Then we should all burn together
Arrow und Est | Shushnar, Cern-Umgebung | vor etwa einem Jahr
Arrow und Est | Shushnar, Cern-Umgebung | vor etwa einem Jahr
Est hatte einen ausgesprochen guten Tag. Die Kasse klingelte und die Kundschaft war sowohl unkompliziert als auch feilsch-freudig (Est mochte eine Herausforderung, wenn er bei guter Laune war). Außerdem belebte es ihn generell in den heimischen Gefilden unterwegs zu sein. So sehr er die Abenteuer der fernen Inseln schätzte und das Leben als reisender Händler nicht mehr missen wollen würde, so unerlässlich war für ihn ein Besuch zu Hause. Damit meinte er die Stadt Cern, wo er seine Stammkundschaft verbuchen konnte, und das kleine Waldareal, in dem er in die Welt gesetzt worden und aufgewachsen war.
Ein Vorbeischauen dort stand noch aus, doch Est hetzte sich nicht. Der frühe Nachmittag war gerade erst angebrochen. Es gab keinen Grund zur Hast.
Seelenruhig saß Est im Schneidersitz da und räumte die Ware zusammen, die er zuvor auf einem einfachen Tischchen sorgfältig vor sich ausgebreitet hatte. Er war bereit die Location zu wechseln: Von den lumineszenten, unterirdischen Tunnelgängen in die hohen Baumkronen der Stadt. Da es dort weniger vorteilhaft einen Verkaufsstand aufzuschlagen, auf Grund von mangelndem Platz und zwischen all den Hängebrücken, startete er meist im Untergrund, wo er den Großteil seiner Ware loswurde. Abgesehen davon musste er zugeben, dass er sich am Anblick der einmaligen, leuchtenden Höhlenwände einfach nicht sattsehen konnte. Ein persönlicher, aber nicht weniger relevanter Vorwand, um mehr Zeit in Cern-Yon und weniger in Cern-Yu zu verbringen.
Da seine Eselstute Maddox sowohl hoch oben in den Baumwipfeln als auch tief im Erdreich eher deplatziert wäre, parkte Est sie währenddessen auf neutralem Boden. Er ließ sie unter Aufsicht eines Bekannten im nahegelegenen Waldstück grasen, dösen und tun, wonach es ihr beliebte. Da Maddox ursprünglich im Wald gelebt hat, bevor sie sich dazu entschlossen hatte Est zu folgen, brauchte sie zwar keinen Aufpasser – die Güter, die Est beim besten Willen nicht mehr tragen konnte, brauchten dies aber sehr wohl.
Leise vor sich hin pfeifend schob er eine Reihe länglicher Phiolen in die Fächer eine Stofftasche, rollte sie zusammen und knotete sie zu. Zum Schluss band er die Schnur zu einer hübschen Schleife, klopfte sachte auf das ordentliche Päckchen und schob es in einen größeren Beutel, der bereits allerhand anderen Kram beinhaltete. Auf dem kniehohen Tisch lagen nur ein paar getrocknete Kräuter, die Est noch verstauen musste.
Bevor er diese Tätigkeit in Angriff nahm, streckte er sich einmal ausgiebig und atmete tief ein. So tief unter der Erde müsste die Luft muffig riechen, doch sie duftete nach Frühling und frischem Morgentau. Er liebte es hier unten. Würde er jeden Tag hier verbringen, dann käme wahrscheinlich irgendwann der Tag, an dem Est sich an dem unterirdischen Cern sattsehen würde. Aber da er nur alle paar Wochen – manchmal nur alle paar Monate – hier herunterkam, versetzte ihn die Szenerie immer wieder ins Schwärmen. Eine besonders schönen Anordnung von leuchtenden Pflanzen lenkte ihn ein wenig von den Abreise-Vorbereitungen ab.
Ein Vorbeischauen dort stand noch aus, doch Est hetzte sich nicht. Der frühe Nachmittag war gerade erst angebrochen. Es gab keinen Grund zur Hast.
Seelenruhig saß Est im Schneidersitz da und räumte die Ware zusammen, die er zuvor auf einem einfachen Tischchen sorgfältig vor sich ausgebreitet hatte. Er war bereit die Location zu wechseln: Von den lumineszenten, unterirdischen Tunnelgängen in die hohen Baumkronen der Stadt. Da es dort weniger vorteilhaft einen Verkaufsstand aufzuschlagen, auf Grund von mangelndem Platz und zwischen all den Hängebrücken, startete er meist im Untergrund, wo er den Großteil seiner Ware loswurde. Abgesehen davon musste er zugeben, dass er sich am Anblick der einmaligen, leuchtenden Höhlenwände einfach nicht sattsehen konnte. Ein persönlicher, aber nicht weniger relevanter Vorwand, um mehr Zeit in Cern-Yon und weniger in Cern-Yu zu verbringen.
Da seine Eselstute Maddox sowohl hoch oben in den Baumwipfeln als auch tief im Erdreich eher deplatziert wäre, parkte Est sie währenddessen auf neutralem Boden. Er ließ sie unter Aufsicht eines Bekannten im nahegelegenen Waldstück grasen, dösen und tun, wonach es ihr beliebte. Da Maddox ursprünglich im Wald gelebt hat, bevor sie sich dazu entschlossen hatte Est zu folgen, brauchte sie zwar keinen Aufpasser – die Güter, die Est beim besten Willen nicht mehr tragen konnte, brauchten dies aber sehr wohl.
Leise vor sich hin pfeifend schob er eine Reihe länglicher Phiolen in die Fächer eine Stofftasche, rollte sie zusammen und knotete sie zu. Zum Schluss band er die Schnur zu einer hübschen Schleife, klopfte sachte auf das ordentliche Päckchen und schob es in einen größeren Beutel, der bereits allerhand anderen Kram beinhaltete. Auf dem kniehohen Tisch lagen nur ein paar getrocknete Kräuter, die Est noch verstauen musste.
Bevor er diese Tätigkeit in Angriff nahm, streckte er sich einmal ausgiebig und atmete tief ein. So tief unter der Erde müsste die Luft muffig riechen, doch sie duftete nach Frühling und frischem Morgentau. Er liebte es hier unten. Würde er jeden Tag hier verbringen, dann käme wahrscheinlich irgendwann der Tag, an dem Est sich an dem unterirdischen Cern sattsehen würde. Aber da er nur alle paar Wochen – manchmal nur alle paar Monate – hier herunterkam, versetzte ihn die Szenerie immer wieder ins Schwärmen. Eine besonders schönen Anordnung von leuchtenden Pflanzen lenkte ihn ein wenig von den Abreise-Vorbereitungen ab.
Zuletzt von Est am Mo März 21, 2022 9:13 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet