Nevos Straßen

---> c.f. Thermalquellen

Je weiter sie ging desto eher schächte der Geruch nach den Bädern ab bis sie nur mehr die trockne Erde und Luft wahrnahm. Trotz das es nur recht kurz war, hatte das Bad gut getan. Ihre Haut schien unter dem kurzen Hitzeeinfluss auch besonders weich geworden zu sein. Das war schon etwas gutes, so würde sie eine Weile länger hier verbringen können ohne sich darum zu sorgen das ihre Haut austrocknete und zu jucken begann. Ein Nachteil wenn man gerne an Land war und die Ebenen erkundete.
Ihr Weg führte sie zurück zu Hauptstadt, deren schwarzen Mauern schon in der Ferne zu erkennen waren. Vielleicht konnte sie sich ja noch ein wenig hier aufhalten. Dieser Feuer sabbernde Drache hatte ihr die Laune etwas vermiest, doch hielt sie ihre Entscheidung für richtig, Wie sagten die Menschen es doch so gerne? -Der klügere gibt nach-
Die Stadt näherte sich. Beinahe kam ihr der Spaziergang kürzer vor als auf den Hinweg zu den Quellen. Vielleicht lag es ja nur daran das sie vor kurzem hier gewesen war und wusste das der Weg nicht weit war. Vieles kam beim hinweg länger vor als es eigentlich war. So näherte sie sich den dunklen Gebäuden und überlegte was sie nun tun könnte. Der Gedanke, sich Kleidung zu besorgen, kam ihr in den Sinn. So umging sie schon mal eine Sache die Bewohner verärgern könnte. Ihre Schuppen hatten zwar die besondere Fähigkeit eine Illusion der Kleidung nachzustellen. Wie man aber gesehen hatte war es in manchen Situationen nicht gut. Sie seufzte leise. Andernfalls sollte sie sich tatsächlich Kleidung besorgen. So musste sie diese vor einer Verwandlung abstreifen. Ansonsten würde der Stoff einfach nur Reisen und in Fetzen fliegen. Unentschlossen faltete sie ihre Hände hinter ihrem Rücken zusammen. Fürs erste konnte sie sich ja auch nur mal umsehen. Vielleicht stach ihr ja auch etwas anderes ins Auge das ihr gefallen könnte.

Thermalquellen ~~~>

Offiziere, andere Generäle, selbst der Rest des Adels von Kjubika beschwerte sich viel und gerne über die "ganzen Aufgaben", die sie wahrnehmen mussten. Dabei reichte es bei einigen schon, wenn sie ein Dokument unterzeichnen mussten oder ein Diener eine Frage hatte. Bei Ookazán war das anders. Sie bestimmte viel und gerne und das selten mit dem gebührenden Respekt anderen gegenüber. Aber man konnte es nicht verallgemeinern, denn auch sie hatte ihre Lieblinge - und genoss gerne so etwas wie eine ruhige Minute und Freizeit.
Heute war eigentlich so ein Tag, den sie sich freigehalten hatte, um sich mal wieder in den Bädern zu zeigen und dort eine ruhige, schöne Zeit zu verbringen, sich im heißen Wasser zu entspannen und einfach nichts zu tun. Außer vielleicht sich von anderen Frauen beneiden zu lassen. Aber dank des Auftritts vom Algenkopf war der Plan buchstäblich ins Wasser gefallen. Ihre Laune war ein wenig aus der Bahn geraten und sie war ganz froh, dass der Drache ohne Streit verschwunden war. Schließlich hatte sie wirklich besseres zu tun als sich um ein Wasserwesen zu kümmern, das die Dreistigkeit besaß, sich in die Quellen zu schleichen - na ja, nicht mal zu schleichen - und dort auch noch Wassermagie zu wirken. Gleichzeitig hielt dadurch auch die Langeweile Einzug, denn einen anderen Drachen traf man nicht alle Tage und das Gespräch hatte dafür viel zu schnell beendet werden müssen. Deshalb hielt sie es auch nicht mehr lange im Wasser aus, sondern verließ die Bäder schon bald wieder. Wenigstens eine gute Mahlzeit würde sie sich nicht nehmen lassen, denn manchmal konnte auch sie das menschliche Essen genießen. Besonders, wenn es viel Fleisch enthielt und es einen guten Schluck Alkohol dazu gab.
Die feine und sehr üppige Kleidung der Frau verriet sie sofort, als ihr Weg sie wenig später zurück in die Stadt führte. Nicht nur als Adelige; ihren Kleidungsstil machte ihr so schnell niemand nach. Wegen des tiefen Ausschnitts hatte man sie bisher nicht nur einmal hinter vorgehaltener Hand als Kurtisane bezeichnet oder ihr fragwürdige Dinge nachgesagt - was eine Dreistigkeit war, denn sie legte keinen gesteigerten Wert auf die Gesellschaft eines Mannes und hatte außerdem genug Einfluss und Reichtum, sich nicht als Geliebte eines Adeligen diese erkaufen zu müssen. Vielleicht waren ihr die Blicke auch einfach egal, immerhin war das hier nur ein geliehener Körper, und es interessierte sie nicht, wer wie viel davon sehen konnte. Davon mal abgesehen mochte sie es, sich so zu kleiden. Prunk, Gold und Edelsteine waren ihre absolute Schwäche. Sie hätte sich in einfacher Kleidung schlichtweg unwohl und sehr viel nackter gefühlt. Der Kimono, den sie trug, war rot und die Aufschläge und der Kragen in schwarzem Stoff eingenäht worden. Bedruckt hatte man ihn mit goldenen Chrysanthemenblüten und Ahornblättern. Ihr Haar wurde von einer filigranen goldenen Spange aus dem Gesicht gehalten und sie trug dazu hohe schwarze Stiefel und ein goldenes feines Collier, das mit Rubinen besetzt war.
Die Leute, an denen sie vorbeikam, machten ihr Platz oder verbeugten sich leicht vor ihr, während sie durch die schwarz gepflasterten Straßen schritt. Und eigentlich geradewegs das kleine Lokal ansteuern wollte, in dem es die besten Spezialitäten ganz Nevos gab, wenn man sie fragte. Aber ihre feine Drachennase hatte den Geruch des anderen Drachens bald wieder eingefangen und ihre Route änderte sich.

