihm wirklich egal war, wenn ich mich nicht zu einem Lächeln zwang, sondern meinen Gefühlen freien Lauf ließ. Er akzeptierte es und nahm mich wahr. Das hatte Arrow erneut sehr gut bewiesen. Genau darum fühlte ich mich so wohl bei ihm und mochte seine Gegenwart.
Und bei den Umarmungen wurde er auch immer besser. Zwar wirkte er erst etwas angespannt, was sich aber schnell legte, als er seine Arme um mich legte und die Umarmung zuließ, indem er sich auch ein wenig zu mir drehte. Das machte die Situation schon angenehmer und leichter, mein Gesicht vor ihm zu verstecken. Sofort spürte ich die Wärme, die sich auf meinen Körper übertrug und mir Ruhe schenkte. Ich atmete tief den Duft des Iradas ein und realisierte gar nicht, dass ich hier gerade einen Windgeist umarmte. Plötzlich spürte ich, wie sich seine Hand auf meinem Rücken verirrte und sachte darüber strich. Es beruhigte mich sehr und die Gedanken schweiften vom aktuellen Thema ab.
Ich hielt noch einige Augenblicke inne und genoss die Stille, die sich uns umgab. Ebenso lud ich meinen emotionalen Akku mit diesen Berührungen auf, wenn auch es egoistisch sein mag, wenn ich genau wusste, dass es für den Schwarzhaarigen 'ungewohnt' war. Ich unterdrückte die Lust mit den Fingerspitzen gedankenverloren mit seinem Haaransatz zu spielen oder mich Schutz suchend auf seinen Schoß zu setzen. Zu viel des Guten - ich hatte die Augen geschlossen und atmete tief durch. Und dennoch verirrten sich meine Finger an seinem Haaransatz. Alsbald ich das realisierte, löste ich mich ein wenig von ihm und legte meine Handflächen auf seinen Schultern ab.
Ich unterdrückte auch, dass ich mich dafür entschuldigen wollte. Stattdessen kam ich mit einem "Danke" an, um ihm die Wertschätzung zu geben, diese Umarmung zuzulassen. Ich hielt die Nähe und blickte ihm ins Gesicht. "Du meintest doch, es gibt in Anan eine große Bibliothek, oder?", fragte ich nach und würde ihm am liebsten über die Brust und Arme streichen. Doch mein Blick fuhr verräterisch über seine Haori, während ich die Hände herunternahm - zurück an meinen Körper - und legte sie auf den Schenkel ab. Was mein Körper gerade wollte, war alles andere als Zurückhaltung. Doch auch mit einem intensiven Blick in seine braunen Augen wollte ich nichts überstürzen um es im Nachhinein nicht zu bereuen.
"Vielleicht gibt es auch dazu etwas herauszufinden", schloss ich mit dem Nebengedanken ab. Konnte ja sein, oder?

57Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Do Mai 11, 2023 2:36 pm

Arrow

Arrow

Nachdem sie seine Worte wiederholt und er ihr noch einmal zugestimmt hatte, wurde es einen Moment lang ruhig zwischen ihnen. Was nach außen hin so wirkte, war nach innen hin keineswegs der Fall, denn auch wenn er sich ermahnte und sich gedanklich daran festhielt, dass sie gerade seine Nähe suchte, weil es ihr nicht gut ging, ließen die gefühlsmäßig genau ins Gegenteil schlagenden Auswirkungen der Berührung nicht nach. Sein Herzschlag hatte sich schon wieder beschleunigt und auch verstärkt und das blieb auch nach ein paar Sekunden gemeinsam mit dem recht intensiven Gefühl in der Brust- und Magengegend so. Wie gut, dass sie gerade eben noch erklärt hatte, dass sie einen Herzschlag über die Erde oder die Pflanzen wahrnahm und nicht anders.
Wobei sie gerade vielleicht sogar nah genug dran war, dass sie ihn trotzdem spürte.
Seine Brust hob sich deutlicher zu ihr, weil er in diese und nur bis hinunter zur Magengrube atmete, statt entspannt und tief bis in den Bauch. Noch immer blinzelte er öfter, während er ihr langsam über den Rücken strich und wartete, dass irgendetwas passierte. Was immer es sein mochte. Gleichzeitig hätte er überhaupt nichts dagegen einzuwenden gehabt, wenn Nora nun einfach minutenlang so sitzen und bei ihm blieb, ohne dass sie die Arme zurückzog und den Kopf anhob. Ihr Geruch und das Gefühl ihres Körpers in seinen Armen waren wirklich nicht hilfreich dabei, sachlich zu bleiben.
Ein Schauer lief ihm über den Nacken und äußerte sich durch eine leichte Bewegung der verspannten Muskulatur im Schulterbereich, als sie ihn mit den Fingern am Haaransatz berührte. Ein bisschen kitzelte es, war aber durch und durch angenehm. Arrows Lider zuckten leicht und es hätte nicht viel gefehlt, bis er die Augen geschlossen hätte – nur hatte Nora dann doch andere Pläne.
Sie zog die Hände auf seine Schultern zurück und hob den Kopf, statt fortzufahren und minutenlang so sitzen zu bleiben. Er zog den Kopf seinerseits zurück, sodass er sich nicht mehr so nah zu ihr lehnte und er sie besser ansehen konnte. Die Muskulatur unter ihren Händen blieb dabei fest. Die war nämlich nicht nur an-, sondern auch immer noch verspannt.
Ihre Augen glänzten und die Haut um sie herum wirkte etwas feucht, sodass sie offensichtlich doch ein paar Tränen vergossen hatte. "Gerne", erwiderte er auf ihren Dank hin, fast schon selbst überrascht darüber, dass seine Stimme normal klang. Erst, als sie den Blick senkte und er seinen Oberkörper streifte, wandte er auch den seinen etwas von ihrem Gesicht ab. Was die Hände anbelangte, so lösten sie sich verzögert von ihr, als hätte er erst gar nicht mitbekommen, dass sie ihn losließ. Was er akzeptierte und die Berührung auch genau aus dem Grund nicht weiter aufrechterhielt, weil sie Trost gesucht hatte.
Er nickte, nahm die Arme zurück zu sich und setzte sich wieder auf. "Könnte schon sein.", bestätigte er. Sein Blick senkte sich kurz auf seine Hände, ehe er etwas an Nora vorbei über die Fläche vor dem Wasserfall streifte. "Wenn du möchtest, können wir hingehen, wenn sie wieder offen hat. Heute ist geschlossen." Er atmete langsam einmal ein und aus. "Gab es einen Auslöser, warum … dir das passiert ist? Oder … war irgendwas anders?"



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58Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Fr Mai 12, 2023 8:16 am

Nora

Nora

Die Umarmung beruhigte mich sehr und ließ den Gedanken freien Lauf. So kam es dazu, dass ich plötzlich meinen Fokus auf dieses intensive 'Boom Boom' legte, das ich hören konnte. Es schlug, als hätte Arrow ein wenig Sport betrieben. Nicht unnatürlich, doch eindeutig zu schnell für den Fakt, dass wir nur auf einer Parkbank saßen und etwas gegessen und getrunken hatten. Der Ruhepuls hätte eigentlich schon längst aktiv sein sollen. Es war sehr aufwühlend für ihn - ungewohnt also. Ich verstand sehr wohl, dass ich ihn damit in eine Lage brachte, bei der er Schwierigkeiten zu haben schien oder es einfach was mit ihm machte. Es ging mir ja ähnlich, dass mein Puls in die Höhe schoss, wenn es darum ging seine Hand zu halten oder gewisse andere Berührungen. Nur nach dieser Traurigkeit hatte ich mich nach körperlicher Nähe gesehnt um mich beruhigen zu können. Es war also ein klein wenig anders, als die Male zuvor. Und dennoch machte es mich nervös, da ich nun gespürt hatte, wie es für ihn war.
Auch wenn ich es hätte wollen, dass ich ewig in seinen Armen lag und seinen Duft so intensiv einatmete, ich könnte es nicht tun. Wir näherten und doch noch, weswegen ich ihn nicht damit überlasten wollte. Er musste sich noch daran gewöhnen und diese Zeit sollte ich ihm dann auch geben. Es war nur eine kurze Interaktion, die wir hatten als ich mich langsam von ihm löste und noch einen Moment inne hielt. Und dennoch war sie intensiv und viel aussagend. Denn seine Hände waren das letzte, was sich löste, was mir verriet, dass er sehr wohl den körperlichen Kontakt suchte, auch wenn er deutlich der inaktive Teil war. Mit den Ärmel wischte ich mir kurz über meine Wangen um die leichte Feuchte zu entfernen.
Wir kamen zurück ins Gespräch und scheinbar wollte er dem Ganzen genauer auf den Grund gehen. Ich hielt noch einen Moment lang meinen Blick in sein Gesicht gerichtet. Doch folgte ich seinem zum Wasserfall und beobachtete, wie das Wasser herunterfiel. "Ich kann es dir gar nicht so genau sagen", meinte ich zu Beginn und atmete einmal tief und hörbar durch. Das lag jetzt aber nicht daran, dass es ein Geheimnis war, sondern weil ich es nicht so genau wusste. Ich schaute ihm wieder hoch in sein Gesicht. "Oh, aber das liegt nicht daran, dass ich es nicht erzählen möchte. Ich konnte es bis heute nur noch nicht genau sagen, woran es liegt", versuchte ich wenigstens zu erläutern. Das einzige was ich wusste war... "Das war zu einer Zeit, an der einiges schief gelaufen war. Ich... Ich war zu dem Zeitpunkt mit Yorik in einer Beziehung." Es war offensichtlich, dass ich es nicht gerne aussprach, denn ich wurde immer leiser und hatte den Namen meines Ex Partners nur sehr verhalten ausgesprochen. Ich knetete mir die Hände bei der Katapultierung in die alte Zeit. Es war viel los gewesen und der Verlust meiner Fähigkeiten gab mir den Rest. "Und es geschah nicht von heut auf morgen... Viel eher schlicht es sich langsam an, bis es..." ..."bis es nun mal weg war..."

59Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Fr Mai 12, 2023 9:10 am

Arrow

Arrow

Es war nicht so, als müsste er sich daran gewöhnen, dass sie ihn umarmte. Als wäre es eine Sache der Konditionierung, bis sie es irgendwann einfach tun konnte. Jedenfalls nicht aus dem Grund, dass er Berührungen und Nähe ansonsten mit Vorsicht und Abstand begegnete. Denn es gefiel ihm, wenn sie es tat. Was weitaus schwieriger war, war die Akzeptanz gegenüber dem eigenen Empfinden dabei. Keine Kontrolle darüber zu haben. Das war es eigentlich eher, was ihn überforderte. Der gleichzeitige Wunsch danach, dass sie es tat. Die Intensität. Und die Tatsache, dass die Situation eben eine war, in der sie ihn nicht umarmte, weil es um diese Berührung an sich ging, sondern darum, dass sie traurig war. Es war kein Ausdruck von Zuneigung. Nicht vorrangig jedenfalls.
Es gab auch noch einen anderen Grund für seine Passivität: Er war nicht sicher, was er tun würde, wenn er etwas daran änderte. Und das, während es im Grunde keine Klarheit zwischen ihnen gab.
Nun, gerade stand ohnehin außer jeder Frage, dass es um ein anderes Thema ging. Er fühlte sich schon schäbig genug dafür, dass seine Gedanken in weitaus intensivere Richtungen abschweiften als eine Umarmung, während es doch eigentlich darum ging, dass Nora eine besondere magische Fähigkeit verloren hatte, die ihr sehr wichtig gewesen war. Er war etwas abgelenkt, weshalb er nicht einmal bemerkt hatte, dass er nicht etwa ein "schon okay" oder "kein Ding" von sich gegeben hatte, sondern beim "gerne" blieb, zu dem er sich gestern Abend noch hatte ermahnen müssen, damit sie nicht ständig dachte, er würde sich zu etwas zwingen.
Das Gespräch setzte sich daher nicht nur fort, weil Nora die Bibliothek erwähnte oder ihm die Sache wirklich wichtig war – was sie war, ohne Zweifel -, sondern auch, weil es sehr hilfreich dabei war, sich nicht weiter mit dem Gefühl ihres Körpers in seinen Armen auseinandersetzen zu müssen.
Ihre Worte hatte er nicht so verstanden, als wollte sie es ihm nur nicht sagen, weshalb die Klarstellung von ihm nur mit einem Blick zu ihr quittiert wurde. Er blieb in ihrem Gesicht, weil sie ihn ihrerseits ansah, und wanderte erst wieder woanders hin, als sie Yorik erwähnte. Da sie es nicht ausdrücklich klarstellte, fragte er nach: "Du meinst, in eurer Beziehung lief es schief? Was denn? Oder was lief anderes noch schief?"
Obwohl man meinen könnte, dass ihn natürlich brennend interessierte, was für Probleme Yorik ihr (oder sie ihm) bereitet hatte, und diese Annahme auch nicht ganz falsch war, fragte er aus einem anderen Grund so genau. Magie konnte mächtig sein und eine unerschöpfliche Quelle darstellen – aber sie konnte auch sehr fragil und inkonsistent sein, vor allem, wenn es dem Anwender nicht gut ging, sei es nun körperlich, geistig oder seelisch. Besonders bei naturverbundenen Personen war es gut vorstellbar, und Arrow zählte Nora durchaus dazu.
"Warum deine Fähigkeit langsam verschwunden ist, kann viele Auslöser haben", fügte er hinzu, damit sie wusste, dass er nicht grundlos unangenehm nachhakte, und sah wieder zu ihr. "Manchmal liegt es an Dingen, die unwichtig oder unwahrscheinlich erscheinen."



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Grüne Oase - Seite 3 Arrow688
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60Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Fr Mai 12, 2023 1:31 pm

Nora

Nora

Die Unsicherheit war es, die uns beiden ein Strich durch die Rechnung machte. Bei mir jedoch konnte ich spüren, wie es sich immer mehr in Sicherheit umwandelte, wenn auch nur sehr stückweise. Denn langsam begann ich zu verstehen, was ich wollte oder beabsichtigte, und aber auch wie Arrow sich dabei fühlte. Wir waren auf einem guten Weg, wenn wir ehrlich zueinander blieben und nur ein wenig mehr darüber sprechen würde. Doch es fiel uns beiden nicht so leicht, offen darüber zu reden.
Das war wohl der Grund, dass wir zuerst über alles andere sprachen und auch der Fähigkeitenverlust intensiver besprochen wurde, als es mir lieb war. Ich hatte mich nun länger nicht mehr damit auseinander gesetzt sondern es einfach hingenommen - naja, oder wenigstens so getan. Wir blickten uns in die Augen, als ich versuchte ein wenig von mir Preis zu geben um Möglichkeiten zu besprechen, woran es lag. Arrow war wirklich interessiert daran, das herauszufinden, worüber ich mich ebenfalls schon sehr den Kopf zerbrochen hatte: die Ursache.
Er ging sehr intensiv auf die Beziehung zu Yorik ein, woraufhin ich schmunzelte. "Nicht nur, nein.", versuchte ich erst darauf einzugehen, war mir jedoch unsicher, wie weit ich von meiner alten Beziehung erzählen sollte. "Müssen wir jetzt wirklich über meinen Ex Partner reden?", fragte ich und zeigte somit direkt, wie unangenehm mir die Situation war. Ich freute mich darüber mit Arrow hier zu sitzen und wollte nicht an alte, abgeschlossene Beziehungen denken. Auch wenn er erklärte, dass es viele Ursachen haben könnte und auch die unwichtigen Dinge wahrscheinlich sein könnten, sah ich mich nicht in der Lage mit Arrow über Yorik zu reden. Mein Blick fiel auf seine Hände, die er bei sich hatte und keine Anzeichen machte mich auch nur annähernd berühren zu wollen.
"Naja, die Beziehung lief einfach nicht gut, was sehr enttäuschend war. Immer wieder. Aber das war nicht alles", meinte ich und erinnerte mich noch sehr gut an einen Streit von vielen, den wir hatten. Eine der schrecklichsten Nächte, die ich je erlebt hatte. "Meinem Lebensbaum ging es nicht gut, die Geschäfte liefen nicht und mein Vater hatte eine schwerwiegende Verletzung.", brabbelte ich darauf los um alles loszuwerden. Womöglich war es alles zusammen, das Auswirkung darauf gehabt hatte. Dennoch wollte ich nicht wahrhaben, dass ich das nicht mehr rückgängig machen konnte. Ich gluckste schmunzelnd. "Es ist nicht alles Gold was glänzt." Auch ich hatte eine für mich schwere Zeit hinter mir. Womöglich nicht so schwerwiegend wie die Vergangenheit des Windgeistes. Dennoch sehr emotional und lebensverändernd.

61Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Fr Mai 12, 2023 2:10 pm

Arrow

Arrow

Vielleicht, dachte er, als sie mit ihrer Gegenfrage zu verstehen gab, dass sie nicht über Yorik reden wollte. Aus seinem Mund kam nur ein "nicht, wenn du das nicht willst." Ihm war klar, dass er sich mehr dafür interessierte, als er sollte, und gleichzeitig auch, dass ihm vieles von dem, was sie über Yorik hätte erzählen können, nicht gefallen könnte. Nicht nur die schlechten Dinge, die sie über ihn preisgeben könnte - schließlich waren es vor allem schöne Erinnerungen an Verflossene, die andere eifersüchtig machten.
Dich, meinst du wohl.
Ja. Ihn.
Trotzdem hätten Details vielleicht dabei geholfen, Noras Problem einzugrenzen. Jedoch war es bei Arrow bei Themen, die jemand nicht bereden wollte, so wie mit dem Anfassen: Wenn er nicht wollte, dass jemand bohrte oder ihm ungefragt auf die Pelle rückte, tat er es auch nicht bei anderen. Ganz einfach.
Er blinzelte und senkte den Blick, als sie wenigstens eine allgemeine Aussage über die Beziehung traf. Es warf natürlich direkt wieder Fragen auf, doch er nickte nur langsam und hielt die Klappe, damit sie zuende reden konnte. Ihm fiel dabei der Tee wieder ein, den er eben zur Seite gestellt hatte, bevor Nora ihre Umarmung startete. Er hielt ihn ihr fragend hin, nachdem er einen Schluck daraus genommen hatte. Mittlerweile war die Flüssigkeit fast abgekühlt, doch er mochte grünen Tee auch lauwarm oder kalt.
"Dein Lebensbaum?", fragte er, da er damit nicht direkt etwas anfangen konnte. "Hast du eine besondere Verbindung zu dem Baum oder ist ... er nur für dich gepflanzt worden?" Wenn er sich recht erinnerte, gab es da diese Tradition, die allerdings von den unterschiedlichsten Leuten auf die unterschiedlichste Weise ausgeübt wurde.
Er blinzelte, seufzte leicht und ließ den Blick mit schwach gefurchter Stirn noch einmal in die Ferne gehen. "Vielleicht ... war es alles zusammen. Oder weil du zu dieser Zeit unglücklich warst und es wichtig gewesen wäre, dich entfalten zu können." Er zuckte die Schultern. "Möglicherweise war es etwas anderes, das du nicht bemerkt hast. Vielleicht gibt es auch gar keine Ursache. Manchmal sind Dinge nur in unserem Kopf, weil etwas uns beschäftigt, ohne dass wir bemerken, wie sehr es uns belastet." Er blinzelte erneut und sah hinunter auf seine Hände.
Als sie noch etwas hinzufügte und dabei schmunzelte, gab er ihr Lächeln zurück. "Hn", machte er leise, "nicht alles, was schön glänzt, muss Gold sein." Er hielt kurz inne, halb nachdenklich, halb zögernd, hob dann aber doch die Hand und legte sie für einen Augenblick seitlich an ihr Gesicht und den Kopf, sodass er mit dem Daumen über ihre Wange streichen konnte. Eher symbolisch, um die Tränen wegzuwischen, denn die hatte sie schon selbst entfernt.
Er zog die Hand langsam wieder zurück und schob dabei eine lose Strähne über ihre Schulter. "Jetzt machst du trotzdem das, was du wolltest, und siehst dir die Welt an." Sein Lächeln wurde einen Moment lang etwas deutlicher, ehe er die Luft erneut etwas tiefer und länger aus der Lunge entweichen ließ und die Hände auf den Beinen abstützte.



