Verlassene Siedlung

Ich blieb nun nochmal kurz stehen als Vahn mir einen Augenblick nicht folgte und sagte das ich sonst schon in den Wald zurückkehren konnte. Ich drehte mich nun zu ihm um und sah mit meinen braunen Rehaugen auch hoch. "Hmm...okey..." Vielleicht war es tatsächlich besser, auch weil Vahn sowieso auch noch genug Zeit hatte und er wohl locker das Schiff schaffte nach seiner Aussage. Jedoch war es mir doch nicht so ganz recht, aber Gefangen werden wollte ich auch nicht. Dann müssen wir uns also nun verabschieden? Ich sah Vahn weiter an und meine Ohren legten sich etwas zurück, irgendwie war es schon Schade aber gut jeder hat sein Leben. Vielleicht würden wir uns ja irgendwann wiedersehen. Nun wen er fast immer reist dann war das nicht sehr unwahrscheinlich. "Pass dann auf dich auf...." Ich sah dann sogar kurz zu Taka, aber dann hob ich meine Ohren wieder den es wurde nun lauter. Wohl kamen die Reisenden bald hier an. Ich blieb aber kurz noch still an Ort und Stelle stehen, auch weil ich Vahn nicht gleich hier stehen lassen wollte. Aber so leicht fiel es mir dann doch auch nicht wen ich daran dachte das jetzt dann gleich wieder mein Alltägliches Leben weiterging.

Vahn beobachtete den kleinen Pflanzenfennek dabei, wie er erneut stehen blieb und zu überlegen schien, ob es nun besser war, zu gehen oder ihn weiterhin zu begleiten. Sie schien sich schließlich dafür entschieden zu haben, zu gehen. "Es ist so aus", pflichtete Vahn ihr bei und zeigte ein schwaches Lächeln. Es tat ihm ja beinahe leid, dass er es gesagt hatte, doch vermutlich war es für den kleinen Waldbewohner wirklich das Beste, nicht zu riskieren, gesehen zu werden, auch wenn fremde Reisende nicht immer eine Gefahr für die Bewohner des Waldes waren.
Der Waldläufer nickte leicht und ihm fiel auf, wie sehr er sich bereits daran gewöhnt hatte, anstelle gesprochener Worte, Rubys Worte in seinem Kopf zu hören. "Vielen Dank für deine Hilfe und das du mich auf sichere Wege geführt hast." Er schwieg einen Moment, die braunen Augen nachdenklich auf den kleinen Fuchs gerichtet. Dann wandte er sich Taka zu und machte sich an dem Vorratsbeutel zu schaffen, der mit den anderen Gepäckstücken am Sattel befestigt war. "Ich weiß, es ist nicht viel, doch leider habe ich nichts anderes bei mir, was ich dir als Dank anbieten kann..." Er wandte sich dem Pflanzenfennek zu, ging in die Hocke und hielt ihr ein großes Stück von dem Trockenfleisch hin, mit dem ja gewissermaßen ihre Begegnung auch angefangen hatte. Er wusste, dass seine Reise bald ein Ende hatte und er seine Vorräte auffüllen konnte. Ihm war es wichtig, sich erkenntlich zu zeigen und vielleicht reichte es ja aus, damit Ruby sich nicht gleich wieder Gedanken um Nahrungsbeschaffung machen musste.

Meine Ohren waren durch das das die Hufgeräusche lauter wurden aufgestellt und aufmerksam, wohl würde auch schon Vahn bald diese hören können, aber mein Blick ruhte noch süss auf ihm. Irgendwie war ich schon etwas traurig ihm nun seinen Weg gehen zu lassen aber meine Hoffnung ihn wiederzusehen war schon da. Deswegen war es nicht so schlimm...noch nicht. Wohl würde es schlimmer werden wen ich ihn mit Taka weglaufen sah.
