Taverne zur Morgenröte

Meine Augen blieben noch eine Weile auf denen der Generälin hängen als ich merkte das sie sich nicht gleich von mir abwendete, doch da ich sie voll ansah konnte man davon ausgehen das ich nicht log und so war es auch nicht. Ich könnte die Drachendame nie anlügen, auch wen sie vielleicht nicht ganz verstand wie das gehen könnte durch eine Aura an ein paar Informationen zu kommen - aber ich nahm ihre skepsis nicht übel. Da sie mir aber vorher gesagt hat das ihr nun der Grund egal war der Alisha hatte, würde ich sie auch nicht weiter damit belästigen, sondern ich würde mir noch selbst meine Antworten holen sobald der Spielabend zuende war. Den vorher hätte Alisha sicher keine Zeit.
Mein Blick ging aber nun zu Yusei mit dem ich noch ein paar Worte austauschte bis ich mitbekam wie er die Generälin beglückwünschte. Er ging wohl wirklich davon aus das auch Lady Ookazán ihren Gewinn der Feuerarena spenden würde was wohl ein ziemlicher Griff ins Töpfchen war - mal so ausgedrückt, denn die Generälin hatte wohl andere Pläne. Ich musste kurz schmunzeln und sah zu Yusei-san, der nun ein paar mal blitzelte um das erst zu regestrieren. "Oh wirklich? Nun dann hoffe ich das ihr einen guten Zweck dafür finden werdet." Auch wen Yusei wirklich zuerst dachte das sie vielleicht den Gewinn später auch dafür ausgab, aber gut wen sie einen anderen Grund findet. "Ach ja Master Diluc ich glaube Lady Alisha wollte nach der Verleihung des Gewinnes mit euch sprechen. Wohl will sie sich bei euch bedanken für den Service." Ich sah zu ihm und nickte dann, denn eigentlich war es ja dann gut da ich dasselbe vor hatte. "Und wie lang bleibt ihr noch Yusei-san?" Der Freiherr sah zu mir. "Nun ich werde nach dem Finale gehen, wisst ihr ich muss heute etwas früher nach Hause, Papirkram." Meinte er ziemlich unmotiviert, selbst wen er sich noch gerne länger vergnügt hätte aber er hat das schon länger rausgeschoben. "Ich verstehe..." Meinte ich zu ihm und der Freiherr seufzte, doch lächelte dann wieder um nun wieder ein Snack zu naschen.
Ich lehnte mich nun an einen Tisch hinter mir und ließ mein Blick nun kurz schweifen, dabei blieb mein Blick kurz an Indra hängen der schön brav in seiner Sitzecke sass und nun angefangen hat wieder sein Gefieder zu putzen. Ich seufzte den genau das brachte mich nun wieder auf eine Gedanken den ich auch noch nachher erledigen musste, besonders weil ich Vermutete das der Gute Junge wieder keinen an sich ran ließ von meinen Dienern. Aber ein Schritt nach den anderen, denn im Moment war ich nun eher gespannt ob der gewünschte Wettkampf zwischen zwei Parteien im Finale stattfand.

"Oh, sicher, sicher", erwiderte Ookazán, weiterhin mit einem feinen Lächeln, auch wenn sie nun die Finger einknickte und hinunter auf ihre manikürten Fingernägel schaute, ehe sie Yusei noch einen Blick zuwarf. Was sie als guten Zweck ansah, war vermutlich etwas anderes als das, was er sich darunter vorstellte. Sie war habgierig und liebte ihren Reichtum, vor allem aber ihre Schätze und ihre beachtliche Sammlung an Gold und Edelsteinen. Nicht umsonst nannte man sie auch die Urokujoo no Kusasagi, die geschuppte Elster. Sie war sinnbildlich ganz der zufrieden eingerollt auf einem Haufen Goldmünzen und Edelsteinen schlummernde Drache.
Nun. Vielleicht ging ein kleiner Teil ihres Gewinns ja tatsächlich an die Feuerarena... Yusei schien zu glauben, dass sie sich dieser Institution voll und ganz verschrieben hatte. Dabei war sie in erster Linie doch immer noch die Generälin.
Und in allererster ein Feuerdrache.
Ookazán lupfte vielsagend eine Augenbraue und warf Diluc einen Seitenblick zu, als der Freiherr meinte, Alisha wollte am Ende des ganzen Spaßes hier noch mit ihm sprechen. Sie war nicht dumm und sie wusste auch um Dilucs Wirkung auf viele Frauen. Sie blieb Kasai sei Dank davon verschont, doch sie war auch keine Frau. Außerdem übte sie selbst Einfluss auf Feuerwesen aus, vielleicht negierte sich der Effekt dadurch.
Sie war aktuell ganz zufrieden damit, sich nicht weiter in das Gespräch einklinken zu müssen beziehungsweise dort sitzen und schweigend dem Rest zusehen zu können, während sie ihr Wasser austrank. Nach und nach endeten auch die Partien an den übrigen Tischen. Es hatte sich ein wenig geleert, doch viele, die bereits ausgeschieden waren, waren auch noch da, um zuzusehen oder wiederum eigene Wetten abzuschließen - jedenfalls war es das, was Ookazán tun würde, wäre sie nicht mehr aktiv dabei.
Sie sah auf, als an der angrenzenden Tischseite zu ihr ein Stuhl zurückgezogen wurde und die Frau, die nach Äther und Herbsttag roch, sich elegant darauf niederließ. Nicht nur ihr Blick und ihr Gesicht, auch ihre Körperhaltung kamen dem Drachen vage bekannt vor, doch an diesen Geruch würde er sich erinnern.
"Ich danke Euch für den Drink, Shogun", sagte sie mit leicht zur Seite geneigtem Kopf und einem feinen Lächeln auf den Lippen, als sie sich an Ookazán wandte.
"Es war mir eine Ehre. Ich bevorzuge es jedoch, bei meinem Namen angesprochen zu werden", erwiderte Ookazán, schenkte der Frau jedoch ebenfalls ein leichtes Lächeln. "Ich nehme an, Ihr wisst, wie ich heiße... Und Ihr seid?"
"Wie Ihr wünscht, Ookazán. Ihr könnt mich Raiu nennen." Ihr Lächeln wurde breiter, als sie sich die kinnlangen Haare auf der einen Seite hinter das Ohr strich und dabei einen kleinen silbernen Ring oben am Rand ihres linken Ohres zeigte.
Ookazán fiel natürlich auf, dass Raiu ein respektvolles Suffix wegließ, doch sie wusste auch, dass sie nicht mit einem Menschen und nicht mit einer Person aus dem Volk der Karon sprach. Deshalb sah sie es ihr nach und fühlte sich davon nicht angegriffen. Dort saß ein Elementargeschöpf, das nicht an eine Gesellschaft oder eine Nation gebunden war. Normen und Regeln galten für sie nicht. Das wäre auch bei dem Drachen so, wäre er nicht General des Feuerkaisers.
Immerhin blieb sie bei der Höflichkeitsform.
"Gestattet mir, Euch nun ebenfalls auf einen Drink einzuladen. Ich habe gesehen, dass Ihr Sake getrunken habt. Was haltet Ihr davon, wenn wir uns die nächste Flasche teilen? Oder würde es Eure Spielfertigkeiten eintrüben?"
Ookazán lachte auf. "Ganz sicher nicht." Ihr Blick streifte kurz Diluc, doch dieser war nicht mehr im Dienst, sodass er weiterglitt und sie einen aus seinem Personal herüberwinkte, damit Raiu die Bestellung aufgeben konnte. "Wollt ihr euch der Lady nicht ebenfalls vorstellen?", fragte Ookazán anschließend Diluc und Yusei und setzte eine auffordernde Miene auf, während Raiu Yusei ein wohlwollendes Lächeln schenkte. Mit Diluc hatte sie ja schon Bekanntschaft geschlossen, wenn auch ohne seinen Namen zu kennen.