Der dunkle Boden war angenehm warm auf ihren nackten Füßen. Ihre Schritte führten sie zu einem kleinen Stand, an welchem sich eine kleine Gruppe von Bewohnern befand. Hinter ein paar Kleidungsstücken, versteckt im Schatten, verbarg sich ein Verkäufer der seinen Kunden seine Ware anbot. Ihre Schritte wurden beim näherkommen langsamer, als ob sie sich forschend an ihre Beute ran machte. Gerade erzählte er eine Art Geschichte, vielleicht um die Herkunft der Kleidung zu untermalen und seinen Kunden möglichst viel Information über den Stoff zu geben.
Sie kannte diese Art von Handel. Zwar war es in der Welt unter Wasser nicht genau so doch auch dort fand Handel statt. Dumm war sie nicht, sie wusste das ein Händler alles tat und schön redete um seine Ware möglichst preis hoch zu verkaufen. Ein leises zischen entfuhr der jungen Frau. Menschen und andere Wesen, sie waren doch alle gleich, zumindest was den Verkauf anging.
Trotzdem trat sie näher an den Stand heran um sich selbst ein Bild von dem Stoff zu machen. Die Gruppe die mit ihrem Einkauf und der Beratung beschäftigt waren, schenkten ihr nur kurz einen abwertenden Blick. Die Körpersprache alleine reichte aus, ihr mitzuteilen das sie sich insgeheim darüber beschwerten oder lustig machten das Zephyra keine Verhüllungen ihrer Füße trug. Zugegeben verstand sie auch nicht viel oder gar nichts von Mode. Doch die Vorstellung, einen Stoff-klumpen an ihren Fußsohlen zu tragen gefiel ihr einfach gar nicht. So kurzfristig wie sie ihr ein paar Blicke zugeworfen hatten, hatten sie sich in der nächsten Sekunde wieder abgewandt. Stumm schüttelte Zephyra nur den Kopf  und griff nach einem der Kleidungsstücke. Sie fühlten sich tatsächlich recht weich an. Anders als es ihre Schuppen jemals zustande bekommen würden. Weich und trocken, auch trugen sie den Geruch des Landes mit sich. Die trockene Luft, der Vulkan selbst. Sie nickte leicht und ließ vom Stoff wieder ab. Es war mehr das schweigende ansehen als das sie sich tatsächlich dazu entscheiden würde eines dieser Dinger mitzunehmen. Da sie das anprobieren nicht hier machen konnte.
Außerdem war da noch das kleine Problem mit der Zahlung. Sie hatte sich noch nie etwas in einer Fremden statt gekauft. Zumal sie hauptsächlich nur mit dem gehandelt hatte was sich tief verbogen im Meer oder unter Wasser Ruinen befand. So Sachen wie kleine Goldperlen oder dergleichen. Es war bekannt genug das Menschen solche Schätze genau so sehr liebten wie die meisten Drachen. Für sie hatten sie eher wenige Wert. Ja vielleicht glitzerten sie schön und warfen im richtigen Lichtwinkel schimmernde Farben an die Wände, aber das war es auch schon, Ob die Karon überhaupt Meeresgut annahmen? Oder ob sie überhaupt unterscheiden konnten woher diese Kostbarkeiten kamen? Die Frage würde ihr wohl keiner beantworten. Tatsächlich gab es vielleicht sogar eine Person, wohl er ein Artgenosse der ihre Frage beantworten konnte. Doch hatte sie diese bei den Bädern zurück gelassen und bezweifelte das sie sich demnächst wieder treffen würden.
Falsch.
Als hätte sie den Gedanken laut ausgesprochen, wehte ihr der Geruch von Feuer und Schwefel in die Nase. Ein wenig wandte sie den Kopf um die dunkel gepflasterte Straße entlang zu sehen. Menschen liefen in die jeweiligen Richtungen um ihren Einkäufen nach zu gehen. Etwas ganz alltägliches. Sie schoss die Augen kurz und öffnete sie gerade dann wieder als sich die Menge sich teilte, verbeugte und Platz für den Drachen machte der sich in gleichmäßigen Schritten näherte. Ein zucken ihrer Mundwinkel deutete auf ein grinsen hin. Fühlte sich der Drache etwa so einsam das er es vielleicht doch nicht lange ohne einen Verwandten aushalten konnte?

Durch die Beschaffenheit der Insel war das Volk der Karon in gewissem Maße vom Handel mit anderen Inseln abhängig, sodass man nicht nur in den Läden viele Produkte fand, die woanders hergestellt worden waren oder deren Rohstoffe von woanders kamen, sondern auch hier und dort Straßenhändler Dinge anboten, die man auf Kjubika nicht fand. Der Wasserdrache schien an einem solchen Stand mit Kleidungsstücken hängengeblieben zu sein. Zumindest hatte er angehalten und sich eines der Kleider angesehen, als Ookazán ihn in einiger Entfernung erspähte, weil eine Frau mit einem kleinen Kind an der Hand ihr Platz machte und sich dabei verbeugte.
Sie hatte keine Sehnsucht nach Artgenossen, schon gar nicht nach solchen des Elementes Wasser. Sie hatte nicht einmal ein Interesse daran, sich fortzupflanzen, denn dafür hatte sie noch Jahrzehnte, Jahrhunderte Zeit und sie konnte gut und gerne darauf verzichten, sich die Insel mit näheren Verwandten zu teilen. Davon mal abgesehen war der Wasserdrache weiblich. Aber es stimmte nicht, dass sie völlig gleichgültig waar und nicht ein gewisses Interesse vorhanden war. Man stieß schließlich nicht jeden Tag auf einen anderen Drachen. Ookazán verkleidete sich zwar als Mensch, doch einiges an ihnen war und blieb ihr auch fremd.
"Hat meine Bemerkung über die Kleidung dich so sehr beeindruckt, dass du dich nun nach welcher umschaust, oder machst du nur die Gegend unsicher?", fragte sie den anderen Drachen, als sie mit klackenden Absätzen herangetreten war und eine weitere Frau, die sich die Sachen angesehen hatte, lieber weiterging. Der Händler schien etwas unbedarfter zu sein. Vielleicht war er nicht von hier, aber Verkäufer waren ohnehin ein eigenes Volk für sich und es störte sie auch nicht besonders.

