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Nevos Straßen

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126Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Di Dez 19, 2023 2:30 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Mit Rhianns Hilfe schaffte Brianna es recht zügig, genug Wasser für Katarrah und Nayol zu organisieren, sodass sie ihren Durst nicht nur bald gestillt hatten und dafür auch das Fressen unterbrachen, sondern auch genug bis zum Morgen bleiben würde. Brianna war nicht ungeduldig, und so ließ sie Rhiann die Zeit, die sie noch brauchte, um nach Nayol zu sehen und sich davon überzeugen zu können, dass er es in der Box aushalten würde.
"Du kennst ihn am besten, aber genau das denke ich auch", sagte sie zuversichtlich und schenkte ihr ein Lächeln. "Wenn du möchtest, kannst du bei ihm oder draußenim Hof warten, während ich mit dem Hofbesitzer spreche. Wir kennen uns gut, er wird keine Fragen stellen und Nayol auch sicher nicht verraten." Sie strich sich eine lose Haarsträhne über den Kopf zurück. "Soll ich ihm irgendetwas bestimmtes mitteilen über Nayol?", fragte sie und hob leicht die Brauen. Sie würde sich im Anschluss zum Gehen wenden und nach ein paar Minuten zurückkehren.

127Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mi Dez 20, 2023 5:51 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte auf Briannas Worte hin und wandte den Blick noch einmal von ihr zu dem Kuruk, während ich kurz überlegte, allerdings fiel mir nichts weiteres Spezielles ein, das der Stallbesitzer wissen musste. Ich hatte auch noch nicht so viele Berührungspunkte mit Pferden gehabt, um zu wissen, inwiefern sie sich von Kuruks unterschieden - außer natürlich das Offensichtliche.
"Nein, ich denke nicht. Er ist freundlich und sehr neugierig, eigentlich ganz unkompliziert." Nichts, was Brianna ihm unbedingt mitteilen musste also. Außer vielleicht, dass sich trotz seines Geweihs niemand vor Nayol fürchten musste, falls die Menschen hier keine Kuruks gewöhnt waren. Aber für mich jedenfalls sah er auch nicht bedrohlich aus.
Ich warf Brianna wieder einen Blick zu und wartete dann vor Nayols Box auf ihre Rückkehr, während ich mich wieder auf die Tür stützte und meinen Begleiter beobachtete. Sowieso hatte ich vor, morgen recht bald wieder nach ihm zu sehen, um zu schauen wie er die Nacht überstanden hatte und ob er bereit war, noch eine Weile hier zu bleiben.
Es dauerte auch gar nicht lange, bis ich Briannas Schritte wieder hörte und mich schließlich von Nayol abwandte und meine Taschen vom Boden aufnahm, damit wir los konnten. Weit war es ja nicht mehr bis zu ihr nach Hause, hatte sie ja gesagt.



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128Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Fr Dez 22, 2023 12:02 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Mit einem Nicken war Rhianns Aussage gebongt, sodass es für den Eigentümer des Hofes nichts Besonderes gab, das er wissen oder worauf er achten musste. Kuruks waren in Nevo nicht wie Pferde oder andere Reittiere gang und gäbe, da sie in noch viel kärgeren Gegenden lebten, aber sicher war Nayol nicht das erste, das dem Mann unter die Augen kam.
Er verbrachte den Abend mit einem Freund bei einem guten Schluck Sake und einem Brettspiel, während ihre Frauen sich bei Tee unterhielten, sodass Brianna sich für die kurze Störung entschuldigte und nur kurz Mitteilung machte. Es war kein großes Problem, sodass sie bald zu Rhiann zurückkehren konnte.
"Alles erledigt", verkündete sie mit einem Lächeln vom Tor aus und wartete, dass die junge Frau zu ihr kam, damit sie es hinter ihr wieder schließen und sie sich zum Grundstückstor begeben konnten. "Ich habe gesagt, dass die beiden für heute Nacht versorgt sind. Morgen schaut er dann nach ihnen und gibt neues Futter und Wasser."
Auch das zweite Tor schloss sie hinter Rhiann. Von der Hauptstraße aus war es noch etwas ruhiger geworden. Für die meisten wurde es Zeit, sich hinzulegen oder wenigstens nach Hause zurückzukehren, und auch für sie beide war das nun der Fall. Es ging noch ein kleines Stück weiter die Straße entlang, die sich weiter am Hang hinauf bewegte. An einer Tür in einer weiteren Mauer, die den direkten Blick auf den Garten und die Fassade des Hauses dahinter verdeckte, blieb Brianna nach ein paar Minuten wieder stehen. Nur hier und dort waren Zierelemente in die verputzte Mauer eingelassen, etwas wie Rahmen mit kunstvoll eingebrachten Streben. Die Mauer wirkte dadurch nicht massiv und abweisend, eher verspielt und man hätte hier und dort Blick auf einen kleinen Garten.
"Da wären wir", sagte sie. Sie entriegelte das magische Schloss und ließ Rhiann herein. Ein Weg aus dunklen, großen in den Boden eingelassenen Steinen führte über karges kurzes Gras hinüber zu einem der für Nevo typischen Häusern mit geschwungenem Dach, einem eingeschössigen Anbau und kleinen Zierdächern über einer um das Haus herumführenden Veranda. 

---> Briannas Haus

(Rest der Beschreibung erfolgt dann dort)

129Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Fr Dez 22, 2023 6:52 pm

Rhiannim

Rhiannim

Sobald ich hörte, wie Brianna wiederkam, ging ich mit ihr nach draußen und folgte ihr zum Tor und dann hindurch, zurück auf die Straße. "Okay", sagte ich und nickte auf ihre Worte hin. Sorgen machte ich mir nicht direkt, außer vielleicht dass Nayol sich nicht lange hier wohl fühlen könnte, aber ich glaubte nicht, dass er etwas anstellte, zumindest nicht heute oder morgen. Ich konnte danach immer noch weitersehen.
Gemeinsam mit Brianna ging ich weiter die Hauptstraße entlang, die jetzt schon um einiges ruhiger schien. Andererseits fühlte ich mich jetzt auch mehr, sozusagen "im Geschehen", wo ich auf Augenhöhe mit den Bewohnern ging und sie mich tatsächlich kaum noch beachteten. Es war sehr anders als in dem Dorf, aber da es für mich Fremde waren, bei denen ich kein Bedürfnis hatte, sie zu grüßen, war es auch in Ordnung so. Hätten mich alle diese Menschen angeschaut und begrüßt, wie im Dorf, hätte ich das zwar lächelnd ertragen, aber mich deutlich unwohler gefühlt.
Der Weg dauerte aber tatsächlich nicht lange, bis wir bei einer Mauer ankamen, die den Blick auf das was dahinter lag verbarg, bis wir durch die Tür traten, die Brianna öffnete.
Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte. Natürlich nicht die Zelte, in denen wir lebten, und natürlich musste es auch eher ein Gebäude im Stil dieser Stadt sein, aber dieses Haus vor mir zu sehen und zu wissen, dass es Briannas war, war trotzdem seltsam. Außerdem sah es durchaus etwas anders aus als die meisten Häuser, an denen wir vorbeigegangen waren, und die zur Straße hin lagen. Das hier hatte viel mehr Platz um sich herum.
"Hier wohnst du?", stellte ich überflüssigerweise fest und blickte meine Begleiterin an. Es sah schön aus.