Im Moment hatten wir drei wohl einander nichts mehr zu sagen, denn eine Zeit blieb es sehr still um uns und vielleicht war das auch mal ganz gut. Besonders da ich auch nicht wirklich in Stimmung war viel zu reden. Es war mir schon genug zu Wissen das ich mich nachher noch mit Alisha unterhalten musste und ich konnte mir schon vorstellen das das Gespräch sehr müsselig werden würde. Es war gut das ich nachher einen Tag mal Ruhe haben würde, vielleicht wurden es auch zwei je nachdem. Schliesslich konnte ich mit dem momentanen Personal mal gut zwei Tage frei machen um mich um andere Angelegenheiten zu kümmern, aber das würde ich wohl noch spontan entscheiden. Ein Seitenblick aber seitens der Generälin machte mich wieder kurz auf sie aufmerksam, so das ich auch gleich mitbekam wie sich die unbekannte Dame mit den roten Haarspitzen unseren Tisch näherte.
Sie ließ sich gegenüber der Drachendame auf einen Stuhl nieder und bedankte sich für den Drink der Lady Ookazán ihr spendiert hatte, die aber lieber bei ihren Namen angesprochen werden wollte da die Dame ja wusste wie sie hieß. Ich wendete dann meinen Blick zu der dort entwickelnden Konversation und erfuhr nun so auch den Namen der unbekannten Dame mit den roten Haarspitzen. Sie wurde wohl Raiu genannt, auch schien sie den respektvollen Suffix wegzulassen als sie die Generälin mit ihren Namen ansprach. Die Drachendame schien aber nicht gross darauf zu reagieren und nun manchmal würde ich das Suffix auch gern weglassen, aber durch meinen irgendwann zukünftigen Posten und meinen anerzogenen Anstand - da meine Mutter darauf wert gelegt hat, kam das natürlich nicht in Frage solange ich es nicht selbst angeboten bekam.
Sie wollte sich wohl nun bei der Drachendame revanchieren und wollte die Generälin nun zu einen Sake einladen und eine Flasche mit ihr teilen. Das ich gleich ins Augenmerk fiel war eigentlich ganz normal und überraschte mich nicht, doch Raius Blick wendete sich nun in die Richtung von Rei der sich nun auch gleich darum kümmerte. Ich wendete mich dann der Dame zu, denn dafür musste mich Lady Ookazán nicht mal aufrufen. "Es freut mich euch nun mit Namen zu kennen Raiu-san mich könnt ihr Diluc nennen." Ich lächelte leicht und so wendete sich der Freiherr nun zu als er die Aufforderung der Generälin hörte. "Ah ja...sehr erfreut Raiu-san! Yusei-san ist mein verehrter Name. Nun entschuldigt ihr mich ich werde mir noch was holen." Der Freiherr lächelte Raiu zurück und stand dann auf. Wohl wollte er noch ein paar Snacks da ihm diese so schmeckten und nochmal was Neues zu trinken weswegen er kurz wieder verschwand, besonders da er was haben wollte wen das Finale begann. Ich sah ihm kurz nach und wendete mich dann auch wieder den Damen zu. "Ich hoffe ihr hatten bis hierhin einen schönen Abend Lady Raiu." Da wollte ich mich dann doch noch vergewissern. Auch wen ich jetzt nicht am Arbeiten war, aber ich nahm gern Meinungen von anderen über den Service an, schliesslich konnte ich das dann nutzen falls ich wieder irgendwelche Neuerungen machte um es noch besser zu machen. Jedoch hoffte ich das sie vielleicht auch mal wieder den Weg hier hin findet wen mal nicht soviel los war. Schliesslich war das hier eine ganz andere Situation als wen die Taverne mal ihren normalen Alltag hatte. Vielleicht würde ihr der kleiner Kreis wie Lady Ookazán mehr zusagen.

Raiu überschlug elegant die Beine, auch wenn man am Tisch wohl nicht so viel davon zu Gesicht bekam. Obwohl sie ein ähnliches Auftreten hatte wie Ookazán, trug sie zumindest keine Absatzstiefel, sondern lagen die Sohlen ihrer nackten Füße auf dem schwarzen Holz von Geta-Sandalen. Ihr Kimono war auch nicht lang - er war kurz genug, dass sie für ihre Beine genau diese Bewegungsfreiheit hatte, um sie zu überschlagen.
"Die Freude ist ganz meinerseits", erwiderte sie mit einem Schmunzeln, nachdem Diluc sich vorgestellt hatte. Dann wanderte der Blick aus ihren dunkelgrauen Augen weiter zu Yusei. Sie schien ein wenig belustigt darüber zu sein, wie er sich vorstellte, nickte ihm jedoch zu und sah ihm kurz nach.
Ookazán ließ sie ihrerseits nicht aus den Augen. Sie tat nach außenhin zwar höflich, freundlich und erfreut darüber, jemanden wie Raiu hier zu treffen, doch sie war auch misstrauisch über ihr Erscheinen und war sich ziemlich sicher, dass es einen Grund geben musste. Sie glaubte jedenfalls keineswegs, dass Alisha sie eingeladen hatte, denn Alisha wusste mit Sicherheit nicht einmal, wer sie war. Und ein Wesen, das kein Karon war, musste schon sehr genau wissen, worauf es sich einließ, um sich mit so natürlicher Sicherheit unter ihnen bewegen zu können, wie sie es tat. Vor allem ihr gegenüber. Oder gegenüber dem Danshaku.
"Bisher war es sehr nett", erwiderte Raiu, während sie verfolgte, wie der Angestellte mit der Sakeflasche und zwei frischen Guinomi zu ihnen kam. "Ist es Sitte auf Kjubika, offizielle Spieleabende zu veranstalten, um Spenden für Institutionen des Kaisers zu sammeln?"
Ookazán hob eine Augenbraue. "Das war die Entscheidung der Dame dort drüben", sagte sie und verschränkte die Arme. "Es ist nicht so, als würde hier irgendjemand im Auftrag der kaiserlichen Majestät Almosen sammeln."
Raius Lächeln wurde etwas breiter und zeigte ein paar weiße Zähne. "Verzeihung. War nicht so gemeint." Sie goss ihr und anschließend sich selbst ein. Dann wandte sie sich an Diluc. "Und Ihr? Seid Ihr ein Begleiter von Ookazán?", fragte sie. Ihr schien aufgefallen zu sein, dass er zwar nicht mehr im Dienst war, sich aber hier bei ihr aufhielt, seit er wieder aufgetaucht war.

Ich gab Raiu ein lächeln als sie mir mitteilte das der Abend bisher ganz nett war und verfolgte nun auch wie Rei mit der Sakeflasche und zwei Guinomi zurück kam. Ich wartete bis er fertig war holte ihn kurz zu mir und sagte ihm das er mir gerne auch gleich ein Glas Rotwein bringen könnte. Der Junge nickte und machte sich gleich auf den Weg das gewünschte zu besorgen als er auch noch die gewünschte Marke von mir bekam. Ich kriegte dabei die Frage von Lady Raiu mit als sie Wissen wollte ob das Sitte hier auf Kjubika ist das es offizielle Spielabende gibt wo Spenden gesammelt werden, aber Lady Ookazán machte ihr gleich klar das dies die Idee von Alisha war und nicht eine Allgemeine Volksinitiative wo irgendwo im Reglement stand. Kurz musste ich schon ein schmunzeln unterdrücken, auch weil die Drachendame das sehr amüsant klar machte. Raiu entschuldigte sich, schenkte sich dann ein Glas ein und ich bekam auch bald mein Wein, denn ich aber noch nicht anrührte da die Dame mit den roten Haarspitzen sich nun zu mir wandte und eine Frage stellte. "Oh nein." Auch wen das sicher eine schöne Rolle währe. "Lady Ookazán-sama und ich, haben uns vorher nur sehr gut unterhalten und nun warte ich einfach noch auf die letzte Runde. Ich denke viele der Gäste sind schon gespannt darauf wer heute gewinnen wird." Ein kurzes glitzern war in meinen Augen zu sehen als ich daran dachte das dies ein sehr Intressanter Wettkampf werden könnte. Zwar war ich nicht mehr ein offizieller Krieger in der Feuerarena, aber ich mochte das Gefühl der Spannung in einen Wettkampf immer noch. Dieses Gefühl wen man kurz davor steht bald seinen Gegner zu treffen, das öffnen des Tores und danach das betreten einer riesigen Arena wo Menschen in stiller Erwartung liegen das es jetzt dann losgeht...ja es war schon etwas anderes - und auch wen dieses Kartenspiel kein Vergleich war mit dem Gefühl der Feuerarena, hatte es trotzdem die gewisse Spannung. Das mustern, die Erwartung welches Blatt das Beste war und zwei Spieler die beide den Sieg vor sich hatten um als Gewinner den Tisch zu verlassen. Ja es war aufregend und Intressant, deswegen musste ich es auch sehen. Ich prostete aber nun den beiden Damen mit meinem Glas Wein schmunzelnd zu und nahm auch gleich einen Schluck davon. Wen man mich kannte würde man wohl etwas Nostalgie bemerken, doch es war ja nicht so das ich es gar nicht mehr ausübte. In meinem Blut war ich immernoch ein Krieger und ein Wesen das seinen natürlich Triebe ausleben wollte. "Und ihr? Wie lange habt ihr vor noch in Kjubika zu bleiben Lady Raiu." Meine roten Augen lagen auf ihren und ich legte meinen Kopf leicht schräg um sie etwas besser anzusehen, besonders weil ich sie eben vorher nie hier gesehen habe. Auch fragte ich mich woher sie wohl Lady Ookazán kennen könnte.