Er bedankte sich nun bei mir für die Hilfe ihn sicher durch den Wald gebracht zu haben, hielt aber dann einen Moment inne so das ich ihn neugirig musterte. Er schien nochmal zu dem Pferd zu gehen und irgendwas an den Sattel dort herumzufuchteln so das ich einen Schritt neugirig zu ihm trat und hochsah, den Abstand zu Take behielt ich aber noch. Nicht das sie nun nur wegen meiner Neugirde erschreckte. Vahn schien dann aber das was er gesucht hat gefunden zu haben und ich sah zu ihm hoch wie ein kleiner Hund mit Hundeblick.
Ich legte den Kopf schräg und versuchte das was er wollte irgendwie ausfindig zu machen, doch ich sah es erst als er sich zu mir drehte und mir ein Duft von leckeren Trockenfleisch entgegen kam. Meine Ohren stellte sich voll auf und als ich erfuhr das er mir das zum Dank geben wollte war ich schon wieder sichtlich gerührt. "Wirklich? Ich darf das haben?..." Ich sah mit grossen Augen zu ihm und sah nun wie er in die Hocke ging und es mir Anbot. Er meint es ernst! Ich freute mich darüber so das ich sogar ein freudiges "Kewh" von mir gab und ihm nun mit der Nase entgegen schnupperte und es nun vorsichtig mit meinen Zähnen aus seinen Händen nahm. Ich ging kurz einen Schritt zurück und nahm es dan zwischen meine Pfoten um daran ausgibig zu kauen. Es war echt lecker! Sowas kriegt man wirklich nicht alle Tage und so wurde ich nun auch etwas schneller mit dem verspeisen, auch weil ich sowieso nicht in der Natur ein langsamer esser sein durfte.
In der Zeit wurde es aber komisch ruhig um uns was ich erst nicht so richtig gemerkt hatte als ich beschäftigt war das leckere Stück Trockenfleisch zu kauen, ich fand es erst komisch als ich fertig war und keine Hufgeräusche mehr hörte. Ich blickte nun deswegen zu Taka und dann zu Vahn um zu sehen ob sie das auch bemerkt hatten und irgendeine Reaktion zeigten. Doch dann kam schon unerwartet ein Pfeil geflogen.

Ein zaghaftes Lächeln erschien in Vahns Gesicht und er nickte leicht. "Sicher, nur zu. Es ist das Mindeste, womit ich mich erkenntlich zeigen kann." Für ihn war so ein Stück Trockenfleisch wirklich nicht der Rede wert , es war für ihn eher sehr unverhältnismäßig, Ruby bloß etwas so einfaches zum Essen anbieten zu können, als Dank dass sie ihn gestern in die Siedlung geführt hatte. Es schien jedoch so, als freute sie sich wirklich über das Trockenfleisch. Vielleicht bekam sie so etwas nicht besonders oft hier im Wald.
Seine Finger lösten sich von dem Stück Fleisch als Ruby es mit den Zähnen entgegen kam und sein schmales Lächeln zuckte für einen Moment nun doch noch etwas deutlicher, als sie sogleich begann, das Fleisch zu verspeisen. Es war nicht negativ gemeint, doch bei diesem Anblick musste er unweigerlich an einen Hund denken, der ein Leckerlie von seinem Herrchen bekommen hatte und dieses nun genüsslich verspeiste. Seine Familie hatte damals, als er noch klein gewesen war, ebenfalls einen Hund besessen und an den musste er für einen kurzen Augenblick denken, bevor er seine Gedanken zurück in die Gegenwart zwang. Seine entspannte Körperhaltung straffte sich. "Nun dann…", begann er leise, weil er Ruby nicht noch weiter dabei beobachten wollte, wie sie aß und es allmählich Zeit für ihn wurde. Der Griff um die Zügel Takas festigte sich, bereit die Stute dazu zu bewegen, sich wieder in Bewegung zu setzen.
Ob er die sie umgebende Stille, das Fehlen von zwitschernden Vögeln und das Ausbleiben von fernem Hufgetrappel, das er nun womöglich hätte hören können, nicht bemerkte, weil er für einen Moment lang von seinen Gedanken oder Ruby abgelenkt war, konnte er nicht sagen. Doch das Zischen des Pfeils war ein Geräusch, das er seit jeher mit Gefahr verband, weswegen er instinktiv handelte; Vahn drehte sich zur Seite und duckte sich, sodass der Pfeil nur knapp an seinem Kopf vorbei schoss, wobei er auch die Zügel des Pferdes losließ. Was zum...!