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62Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Sa Mai 13, 2023 8:40 am

Nora

Nora

Natürlich musste ich nicht darüber reden, wenn ich nicht wollte. Er übergab mir jegliche Freiheiten nur zu meinem Wohle. Das war mir bewusst. Also sollte ich mich auch gut fühlen in seiner Anwesenheit, oder? Das tat ich auch, eindeutig. Einen Ticken zu gut sogar, denn dahin wo meine Gedanken abschweiften, gab es gefährlich viel Körperkontakt.
Ich nahm den Tee entgegen, den er just vor einer Sekunde noch an seinen Lippen gehalten hat. Die Flüssigkeit beobachtend wippte ich den Becher etwas hin und her, während ich antwortete nach einem kurzen Kichern: "Beides, eigentlich", begann ich mit der Erklärung und fuhr fort, als ich den Blickkontakt hergestellt hatte. "Ich habe eine besondere Verbindung zur Weide. Ebenso pflanzten meine Eltern eine Weide in der Nähe an, sodass ich mich Zuhause wohlfühlen werde. Den noch recht schmalen, bei den Enten. Seine Äste hängen nach unten", versuchte ich zu erläutern und machte eine schweifende Handbewegung von oben nach unten, das den Baum mit seinen Ästen symbolisieren sollte.
"Ich fühle mich zu Weiden sehr hingezogen und das nicht nur aufgrund ihrer Schönheit", erzählte ich und gönnte mir eine kurze Erzählpause, in der ich ebenso einen Schluck Tee nahm und ihn reden ließ. Er stimmte mir zu und meinte ebenso, dass alles zusammen der Auslöser sein konnte. Oder aber auch etwas ganz anderes...
Gefühlt machte ich Schritte nach hinten, als nach vorne. Ich sollte einfach auf die Heilerin hören und aufpassen, dass es nicht noch einmal passiert. Das hatte ich schon ganz oft gehört. Nur mit Arrow war das anders.
Er erwiderte mein Lächeln und ging sogar auf meine Aussage ein. "Sch- schön?", wiederholte mein Kopf und blickten mit großen, unschuldigen Rehaugen in seine braunen Iriden. Besonders als er, wenn auch zögernd, seine Hand hob um sie meinem Gesicht zu nähern. "Hab ich was im Gesicht?", überlegte ich nervös. Dass der Windgeist nun die Nähe suchte, wäre ich nicht im Traum darauf gekommen. Doch legte er seine Handfläche an meine Seite und strich mit seinem warmen Daumen über meine Wange. Mein Herz pochte wie bei einem Marathon. Verdammt schnell und verdammt laut. Auch wenn die Berührung kurz war, schloss ich für einen längeren Moment die Augenlider und genoss die warme Hand. Nur sehr langsam entfernte sie sich wieder, weswegen ich vorsichtig die Lider öffnete und ihn anschaute.
Sein abschließender Satz passte da sehr gut dazu, auch wenn ich dem kaum Aufmerksamkeit schenken konnte, da ich immer noch seine Hand spürte, die sich schon auf seinem eigenen Körper befand. Und genauso empfand es auch mein Herz in meiner Brust, das noch keine Pause einlegen möchte. Mein Blick war nur sehr kurz auf sie gerichtet, ehe ich ihm wieder ins Gesicht blickte ganz ohne Röte im Gesicht, sondern einer gesunden Wärme. Ich nickte nur auf seine Worte mit einem beruhigtem "M-hm". Ich erwiderte sein Lächeln automatisch, ehe ich abschließend dazu sagte: "und es gefällt mir"
Ich nahm noch einen Schluck Tee, nachdem ich meinte: "Ich bin froh, dass ich hier sein kann. Es war mehr ein Flüstern, das ich herausbrachte um ihm mitzuteilen, dass ich gerne hier war. Denn das Heimweh konnte ich aktuell sehr gut wegstecken. Außerdem war ich fürs Heimweh noch nicht allzu lange weg ...

63Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase So Mai 14, 2023 2:28 pm

Arrow

Arrow

"Wie meinst du das?", fragte er weiter nach, da Nora zwar beantwortete, dass es nicht nur um das Pflanzen des Baumes ging, sondern auch den Baum an sich, oder vielmehr die Baumart. Nicht jedoch erläuterte sie ihre besondere Verbindung zu ... Weiden. Es klang ein wenig so, wie Arrow sich eine Dryade vorgestellt hätte, die von ihrem Baum redete. Nur dass Nora eben gemeint hatte, menschlich zu sein. "Was für eine Verbindung spürst du?" Vielleicht meinte Nora das irgendwie auf spirituelle Art und Weise, und da war er erstmal raus. Er war nicht spirituell, und das obwohl ein Teil von ihm weniger der physischen Welt angehörte und Brianna von diesem "Ort" in seinem Inneren gesprochen hatte. Es war abstrakt und nicht greifbar. Er spürte zwar eine Verbindung zu seinem eigenen Element, aber... Das war für ihn irgendwie anders, ohne dass er es hätte begründen oder vergleichen können. Es war ... eben ein Element. Kein Baum.
Er erinnerte sich an das Exemplar auf dem Auslauf bei dem Tümpel. Auskennen tat er sich nicht; herunterhängende Äste klangen nach Trauerweide.
Er hatte noch nicht ganz aufgegeben, nach einer Ursache für Noras Verlust jetzt gerade zu suchen, auch wenn er ihr zugestimmt und gemeint hatte, dass es an allem möglichen liegen könnte. Wenn sie enger mit der Natur verbunden und tiefer mit der Magie der Manoah verwurzelt war, konnte es durchaus mit ihrem Baum zu tun haben, dem es nicht gut gegangen war. Und wenn dann noch Streitereien und ein verletzter Vater hinzukamen, war möglicherweise alles zusammen zu viel für Noras sensible Antennen gewesen. Es erklärte nur nicht, weshalb ihre Kräfte nicht wiederaufgelebt waren, als es ihr wieder gut ging.
Da letztlich auch eine magische Verbindung zu Weiden Arrow nicht zu abschließenden Erkenntnissen brachte, war es wohl sicher nicht verkehrt, der Bibliothek einen Besuch abzustatten. Erneut. Wenn Nora es wollte, wäre er innerhalb weniger Tage gleich zweimal dort.
Mit der Geste, mit welcher sein Daumen ihr über das Gesicht strich,  wollte er sie wohl abschließend wieder aufmuntern, ohne ihr sinnlose oder leere Zukunftsversprechungen wie ein "das wird wieder" zu machen. Es erschien ihm hilfreicher, zumal Nora bisher immer recht positiv auf so etwas reagiert hatte. Auch bei ihrem Abschied hatte er ihr die Tränen weggestrichen und nach der Sache mit Shiba das Blut aus ihrem Gesicht gewischt. Es schien sie zu beruhigen. Es war nur immer noch sehr ungewohnt für ihn, jemandem ins Gesicht zu fassen. Deshalb war es besonders für ihn, dabei zu beobachten, wie sie die Augen schloss und die Berührung offenbar ihre Wirkung tat. Zudem eine Bestätigung für ihn, dass sie es mit sich machen ließ und es annahm, statt es vermeiden zu wollen. Dumm eigentlich, daran zu zweifeln, schließlich hatte sie gerade eben noch seine Nähe gesucht.
Es gab ihm Sicherheit, sodass er ihr Schmunzeln entspannt erwidern konnte. Dass sie sich wieder beruhigt hatte und es ihr wieder besser ging, beruhigte auch ihn. Ihre Haut war warm, und das Gefühl davon verweilte noch einen Moment lang auf seiner Handfläche, nachdem Arrow diese bereits wieder auf dem Bein abgelegt hatte. Auch tat es gut zu hören,  dass ihr ihre Reise bisher gefiel, obwohl sie holprig gestartet war und sie erst am ersten Ziel angekommen war. Oder? Es hätte ihm nicht gutgetan, später zu erfahren, dass sein Verhalten sie von ihren Wünschen abgehalten, sie aufgehalten oder es ihr schwer gemacht hätte, sich auf das Reisen einzulassen.
"Ich bin froh, dass du hier bist", sagte er, leise zwar, aber besser vernehmbar als die flüsternde Nora, die er sehr wohl gehört hatte. "Und ich fühle mich auch sehr wohl bei dir, weißt du." Jetzt kam es doch noch heraus, ganz einfach und ohne die riesige Aufregung, die ihre Offenbarung zuvor bei ihm hinterlassen hatte. Es hatte sich in der Zwischenzeit etwas gesetzt, sodass er es ehrlich zurückgeben konnte, ohne dabei gleich wieder nervös zu werden und sich zu fragen, ob er so etwas über sich preisgeben sollte.
Er lächelte sie noch einen kurzen Moment lang an, wobei der Ausruck in seinen Augen warm blieb und etwas nachsichtig wirkte, dann wandte er sich wieder der Tüte zu. "Willst du noch eins? Oder dieses Teilchen probieren, das die Verkäuferin uns mitgegeben hat? Magst du den Tee eigentlich? Wir haben noch Ingwer " Er hielt die zweite Flasche hoch und zog aus der Tüte das kleine runde Ding aus weichem hellbraunem Teig hervor. Eins der beiden, die die Mochifrau ihnen zum probieren gegeben hatte. "Wir können auch erst eins teilen."