Ookazán war über Raius Frage bezüglich der Spendenaktion weniger amüsiert, doch die Frau schien dies nicht böse gemeint zu haben... Auch, wenn sie ihr Lächeln sehr wohl registrierte. Ihr Blick blieb einen Moment länger an ihr hängen. Die andere Frage hingegen amüsierte sie ein wenig, und sie unterdrückte ein belustigtes Schnauben. Der Tag, an dem sie sich freiwillig von einem Mann begleiten ließ, der nicht ihr Diener war oder ihr aus geschäftlichen Gründen Gesellschaft leistete, würde niemals kommen. Sie war froh, dass bisher niemand, der es ihr vorschreiben könnte, der Ansicht war, dass sie einen Mann an ihrer Seite brauchte. Denn dem war mitnichten so.
"Oh, das verstehe ich." Raius gerade noch leichtes Lächeln wurde wieder breiter, und ihr Blick wanderte über die anwesenden Spieler, die sich nun nach und nach wohl an diesem Tisch einfinden würden. "Ich würde meinen, dass ausschließlich sehr begabte Personen noch dabei sind." Sie zwinkerte Ookazán zu, die ihr Guinomi zu sich zog und diese Bemerkung mit einem schmalen Lächeln quittierte. Das Zwinkern sagte ihr, dass Raiu sie meinte - aber auch sich selbst. Und Recht hatte sie damit...
Sie war sich fast sicher, dass es noch einen anderen Grund für das Luftwesen gab, aus dem es hier war. Auch wenn es so harmlos und freundlich tat.
"Kjubika ist eine faszinierende Insel", sagte Raiu, nahm sich jedoch die Zeit, wie auch Ookazán nach ihrem Guinomi zu greifen und es anzuheben, da Diluc ihnen mit seinem Weinglas zugeprostet hatte. Sie nahm seelenruhig einen Schluck und stellte es langsam wieder ab. "Ich habe sie schon öfter bereist und halte mich gerne einige Tage hier auf. Auch, um meine Geschäfte wahrzunehmen und Beziehungen zu pflegen." Das gab sie also offen zu. "Mein letzter Besuch liegt schon eine Weile zurück, also vielleicht bleibe ich diesmal etwas länger. Leider bin ich zudem beim letzten Mal nicht zu der Freude gekommen, die Feuerarena zu besuchen." Sie schaute von Diluc langsam wieder zu Ookazán hinüber.
"Ihr findet Gefallen daran?", fragte Ookazán, doch ihre Überraschung war nicht ganz echt. Viele Karon liebten die Arena, während Angehörige der anderen, weniger kriegerisch orientierten Völker die Methoden und Kämpfe dort bisweilen als brutal und barbarisch bezeichneten. Doch Raiu war nicht die liebenswürdige Dame von Welt, die sie nach außen zeigte. Es war an ihrem Blick und ihren Zügen zu erkennen, an ihrer Körperhaltung und der spielerisch-lässigen Art, die sie an den Tag legte, die ein wenig an eine Katze erinnerte.
"Oh, aber sicher", antwortete die Frau mit den grauen Augen. "Feuer ist ein beeindruckendes Element. Ich habe eine Schwäche dafür, auch wenn es mir nicht gehorcht. Allerdings ... finde ich Kämpfe zwischen Angehörigen verschiedener Elemente noch interessanter."

Nun das nur noch begabte Spieler dabei waren das übersah man ja nicht mehr, auch weil ich wusste das Raiu nicht nur Lady Ookazán sondern auch sich selbst meinte. Ich sagte aber nichts dazu, auch weil ich sowieso gerade mit meinen Gedanken wo anders war das mir mehr gefiel. Ich war erst wieder aufmerksam als ich Lady Raiu und Lady Ookazán mit meinem Wein zuprostete und fragte wie lange sie hier noch in Kjubika blieb. Sie begann dann mal damit das die Feuerinsel ein faszinierender Ort war und sie diese schon öfters bereist hat. Sie hatte wohl Beziehungen und Geschäfte hier und so spielte sie mit den Gedanken danach noch länger zu bleiben, auch weil sie noch nicht zu der Freude kam die Feuerarena zu besuchen. Ich blinzelte kurz und dann wollte die Generälin auch gleich erfahren ob sie Gefallen daran hatte. Wie es scheint verbirgte sich noch mehr hinter der bezaubernden Dame mit den roten Haarspitzen, denn es war nicht immer üblich das manche Leute aus anderen Völkern das befürworten. Raiu schien da anders zu sein was dann auch von ihr aus Bestätigt wurde. Auch weil sie eine Schwäche für Feuer hatte, selbst wen es ihr nicht gehorcht. Nun das erklärte dann auch wieder die Sache wieso das ein Karon eine alte Liebe von ihr war - der sie ja die Ehre mit einem Besuch erweisen wollte. "Nun das hat ja auch eine grössere Spannung für die Zuschauer und es gibt mehr zu sehen wen unterschiedliche Elemente aufeinander treffen." Das konnte man nicht abstreiten, dazu profitierten Karons mit diesen Kämpfen auch davon - denn es half ihnen in Ausnahmesituationen zurecht zu kommen. "Habt ihr dann einen bestimmten Kampf in eurer Favoritenliste den ihr umbedingt sehen wollt oder seit ihr da offen?" Könnte ja sein das sie hier ist um einen bestimmten Kampf zu sehen. Es gab immer solche die sich auf eine Kampfpaarung festgelegt hatten und lieber nur z.B Kämpfe zwischen Erde und Feuer genossen. Vielleicht bevorzugte die Dame ja auch eine Richtung.

Hätte der Drache sich nicht zuvor schon ein wenig mehr für das Elementarwesen interessiert als für die übrigen Anwesenden, hätte es spätestens jetzt seine Aufmerksamkeit geweckt. Es leuchtete etwas in Ookazáns topasfarbenen Augen, und sie stellte das Guinomi behutsam wieder ab, ohne den Blick von Raiu zu wenden, nachdem sie einen kleinen Schluck vom Sake genommen hatte.
Diluc war dadurch schneller als sie, denn er stellte der Frau bereits eine Frage, welche Kämpfe sie angesichts ihres Interesses an verschiedenen Elementen am meisten schätzte. Ookazán gab dies die Zeit, zu überlegen, ob Raiu ihr bekannt vorkam, weil sie sie in der Zuschauermenge schon einmal wahrgenommen und doch bereits gesehen hatte. Es wäre nicht weiter verwunderlich, wenn ihr Geruch verfälscht und unkenntlich von den ganzen Gerüchen der anderen Leute gewesen wäre, sie sich unbewusst aber trotzdem daran erinnerte.
Aber da war noch etwas anderes. Etwas, das sie nicht ganz zuordnen konnte. Ihr Blick löste es aus, und auch ihre Körperhaltung.
"Einen bestimmten Kampf...?", wiederholte Raiu nachdenklich und tippte sich ans Kinn. Dann lächelte sie ein wenig von oben herab, aber nicht bösartig oder abwertend. "Am liebsten sehe ich einen Irada gegen einen Karon gewinnen", gab sie zu und neigte einmal mehr ihren Kopf, sodass ihre Haare sich an ihr Gesicht schmiegten und auf der anderen Seite den Blick auf ihr geschmücktes Ohr freigaben. "So sehr ich das Feuer mag, so gern sehe ich den Wind ihm überlegen."
Ookazán schnaubte etwas gehässig, aber ebenso wenig boshaft wie die andere Frau zuvor. "Der Wind gibt dem Feuer meist nur mehr Kraft, wie Ihr wisst. Er versorgt es mit Sauerstoff, sodass es nur heißer und leidenschaftlicher brennt... Nur ein kleines Flämmchen kann er löschen. Aber kleine Flämmchen gehören auch nicht auf den Kampfplatz."