Während der Drachen sich näherte wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder ab. Es würde die andere nicht länger als ein paar Sekunden brauchen bis sie bei ihr angelangt war und da stand sie auch schon, gerade als Zephyra eines der Kleidungstücke von ihrem Posten nahm um es näher zu betrachten. „Die Gegend unsicher machen? Indem ich mir eure Ware ansehe?“ fragte sie ohne den Blick abzuwenden. Mit dem Finger strich sie sachte über die Stickerei. Dann legte sie das gute Stück zurück an seinen Platz und wandte sich schließlich zu der Frau um. „Ich muss sagen..du scheinst dir nicht ganz sicher zu sein was du willst?“ ihr Kopf neigte sich dabei etwas zur Seite. Mehr eine fragende und doch noch recht ausdruckslose Geste. „Zuerst willst du mich loswerden“ ein kleines grinsen schlich sich über ihre Gesichtszüge. „Aber dann kannst du es doch nicht lassen mich erneut aufzusuchen? Oder hast du wirklich soviel Angst davor, ich könnte hier etwas anstellen?“ fragte sie und das Grinsen erstarb wieder. Angst konnte für so ziemlich alles der Grund sein, doch auch wenn es so sein sollte so würde sie nicht davon ausgehen das der Drachen ihr gegenüber etwas wie Angst ausstrahlte. Wäre dem so hätte Zephyra bereits die Anzeichen dafür gemerkt. Außerdem griffen die meisten eher aus Angst an, als das sie sich so ruhig wie sie zu verhielten.
Ein wenig musste sie sich eingestehen das sie das beeindruckte. Nicht jeder hatte so viel Selbstpotential und konnte es so gut handhaben. Wieder lächelte sie ein bisschen. „Aber um uns mal auf eine gleiche Ebene zu bringen. Ich sollte mich wohl mal vorstellen. Man nennt mich Zephyra“. Es war ein etwas abrupter Themenwechsel, doch hielt sie es angemessener sich fürs erste einfach mal vorzustellen. Vielleicht entspannte sich die andere auch etwas wenn sie wusste das Zephyra nicht vor hatte Unfrieden zu stiften.

Ookazán hob eine schmale Augenbraue, als die andere Frau ihre Frage mit einer Gegenfrage erwiderte, statt sie einfach zu beantworten. Eigentlich hatte sie nur auf ein Sprichwort zurückgegriffen und es eher ironisch kommentiert. Schließlich war es nicht verboten, sich Kleidungsstücke anzusehen. Aber der Wasserdrache schien es anders aufgefasst zu haben oder schätzte sie vielleicht auch einfach nur anders ein. Ebenso schien ihm nicht ganz klar zu sein, dass Ookazán in erster Linie der guten Ordnung gefolgt war, als sie ihn des Bades verwiesen hatte. Da der Drache brav gegangen war und hier und jetzt keine Unruhe stiftete, gab es keinen Grund für sie, wieder mit Drohungen um sich zu werfen. Oder sich von der Fremden absichtlich fernzuhalten. Warum auch? Nur weil sie ihr eben nicht sofort aus dem Bad gefolgt war, bedeutete das ja nicht, dass sie sich ihr nie wieder nähern durfte, oder?
"Ich weiß sehr genau, was ich will", sagte sie am Ende schlicht, ohne auf die Provokation einzugehen oder ihrerseits die Fragen zu beantworten, und verschränkte die Arme unter der Brust. Ihr Blick war jedoch etwas kühler geworden. Sie hatte es immerhin nicht nötig, sich schlecht behandeln zu lassen. Und wenn es dabei blieb, würde die andere das auch schnell zu spüren bekommen. Ihre Nasenflügel blähten sich ganz leicht und die Nase kräuselte sich für einen kurzen Moment bei dem, was die Fremde zuletzt sagte. Ein kurzer Ausdruck huschte durch ihre goldgelben Augen, doch er war zu schnell wieder verschwunden, als dass man ihn hätte deuten können. "Mein Name ist Kasai no Ookazán. Aber du kannst mich Ookazán nennen. Eigentlich war ich gerade auf dem Weg, etwas zu essen, aber dein Geruch war so nah, dass er sich schwer ignorieren ließ."

Schweigend wandte sie sich von der Kleidung ab und überließ ihrem Gegenüber nun das Reden. Dabei beobachtete sie eher das Verhalten der jungen Frau, wie sie mit Zephyras Worten umgehen würde. Auch die Reaktion auf ihre provokanten Worte interessierten sie etwas, doch der Drachen blieb ruhig und beantwortete ihre Frage nur mit einer Bestätigung. Nicht weniger und nicht mehr. Dabei zuckten ihre Mundwinkel kurz zu einem kleinen Lächeln. Selbst wenn der Anfang etwas holprig war, nicht gerade die beste Art jemanden kennen zu lernen, so gefiel ihr der Drache. Er hielt ihrer Art stand und ließ sich nicht so einfach vertreiben. Andererseits nahm sie an das ihr Gegenüber, der sich nun als Kasai no Ookazan vorstellte, nicht das gleiche dachte wie sie. Doch sie konnte schlecht deren Gedanken lesen um festzustellen was genau sie denn von ihr denken würde. „Ookazan“ wiederholte sie ihren Namen nochmal um ihn sich einprägen zu können. Er war nicht wie viele Namen die sie schon gehört hatte, aber er passte zu einem Drachen wie ihr. Leicht neigte sie den Kopf zu einem nicken. Ein Mensch würde wohl ein Kompliment zu dem Namen machen aber das war nicht ihre Art, sie nahm ihn schweigend hin, genauso wie es Ookazan getan hatte.

