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Das Zuhause von Familie Nawaka

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1Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Das Zuhause von Familie Nawaka So März 06, 2022 9:19 pm

Nora

Nora

Hier findet ihr das wirklich liebevoll eingerichtete Zuhause der Familie Nawaka. In der Küche und im Essbereich hängen überall getrocknete Kräuter, die für die Heilmittelzubereitung verwendet wird. Unter anderem gibt es auch ein Gästezimmer und eine große Scheune für die Tiere wie Hühner, Ziegen und Schafe.



NPC Post





Dorf im Blütenmeer ===>

Freyja war es nicht entgangen, dass die freundliche Mimik der Frau verschwand, kurz nachdem sie erklärt hatte, dass ich gerade nicht zuhause war. Dadurch wurde ihr bewusst, dass hier etwas im Busch war und sehr intensiv stank. Die Offenheit die Waffen ohne Widerrede abzulegen kamen den Gästen zu Gute. Das zeigte schon einen gewissen Respekt und Sicherheit.
Den Fakt, dass die Frau ihn nicht warmhalten konnte und er kreidebleich war, als würde ihm jegliches Blut aus dem Körper gezogen werden, beunruhigte meine Mutter dann doch einigermaßen. Es war merkwürdig, wie sein Körper reagierte, obwohl er keine Verletzungen von sich trug. "Keine Verletzungen? Ist es in Ordnung... wenn ich ihn mir trotzdem anschaue?", fragte sie zuerst nach, bevor sie sich an ihn ranmachen würde. Manchmal übersah man das Offensichtliche, weil es zu nah lag.
Als sie sich den jungen Mann angesehen hatte, schüttelte sie den Kopf, fuhr jedoch mit dem Abhorchen seines inneren Geistes fort. Sie war kein Profi darin, versuchte jedoch ihr Bestes um dem jungen Mann zu helfen. Erneut schüttelte sie überlegend den Kopf und blickte in das blasse Gesicht des Bewusstlosen. Brianna schien zu merken, dass die Ratlosigkeit in ihrem Gesicht geschrieben stand und körperliche Beeinträchtigungen ausgeschlossen wurde. Während sie erklärte, musterte die Braunhaarige weiterhin Arrow's Körper.
"Eleonora ist keine Diebin.", sprach mein Vater etwas gereizt, als er mit den Decken im Türstock stand und die fremde Frau misstrauisch beobachtete. "Nein, ist sie nicht, Jori. Das hat auch niemand behauptet.", antwortete sie ruhig und gelassen, stand auf und nahm die Decken entgegen um sie über den Schwarzhaarigen zu legen. Mehrere Schichten überdeckten den gesamten Körper bis auf den Kopf. "Bitte schau nach der Suppe, okay?", bat sie ihren Mann um das Gespräch mit der fremden Frau aufrecht erhalten zu können. Mein Vater hingegen verweilte noch einen Augenblick bei der Tür, ehe er sich tatsächlich in die Küche bewegte, jedoch die Türen offen ließ.
"Tut mir leid, er ist sehr sensibel was Nora angeht." Ihr besorgter Blick wanderte zu Brianna, ehe sie fortfuhr: "Es klingt bedauerlich, aber das muss bestimmt ein Missverständnis sein. Sie wusste bestimmt nicht, was passieren wird." Natürlich verteidigte sie ihre geliebte Tochter und wünschte, ich wäre nun hier um es aufzuklären.
"Was wird es denn für weitere Auswirkungen haben... Wenn Nora nicht kommt?", versuchte sie herauszufinden und wollte sich nicht vorstellen, was das für Arrow bedeuten konnte. "Wie lange... ist er denn schon in diesem Zustand?"
Erneut fiel ihr Blick in das Gesicht des Schwarzhaarigen darüber grübelnd, was sie noch Gutes für ihn tun konnte. "Wir versuchen ihm etwas Suppe zu geben mit von innen wärmenden Kräutern. Ich befürchte, mehr können wir im Moment nicht tun." Sie seufzte, ehe sie aufstand um sich um die Nahrung für den jungen Mann zu kümmern.

2Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka So März 06, 2022 9:57 pm

Arrow

Arrow

Dorf im Blütenmeer ->->->>>

"Natürlich", antwortete Brianna auf Freyjas Frage hin. Sie verließ sich hier nur auf ihr Gespür und die Umstände, unter denen Arrows Gesundheitszustand sich so plötzlich verändert hatte. Sie schloss nicht von vornherein aus, dass es auch einen anderen Grund dafür geben konnte als das Amulett, aber sie verließ sich trotzdem auf ihre Intuition. Er hatte sie gefragt, ob das Amulett an allem Schuld war; hätte er eine Verletzung gehabt oder eine andere Vermutung, was mit ihm nicht stimmte, hätte er es ihr spätestens nach seinem Sturz vom Pferd gesagt. Trotzdem würde es nicht schaden, ihn sich genauer anzusehen.
"Als er zum ersten Mal das Bewusstsein verlor, ist er von seinem Pferd gefallen. Aber er konnte Laufen und es war nichts gebrochen. Schlecht ging es ihm schon davor." Sie hatte ihn am Bach, als er noch bei sich gewesen war, kurz abgetastet, um sicherzugehen, dass er sich bei dem Sturz nichts getan hatte. Falls sie ihn später von einem Teil der Kleidung befreien würden, damit er es bequemer hatte oder falls sich doch noch jemand auf die Suche nach einer anderen Ursache machte, würden sich jedoch mit Sicherheit Blutergüsse an der Seite oder der Hüfte zeigen, auf die er gefallen war.
Brianna hatte aufgesehen, als Noras Vater sich zu Wort meldete, seinen Blick jedoch nur ruhig, ohne Widerworte und auch ohne Trotz erwidert. Freyja schien ihre Worte neutraler zu betrachten, was auch ihre Absicht gewesen war. Deshalb hatte sie auch nicht gesagt, dass Nora das Amulett entwedet oder ohne Arrows Zustimmung genommen hatte. Und die Wahrscheinlichkeit betont, dass niemand gewusst hatte, was für Konsequenzen das Fehlen des "Gegenstandes" haben würde. Sie würde Nora selbstverständlich zur Rede stellen, sofern sie sie in die Finger bekam. Aber sie war klüger und weitsichtiger, als sie direkt zu verurteilen oder zu wissen zu glauben, was hier Tatsache war. Da war sie anders als Arrow, auch wenn sie möglicherweise anders reagiert hätte, wäre sie in seiner Position.
"Niemand muss sich entschuldigen", sagte sie und lächelte nun doch wieder leicht. "Leider ist sie die einzige, die das Missverständnis aufklären könnte." Und leider war Nora nicht da...
Das war wirklich ein Problem. "Er hat am späten Vormittag zum ersten Mal das Bewusstsein verloren", antwortete sie zuerst auf Freyjas zweite Frage. "Danach konnte er noch etwas essen und er hat etwas getrunken, aber seit dem frühen Nachmittag ist er nicht mehr wirklich wach geworden. Er hatte nur ein paar mal die Augen halb geöffnet." Wieder erschienen bei diesen Worten kleine Falten auf ihrer Stirn. Sie atmete langsam durch und widmete sich der anderen Frage. "Ich weiß, dass er sehr robust ist. Solange er Flüssigkeit bekommt und nicht auch innerlich auskühlt, kann er es einige Tage durchhalten. Aber ob sich sein Zustand noch weiter verschlimmern wird, das weiß ich nicht. Es sind nur Vermutungen, die ich habe. Es ist das, was ich spüre."
Den Worten der anderen Frau stimmte sie mit einem Nicken zu und zeigte damit gleichzeitig, dass sie akzeptierte und auch wusste, dass man viel mehr wohl nicht tun konnte. Als Freyja den Raum verlassen hatte, legte sie ihre Tasche ab und setzte sich neben Arrows Oberkörper auf das Bett. Sie beugte sich zu ihm herunter und fasste ihn unter den Decken um den Rücken, um ihn etwas aufzurichten und ihm das Kissen ins Kreuz zu schieben, da er waagerecht liegend natürlich nichts würde zu sich nehmen können. Sie nutzte den Moment auch, um ihm die Handschuhe auszuziehen und seine Handgelenke und die Unterarme mit den Fingern für einen Moment leicht zu massieren und zu kneten, um die Durchblutung anzuregen.
Als Freyja zurückkehrte, tätschelte sie ihm die Wange und drückte seine Schulter, um zu sehen, ob er mehr zu sich kam. "Du bist jetzt in Sicherheit, Arrow... Aber du musst wach werden, damit du noch etwas zu dir nehmen kannst", sagte sie sanft, dafür jedoch mit einem gewissen Nachdruck in der Stimme, um ihn zu erreichen.
Es tat sich nur wenig an ihm; zwischen den Lidern und dem dunklen Wimpernkranz war zwar ein Teil der Iriden und Pupillen zu sehen, aber er hob nicht selbständig den Kopf und sprach auch nicht. Es war wohl möglich, ihm etwas Suppe und andere Flüssigkeit einzuflößen, aber sehr viel würde es wohl nicht werden. Brianna machte Freyja Platz und bot ihr ihre Hilfe an, seinen Kopf zu stützen oder ihn festzuhalten.



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3Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 07, 2022 8:34 pm

Nora

Nora

NPC Post




Die Frau, die Hilfe bei der Familie Nawaka suchte, wirkte äußerst aufgeschlossen und hatte wohl keinerlei Ängste, dass Freyja dem jungen Mann etwas antun könnte. Sie ging darauf ein, dass meine Mutter ihn sich genauer anschauen wollte und ließ ihn gewähren ohne dazwischen zu funken. Die Braunhaarige begrüßte ihre Offenheit und Ehrlichkeit, als sie erklärte, was mit ihm passiert war und wie seine Kräfte immer weiter schwanden. Nun galt es herauszufinden, ob ihre freundlich wirkende Lippen der Wahrheit entsprachen oder es eine reine optische Fassade war. Es wirkte zumal beruhigend, auch wenn die Lage des jungen Mannes eher kritisch wirkte. Besonders auf Grund der Tatsache, dass ich mit dem Amulett zurück kommen musste, sodass es ihm wohl wieder besser ging.
Die freundliche Mimik veränderte sich, sodass sie Kummer und Sorgen Kund tat, nachdem sie weiterhin erklärte, wann er zuletzt etwas gegessen hatte und wie sein Zustand war. Verständnisvoll nickte meine Mutter, als Brianna ihre Besorgnis mitteilte, auch wenn er so wie es schien taff und strapazierfähig war.
So verließ sie das Zimmer um nach der Suppe zu sehen, mischte situationsbedingt geeignete Kräuter hinein und ließ nur sehr kurz wieder aufkochen, ehe sie eine Portion entwendete um mit ihr wieder zurück ins Zimmer zu gehen. Dort erkannte sie die hilfsbereite Geste des Gastes, welche den Patienten bereits in eine aufrechtere Position verlagerte. Es waren keine weiteren Worte notwendig, sodass die beiden Frauen zusammenarbeiteten und versuchten Arrow etwas Flüssigkeit zuzuflößen. Doch wirklich gut gelang es ihnen nicht, was nicht an ihrer Unfähigkeit lag, sondern schlichtweg daran, dass Arrow nicht zu sich kommen wollte und mithelfen konnte.
Freyja seufzte.
"Wisst ihr nicht, wo Eleonora sich herumtreibt?" Erneut versuchte sie einen Löffel der Suppe an den farblosen Lippen anzusetzen um behutsam die angenehm warme Flüssigkeit hineingleiten zu lassen. "Es tut mir leid, aber ich kann nicht sagen, wann sie zurück kommt." Es gab einige Menschen hier, die mit Tieren kommunizieren konnten. Es war also nicht unmöglich, mir dies mitzuteilen. Ungewiss war jedoch, ob Freyja dies überhaupt wollte.
Behutsam legte meine Mutter die Schüssel auf den Boden. "Geben wir ihm etwas Zeit.", bekundigte sie optimistisch und half Brianna dabei, den jungen Mann umzulagern, sodass er sich wieder in einer angenehmen Position hinlegen konnte. Hierbei fiel ihr ein besonderer Duft auf. Etwas verwirrt lehnte sie sich nach vorne und schnüffelte an ihm. "Tatsächlich." Bevor sie ihn zudecken wollte, deckte sie ihn noch etwas ab und konnte an seiner Haori den Duft eines Öles erkennen, das ihr sehr vertraut war. "Ich... muss da noch etwas nachsehen.", kündigte sie an, ehe sie ihn von der Jacke befreite. Im Anschluss verhalf sie dem sogar noch aus seinem Unterhemd. Darunter erkannte sie tatsächlich eine verletzte Schulter. Erneut beugte sie sich nach vor und hielt unmittelbar vor ihm um mit ihrer Nase den schwachen Duft aufzunehmen. "Nora...", kam es ihr in den Sinn und überlegte, was das Problem mit seiner Schulter gewesen war.
Behutsam befreite sie ihn von seiner Kleidung am Oberkörper, auch wenn es im ersten Moment kontraproduktiv wirken würde.
"Jori!", rief sie mit dem Gesicht zur Tür gewandt und wartete einen Moment ab, bis er auftauchte und nachfragte, was sie denn jetzt schon wieder wollte. "Versucht Nora zu erreichen. Sie soll sich beeilen." Ein Hauch von Nervösität schwang in ihrer Stimme mit. Rein nur der Geruch des Öles verriet, dass es sich hierbei tatsächlich um mich ging und sie erkannte dadurch rasch, dass etwas nicht stimmte. Als mein Vater zur Tür hinaustrat, bedeckte Freyja den Körper erneut mit den vielen Schichten an Decken um ein Frieren zu verhindern.
"Möchtest du auch eine Suppe?", fragte sie an Brianna gewandt und wollte die Wartezeit dadurch verkürzen.