Neugirig war ich schon ob Lady Raiu ebenfalls zu einer Sorte gehörte die bestimmte Kämpfe lieber sah als andere, besonders da sie wohl das Ziel verfolgte diesmal bei der Feuerarena vorbeizuschauen. Sie schien auch über meine Frage nachzudenken und ich ließ ihr die Zeit, während ich nochmal einen Schluck Rotwein nahm und dann hörte das sie gerne einen Irada gegen einen Karon gewinnen sieht. Eigentlich hätte man so eine Antwort erwarten können, besonders da sie wohl ein Wesen war das mit dem Wind eine Verbindung hatte. "Verstehe..." Bevor ich aber weiterfahren konnte hörte ich schon ein gehässiges, aber nicht boshaftes ausschnauben der Generälin. Ich hätte mich ihr fast schon anschliessen können, doch ich beließ es dabei und hörte zu was Lady Ookazán nun dazu zu sagen hatte.
Sie hatte natürlich auch recht mit dem was sie sagte, doch es war auch nicht unwahrscheinlich das ein Irada keine Chance gegen einen Karon hatte, je nachdem wie schlau und geschickt er sich anstellte. Zwar stimmte es mit den Elementeigenschaften, aber ein Krieger verließ sich nicht nur auf sein Element - nun zumindest die die schon Erfahrung damit gemacht hatten. Dazu hab ich es ja auch schon selbst gesehen das es auch mal umgekehrt sein kann, als ich ein Kampf zwischen diesen beiden Völkern gesehen habe.
"Nun vielleicht habt ihr ja Glück das so ein Kampf bald stattfinden wird." Das das Ergebnis aber gleich ihren wünschen entspricht stand noch in den Sternen. Es kam immer auf die Krieger in der Arena an, aber das ist ja der Sinn das Zuschauer gelockt werden um es dann selber zu sehen. Wüsste man schon im Vorraus wer gewinnen würde so gäbe es gar nicht so ein grosses Interesse für die Kämpfe - auch wen diese manchmal nicht der einzige Grund für einen Ansturm in der Arena waren. Es gab durchaus auch solche Zuschauer die nur wegen eines bestimmten Favoriten umbedingt dabei sein wollten um ihn zu sehen. Meistens dann denkt man auch das es viel voller als normal ist, auch ich konnte da mitreden. "Und wer weis, vielleicht findet ihr ja dann auch einen Krieger der euch gefällt und ihr wieder sehen wollt, ausser ihr habt schon einen." Ich wusste ja nicht wie viel mal sie schon vorher in der Feuerarena zu Besuch war. Ob Lady Ookazán da vielleicht schon mehr wusste?

Diluc war nicht der einzige, der bei den Worten des Windwesens einen bestimmten Kampf im Kopf hatte, auch wenn dieser nicht der einzige zwischen einem Irada und einem Karon gewesen war und nie sein würde. Aber niemand, der ihn gesehen hatte, würde ihn je vergessen, da ein sehr prominenter Karon daran teilgenommen hatte. Und unterlegen war.
Ihre Worte lenkten freilich davon ab.
Raiu schmunzelte und verengte leicht die Augen. "Es wäre unklug, einen Irada und einen Karon allein auf die Eigenschaften ihrer Elemente zu reduzieren, werte Shogun." Sie betonte letzteres Wort ganz leicht; ein Wink, dass ein General nicht so oberflächlich sein und alle Eventualitäten in Betracht ziehen sollte.
Ookazán zuckte nicht einmal mit der Wimper. "Ich sprach rein metaphorisch", sagte sie, und dann bildete sich ein feines Lächeln auf ihren Lippen. "Ich weiß sehr wohl, dass es Irada gibt, die in der Lage sind, einen Karon aufs Kreuz zu legen. Wie Ihr vermutlich wisst, ist die Feuerarena mein zweites Zuhause." Sie nippte an ihrem Sake. "Dennoch ist es eher die Ausnahme. Unser Volk gilt nicht umsonst als das kriegerischste." Das war sicher kein Geheimnis.
Doch sie ließ das Thema nun fallen, und auch Raiu schien es vorzuziehen, sich zunächst nicht weiter darüber auszulassen, denn ihr Blick wandte sich von Ookazán ab und zu Diluc, als dieser sich wieder einschaltete.
Sie lachte einmal leicht mit ihrer vollen Stimme auf. "Tatsächlich gibt es einen unter ihnen, den ich besonders gerne kämpfen sehe. Aber ich war schon länger nicht mehr dort. Vielleicht lohnt es sich auch, die Neuzugänge eines genaueren Blickes zu unterziehen." Sie zwinkerte.
Ookazán beobachtete sie nun etwas genauer. Seit ihr dieser eine Kampf in den Kopf gekommen war, war sie ein wenig misstrauisch geworden, auch wenn man es ihr nicht anmerkte. Doch sie beschloss, Raiu nicht oder zumindest noch nicht darauf anzusprechen. Und das lag nicht nur daran, dass die Leute sich nun wieder versammelten und es voll am Tisch wurde. "Ihr möchtet uns nicht mitteilen, wer Euer Augenstern ist, Raiu?", fragte sie, als die Karten ausgeteilt wurden, und nahm ihr Blatt zur Hand.
Raiu tat selbiges. "Es wäre mir ein wenig unangenehm...", gestand sie mit einem liebenswürdigen kleinen Lächeln und warf Ookazán einen kurzen Blick zu.

Meine Augen schlossen sich ein wenig bis zur Hälfte als Lady Raiu meinte das Lady Ookazán die Völker nicht nur auf die Eigenschaft ihres Elemets reduzieren soll und am Schluss die Bezeichnung "Shogun" leicht betonte. Es war nicht so das ich auch über die Sache nachgedacht habe, doch ich wusste das Lady Ookazán das wusste. Sie war schliesslich nicht umsonst die Generälin des Feuerkaisers und eine ausgezeichnete Kämpferin auch in ihrer "menschlichen" Gestalt, besonders weil auch sie einen bestimmten Kampf wie ich gesehen hat und ebenfalls Zeuge eines solchen Ablaufs wurde. Dieser Kampf würde man auch nicht so schnell vergessen, aber meine Augen öffneten sich wieder mehr als die Drachendame konterte. Dies schien auch Raiu nun dazu zu bewegen das Thema fallen zu lassen und ein leichtes lächeln war nun auf meinen Lippen zu sehen. Nun das hat ihr wohl fürs erste gereicht. Dennoch regte das zum nachdenken an, irgendwie war die ganze Lage nun schon seltsam, doch ich richtete meine Aufmerksamkeit nun wieder in richtung des Windwesens als sie wegen meine Frage kurz leicht mit voller Stimme auflachte. Sie hatte also doch einen Favoriten und fast könnte man meinen das man Wissen könnte wen sie meinte, was sie aber geschickt umspielte und dann sagte das sie einen Blick auf die Neuzugänge richten wird. "Es lohnt sich immer auch die Neuen anzusehen, besonders weil man nie weis ob sich daraus was grosses Entwickeln kann." Das war aber alles was ich noch dazu sagte, da der Schiedsrichter nun wohl mit der letzten Runde anfangen wollte und allen Karten austeilte.
Lady Ookazán warf aber dann doch noch eine Frage ein und ich lauschte, blieb aber erst mal still, besonders weil ich irgendwie dachte einen Blick auf mir zu spüren. Mein Augen bewegte sich leicht in die Richtung und tatsächlich sah ich dann aus dem Augenwinkel Alisha. Es war fast so als wartete sie darauf das jetzt dann der Abend vorbei war, den zuvor hat sie ja kaum Zeit gehabt. Jedoch hatte ich noch nicht vor zu ihr zu gehen, auch wen es offensichtlich war das sie nur darauf wartete das ich komme und ein Gespräch mit ihr anfange. Nicht jetzt wo die Finalen Spiele angefangen haben und so wendete ich mich wieder in die Richtung des Tisches, um zu verfolgten wer von den beiden Frauen die besseren Karten hatte.