Nach einem Moment der Stille die zwischen ihnen entstanden war, hob sie wieder den Blick und sah nochmals auf die Kleidung. Nur das scharren von Schuhen auf dem Boden und der allgemeine Marktlärm verhinderte es das es tatsächlich ganz ruhig blieb
„Du gefällst mir.“ eine kurze und knappe Bemerkung die nicht viel und nicht zu wenig aussagte. „Weder bist du eine von denen die mich nach einem...nun Regelbruch angreifen.“ so konnte ein kleines grinsen nicht verkneifen. „..noch bist du nicht die Sorte die aus Angst einen Rückzieher machen würde“ fügte sie dann hinzu. Was ihre Worte für den Feuer Drachen bedeuten würden blieb für sie wohl ein Geheimnis. Aber es tat schon irgendwie gut sie ausgesprochen zu haben. So würde der Drache vielleicht nicht mehr ganz so angespannt sein, oder vielleicht war er es immer noch
„Du meintest du seist auf den Weg gewesen etwas zu essen“ ihr Blick glitt wieder zu ihr zurück. Ein erneuter Themawechsel? „Bevor dich meine Anwesenheit abgelenkt hat“ warf sie ein und lies ihren Blick weiter über die anderen Stände gleiten bis sie wieder zu ihr sah. „Bevor ich gehe...würde ich schon gerne etwas von dieser Gegend kosten“ nun hob sie den Blick an um der jungen Frau in die Augen zu sehen. „Du könntest mich doch begleiten, einerseits scheinst du selber Hunger zu haben und anderseits kannst du dir sicher gehen das ich nichts derartig schlimmes anstellen werde“ wieder ein grinsen. Tatsächlich würde sie es bedauern sofort aufzubrechen ohne den anderen Drachen ein wenig mehr kennen lernen zu können.


(sry nochmal das du warten musstest o:)

(schon ok^^)

Sie beobachtete Zephyra weiterhin aufmerksam. Ganz entspannt war sie nicht, auch wenn sie keinen Konflikt suchte und auch keine Angst hatte, Sorge, oder gar wütend war. Nur minimal gereizt vielleicht, weil Zephyra so viele unnötige Dinge gesagt hatte, die darauf hindeuteten, dass sie sie provozieren wollte. Hätte sie darauf beharrt und damit weitergemacht, hätte sie schnell festgestellt, dass Ookazán kein Problem damit hatte, ihre Stellung gegenüber anderen auszunutzen und sich provozieren zu lassen, indem sie einfach die Konsequenzen walten ließ und andere wegen Beleidigung einer Amts- oder Adelsperson und so weiter festnehmen ließ. Oder ohne großes Zögern Ohrfeigen verpasste. Sie musste immerhin nicht darum fürchten, deswegen angezeigt zu werden. Wie Zephyra ihren Namen wiederholte, nahm sie stumm zur Kenntnis und nickte auch nicht dabei oder dergleichen.
Es blieb einen Moment lang still, doch als der andere Drache wieder etwas sagte, löste sie die verschränkten Arme wieder und ließ sie sinken, was an ihrer stolzen Haltung jedoch nicht viel veränderte. Ihre Augenbraue hob sich leicht. "Was meinst du damit, nach einem Regelbuch angreifen?", fragte sie. Sie legte die eine Hand an die etwas ausgestellte Hüfte und strich sich mit der anderen das Haar über die Schultern zurück. Ein schmales Lächeln legte sich wegen des Vorschlags, den Zephyra ihr machte, auf ihre roten Lippen. Sie machte eine leichte, etwas hochmütige Geste. "Eins muss man dir lassen. Du bist mutig", sagte sie leichthin. Vielleicht wusste Zephyra nicht, mit wem sie eigentlich redete, aber so oder so war es nicht selbstverständlich für andere, so selbstbewusst mit einem Feuerdrachen zu sprechen, Vorschläge wie Tatsachen zu machen und dabei auch noch so frech zu grinsen. Aber Mut und Dummheit waren manchmal schwer voneinander zu trennen oder auseinanderzuhalten. Was für den Wasserdrachen galt, würde sich erst noch herausstellen müssen. "Aber warum nicht, dein Vorschlag gefällt mir. Willst du dir erst noch etwas aussuchen oder doch lieber erst noch weiter in deiner Drachenhaut herumlaufen?" Sie wies mit der Hand auf die Kleiderauswahl.