---> und ebenfalls^^



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130Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mi Jun 12, 2024 7:46 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Briannas Haus --->

Sie waren noch nicht weit gegangen, als Brianna sehen konnte, dass Rhiann sich verwandelte. Das kurze Aufleuchten war in der Dämmerung zwar auffälliger als mitten am Tage, doch es war immer noch so wenig los, dass es außer ihr erst einmal niemand mitbekam. Andererseits würde sich auch niemand wirklich darüber wundern. Auch wenn Brianna zugeben musste, sich nicht daran erinnern zu können, schon mal eine kleine Fee in Nevo herumschweben gesehen zu haben.
Sie gluckste leise. "Lieber Vorsorge als Nachsorge?", fragte sie Rhiann etwas neckisch, meinte es aber nicht böse. Manchmal war es einfach am besten, auf das Bauchgefühl zu hören. Sie lehnte den Kopf leicht zu ihr, als sie sich auf ihrer Schulter niederließ. Wenn sie wirklich gar nicht gesehen werden wollte, stand es ihr frei, sich einfach in ihren Haarsträhnen zu verstecken, die sie nicht zurückgebunden hatte und die ihr somit auch über die Schultern fielen.
Auf dem Markt kaufte die ganze Stadt frische Sachen ein, weshalb er sich nicht in den reichen Wohngegenden befand. Es war ein Platz dort, wo die meisten Geschäfte für die einfachen Leute zu finden waren. Es war nur ein Katzensprung von dort zum Bezirk für die Leute, die nicht von der Insel kamen und trotzdem hier lebten. In den Städten der anderen Inseln gab es nichts Vergleichbares... Schon gab es dort auch kleine Kommunen anderer Inseln unter sich, aber sie ... wurden nicht aktiv ... na ja, ausgegrenzt.
Je näher sie dem Mark kamen, desto voller und lauter wurde es. Man musste sich noch nicht durch die Leute drängeln, aber Briannas Tempo wurde bald gedrosselt und sie passte sich den anderen an.
"Kannst du alles gut sehen?", fragte sie Rhiann. "Wenn dir was ins Auge sticht, das du ansehen möchtest, sag Bescheid." Die ersten Stände hatten sie bald erreicht. Es waren die mit Utensilien für den Haushalt. Die waren meist nicht so voll, sodass Brianna langsam daran vorbeischlendern konnte und man trotzdem einen guten Blick auf die Sachen hatte.

131Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mo Jun 17, 2024 7:37 pm

Rhiannim

Rhiannim

Briannas Haus ---->

Briannas neckischer Kommentar ernetete ein Augenverdrehen von mir, das sie aber aufgrund meiner nun kleinen Größe nicht sehen konnte - wahrscheinlich hatte ich es auch genau deswegen getan, denn so ganz offen gezeigt hätte ich ihr meine Geste nicht, auch wenn sie genauso wenig böse gemeint war wie die Worte. Naja, ein klein wenig vielleicht. Briannas leichte Spitzen trafen mich wohl immer noch stärker als sie sollten.
Aber das war ein weiterer Vorteil meiner kleinen Gestalt, sie war zu klein, um meinen Gesichtsausdruck wirklich sehen zu können.
Ich benutzte meine Flügel zum Ausbalancieren und stützte mich nur ein wenig an Briannas Haaren ab, zog aber nicht zu sehr daran - auch wenn sie das wohl kaum besonders stark gespürt hätte - während mein Blick über die nun natürlich viel größere Welt vor mir schweifte. Ich war diesen Perspektivwechsel natürlich gewohnt, aber die fremde Umgebung ließ es noch merkwürdiger erscheinen. Trotzdem fühlte ich mich so tatsächlich sicherer. Wenn überhaupt jemand das Schimmern auf Briannas Schulter bemerken würde, könnte man mich so trotzdem nicht erkennen. Und es waren am Anfang ja auch noch nicht viele Leute unterwegs.
Das änderte sich allerdings, als wir zu besagtem Markt kamen. Ich konnte bald die ersten Stände sehen und merkte sofort, was Brianna gemeint hatte. Hier waren wirklich viele Leute unterwegs. Aufmerksam und auch wachsam ließ ich den Blick umherschweifen und war ganz froh um die Möglichkeit, mich auf diese Weise zurück zu halten, auch wenn ich keine Angst vor den Fremden hatte, sondern einfach... Ich wusste auch nicht, warum ich mich unwohl fühlte.
"Ja, alles gut", antwortete ich dicht bei Briannas Ohr. Meine Stimme war in dieser Gestalt natürlich auch viel leiser und klang ein wenig anders. Nicht umsonst assoziierte man die Geräusche, die kleine Feen von sich gaben, mit einem feinen Klingeln. Wäre ich nicht so dicht bei ihr gewesen, hätte sie mich wohl überhaupt nicht hören können.
Ich war gerade einfach damit beschäftigt, alles in mich aufzunehmen.



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132Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Di Jul 02, 2024 6:16 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna war es aufgrund der seltenen Begegnungen zwar nicht direkt gewohnt, aber es war ihr nicht neu, dass Rhianns Stimme fortan nur ein leises Klingeln in ihrem Ohr sein würde. Trotzdem hörte sie sie so nah bei diesem gut genug, dass sie fand, nicht extra ein Zeichen ausmachen zu müssen für wenn sie etwas genauer betrachten wollte. Schlechte Ohren hatte sie ja nun auch nicht, auch wenn es um sie her nun ebenfalls lauter und geschäftiger wurde.
Sie schlenderte zwischen den Leuten und Ständen umher, statt zielstrebig dorthin zu gehen, wo sie ihre Einkäufe bekam. Sie blieb auch öfter stehen und lehnte sich vor, manchmal nahm sie auch Waren in die Hand, scheinbar um sie genauer zu betrachten. Teilweise traf dies natürlich auch zu, doch in erster Linie geschah es, damit auch Rhiann sich alles besser ansehen konnte. Und wenn ihr etwas ins Auge sprang und es sagte, würde Brianna es natürlich auch dann tun.
An einem Stand mit frischem Gemüse tätigte sie schließlich den ersten Einkauf. Es gab allerhand Saisonales, das hier auf Kjubika gedieh. Einige Kräuter, die an die kargen Umgebungen angepasst waren, aber auch Gemüse, das aus den feuchteren Gegenden der Insel kam oder sogar hier in der Nähe und vielleicht ja auch mit der Hilfe eines kundigen Manoah oder eines Tano gezogen wurde.
Einen Stand weiter gab es auch Gemüse, das eindeutig nicht von hier kam. Die Preise waren dementsprechend hoch und nur betuchtere Leute feilschten mit der Verkäuferin hinter dem Stand. Mit dem Obst hielt es sich genauso.
Brianna nagte zwar nicht am Hungertuch, fasste aber nur Nahrungsmittel von der Insel ins Auge. Sie wollte nicht zu üppig einkaufen, da sie lieber öfter hierher kam, als zu viel zu kaufen. Es war ja nicht unendlich weit. Außerdem wusste sie oft nicht genau, wie lange sie denn nun in Nevo blieb.

133Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mo Jul 08, 2024 4:34 pm

Rhiannim

Rhiannim

Dank meiner kleinen Gestalt und dem leicht erhöhten "Versteck", das ich auf Briannas Schulter und ein wenig abgeschirmt durch ihre Haare hatte, fühlte ich mich tatsächlich mehr als stille Beobachterin und weniger als Teil des Getummels auf dem Markt, was auch gut so war. Die Ansammlungen von - in diesem Fall - Feen zuhause waren um einiges kleiner als das hier, und das obwohl ich als Häuptlingstochter da sicher schon mehr gewohnt war als so manch anderer. Was das hier für mich eher unangenehm gemacht hätte, war die Fremdheit von dem allen.
So aber bemerkte mich wohl kaum jemand, und wenn ich doch mal das Gefühl hatte, dass ein Blick in meine Richtung ging - wobei derjenige ohnehin kaum mehr als ein Schimmern gesehen hätte - zog ich mich etwas mehr hinter Briannas Haare zurück.
Zudem gab es auch für mich genug zu sehen, das mich ablenkte. Es war durchaus ein wenig überfordernd, aber es half mir, dass ich mich verstecken konnte und kaum bemerkt wurde. Doch abgesehen davon nahm ich die vielen Eindrücke in mich auf, die Stände mit den zum Großteil fremden Lebensmitteln und Gegenständen, bunten Tüchern, Kleidern, Dekorationsgegenständen, Schmuck und was es sonst noch alles gab. Das ein oder andere Mal fragte ich Brianna nach einem Stand, zu dem sie näher hingehen sollte, weil ich das was es dort gab nicht kannte. Dass wir uns so nicht gut unterhalten konnten war mir natürlich klar und ich erwartete nicht unbedingt Erklärungen, wegen all der Leute um uns herum, es reichte mir schon, mir alles anzusehen.
Schließlich ging Brianna in einen Bereich, in dem es hauptsächlich Lebensmittel zu kaufen gab, von denen ich auch einiges nicht kannte, und einiges andere nur selten zu Gesicht bekommen hatte, weil es das bei uns nicht gab und erst von woanders herbeigeschafft werden musste. Insgesamt war die Auswahl hier um einiges üppiger als Zuhause, was mir zwar nichts Neues war, aber dennoch erstaunlich zu sehen.



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134Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mi Jul 17, 2024 1:51 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna hatte es nicht eilig, und da Rhiann in ihrer kleinen Feengestalt geschützt zwischen ihren Haaren saß, hatte sie auch nicht das Gefühl, große Rücksicht nehmen und sich etwas abseits der zunehmenden Menschenmenge aufhalten zu müssen. An den Obst- und Gemüseständen brachte sie also eine gewisse Zeit zu, und auch wen sie keine „Selbstgespräche“ führen wollte, war sie doch so nett, dass sie zu dem ein oder anderen Fragen stellte. Beispielsweise, woher die Sachen genau kamen oder ob es dieses Jahr eine gute Ernte war oder wurde. So erfuhr Rhiann ein bisschen was zu der einen oder anderen Gemüsesorte oder zu einer besonders interessanten Beere, ohne dass Brianna es sich für später merken oder eben Erklärungen abgeben musste. Außerdem war es ja nicht so, als würde es sie nicht auch interessieren. Sie hatte zwar keinen ganz so grünen Daumen wie ihr Vater gehabt hatte, aber sie fachsimpelte trotzdem immer gerne. Oder nahm sich Tipps mit.
Uff, die Sternbeeren sind dieses Jahr aber teuer…“, sagte sie und beugte sich über einen Korb. „Wie kommt das?“, fragte sie die Verkäuferin, die sie mit Argusaugen beobachtete, als hätte sie Angst, dass Brianna etwas klauen könnte. „War der Winter auf Shushnar nicht kalt genug?“
„So ist es“, meinte die Frau ein wenig pikiert. „Es gibt im Moment nicht viele und wir haben unsere liebe Mühe, welche zu finden. Dafür sind sie äußerst schmackhaft. Der milde Winter hat sie ganz süß gemacht.“ Sie schob den Korb etwas zurecht und schaute Brianna an, als erwartete sie, dass sie nun zuschlug.
„Ja, das glaube ich. Aber ich nehme dann doch lieber welche von Euren Äpfeln.“
Die waren sehr viel günstiger.
Ihre Taschen füllten sich langsam und sie schlenderte noch ein wenig an den Ständen entlang. Dabei kam sie auch an ein paar Auslagen mit süßen Bonbons und sogar Schokolade vorbei, die jedoch genauso wenig erschwinglich war wie die Sternbeeren. Mit einer Tüte Zitronenbonbons ging es weiter zu einem Verkäufer, der verschiedene Teesorten anbot. Der Duft ballte sich hier zu einer tollen Mischung und Brianna kaufte neuen Tee.
„Ich wäre soweit fertig mit den Einkäufen“, meinte sie, als sie in einer der letzten noch nicht besuchten Reihen ankam. Hier gab es vor allem Schmuck und kleine Dekorationsgegenstände. „Gibt es etwas, wo du noch mal schauen möchtest?“ Mit dieser Frage wandte sie sich natürlich an Rhiann. „Auf dem Rückweg müssen wir nur noch beim Bäcker vorbei.“

135Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Di Jul 23, 2024 6:20 pm

Rhiannim

Rhiannim

Es war definitiv interessant, so viele neue Dinge zu sehen und auch vieles zu erfahren, indem ich den Gesprächen von Brianna mit den Standbetreibern zuhörte, wobei ich mich jedes Mal etwas mehr versteckte, während die Verkäufer ihre Aufmerksamkeit auf Brianna richteten. Und es war wohl eine gute Idee gewesen, den Markt auf diese Weise zu besuchen, damit ich mich daran gewöhnen konnte. Ein wenig überfordert von den vielen Eindrücken, Gerüchen, Geräuschen und schlichtweg Fremden, war ich nämlich auch.
Es war leichter, wenn auch gleichzeitig schmerzhafter, wenn ich mir Ela vorstellte, wie sie den Besuch angegangen wäre. Sie hätte sich munter ins Getummel gestürzt, und wenn sie überhaupt Unsicherheiten verspürt hätte, dann hätte sie die ganz sicher überwunden oder einfach überspielt.
Ich stellte mir vor, was sie sagen, tun oder fragen würde. Es tat weh, aber es half mir, fokussiert zu bleiben und nicht das Gefühl zu haben, mich in dem Chaos zu verlieren.
Trotzdem war ich froh, als Brianna verkündete, mit ihren Einkäufen fertig zu sein. Es war nicht so, dass der Besuch auf dem Markt mich nicht angestrengt hätte.
"Nein, von mir aus können wir gehen", sagte ich dicht bei ihrem Ohr, damit sie mich hören konnte. Gegen einen letzten Stop hatte ich natürlich nichts einzuwenden. Außerdem hatten wir heute ja noch nach Nayol sehen wollen, aber wahrscheinlich machte es Sinn, zuerst die Einkäufe nach Hause zu bringen. Hoffentlich hatte er sich gut benommen.