Raiu ließ bei Dilucs Kommentar ein leises nachdenkliches Summen hören und nickte dann langsam. "Das ist wahr..."
Ookazán glaubte ihr, und sie glaubte ihr auch, dass ihr die Antwort auf ihre nachfolgende Frage unangenehm sein könnte. Wenngleich sie nicht sicher war, was der Grund dafür sein könnte. Wenn stimmte, was sie sich dachte, gab es sehr viele Variablen in der Geschichte. Sie kannte Raiu schließlich im Grunde überhaupt nicht.
Sie schaute in ihr Blatt. "Euer Sohn?", fragte sie, als der Schiedsrichter alle Karten ausgeteilt hatte, während sie die auf ihrer Hand sortierte, und warf dabei Raiu einen raubtierhaften Blick aus dem Augenwinkel zu.
Raiu stockte kaum merklich, doch sie tat es. Und das war für den Drachen der Beweis dafür, dass er mit seiner Vermutung recht hatte. Falls das Windwesen es um jeden Preis verborgen hatte halten wollen, hatte es sich nicht sonderlich geschickt dabei angestellt. Ookazán vermutete daher eher, dass Raiu es ein wenig darauf angelegt hatte, um herauszufinden, ob sie und vielleicht auch Diluc Eins und Eins zusammenzählen konnten. "Ich würde nicht sagen, dass ich ihn nicht mit jemand anderem verwechseln könnte, doch ich weiß jetzt, warum Ihr mir bekannt vorkommt, obwohl ich sehr sicher bin, Euch noch nie zuvor persönlich begegnet zu sein." Sie ließ die Karten etwas sinken und heftete den Blick nun ganz in Raius Gesicht. "Ein hübscher Junge. Ich schätze, er hat sehr viel Gutes von Euch abbekommen." Sie legte ihre erste Karte. "Leider auch die Windmagie. Er wäre ein vortrefflicher Karon."
Raiu tat es ihr nach. "Mein Kind wird nie ein Karon sein", erwiderte sie und linste erst zu Ookazán, dann zu Diluc. "Mir scheint, die spendable Veranstalterin hat ein Auge auf Euch geworfen, Diluc. Holt sie doch herüber."
Ookazán folgte ihrem Blick zu Alisha hinüber und schnaubte leise. "Das wollt Ihr nicht wirklich. Habe ich recht, Diluc?" Nun streifte ihr Blick ihn, doch sie ließ sich nicht weiter ablenken.
"Hmm, Euer Sohn, ja... Wie war noch gleich sein Name? Arata? Arakan? Atsushi...?"
"Arashi."
"Arashi! Hah, ich wusste doch noch, dass er mit einem A begann... Arashi... Ja, der junge Irada, der Kamui-shinnou in der Arena besiegt hat..." Den letzten Satz schnurrte sie, und ein paar der übrigen Leute am Tisch warfen ihr einen Blick zu, obwohl sie die Unterhaltung so leise führten, dass niemand wirklich aktiv mithörte oder lauschte. Sie schmunzelte, doch nun blitzte es leicht in ihren Augen. "Wie lange habt Ihr ihn nun schon nicht mehr gesehen?"
Raisu mahlte etwas mit den Zähnen, antwortete dann jedoch: "Seit er den Shinnou vor aller Augen im Staub zertreten hat...", sagte sie dann, und ein schmales Lächeln zuckte jetzt auch über ihre Lippen. Ihr Blick war herausfordernd.
Ookazán lachte auf. "Wenn Ihr gegen mich gewinnt, verrate ich Euch, was aus ihm geworden ist. Wenn ich gegen Euch gewinne, verratet Ihr mir, wer oder was Ihr wirklich seid, Raiu. Was haltet Ihr davon?"

Das Alisha noch weiter in den Hintergrund gerückt wurde lag auch daran da sich ein "noch" intressanteres Gespräch zwischen den beinde Frauen anfing zu entwickeln. Schon die Frage die Lady Ookazán nun stellte um Raiu in die Enge zu treiben ließ meine Intresse daran nur noch mehr aufflammen, auch weil Raius darauf stockte und im Ersten Moment gar nichts mehr dazu sagte. Dies war natürlich die Chance der Drachendame sie noch mehr in die Enge zu treiben und ihre nächsten Worte verrieten mir auch wer nun in dem Gespräch Thema wurde. Zuvor als ich Raius Erscheinung das Erste mal ansah und ihre Aura spürte, so wie das markante rot in ihren Haaren sah hat mich das tatsächlich an diese Person erinnert. Aber ich hätte zuvor nie gedacht das ich mit meinem Gefühl tatsächlich richtig war. Wohl war mein Urteilsvermögen doch noch im üblichen Zustand wie zuvor als ich noch voll als Krieger tätig war. Das jetzt Lady Ookazán auch noch die Sache reizte war wirklich amüsant, so das Raiu nur noch sagen konnte das ihr Sohn nie ein Karon sein wird und dann versuchte zu mir abzulenken. Nur damit sie eine Pause bekam nicht weiter von der Generälin in die Mangel genommen zu werden. "Tzt..." Kam es nur leicht abwertend von mir als ich ihre Worte hörte. Doch verriet das eigentlich schon das ich keinerlei Interesse an ihr hegte. "Gerade ist mir aber nicht danach sie herüber zu holen." Dies zeigte auch Lady Ookazán das sie vollkommen recht damit hatte das ich das nicht wollte. Besonders da ich sie nachher noch lange genug ertragen musste wen sie sich bedanken wollte. Dazu hatte ich nicht vor lange mit ihr danach zu plaudern, sie sollte dann ziemlich schnell mit der Sprache rausrücken, den ich musste noch was anderes danach erledigen, nicht das ich wieder Beschwerden um mein Anwesen bekam.
Ich war aber froh das Lady Ookazán dann Raiu wieder von dieser Sache ablenkte und das Gespräch mit ihr an sich riss. Den diesen spannende Teil wollte ich nun sicher nicht verpassen. Aber das Raiu diesen schon sehr lange nicht mehr gesehen hat sagte wohl aus das sie noch nicht den Mumm hatte sich ihm zu zeigen oder ihn noch nicht gefunden hat. Irgendwie tat mir der Junge schon ein wenig Leid, ich hatte ihn nämlich gemocht und wir hatten auch schon unsere Unterhaltungen. Das Shinnou-sama aber an ihm scheiterte war schon eine ziemliche Überraschung. Aber ich war mir sicher das unser Prinz daraus Erfahrungen ziehen konnte und nun bestimmt ein ganz anderer Krieger war als zuvor, denn man lernte auch aus Niederlagen.
Das sich aber nun tatsächlich ein spannender Wettkampf zwischen den Frauen entwickelt hörte ich daran das die Drachendame Raiu ein Angebot mit einer Wette machte. Ein Anlass das beide nun dazu bewegte ganz bestimmt nicht zu verlieren. Ich war gespannt wer als Sieger hervorgeht und so wollte ich davon nichts mehr verpassen.

"Schade...", sagte Raiu nur leise wegen Dilucs Reaktion, aber auch wegen Ookazáns Ablehnung darüber, und schaute noch einmal für einen kurzen Moment zu Alisha hinüber.
Die Veranstalterin war vermutlich schon ganz fuchsteufelswild, dass Diluc gleich mit zwei Frauen herumhing, die beide nicht gerade zu den unscheinbaren Persönchen gehörten. Raiu und Ookazán stachen beide auf ähnliche und doch ganz unterschiedliche Art und Weise hervor. Und Diluc vermutlich auch, auch wenn die beiden Vorgenannten aus ähnlichen Gründen davon wenig wahrnahmen.
Was sagt Euch, dass ich nicht weiß, wie es meinem Kind geht und was aus ihm geworden ist?", fragte Raiu, statt die Frage des Drachen nach der Wette zu beantworten, während die Runde weiterlief.
Ookazán schnaubte leicht. "Nun macht Ihr Euch lächerlich. Wenn Ihr wüsstet, was ich weiß, hättet Ihr sicher nicht so herumgedruckst."
Es blitzte in Raius Augen. Jetzt hatte sie sie an der Angel. "Tatsächlich?", fragte sie. "Nun gut... Aber sicherlich ... könnte ich auch andere Leute darüber ausfragen, was mit ihm ist."
"Vermutlich. Wenn ihr wirklich glaubt, dass es Informationen sind, die jeder kennt." Ookazán seufzte und platzierte ihre nächste Karte. "Ach kommt schon. Es ist doch nur ein kleiner Spaß. Oder wollt Ihr Euren Einsatz erhöhen?" Sie neigte den Kopf. "Oder wollt Ihr mir am Ende noch sagen, Euch interessiert gar nicht?" Sie meinte sich zu erinnern, dass nur Arashis Vater dann und wann aufgekreuzt war. Außerdem hätte sie sonst viel eher gewusst, wer Raiu sein musste, denn hätte sie sie und ihren Sohn jemals nebeneinander gesehen, hätte sie das nicht vergessen. Natürlich hätte Raiu sich in dem Fall auch gar nicht locken lassen, denn sie wüsste, wie es ihrem Sohn ging, wo er war, was passiert war... Und das tat sie offensichtlich nicht.
Raiu verengte leicht ihre Augen. "Also schön, Kasai no Ookazán." Sie legte eine weitere Karte und platzierte ihr Blatt dann falsch herum auf dem Tisch, um ihnen noch Sake nachzugießen. "Wenn Ihr gewinnt, beantworte ich Euch Fragen zu meiner Person. Wenn ich gewinne, erzählt Ihr mir, wie es meinem Kind ergangen ist."
Der Drache strahlte. "Abgemacht. Diluc. Du bist unser Zeuge. Und hierbei spielt keine Rolle, ob eine von uns Gesamtsiegerin wird", fuhr sie fort und fasste wieder Raiu ins Auge. "Es zählt nur, wer am Ende mehr Punkte hat als die andere."
"Abgemacht."
Die beiden stießen darauf an.