Taka wieherte und sie stampfte erregt mit den Vorderhufen auf dem Boden auf, wohl weil sie spürte, das etwas nicht in Ordnung war. Der Blick des Waldläufers flog in Richtung des Pflanzenfenneks. "Versteck dich!", zischte er ihr zu, sofern sie nicht schon bereits verschwunden war. Er selbst wandte den Blick direkt wieder ab und sah sich um. Aufgrund der Flugrichtung des Pfeils konnte er zwar feststellen, woher er gekommen war, doch im Dickicht sehen konnte er niemanden. Die Stelle des Pfads, an dem sie sich befanden, war dicht bewachsen.

Ich fand Vahns Geste wirklich sehr rührend mir das Trockenfleisch tatsächlich abzugeben, es war wirklich was was ich selten unter meine Zähne bekam und so war es für mich auch eine besondere Geste von ihm für mich. Auch wen es vielleicht für den Waldläufer nicht der Rede Wert war, aber für mich war es sehr wertvoll. Das er sich nun auch bereit machte nun wirklich zu gehen bekam ich auch langsam am Rande mit und so richtete ich auch nach dem leckeren essen wieder ein letztes mal ein Blick auf ihn. Auch weil mir die unheimliche plötzliche Stille aufiel, wohl wollte ich mich erkunden ob er was ändliches mitbekam, aber er schien erst wie ich was zu bemerken als der Pfeil angeflogen kam.
Knapp konnte er sich gerade noch ducken und auch mich verpasste er zum Glück, dadaurch das ich reflexartig zur Seite sprang als dieser im Boden stecken blieb. Nun schien auch Taka erregt mit den Vorderhufen auf den Boden aufzustampfen und wieherte was nun nochmal sagt das es gefährlich wird. Ich hörte nun wie Vahn mit noch zurufte und meinte das ich mich verstecken soll. Nun das musste er mir nicht zweimal sagen und so rannte ich etwas vor und in Richtung der Büsche. "Pflanzenfennek! Lasst ihn nicht entkommen!" Ein weiterer, nein sogar drei Pfeile flogen nun wieder in unsere Richtung und gerade kurz bevor ich in die Büsche springen konnte, erfasste mich einer von diesen Pfeilen voll in eines meiner Vorderbeine so das ich einmal am Boden entlang rollte und mein Körper zusammenzog. Mein Schweif legte ich so schützend um mich damit die Sicht auf mich kurz abgeschottet wurde, doch die Spitze des Pfeils schmerzte regelrecht wohl steckte er sehr tief. Ich versuchte nochmal auf die Beine zu kommen, natürlich weil die Büsche nicht mehr weit weg von mir waren und es um mein Überleben ging, doch ich sackte recht schnell wieder in mich zusammen, es war einfach gerade schwer in dem Moment. Man hörte nur ein wimmernden "Kewh" von mir.