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136Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Sa Jul 27, 2024 9:57 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Sie nickte leicht, da Rhiann verkündete, dass sie zurückgehen konnten. Nun ja, Brianna würde gehen und Rhiann dabei weiter auf ihrer Schulter sitzen, aber sie wog ja nichts. Sie fasste ihre Tasche neu und schulterte die auf ihrem Rücken ein bisschen anders, weil sie langsam doch etwas schwer wurden, dann schob sie sich an ein paar Leuten vorbei aus dem schlimmsten Getümmel heraus und schlenderte stattdessen am Rand des Marktes entlang, wo es nicht ganz so voll war.
Trotzdem waren mittlerweile so viele Leute unterwegs, dass ein zielstrebiges schnelles Vorankommen unmöglich war. Jedenfalls, wenn man nicht gerade ein Taschendieb war. Ein Junge huschte an ihnen vorbei und tauchte schnell zwischen einigen Personen hindurch und verschwand so schnell wieder in der Menge, wie er aufgetaucht war. Und erst einige Sekunden später wälzte sich schnaufend ein Mann an ihnen vorbei, der laut brüllte, dass er bestohlen worden war und jemand "den Dieb!!" halten sollte.
Brianna konnte nur vermuten, dass es der Junge gewesen war, aber Taschendiebe waren hier auch nicht unüblich. Nevo verhängte drakonische Strafen gegen Diebe, doch die Bedürftigen hielt dies nicht vom Klauen ab. Irgendwie mussten sie ja überleben.
"Oh je... Er wird seinen Geldbeutel nie wieder sehen", murmelte sie.
Kurz darauf hatten sie den Markt hinter sich gelassen und es ging eine weitere Hauptstraße entlang, wo geschäftiges Treiben herrschte. Hier waren Geschäfte untergebracht und auch hier gab es allerlei unterschiedliche Gerüche. Glücklicherweise waren die meisten davon angenehm, und je näher sie kamen, desto intensiver wurde auch der Duft nach frischem Brot, süßem Gebäck und Süßem; vor der Bäckerei befand sich schon eine Schlange. Damit hatte Brianna allerdings bereits gerechnet, denn es war der beste Bäcker, den sie kannte.
"Oh hoffentlich bekommen wir noch das, was ich haben will...", murmelte sie und stellte sich seufzend an.

137Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen So Aug 04, 2024 6:24 pm

Rhiannim

Rhiannim

(sorry dass es so lang gedauert hat, Arbeit ist im Moment mega anstrengend x.x)

Aus dem Getummel waren wir natürlich noch lange nicht raus, auch wenn Brianna den Rand des Marktes ansteuerte. Ich wusste ehrlich gesagt schon gar nicht mehr, aus welcher Richtung wir gekommen waren, und war vollkommen verloren. Sich in einer Stadt zurechtzufinden, vor allem so voll und chaotisch wie es hier war, war doch etwas völlig anderes als in den kahlen Gegenden, aus denen ich herkam.
Dem Jungen, der an uns vorbeirannte, schenkte ich kaum Aufmerksamkeit, weil die sowieso schon ziemlich strapaziert war von den vielen Eindrücken. Der laute, den Geräuschpegel des Marktes übertönende Ruf nach einem Dieb zog aber doch wieder meine Aufmerksamkeit auf sich und ich sah mich nach dem aufgebrachten Mann um, der sich durch die Menge bahnte. Da fiel mir der Junge wieder ein.
Auch Diebe gab es bei uns zuhause nicht wirklich. Wir lebten in einer Gemeinschaft und teilten sowieso alles miteinander - oder mit anderen Stämmen, das gehörte zur guten Sitte. Es gab keinen Anlass, etwas zu stehlen. Der Gedanke war daher befremdlich.
Ein wenig nachdenklich hing ich dem noch nach, während wir in eine andere Straße einbogen, wo nicht merklich weniger los war, vielleicht sogar noch mehr. Ich hatte mich zwischendurch unter Briannas Haaren hindurch auf ihre andere Schulter geschoben und hielt mich weiter sorgfältig verdeckt. Auch hier schien es einiges zu verkaufen zu geben, auch wenn es anders aussah.
Schließlich stellten wir uns hinter eine Reihe von Leuten, die auf etwas zu warten schienen. Der Geruch, der hier durch die Straße wehte, war unheimlich gut, und fremd zugleich. Es erinnerte mich an ein Mal, als jemand von einer Reise etwas süßes Früchtebrot mitgebracht hatte - vielleicht war es auch Brianna gewesen, ich erinnerte mich nicht mehr, es musste schon viele Jahre her sein. Jedenfalls erinnerte ich mich noch, dass das fremde Gebäck unglaublich lecker gewesen war. Der Geruch brachte Erinnerungen an meine glückliche Kindheit zurück, an die ich jetzt nicht denken wollte.
Ich beobachtete die Leute, die aus dem Laden herauskamen, auf den wir warteten. Gebäck war etwas, das es bei uns sowieso kaum gab. Hier schien es ziemlich beliebt zu sein.



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138Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mi Aug 14, 2024 12:55 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

(nicht schlimm… bei mir schleppt es sich derzeit auch leider etwas x.x)

Brianna

Brianna stand in den nächsten Minuten geduldig in der Schlange, die Zentimeter um Zentimeter vorrückte. Sie war bald nicht mehr das Ende der Schlange, sondern mitten drin, und stand schließlich im Eingang. Immer wieder kamen Leute von drinnen an ihr vorbei, wo es schon ziemlich warm war. Einerseits von den Öfen im hinteren Teil des Geschäftes, andererseits den noch warmen Backwaren und den Leuten natürlich.
Sie streckte sich und reckte den hals, um zu sehen, was für Brote noch da waren, und stellte zufrieden fest, das auch genug von den süßen Brötchen mit der gelblichen Zuckerteigkruste noch übrig waren. Mittlerweile hatte sie wieder Appetit, weil der Ausflug zum Markt doch schon ein bisschen anstrengend gewesen war, und der Duft hier drinnen machte es nicht unbedingt besser.
Vielleicht war sie auch deshalb ein bisschen spendabler, als sie endlich an der Reihe war. Sie suchte sich das dunkle und mit Körnern übersäte Brot aus, das sie im Auge gehabt hatte, bestellte zwei der Zuckerbrötchen dazu und eine kleine Auswahl an frischen süßen Teigkringeln, die die Bäckergehilfin hinter der Auslage ihr in eine Tüte packte, die wiederum in Briannas Hand blieb, nachdem sie bezahlt und den Rest verstaut hatte.
Die Plätzchen waren noch warm an ihren Fingern, doch sie hielt sich zurück gleich hineinzugreifen. Stattdessen sah sie zu, aus dem Trubel herauszukommen und sich gleich eine ruhige Straße zu suchen. Sie konnten einen etwas anderen Weg zurückgehen, der ruhiger und beschaulicher war.
„Willst du dich wieder verwandeln?“, fragte sie Rhiann, als gerade niemand mehr in der Nähe war. „Diese Plätzchen muss man essen, solange sie noch ganz frisch sind.“

139Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Do Aug 15, 2024 5:04 pm

Rhiannim

Rhiannim

Während wir in der Schlange standen und warteten, zog ich mich ein wenig mehr unter Briannas Haare zurück, da die anderen Wartenden uns so nah waren und ich nicht unbedingt entdeckt werden wollte. Gleichzeitig aber lugte ich dazwischen hervor, um weiter die Leute auf der Straße zu beobachten. Viele hatten es eilig, manche schlenderten zufrieden vor sich her; ein Liebespärchen lag sich lachend in den Armen; zwei Kinder flitzten zwischen den anderen Leuten hindurch; ein Reiter bahnte sich, ähnlich wie wir gestern, seinen Weg. Diese Stadt quoll tatsächlich über vor Leben.
Über allem hing - neben dem Lärm der Menschen - der Geruch des Gebäcks aus dem Laden, dem wir uns langsam näherten. Schließlich war Brianna an der Reihe, einzutreten, und ich zog mich tiefer zwischen ihre Haare zurück und linste nur vorsichtig dazwischen hervor, um mir den Laden von innen anzusehen. Brot erkannte ich natürlich als solches, aber es gab auch viele Dinge, oder viele Arten von Gebäck, die ich noch nie gesehen hatte und die mich staunen ließen.
Für die lange Zeit, die wir gewartet hatten, waren wir dann schnell wieder draußen und ich sah, dass die Schlange nicht kleiner geworden war, eher im Gegenteil. Ich platzierte mich wieder auf Briannas Schulter, während sie weiterging und in eine Gasse einbog, wo es deutlich ruhiger war.
Bis jetzt war ich ganz zufrieden damit gewesen, mich hier versteckt zu halten, aber ihre Worte veranlassten mich dazu, die Flügel auszubreiten und von ihrer Schulter aufzuflattern. Als ich vor ihr flog und mich noch einmal mit einem Blick in alle Richtungen vergewissert hatte, dass gerade niemand in der Nähe war, kam ich ihrem Vorschlag nach und nahm wieder meine normale Größe an. Als ich wieder neben ihr stand, legte ich meine Flügel sorgfältig an meinen Rücken an und nickte zufrieden. Das hatte doch ganz gut geklappt. "Das war eine gute Idee", sagte ich, meinte damit aber nicht nur den Zeitpunkt des Zurückverwandelns, sondern den ganzen Ausflug in meiner kleinen Gestalt. Immerhin waren mir auch nirgendwo andere Feen aufgefallen.



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140Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mo Aug 19, 2024 8:47 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna war den Trubel der Hauptstadt gewöhnt, den Lärm, die Gerüche und vor allem die ganzen Leute, die an einem vorbeigingen oder die hin und wieder auch rempelten, auch wenn es natürlich in seltenen Fällen absichtlich war. Trotzdem war sie ganz froh, aus der Menge herauszukommen und ein wenig durchatmen zu können. Auf Dauer war es eben einfach anstrengend. Und wer mochte es schon, ständig in einer lärmenden Menge zu schwimmen?
Sie klopfte sich den imaginären Staub ein wenig von der Kleidung, während Rhiann von ihrer Schulter losschwirrte und sich kurz darauf zurückverwandelte.
„Dass du alles gemütlich von meiner Schulter aus beobachten konntest?“, fragte sie, um sicherzugehen, dass sie sie richtig verstand, grinste aber dabei. „Ja, so eine Stadt kann schon ziemlich viel auf einmal sein, vor allem, wenn man es gar nicht kennt. Da ist es schon praktisch, aus einem geschützten Versteck alles beobachten zu können, hm?“ Sie neckte sie ein bisschen, meinte es aber keineswegs böse. Es war wirklich eine gute Idee gewesen. Sie hätten beide weniger Spaß an der Sache gehabt, wenn Rhiann eine Panikattacke durchlebte oder verängstigt und verschüchtert keine Lust auf gar nichts gehabt hätte.
Brianna hielt ihr die Kekstüte hin. „Auch was? Wollen wir dann nach unseren beiden Schätzchen schauen?“
Sie setzte sich wieder in Bewegung und ging die ruhigere Straße entlang, in die jetzt noch eine Mutter mit ihren beiden Kindern eingebogen war, die aber von Rhianns Verwandlung nichts mitbekommen hatten.

141Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Di Aug 20, 2024 1:48 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich nickte leicht und ein kurzes, vielleicht etwas verlegenes Lächeln huschte einen Moment lang über mein Gesicht, und um das zu überspielen, ließ ich den Blick noch einmal durch die Gasse schweifen. Von ihrem anderen Ende her bogen gerade eine Frau und ein Kind herein.
Es war mir durchaus ein wenig unangenehm, dass die Menschenmengen mich so beeinflussten, schließlich war ich von Zuhause einiges gewöhnt, auch Druck und vor Gruppen zu stehen und viele Augen auf mich gerichtet zu wissen - was hier nicht einmal der Fall war. Es war trotzdem anders hier. Es waren fremde Wesen in einer fremden Umgebung, und zudem musste ich mich in acht nehmen, keine Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.
Außerdem war alles schwerer geworden, seit meine Schwester nicht mehr da war. Zuhause schon, und hier zog es sich weiter durch. Ich entkam dem einfach nicht... Es war, als wäre die präsentable Häuptlingstochter, die ich früher gewesen war, zerbrochen, und ich schaffte es nicht mehr, sie zu sein.
Oder war das früher schon nur eine Fassade gewesen, hinter der ich mich jetzt nicht mehr verstecken konnte?
"Hmhmm, ja", meinte ich leise und war dann froh, als Brianna das Thema wechselte und mir die Tüte mit den Plötzchen hinhielt, die einen angenehmen Geruch verströmten, und mir damit einen Anlass gab, meine Gefühle gewaltsam in den Hintergrund zu drängen und in die Tüte zu greifen, wo ich mir zwei Plätzchen rausnahm. Sie waren wirklich noch warm, und schmeckten unglaublich gut, wie ich merkte, als ich mir das erste in den Mund schob. "Mmmh", machte ich bewundernd und lächelte leicht, während wir uns in Bewegung setzten. Jetzt wagte ich auch wieder, Brianna anzusehen.
"Die sind wirklich gut... Ja, gern, gehen wir", sagte ich dann noch auf ihren Vorschlag hin, woran ich ja selbst schon gedacht hatte. Nach Nayol zu sehen war etwas, das ich jetzt wirklich gern wollte. Er war neben Brianna das einzige Vertraute hier.