„Mh, manche bevorzugen es gerne anzugreifen...“ erwiderte sie nur und betrachtete die andere wie ihre Haltung sich veränderte. Die verschränkten wirkten auf Zephyra mehr angespannt, jetzt da sie diese locker zu ihren Seiten herab hängen ließ wirkte sie ruhiger. Ein wenig aber blieb sie doch auf der Hut. Feuerdrachen waren bekannt das sie schnell wieder ihre Beherrschung verlieren konnten auch wenn ihres Erachtens Ookazan nicht zu der bekannten Sorte zählte. Sie war einfach...anders.
Zephyra bemerkte wie sie mit ihren Gedanken etwas abdriftet war. Kopfschüttelnd schenkte sie der anderen wieder ihre Aufmerksamkeit. Mut? Sie empfand in ihr Mut? Ein aufkommendes Lachen musste sich der Leviathan verkneifen. Zwar hörte sich das ganze normal an, aber in ihren Ohren klang es weniger als ein Kompliment. Wozu brauchte sie Mut? Um sich einen wahrhaft echten Drachen gegenüber zu stellen? Sie seufzte leise und wandte stattdessen den Blick ab. „Nein, ich denke nicht das ich mir hier etwas zulegen werde. Es würde nicht lange halten“ bemerkte sie als Ookazan das Thema zurück zur Kleidung brachte. Den Vorschlag etwas essen zu gehen nahm sie beiläufig hin. „Und nochmal, ich bin kein...nun nicht wirklich etwas das man einen Drachen bezeichnet“ Tatsächlich war sie mehr eine Unterart, weniger ein Drache, mehr ein Wesen das den großteils seines Lebens unter der Wasseroberfläche verbrachte.
Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und wandte sich schließlich ganz von dem Händler und seinem Stand ab. „Nun ich kenne mich in der Gegend nicht aus, daher wäre es wohl klug wenn du voraus gehst“ schlug sie vor und sah sie dabei mit schief gelegtem Kopf an.

"Da scheinst du ja schon Erfahrung mit gesammelt zu haben", erwiderte Ookazán nur nonchalant und zuckte mit den Schultern. Sie hatte zwar nicht unbedingt einen dicken und reißfesten Geduldsfaden, aber nur weil sie gern überschnappte, bedeutete das nicht, dass sie sofort zum Angriff überging. Musste sie jedoch auch nicht. Sie hatte andere Mittel und Wege, ihre Feinde aus dem Weg zu räumen.
"Wie du meinst." Fast hätte sie erneut die Schultern gezuckt. Sie legte keinen Wert darauf, dass Zephyra sich Kleidung kaufte, wenn sie im Grunde schon welche trug. Sie passte nicht zu den Farben der Karon, aber ehrlicherweise trugen auch die Karon nicht immer nur rot und schwarz, wie man an den Leuten, die über die Straßen laufen sehen konnte, unschwer erkannte. "Ach nein? Dein Geruch sagt etwas anderes." Ihr Blick glitt einmal von oben bis unten über Zephyra. Ob sie nun eine Wasserschlange war, ein Wasserdrache, ein Seeungeheuer oder sonstwas mit Schuppen - für den Feuerdrachen machte es keinen großen Unterschied. Sie gehörten letztlich der gleichen übergeordneten Art an.
Sie nickte, wandte sich wieder von dem Kleidungsstand ab und setzte sich wieder in Bewegung. Sie schritt zielstrebig, aber nicht eilig aus. Probleme, voranzukommen, hatten die beiden dank Ookazán auf jeden Fall nicht, denn weiterhin machten die Personen ihnen meist Platz oder einige verbeugten sich sogar. "Hast du schon einmal Nudelsuppe gegessen?"

"Mein Geruch?" wiederholte sie langsam und setzte sich in Bewegung als Ookazan die Führung übernahm. Sie dachte ein wenig darüber nach während sie der anderen folgte. Sich selbst sah sie nie als einer der Drachen. "Drachen waren für mich schon immer...anders" murmelte sie leise vor sich her. "Ich kenne wenige die sich so tief im Meer verbergen. Ich habe von Wasserdrachen gehört" sie nickte leicht. Das Gespräch war wohl mehr einseitig das es Ookazan wohl wenig interessieren würde. "Man hat uns eher als Monster der See gesehen, keiner hat jemals das Wort Drache in den Mund genommen..." sie wurde ein wenig leiser je mehr sie darüber nachdachte bis sie schließlich verstummte und mit einer Handbewegung die Worte davon wischte. Sich darum zu kümmern was sie nun wirklich war, das konnte sie auch später tun, vorerst wollte sie etwas essen um ihren Hunger der langsam in ihr aufquoll zu stillen. Ihr Blick glitt über die Menschen der Stadt, sie wichen zur Seite aus sobald der Drachen sich ihnen näherte. Einige verbeugten sich eilig oder zogen ihre Kinder hastig zu sich, während andere missmutige Blicke zu ihnen hinüber warf. Die meisten davon galten Zephyra. Vermutlich spürten sie das der Leviathan nicht von hier stammte. Doch unter den ganzen Blicken konnte sie noch weitere Emotionen erkennen. Allerdings erst nachdem Ookazan an ihnen vorbei gezogen war. Sie drückten Neid aus und einige begannen sogar zu tuscheln. Aus reinem Reflex aus fokussierte Zephyra ihr Gehör auf die Gespräche. Sie konnte ihm vorbei gehen nicht viel wahrnehmen, dafür gingen sie zu schnell. aber das was sie zu vernehmen bekam, galt nicht nur ihr. Ookazan fragte sie etwas als sie sich von den Gesprächen abwandte.

"Du scheinst ja hier nicht gerade den besten Ruf zu haben" bemerkte stattdessen ohne auf ihre Frage einzugehen und schloss sogleich mit ihr auf. Hinter ihnen verteilten die Menschen sich wieder und gingen ihren üblichen Tätigkeiten nach. "Respekt...ja aber das ist nicht alles, stimmts?" sie sah sie von der Seite für eine Weile an. Forschend als wartete sie auf eine Antwort.