Schon möglich das ihr seltsames Verhalten davon kam das Lady Ookazán und Lady Raiu in meiner Nähe waren. Den vielleicht sah es nach ihrer Sicht so aus das die Art von Frauen einfach immer die besseren Karten hatten meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Den diese Sorgten dafür das sie mich nicht für sich haben konnte. Vielleicht war das ja auch der Grund wieso das sie Lady Ookazán nicht einladen wollte? Das konnte ich noch nicht sagen, aber bis jetzt sah es fast so aus. Raiu war ja auch eher noch eine zweite Bedrohung für sie obwohl sie an ihrer Anwesenheit nichts ändern konnte, denn sie war plötzlich da. Jedoch sollte sie nicht vergessen das dies hier eine offene Taverne war und nicht eine geschlossene Gesellschaft. Ich würde es aber schon noch aus ihr rauskriegen, doch erst nach dem Spiel.
Ich gab lieber wieder meine Aufmerksamkeit dem Spiel das sich zwischen den beiden Ladys abspielte, denn das wurde nun durch die Tatsache das Lady Ookazán sie an der Angel hatte nur spannender. Lady Raiu versuchte wohl wirklich noch das Ruder umzudrehen, doch das war versuchte Lebensmühe den die Generälin war ihr nun weite Schritte vorraus und ich hab ja auch alles mitgekriegt. Sie konnte sich da nicht mehr raus retten egal was sie versuchte.
Deswegen stimmte Raiu schlussentlich der kleinen Spasswette zu indem entweder sie Informationen von sich Preis geben musste oder im anderen Fall Lady Ookazán verraten musste wo ihr Sohn war, je nachdem wer als Gewinner hier aus dem Spiel ging. Ich wusste schon das sich hier etwas Grosses anbannte und jetzt wo es tatsächlich soweit kam, war ich Feuer und Flamme für dieses Spiel zwischen den Damen. Es war schon Ehre genug von der Drachendame als Zeuge dieses Schauspiels gewählt worden zu sein. "Einverstanden." Dies folgte nachdem Raiu eingewilligt hatte und mit Lady Ookazán anstiess. Meine Augen brennten schon vor Erwartung wer hier nun das Spiel für sich entscheidet und auspacken musste.

Und ebenso prosteten beide Frauen vor dem Trinken noch Diluc zu, welcher sich dazu bereiterklärte, den Zeugen zu spielen, damit er noch einen gebührlichen Schluck von seinem Rotwein nehmen konnte.
Die Runde lief weiter und Raiu nahm ihre Karten wieder zur Hand. Falls sie angespannt war, merkte man ihr nichts davon an. Allerdings stützte es nur Ookazáns Vermutung, dass diese Frau nicht so einfältig war, wie man meinen könnte. Sie hätte zu gern gewusst, was sie dachte. Ob es ihr überhaupt etwas bedeutete, dass das Gespräch auf ihren Sohn gefallen war, den sie seit über zwei Jahren nicht gesehen haben konnte, wenn sie nicht wusste, was danach passiert war. Sie wirkte nicht erschüttert oder begierig, den Sieg zu bekommen. Vielleicht hatte sie sich nun aber auch einfach nur wieder richtig unter Kontrolle und legte ein solides Pokergesicht hin.
"Mich sprechen selten Leute nach meinem Muttervulkan an", sagte Ookazán, als es ihr zu still zwischen ihnen wurde.
"Ich finde diesen Namen sehr passend", erwiderte Raiu und zuckte die Schultern. "Er ist, was Ihr seid. In meinen Kreisen ist er gang und gäbe."
"Euren Kreisen? Das interessiert mich nun. Was für Kreise meint Ihr?"
Raiu lachte leise auf. "Gebt Euch keine Mühe. Vielleicht beantworte ich diese Frage, wenn Ihr gewinnt. Wenn sie mir danach genug auf meine Person bezogen erscheint." Sie zwinkerte.
Wieder blieb es einen Augenblick lang still zwischen ihnen, während das Spiel weiterlief. In den anfänglichen Runden waren noch zu viele Spielzüge offen und es war sinnlos, sich bereits auf eine Strategie festzulegen oder zu überlegen, wen man als erstes rausekeln sollte, sodass die Konzentration noch nicht allzu stark herausgefordert war, doch das würde sich bald ändern.
"Kennt Ihr ihn beide?", fragte Raiu schließlich, und da Ookazán bereits bewiesen hatte, Arashi zu kennen, und klar war, dass es um diesen ging, richtete ihre Frage sich offensichtlich mehr an Diluc, dem sie auch einen Blick zuwarf.

Ich hob mein Weinglas als die beiden Damen sich nochmal in meine Richtung drehten und mir ebenfalls zuposteten. Es war schon eine sehr lohnenswerte Runde hier, wer wusste schon ob nicht sehr viele hier gerne auch teil dieser währen - besonders wegen den Frauen, denn das wir hier Spass hatten und gute Unterhaltungen führen, entging auch Alisha nicht. Sie konnte das aber auch nicht verstehen, schliesslich war sie menschlich und so war sie von dem allen sehr weit entfernt. Es war Wunschdenken wen sie wirklich erhoffte jemals davon ein teil zu sein, aber da ich ja als ein Tavernenbesitzer zwischen den fronten dieser beiden Arten stand war es nicht unwahrscheinlich das sie vielleicht denkt irgendwie deswegen da ran zu kommen. Ich nahm aber nun meinen Schluck Wein und lauschte weiter dem Gespräch der Damen. Raiu hatte Lady Ookazán mit ihren Muttervulkan angesprochen und dies war eigentlich eine sehr nette Geste von ihr, besonders weil sie schon recht hatte das der Klang da sehr besonders war. Aber wohl war das tatsächlich in ihren Kreisen ganz normal, was dann Lady Ookazán sehr neugierig machte. Währe ich an der Stelle der Generälin würde mich das wohl ebefalls sehr neugierig machen, doch Raiu hielt sich bedeckt mehr dazu zu sagen und meinte das sie es vielleicht erzählen wird wen die Drachendame gewinnt - wen es nach ihrer Meinung auf ihre Person bezogen erscheint. Ganz schön geschickt, aber es machte die Sache schon spannender auch weil Lady Ookazán ja ebenfalls dasselbe mit ihr gemacht hat was ihren Sohn betraf.
Lange war es aber still zwischen ihnen als das Spiel voll lief und so sah ich dem geschehen zu, während ich nun meinen Rotwein ganz leerte. Erst die neue Frage von Lady Raiu ließ mein Blick wieder zu ihr gleiten. Sie wollte wohl wissen ob auch ich Arashi kannte, denn bei der Generälin war es ja klar das sie Bescheid wusste weswegen ich auch die Frage auch mehr für mich aufasste. Ihre gewitterfarbenden Augen lagen ja auch schon auf mir. "Ja ich kenne ihn. Wir hatten leider nur wenige Unterhaltungen in der Zeit, was wohl auch daran lag das wir nur Nebeneinander hergelebt hatten und uns nicht so gross miteinander befassten, aber ich denke das beantwortet ihre Frage." Was auch daran lag das wir in der Zeit nun mal Konkkurenten waren, es ging schliesslich nicht darum Freundschaften in der Feuerarena zu schliessen, doch ich hab durchaus seine Kämpfe und danach seinen Abgang nach einer schweren Zeit der vielen Ausfälle verfolgt weswegen ich wohl sagen kann das ich ihn kenne. Meine Zeit in der Feuerarena endete ja noch nicht solange, auch wen es mir selbst sehr lange vorkommt und der Junge verschwand vor 2 Jahren. Aber das war auch gut, irgendwie wirkte er unglücklich und auch seine Aura zeigte eine Zeit nicht mehr so ein helles leuchten was durchaus seine Stimmung verriet. Auch wen der Junge selbst sich nichts anmerken lassen hat und es auch niemand erkennen könnte der die Welt normal wahrnahm.

"Nebeneinander hergelebt", wiederholte Raiu etwas sarkastisch und schmunzelte. "Das klingt nach einem alten Ehepaar." Sie schnaubte, nickte dann jedoch und schien sich mit der Antwort zu begnügen, die Diluc ihr gegeben hatte. Ihn schien sie nicht zu kennen. Möglicherweise waren also ihre einzigen Gelegenheiten, ihren Sohn zu sehen, wirklich Kämpfe in der Feuerarena gewesen, und Diluc war währenddessen nicht dort gewesen. Oder er war ihr nicht aufgefallen, weil er selbst nur Zuschauer gewesen war. Jedenfalls wäre das der Grund, weshalb Ookazán Raiu nie gesehen hatte, obwohl sie an dem Tag beide dort gewesen waren, als Arashi Kamui besiegt hatte.
"Und Ihr?", fragte Ookazán. "Ihr lebt nicht als altes Ehepaar mit Arashis Vater zusammen."
Statt ihr, warf Raiu Diluc einen Blick zu und zwinkerte. "Nein. Diese Liebschaft war einmal", antwortete sie dabei. Sie seufzte und leerte ihr Glas erneut. "Wir sind zu verschieden und es ist nicht im Guten geendet. Natürlich würde er stets behaupten, dass ich ihm das Herz gebrochen habe, aber wie Ihr wisst, gibt es immer zwei Seiten einer Medaille. Die Details möchte ich Euch gern ersparen. Der Mann kann am Ende doch nichts dafür." Sehr sorgfältig legte sie eine weitere Karte, nachdem Ookazán diese Runde gepasst hatte.
"Verstehe...", sagte sie, obwohl sie sich tatsächlich gar nicht sicher war, ob sie das tat. Die Beziehungen zwischen Personen wurden ihr schnell zu kompliziert. Vor allem, dann wenn Zuneigung und Liebe im Spiel waren, weil sie damit nichts anfangen konnte.
Raiu kehrte noch einmal zum vorigen Thema zurück, oder vielmehr wandte sie sich wieder an Diluc. "Ihr habt selbst Kämpfe in der Feuerarena bestritten?", fragte sie ihn und neigte leicht den Kopf, sodass die roten Haarspitzen ihr auf der einen Seite wieder an den Hals rutschten.