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64Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase So Mai 14, 2023 7:01 pm

Nora

Nora

Die Verbindung, die ich zur Weide verspürte war schwer zu beschreiben. Vorallem da ich erst jetzt verstand, dass Arrow überhaupt nichts damit am Hut hatte. Ich musste ihm von Grund auf erklären, wie ich das gemeint hatte. Und das war eine große Herausforderung. Ganz besonders, wenn der Kopf wo anders hinglitt und über etwas ganz anderes sprechen und denken wollte, als die Verbundenheit zu Bäumen. Die Berührung verursachte wohl genau das, was der Irada damit beabsichtigt hatte: Ich beruhigte mich. Mein Kopf schaltete in einen anderen Modus und wollte lieber mit Arrow wo anders alleine sein, als hier im öffentlichen Park. Mein Brustkorb erhob und senkte sich intensiver mit den nächsten Atemzüge, kurz nachdem er mein Gesicht wieder losließ.
Er erhob ebenfalls die Stimme und meinte, dass er tatsächlich froh war, dass ich hier war. Das konnte ich spüren, dennoch hätte ich es gestern noch eindeutig nicht behaupten können. Seine Aussage, dass er sich ebenfalls wohl bei mir fühlte, ließ mein Herz schneller schlagen, als zuvor beim Hände halten. Es war nicht nur die Aufregung darüber, dass es ihm scheinbar gleich erging wie mir, sondern auch die Freude über diese Worte. Und dennoch - meine Haut unter den Augen begannen ganz leicht sich zu erröten, während ich ihm in die Augen blickte. Ich blinzelte etwas unglaubwürdig, denn damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Solch eine Aussage? Einfach so? "Da-...Da-...Danke", sprach ich darauf und war erleichtert und aufgeregt zugleich über seine getätigte Aussage. "Das... freut mich."
Er wich dem Augenkontakt nicht aus, sondern schenkte mir warme Gesichtszüge. Also meinte er es ernst. Es war nicht einfach so ein Scherz oder ein Witz - oder? Nein. Er war ehrlich genug... "Oder?"
Der Windgeist hatte mich schon einmal heftig gegen die Wand rennen lassen. Doch er wollte das nicht noch einmal machen, er hat sich entschuldigt. Wir haben uns ausgeredet, es war alles gut zwischen uns. "Es ist alles gut zwischen uns", repetierte ich das Mantra und blickte auf den Tee, den er mir so plötzlich anbot.
Ein Themawechsel. Natürlich.
Ich setzte ein sanftes Lächeln auf die Lippen. Warum sollten wir auch noch intensiver über so etwas reden, wenn er ohnehin so viel gesagt hatte, was mir noch länger durch den Kopf gehen wird. Vom Mochi, zum Teilchen der Verkäuferin, zum Grüntee und Ingwertee. Alles was wir hier hatten, wurde erwähnt. "Ja, ein Halbes reicht mir völlig", erklärte ich und nahm den Tee entgegen. Während er es halbieren konnte, wollte ich noch etwas Ingwertee einschenken. Der sollte ja nicht nur zum Spaß mitgebracht werden, oder?
"Die Verkäuferin war wirklich nett. Fühlt sich an, wie meine Großmutter - immer noch etwas zusätzlich draufpacken, damit man ja genug zu Essen hat", erwähnte ich locker und dachte erst gar nicht, dass er ja gar nicht solch eine Familie hatte. Aber er hatte mich. Interessanterweise strichen die Worte des Iradas immer noch durch meinen Kopf, während ich den in den Becher goss. Doch es war keineswegs unangenehm, sondern ich verspürte eine große Freude. Auch wenn es mich dazu brachte, rote Wangen zu bekommen.
"Achja - und... die Weiden...", schwang ich wieder zurück zu dem Thema und wollte ihn da nicht im Dunkeln tappen lassen. Ich nahm den Teebecher auf und führte ihn an meine Lippen um den heißen Dunst wegzublasen, ehe ich erwähnte: "Man sagt, dass der Lebensbaum einem Energie und Kraft gibt, was ich sofort unterschreiben würde." Ich entnahm mit dem Blick zum Wasserfall gerichtet einen Schluck Tee. "Es ist auch wirklich so, dass ich bei einer ganz großen Trauerweide im Wald das erste Mal eine magischen Fähigkeiten gespürt habe." Ich lächelte beim Gedanken an diese Erinnerung und wandte mich wieder zu Arrow um ihm den Tee anzubieten. "Und als hätten mich die Waldgeister dahin geführt, schaffte ich es dann tatsächlich, etwas wachsen zu lassen", erzählte ich ein wenig gedankenverloren und nahm ein halbes Stück des Snacks, den wir mitbekommen haben. "Ich habe nach Verlust auch versucht bei verschiedenen Weiden meine Fähigkeiten wieder einzusetzen. Aber es klappte bisher nicht." Und darum der Gedanke an das Amulett, das ich bereits mit Vahn gefunden hatte. Es könnte mir helfen, so dachte ich unwissend... Doch erwähnen tat ich es nicht... Noch nicht...
"Was genau ist das eigentlich?", fragte ich noch zuerst nach dem halben Ding in meiner Hand und beäugte es erst ein wenig, ehe ich einfach hineinbiss. Mutig muss man sein heutzutage!

65Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase So Mai 14, 2023 8:12 pm

Arrow

Arrow

Auch, wenn er nicht herumdruckste und nicht noch dreimal überlegen musste, ob er Nora eine Antwort darauf geben wollte, dass sie sich ja wohl bei ihn fühlte. Und auch, wenn er jetzt nicht nervös wurde oder an dem Licht zweifelte, dass diese Aussage auf ihn werfen würde, musste er langsam einmal tief ein- und wieder ausatmen, nachdem er es gesagt hatte. Als wäre es ein Ballast, den er hatte loswerden können und sich nun erleichtert darüber fühlte. Und irgendwie war es ja auch so. Es belastete ihn, nicht einfach dazu in der Lage zu sein, zu akzeptieren und auszusprechen, was er empfand, solange es um Nora ging. Es beschäftigte ihn, und es würde sich auch nicht plötzlich ein Schalter in seinem Kopf umlegen, der es ihm fortan erlaubte, all das zu ihr zu sagen, was ein Teil von ihm sagen wollte. Trotzdem hatte nun der Themenwechsel zwischendurch ihm dabei geholfen, ihr Gesagtes so weit zu verarbeiten, dass er eine Erwiderung dazu geben konnte. Sicher hatte dabei auch geholfen, dass sie sich so ruhig gezeigt hatte, als es um seine Eltern gegangen war, und im Gegenzug gerade selbst eine verletzliche Seite von sich preisgegeben hatte. Etwas, worüber sie sicher nicht mit jedem sprach. Es hatte den Wunsch verstärkt, ihr zu sagen, dass sie wichtig für ihn war und es eine große Rolle für ihn spielte, dass ausgerechnet sie hier war und es ihm gut dabei ging, obwohl es gestern noch ganz anders ausgesehen hatte.
"Schön...", gab er zurück, als sie ihre Freude ausdrückte, und richtete den Blick wieder auf etwas anderes.
Es tat gut, dass sie es nun wusste. Doch genauso gut war es für ihn, die Wichtigkeit ein wenig zu verstecken. Sie hatten in der ganzen Zeit auf dem Weg hierher und auch hier auf der Bank selbst schon so viele Worte ausgetauscht, die mit dem zwischen ihnen zusammenhingen, dass er es eigentlich nicht zu sehr intensivieren wollte. Auch um den anderen wichtigen Dingen, die eben nichts damit zu tun hatten, genug Raum zu geben. Tee und Süßes gehörten vielleicht nicht dazu, aber dafür lockerten sie alles ein wenig auf. Kein Wunder also, dass er gleich alles in ein paar Fragen zusammenfasste.
Ihm fiel nicht auf, dass sie jene, ob ihr der Tee überhaupt schmeckte, nicht beantwortete. Arrow gab ihr einfach die kleinere Flasche, die sich schneller leeren lassen würde. Er drehte das kleine Küchlein, das zumindest die gleiche Form hatte wie ein Mochi, etwas in den Fingern. Es war etwas größer. "Scheint so ein Ding von älteren Damen zu sein", bemerkte er leise und etwas abwesend bei ihren Worten. Er musste kurz an die letzte Auftraggeberin und ihre Plätzchen denken.
Ein Blinzeln, und er wurde wieder aufmerksamer, da Nora auf die Weide zurückkam - die er ebenfalls fast schon wieder vergessen hatte. Er hörte ihr zu und platzierte dabei die Finger beider Hände auf dem Küchlein, um es irgendwie in der Mitte entzweizu...brechen... Wobei es am Ende eher ein Durchreißen wurde. Der Teig war weich und die Füllung zudem großzügig, weshalb er bald auf den Pudding stieß, der ihm an sämtlichen Fingerspitzen hängen blieb. Wenigstens war er so cremig und fest, dass er nicht heraustroff.
Er gab Nora eine Hälfte und nahm mit der freigewordenen Hand das Taschentuch.
"Es riecht wie Bisquitteig und das innendrin ist Pudding, sagte sie, meine ich." Arrow betrachtete die nach oben gedrehte Hälfte Küchlein nachdenklich und drehte sich dann etwas von Nora weg, um etwas von dem Pudding mit der Zungenspitze herauszulecken, damit ihm das ganze Zeug nicht über das Gesicht oder aus dem Mund quoll, wenn er in den Teig hineinbiss.
"Ist es bei deinen Eltern mit den Lebensbäumen genauso?", fragte er im Anschluss und wandte sich wieder mehr zu ihr. "Und... Hast du herausgefunden, dass eine Weide dein Lebensbaum ist, weil du dort das erste Mal etwas wachsen lassen konntest, oder... Wie bestimmt sich das?" Möglicherweise war diese Frage für Nora etwas dämlich, aber er kannte den Brauch mit Lebensbäumen eigentlich nur so, dass sie sich nach dem Geburtsdatum einer Person bestimmten. Im Grunde eine schöne Idee, jedoch Blödsinn, wenn man nach Neigungen, Energien oder magischen Fähigkeiten gehen wollte. Schließlich konnten Personen, die am genau gleichen Tag geboren waren, so unterschiedlich sein wie Tag und Nacht. Weshalb sollte derselbe Baum ihr Lebensbaum sein? Arrow fand es ähnlich abwegig wie Charaktereigenschaften, die sich nach Sternzeichen richteten, oder wie gut Personen unterschiedlicher Sternzeichen zusammenpassten. Horoskope, Wahrsagerei... Das alles war für ihn reiner Hokuspokus. Man musste die Erfahrungen selbst sammeln, so wie Nora in diesem Fall. Wenn es von anderen vorgegeben wurde, stieß man bei Arrow mit so etwas auf Granit.