Doch bevor sie diese bekam wechselte Zephyra auch schon wieder das Thema und ging auf die Nudelsuppen Frage ein. "Nein, tatsächlich habe ich weder davon gehört noch gegessen". Ihr Blick glitt zum Himmel hinauf. "Ich weiß zwar was Nudeln sind, wie sie schmecken und alles, das selbe auch bei der Suppe aber beides zusammen?", sie warf dem Drachen neben sich einen Blick zu als ob es das unvorstellbarste in ihrem Leben wäre. "Tatsächlich nicht". Sie wandte den Blick wieder ab und blickte die dem dunkel gepflasterten Weg entlang. "Es gibt einige Dinge die ich in Kombination nicht kenne" sie blickte wieder zu den Leuten. "Ein Großteil meines Lebens habe ich im Ozean verbracht. Erst seid ein paar Monaten...oder vielleicht schon länger.." einen Moment dachte sie still nach. "Jedenfalls eine kleine Weile, seid ich diese Gestalt aufrecht erhalten kann" ihr Blick glitt auf ihre Arme. Noch immer war es seltsam sie zu sehen und diese unnatürliche Farbe der `Haut´. Sie wandte ihren Blick wieder ab. "Nun ich kam an Land um einfach mehr zu erfahren...und ich bin mir sicher das ich noch nicht alles gesehen habe oder gegessen wie diese Nudelsuppe von der du sprichst"

(hey, tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Bei mir ist bei der Arbeit momentan viel los und ich habe es entweder verschwitzt oder nicht geschafft)

Da Zephyra auf Ookazáns Worte hin in einen Monolog zu verfallen schien und am Ende eine Geste mit der Hand machte, lupfte sie nur eine Augenbraue und kommentierte es nicht weiter. 'Monster der See' war für sie nur ein Titel oder eine Art Umschreibung. Auch sie wurde hinter vorgehaltener Hand als Monster bezeichnet, auch wenn die meisten Leute meinten, dass sie das nicht mitbekam. Ein paarmal hatte man es ihr aber auch schon ins Gesicht gesagt, ganz besonders am Anfang, als sie sich noch keinen solchen Namen zugelegt hatte, dass die Leute sie mit Achtung, Respekt oder Furcht behandelten. Das Getuschel interessierte sie gar nicht, und auch die Blicke nicht, die ihnen die Leute zuwarfen, oder das Zurückweichen. Für sie war alles selbstverständlich und es perlte auch an ihr ab wie ein Wassertropfen an ihrem Schuppenkleid. Sie hielt nicht viel von den komplexen Gefühlsregungen der Menschen, daher legte sie auch wenig Wert darauf, von ihrem Volk geliebt zu werden.
Ihre Augenbraue zuckte nun leicht, als Zephyra ihr eine Frage stellte, statt auf die eigene zu antworten, nur um dies dann doch zu tun, ohne Ookazán zu Wort kommen zu lassen. "Wenn es dich doch nicht interessiert, behalt deine Fragen für dich", warf sie ein und straffte etwas die Schultern, während sie an einer Straßenkeuzung nach links abbog und es eine kleine Gasse entlang ging, die ein wenig abfiel und sich weiter vom Bereich Nevos entfernte, in dem die "Reichen und Schönen" residierten.
"Du wirst feststellen, dass man eine lange Zeit auf den vier Inseln hier in dieser Gegend der Welt verbringen kann, ohne jemals alles gesehen, gehört, gerochen oder geschmeckt zu haben", sagte sie. "Nur Nudelsuppe wird ab heute nicht mehr dazugehören. Auch wenn es viele Dutzende verschiedener Nudelsuppen gibt. Diese hier ist die beste." Und damit blieb sie kurz darauf schon vor einem kleinen unscheinbaren Durchgang stehen. Es ging drei Stufen hinauf zu ihm, ausgetretene Stufen, der Duft nach Gewürzen und Suppe drang auf die Straße und eine Art zweigeteilter Vorhang fiel vom oberen Teil des Durchgangs über das obere Drittel herab, sodass man ihn ins Gesicht bekäme, duckte man sich nicht darunter durch oder schöbe man ihn nicht zur Seite.
Der verkleidete Drache schritt die Stufen hinauf und trat mit gesenktem Kopf unter dem Vorhang hindurch. Dahinter wartete ein kleiner Eingangsbereich, an welchem er die hochhackigen Schuhe von den Füßen streifte und dann eine weitere hölzerne Stufe erklomm, auf deren Niveau sich der gesamte kleine Laden befand. Alle ließen hier ihr Schuhwerk zurück. Auch eine Generälin. Rechts vom Eingang erstreckte sich ins Innere des Raumes eine lange Theke, hinter der es dampfte und warm war, und von dort kamen auch die Düfte. Zwei schwerbeschäftigte Männer, ein kleinerer dicker und ein großer schlanker, schüttelten Siebe und rührten in großen Töpfen herum. Als der große von ihnen aufsah, verbeugte er sich sofort leicht und der dicke tat es ihm nach.
"Herzlich willkommen, Ojou-sama!", riefen beide wie aus einem Mund, und ein dritter Mann, der gerade einen Gast bedient hatte, eilte herbei, um Ookazán und Zephyra zum hintersten Teil der Theke zu geleiten, wo er beiden einen erhöhten Stuhl zurückzog, damit sie dort platznehmen konnten.

(Alles gut, wie du siehst wars bei mir nicht anders das ich nicht die Zeit hatte. Und ich wollte dir ungern etwas lahmes hinklatschen ^^
und naja es ist jetzt auch nicht das beste geworden aber ich wollte dich auch nicht länger warten lassen o-o)

Ihr Weg führte sie in einem recht zügigem Tempo durch die Stadt. Ookazán nahm dabei zwei Schritte voraus die Führung an, da Zephyra sich kaum auskannte und schlecht sagen konnte wohin ihr Weg sie führte. „So?“ fragte sie und blickte auf den Durchgang bei welchem sie nun halt gemacht hatten. Er wirkte wenig auffallend. Wenn man nicht wusste wonach man suchte hätte man einfach dran vorbei laufen können. Der Leviathan legte den Kopf ein wenig zur Seite und folgte Ookazán mit dem Blick als sie sich daran machte die Treppen hinauf zu gehen. Nach kurzem zögern folgte Zephyra ihr. Hielt dabei einen leichten Abstand ein um der anderen nicht auf die Fersen zu treten. Schon bei den ersten Schritten schlug ihr der Intensive Geruch nach Gewürzen in die Nase. Daher musste sie erst einmal nach Luft schnappen. Als Lebewesen des Wassers waren viele Gerüche ähnlich. Hatten nur einen Hauch unterschied. Die Gewürze stachen ihr förmlich in die Empfindliche Nase aber glücklicherweise gewöhnte sie sich schnell daran.
Weiterhin schweigend folgte sie dem Drachen vor ihr und glitt hinter ihr durch einen Vorhang. Aufmerksam beobachtete sie wie die andere ihre Schuhe abstreifte. Vermutlich war es eine Sitte dies innerhalb der Gebäude zu tun. Da Zephyra schon im Vorhinein keine Schuhe trug, hob sie ihre Füße an um die Fußsohlen zu begutachten. Sauber waren sie, vielleicht ein paar Krümel aber dies würde wohl kaum einen stören. Ein Einklang mehrere Stimmen ließ die hell haarige Aufsehen. Ookazán wurde bereits willkommen geheißen. Sie musste also wirklich einen sehr hohen Rang oder Ruf haben.

Während man sie auf ihren Platz gewiesen hatte, verlor Zephyra kein weiteres Wort. Vermutlich lag es noch immer daran das so viele Gerüche auf einmal auf sie einströmten und ihr die Sprache verschlugen. Es war einfach nicht das was ihren Gewohnheiten entsprach. Als sie nun saßen stieß der Leviathan die Luft aus und sog sie langsam wieder. „Ich muss sagen. Ich hätte nicht erwartet das es so viele unterschiedliche Gerüche auf einmal geben kann...“ bemerkte sie leise und strich mit einem Finger über die glatte Theke. Dann setzte sie sich so hin das sie ein wenig mehr Überblick über das ganze hatte. Ihr Blick blieb allerdings dort haften von woher die ganzen Gerüche kamen. Man konnte sagen das sie wirklich selten in solch einer Gegend essen zu sich nahm. Vor allem da sie sich hauptsächlich von Fischen oder anderen Meeres Lebewesen ernährte.
Ihr Blick wanderte wieder zu Ookazán als eine Weile lang nichts zu passieren schien. Bis einer der Männer von zuvor seinen Weg zu ihnen hinüber machte. Da Zephrya nicht ganz zu wissen schien was zu tun war, sah sie den Drachen nur fragend an. Fürs erste beschloss sie, dieser das Reden zu überlassen. Immerhin war sie hier nur ein Gast, wenn auch einer den man ungern sah. So schien es ihr Laut der Art und Weise wie Ookazán über sie sprach.

Beim nachfragenden Wort des anderen Drachen nickte Ookazán einmal leicht und so als wäre das, was sie zuvor erklärt hatte, ganz selbstverständlich. Für sie war das ja auch so; sie kannte verschiedene Geschäfte in Nevo, in denen Nudelsuppen angeboten wurden, und keine einzige war so gut wie die, die man hier essen konnte. Es gab verschiedene Sorten, verschiedene Zutaten und Gewürze, die man sich hier aussuchen konnte, aber egal, was man bestellte, alles schmeckte gut.
Als sie Platz genommen hatten, eilte der Mann davon, der sie zu ihren Plätzen gebracht hatte, und verschwand durch einen Vorhang, der in den hinteren Teil des Lokals zu führen schien, wo sich der Vorrat und alles andere befand, wozu Gäste keinen Zutritt bekamen. Die Küche befand sich direkt hinter der Theke, dort dampfte es und roch am stärksten, das leise Brodeln von kochendem Wasser und das zischen von Bratpfannen war zu hören, während die beiden Köche geschäftig Gerichte zubereiteten. Ookazán sah ihnen einen Moment lang dabei zu, ehe der dritte wieder auftauchte und ihr und Zephyra mit einer Verbeugung eine große Karaffe mit Wasser und zwei Gläser hinstellte, nachdem er ihnen daraus eingegossen hatte.
"Bring uns Sake", sagte, was er mit einer weiteren Verbeugung und einem Lächeln quittierte.
"Bist du noch nie zuvor außerhalb des Wassers gewesen?", fragte sie bei Zephyras Bemerkung über die Gerüche. Hier war es tatsächlich ein wenig extrem, aber auch in der Natur gab es Orte voller unterschiedlichster Gerüche. Dass es unter Wasser nicht so sehr roch, konnte sie sich schon vorstellen. "Es sind Gewürze, die dem Essen mehr oder einen bestimmten Geschmack geben", fügte sie erklärend hinzu und strich sich eine lange seidige Haarsträhne über die Schulter.
Der Mann kehrte bald schon erneut zu ihnen zurück, diesmal mit zwei flachen Schalen und einem Porzellangefäß, in dem sich der Sake befand. Diesmal goss er jedoch nicht ein.
"Ich möchte das Übliche", sagte sie zu ihm. "Und für meine Begleitung..." Nachdenklich betrachtete sie sie und hatte auch ihren fragenden Blick längst bemerkt. "Eine klassische Nudelsuppe, denke ich." Als er wieder weg war, sagte sie: "Es sind nicht so viele Gewürze darin und sie schmeckt nicht so stark. Vielleicht ist das für den Anfang das Beste. Nicht dass du Bauchschmerzen bekommst." Ein kleines schiefes Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen.