Drei Leute kamen nun mit ihren Pferden plötzlich um die Ecke der Kurve, während die zwei Bogenschützen sich schon wieder bereit machten Vahn zu drohen auf ihn zu schiessen wen er es wagt sich in dem Weg zu stellen oder ne Waffe zu ziehen, während der einte mit dem Einhänder nun plötzlich sein braunes Pferd stoppte und in meine Richtung sah um zuzusehen wie ich versuchte aufzustehen. "Schau mal einer an, wir sind schon seit drei Tagen ununterbrochen in diesem Wald unterwegs Brüder und nun kurz vor Lago Jun finden wir einen, währ hätte das gedacht." Ganz schön blöd von seiner Sicht aus das dieses Goldtierchen in die Nähe einer Stadt geht. "Dazu was für ein Prachtexemplar. Hehe das wird eine Goldgrube. Schiesst nochmal auf das Vieh wen es versucht sich doch noch aufzuraffen verstanden!" "Ja Boss!" Sagten die beiden Bogenschützen gleichzeitig und blieben Bereit. Einer war auf mich fixiert und der andere auf Vahn. "Wir brauchen sowieso nur sein Fell und sein schönes Steinchen auf dem Kopf. Ausser es ist diese besagte Ruby wo schon einige versucht haben zu fangen. Wen sie das ist, sind wir noch reicher hihihi." Sein Blick wendet sich aber nun zu dem Waldläufer. "Du da! Wie es scheint hast du schon schöne Vorarbeit geleistet." Er stieg nun von seinem Pferd runter, nahm nun auch gleich ein Käfig in die Hand das er im Gepäck mit sich trug und hielt seine andere Hand schon bereit auf seinem Schwert. Es war ein dunkelhaariger kurzhaariger Mann, mit einer Narbe quer durch das Gesicht und einer schwarzen Augenklappe. Er trug einen drei Tage Bart und wirkte auch ansonsten sehr durchtrainirt mit seinem Körper. "Ich werde dich ausreichend für diese Arbeit die du gemacht hast entlohnen. Nenn mir einen Preis und du kriegst ihn auch." Wohl wollte der Kerl nicht gleich zu Gewalt greifen. Trotzdem währe er wohl bereit wen sich das Blatt in diese Richtung wendete.

Wenn es etwas in seinem Leben gab, das Vahn gelernt hatte, dann, das sich schnell nähernde Hufschläge in einem Wald mit einem zusätzlichen Ausruf, untermalt mit dem Zischen von Pfeilen, nie etwas gutes bedeuten konnte. Im Grunde reichte für eine solche Schlussfolgerung ja auch bereits der Pfeil. Wer einen Pfeil von der Bogensehne schnellen ließ, der wusste, was er tat. Nun, oder auch nicht, denn ganz egal, was die sich nähernden Gestalten vorhatten, es war unüberlegt und voreilig, ein viel zu großes Risiko.
Vahn hörte das Zischen weiterer Pfeile und duckte sich instinktiv, wobei sein Blick in Richtung des Pflanzenfennek glitt; er hatte den Ruf gehört, es war bereits klar, wem der Angriff galt, auch wenn der Pfeil zuvor ihn nur knapp verfehlt hatte.
Doch er konnte nicht das verhindern, was als nächstes geschah und musste machtlos mit ansehen, wie Ruby von einem der Pfeile getroffen wurde und dabei gehindert wurde, im dichten Dickicht zu verschwinden. Während sie zusammengekauert am Boden liegen blieb, tauchten auch bereits die Angreifer auf: Drei Männer auf drei Pferden, von denen zwei Vahn bereits mit gespannten Bögen ins Visier genommen hatten. Der dritte hielt ein Schwert und übernahm das Reden. Das war dann wohl der Anführer.
Vahn richtete sich langsam und vorsichtig auf, versucht, den Fremden keinen Grund zu geben, voreilig auf ihn zu schießen. Sein Blick blieb ruhig als er diesen von Ruby zu den Männern anhob, die Hände locker und mit geöffneten Handflächen an den Seiten ruhen. Sie lebte noch. Er konnte sie wimmern hören...
Der Waldläufer schwieg zunächst und beobachtete stattdessen, wie der mit dem Schwert nun von seinem Pferd abstieg und einen Käfig zur Hand nahm. Es schien sich bei ihnen um professionelle Jäger zu handeln. Es war die Art von Beruf, die Vahn verabscheute und über den er erst vor kurzer Zeit mit Ruby gesprochen hatte. Er hätte sich bereits bei der Siedlung von dem Fennek verabschieden sollen...
"Ihr seid euch darüber bewusst, dass ihr mit euren Pfeilen und euren Messern den Wert eines Fells senkt, indem ihr Löcher in ihn hinein bohrt?", hob er mit ruhiger Stimme das Wort an den Anführer des Dreiertrupps, "und das ihr euch auf einem gut frequentierten Weg in der Nähe Lago Juns befindet? Wenn ihr eure Waffen sinken lasst und sofort verschwindet, werde ich davon absehen, euch der Wache zu melden." Es war eher ein Bluff denn eine echte Drohung, auch wenn es stimmte, dass die Wahrscheinlichkeit, das auch andere Reisende in nächster Zeit vorbei kommen konnten, hoch war.