Raius Art meine Verbindung mit Arashi darzustellen war wirklich sehr amüsant, aber ihre letzten Äusserungen ließen mich nochmal die Gedanken zu ihrer Liebschaft zurück holen. Das ich mit diesen Gedanken nicht allein war zeigte mir nun auch die Frage der Generälin die darauf folgte. Sie wollte wohl Wissen ob Raiu noch mit ihren Mann zusammen lebte und so warf sie auch gleich mir und nicht Lady Ookazán einen Blick zu und zwinkerte. Auch weil wir ja kurz darüber geredet hatten. Es war fast so als würde sie mich gern weiter darüber aufklären wollen und so hörte ich ihr zu. Selbst wen ich die Frage ja nicht direkt gestellt hatte, aber es vielleicht irgendwann getahn hätte wen ich Raiu wieder gesehen hätte. Es war fast so als wüsste Lady Ookazán manchmal was mich ebenfalls intressierte. Tatsächlich ist aber wohl in der Ehe zwischen den beiden was passiert das diese Liebschaft zuende gehen liess, wohl etwas sehr tragisches dessen Details sie uns ersparen wollte. Irgendwie hab ich schon damals ne Vermutung gehabt das in Arashis Familie etwas nicht richtig lief, jedoch hab ich mir sowieso darüber früher keine Gedanken gemacht. Aber Familie kann man sich nun mal nicht aussuchen. "Ich verstehe..." Raiu wandte sich aber dann gleich wieder zu mir nachdem sie sorgfältig eine Karte ablegte. Sie wollte Wissen ob ich auch selbst in der Feuerarena Kämpfe bestritten hatte, besonders jetzt da sie es wohl neugirig machte das ich mal neben Arashi hergelebt hatte. "Das hab ich ja. Es war eine lange Zeit meine Hauptbeschäftigung..." Jedoch da das Preisgeld nicht immer für alles reichte musste ich halt noch einen anderen Arbeitszweig eröffnen. Aber über den wussten ja nur wenige Bescheid. Ich sah es in dem Moment als beste Alternative, ich hab aber meinen Nachnamen deswegen aus guten Grund dort nicht regestriert. Wer wusste schon ob ich deswegen nicht mal hätte beitreten können, schliesslich hatte meine Familie es nie nötig gehabt sich über Generationen in der Arena zu beweisen und dort ihr Geld zu verdienen. Ich war wohl der Erste ihrer Sorte, aber freiwillig, da ich als Halbdämon durchaus mehr Anforderungen entsprechen musste als meine früheren Ahnen.

Während Raiu sich mit einer Frage an Diluc wandte, dachte Ookazán noch einen Moment lang über das nach, was sie zuvor gesagt hatte. Sie verstand das Konzept von Ehe nicht und sie konnte das Gefühl von Liebe nicht nachvollziehen. Genauso wenig bekannt war ihr das Band zwischen einer Mutter und ihrem Kind oder einem Vater und seinem Sohn. Trotzdem war ihr klar, dass es dieses Band in der Regel gab, und deshalb wusste sie auch, dass es nicht unbedingt Arashis Schuld sein musste oder vielleicht auch gar nicht sein konnte, wenn seine Mutter ihn so selten sah.
Sie hegte keine persönlichen Beziehungen zu den Gladiatoren, sie hatte nur Kontakt zu den Leitern der Lager, um sich über den Bestand, den Erfolg und auch über besondere Talente unter ihnen zu informieren, die vielleicht als höherrangige Soldaten brauchbar waren. Dementsprechend kannte sie Raius Sohn nicht wirklich und konnte nicht beurteilen, ob auch seine Beziehung zu seinem Vater schlecht gewesen war. Dennoch fragte sie sich, ob Raiu wirklich nicht bewusst war, dass sie ihr Verhalten hinterfragen könnte. Oder dass Ookazán eher davon ausgehen würde, dass sie einfach eine schlechte Mutter war.
Die Unterhaltung darüber war merkwürdig gewesen. Als hätte Raiu nur so getan, verhindern zu wollen, dass das Gespräch darauf fiel, obwohl es ihr gleichzeitig auch nicht unangenehm war. Schlecht fühlte sie sich offensichtlich nicht. Andererseits wusste Ookazán auch nicht, ob die Muttergefühle eines Elementarwesens denen eines Menschen ähnlich waren. Vielleicht ... war sie mehr wie sie?
Eigentlich wusste sie auch gar nicht so genau, warum sie überhaupt einen Gedanken daran verschwendete. Möglicherweise, weil sie all das hier dann nicht so seltsam gefunden hätte und schlauer daraus geworden wäre.
"Oh wirklich? Erzählt mir mehr", sagte Raiu, nachdem Diluc ihre Frage recht knapp beantwortet hatte "Und warum ist es nun nicht mehr Eure ... Hauptbeschäftigung?" Sie betonte das Wort ein wenig.

Meine Augen ruhten kurz auf der Generälin als ich bemerkte das sie im Moment sehr in Gedanken versunken war. Manchmal wünschte ich mir in so Momenten das ich wüsste über was sie sich gerade ihren wunderschönen Kopf zerbrach aber da ich das nicht konnte wendete ich mich dann wieder zu Lady Raiu als sie grösseres Intresse daran bekam das ich tatsächlich mal in der Arena als Hauptbeschäftigung gekämpft hatte. Sie wollte mehr darüber Wissen und auch wieso das ich das nicht mehr aktiv tätigte. "Sagen wir einfach ich wollte mal den ruhigeren Lebenstil besser kennenlernen." Bersonders weil mein früheres Leben überhaupt nichts mit Ruhe zu tun hatte. Ständiges Training, kurze ruhige Momente mit meiner Mutter und ein Vater der einem jeden Tag erinnerte wie wichtig es war hart zu arbeiten. Besonders weil ich sonst überhaupt nicht nach seiner Meinung den späteren Posten gerecht werden könnte, selbst wen er auch mal stolz auf mich war. Die Anforderungen waren aber wahrscheinlich auch höher Gestellt weil ich ein Halbblut bin - das mir jeden Tag in einer reinblütigen Adelsgesellschaft angelastet wurde, selbst wen meine Mutter eine reine Feuerelfe war und eine besondere Verbindung mit dem Feuer hatte. Es war nicht verwunderlich das ich als Teenager deswegen ziemlich abdriftete. Das was ich heute bin verdanke ich nur meinen eigenen unabhängigen Entscheidungen. "Da ich aber auch noch sehr viel Zeit habe, dachte ich einfach mal das ich was anderes ausprobiere." Irgendwann wird eh der Tag kommen wo ich im Heer des Feuerkaisers fest angestellt wurde, je nachdem wie lange mein Vater seine Tätigkeit als Offizier noch weiterführen wollte oder durch den Umstand das er verstarb sowieso irgendwann der Platz frei wurde - doch dies würde wahrscheinlich noch sehr lange dauern wen er sich nicht plötzlich Entscheidet in den Ruhstand zu gehen. Er war schliesslich ein reiner Dämon und jeder wusste das ihre Lebenszeit sehr lange war. "Was macht ihr den bestimmtes Lady Raiu?..." Ich wollte etwas von mir ablenken und es währe doch sehr Intressant zu wissen was sie für einen Geschäftszweig führte, besonders da sie auch hier in Kjubika Partner hatte so wie sie es uns heute Abend mal erläutert hatte.