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142Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Fr Aug 23, 2024 12:46 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna beobachtete Rhiann einen Moment lang nach ihrem Kommentar, weil ihr auffiel, dass hierauf keine verbale Reaktion kam, sie jedoch schuldbewusst wirkte. Sie ließ es so stehen und bohrte nicht weiter nach. Es war nicht der richtige Augenblick dafür und sie hatte eigentlich auch nicht dafür sorgen wollen, dass Rhiann sich schlecht fühlte oder überhaupt Gewissensbisse bekam, weil sie als kleine Fee auf ihrer Schulter alles angeschaut hatte, statt sich ins anstrengende Getümmel zu werfen, das sie nicht kannte.
Die Kekse waren eine gute Möglichkeit, das Gespräch wieder aufzulockern und in eine andere Richtung zu lenken, auch wenn sie eigentlich gar keine Ablenkung sein sollten, da sie so oder so vor gehabt hatte, Rhiann welche anzubieten.
Sie nahm sich ebenfalls noch einen, nachdem die junge Fee in die Tüte gegriffen hatte, und strahlte.
"Oder?", machte sie grinsend und setzte sich in Bewegung, weil sie ihr zugestimmt hatte, Nayol und Katarrah einen Besuch abstatten zu wollen. Sie würden einen Bogen gehen und diesmal aus der anderen Richtung zu den Stallungen kommen. Brianna hatte diesen Weg gewählt, damit Rhiann sich in Ruhe zurückverwandeln und die Atmosphäre der Stadt mit weniger Stress trotzdem in sich aufnehmen konnte. Hier auf dieser Straße war nämlich weiterhin eher wenig los, und das änderte sich auch nicht so recht, während sie weitergingen.
"Hat es dir von deinem Ausguck aus denn wenigstens ganz gut gefallen auf dem Markt?", fragte sie, um nicht im Schweigen zu versinken, und hielt Rhiann nach einer kurzen Weile die Kekstüte erneut hin.

143Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Di Aug 27, 2024 7:17 pm

Rhiannim

Rhiannim

Still an den Plätzchen knabbernd gingen wir die Gasse entlang in eine andere Straße, die ebenfalls um einiges ruhiger war als die aus der wir kamen. Mein Blick schweifte über die Umgebung, musterte die immer noch ungewohnten Häuser und beobachtete die Menschen, die ebenfalls unterwegs waren.
Als Brianna mir die Tüte noch einmal anbot griff ich dankend hinein und nahm mir noch ein paar Kekse.
"Ja, es war interessant zu sehen. All diese Dinge... Ich wusste nicht, dass es so viele Obst- und Gemüsesorten gibt! Oh, und die Süßigkeiten, das sah lecker aus", meinte ich nachdenklich und lächelte leicht, warf Brianna einen Blick zu, während ich an all die Dinge aus dem Markt dachte.
"Ich glaube, ich wäre tatsächlich nicht wirklich aufgefallen. Hast du diese Frau mit den Schuppen und dem Drachenschwanz gesehen?" Nur eine der vielen Wesen auf dem Markt, aber eine der man deutlich angesehen hatte, dass sie kein Mensch war. Und nicht die einzige.
Aber aufzufallen war natürlich nicht der einzige, und tatsächlich auch nicht der Hauptgrund gewesen, warum ich mich nicht in meiner normalen Gestalt hatte zeigen wollen. Neben der Gefahr, wiedererkannt und entdeckt zu werden, war da schließlich auch meine eigene Fremdheit an solchen Orten. Und darum war es definitiv gut gewesen, nicht im Getummel sein zu müssen.
"Gibt es keine Probleme zwischen den unterschiedlichen Rassen, wenn sie so zusammen leben?", fragte ich nach einigen Momenten, während wir weiter gingen. Ich hatte immer gelernt, dass es besser war, wenn wir unter uns blieben. Und die meisten von uns hielten sich auch daran.



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144Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mi Aug 28, 2024 6:39 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Zufrieden sah sie Rhiann dabei zu, wie sie sich noch was von den Plätzchen nahm, und ihr neugieriges Lächeln wurde breiter und auch zufriedener, als sie ihre Frage bejahte. Dass es ihr wenigstens ein bisschen gefiel, war ja unter anderem Sinn der Übung gewesen. Zwar würde es sicher noch dauern, bis sie mit den ganzen Leuten um sie herum zurechtkam, doch der Markt war auch die Härteprüfung. Gut, dass sie sich nicht gleich in Normalgröße ins Getümmel gestürzt hatte, das wäre ihr sicher nicht bekommen. Besonders, wenn man psychisch angeschlagen war, konnten viele Personen um einen herum schon sehr ängstigend sein.
So war es viel besser gelaufen.
"Oder? An dem Süßzeug vorbeizugehen, ist immer die größte Herausforderung, finde ich. Wenn du länger hier wärst, würde ich dir empfehlen, einmal von allem zu probieren. Aber das wird wohl schwer. Na ja, wir haben erst mal Plätzchen." Sie gluckste leise, packte die Tüte nun aber zusammen und stopfte sie oben in die eine Tasche hinein, wo noch gerade so genug Platz war.
"Stimmt", meinte sie und nickte, als Rhiann die Frau mit dem Echsenschwanz erwähnte. "Von denen gibt es hier ein paar, aber die menschlichen Feuerbändiger überwiegen, würde ich sagen." Oder eben Zweibeiner, denen man erst auf den zweiten Blick anmerkte, dass sie eben keine Menschen waren. So wie ihr. Dabei hätte sie wirklich gern die hübschen Feenflügel zur Schau getragen. Leider hatte sie keine.
Rhianns letztere Frage konnte sie nicht sofort beantworten. Sie wiegte den Kopf etwas hin und her. "Konflikte innerhalb der Karon gibt es da eher weniger, würde ich sagen", erklärte sie dann nachdenklich. "Die Karon haben im Prinzip ihr starkes Nationalgefühl und ihren Stolz als Zusammenhalt." Und den Feuerkaiser, der das Volk zusammenhielt, was zum einen gut war, zum anderen nicht unbedingt sehr demokratisch und gerecht. Doch das sagte sie nicht. Es war im Moment nicht so wichtig für Rhiann zu wissen.
"Ein bisschen anders ist es mit Angehörigen der anderen Völker. Sie haben es hier oft schwerer. Ich würde..." Sie sah über die Schulter, um sicherzugehen, dass kein Karon sie anmeckerte, wenn sie weiterredete. "Ich würde sogar behaupten, dass viele Karon hier sich für was Besseres halten als sie. Sind eben stolz und ... ein bisschen arrogant." Sie zwinkerte Rhiann zu. "Nicht alle natürlich." Sie seufzte. "Es gibt sogar einen extra Distrikt hier für Angehörige anderer Völker, dort wohnen die meisten von ihnen."

145Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mo Sep 02, 2024 2:33 pm

Rhiannim

Rhiannim

Ich musste wieder leicht lächeln, denn tatsächlich entdeckte ich in mir den Wunsch, tatsächlich von all diesen Süßigkeiten zu probieren. Man könnte wohl sagen, dass es mir Süßes ein wenig angetan hatte. Das war ja etwas, das es zuhause nicht so gab - bis auf die verschiedenen Kaktusfrüchte, die ich tatsächlich sehr mochte.
Mit diesen Gedanken schob ich mir das letzte Plätzchen in den Mund, während Brianna bereits die Tüte weggepackt hatte. Ich nickte, denn auch mir war aufgefallen, dass die meisten hier ziemlich menschlich aussahen.
Für mich, die immer nur unter meinesgleichen gelebt hatte, und die eher davor gewarnt worden war, den Kontakt zu Außenseitern zu suchen, war es erstaunlich zu hören, dass es trotz all dieser Unterschiedlichkeiten so einen Zusammenhalt gab. Sicher, da war das Feuer, das uns alle verband, und auch wir Feen waren den anderen Wesen nicht völlig verschlossen, vor allem natürlich solchen, in denen wir glaubten, dass die Feuergeister stärker wohnten, oder sie ebenso segneten wie uns. Aber dennoch war da eine gewisse Zurückhaltung.
Noch mehr traf das allerdings auf die anderen Elemente zu, wie ich kurz darauf feststellte, als ich über das nachdachte, was Brianna weiter sagte. Natürlich war auch ich stolz darauf, eine Feuerfee zu sein, und wusste, dass Feuer ein mächtiges Element war, doch da wir so isoliert lebten, hatten die anderen Elemente so gut wie keine Rolle gespielt - und waren damit viel weniger präsent als die anderen Karon.
Ehrlich gesagt hätte ich ja auch niemals gedacht, je ein Mitglied eines anderen Elementarvolkes zu treffen. Daher konnte ich wohl auch gar keine Verachtung für diese Völker empfinden. Ebenso wenig wie ich Mitleid empfand, dass sie es hier offenbar schwerer hatten. Sie waren einfach zu weit weg und ich hatte nie ernsthaft über sie nachgedacht.
Nun aber, wo ich aufgebrochen war, und vermutlich früher oder später die Insel verlassen musste, wenn ich nicht wieder zurück nach Hause wollte, war der Gedanke daran, von Wasser- oder Luftbändigern umgeben zu sein ein befremdlicher, und durchaus auch ein wenig beängstigender.
"Tatsächlich?", machte ich bei Briannas letztem Kommentar etwas überrascht. "Warum wohnen sie überhaupt hier, wenn..." Ich ließ den Satz unvollendet, denn sich über solche Dinge Gedanken zu machen fühlte sich für mich sehr fremd an. Hielt ich mich für etwas Besseres? Nun... Ich wusste es ehrlich gesagt nicht genau.
Ich hatte mir auch ehrlich gesagt noch nie darüber Gedanken gemacht, wie andere Wesen, oder natürlich sogar andere Elementarvölker, uns sehen würden. Doch ich war überzeugt, dass es schlecht ja nicht sein konnte. Immerhin waren wir zwar zurückgezogen, aber nicht kriegerisch.



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146Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Do Sep 05, 2024 10:46 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Brianna nickte langsam. Rhiann brach ihre Frage zwar ab, doch natürlich war trotzdem herauszuhören, worauf sie hinauslief. Und es war eine Frage, die auch sie sich schon öfter gestellt hatte. Als Angehörige zweier Völker hatte sie noch eine etwas andere Sicht auf die Dinge, aber die Frage war dennoch nicht allzu leicht zu beantworten. Und auch wenn Rhiann die Frage nicht zu Ende gestellt hatte, sinnierte Brianna doch laut darüber:
„Nun, es gibt hier auf Kjubika weniger Angehörige anderer Völker als auf den anderen Inseln. Die Manoah bleiben zwar auch gern unter sich, doch sie sind gegenüber den anderen nicht so ablehnend eingestellt wie einige Karon. Vielleicht haben die wenigen anderen, die hierhergekommen sind, sich etwas anderes versprochen, sind aber sesshaft geworden und können nicht mehr einfach so von hier weggehen. Sie haben Familie oder einen Beruf und Pflichten. Du musst bedenken, dass die Leute, die hier in der Stadt wohnen, nicht nomadisch leben, sondern sesshaft sind. Sie können nicht einfach ein Zelt zusammenpacken und gehen.“
Sie bog an der nächsten Kreuzung ab und in etwas Entfernung kam das Grundstück mit dem Stall in Sicht.
„Aber sie werden auch nicht grundsätzlich schlecht behandelt. Manche von ihnen sind auch hier angesehen, besonders wenn sie Aufgaben übernehmen, die ein Karon nicht erledigen kann. Mein Vater hatte einen guten Ruf hier. Er hat Shushnar oft vermisst… Aber hier hatte er meine Mutter. Und mich.“ Sie grinste.
Vor dem Tor blieb sie stehen und öffnete es für Rhiann und sich. Auf der Veranda des Wohnhauses saß eine ältere Frau, die Tee trank und sich mit einem Fächer Luft zuwedelte. Brianna nickte ihr höflich zu, wandte sich aber zum Stall. Wahrscheinlich waren die Tiere längst gefüttert und die Arbeiten um diese Zeit erledigt.

147Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen So Sep 08, 2024 7:44 pm