Aber drei gegen einen waren zwei zu viel, erst recht wenn zwei davon ihn bereits mit gespannten Pfeilen im Visier hatte. In einer offenen Konfrontation würde er unterliegen, dessen war Vahn sich bewusst.

Der Anführer der Truppe schien nun kurz zu lachen als er die Worte von Vahn hörte. "Hihi...Nun gar nicht so schlecht, du scheints wohl über die Dinge auf den Markt Bescheid zu wissen." Wohl war diese Aussage auf die Sache mit dem Fell bezogen. "Nun wen der Fennek und du brav sind müssen wir ihn auch nicht noch mit dem letzten Schuss den Rest geben, wegen zwei Löchern mach ich kein Theater, der Stein wird sowieso den grössten Wert haben und das grössere Geld einbringen. Aber wer weis, wen das tatsächlich der besagte Fennek ist und die Gerüchte über das Vieh stimmen währe es wirklich zu Schade ihn umzubringen." Sein Blick ging kurz zu mir und so bemerkte er das ich immer noch versuchte auf meine Beine zu kommen, aber seine Kameraden oder auch "Bros" wusste schon wo sie treffen mussten das ich nicht einfach so aufstehen konnte. Mein Hecheln verriet auch das mich diese Situation echt stresste, wohl blieb mir später nur noch eine Möglichkeit, aber für die musste ich kurz etwas Kräfte sammeln, weswegen es fast so aussah als hätte ich mein Schicksal akzeptiert doch dem war nicht so. Als der Waldläufer dann auch noch mit den Wachen drohte und den Weg anpreiste musste er wieder etwas lachen und grinste gar. "Oh ich glaube in Moment haben wir noch ausreichend Zeit...aber danke für den Hinweis. Terri." "Ja Boss? Ich hab verstanden." Einer der beiden senkte nun wenigstens den Bogen doch der andere war immernoch bereit. "Ich werde wenigstens ein wenig Erbarmen zeigen." Er ging dann an Vahn vorbei, zielgerichtet darauf mich nun aufzusammeln. Als er sich näherte knurrte ich aber schon deutlich und tief und lechzte die Zähne. Meine ganze Körpersprache tendierte nach oben und es zeigte sich das ich bereit war zuzubeissen und anzugreifen wen er noch näher kam. Aber der Typ war ja nicht blöd, er zuckte nun eine Art Spritze aus seiner Tasche wohl wollte er mich nun Betäuben, da er mich ja sonst nicht aufsammeln konnte. Dabei sah er mich noch kurz genauer an so das ihm nun tatsächlich der rote Stein auf meinem Kopf aufiel. "Oh! Was sehe ich den da! Es ist tatsächlich diese bekannte Ruby, der Fennek mit dem Rubin auf dem Kopf! Hattest du etwa vor sie vor uns zu fangen Reisender?" Der Blick richtete sich nun wieder kurz zurück zu Vahn und er grinste kurz wie wen er darüber amüsiert war. "Ganz schön ausgefuchst...du gefälllst mir du verdienst wirklich einen Finderlohn. Er machte nun seine Spritze bereit. Und stellte den Käfig neben sich ab. "Nun gehörst du mir Kleine!" Er fasste nun gewaltätig und mit einem Spezialgriff schnell meinen Hals so das ich gar nicht mehr an ihn rankam und zubeissen konnte, trotzdem wehrte ich mich und windete mich in seinem Griff um vielleicht irgenwie frei zu kommen. Doch als ich sah das er fast mit der Nadel meinen Körper erreichte kniff ich die Augen zusammen und plötzlich leuchtete mein roter Stein auf. "Hilft mir!" Rief ich in den Wald hinaus durch meine Telepathie und plötzlich fingen plötzlich an die Gräser und Büsche zu Sprissen und bildeten gewaltige Lianen! Diese reagierten auch sehr schnell und legten sich nun um die Hände und die Beine des Anführers um ihn nun abzuhalten weiter diesen Griff auszuführen und ihn zu fesseln. "Was zum!" Auch die Pferde und Hände der Bogenschützen wurden ergriffen so das sie sich nicht mehr bewegen oder rechzeitig reagieren konnten. Nur Vahn und Taka blieben von dem Gewucher verschont. Jedoch kostete mich das wirklich viel Kraft so das ich nur gerade in dem Moment liegen bleiben konnte. Ich würde wohl auch in diesem Zustand nicht mehr zurück in den Wald können. "VAHN! LOS!" Rief ich zu ihm mit Telepathie hinüber, das war nämlich nun seine Chance dies zu seinem Vorteil zu nutzen und die Verbrecher eine Lektion zu erteilen. Ich konnte nun nämlich nichts mehr sonst für ihn tun um aus dieser Situation zu kommen.