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66Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mo Mai 15, 2023 1:06 pm

Nora

Nora

Schön. Das war es, wirklich. Es war schön, dass wir uns mittlerweile verstanden. Schließlich war es ein steiniger Weg bis dahin, bei der wir einige Hindernisse überwinden mussten. Doch wir waren beide mutig und stark genug um das zu packen. Das war... schön.
Ich nickte lächelnd, als Arrow erwähnte, dass wohl ältere Damen oft etwas zusätzlich einpackten. Indemfall hat er ebenfalls diese Erfahrung bereits gemacht oder stellte er es sich aufgrund meiner Aussage fest? Ich fragte nicht nach, da es mir nicht wichtig erschien. Dabei beobachtete ich seine Finger, die das Ding in den Händen hielt. Sein Blick wurde wieder aufmerksamer als ich das alte Thema wieder aufgabelte und davon erzählte, wie ich zu meinen Fähigkeiten stand. Es war schön zu sehen, dass er bei Gesprächsthemen, bei denen es um mich ging, sehr interessiert war. Doch ging es mir ja genauso und ich saugte wie ein Staubsauger jeden Krümel auf, den ich von ihm bekam um ihn einfach noch besser kennenlernen und vorallem verstehen zu können.
Bisquitteig und Pudding also. So fasste der junge Mann es zusammen nach der Äußerung der Verkäuferin. Ich nahm ebenfalls eine Hälfte davon und betrachtete es, während er mir die Fragen stellte, ehe ich noch ein überlegendes "Mmmmh" herausbrachte. Mehr brachte ich auch nicht heraus, als im Anschluss die Puddingfüllung sich in die Nase quetschte und sich das Atmen unmöglich gestaltete. Abrupt stand ich auf und hielt mir schockiert die Hand vor mein Gesicht. Hibbelig hüpfte ich herum auf der Suche nach einem Tuch. Mir entkamen hilferufende Summlaute, als ich mich zu Arrow drehte und das bereits benutzte Taschentuch in seiner Hand fand. Ganz ohne zu überlegen schmiss ich beinahe das puddinggefüllte Mochi auf die Bank und schnappte mir ohne zu fragen das Taschentuch. Dabei war es mir egal, dass es bereits benutzt war - ich legte es auf mein Gesicht und wischte mir den Pudding so gut es ging aus dem Gesicht. Was mit einem verschmutzten Tuch nicht so gut gelang, doch wenigstens konnte ich wieder durchatmen. "Ohjeee... ohjeee...", entkam es mir keuchend und gestresst, als ich mich wieder etwas gefangen hatte. "Tut mir leid! Tut mir leid!" Ich hatte einfach so ein Tuch geklaut und es für mich benutzt. Das lief alles so schnell ab, dass ich gar nicht die Möglichkeit dazu hatte nachzudenken.
Meine Hände waren noch voller Füllung, mehr noch als mein Gesicht. Mit ein wenig angewidertem Gesichtsausdruck sah ich an mir herab. Ich musste mich dringend waschen. Nachdem ich mich umgeschaut hatte und die seichte Stelle am Wasserfall fand, bei der auch die Kinder gespielt hatten, meinte ich peinlich berührt zu dem Windgeist: "Ich... Sollte mich am besten kurz waschen" Oh, wie peinlich mir das war! Hätte ich Mal mehr aufgepasst und ebenso erst die Füllung herausgeschleckt, als einfach mit der Öffnung nach oben hineinzubeißen und sich mit Pudding zu besudeln. Mir war das sichtlich unangenehm und ich machte mich auf den Weg zur Wasserstelle, wo ich meine Hände und das Gesicht besser reinigen konnte, als nur mit einem Tuch. Der Geschmack an sich jedoch war wirklich nicht schlecht. Um ehrlich zu sein schmeckte es sogar sehr gut!

67Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mo Mai 15, 2023 1:58 pm

Arrow

Arrow

Arrow bekam außer einem nachdenklichen Laut erst einmal keine aussagekräftige Antwort von Nora. Während er noch überlegte, an welcher Stelle er in das gefüllte süße Brötchen hineinbeißen sollte, hatte sie das schon erledigt und direkt ihre Nasenspitze in den Pudding getaucht. Was er sehen konnte, da er sie anschaute und auf die Antwort wartete. Er hätte sich fast an seiner eigenen Spucke verschluckt, weil es ziemlich lustig aussah, sodass ein etwas unkontrolliertes leichtes Husten aus ihm herauskam, statt eines Lachens. Sie rupfte ihm das Taschentuch aus der Hand und wischte sich damit die Nase und das Gesicht.
In der Zwischenzeit wandte er erneut das Gesicht von ihr ab. Diesmal nicht, damit sie nicht dabei zusehen konnte, wie er mit der Zunge den Pudding aufleckte, sondern um sein Lachen zurückzuhalten. Nicht nur hatte sie sich Pudding an die Nase geschmiert, sie verteilte mit dem benutzten Tuch auch noch Mochiteig und weiteren Pudding auf ihrer Haut. Gut, dass es nur dem Entfernen von Essbarem gedient und es nicht wirklich jemand zum Schnäuzen benutzt hatte. Die Sache war ihr sicher unangenehm, also wollte er ihr nicht das Gefühl geben, dass er sie auslachte. Der Anblick ihres Puddinggesichts wäre dabei nicht sehr hilfreich gewesen.
Er machte eine abwinkende Geste mit der freien Hand, als sie sich entschuldigte. "Alles gut", gab er zurück, konnte dabei aber ein Grinsen und die Belustigung in seiner Stimme nicht wirklich verbergen. Er räusperte sich und nickte letztlich. Wasser war ja in der Nähe, um das klebrige Zeug abzuwaschen. Sein Blick blieb an ihrer Rückseite hängen, als sie sich auf den kurzen Weg zum Ufer der kleinen Wasserfläche machte. Das amüsierte Lächeln auf seinen Lippen schwand nur langsam und er machte sich daran, die andere Hälfte des Teilchens zu verdrücken. Ohne, dass ihm dabei ein ähnliches Malheur passierte, aber er war ja nun auch vorgewarnt.
Auch seine Finger waren von dem Pudding trotz Abwischens noch klebrig, weshalb er den einen Klecks am rechten Mittefinger mit dem Mund entfernte, sich dann aber die beiden Taschen, sein Schwert und die Teebehälter samt Becher schnappte – bzw. die Hälfte davon verstaute, um den gefüllten Becher tragen zu können – und sich damit einfach auf den Weg zu Nora machte. Die Familie mit den beiden Kindern hatte eben einen flachen größeren Stein zum Sitzen und Abstellen benutzt, der sich gleich bei ihr befand, sodass er nun selbiges tat und die Sachen darauf ablud.
Anschließend hockte er sich neben sie und tauchte die Hände ins Wasser. Er rieb sich die Fingerspitzen sauber und warf ihr einen Blick zu. "Und, bist du wieder puddingfrei?", fragte er sie – und musste sofort wieder grinsen, obwohl er es eigentlich gar nicht wollte. Es war einfach zu lustig gewesen. "Ich hätte für Nachschub noch eins im Angebot", schob er hinterher und stand dabei lieber wieder auf und trat etwas zurück, damit sie ihn nicht nassspritzte wie das kleine Kind seine Schwester.



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68Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mo Mai 15, 2023 6:45 pm

Nora

Nora

Ups.
Das war ein Schiffbruch sondergleichen - das war mir bewusst, als mir die Luft aufgrund von puddingartiger Verstopfung wegblieb. Seine Reaktion darauf entging mir keineswegs. Denn dass er überrascht und belustigt Hustete war nicht zu übersehen - auch wenn ich es übersehen hätte wollen. Es war nur menschlich eine derartige Reaktion zu zeigen und auch angemessen, in dem Sinne, dass er mich nicht gleich auslachte. Doch dieses Chaos brachte ich mit dem Tuch auch nicht wieder beiseite. Ich konnte schon spüren, wie die Masse wie eine Gesichtsmaske auf mir zu trocknen begann, was ein durch und durch unangenehmes Gefühl war, wenn man bedachte, dass man diese Maske auch essen konnte und es viel lieber im Mund anstelle von drumherum hatte.
Irritiert blickte ich zu Arrow, doch dieser wandte sich mit seinem Gesicht von mir ab. Er gab mich im Anschluss frei und ich zögerte nicht, sondern lief sogleich mit der Hand vor dem Gesicht - sodass mich ja niemand mit dieser Schmiererei sehen konnte - zur Wasserstelle. Der Abstand tat mir gut um das Ganze ein wenig zu verdauen. Vorsichtig ging ich in die Hocke und beugte mich etwas nach vor, sodass ich zuerst einmal die Hände reinigen konnte, ehe ich mir das Wasser ins Gesicht schaufelte. Mit mehrmaligen Versuchen schaffte ich es, die Pampe aus meinem Gesicht zu waschen und tatsächlich alles zu entfernen. Das Wasser war kühl, doch da ich es nur an den Händen und im Gesicht hatte, war es halb so wild. Tatsächlich würde ich es als angenehm deklarieren, wenn man bedachte, wie warm mir in der Zeit, bei der ich mit Arrow unterwegs war, immer wieder wurde. Das Wasser war nicht nur für die Reinigung des Gesichtes zuständig, sondern symbolisierte auch eine seelische Freiheit und Gelassenheit, mit der ich auch Kummer und Sorgen wegwischen konnte. Wie viele Sorgen hatte ich mir seit gestern Abend gemacht, dass Arrow mich nicht wirklich bei sich haben wollte. Wie oft habe ich mich verkopft, ob ich das Richtige sage oder tue. Ein sachtes Schmunzeln tat sich auf meinen Lippen auf, als ich mit den Ohren eine Bewegung hinter mir wahrnahm. Kurz blickte ich den jungen Mann an, der zu mir trat um ebenfalls die Hände mit frischem Wasser zu putzen. Als er einen kontrollierenden Blick auf mich warf und nachfragte, blickte ich ebenso zu ihm. Sein Grinsen war ansteckend, weswegen ich mich räusperte und ebenfalls lächeln musste. "Ich denke schon", meinte ich, hatte jedoch keinen Spiegel bei mir. "Oder... hab ich irgendwo eine Stelle übersehen?" Ich drehte mich zu ihm, blieb jedoch in der Hocke aufgrund der Ebene, die er mir damit bot.
Alsbald er jedoch den Nachschub erwähnte und vorsichtig aufstand und zurück trat, erschaffte er in mir einen naiven kleinen Welpen, der sofort erkannte, dass Arrow im Spielmodus wechselte. Ich schaufelte etwas Wasser in meine Hände und stand ebenfalls auf. "Den darfst gerne du dir in die Nase schieben!", meinte ich frech und sprang auf ihn los. Das Wasser verlor ich innerhalb von wenigen Augenblicken. Doch die Hände waren immer noch nass, woraufhin ich mit einem Lachen auf ihn zusprang und ihm die kalten, feuchten Hände ins Gesicht schmieren wollte. "Du hast da was! Ich wasch dir dein hübsches Gesicht!", meinte ich lachend und stürzte mich auf ihn. Ich überspielte die peinliche Situation also mit einem kindlichen Spiel und hatte schnell in diesen Modus gefunden. Nur war es schwer, da wieder herauszukommen. War einmal ein derartiger Drang vorhanden mich lächerlich zu machen, indem ich kindisch auf einen erwachsenen Mann sprang und ihm die nassen Hände im Gesicht abrieb, so musste man mir wirklich deutlich zu spüren geben, dass ich hier den Bogen überspann. Das hingegen war ebenso okay, doch liebte ich es, mein innerliches Kind ab und zu nach außen zuzugeben. Und das ganz offensichtlich...

69Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mo Mai 15, 2023 7:53 pm

Arrow

Arrow

Nora konnte schon wieder lächeln, also entweder war ihr die Sache schon nicht mehr peinlich oder es war doch alles nur halb so wild gewesen. Arrow tat so, als müsste er bei ihrer Frage genauer nachsehen, und schaute etwas skeptisch drein. "Hmm...", machte er, ließ die Antwort jedoch offen und bot dann lieber das zweite Teilchen an, falls Nora sich noch eine Puddingmaske gönnen wollte.
Nun ja. Wer austeilen konnte, musste auch einstecken können. Arrow beschränkte sich sehr gerne aufs Austeilen. Wie bereits erwähnt: Er war ein schlechter Verlierer und Einstecken ging da durchaus in die gleiche Richtung. Hier hingegen war es okay, denn er neckte Nora, durchaus mit der Absicht, dass sie etwas zurückgab. Nassspritzen müsste nun nicht sein, nur konnte man leider nicht viel anderes erwarten, wenn man direkt an einer Wasserquelle hockte. Das war ja auch der Grund gewesen, weshalb er schon wieder aufgestanden war und zurückwich.
Nora schöpfte Wasser in die Hände und kam hinterher. "Oh, neineinein"; er musste trotzdem weiter grinsen. Er erwiderte sogar kurz ihr Lachen. Ganz automatisch hob er die Hände auf Brusthöhe und zog die Schultern an, drehte sich dann halb weg, während er weiter nach hinten ging. Wohl eine Körpersprache, die jedem angeboren war, sogar ihm. Und das obwohl er keineswegs ein Spielkind war wie Nora. Offensichtlich war es auch keine Abwehrhaltung, die sie ernsthaft dazu ermahnen konnte oder sollte, den Abstand doch bitte zu respektieren - das hätte ganz anders ausgesehen. Natürlich wehrte er sich trotzdem, als sie ersuchte, ihm die kalten nassen Hände ins Gesicht zu patschen.
"Ngh, lass das!", machte er - ja, immer noch grinsend - und zog den Kopf zwischen die Schultern, nur leider hatte sie zwei Hände und ließ sich nicht so einfach abschütteln. Vor allem deshalb nicht, weil sie munter auf ihn draufsprang und sich an ihm festhielt, damit er ihren nassen Patschehändchen nicht entkommen konnte. Er stolperte etwas zurück, um ihr Gewicht abzufangen, und versuchte dabei erneut, das Gesicht irgendwie wegzudrehen. Nur wohin damit, wenn eine Hand von rechts und eine von links kam? Es mochte etwas paradox anmuten, dass er sie mit der einen seiner eigenen Hände festhielt, damit sie nicht herunterfallen konnte. Es geschah automatisch, während die andere Hand damit beschäftigt war, ihre beiden wegzuschieben oder festzuhalten. Oder ... vielleicht hatte es ja doch einen tieferen Grund, dass er sie an sich drückte und versuchte, sie in eine Position zu bekommen, in der eher er sie trug als dass sie sich an ihm hielt. Er hatte nämlich einen Bogen um den Stein gedreht und kam auf der anderen Seite zurück ans Ufer der Wasserfläche. Den Kopf hatte er weiterhin von Nora weggelehnt, doch er schielte aus dem Augenwinkel zu ihr.
"Ich schmeiß dich ins Wasser, wenn du weiter frech bist", raunte er ihr zu und tat so, als versuchte er sie in eine Position zu ziehen, in der sie sich nicht mehr an ihn klammern und er sie einfach ins Wasser fallen lassen konnte. Es funkelte verräterisch in seinen Augen und das schmale Lächeln auf seinen Lippen wurde diebisch.
Natürlich würde er nichts dergleichen tun. Aber er verlagerte das Gewicht zum Wasser.



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70Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Di Mai 16, 2023 6:35 am

Nora

Nora

Natürlich konnte ich lachen. Ich habe schon einige peinliche Momente erlebt und das war auch überhaupt kein Problem. Es war jedoch was anderes in Anwesenheit von ... Arrow. Schließlich war es mir wichtig wie ich mich vor ihm präsentierte. Er sollte mich nicht als kindisches, peinliches Mädchen abstempeln und sich denken, was wohl in mich gefahren ist. Doch dem war gar nicht so. Der Irada gluckste  fast munter bei diesem Ereignis und fand es sogar amüsant, wenn ich mir Pudding in die Nase stopfte. Sein Lächeln war mehr als herzergreifend und verzauberte mich in jeglicher Hinsicht. Es verleitete den Gedanken sich öfters Essen in die Nase zu stopfen, um die Fröhlichkeit des Windgeistes zu erwecken. Womöglich werde ich das aber nicht so hinbekommen, wie in dieser zufälligen Situation.
Auf meine Gegenfragen betrachtete er mich einen Ticken zu genau und sagte mir nicht wirklich, ob ich noch was im Gesicht hatte oder nicht. Als Spiegel versagte Arrow also gänzlich. Da wollte er wohl lieber, dass ich das Ganze wiederholte und erneut in das Gebäck biss um mir die Füllung ins Gesicht zu schmieren. Nicht mit mir - da sprang ich auch schon auf ihn los mit den nassen Händen. Auch wenn er vorsorglich reagiert hatte und außer Spritzweite zurück wich, hatte er wohl nicht damit gerechnet, dass ich ihn auch anders nass machen konnte. Seine Warnung ignorierte ich gekonnt, da ich es aufgrund des Lächelns ohnehin nicht ernst nehmen konnte. Sonst würde er eindeutig Stopp sagen oder mit der Körperhaltung verraten, dass er es wirklich nicht lustig fand. Ich jedoch hatte meinen Spaß damit, dass ich ihn damit ärgern konnte und ließ so schnell nicht locker. Trotz seiner abwehrenden Arme stürzte ich mich auf ihn und wollte auch sein perfektes Gesicht mit Wasser waschen - oder eben meine Hände an seinen Wangen abtrocknen. Obwohl er sich wehrte, blieb ich sehr hartnäckig und versuchte meinem Sturkopf einzusetzen. Ich drückte mich an seinen Armen vorbei um an sein Gesicht zu gelangen. Und da ich kein schnelles Durchkommen fand, sprang ich ihn schlichtweg an um besser an ihn ranzukommen - nicht mit der Erwartung, dass er mich halten würde, aber eventuell mit der Absicht ihm für einen kurzen Moment näher zu sein, sodass ich in sein Gesicht langen konnte. "Stell dich nicht so an!", rief ich lachend und hatte sichtlich meinen Spaß mit ihm. "Huch", entkam es mir aber überrascht als wir nach hinten taumelten, glücklicherweise jedoch nicht umfielen. Ihn umzuwerfen schaffte ich dann doch nicht, denn plötzlich packte mich eine kräftige Hand und ließ mich nicht mehr los. Umso besser für mich - so hatte ich beide Hände frei um in sein Gesicht zu greifen. Er wehrte sich dennoch einarmig und ich schlang meine Beine seitlich an seinen Körper angewinkelt um mich an ihn zu drücken, sodass wir ja nicht so schnell auf den Boden plumpsten.
Alsbald ich realisierte, was er vorhatte, hippelte ich in seinem Griff. "Das würdest du niemals tun!", flehte ich beinahe und blickte den Mann mit großen Augen an. Sein Lächeln wurde schon beinahe kriegerisch und hinterlistig, was mich veranlasste nach seinen Armen, Schultern oder Nacken zu greifen - egal was, Hauptsache ich konnte mich festhalten!
"Oooh neinneinneinnein ...", machte ich ihn nach und blickte ihm tief in seine braunen Iriden. "Ich nehme dich mit, ich schwörs!", drohte ich ihm bettelnd und drückte meine Beine fester an seinen Körper.
Es war spannend zu beobachten, wie locker wir beide gerade mit dieser Nähe umgehen konnten, während eine Berührung an der Wange oder die Hand des Schwarzhaarigen zu halten, mich so aufgewühlt hatte. Es war schön mit dieser Leichtigkeit den Körperkontakt herzustellen ganz ohne Hintergedanken oder Kopfzerbrechen. Es fühlte sich locker und normal an, was wir hier trieben und keineswegs verklemmt oder unangenehm.
Sollte dieser Schlingel es wirklich ernst meinen und mich ein Stückchen mehr zum Wasser lehnen, könnt ihr mir glauben, dass ich mit zappeln und festen Griffen versuchen würde, ihn auf jeden Fall mit ins Wasser zu ziehen!

71Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Di Mai 16, 2023 8:39 am

Arrow

Arrow

Tja, was für Nora selbstverständlich war, und das nicht nur, um peinliche Momente abzuhaken, war bei Arrow keinesfalls so. Er lachte normalerweise nicht. Oder vielmehr kaum, und er musste sich schon wirklich gut und gelöst fühlen, um aus sich herauszugehen. Das hatte nichts mit Schüchternheit zu tun – mit dem Nicht-Preisgeben-Wollen oder -Dürfen von Emotionen hingegen sehr viel. Wieder einmal konnte Nora sich daher sehr sicher sein, dass er sie nicht angelogen hatte. Er fühlte sich wohl bei ihr. Außerdem war sowieso sie der Grund für seine Launen – und die Situationskomik -, wer also wenn nicht sie hätte sein Lachen sonst hören dürfen oder sein Grinsen sehen?
So kam es, dass Nora und er den Platz der beiden Kinder einnahmen, die hier eben noch gespielt hatten. Außer ihnen war gerade niemand sonst in der Nähe, was ein weiterer Grund dafür war, weshalb er nicht darauf achtete oder es für angemessener befand, sich zu benehmen. Es war sowieso schon zu spät dafür, sie tollte um ihn herum wie ein junger Hund und er war mittendrin. Ein paar Spritzer Wasser bekamen sein Gesicht und auch die Hände schon ab, bevor sie auf ihn sprang, aber spätestens da war die Bahn für sie frei genug, dass sie ihm mit den nassen Handflächen an die Wangen konnte. Es gab ihm selbst mehr Halt, sie festzuhalten und nicht an sich dranhängen zu lassen wie ein Klammeräffchen, aber dadruch hatte er eben nur noch eine Hand frei, um sich zu verteidigen.
Es stimmte nicht, dass der intensive Kontakt ihres Körpers mit seinem keine Spuren hinterließ. Überall dort, wo sie sich an ihn drückte, tanzte ein Prickeln über ihn – oder sickerte es in ihn hinein? -, aber sein Fokus lag nicht darauf, und wenn überhaupt beflügelte es das Hochgefühl eigentlich nur noch, das er mit Nora teilte. Verunsicherung war nicht vorhanden. Dafür gab es auch keinen Grund.
"Hah, willst du es herausfinden?", gab er zurück und hob eine Augenbraue. Er zeigte sich völlig unbeeindruckt davon, dass sie anfing, sich in seinem Arm herumzuwinden. Er hielt sie schraubstockfest, was man ihm gar nicht zutrauen wollte, wenn man ihn nur ansah. Selbstverständlich aber auch nur so fest, dass es ihr nicht wehtat – es ging mehr um ihre Bewegungsfreiheit als darum, Druck auszuüben. Allerdings verstand sich auch Nora darauf, sich mit den Beinen an ihm festzuhalten, weshalb es gar nicht so einfach war, den freien Arm zwischen seinem Oberkörper und ihrem Knie hindurchzuwühlen und das dazugehörige Bein aus ihrem Klammergriff herauszuziehen. Es brachte eh nicht viel, da sie sich an seinen Schultern und dem Nacken festhielt, wo sie auch den Rest des Wassers von ihren Händen verteilte.
Er hielt inne, kurz nachdem sie ihm gedroht hatte, ihn mitzunehmen, wenn er es versuchte, sie hineinzuwerfen. "Hnn…", machte er gedehnt und erwiderte ihren Blick dabei, während sein Kopf sich etwas auf die Seite neigte. "Aber Strafe muss sein…" Sein Augenmerk wanderte langsam etwas tiefer zu ihrer Nase, an der kein Pudding mehr klebte, und weiter hin zu ihren Lippen, die ebenfalls puddingfrei waren. Wenn überhaupt, war es allerdings kein aktives Ablenkungsmanöver; seine Aufmerksamkeit lag eher auf seiner Hand, die sich an ihrem Rücken entlang zu ihrer Seite bewegte – und dann testweise hineinzwickte.
Wenn Nora nicht kitzelig war, würde das leider ein aussichtsloses Unterfangen.



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72Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mi Mai 17, 2023 7:06 am

Nora

Nora

Ich wusste ja schon, dass Arrow sich schwer tat Gefühle und Schwächen zu zugeben. Es war ja schon offensichtlich und wir haben bereits darüber gesprochen. Dennoch war mir gar nicht bewusst, dass ich die einzige war, bei der er sich so sehr bemühte. Ich kannte ihn ja nur so, wie er bei mir war. Und da wir immer mehr vertrauen zueinander aufbauten, konnten wir immer besser aufeinander eingehen. So auch in diesem kindischen Spielchen, das wir gerade trieben um uns gegenseitig zu necken. Da gab es doch ein Sprichwort dazu - wie hieß das nochmal?
Er hatte erhebliche Schwierigkeiten, meinen Übermut im Zaum zu halten. Dennoch versuchte der Windgeist nicht gleich aufzugeben, sondern hielt mich fest und wagte es, mir mit einem kaltem Bad zu drohen. Ein Drehen und Wenden half nicht, denn ich konnte mich einfach nicht von seinem festen, aber keinesfalls schmerzhaften, Griff befreien. Er war stärker als ich - welch Wunder! Dennoch gab ich nicht auf und würde alles dafür tun um ihn mit mir mit ins Wasser zu reißen.
Für einen Moment machten wir beide meine Bewegungen mehr, sodass ich die Luft anhielt. Ich beobachte seine spielerische Mimik als er dann aussprach, was hinter seiner schwarz-roten Matte vor sich ging. Er wollte mich bestrafen?
"Warte mal!", entkam es mir sichtlich überrascht. "Wofür denn bestrafen???", fragte ich empört darüber und fixierte seine braunen Augen, dessen Blick spürbar nach unten zu meinem Mund wanderten, dessen Lippen sich unkontrolliert voneinander lösten, ohne dass auch nur ein Wort dazwischen entwich. Ich wurde nervös, was ich daran erkannte, dass mein Puls bei dem Anblick in die Höhe schoss. Durch meinen Kopf wuselte exakt ein Gedanke, denn für mich sah es so aus, als wolle er die Nähe zu mir nutzen um mit seinen weichen Lippen mich zu...
...und dann kam alles anders. Stattdessen piekste er mich an meiner sensibelsten Stelle, sodass mir ein Aufschrei sondergleichen herausrutschte. "Huuuaaaaah!!!! Ein Zucken fuhr durch meinen Körper, sodass ich nicht nur mit Beinen und Armen herumsprang, sondern auch die Hüfte und die Brust bewegten sich ruckartig bei exakt dieser Berührung. Also mein ganzer Körper spannte sich an und zuckte unkontrolliert, sodass ich den Griff an den Schultern auch für einen kurzen Augenblick krampfhaft intensivierte. Eine heftige Reaktion auf eine so kleine Berührung - doch er wusste scheinbar genau, wo mein wunder Punkt war. "Verdammt!", dachte ich verzweifelt und erhoffte mir, dass genug mit Strafe war. "He! Was soll das!", meinte ich schon beinahe verärgert darüber, dass er meine Schwachstelle so schnell herausgefunden hat. "Nicht cool, okay?!", versuchte ich ihm mit ernstem Gesichtsausdruck zu vermitteln, doch anhand meiner unkontrollierten Zuckungen in den Mundwinkel war klar, dass ich es nicht so ernst meinte. Doch daraufhin versuchte ich ebenfalls mein Glück und wanderte mit meinen Händen hinter seine Ohren um zu versuchen ihn da zu kitzeln. Ich versuchte es auch unter den Achseln oder sonst wo, wo ich von dieser Range aus hinkam.
Alsbald jedoch erneut ein unangenehmes Zucken durch meinen Körper gejagt wurde, hielt ich mich mehr krampfhaft an seinen Schultern fest um nicht hinunter zu fallen aufgrund meiner unkontrollierten Reaktion darauf. "Aaah!!!", quietschte ich und wusste bei dem Blick des Iradas - er war noch nicht fertig mit mir. Anstelle es bei einem... Oder zwei... Versuchen sein zu lassen, quälte er mich mit Leidenschaft immer weiter und weiter, sodass ich mich anstellte wie ein juckender Flobeutel. "Stopp! Stopp!! Hör auf!!!", flehte ich ihn keuchend, lachend und gequält zugleich, während ich immer wieder unkontrolliert zuckte.
Ich kniff die Augen zusammen und beugte mich nach vor um mich fest an seine Brust zu lehnen, schlang einen Arm um seinen Nacken und hatte somit den zweiten Arm frei um zu versuchen seine pieksenden Finger von mir weg zu bekommen. "Das ist unfair!! Thahahah oh neeeiiinn....", lachte ich dennoch weiter mit der Hoffnung, er würde mich nicht einfach fallen lassen. "Du... Du ... Lässt mich... Noch fallen!", versuchte ich immer wieder zwischen dem Lachen etwas hervor zubekommen, während ich vergeblich versuchte nach seiner Hand zu schnappen.

73Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mi Mai 17, 2023 7:55 am

Arrow

Arrow

Noras exakt einer Gedanke kreuzte sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit mit einem Wunsch, der seit geraumer Zeit in Arrows Hinterkopf herumwaberte. Allerdings befand er sich gerade auch exakt dort und nicht in seinem aktiven Denkprozess, denn sein Blick streifte ihren Mund eher zufällig, während seine Aufmerksamkeit auf seiner Hand lag, die sich zu ihrer Seite vorgearbeitet hatte, um sie genau an der richtigen Stelle zwicken zu können.
"Für deine nassen Hände in meinem hübschen Gesicht", erklärte er mit der gleichen Wortwahl, welche auch sie für ihn zuvor getroffen hatte. Das folgende Zwicken in ihre Seite war gar nicht fest und erst mal zum Austesten da. Er bekam geradezu eine Bilderbuchreaktion dafür, sogar akustisch, denn sie zuckte nicht nur mit dem gesamten Körper zusammen, sondern stieß auch einen Aufschrei heraus. Perfekt.
Sein Blick ging wieder in Noras Augen, als sie sich bei ihm beschwerte; seine Hand blieb an ihrer Seite liegen. Anhand des Funkelns in seinen eigenen Augen und des verräterischen Lächelns konnte sogar ein Blinder erkennen, dass er das ganze doch entgegen Noras Meinung ziemlich cool fand. Vor allem ihre Reaktion darauf. Genau so lange, bis sie die Hände hoch zu seinem Kopf schob und versuchte, ihn hinter den Ohren zu kitzeln. Er zog die Schultern an und es folgte bei dieser Berührung ein unkontrollierter Schritt vom Wasser zurück, denn auch Nora hatte zielgenau eine Stelle gefunden, an der er sehr empfindlich war. Besonders bei den Ohren, die sich wegen ihr scheinbar ständig verräterrisch verfärbten, im Bereich dahinter und darunter bis zum Hals.
Er wehrte sich, indem er ihr weiter in die Seite zwickte und mit dem Zeigefinger hineinpikste. Glücklicherweise ging sie auch schnell zu anderen Körperstellen über, die sie aus ihrer Position erreichen konnte und sich völlig unbeeindruckt zeigten. Vielleicht hatte sie seine Reaktion ja auch nicht mitbekommen, weil er sie seinerseits kitzelte. Wäre wünschenswert. Denn die Empfindsamkeit dort am Kopf beschränkte sich nicht nur auf ein Gefühl des Kitzelns. Nora zuckte erneut zusammen und hielt sich gleich lieber an seinen Schultern fest, als würde das irgendwie helfen oder dafür sorgen, dass er aufhörte. Tat es keineswegs. Er kitzelte sie weiter und ließ die Finger dabei zwischen Taille und Brustkorb hin und her wandern, wie um zu testen, wo es am schlimmsten war. Er umging dabei geschickt ihre Hand, mit der sie versuchte, nach seiner zu greifen.
Aber nur ein paar Sekunden lang und bis es langsam anstrengend wurde, ihren zuckenden Körper festzuhalten. Zu viel Kitzeln konnte sich regelrecht nach Folter anfühlen, und das wollte er selbstverständlich nicht. Außerdem stieg ihre Nähe ihm langsam durchaus ein wenig zu Kopf, so wie sie sich an ihm festhielt und sich an seine Brust drückte. Er hielt inne und ließ die Hand locker, deren Handgelenk sie umgriffen hielt, sodass sie weiter an seinem Arm lehnen konnte, ohne zu befürchten, dass er direkt weitermachte.
"Na gut. Das war Strafe genug", sagte er, verräterisch grinsend wie schon die ganze Zeit, seit sie so herumzuckte und lachen musste. Er ließ den Griff an ihrem Bein etwas lockerer. Mittlerweile stand er wieder gleich neben dem Stein und konnte sie jederzeit herunterlassen. "Ich hoffe, das war dir eine Lehre", fügte er hinzu und meinte es keinesfalls auch nur in irgendeiner Weise ernst oder negativ. "Willst du jetzt als Entschädigung noch ein bisschen Pudding?" Da Nora sich direkt an seiner Brust befand, hatte sie sicher keine Schwierigkeiten, anhand des leichten Bebens dort zu erkennen, dass er still lachte.



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74Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mi Mai 17, 2023 4:01 pm

Nora

Nora

Solange wir beide nicht den Mut dazu hatten, diesen eindeutigen Schritt zu wagen, würde es vorerst noch etwas Zeit benötigen, bis wir soweit waren. Was er mir jedoch erklärte, war der Grund seiner Strafe - wobei ich ziemlich geschauspielert perplex grinste. "Was? Ich habs doch nicht mal richtig geschafft!", versuchte ich mich aus der Strafe herauszureden. Doch der junge Mann hörte scheinbar nur das, was er auch wollte und begann damit mich zu quälen, in dem er seine Finger in meine Seite piekste. Für mein Empfinden mehr als unfair, schließlich hielt er mich auch ordentlich fest und ich hatte keine Chance wegzulaufen.
Meine Gegenwehr - das Greifen nach der emfpindlichen Haustelle hinter dem Ohr - lief auch nicht ganz so wie erhofft. Zwar klemmte er meine Finger mit den Schultern ein und versuchte zu verhindern, dass ich ihn daran kitzelte, doch von mir ablassen tat er dadurch auch nicht wirklich - im Gegenteil. Er pikste weiter und es wurde ein bitterer Kampf um die Kontrolle der Blase nach sehr viel Tee und dieser heftigen Kitzelattacke. Immer wieder versuchte ich ein "Stopp!" oder ein "Hör auf!" zwischen dem lauten Lachen herauszubringen. Es half jedoch alles nichts, denn sein Gesichtsausdruck vermittelte eindeutig, dass er Spaß daran hatte mich derart zu foltern. Was ich dadurch jedoch gelernt hatte: Angriff auf Arrow an seinen Ohren! Das schien ihn nämlich mehr zu stören, als die Kitzelei an den Achseln oder sonst irgendwo.
Als er ankündigte, dass ich die Strafe wohl ausgesessen hatte, verengte ich meine Augenlider und sah dem grinsendem Irada misstrauisch in seine Augen. Und dennoch atmete ich einmal tief Luft, als ich die Möglichkeit dazu bekam. Die ständige Schnappatmung war wie das ununterbrochene Zucken des gesamten Körpers so anstrengend gewesen, dass es gerade gut tat frische Luft in die gesamte Lunge zu füllen, ehe ich auch schwer angestrengt ausatmete und meine Erleichterung damit Kund tat.
Dennoch blickte ich ihn fragend mit großen Augen an. "Was sollte ich daraus gelernt haben?!", fauchte ich ihn an und zog die Lippen nach vorne, als wäre ich ein kleines, beleidigtes Mädchen. Ich schnaubte mit der beleidigten-Leberwurst-Schnute, als er auch noch den Pudding erwähnte. Natürlich war das lustig für ihn! Doch den Spieß konnte ich auch umdrehen, sodass auch meine Brust vor Lachen zu beben beginnen würde - schon wieder.
Plötzlich wandelte sich meine Mimik in voller Begeisterung als ich an etwas anderes denken musste. Ich schielte zu dem Stein, wo auch noch das ganze Essen abgestellt wurde, als ich... nun... beschäftigt war mein Gesicht zu waschen.
"ICH glaube...", meinte ich und blickte wieder grinsend zu dem Windgeist, welcher mich immer noch auf seiner Höhe hielt - Mensch, hat der ein Durchhaltevermögen! -, "DU hast noch Hunger auf mehr davon!"... "was auch immer dieses Riesenmochi ist!"
Oh und wie ich ihn gerne füttern würde! So, dass ihm der ganze Pudding übers Gesicht lief und ich etwas zu lachen hatte! Natürlich nahm ich ihm das Scherzen überhaupt nicht böse. Das erkannte man bestimmt auch ein meiner übertriebenen Schnute und der schnellen Wandlung wieder zurück zur Fröhlichkeit.

75Grüne Oase - Seite 3 Empty Re: Grüne Oase Mi Mai 17, 2023 4:40 pm

Arrow

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Er hob die Augenbrauen und schaute drein, als stellte Nora hier eine Frage zu einer ganz offensichtlichen Antwort. Was sie ja prinzipiell auch tat. "Oh, also beispielsweise, dass du mir nicht mit nassen kalten Fingern ins Gesicht grabschen darfst. Und natürlich, dass ich nicht nur schneller, sondern auch noch stärker bin als du." Nun, er hätte die alte Geschichte mit ihrem Wettrennen nicht noch einmal aufwärmen müssen, aber er war ja schließlich gerade dabei, Nora weiter aufzuziehen, weshalb er sich nicht zu schade war, ihr genau das noch einmal unter die Nase zu reiben. Hätte nur noch gefehlt, dass er Schmollmund-Nora die Zunge herausstreckte, doch das war etwas, was von ihm nun wirklich nicht kommen würde.
Er hatte Nora nicht sofort wieder auf dem Boden abgesetzt, um den engen Kontakt noch einen Augenblick lang auszunutzen, wo er sich gerade so natürlich anfühlte. Leider wurde sie langsam schwer, vor allem, nachdem sie sich so herumgewunden und gezuckt hatte. Und außerdem gab es keinen echten Grund mehr, sie weiter festzuhalten. Er grinste und drehte das Gesicht etwas von ihr weg, als sie ihr gespieltes Schmollen wieder aufgab und selbst zu grinsen begann.
"Nein, eigentlich bin ich jetzt ziemlich satt", gab er dann zurück und schielte wieder zu ihr. Die Hälfte Puddingteilchen war eigentlich schon zu viel gewesen. Er beugte sich etwas nach vorn, um zu signalisieren, dass er sie loslassen würde, und zog dabei den Arm von ihrem Bein, sodass sie dieses und das andere, mit denen sie sich eben noch an ihm festgehalten hatte, wieder strecken und die Füße auf den Boden stellen konnte. Sie musste nur noch sein Handgelenk loslassen, damit er den Arm von ihrem Rücken ziehen konnte.
Er setzte sich auf den Stein und griff nach dem immer noch unberührten, mit Ingwertee gefüllten Becher, um ein paar Schlucke daraus zu trinken. Ingwertee schmeckte kalt nicht ganz so gut wie grüner Tee…
"Außer natürlich, du möchtest noch mal was in deinem Gesicht verteilen…", fügte er etwas verspätet hinzu und sah zu ihr hinauf. Er hielt kurz inne, als er es gesagt hatte, weil man es zumindest mit seinen Ohren auch anders verstehen könnte. So oder so war es nur ein Scherz. Also… Ja, war es.



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