Zuletzt von Nora am Di März 08, 2022 8:34 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

4Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 07, 2022 9:31 pm

Arrow

Arrow

Brianna empfand Freyja Nawaka bisher als sehr angenehme Persönlichkeit; was den Mann anbelangte, war es vielleicht etwas schwieriger, aber es war auch nicht so, als hätte sie hohe Ansprüche an die beiden. Solange es dabei blieb, dass sie sich um Arrow kümmerten, so gut es ging, war ihr der Rest noch mehr oder weniger egal. Natürlich war die aktuelle Konstellation reiner Luxus. Sie hatte schon ganz anderes erlebt. Auch dann, wenn man auf Hilfe angewiesen war. Oder vor allem dann.
Sie war außerdem auch nicht ganz unbedarft, was den Umgang mit einer verletzten oder kranken Person anbelangte, und konnte auch nicht aus ihrer Haut, wenn es um jemanden ging, den sie kannte und gegen den sie keine Abneigung hegte. Sie kannte Arrow zwar nicht gut, nicht mehr, aber er war einst ihr Schützling gewesen, und offenbar betrachtete sie ihn irgendwie auch noch immer als solchen. Deshalb war es selbstverständlich für sie, und sie wusste was sie tat, Freyja dabei zu helfen, ihm etwas von der Suppe einzuflößen. Gemeinsam war es leichter, es brachte mehr und dauerte weniger lange an, auch wenn es am Ende nicht allzu viel war, das in Arrows Mund verschwand und den Weg in seinen Magen fand. Er wehrte sich nicht dagegen, nur am Anfang merkte sie die Anspannung im Nacken und Schulterbereich, bis bei ihm angekommen zu sein schien, was gerade passierte. Danach war es einfacher. Allerdings schien ihn das ganze auch ein wenig anzustrengen.
Brianna sah auf, als Freyja wieder etwas sagte. "Nein. Leider hat sie nicht gesagt, wohin sie geht. Wir sind hierher gekommen, weil sie Arrow gegenüber erwähnt hat, dass sie hier lebt." Dass auch ihre Mutter nicht wusste, wo Nora sich aufhielt, war zwar ärgerlich, aber nicht unerwartet. Dennoch war sie dankbar für den optimistischen Tonfall, den sie anschließend angeschlagen hatte, als es daran ging, Arrow wieder richtig zurück auf das Bett zu legen. Nur, dass sie an ihm roch, war zunächst ein wenig merkwürdig und Brianna runzelte verwirrt die Stirn.
"Was ist denn?", fragte sie, vertraute ihr jedoch soweit, dass sie sie gewähren ließ und ihr dabei half, Arrow zu entkleiden. Es erschreckte sie ein wenig, dass auch seine Schultern und die Haut an Brust und Bauch ganz kalt waren. Eine Gänsehaut hatte er nicht und er zitterte auch nicht. Dafür stellte sie fest, dass sich in den vergangenen Jahren nicht nur eine sichtbare Narbe auf seinen Körper verirrt hatte. Sie wusste, woher er sie hatte. Es war normal, dass man in der Feuerarena auf Kjubika Verletzungen davontrug, die ihre Spuren hinterließen. Ihre Aufmerksamkeit hing aber ohnehin nicht lange an ihnen und sie lenkte sich von den Gedanken an die Kälte, die seinen Körper befallen hatte, erfolgreich ab, indem sie Freyja dabei zusah, wie sie an seiner Schulter roch. Eingangs hätte man noch meinen können, sie versuchte herauszufinden, mit welcher Seife er gebadet hatte oder ob er sich nach dem Aufstehen mit Parfüm eingenebelt hatte - etwas, das er sicher nicht tat; es passte nicht zu ihm. Aber die rechte Schulter war dafür eindeutig nicht der übliche Ort zum "Nachriechen". Und außerdem hätte sie ohnehin nur einen Scherz darüber gemacht, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre. Auch, wenn sie ihre Antwort noch nicht bekommen hatte, war offensichtlich, dass was auch immer sie wahrnahm noch etwas an der Einstellung der Frau änderte, denn es war scheinbar der Auslöser dafür, dass sie nach Jori rief.
Brianna setzte sich auf und zog die Kleidung zu sich, um sie aus dem Weg zu räumen, während Freya ihm auftrug - ihm und scheinbar noch weiteren Personen, die er einbeziehen sollte -, zu versuchen, Nora zu erreichen. Dass sie das bisher nicht getan hatte, verriet außerdem, dass sie noch nicht ganz überzeugt von dem allen hier gewesen war... Brianna konnte es ihr nicht verübeln. Sie atmete leise durch.
"Was ... hatte das zu bedeuten?", fragte sie langsam, als der Mann erneut verschwunden war, und kam auf die Beine. Ihr Blick wanderte von Freyja noch einmal zu Arrow und dann zurück zu ihr. "Sehr gerne, wenn es keine Umstände bereitet", sagte sie dann und zeigte ein leichtes Lächeln.



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5Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 08, 2022 8:33 pm

Nora

Nora

NPC Post




Meine Mutter empfand es als merkwürdig, dass ich diesen Bekannten nicht erwähnte, wo ich denn hinwollte. Es wirkte für sie so, als hätten wir Drei uns letztens noch gesehen und nun gingen wir wieder unterschiedliche Wege.
Natürlich war es für Außenstehende merkwürdig, wie die Frau an dem Verletzten roch und meinte einen besonderen Duft wahrzunehmen. Brianna's Frage hinweg ignorierte sie für einen Moment, schließlich konzentrierte sie sich gerade auf etwas anderes. An jeder Stelle, bei der Freyja den jungen Mann berührte war er spürbar kühl. Die Narben abwesend betrachtend war jedoch nur etwas für meine Mutter interessant - "Dieses Öl..." Sie wusste, wofür es gut war und dass es von mir kommen musste. Ihr entging jedoch nicht den genauen Blick der Frau, die beobachtete wie sie an ihm roch.  Und natürlich wollte sie wissen, was es mit diesem Getue auf sich hatte.
Freyja atmete tief durch, ehe drückte die Decke seitlich des Mannes fest, sodass wirklich keine kalte Luft sich einnisten konnte. "Er war an der rechten Schulter verletzt.", erwähnte meine Mutter, ehe sie aufsah und in das besorgte Gesicht der Frau blickte. "Nora hat ihm wohl ein Öl aufgetragen." Das war alles, was sie zu sagen hatte. Bestimmt war die Frau waise genug um zu bemerken, dass sie damit ihr Vertrauen erlangte und die Dringlichkeit der verschwundenen Tochter erkannte.
Im Anschluss stand sie auf um die noch recht volle Schüssel auf dem Boden aufzunehmen. "Sie wird euch bestimmt auch gut tun.", erwähnte sie noch bevor sie erneut aus dem Zimmer verschwand.
In der Küche angekommen lehnte sie sich einen Moment gegen die Wand neben dem Ofen. "Was hast du angestellt?", fragte sie und erhoffte sich, ich würde bald wieder nachhause kommen um das Mysterium zu lüften. Es ging um einen Gegenstand, den sie zurückbringen musste. "Wie kann das sein, dass sie es hat?", grübelte sie weiter und hatte ihre Augen geschlossen um in Gedanken die Waldgeister um Hilfe zu rufen.
Nachdem Freyja erneut tief durchatmete, raffte sie sich auf und schnappte sich zwei Löffel und Schüsseln, um diese zu befüllen und zurück zum Gästezimmer zu gehen.
Dort angekommen stellte sie die Schalten auf dem Tisch ab, bei dem auch zwei Stühle standen. "Hier, bitteschön." Da es angenehmer war in Gesellschaft zu essen, entschied sie sich mit Brianna zusammen die Suppe einzunehmen. Dahingehend setzte sie sich auf einen der Stühle, drehte ihn so rum, dass sie Arrow beobachten konnte, während sie anfing die Flüssigkeit zu löffeln. Darin schwamm gesundes Gemüse, welches ordentlich durchgezogen und gar war.
"Ich hab das Gefühl, mir fehlt noch ein großer Teil dieser Geschichte.", forderte sie ihre Gesellschaft dazu auf noch mehr von sich, Arrow und natürlich dem Gegenstand Preis zu geben. Ihre braunen Augen wechselten stets von Arrow zu seiner Begleitung und wieder zurück um keine Regung der Beiden zu verpassen.

6Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 08, 2022 9:02 pm

Arrow

Arrow

Briannas Blick huschte zu Arrows rechter Schulter - oder vielmehr dorthin, wo sie nun wieder unter den Schichten an Decken verborgen lag. Dass er eine Verletzung gehabt hatte, hatte er weder am Morgen, noch gestern erwähnt und ihr war auch nichts aufgefallen. Ihr war auch kein ungewöhnlicher Geruch an ihm aufgefallen, nur der von Seife, weil sein Kopf den Großteil des Nachmittags mal mehr, mal weniger an ihr gelehnt hatte. Andererseits kannte Noras Mutter den Geruch des Öls, sodass er ihr schneller auffallen konnte. Sie sah sie einen Moment lang aufmerksam an, und ja, da sie erklärte, dass Nora Arrows Verletzung versorgt hatte, und sie daraufhin ihren Mann gerufen hatte, konnte sie Eins und Eins zusammenzählen.
Auch wenn es ihr nicht gefiel, dass Freyja ihr nicht schon vorher ausreichend geglaubt hatte. Nur dass sie es ihr, wie erwähnt, nicht verübelte und auch nicht verübeln konnte. "Verstehe...". sagte sie leise. Und mehr musste sie wohl auch nicht sagen. Sie erhob sich und legte die Kleidungsstücke grob zusammen, während Freyja den Raum verließ, um nach der Suppe zu sehen und etwas davon für sie zu holen. Dabei war sie kurz nicht sicher, ob sie ihr in die Küche folgen sollte. Doch es gab einen Tisch hier und sie wollte Arrow fürs erste lieber nicht aus den Augen lassen. Auch, wenn sich im Grunde rein gar nichts an ihm tat. Sie setzte sich noch einmal neben seine Schulter, strich ihm die Haare etwas aus der Stirn und legte die Hand auf sie. Es hatte sich nichts an dem verändert, was sie spürte.
Als Freyja mit zwei Suppenschalen zurückkehrte, ließ sie ihn in Ruhe und folgte ihr zu dem Tisch. "Danke", sagte sie aufrichtig und setzte sich. Es war freundlich von ihr, ihr beim Essen Gesellschaft zu leisten, auch wenn es sicher auch noch aus einem anderen Grund passierte. Oder aus zweien vielmehr: Arrow und die Geschichte hinter diesem ganzen Schlamassel.
Sie drehte den Löffel etwas zwischen den Fingern und erwiderte den Blick der anderen Frau einen Moment lang. Dann sagte sie: "Ich misstraue Euch nicht, aber im Augenblick bin ich nicht sicher, wie viel ich Euch darüber erzählen kann und möchte." Sie fasste sich mit der freien Hand das Haar zusammen und strich es sich etwas ordentlicher in den Nacken, damit keine der Strähnen auf die Idee kamen, sich in ihre Suppe zu verirren. "Ich bin bereit dazu, mehr zu erzählen, wenn Eure Tochter oder Arrow damit einverstanden sind." Nicht etwa, weil sie glaubte, dass Freyja oder Jori ansonsten irgendetwas veranstalteten oder sie in Gefahr brachten. Eher aus dem Grund, um die beiden zu schützen. Sie würden sich Sorgen machen oder vielleicht auch befinden, dass sie und Arrow wieder gehen sollten, wenn ihnen die Angelegenheit zu gefährlich war. Sie wollte sie nicht beunruhigen, solange Nora nicht da war. Außerdem fand sie, dass es eine Angelegenheit von Nora und Arrow war - und der konnte gerade nun mal leider nicht sagen, ob er es toll fände, wenn Brianna einfach aus dem Nähkästchen plauderte.
"Vielleicht kann ich Euch jedoch konkrete Fragen etwas beantworten. Sagt mir, was ich Euch erklären soll, damit ich etwas von Eurer Skepsis oder Eurem Misstrauen beseitigen kann", fügte sie hinzu, um fair zu sein. "Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Ihr ihm helft. Ich möchte nicht so wirken, als hättet Ihr eine Antwort nicht verdient..." Sie seufzte, ein wenig bekümmert, und ihr Blick huschte noch einmal zu Arrow, bevor sie endlich einen Löffel voll Suppe aß. "Oh... Sie ist sehr gut." Sie schenkte Freyja ein leichtes Lächeln.