Es passte Vahn nicht, doch ihm blieb nichts anderes übrig als die Worte, die ihm auf der Zunge lagen, herunterzuschlucken und still dazustehen, während sich der Kerl mit dem Käfig Ruby näherte. Er hatte keine Ahnung, woher diese Fremden Rubys Namen hatten und was so besonders an ihr war, doch es spielte für ihn auch keine Rolle. Doch dadurch, dass der Anführer scheinbar sehr gesprächig und in Plauderlaune war, hatte Vahn immerhin Zeit, zu überlegen, was er tun konnte.
Taka hatte sich wieder etwas beruhigt, stand nun jedoch etwas abseits von ihm. Zu weit entfernt, um schnell an den Bogen heranzukommen oder gar einen Pfeil aus dem Köcher zu ziehen und diesen anzulegen. Zeit, sein Breitschwer zu ziehen, das er in der Scheide an seiner Seite trug, hatte er ebenfalls nicht...vielleicht würde er es schaffen, sein Messer zu ziehen wenn sich ein günstiger Moment ergab...
Vahns Hand zuckte als der Anführer sich ihm näherte, doch er war sich darüber im klaren, das der eine nach wie vor den Bogen gespannt hielt und ihn sicher noch immer anzielte. Sein Blick blieb nun auf dem Anführer gerichtet, der bei Ruby angelangt war und diese scheinbar nun mit einer Spritze betäuben wollte. Er atmete tief durch und spannte die Muskeln an, unwillkürlich presste er den Kiefer zusammen. Sagen tat er nichts mehr, es würde ohnehin nichts bringen...doch er würde nicht einfach tatenlos zusehen, selbst wenn das bedeutete...
Ein Grollen vertrieb die Stille und Vahn spürte ein Vibrieren unter seinen Schuhen als die umliegenden Pflanzen plötzlich wie zum Leben erwachten und in die Höhe sprossen. Es war als würde der Wald sie in eine undurchdringliche grüne Decke einhüllen und sie von der restlichen Welt abschirmen wollen. Er hörte die Pferde wiehern, hörte auch das vertraute Wiehern seines Pferdes, das hinter ihm stieg, erschrocken von dem, was um es herum geschah. Er selbst blieb dort stehen, wo er war, da er selbst nicht wusste, was diese Situation bedeutete. Nichts schlechtes, zumindest in dem Sinne das er auch das Geschrei der Männer hörte und sah, wie sich dicke Ranken um sie schlangen und sie bewegungsunfähig machten.