"Ooh, verstehe... Nichts für mich." Raiu klatschte die nächste Karte auf den Tisch, nachdem Ookazán ihren Zug mit dem Nachziehen beendet hatte und sich weiterhin damit begnügte, den anderen beiden nur zuzuhören. Raiu lächelte schmal und wirkte etwas belustigt, sagte jedoch nicht, warum sie Spaß an dem zu haben schien, was Diluc von sich gegeben hatte.
Sie fächerte sich mit ihren Karten etwas Wind zu, seufzte dann und strich sich mit der freien Hand die glatten Haare hinter ihr eines Ohr, sodass der lange silberne Ohrring daran gut zur Geltung kam und die Strähnen den Blick auf die scharfe Kante ihres Kiefers freigaben. "Und dabei habt Ihr Euch ausgerechnet dafür entschieden, anderen Leuten in den... - anderen Leuten ihre Wünsche von den Augen abzulesen und sie zu bedienen?", fragte sie, nachdem Diluc seine Antwort etwas präzisiert hatte.
Ookazán musste leise auflachen, weil sie sich gut vorstellen konnte, was Raiu eigentlich hatte sagen wollen, und war froh, nicht gerade einen Schluck Sake im Mund zu haben. Der Tonfall der anderen Frau verriet, dass sie rein gar nichts davon hielt, die Dienerin für andere zu spielen. Zwar traf das so oder so ähnlich sicher auf viele Leute zu, aber sie wurde ihr dadurch doch gleich noch etwas sympathischer.
"Hmm, ich gehe aktuell keiner festen Tätigkeit nach", antwortete Raiu erst nach einem kurzen Moment auf Dilucs Frage und studierte dabei eingehend die aktuelle Lage der Karten auf dem Tisch, ihrer Hand und den Händen der noch übrigen Mitspieler. "Ich lebe derzeit von Erspartem. Früher habe ich mit kostbaren Stoffen gehandelt."
Ookazán warf ihr einen Blick zu, der anschließend über ihren schwarzen Kimono glitt.

Ich konnte mir schon denken das soetwas für Lady Raiu sicher nichts war, deswegen überraschte mich ihre Antwort darauf überhaupt nicht. Das sie sich auch darüber zu amüsieren schien, war deshalb für mich ebenfalls nicht wunderlich. Auch als Lady Ookazán kurz leise auflachte als Raiu eine Frage stellte war keine Überraschung, sie sahen eben nur die eine Seite in so einem Beruf. "Nun Lady Raiu wen ihr denkt das dies alles ist und nur diesen Zweck nach eurer Meinung behinhaltet habt ihr wohl das Ganze nicht in dieser Tätigkeit erkannt." Es war auch nicht wichtig wen sie es nicht wusste. Ich wollte es ihr nur klar stellen das sie das vielleicht auch mal aus einer anderen Perspektive betrachten sollte. Wen nicht, nun dann ist es halt so. Aber es gab noch vieles was in diesem Bereich eine Rolle spielte nicht nur das "bedienen" und für andere Rennen besonders wen man der Chef war und für alles hier verantwortlich war. Dazu gäbe es solche Orte nicht würde sie sicher nicht über sowas lachen können, oder gar ihre Leidenschaft ausleben können andere herumzuscheuchen und hätte ein weniger glückliches Leben. Aber hier kam auch noch die Tatsache dazu das sie nicht wusste das es nicht das einzige war das ich Tat und wieso auch nicht mal das Leben aus einer anderen Sicht betrachten?
Sie schien aber doch nicht einer festen Tätigkeit nachzugehen. Sie erzählte das sie von erspartem lebte, doch früher mit kostbaren Stoffen gehandelt hat. Also waren wohl die Partner die sie erwähnt hatte die, die in ihren Leben als Stoffhändlerin eine Rolle gespielt hatten. "Und was habt ihr vor wen euer Erspartes zu Ende geht?" Wer wusste schon wie viel sie davon noch auf den Buckel hatte, aber sie müsste sich ja sowieso dann wen es eintraf deswegen irgendwann nach einer Alternative umsehen. Aber bestimmt, so wie ich es vermutete hat sie sich darüber noch keine Gedanken gemacht je nachdem wie viel sie noch besitzt.

Bei Dilucs Reaktion auf Raius Feststellung war es nun nicht Ookazán, die dazu noch einmal ein Lachen hören ließ, sondern Raiu selbst, die dabei nun einen ganzen Moment länger lachte als zuvor. Sie blinzelte langsam, als sie wieder verstummt war, und berührte Diluc mit den Fingern sacht am Oberarm. "Ganz wie Ihr meint", sagte sie großzügig, gluckste noch einmal leise und ließ dem ganzen ein Zwinkern folgen.
"Oh, Vorsicht. Sonst explodiert noch Alisha", meinte der Drache leise, der die Szene genauso wie ein paar andere Leute am Tisch mitverfolgt hatte, und ganz gewiss war sie auch der Gastgeberin nicht entgangen. Nicht jedenfalls, wenn ihr Blick immer noch so an Diluc klebte, wie schon die ganze Zeit vorher auch.
Raiu winkte ab, leerte ihr Glas und schenkte ihnen beiden anschließend auch den Rest aus der Sakeflasche noch ein. Sie wirkte davon genauso wenig be- oder angetrunken wie Ookazán, auch wenn letztere sich nicht sicher war, ob es daran lag, dass sie zuvor genug gegessen hatte, oder ob ihre Toleranz gegenüber Alkohol einfach im Allgemeinen gut war.
"Vielleicht lache ich mir einen reichen Mann an, und habe dann ausgesorgt?", sagte Raiu und wandte sich damit wieder Diluc und seiner Frage zu. "Oder ich nehme meine bisherige Tätigkeit wieder auf. Ich weiß es noch nicht. Das Geld sollte noch eine ganze Weile reichen, damit ich gut davon leben kann."
Das legte die Vermutung nahe, dass sie als Stoffhändlerin sehr erfolgreich sein musste, wenn sie davon länger gut leben konnte, ohne diesen Beruf weiter auszuüben. Vielleicht hatte sie auch nur mit sehr exquisiten Stoffen gehandelt. Ihr Kimono war aus feiner Seide. "Wie kommt Ihr zum Stoffhandel?", fragte Ookazán.
"Wie kommt Ihr an einen Generalposten? Wie kommt Diluc an eine Taverne? Wir sind alle unterschiedlich..." Raiu platzierte eine weitere Karte und legte ihr Blatt dann weg. Dem Schiedsrichter verkündete sie: "Ich steige aus."

Wohl hat meine Andeutung nun noch mehr dafür gesorgt das Lady Raiu wieder anfing zu lachen, nun wohl hatte sie nicht vor das aus einer anderen Perspektive zu sehen oder sie fand mein Konter doch recht gut, aber wenigstens war sie grosszügig genug das als Anlass zu nehmen mich nun damit in Ruhe zu lassen. Ihre Finger berührten sachte meinen Oberarm und man merkte das mir solche Berührungen nicht Fremd waren. Was wohl auch verraten könnte das ich meine Erfahrungen mit Frauen und Nähe kannte. Es war nicht unangenehm für mich, aber es war auch nicht so das es was besonderes war das Lady Raiu da tat. Andere könnten dieses Bild und das zwinkern der Dame aber doch als Anlass nehmen es falsch zu verstehen - besonders weil Alisha immer noch zusah auch wen sie mittlerweile ihren Platz gewechselt hat und einen Sake trank. Lady Ookazán meldete sich dazu wohl auch, indem sie das Luftwesen warnte vorsichtig zu sein da Alisha sonst explodieren könnte und so musste ich schon kurz darauf lachen. Raiu winkte aber darauf ab und entfernte sich auch wieder vor mir um dann wieder Lady Ookazán und sich den letzten Rest Sake einzugiessen. Die beiden waren sich in der Beziehung des Vertragens von Alkohol wohl nicht unändlich aber Lady Raiu fuhr nun fort und beantwortete dann meine Frage. Ihre Vorstellung es dann vielleicht mit einem reichen Mann zu versuchen war kein seltenes vorgehen wen man eher der Typ war der gerne gar nicht mehr arbeiten wollte und andere das machen ließe. Das aber Lady Raiu sich doch nicht so auf diese Vorstellung versteift hat und dann noch ergänzt das sie vielleicht auch wieder ihre eigene Tätigkeit aufnehmen würde, verriet das sie doch nicht ganz so faul war, nun zumindest wen sie sich tatsächlich dann daran hielt wen es soweit war. Ihr Geld schien aber noch nicht ganz aufgebraucht zu sein um noch ein wenig damit Leben zu können.
Wohl war sie sehr erfolgreich als Händlerin und dann fragte Lady Ookazán wie sie dann zum Stoffhandel kam, aber das wollte ihr Raiu wohl nicht beantworten, da sie von der Sache abschweifte indem sie uns auch noch in diese Antwort hineinziehte. "Die Wege sind durchaus unterschiedlich, aber man schreibt nun mal auch so seine eigene Geschichte dazu." Und es war immer überraschend was weiteres kam, was sich nun hier auch zeigte den Lady Raiu musste wohl Aussteigen. Ihr Kartenblatt war wohl nicht mehr ausreichend genug und so ging mein Blick zu der Generälin um zu erfahren ob sie da bessere Chancen hatte noch zu gewinnen.