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7Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Do März 10, 2022 4:56 pm

Nora

Nora

NPC Post




Es war meiner Mutter bestimmt nicht zu verübeln, dass sie im ersten Moment vorsichtig den Fremden gegenüber trat, jedoch hilfsbereit und offen. Wer wusste schon, ob es eine gute Idee war mich zu rufen, wenn die Beiden dann doch etwas Hinterhältiges vor hatten. Doch die vorherige Aussagen scheinen keine Lügen zu sein und ich hatte offensichtlich zuvor schon versucht dem jungen Mann zu helfen. Das nahm sie als Anlass, es wenigstens zu versuchen mich zu erreichen. Ob Arrow hierhingehend Glück hatte oder nicht, war noch offen.
Brianna war äußerst höflich und wählte ihre Worte bedacht. Sie nahm die Suppe entgegen, wobei sie nicht mit der Sprache rausrückte, womit wir es hier zu tun hatten. Verständlicherweise war nun sie diejenige, die Misstrauen an den Tag legte und erklärte, dass Arrow oder ich das entscheiden sollen, wie viel meine Mutter davon erfuhr. Etwas starr blickten die braunen Augen in ihr Gesicht. Natürlich gefiel ihr diese Antwort nicht. Sie seufzte, ehe die gute Dame sich ihrer Suppe widmete und davon aß. Erfreulicherweise erhob Brianna erneut das Wort und wollte sie nicht Schweigen bestrafen, sondern bat ihr ein offenes Gespräch an. Mit einem besorgten Lächeln blickte Freyja auf.
"Danke. Das ist meine bekannte Kraftsuppe. Ich hoffe, sie wirkt." Womöglich hatte sie im Gespür, dass auch ich frische Kraft benötigte oder dass irgendetwas Merkwürdiges diesen Abend passieren würde. Daher hatte sie diese Suppe als Abendmenü ausgewählt.
"Es klingt jetzt etwas kühl aber...", erneut erhob sie ihren Kopf und blickte ihr ins Gesicht, ehe sie weiter fuhr: "...aber ich mach mir nur Sorgen um Nora." Dahingehend versenkte sie die Kule des Löffels in die warme Flüssigkeit. "I-ist sie denn... in Gefahr?" Natürlich war es ihr wichtig, dass es Arrow ebenso gut geht und er sich rasch erholte. Doch ihre Tochter stellte sie ohne Widerrede über die Fremden. Ihr banger Gesichtsausdruck schrieb Bände, sodass es nicht zu übersehen war, wie wichtig ihr mein Wohlbefinden war. "Was passiert ist, wenn sie nicht zurück kommt?"

8Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Do März 10, 2022 5:27 pm

Arrow

Arrow

Brianna zeigte Freyja ein aufrichtiges Lächeln wegen der Suppe und gab dem ganzen auch einen Augenblick lang Raum, damit nicht alles andere so schwer in der Luft hing. Auch, wenn es das im Anschluss wieder tun würde. Beziehungsweise wohl eher sogleich tat, denn Freyja äußerte ihre Sorge um Nora und fragte, ob sie in Gefahr sei. Brianna fand ihre Aussage nicht unangemessen oder gar kalt. Es war nur verständlich, dass eine Mutter sich am meisten Gedanken um ihr eigenes Kind machte, wenn Fremde hier auftauchten, von denen die eine behauptete, dass Nora für die Genesung des anderen notwendig war und irgendeinen Gegenstand bei sich hatte, der für das alles hier verantwortlich zu sein schien. Es wäre dreist, von ihr zu verlangen, dass sie sich nicht um Nora sorgte und keine Fragen stellen durfte.
Brianna nahm noch einen Löffel voll von der Suppe, ehe sie damit kurz in der Schale rührte und ihn dann losließ. Sie seufzte und setzte sich auf, bis sie mit dem Rücken an der Lehne war, und fuhr sich über den Kopf und mit dieser Geste weitere Haare nach hinten in den Nacken. Ihr Blick huschte noch einmal zu Arrow als hoffte sie, dass er spontan wach wurde und ihr zur Hilfe kam. Sie konnte Freyja nicht sagen, ob ihre Tochter wirklich nicht in Gefahr war, denn sie wusste es nicht. Und sie wusste nicht, was passierte, wenn Nora nicht auftauchte. Was dann war. Ob ihr dann wohl etwas geschehen war. Was mit Arrow passieren würde, hatte sie ja schon geäußert, wobei es nur eine Vermutung war. Vielleicht würde er nicht sterben, vielleicht hielt er eine ganze Weile so durch. Vielleicht war er in diesem Zustand jetzt einfach eingefroren; sie hatte keine Ahnung.
Diese Sache war größer als sie anfangs gedacht hatte. Hätte sie das alles vorausgeahnt, sie hätte am Abend zuvor ganz anders gehandelt.
"Ich denke, Ihr müsst Euch keine Sorgen um Nora machen", sagte sie am Ende, und auch, wenn eine Pause entstanden war und man ihr ansah, dass ihr die ganze Sache nicht gefiel, klang sie nicht unsicher oder halbherzig. "Ich habe mich nicht lange mit ihr unterhalten, aber sie machte nicht den Eindruck, als ließe sie sich leicht unterkriegen. Sie hatte eine gesunde Portion Misstrauen für mich übrig, obwohl Arrow mich kennt." Sie wusste natürlich nicht, dass Nora einen großen Wolf an ihrer Seite hatte, der sie auch beschützen konnte. Sonst hätte sie dieses nun betont - und es hätte sie auch selbst beruhigt. Arrow hatte Shiba nicht erwähnt, ihre Unterhaltung hatte zu schnell geendet. Einen Teufel würde sie allerdings tun und sagen, dass Arrow und Nora am Tag zuvor wegen des "Gegenstandes" angegriffen worden waren. Das war nun wirklich eine Information, die Freyjas Sorge schüren würde. "Ich glaube nicht, dass sie in Gefahr ist."
Sie nahm ihren Löffel wieder zur Hand. "Nora hat Arrow nur begleitet. Sie scheinen sich noch nicht lange zu kennen. Der Gegenstand selbst ist ... nicht gefährlich für sie." Denn Nora wusste ja, dass sie das Amulett nicht anfassen sollte. Also war das auch keine Lüge. "Wenn sie nicht auftaucht, werde ich mich persönlich auf die Suche nach ihr machen." Alquilá war noch da draußen und durchstreifte den Wald. Aber in einem Wald eine junge Frau zu finden, war für den Raubvogel nicht so leicht, wie über einer weiten Wiese zu kreisen und eine Kitsune und einen Wasserdrachen darauf zu erspähen. Doch wenn Nora nicht kam... Brianna hatte überlegt, Arrow dann mit nach Kjubika zu nehmen, aber... Das war nicht sinnvoll. Lieber kam sie Tage zu spät und hatte Nora gefunden, als pünktlich zu sein und den eiskalten bewusstlosen Arrow bei sich zu haben, der ganz sicher nicht nach Kjubika wollte.
Sie aß weiter. Und dabei merkte sie nun auch, wie hungrig sie eigentlich war. Die wärmende Suppe tat wirklich gut...



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9Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr März 11, 2022 6:10 pm

Nora

Nora

NPC Post




Freyja’s Blick folgte der Frau zum Bett hinüber zum kränkelnden, jungen Mann, als hätte er sich zu Wort gemeldet. Doch … da passierte nichts. Weder seine Lippen noch die Augenlider bewegten sich eigenständig. Es war zum Verzweifeln, man hätte sich doch erwartet, dass ihm etwas Suppe zu mehr Energie verhalf. “Wie lange er das noch durchhalten wird?“ Auch wenn Brianna bereits erklärte, dass sein Durchhaltevermögen verhältnismäßig stark ausgeprägt war, meine Mutter zweifelte daran, dass sich hier bald was bessern würde. Im Gegenteil, sie befürchtete das Schlimmste – zumindest was Arrow anging.
Bezüglich mir war sie optimistisch, jedoch dennoch besorgt. Die Worte der waisen Frau brachte keinerlei Ruhe in ihrem Körper zurück. Ihre Motivation war groß sie zu finden. Freyja seufzte, ehe sie die Suppe löffelte und die Frau ihr gegenüber musterte. “Alleine im Cern Wald auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen?“ Sie war mutig, das musste man ihr lassen. Doch musste meine Mutter ihr nicht die Hoffnung nehmen und es aussprechen, wie zäh die Suche sein wird. “Das ist mutig.“, erklärte sie nur knapp und teilte ihre Skepsis ihrem Plan gegenüber mit, ohne es negativ darzustellen. In Ruhe löffelte sie die Suppe weiter, ehe nur mehr ein wenig in ihrer eigenen Schüssel übrig war.
Sie lehnte sich einen Moment zurück. “Nora ist viel unterwegs, sie lernt auch viele Menschen kennen. Das bereitet mir Kummer.“ Es war nicht so, als ob sie mir dies oft mitteilte, da sie ihre Sorgen nicht auf ihre Tochter umstülpen wollte. Doch hatte sie das Gefühl Brianna gegenüber ehrlich sein zu können. “Nicht, dass es mich stören würde in Gesellschaft zu sein…“, erläuterte sie ihre vorherige Aussage etwas intensiver.
Jedoch war es angenehmer zu wissen, dass nicht jemand nach ihr suchte. Es klang zwar nicht vorwurfsvoll mir gegenüber, dennoch fühlte es sich für meine Mutter falsch an, mich den Beiden auszuliefern. Doch was sollte sie auch anderes tun?
Aufgewühlt blickte sie aus dem Fenster um den Sonnenstand zu erkennen. “Seid ihr müde? Wollt ihr ebenso hier übernachten?“ Wer wusste schon so genau, wann die Lebensretterin in Lishu auftauchen würde. Im Anschluss aß meine Mutter die Suppe auf, ehe sie ihren Löffel in der Schüssel auf dem Tisch liegen ließ und sich zurücklehnte. “Ihr könnt hier bleiben und morgen früh mit frischer Energie aufbrechen, sollte Eleonora bis dahin nicht hier sein.“ Ob sie mit diesem Plan einverstanden war?
Freyja stand auf und nahm die leere Schüssel in die Hand. “Es tut mir leid, dass ich nicht weiter helfen kann.“, meinte sie mit mitfühlender Mimik, ehe sie den Stuhl zum Tisch stellte. “Solltet ihr was brauchen, lasst es mich wissen. Ansonsten werde ich mich um die Küche kümmern.“, erklärte die Braunhaarige weiterhin und brauchte in diesem Augenblick just einen Moment für sich alleine um die Situation zu überdenken.

10Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Fr März 11, 2022 7:42 pm

Arrow

Arrow

Brianna zeigte neuerlich ein leichtes Lächeln. Mutig hätte sie eine Suche im Cern-Wald nicht unbedingt genannt. Eher mühselig, doch das wusste die andere Frau vermutlich genauso gut wie sie und wollte sie nicht demotivieren. Sie hatte Mittel und Wege, jemanden aufzuspüren, Nora kannte sie hierfür allerdings zu wenig und das Areal, sie zu suchen, war sehr groß und unübersichtlich. Shin zu finden, wäre für sie sehr viel einfacher gewesen. Angst hatte sie keine und es war auch nicht waghalsig von ihr, in den dichten riesigen Cern-Wald aufzubrechen.
"Das kann ich gut verstehen, auch wenn ich keine eigenen Kinder habe", stimmte sie Freyja zu, die ihre Sorge darüber geäußert hatte, dass Nora viele Menschen kennenlernte. Ihr Blick wanderte dabei noch einmal zum Bett hinüber. Wie viele Personen dieser Art sie wohl schon kennengelernt hatte; Personen, die sie in Schwierigkeiten brachten oder mit denen herumzureisen nicht ganz ungefährlich war? Sie fragte sich jedoch auch erneut, wie lange Nora und Arrow bereits zusammen unterwegs gewesen waren und was er sich dabei gedacht hatte, sie mit zu Takari Io zu bringen. Er hatte mit Sicherheit gewusst, dass es gefährlich war. Hatte Nora darauf bestanden? Oder waren sie einander wirklich vertraut genug, dass sie diese Sache gemeinsam angegangen waren? Irgendetwas jedenfalls musste ihn dazu bewogen haben, sie zu involvieren und sie näher an sich oder zumindest an das Amulett heranzulassen. Sie damit alleinzulassen und zuzulassen, dass sie die Möglichkeit bekommen hatte, es zu entwenden. Außerdem hatte sie sich offenbar um eine Verletzung gekümmert. Er war es sicher noch gewohnt, von diesem oder jenem einen Verband verpasst, eine Wunde genäht oder Medizin angedreht zu bekommen. Vielleicht spielte es also keine große Rolle. Zumal Freyja sie in dem Glauben über Nora bestärkte, dass sie hilfsbereit und aufgeschlossen war. Das war auch ihr Eindruck von ihr gewesen.
Nur dass sie gesagt hatte, sie würde am heutigen Morgen gleich aufbrechen, das passte nun nicht zu der Tatsache, dass sie das Amulett genommen hatte, und auch nicht zu dem, was sie von ihr gedacht hatte.
Leider konnte sie Freyja nicht sagen, dass sie sich wegen Arrow keine Gedanken um ihre Tochter machen musste. Und auch nicht, dass sie selbst die beste und ungefährlichste Gesellschaft war. Arrow war zuweilen schwierig im Umgang; nicht die Art von Mann, die man sich als Bekannten, Freund oder sonst etwas für seine Tochter wünschte. Und sie hatte ihren Platz in gehobenen Karon-Kreisen. Beides Dinge, die sie nicht aussprechen würde, denn sobald sie Familie Nawaka wieder verließ, würde sich das erledigen. Was Arrow anbelangte...
Er würde sehr wütend auf Nora sein. Wenn er denn wieder wach wurde. Selbst, wenn Nora wirklich gute Gründe für ihr Verhalten haben sollte. Selbst, wenn sie das Amulett nicht gestohlen hatte, sondern sonst etwas damit vor hätte, um zu helfen oder was auch immer - er würde trotzdem wütend auf sie sein und es nicht verstehen. Nicht sofort jedenfalls. Es würde für beide nicht leicht werden, und sie hoffte, dass er sich zumindest soweit zurückhalten konnte, dass Nawakas ihn nicht sofort hinauswarfen. Auch wenn sie wohl eher noch hoffen sollte, dass er wieder zu sich kam und es ihm gleich besser ging. Wenn Nora samt Amulett zurückkam.
Sie aß weiter ihre Suppe, sah bei der Frage von Noras Mutter wieder auf. "Normalerweise würde ich ablehnen und mir ein Zimmer im Gasthaus nehmen. Aber wenn es Euch nichts ausmacht, werde ich die Nacht hier verbringen und ihn wärmen. Vielleicht könntet Ihr ihm später noch eine Wärmflasche oder ein heißes Kirschkernkissen bringen? Das wäre sehr freundlich." Sie stellte es sich nicht angenehm vor, die Nacht neben einem kalten Körper zuzubringen, aber wenn sie ihm dadurch helfen konnte... Wahrscheinlich würde sie ziemlich schwitzen unter den tausend Decken und gleichzeitig eiskalte Hände und Füße bekommen.
"Das muss Euch nicht leidtun. Ich bin Euch und Eurem Mann sehr dankbar", erwiderte sie auf die letzteren Worte der Frau hin noch. Sie schaute ihr nach und leerte dann ihre eigene Suppenschüssel, mit der sie nicht ganz so schnell vorangekommen war. Als sie fertig war, stand sie auf und ging noch einmal zum Bett, um nach Arrow zu sehen. An ihm hatte sich nichts verändert, wie zu erwarten.
Ein wenig schlecht und wie ein Eindringling in seine Privatsphäre fühlte sie sich schon, als sie anschließend begann, sein Gepäck zu durchsuchen. Eigentlich war sie auf der Suche nach bequemerer Kleidung. Die Hose, die er trug, sah nicht so aus, als würde sie beim Schlafen stören, aber der Stoff schien weder weich, noch wärmend. Sofern noch nicht geschehen, befreite sie ihn außerdem auch von seinen Stiefeln, nachdem sie eine Hose aus weichem Stoff gefunden hatte, die auch nicht so eng am Bein saß. Mit einer leisen Entschuldigung an ihn, machte sie sich anschließend routiniert daran, ihm die schwarze Hose auszuziehen, die sich durch seine kalte Haut ebenfalls kühl anfühlte als wäre er gerade erst von draußen hereingekommen. Sie zog ihm stattdessen die andere an und deckte ihn danach sorgfältig wieder zu. Den Oberkörper ließ sie in Ruhe. Es lagen wohl wirklich genug Decken über ihm; ihr war nur nicht wohl dabei, ihn mit nichts anderem als der Unterwäsche im Bett liegen zu lassen. Schon gar nicht, wenn sie sich danebenlegen würde.
Sie suchte danach auch nach einem frischen Verband für seinen Hals, weil er den Sarashi sicher schon länger trug, wenn Gavotte ihm weggelaufen war. Und dadurch fand sie in der einen Seitentasche nun auch endlich den kleinen Gegenstand, den jemand in ein Tuch eingeschlagen hatte.
Verzeih mir, ich bring es zurück.
Das hatte jemand auf das Tuch geschrieben. Und das Fläschchen... Darin befand sich ein Öl.
Ich bring es zurück.
Nora...
Brianna schloss die Augen und setzte sich auf den Bettrand.
Sie hatte es nicht gestohlen... Wie sie vermutet hatte. Aber ... hatte sie denn geglaubt, dass Arrow in Cern-Yon auf sie warten würde? Hatte sie erwartet, dass er Gavotte wiederfand und sofort diese Nachricht sah? Oder war es gar keine Nachricht von Nora, denn... Das müsste bedeuten, dass sie Gavotte vorher aufgestöbert hatte. Aber es war dieses Öl, nach dem seine Schulter noch ganz schwach roch - was sie diesmal selbst austestete.
"Verdammt, Nora... Ich hoffe, du kommst nach Lishu, wenn du merkst, dass er nicht mehr in Cern ist..."



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11Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka So März 13, 2022 1:35 pm

Nora

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Brianna war mitfühlend und verständnisvoll. Das war wohl der Grund, dass sie noch nicht mehr verraten wollte, als notwendig war. Ihre Absicht dahinter war bestimmt die Sorge der Mutter nicht noch weiter auszudehnen. Dahingehend war es eine gute Entscheidung ihr nichts von Takari zu erzählen, dem Amulett und dessen Gefahr, wenn sie jemand berühren wollte. Oder auch die unterschiedlichsten Personen, die nach diesem Schmuckstück suchten und es ergattern wollten. Freyja erkannte nicht, was in Brianna’s Kopf vor sich ging, was auch besser für die besorgte Mutter war. Aufmerksam beobachtete sie ihre Gesprächspartnerin, wie sie die Suppe löffelte und im Anschluss auf das Angebot einging hier zu übernachten. Auf ihre Frage nach einem Wärmekissen nickte die Braunhaarige mit einem sachten Lächeln auf den Lippen. Natürlich konnte sie ihm ein solches Kissen unter die Decke geben, sodass er so gut es ging keine Untertemperatur erlitt.
“Wir tun, was wir können. Wer Hilfe braucht, bekommt sie auch.“ Das war wohl eine Lebenseinstellung, die in diesem überschaubaren Dorf gehandhabt wurde. Man half sich gegenseitig so gut es ging. Daher war es nicht verwunderlich, dass ich ebenso hilfsbereit und aufgeschlossen war, schließlich wurde ich auch so erzogen.
Freyja kümmerte sich in der Küche darum, ein Kernkissen aufzuwärmen. Es war schon relativ spät, die Sonne war bereits untergegangen und es war zum Verzweifeln, dass ihre Tochter sich nicht meldete oder auftauchte. Doch es beruhigte sie, als Jori wieder eintrat und in der Küche auftauchte. “Freyja, mach dir keine Sorgen. Sie taucht bestimmt bald auf.“, versuchte er seine Frau zu beruhigen, als er ihren Gesichtsausdruck entdeckte. Im Anschluss trat er an sie heran um sie zu sich zu nehmen und zu umarmen. Sie seufzte bedrückt und hielt einen Moment inne.
“Kannst du das Wärmekissen unseren Gästen bringen?“ Mit einem gequälten Nicken ließ er von ihr ab um ihrem Befehl Folge zu leisten. Natürlich tat er alles für sie, sie war ja auch seine geliebte Ehefrau. Doch sich um die Gäste kümmern war weniger sein Ding.
Er beobachtete die Frau, wie sie an seiner Schulter schnüffelte. Dennoch klopfte er behutsam gegen die offene Tür, bevor er eintrat und sich zu Brianna stellte. Mit ausgestrecktem Arm hielt er ihr zwei Wärmekissen entgegen, welche eine wohlige Wärme ausstrahlten. Er war nicht sonderlich gesprächig, dennoch hielt er einen Moment inne, als er den jungen Mann im Bett betrachtete und seine blauen Lippen. Als hätte man ihm sämtliches Blut aus den Adern gezogen, lag er erschöpft unter den vielen Schichten Decken und wollte sich einfach nicht erholen. "Bitteschön.“, sprach er nur, ehe er sich wieder zur Tür bewegte. Dort angekommen hielt er erneut inne um sich zu den Beiden umzudrehen. Sein misstrauischer Blick verriet, dass er nicht mit ihr reden wollte.

12Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka So März 13, 2022 2:00 pm

Arrow

Arrow

Brianna sah auf, als Jori im Türrahmen auftauchte. Er hatte zwei der von ihr gewünschten Wärmekissen bei sich. Sie deckte Arrow wieder richtig zu und stand auf, um die beiden Kissen entgegenzunehmen. Das Öl hatte sie eben auf dem kleinen Nachttischchen neben dem Bett abgestellt. "Ich danke Euch", sagte sie, legte die beiden Kissen aber auf dem Bettrand ab, sodass sie das Öl und auch das Tuch nun wieder an sich nehmen konnte.
Jori war bereits zur Tür zurückgegangen und sie hätte ihn zum Warten aufgefordert, wäre er dort nicht noch einmal stehengeblieben. "Das hier habe ich gerade in Arrows Gepäck gefunden", sagte sie und reichte ihm beides. "Es ... muss von Eurer Tochter sein; Eure Frau hat den Geruch des Öls an ihm erkannt. Sie wollte ihm mit dem, was sie getan hat, offenbar helfen." Sie ließ die Hände langsam wieder sinken und sah den Mann mit ihren grünen Augen an. "Es tut mir leid, falls Ihr den Eindruck hattet, dass ich sie für eine Diebin halte."
Sie trat zurück zum Bett und schob das erste Kissen unter die ganzen Decken an Arrows Bauch- und Brustbereich. Sie würde den Mann nicht aufhalten, wenn er nur eine kurze Erwiderung gab, denn er wirkte nicht so, als wollte er sich mit ihr unterhalten. Sie war nun auch selbst müde und wäre froh, sich hinzulegen. Auch wenn es vermutlich keine sehr erholsame Nacht für sie werden würde. Sie fand außerdem nichts dabei, dass Jori wortkarger und auch misstrauischer als Freyja war; jeder war anders, und es war offensichtlich, dass beide Eltern ihre Tochter liebten und sich nun verständlicherweise um sie sorgten. So oder so war ihr klar, dass sie und Arrow mehr oder weniger Eindringlinge in ihr ruhiges Leben hier waren, auch wenn Freyja eben ihre Hilfsbereitschaft noch einmal betont hatte.
"Ich wünsche eine gute Nacht", fügte sie noch hinzu, als sie sich noch einmal richtig aufrichtete und sich dann vor dem Mann verbeugte, nachdem sie sich noch einmal zu ihm umgedreht hatte.



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13Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka So März 13, 2022 7:48 pm

Nora

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Jori erblickte das Öl, welches die Frau just in dem Moment als er reinkam auf das Nachttischchen stellte. Es kam ihm bekannt vor, doch sicher war er sich nicht. Seine Mimik regte sich keinen Millimeter, als sie sich bedankte und die Kissen entgegennahm. Er horchte auf, als die Fremde das Wort erhob, nachdem er wieder zur Tür gestürmt war. "Nora's Öl?" Er musterte die Flasche genau, doch vermutlich hatte sie recht. So nahm es mein Vater an sich. "So kommt es wieder zum richtigen Besitzer zurück.", erwähnte er nebensächlich, blickte im Anschluss wieder in das harmonische Gesicht der fremden Frau. Zudem entschuldigte sie sich für eine Aussage, die sie gar nicht getätigt hatte. Dennoch bekam mein Vater es zuvor in den falschen Hals und war sichtlich angespannt dadurch. Seine Muskelstränge an den Unter- und Oberarmen spannten sich an, als er an mich dachte und die Angst ihm überkam, mir könnte in diesem Augenblick etwas Schlimmes passieren. Wer wusste schon, was es mit diesem Gegenstand auf sich hatte, sodass dieser fremde Mann so darunter litt.
Erst als sie ihm eine gute Nacht wünschte, wandte er sich von ihr ab und verließ das Zimmer, jedoch ohne die Türe gänzlich zu schließen und sie einen Spalt offen zu lassen. Bei seiner Frau in der Küche besprach er mit ihr, dass er vor dem Zimmer mit einem Stuhl wachen, da er ohnehin kein Auge zu bekommen würde. Meine Mutter hingegen verbrachte den Abend im eigenen Bett sich mehrmals hin und herdrehend, bis sie schlussendlich doch noch in einen unruhigen Tiefschlaf gelangte, während mein Vater ziemlich zügig aufgrund fehlender Energie auf dem Stuhl mit verschränkten Armen einnickte und leise schnarchend döste, anstelle von Wache zu halten. Darin war er übrigens noch nie gut gewesen.

14Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka So März 13, 2022 8:06 pm

Arrow

Arrow

Als Jori gegangen war und die Tür nun hinter sich anlehnte, stand Brianna noch einen Moment lang so da, seufzte dann und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Sie machte sich daran, mit geübten Frauenhänden ihre Haarmähne zu einem lockeren Zopf zu flechten, damit sie nicht im Weg waren und Arrow sie nicht ins Gesicht bekam, wenn sie einschlief und sich bewegte. Danach widmete sie sich wieder ihrem eigentlichen vorhaben und kramte einen frischen Verband aus seinem Gepäck hervor. Er war wohl eigentlich für Wunden gedacht, aber viel anders als der Sarashi, den er trug und den weder Freyja, noch Jori infrage gestellt hatten, war er ja nun auch nicht.
Behutsam wickelte sie ihn von seinem Hals. Die Narbe, die sich waagerecht über ihn zog, war ihr auch gestern nicht unbekannt gewesen, aber sich darum zu kümmern, verpasste ihr einen kleinen Stich. Ihr war zu Ohren gekommen, was damals passiert war, auch wenn sie nichts Näheres wusste. Etwas gedankenverloren verharrte sie mit den Fingerspitzen vor der blassen Linie, berührte sie dann aber doch nicht, atmete durch und wickelte sorgfältig das saubere Leinen um Arrows Hals, bedacht darauf, nicht zu viel Zug auszuüben.
Das zweite Wärmekissen hatte sie vorher an seine Füße geschoben, in der Hoffnung, dass "warme Füße, warmer Körper", in diesem Fall irgendwie zumindest ein kleines bisschen helfen würde. Danach schlüpfte sie aus ihren Stiefeln und tauschte die Hosen gegen ein Paar, das dem vom Tag zuvor nicht unähnlich war. Die Tunika, die sie trug, war diesmal zwar langärmlig, aber bequem genug, dass sie anschließend unter die vielen Schichten Decke schlüpfte. Das Bett war für eine Person bestimmt, weshalb sie zwangsweise keinen großen Abstand zu Arrow halten konnte. Trotzdem war sie darauf bedacht, ihm nicht ganz auf den Leib zu rücken. Das wollte sie nicht, und außerdem konnte sie die Kühle, die von seiner Haut ausging, spüren, ohne ihn anzufassen. Körperkontakt wäre wohl ziemlich unangenehm. Sie liebte es warm; sie war eine Karon. Stattdessen hoffte sie, dass ihre Körperwärme die Luft unter den Decken zusammen mit den Wärmekissen aufheizen konnte und ihm wenigstens das ein wenig half.
Bevor sie die Augen schloss, betrachtete sie Arrow eine kleine Weile von der Seite her und legte ihm auch die Handfläche noch einmal auf die Stirn und tastete an seiner Halsschlagader nach dem Puls. Unverändert. Erst nach einigen Minuten war sie ruhig genug, sich zu entspannen und die Augen zu schließen. Die Beine hatte sie angezogen, sodass ihre Knie ihn seitlich am Bein berührten, mit dem Gesicht lag sie etwas zusammengekauert bei seiner Schulter und so, dass wenn sie den Kopf hob, sie zur Tür blicken konnte. Sie hatte noch gehört, dass Jori einen Stuhl vor die Tür gestellt und sich gesetzt hatte, wusste aber nicht so recht, was sie davon halten sollte. Ob er die Tür bewachte, damit sie nicht verschwand, oder ob er die Tür bewachte, um sofort dazusein, falls etwas war. Von seinem leisen Schnarchen bekam sie allerdings nichts mehr mit. Da war sie vor Müdigkeit bereits eingeschlafen.



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15Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 14, 2022 1:43 pm

Nora

Nora

Dorf im Blütenmeer =====>

Shiba sauste wie von der Tarantel gestochen los, sodass ich mir schwer tat mich festzuhalten. Mehrmals rief ich nach ihm, dass er aufpassen sollte, doch schlussendlich trat ein, was kommen musste. Ich flog im hohen Bogen von ihm runter, obwohl ich versuchte mich mit den Beinen an den Körper unter mir zu klammern. Doch dieser abrupte Sprung über einen liegenden Baum, welchen ich aufgrund der ausbreitenden Dunkelheit nicht bemerkt hatte, traf mich so überraschend, dass mir nichts anderes übrig blieb als abgeschüttelt zu werden. Um das Schlimmste zu verhindern, versuchte ich mich mit den Händen abzustützen und mich dann jedoch wie der Libero einer Volleyballmannschaft brustvorwärts zu stürzen. Meine Montur war in diesem Bereich verstärkt, sodass es mir nichts ausmachte bis auf den Dreck, der sich an mir anheftete.
Dennoch keuchte ich angestrengt und musste mich erstmal aufrappeln und den Schmutz von mir klopfen. Hustend setzte ich mich erst auf den Boden und sah, wie auch Shiba abrupt abbremste um zurückzukehren. "Mensch...", seufzte ich und stand vorsichtig auf, als der weiße Wolf mit seiner Schnauze unter meine Hand schlüpfte um mich zu unterstützen. "Du kannst nicht so schnell rennen mit mir auf dem Rücken, wenn es dunkel ist. Das weißt du."
Erneut kletterte ich nach oben, wir waren wirklich gleich da.

Im Dorf bewegte er sich sehr leise und langsam fort. Meine Augen hatten sich bereits an die Dunkelheit gewöhnt, sodass ich Umrisse gut erkennen konnte. Glücklicherweise konnte ich Shiba bis zur Haustüre mitnehmen ohne Probleme zu bekommen. Man kannte sich im Dorf und die Bewohner wussten Bescheid, dass er zu mir gehörte und uns nichts Böses antun wollte. So tapste er bis vor mein Zuhause und ließ mich wieder runter. Behutsam kraulte ich ihm die Ohren. "Du bleibst am Besten hier. Okay?", erklärte ich, ehe ich mich zur Haustür wandte.
Bumbum.
Mein Herz pochte laut und schnell. Ich wurde nervös und mir war kalt und warm zur gleichen Zeit. Vor der Tür hielt ich inne, sodass ich noch einmal durchatmen konnte. Und für den Fall der Fälle nahm ich das kleine Messer in die Hand. "Sei vorsichtig.", bemerkte ich Shiba's innere Stimme.
Bumbum.
Mit einem letzten Blick zurück zu ihm, griff ich nach dem Türknauf und öffnete ihn so leise wie es mir nur möglich war. Als ich eintrat, schloss ich die Tür ebenso vorsichtig hinter mir und sah mich um. Es lagen Waffen hier, jedoch nicht viele. Irritiert spähte ich in die Küche, in welcher es ebenso ruhig war wie im restlichen Haus.
Bumbum.
Die Anspannung zerriss mich beinahe. Ich ging weiter und hatte den Verdacht, dass Arrow sich im Gästezimmer befinden musste. Wo sonst würden sie ihn unterbringen? Doch die Waffen gehörten nicht ihm. Ich hielt das Messer fest in der Hand, besonders als ich eine Person vor dem Gästezimmer erkannte. Mit leisen Schritten näherte ich mich dieser, beruhigte mich jedoch ein wenig, als ich meinen Vater tief schlafend auf dem Stuhl erkannte. Beinahe hätte ich laut gekichert. Er war noch nie gut gewesen lange wach zu bleiben oder auch Wache zu stehen. Also war Arrow tatsächlich im Gästezimmer? Die Tür wurde nur angelehnt, es sah nicht aus, als ob es hier einen Kampf gegeben hatten.
Bumbum.
Meine schlimmsten Befürchtungen wurden zunichte gemacht, was für ein Glück. Erfreut über den Anblick meines schlafenden Vaters trat ich an die Gästezimmertür. Meine Mutter war bestimmt im Schlafzimmer. Doch wichtiger war es zu Arrow zu gelangen.
Bumbum.
Ich schob die Tür behutsam ein Stück weit auf und spähte in das dunkle Zimmer hinein. Meine Augen erspähten einen Umriss im Bett. Es war unmöglich meine Mutter, die darin schlief. Warum sollte sie auch? Ich ließ daher das Tür ins Schloss fallen just in dem Moment, als mein Vater zu einem kleinen Schnarcher ansetzte. Ich wollte niemanden beunruhigen oder aufwecken. Auch wenn seine Position ungemütlich aussah.
Bumbum.
Mit Herzrasen lehnte ich mich erstmals mit dem Rücken zurück zum Türblatt. Schlief er? Sollte ich ihn aufwecken und fragen, was hier los ist? Sollte ich ihn fragen, warum er meinen Eltern hier auflauerte?
Bumbum.
Ich öffnete den Mund, jedoch brachte ich keinen Ton heraus. Zu unsicher und verwirrt fühlte ich mich in diesem Augenblick, sodass auch das Messer nur mehr lose in meiner Hand lag, ehe es zu Boden fiel.

16Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 14, 2022 2:28 pm

Arrow

Arrow

Gut schlafen tat Brianna natürlich nicht. Das lag zum einen an dem kühlen Körper, neben dem sie Ruhe zu finden versuche, zum anderen an den Gedanken, die ihr diesbezüglich im Kopf herumschwirrten. Und zum dritten war nicht komplett unerheblich, dass Noras Vater vor der Tür saß und leise schnarchte, wovon sie mindestens einmal wieder wach wurde. Aber sie stand nicht auf, um die Tür zu schließen oder Jori zu wecken.
Nach einer Weile schafften die beiden Wärmekissen und ihr Körper es außerdem, die kühle Luft unter den ganzen Decken aufzuwärmen, und es kam, wie vermutet, dass ihr langsam aber sicher ziemlich warm wurde statt dank überdimensioniertem Eisklumpen zu frieren. Die Stirn an Arrows kalte Schulter zu lehnen, erschien ihr jedenfalls nun wie eine gute Idee; den Unterarm platzierte sie hingegen nicht mit Absicht auf seinem Bauch, sondern verirrte er sich während des Schlafens einfach dorthin, weil ihr Körper versuchte, eine bequemere Position zu finden. Und diese war es. Außerdem war es nicht das erste Mal, das sie neben einem Mann im Bett verbrachte, von daher könnte man es vielleicht auch als eine Geste der Gewohnheit betrachten. Nur, dass ihr Arm und der Rest von ihr anders als sonst bekleidet waren.
Dass Näherrücken des Amulettes veränderte erst einmal nichts an Arrows Zustand, sodass sie auch nicht wach wurde, als Nora das Haus betrat und sich leise näherte. Lange hätte es vermutlich trotzdem nicht mehr gedauert, bis sie erneut von selbst wachgeworden wäre, denn die Wärme unter den Decken wurde unangenehm für sie. Trotzdem, Nora schaffte es in das Gästezimmer herein und konnte auch ohne eine Reaktion aus dem Bett die Tür leise hinter sich schließen.
Erst, als das kleine Messer ihr aus der Hand glitt und mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel, schreckte Brianna hoch. Ihre Finger streiften kurz Arrows Seite, als sie blinzelte. Dann wurde ihr bewusst, dass da ein Geräusch gewesen war, welches sie aufgeweckt hatte, und sie zog den Kopf von seiner Schulter zurück, sodass sie ihn heben und zur Tür spähen konnte. Als sie erkannte, wer dort an der Tür stand, setzte sie sich zügig auf und wischte sich einige wirre Strähnen über den Kopf zurück, die sich aus ihrem losen Zopf gelöst hatten. "Nora!", flüsterte sie eindringlich in die Stille hinein, wie man es machte, wenn man erleichtert und überrascht war, jemanden zu sehen. Sie rutschte unter den Decken hervor und stand auf, ohne sie aus den Augen zu lassen.
"Du bist da! Hast du das Amulett bei dir?", fragte sie ohne Umschweife weiter. Mit einem leichten Flackern erschien ein kleines purpurnes Licht über ihrer Handfläche, das an eine Mischung aus Flamme und Lichtfleck erinnerte. Es tauchte den Raum in fahles, violettes Leuchten.



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17Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 14, 2022 6:37 pm

Nora

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Ich hielt inne, als ich das Messer fallen ließ und ich eine Regung wahrnahm. Nicht einmal mehr füllten sich meine Lungen mit Luft vor Aufregung und Nervösität. Womöglich wollte ich damit bezwecken, dass ich als Schatten fungieren konnte und man mich weniger wahrnahm. Doch im Bett tat sich was - "Arrow?"
Ich kniff die Augen zusammen um etwas mehr im Dunkeln erkennen zu können, doch so gut war meine Visualisierung doch nicht ausgeprägt, als dass ich erkennen hätte können, dass Brianna hier war. Dass es zwei Personen waren, die ich gerade versuchte zu beobachten, bemerkte ich erst, als diese sich erhob und sich ihre Strähnen aus dem Kopf wischte. "Brianna.", kam mir der Gedanke kurz nachdem sie meinen Namen wenn auch nur geflüstert aussprach. "Was zur Hölle treibt die hier?" Meine Mimik verfinsterte sich, jedoch war dies im wenigen Licht kaum erkennbar. Als sie auf mich zukam, recht geschwind und ohne zu zögern, glitt meine Hand zum Griff meines Schwertes als Drohung für sie, nicht näher kommen zu sollen. Und anstelle nach meinem Befinden zu fragen oder mir die Situation aufzuklären, warum sie mit Arrow im Gästebett meiner Eltern lag, fragte sie schlichtweg nur nach dem Amulett. Nun da sie ein Licht in ihrer Handfläche erzeugte, musste Brianna schlichtweg meine angespannten Gesichtszüge erkennen. Sie hatte ihre Magie, während ich mein Schwert zügte und es mit beiden Händen vor mich hielt. "Was machst du hier?", stellte ich die berechtigte Gegenfrage und würde ihr ganz sicher nicht das Amulett aushändigen. Hatte sie Takari geschickt? Woher wusste sie, dass ich hier wohne? "Arrow...", kam es mir in den Sinn und mein Blick wanderte zurück zum Bett. Ich verzog die Augenbrauen in eine überaus überraschten und besorgten Ausdruck. Meine Konzentration schwankte, als ich ihn liegen sah. Er rührte sich nicht, dabei war er doch immer so aufmerksam, sogar wenn er schläft. Mein Atem stockte, das Schwert hielt ich nur leicht schwankend in den Händen, ehe ich meinen Fokus wieder auf die Frau vor mir richtete und mit meinen Händen fest und bestimmend den Griff umschlang. Dass ich keine Übung im Schwertkampf hatte, musste ich durch meine Selbstbewusstheit kompensieren, sodass es wirkte, als wüsste ich, was ich hier tat.
"Was hast du mit ihm gemacht?" Meine Stimme klang besorgniserregend, jedoch ruhig. Schließlich wollte ich nicht meine Eltern aufwecken und sie in die ganze Situation einbinden. Mir kam das alles äußerst suspekt vor. Während Arrow zuvor versuchte mir zu erklären, dass zwischen den Beiden wohl nichts lief, da Brianna sein Sensei war, kam mir die Konstellation merkwürdig vor. Für mich sah das mehr nach einer eifersüchtigen Hexe aus, die sich an dem jungen Mann rächen und für Takari wohl das Amulett wieder zurück haben wollte. "Du hättest hier nicht auftauchen sollen.", erklärte ich mit einem Hauch Verzweiflung in der Stimme mitschwingend, wenn auch gänzlich ungewollt. Dies war mein zuhause, mein Rückzugsort, mein Seelenraum. Das war kein Ort, an den ich Brianna, Takari oder sonst jemand von denen hier haben wollte. Erneut wanderte mein Blick zu dem jungen Mann im Bett. "Arrow...", versuchte ich ihn gedanklich aufzuwecken. "Verdammt Arrow!" Man konnte mir bestimmt ansehen, dass ich mich nicht auf die Konfrontation mit Brianna konzentrieren konnte. Zu angespannt und nervös wuselten meine Gedanken innerlich umher.

18Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 14, 2022 7:05 pm

Arrow

Arrow

Brianna war vom Bett weg und näher zu Nora getreten, hielt jedoch abrupt inne und richtete sich vorsichtig etwas auf, als die metallene Klinge ihres Schwertes im purpurnen Licht aufblitzte und sie ihr dessen Spitze entgegenhielt. Die junge Frau sah angespannt aus und ihr Tonfall zeugte nicht von Freude. Nicht darüber, dass sie hier war. Auch nicht darüber, dass Arrow hier war? Wenn sie beabsichtigt hatte, ihm das Amulett früher oder später zurückzubringen, stand sie ihm sicher mit gemischten Gefühlen gegenüber, weil sie nicht wissen konnte, wie er reagierte? Aber ... Brianna hatte nichts getan, was Feindseligkeit, Misstrauen oder andere negative Gefühle begründen sollte, weshalb sie in diesem Augenblick gerne gewusst hätte, was in Noras Kopf vor sich ging. Offensichtlich jedoch hatte sie nicht mit dieser Art Besuch gerechnet.
Sie hob die Hände, um zu zeigen, dass sie sie nicht angreifen wollte und auch nicht bewaffnet war. Das kleine Licht blieb vor ihr in der Luft schweben. Der Raum war dadurch zwar nicht gut ausgeleuchtet, doch er hatte sich ausreichend erhellt, dass man ohne Weiteres das Bett sehen und erkennen konnte, dass Arrow immer noch reglos darin lag und scheinbar schlief. Doch auch Nora fiel auf, dass das ungewöhnlich war und er längst hätte wachwerden müssen, denn sie wollte nun von ihr wissen, was sie mit ihm gemacht hatte. Das violette Licht sorgte nicht unbedingt dafür, dass seine Hautfarbe gesünder wirkte. Außerdem malte es Schatten unter seine Augen.
"Ich habe gar nichts mit ihm gemacht", erwiderte Brianna und ließ die Hände ein kleines bisschen wieder sinken. Sie musterte Nora aus ihren grünen Augen offen und ruhig, aber auch weiterhin eindringlich, weil sie die Situation nicht unnötig in die Länge ziehen wollte. Wenn Nora das Amulett noch hatte, dann sollte sie es Arrow verdammt noch mal geben. Aber Nora schien das hier entweder in etwas umdeuten zu wollen, das nicht war, oder ihre Nachricht an Arrow war doch scheinheiliger als gedacht.
Sie atmete einmal tiefer durch und unterdrückte ein angespanntes Seufzen. Dann trat sie zur Seite, damit Nora zum Bett gehen konnte, wenn sie das wollte. "Wenn du mich nicht hier haben willst, kann ich sofort gehen", bot sie an und meinte es auch ziemlich ernst. "Aber wenn du das Amulett noch hast, gib es ihm zurück. Er braucht es. Du kannst dich gerne selbst davon überzeugen, wie schlecht es ihm geht. Und das ist nicht meine Schuld. Ich habe ihn nur hierher gebracht, weil er mir gesagt hat, dass du hier lebst. In der Hoffnung, dass du ihm helfen kannst."



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19Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 14, 2022 8:45 pm

Nora

Nora

Dass mein Misstrauen immer noch mit dem Zusammenhang von Takari verknüpft war und ich mir, selbst als wir die Bude gestern verließen, immer noch unsicher bezüglich ihrem Auftretens war, schien die Frau mir gegenüber noch nicht ganz verstanden zu haben. Zum Glück blieb sie stehen und hob zudem vorsichtig ihre Hände um mir eindeutig mitzuteilen, dass sie keine bösen Absichten hatte. Dass es mich selber wie ein Bösewicht darstellte, dem war mir nicht bewusst.
Meine Angst um Arrow bündelte sich, ebenso wie meinen Ärger über Brianna's Anwesenheit. Sie hatte hier einfach nichts verloren, besonders wenn sie meinte, nichts mit ihm gemacht zu haben. Ihre ruhige Art war auf eine gewisse Weise ansteckend, sodass ich mir unsicher wurde, warum ich denn ein verdammtes Schwert in der Hand hielt in unserem Zuhause. Dass dies nicht aus Eigenschutz, sondern aus Furcht, sie könnte dem Schwarzhaarigen etwas antun, konnte ich in diesem Moment nicht in Worte zusammenfassen.
Mit ihren Händen, die sich langsam senkten, sank auch die Schwertspitze ein wenig tiefer. Mir stockte der Atem, als sie sich erklärte und auch den Grund erwähnte, woher sie überhaupt wusste, dass sie hier lebte. Nur warum er es ihr gesagt hatte, war noch ziemlich umstritten. Mein Blick wandte sich zu dem jungen Mann im Bett. Für mich klang das danach, als hätte man ihm gedroht und er musste diese Information preisgeben. Und was hatte er davon? Er lag ... so wie es schien ... bewusstlos in einem fremden Bett. Ziemlich verzweifelt und erschöpft trat ich ebenso zur Seite und gab die Türe frei.
Ich war den Tränen nahe, am liebsten hätte ich Arrow gefragt, was hier denn los war. "Gi-Gibst du mir bitte... einen Moment?", fragte ich sie verunsichert und blickte hoch in ihre grünen Augen. Beinahe flehend verlangte mein Blick nach etwas Zeit um mich zu besinnen, jedoch hielt ich immer noch mit bebenden Händen das Schwert fest.
Sollte sie nun wirklich das Zimmer verlassen, weckte sie bestimmt Jori auf, welcher die Frau bestimmt nicht einfach so ohne den jungen Mann gehen lassen würde. Auch kenn ich ihn zu gut, dass er mich hier mit Arrow stören würde, sobald er bemerkte, dass ich hier war, weswegen ich ihn zuvor schlafen ließ und versuchte ihn nicht aufzuwecken. Innerlich hatte ich die Hoffnung, dass Brianna sich mit meinem Vater abgeben würde in der Zwischenzeit und ich mit Arrow reden kann. Dass er mir keine Antworten geben konnte, wollte ich schlichtweg nicht wahrhaben.

20Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mo März 14, 2022 9:14 pm

Arrow

Arrow

Vielleicht hätte es Brianna ein wenig gekränkt, hätte sie mehr von Noras Gedanken gekannt als nur ihre Frage, was sie mit Arrow gemacht hatte. Doch die Situation war zu ernst und sie kannten einander zu wenig, als dass sie es ihr nachgetragen hätte. Ihr Blick blieb fest auf das Gesicht der jungen Frau gerichtet, nachdem sie zur Seite getreten war und sie nur kurz zum Bett hinübergesehen hatte.
Sie hatte gehofft, dass sich etwas an Arrow tat, wenn das Amulett in unmittelbarer Nähe war, doch da er sich noch immer absolut nicht regte und Nora nichts über das Amulett sagen wollte, wusste sie nicht, ob sie es jetzt gerade bei sich hatte. Ein Teil von ihr hätte sie am liebsten an den Schultern gepackt und geschüttelt, aber sie riss sich zusammen und versuchte weiterhin, ruhig und besonnen zu bleiben. Das führte hoffentlich am schnellsten zum Ziel. Genauso wie ihre Kooperationsbereitschaft und ihr Angebot, zu gehen. Gleichzeitig regte sich die Sorge in ihr, dass das Amulett nicht die Lösung des Problems sein könnte. Was dann? Dann hatte sie all diese Stunden der Warterei und der Reise nach Lishu verschwendet, statt nach einem anderen Ansatz zu suchen und Arrow zu helfen. Stunden, die kostbar waren. Aber: Es half niemandem, mit Schwarz an die Wand zu malen, solange ihre Intuition und ihr Gespür nicht widerlegt worden waren.
Sie entspannte sich ein wenig mehr, als Nora, die das Schwert zuvor schon ein wenig hatte sinken lassen, nun die Tür freigab. Sie nickte ohne Zögern bei ihrer Bitte. Sie hatte die Nachricht auf dem Tuch gelesen; sie glaubte ihrerseits ganz genau das Gegenteil von dem, was Nora über sie dachte, nämlich, dass sie Arrow ganz sicher nichts antun würde, wenn sie sie mit ihm allein ließ. Da sie nur um einen Moment bat, forderte sie Brianna offensichtlich nicht zum Verschwinden auf, aber sie dachte trotzdem mit und schlüpfte in ihre Stiefel.
"Ich werde deinem Vater sagen, dass ich nicht schlafen kann und frische Luft brauche, falls er wach wird", teilte sie ihr mit. Sie nahm die leere Suppenschüssel vom Tisch und stellte sie auf dem kleinen Nachttisch ab, bevor sie ging. Das hatte den Grund, dass sich das kleine Licht darin niederlassen konnte, ohne dass sie darauf aufpassen musste. Sonst hätte es hier einiges anrichten können. Behutsam legte sie sodann die Hand auf die Türklinke, stockte jedoch noch einmal und wandte sich auch noch einmal zu Nora um. "Ich weiß nicht, wass passiert, falls ... du es ihm zurückgibst. Ich werde in der Nähe sein, wenn du Hilfe brauchst."
Dann öffnete sie leise die Tür und schlüpfte hinaus in den Flur vor den Schlafzimmern, wo Jori immer noch auf seinem Stuhl saß. Sie würde es schon fertig bringen, ihn entweder durch ein leises Gespräch abzulenken oder mit nach draußen vor die Tür zu locken. Ihre Fühler würden allerdings nach diesem Raum ausgestreckt bleiben. Falls etwas war. Aber vielleicht blieb ja auch alles friedlich. Sofern sie Jori nicht weckte, würde sie einfach allein nach draußen gehen. Oder sich in der Küche etwas zu trinken suchen.



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21Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 15, 2022 3:37 pm

Nora

Nora

Dass das Amulett der Grund für den schlechten Zustand Arrow's war, war mir noch nicht gänzlich bewusst. Für mich war es mehr als merkwürdig, dass sie so dringend danach verlangte und das Schmuckstück unbedingt bei dem Schwarzhaarigen sehen wollte. Stand er ebenfalls auf der falschen Seite? Hatte ich irgendeinen Zusammenhang übersehen? Ich erinnerte mich an Takari's gierigen Augen. Doch bevor ich zu viel Gedanken daran verschwendete, schüttelte ich mit geschlossenen Augen den Kopf um diese Fiktion für einen Moment auszulöschen.
Brianna stand zu ihrem Wort und nickte unmittelbar nach meiner Bitte, das Zimmer zu verlassen. Mit mürrischem Blick beobachtete ich genau, wie sie ihre Schuhe anzog und sich zur Tür begab. Scheinbar war sie nicht nur ein Eindringling für mich, sondern auch noch ein cleverer Eindringling. Sie bedachte, dass sie wohl meinen Vater - sollte er tatsächlich wach werden - für einen Moment ablenken musste, sodass ich meine Zeit hatte, die Situation zu analysieren und zu verstehen, was hier vor sich ging. "Hoffentlich durch ein Gespräch mit Arrow." Mir war bewusst, dass das womöglich nicht der Fall war. Dennoch gab ich die Hoffnung darauf nicht auf, dass ich ihn nicht wachkriegen würde.
Ich fand es dann doch sehr aufmerksam, dass Brianna in der Nähe sein wollte, falls ich Hilfe benötigte. "Danke.", erwiderte ich darauf dann doch recht erleichtert nicht alleine sein zu müssen. Sie schloss die Türe hinter sich, sodass es ruhig wurde in diesem Raum, auch wenn man leichte Geräusche von außerhalb wahrnehmen konnte.
Ich seufzte und atmete tief durch, als mein Blick an Arrow haften blieb. Meine vorsichtigen Schritte stoppten unmittelbar vor dem Bettgestell, vor welchem ich mich hinsetzte, sodass ich auf einer Ebene mit seinem Gesicht war. Er regte sich nicht und durch das violette Licht konnte man ein wenig erkennen, dass seine Hautfarbe anders war als sonst. Besorgt erhob ich meine Hand und legte sie auf seine Halsschlagader. Ein schwacher Puls war zu vernehmen, das war schonmal gut. Doch was war nur mit ihm passiert? Er war kälter als meine Hände, wobei ich vor kurzem noch draußen in der Kälte unterwegs gewesen war. Meine Finger glitten über seine Wange, ehe ich von ihm abließ und meine Arme an die Bettkante legte. "Arrow.", flüsterte ich und erhoffte mir eine Reaktion seinerseits. Doch da kam nichts. "Arrow.", versuchte ich es erneut mit bestimmenderer Tonlage. Doch es half nichts. Ich legte meine Stirn auf meinem Unterarm ab und seufzte mit geschlossenen Augen. "Das kann doch nicht wahr sein.", murmelte ich verzweifelt und unterdrückte  veränstigte Tränen. Ich verharrte einen Moment überlegend, was mit ihm los war. Sollte ich ihm das Amulett hinlegen? "Aber ich möchte es Vahn zeigen.", grübelte ich und fühlte mich hundeelend.
Ich blickte wieder hoch und wusch mir mit dem Handballen über die Augen. "Wach auf.", sprach ich zitternd und beobachtete ihn, als würde er jeden Moment aufspringen und mit mir reden. "Bitte." Mein Herz fühlte sich so an, als hätte man Schnüre fest rundum geschnürt. So griff ich schlussendlich doch noch in meine Tasche und holte das bedeckte Schmuckstück heraus, ehe ich es neben seiner Brust hinstellte. Etwas zögernd entfernte ich den Schutz und blickte es wie in Trance an, als würde es mit mir sprechen wollen.

22Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 15, 2022 4:33 pm

Arrow

Arrow

Etwas fehlte an diesem Ort.
Manchen wäre es nicht einmal aufgefallen.
Manche hätten es nach einer Weile bemerkt.
Andere hätten nicht davon gesprochen, dass es fehlte, denn sie vermissten es nicht.
Es fehlte so unglaublich sehr.
Es gab keinen Wind an diesem Ort.
Nicht den kleinsten Luftzug, keinen Hauch einer Bewegung in der Atmosphäre. Keine Regung. Kein Rascheln, keine sanfte Welle, die durch das Meer aus schlanken, rot blühenden Blumen ging, das sich über eine leichte Senke und einen flachen Hügel bis zum Horizont erstreckte.
Eine Frau ging vor ihm. Sie trug ein weißes Kleid, das an den Schultern und den Hüften mit irgendetwas verstärkt schien. Sie war barfuß und tänzelte mit federleichten Schritten über einen Weg aus großen Steinen, die fast mit dem Boden verschmolzen und zwischen denen hier und dort ebenfalls die roten Blumen sprossen. Sie ging nicht schnell oder zielstrebig, doch so sehr er auch versuchte, sie einzuholen und nach ihrer Schulter zu fassen, um sie herumzudrehen, er kam ihr nicht näher.
Der Weg führte sie hinunter in die Senke. Hinter den Blumen tat sich dort beim Näherkommen ein flacher Teich auf, auf dem ein paar Seerosen schwammen, die allerdings eher wie weiße Chrysanthemen aussahen.
Das Gefühl der Stille und Reglosigkeit ringsum war unerträglich. Wie ein Tonnengewicht, das auf der Umgebung lag. Als würde die Luft zum Atmen fehlen. Als wäre sie so starr, dass man sie nicht einatmen konnte.
Es war eiskalt.
Die Blumen waren mit Raureif überzogen. Nur der Steinboden wärmte die kalten Füße ein wenig.
Bring ihn zurück.
Warte.


Arrow lag so reglos unter den Schichten aus Decken wie ein Toter. Das einzige, was ein eindeutiges Lebenszeichen darstellte, war der flache, etwas stockende Strom an noch warmer Atemluft, die durch die Nase und die leicht voneinander gelösten Lippen ein und aus strömte. Sein Puls war zwar dank dieser Tatsache immer noch vorhanden, aber hätte man einen Vergleich zu vorher, hätte er sich nun noch etwas schwächer angefühlt. Gleichzeitig schneller, weil das Herz versuchte, den niedrigen Blutdruck auszugleichen, obwohl es dabei aktuell wohl auf seine Grenzen stieß.
Er reagierte nicht auf die Berührung am Hals. Als Nora ihn im Gesicht berührte, zuckten die Lider leicht. Und als sie seinen Namen wiederholte, tat er einen etwas tieferen Atemzug, als erinnerte er sich daran, dass es besser war, richtig Luft zu holen, dann aber nicht genug Kraft hatte, es richtig in die Tat umzusetzen. Vielleicht wäre er noch einmal etwas wacher geworden, wenn sie ihn ähnlich energisch aufzuwecken versucht hätte wie Brianna, aber auch das hätte ihn Kraft gekostet, und deshalb war es ganz gut, dass Nora es nicht versuchte. Denn gebracht hätte es ohnehin nichts. Er hätte auch dann keine Fragen beantworten oder überhaupt etwas sagen können.