Er zuckte kaum merklich zusammen als er Rubys Stimme in seinem Kopf vernahm, löste sich jedoch sofort aus seiner Starre und stürmte vor in Richtung des Anführers, der nicht nur von diesen lianenartigen Gebilden gefesselt war, sondern deswegen auch den kleinen  Pflanzenfennek losgelassen hatte, der vor ihm auf dem Boden lag. Die drei Jäger oder eher Räuber hatten definitiv eine Lektion verdient, doch Vahn war kein Mörder und auch kein selbsternannter Verfechter von Gerechtigkeit. Dein Augenmerk lag darin, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden, denn er hatte keine Ahnung, wie lange diese wild gewordenen Pflanzen die drei Angreifer festhalten konnten. Er ließ sich vor Ruby auf die Knie fallen, griff so behutsam und schnell wie es ihm möglich war, unter sie und hob sie hoch. Als er sich aufrichtete, barg er sie vorsichtig in seinem linken Arm, drückte sie schützend an seinen Körper und fixierte mit seiner Hand das Bein, in das sich der Pfeil gebohrt hatte. So hatte er die rechte Hand frei, mit der er nach Takas Zügeln griff, sobald er bei dem Pferd angelangt war. "Ruhig, Mädchen, alles gut", versuchte er, sie zu beruhigen und setzte sich in Bewegung, zog das Pferd an den Zügeln hinter sich her und trat und stampfte sich einen Weg durch das drastisch gewachsene Unterholz hindurch. Auf der den Angreifern abgewandten Seite war es nicht so schlimm, doch die dicken Wurzeln und das Blattwerk verhinderten ein schnelles Vorankommen, weswegen es einen Moment dauerte, bis er, zusammen mit dem Pferd, den Bereich verlassen hatte, in dem die Pflanzen stark gesprossen waren. Sobald das geschafft war, stieg er auf Takas Rücken und stieß die Fersen in ihre Seite, um sie zu einem schnellen Trab anzutreiben. Vahn folgte dem Pfad, der Richtung Lago Jun führte. Sie würden vor diesen Dieben in dem Dorf sicher sein...und vielleicht gab es auch einen Heiler, der Ruby helfen konnte.

>>> Lago Jun

Was Vahn nun aus der nun günstige Situation für ihn machte überliess ich ihm, ich hatte sowieso durch diese Aktion mit den Pflanzen vorläufig keine Energie mehr. Ob er sie nun verprügelte oder die Situation nutzte um schnell mit Taka wegzukommen damit er nach Lago Jun kommt war auch ihm überlassen. Hauptsache er kam weg und wie es um mich stand...nun ich wusste es nicht. Es war aber klar das die Pflanzen nicht ewig so blieben und irgendwann die Wilderer auch wieder frei kommen könnten. Entweder ich schaffte es dann hoch oder ich musste mich doch meinem Schicksal ergeben je nachdem was Vahn nun tat. Also konnte ich momentan eh nichts weiter tun als weiter auf dem Boden zu liegen und zu hecheln. Ich wusste ich musste mich so gut es geht schonen auch weil ich nicht wusste wie es nachher weiterging. Meine Mutter würde bestimmt nicht plötzlich auftauchen und mir helfen können. Dazu wusste ich ja mittlerweile das ich wirklich selbst auf mich aufpassen musste, aber schon bald hörte ich näher kommenden Schritte, spürte dann auch eine Hand an meinem Körper und wurde dann auch schon vom Boden aufgesammelt. Kurz versuchte ich meine schwachen Augen etwas zu öffnen um zu sehen was nun passierte, doch die Wärme eines Körpers sagte eigentlich schon aus das ich mich in den Händen von jemanden befand und so versuchte ich kurz hoch zu sehen ob es nun einer dieser Wilderer war, doch dann sah ich ganz deutlich Vahns Gesicht. "Vahn?..." Fragte ich geschwächt so das er mich hören konnte. Doch es war schon genug für mich zu Wissen das es kein Wilderer war der mich nun aufgesammelt hatte, weswegen ich nun auch meinen Kopf etwas auf seinen Arm abstützte. Mein Bein schien er mit dem Pfeil fixiert zu haben und so war er nun wohl auch nun dabei Taka zu holen. Der Rest bekam ich nur zum teil mit, jedoch spürte ich das er auf Taka stieg und sie nun zum Bewegen animierte. "Verdammt!" Fluchte der Anführer der versuchte sich aus diesen Lianen zu befreien. Jedoch war seine Tat ziemlich verzweifelt und er merkte das die Liane nur fester wurde je mehr er sich dagegen wehrte. Auch seine Kollegen schien das gleiche zu versuchen doch es hatte einfach keinen Zweck. "Glaub mir wir haben uns nicht das letzte mal gesehen REISENDER!" Rief er Vahn noch wütend nach als er mit dem Pferd davon trabte. Und es war sicher dadurch das der Anführer nun wusste wo der Fennek war, das er nicht aufgeben würde Vahn erneut aufzuspüren!

---> Lago Jun, das Hafendorf (Mit Vahn)