Rhiannim

Rhiannim

Das ganze Thema um die anderen Völker machte mich nachdenklich und ich hörte schweigend zu, während Brianna ausführte, warum sie trotz aller Schwierigkeiten hier wohnen blieben. Vielleicht konnte ich einen Teil davon nachvollziehen, denn auch meine Heimat war nicht immer besonders wohnlich und das Leben war nicht leicht. Aber es war schließlich meine Heimat, und mein Volk hatte schon immer dort gelebt.
Besser nachvollziehen konnte ich also, dass auch diese Wesen ihre Heimat vermissten. Aber nunja... Manchmal gab es eben Gründe, warum man nicht einfach in seine Heimat zurück konnte. Oder wollte.
Briannas Vater hatte ich nie kennen gelernt, aber ich konnte nachvollziehen, dass er einen guten Grund hatte, hier zu bleiben. Familie...
Ich schob all diese Gedanken beiseite, als wir zu dem Tor kamen, das ich von gestern wieder erkannte. Ich trat vor ihr ein und wir gingen zusammen zum Stall, während ich die Gedanken an das vorherige Thema nun gänzlich abschüttelte, als die Freude stärker wurde, Nayol wieder zu sehen.
Im Gegensatz zu den Pferden, von denen zwischendurch immer wieder ein Schnauben oder anderes Geräusch zu hören war, war er still, wie es typisch für seine Art war. Ich ging schnurstracks zu der Box, in der ich ihn gestern zurückgelassen hatte, und sofort hob er den Kopf und spitzte freudig die Ohren, als er mich bemerkte.
"Hallo Nayol", sagte ich leise, als ich die Tür öffnete und zu ihm hinein trat. Er rieb seine Schnauze an meiner Brust und knabberte dann mit den Lippen an meiner Schulter, was mich leise glucksen ließ. Er schien die Nacht ganz gut überstanden zu haben, wirkte aber etwas ungeduldig. Das Stroh in seiner Box war auch ziemlich zerwühlt, als wäre er sehr unruhig gewesen. Es war auch verständlich, schließlich kannte er es nicht, eingesperrt zu sein. Aber ich hoffte, er hatte trotzdem etwas geschlafen. Die Reise war schließlich lang gewesen und er müde.



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148Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mi Sep 11, 2024 7:19 pm

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

Tatsächlich war die kleine Stallgasse leer. Brianna war noch ein wenig in Gedanken, auch wenn Rhiann letztlich nichts zu ihren Ausschweifungen gesagt hatte. Sie vergewisserte sich kurz, dass mit Nayol alles in Ordnung war, wofür ein Blick reichte und die Tatsache, dass er seinen Stand nicht auseinandergenommen hatte. Das Stroh war etwas zerwühlt, aber er wirkte nicht aufgebracht oder ängstlich.
Dann trat sie zu Katarrah, die leise brummelte und an die Tür herantrat, um sie zu begrüßen.
"Na, Süße? Hast du dich von unserer Reise schon ganz gut erholt?", fragte sie sie leise und mit liebevollem Tonfall. Dieses Pferd war schon seit Jahren ihr treuer Begleiter, zuverlässig und brav. Ihr lag viel an dieser Stute und sie war stets um ihr Wohlergehen bemüht. Natürlich auch bei allen anderen Tieren, um die sie sich kümmerte, aber Katarrah war eben ihre Begleiterin.
"Sieht so aus, als würde es Nayol auch ganz gut gehen, hm? Meinst du, er schafft es noch ein, zwei Tage, hier zu bleiben, oder was hast du mit ihm vor?", wandte sie sich an Rhiann, während sie Katarrahs weiche Nase streichelte und ihren warmen Atem auf der Handfläche spürte. Darüber hatten sie beide noch nicht weiter geredet und vielleicht hatte Rhiann auch noch gar keine Zeit gehabt, sich weitere Gedanken darüber zu machen. Brianna hätte ihr gern einige Tage in Nevo gegeben, doch weder wusste sie, wie viel zeit sie hatte, noch, wie gut Nayol das vertrug. Sie hatten es ja schon angesprochen.

149Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mo Sep 16, 2024 5:33 pm

Rhiannim

Rhiannim

Briannas Stute kannte diesen Ort und allgemein solche Arten der Unterbringung natürlich, daher war es für sie sicher leichter gewesen, sich hier sozusagen zuhause zu fühlen. Vielleicht war es auch gut für Nayol gewesen, dass sie in der Nähe war. Für ihn, der nur die weiten kahlen Ebenen gewohnt war, war das hier definitiv ungewohnt.
Ich warf Brianna einen kurzen Blick zu und nickte leicht mit einem kurzen Lächeln bei ihrer ersten Frage, sah aber dann wieder Nayol an, um abzuschätzen, wie es um ihn bestellt war. Er stupste mich an und rieb den Kopf an mir, als wollte er mich auffordern, dass es endlich weitergehen sollte. Es sah auch nicht so aus, als hätte er besonders viel von seinem Heu gefressen - das, oder die Tiere waren gerade erst gefüttert worden.
"Ich schätze, er wird sich an engere Orte gewöhnen müssen, wenn wir weiterziehen", meinte ich leise und nahm eine Handvoll Heu aus seiner Raufe, die ich ihm hinhielt. Zuerst schien er kein großes Interesse zu haben, dann knabberte er aber doch etwas davon. Das schien wohl seinen Appetit anzuregen, denn er fraß meine Hand leer, und als ich ihm mehr hinhielt, nahm er das auch noch.
"Vielleicht sollte ich öfter vorbeikommen", überlegte ich dabei und streichelte seinen Hals. Er schien jetzt jedenfalls ruhiger. Die Kuruks waren zwar nicht so eng mit uns verbunden, wie manch andere Haustiere, sie liefen relativ frei um unser Lager herum, aber ich war schließlich das einzig Bekannte hier für ihn. So wie er für mich.
Wir mussten wohl beide erstmal aus unserer Komfortzone heraus. Hoffentlich verstand er das auch.



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150Nevos Straßen - Seite 6 Empty Re: Nevos Straßen Mi Sep 25, 2024 10:14 am

Windgeflüster

Windgeflüster

Brianna

"Wahrscheinlich schon...", gab sie zu und lächelte schief bei Rhianns Überlegung, dass Nayol sich wahrscheinlich an engere Orte würde gewöhnen müssen. Wenn sie nicht gerade außerhalb der Orte unterwegs war, würde sie eher weniger die Gelegenheit bekommen, ihn auf eine Wiese zu stellen wie in dem Dorf, in dem sie gewesen waren. Darüber hatten sie sich ja auch schon unterhalten. Auch darüber, dass ein Kuruk in den meisten Teilen der Insel auffallen würde und Leute vom Stamm, die Rhiann vielleicht suchten, schneller darauf aufmerksam werden würden. Sie würde ihn also mehr oder weniger ... ein bisschen verstecken müssen.
Sie beobachtete, wie die junge Feuerfee Nayol etwas von dem mageren Heu anbot, das die Tiere hier bekamen. Aus ihrer Hand schien er es interessanter zu finden als direkt aus der Raufe, die sich an der Boxenwand zum Gang hin befand. Die Tiere hatten zwar auch am Abend schon etwas bekommen, das er gefressen haben musste, aber er hatte sich eindeutig nicht so begeistert darauf gestürzt wie Katarrah oder die anderen Pferde. Das war nicht weiter verwunderlich, in einer fremden Umgebung mit fremden "Leuten" um sich herum, eingesperrt und ohne etwas Vertrautes. Bis auf Rhiann, von der er ja nun auch das Heu lieber annahm.
"Ja, das würde ihn sicher beruhigen." Sie lächelte erneut, nun zuversichtlich, und nickte. "Und jedenfalls scheint er heute Nacht schon mal keinen Aufstand gemacht zu haben und auch nicht todunglücklich zu sein. Das sähe anders aus." Trotzdem war es sicher besser, wenn er nicht zu lange eingesperrt bleiben musste.

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