Die Frau watete leichtfüßig in das Wasser hinein als spürte sie überhaupt nichts von der Kälte ringsum. Als sei ein lauer Sommertag und sie wollte ihre Füße und die Waden in dem flachen Teich voll mit klarem Wasser abkühlen. In der Mitte blieb sie stehen, doch obwohl sie sich nicht weiter von ihm entfernte, kam er ihr einfach nicht näher.
Als sie sich vorbeugte und mit der Hand in das Wasser hineinlangte, hielt sie sich die langen Haare zurück und drehte etwas den Oberkörper, sodass ein Teil ihres Gesichtes erkennbar war. Sie kam ihm vage bekannt vor. Aber er wusste nicht, woher er sie kannte.
Ein Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, als sie etwas fand und es erfreut herauszog. Sie drehte es in den Händen und begutachtete es.
Bring ihn zurück.
Komm her.


Als Nora das Amulett neben seinem Körper ablegte, ging eine kleine Veränderung mit ihm vor. Ein paar Haarsträhnen bewegten sich ganz leicht und die Augenlider zuckten. Auch hätte man ertasten können, dass die Herzfrequenz sich veränderte. Und seine Atmung wurde stärker.
Das fast erstorbene Leuchten aus dem Inneren des Amulettes war wieder etwas deutlicher geworden, auch wenn es durch das fahle violette Licht in der Nähe schwer zu erkennen war.
Aber er wachte nicht auf, und das hatte einen ganz bestimmten Grund.
Alle hatten ständig ein Aufhebens darum gemacht, das Amulett ja nicht zu berühren. Vorsichtig zu sein, es nicht anzufassen. Und das hatte nun auch eine Tatsache geschaffen: Niemand von ihnen hatte es bisher berührt. Nicht direkt. Nicht mit der Hand oder mit einem anderen Teil der Haut.
Auch nicht Arrow, dessen Magie nun damit verbunden war. Und dann hatte man es von ihm entfernt.
Wenn Nora ihn genau beobachtete und bemerkte, dass nur noch ein kleiner Schritt fehlte...

Bring ihn zurück. Zu mir. Gib ihn her.
Die Frau hatte sich zu ihm umgewandt. Sie kam ihm so bekannt vor. Sie strahlte ein seltsames weißliches Licht aus, oder ... kam es von dem Gegenstand, den sie zwischen den Fingern hielt und sich an die Brust drückte?
Sie war plötzlich auch gar nicht mehr so weit weg. Zwei Armeslängen trennten sie von ihm. Und es war viel wärmer geworden.



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23Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 15, 2022 7:55 pm

Nora

Nora

Meine großen Rehaugen stierten den jungen Mann vor mir durchgehend an. Ich traute mich kaum zu blinzeln, so sehr sehnte ich mich nach einer Regung. Ich war mir nicht sicher, ob ich mir das aufgrund der Verzweiflung einbildete, dass er sich nach meiner Berührung etwas bewegte. Doch nachdem ich das Amulett herausgerückt hatte, war ich mir sicher - es lag an diesem beschissenen Teil!
Immer noch studierte ich ihn genau. Ein leichter Lufzug wehte um ihn herum, sodass sich seine Haare ein wenig erhoben. Das habe ich schon mal bei ihm gesehen, das war also was Gutes - oder?
"Arrow!", entkam es mir stärker als zuvor. Er war doch schon fast wieder da!  Ich legte meine Hand auf seine Schulter - oder zumindest an die Position, bei der ich die Schulter darunter vermutete. "Bitte, Arrow. Komm zu dir!", flehte ich ihn an und schob meine Augenbrauen angestrengt zusammen. Mein Blick haftete an seinen Augen, jedoch öffneten sie sich noch nicht. Am liebsten hätte ich ihm einen Kübel Wasser über das Gesicht geschüttet, wenn der sich so viel Zeit ließ!
Doch ich versuchte geduldig zu sein um zu erkennen, was sich tat. Lediglich die Atmung konnte ich hören, die etwas stärker wurde. So hielt ich inne und wartete nur darauf, dass er...
...
"Wach auf."
...
Aber es tat sich Nichts - oder eben Nichts weiter. Er wachte nicht auf und ich hatte das Gefühl, es brauchte nur noch einen Stupser. Ich seufzte und blickte auf das Amulett. Auch dessen Farbe veränderte sich nicht, lediglich das Leuchten kam zurück, wenn auch nur sehr schwach. "Es tut mir leid, wirklich!", wollte er etwa nur mehr eine Entschuldigung hören? Ich kramte nach seiner Hand und hielt sie mit beiden Händen fest. Auch wenn sich mir durch die Kälte eine Gänsehaut über die Arme und den Rücken legte, drückte ich sie fest zu und zog die Hand an mich.
Mein Blick fiel auf das Amulett. Was hatte Brianna gesagt, was passieren würde, wenn man es angreift? Sie hat stets gesagt, ich solle es nicht angreifen und wenn Takari oder sie es angegriffen hätte, hätte es Schaden zugefügt. "Aber was ist mit Arrow?" Mein Blick wechselte mehrmals zwischen dem Schmuckstück und seinem Gesicht hin und her, immer noch seine Hand haltend, als wünschte ich mir ein Zeichen von ihm.  "Sie hat nie gesagt, dass er es nicht angreifen darf." Ich hatte aufgepasst, weil das die Frage war, die mir nie jemand beantworten wollte. Und es ging ständig darum, wenn eine andere Person als Arrow es berühren würde. "Arrow...", versuchte ich es erneut, bekam jedoch bis auf ein zuckendes Augenlid keine Reaktion von ihm. "Es tut mir wirklich leid." Vorsichtig bewegte ich die Hand zum Amulett. Tief durchatmend legte ich nun nur mehr eine meiner kalten Handflächen über seinen Handrücken und hob einen Finger weiter nach vorne. "Wenn er nur einen kleinen Schock davon bekommen würde? Und dann dadurch erwachte?" Mein Herz raste. "Verzeih mir." Nur seine Fingerkuppe des Daumens berührte das Amulett vorsichtig, ehe sie seine Finger drüber schieben würde. "Bitte...", flehte sie ihn an und schloss verängstigt die Augen.

24Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Di März 15, 2022 8:35 pm

Arrow

Arrow

Wahrscheinlich waren es weniger Noras Entschuldigungen als mehr die Tatsache, dass sie nach seiner Hand griff und sie festhielt, was seine Finger leicht zucken ließ. Das war auch schon wieder alles. Weder die Berührung selbst, noch das gute Zureden zeigten eine größere Wirkung. Immerhin, der kleine, schwache Luftwirbel blieb, der an ein paar der Haarsträhnen hing, auch wenn er sich kaum zeigte. Ein wenig wie ein vorsichtiges Tier, das zwar außerhalb seiner Deckung etwas erspäht hat, aber einfach zu unsicher und vielleicht auch zu stark verletzt war, um hinzugehen.

Das Lächeln der Frau wurde schwächer und ihr Blick aufmerksam, als hätte sie ihn gerade erst entdeckt. Ihre Augen strahlten in einem milchigen Braun. Sie ließ die Hände langsam sinken, bis sie sie zusammen mit dem Gegenstand vor dem Bauch hielt. Dann fing ihr Lächeln sich und ein zufriedenes Strahlen breitete sich auf ihren Lippen aus. Sie trat vor und griff nach seiner ausgestreckten Hand.
Gib ihn zurück.
Ihre Finger waren kühl, aber auf andere Weise als die klirrende drückende Kälte ringsum. Die Berührung linderte die Angst davor, von der Stille erdrückt zu werden.
Sie öffnete seine Handfläche und streckte die zweite Hand aus, mit der sie den weiß und weich schimmernden -


Ein Gleißen erfasste das Amulett, nur einen winzigen Augenblick, nachdem Arrows bloße Daumenkuppe das kalte Metall berührt hatte und Nora sich daran machte, seine Finger um das Schmuckstück zu schließen. Es löste keine neuerliche Druckwelle aus, es löste auch keinen heftigen Windstoß aus, der durch den Raum fegte. Aber das gleißende Licht war warm und blendete und lockte sofort den Luftzug hervor, der gerade eben noch schwach an Arrows Haarsträhnen gezupft hatte. Er pustete Nora ins Gesicht und schlängelte sich als schwaches bläuliches Leuchten zu dem Amulett, verband sich mit dem gleißenden Licht und wirbelte anschließend Arrows Arm empor und verschwand unter den Decken, auf direktem Weg zum Mittelpunkt seiner Brust.
Was immer es zu bedeuten hatte - Arrow schlug danach die Augen auf und schnappte so tief und gierig nach Luft wie ein Ertrinkender, der es in letzter Sekunde schaffte, doch noch die Wasseroberfläche zu durchbrechen und wieder Atem zu holen. Seine Finger schlossen sich fest um das Amulett und er setzte sich auf, offenbar noch nicht dazu in der Lage, irgendetwas anderes zu tun, als nur Luft zu holen und zu existieren. Tatsächlich war es nicht nur eine körperliche Reaktion; sein Geist sog die Magie des Amulettes auf wie ein ausgedörrter Schwamm. Die Luft um ihn her war in steter Bewegung, fast wie ein überschwängliches kleines Kind, das um ihn herumtanzte.
Nora hatte er offenbar noch nicht registriert, genauso wie fast alles andere um ihn herum. Nicht mal der Gegenstand in seiner Hand, dessen Leuchten langsam wieder schwächer wurde, spielte gerade eine Rolle.
Nur die Erleichterung. Darüber, dass alles um ihn her nicht mehr kalt und still und reglos war.



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25Das Zuhause von Familie Nawaka Empty Re: Das Zuhause von Familie Nawaka Mi März 16, 2022 2:35 pm

Nora

Nora

Irgendetwas in mir sprach zu mir, dass wirklich das Amulett das Problem der Sache war, so wie Brianna es angekündigt hatte. Auch wenn er auf meine Anwesenheit reagierte, er erwachte schlichtweg nicht auf und war immer noch eisig kalt.
Ein Teil von mir wollte ihn das Schmuckstück berühren lassen, ein Teil jedoch nicht aufgrund der ständigen Drohung davor. Doch alls es erstrahlte und Arrow es keine Druckwelle gab, legte ich seine ganze Hand darüber. Ich kniff die Augen zusammen aufgrund des Lichtes und drehte mein Gesicht zur Seite. Doch ich konnte spüren, dass es nichts Schlechtes für ihn war, das Amulett zu berühren. Als ich aufschaute und wieder das Geschehen vor mir beobachtete, konnte ich noch erkennen, wie sich ein Lufzug mit dem Licht verband. "Seine Magie... berührt das Amulett..." Es war eindeutig, dass sie miteinander verknüpft waren, nun hatte auch ich es gesehen.
Ich erschrak, als Arrow die Augen öffnete und gierig nach Luft schnappte, sodass ich zusammenzuckte und ihn abrupt losließ. So beobachtete ich ihn genau, wie er sich aufraffte und mich im ersten Augenblick gar nicht bemerkte. Zu sehr vertieft war er in seine Atemtechnik. Ein riesiggroßer Feldbrocken fiel mir vom Herzen, als ich ihn mit einem Lächeln ansah. "Arrow!", entkam es mir sichtlich erleichtert und ich stand ziemlich zügig auf, nur um anschließend ihm mit den Armen um seinen Hals zu fallen. Natürlich konnte ich die Freudentränen nicht zurückhalten. Und dennoch zog sich mein Magen mit einem dicken Knoten zusammen, da mir bewusst war, dass ich ihm das alles angetan hatte, indem ich das Amulett einfach mitgenommen hatte. "Es tut mir leid.", flüsterte ich und wollte ihn gar nicht mehr loslassen. Zu groß war die Angst in sein Gesicht zu blicken, wenn er realisierte, was ich getan hatte. So vergrub ich mein Gesicht in seiner Schulter mit der Hoffnung, nicht weggestoßen zu werden. Mein Puls erhöhte sich spürbar, so nervös war ich mittlerweile geworden.
Zur Gänze hatte ich ignoriert, was wohl vor der Zimmertür oder sogar vor der Haustür bei Shiba vor sich ging. Es war mir einerlei, solange Arrow sich nun wieder erholen würde.

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