Der Leviathan griff still nach dem Glas das man ihnen gebracht hatte und mit Wasser füllte. Der simple Gedanke daran wieder an Wasser zu kommen war fast schon unbeschreiblich und vielleicht sogar lächerlich. Allerdings lag es nun auch viel zu sehr in ihrer Natur dem Wasser verbunden zu bleiben. Sie achtete darauf das sie nicht zu gierig danach griff und hob es dann an um ein paar mal an der Vertrauten Flüssigkeit zu nippen. Es schmeckte süßlich, anders als das Salzwasser aber es war nichts neues für sie. Süßwasser fand sie schon immer besser da einige fische schon genug von dem Salz mit sich trugen. Nachdem sie ein paar kleine Schlücke genommen hatte, stellte sie das Glas wieder ab und blickte kurz zu Ookazan. „Sake?“ wiederholte sie mit einem fragenden Blick zu dem Mann der sich an seine Arbeit machte. Bevor sie aber auf eine Antwort hoffen konnte, fragte Ookazan sie schon etwas. „Nun..ja das Wasser ist mein Lebensraum ich verbringe tatsächlich viel Zeit dort“, sie strich mit ihrem Finger über die glatte Oberfläche des Wasserglases. „Wenn ich Hunger bekomme dann such ich mir meist Fische. Sie sind recht schnell aufzufinden und einfach zu fangen. Hin und wieder nehme ich auch etwas anderes zu mir. Sollte sich das Pech ergeben einen Fischermann in die Quere kommen“. Dabei ging es weniger um Angst sondern mehr darum die Futterquelle auch mit anderen Lebewesen zu teilen.

„Oh ich weiß was Gewürze sind und was sie tun, ich habe sie bloß noch nie in solch einer Menge gerochen“ warf sie ein um das Thema zu wechseln.
Ihr Blick wandte sich dann leicht ab als der Mann wieder zu ihnen zurück kehrte. Er trug etwas bei sich was dieses Sake sein musste von de vorher die Rede war. Allerdings wusste Zephyra nach wie vor nicht was genau das sein sollte. Davon hatte sie noch nie gehört, der Geruch schien aber etwas bekanntes in ihr zu wecken. Wieder verfiel sie in ein kurzes Schweigen als Ookazan erneut die Bestellung abgab. Sie machte einen leicht genervten Eindruck als der Feuer Drache sie wie ein kleines Kind zu behandeln schien. „Keine Sorge...“ antwortete sie nur darauf und lehnte sich nun etwas vor um die Porzellan Schüssel zu betrachten. Dann hob sie ihre Hand und deutete mit dem Finger darauf. „Und was genau ist das hier?“ fragte sie nun nach.

Der Drache hatte seine Frage weniger gestellt, um zu erfahren, was Zephyra sonst fraß, als mehr, um einen Eindruck davon zu bekommen, was ihr fremd war oder was sie vielleicht schon kannte. Was Nudelsuppen anbelangte, schien sie jedenfalls sehr grün hinter den Ohren zu sein, und auch die Gerüche hatte sie zunächst ja eindeutig überfordert. Und da es mit den normalerweise staubtrockenen oder kleingeriebenen Gewürzen so eine Sache war, dass man sie unter Wasser schlecht an einen Fisch kleben konnte, hatte der Feuerdrache die Freundlichkeit besessen, es zu erklären.
Zumal Zephyra nicht gesagt hatte, dass sie Städte und Orte frequentierte, wenn sie nicht im Wasser war. Und in dem Bad zuvor auch ehrlicherweise nicht ganz den Eindruck erweckt hatte, als sei das so. Ookazán zuckte jedoch nur die Schultern, als der Leviathan klarstellte, dass er Gewürze kannte. Sie lehnte sich etwas zur Seite, als der Mann ihnen den Sake servierte.
"Das ist Sake", antwortete sie auf die Frage und begab sich in die Position der Gastgeberin, was bedeutete, dass sie nach dem Porzellangefäß griff und zuerst Zephyra, dann sich selbst etwas in die flachen Schalen hineingoss. Eine klare Flüssigkeit kam heraus, die leicht säuerlich, aber dennoch angenehm roch - wie sie fand - und nur ganz leicht in der Nase kitzelte, weil der Alkohol sich schwach bemerkbar machte. "Es ist eine Art Reiswein. Alkoholisch, aber nicht zu stark." Sie hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, ob ihre Begleiterin Alkohol mochte, damit schon Erfahrung gesammelt hatte oder vertrug.

Nachdem sich der Mann mit der Bestellung wieder entfernte, richtete der Leviathan seinen Blick wieder auf den Feuerdrachen. Das Wasserglas ruhte wieder in ihrer Hand und sie nahm einen weiteren kleinen Schluck zu sich, bevor sie es wieder abstellte und nun beobachtete was Ookazan machte. Das Gefäß das man zu ihnen gestellt hatte trug eine Flüssigkeit in sich. Sie war klar und wirkte so rein wie das Wasser in ihrem Glas. Nur der Geruch war anders, aber auch nicht besonders fremd. Zwar war der Geruch unter Wasser weniger intensiv, mehr dumpf und schwach. Sie blinzelte einmal langsam und hob die kleine Schale zu sich heran.
Alkohol also, wie es ihr der andere Drachen erklärte. Viele Fischer trugen solch eine Substanz mit sich herum und oft war es passiert das ein solches Gefäß gefüllt über Bord gefallen war. Der Inhalt hatte sich dabei sofort verteilt aber selbst beim vorbei schwimmen hatte sie schon mal auf der Zunge spüren können, dass das Meereswasser anders schmeckte. „Mhh okay, danke“ sie senkte ihren Blick wieder auf die Flüssigkeit in der Schale und schob es dann an ihre Lippen ran. Sie wusste nicht genau ob man so daraus trank daher nippte sie nur einmal kurz daran. Sofort verspürte sie den leicht bitteren Geschmack der sich in ihrem Mund ausbreitete. Aber es war nicht so schlimm wie sie selbst angenommen hatte, daher senkte sie die Schale wieder langsam und schob sie an ihre Seite, sodass sie nicht dagegen stieß und es aus versehen um warf. „Anders...“ murmelte sie leise vor sich her.
Schritte und ein sanftes Klirren, ließen sie den Kopf wieder zur Seite wandern, als der Mann wieder zu ihnen zurück kehrte. In beiden Händen trug er ihre Bestellung. Zephyra konnte den sanften Dampf über der Flüssigkeit erkennen. Wasser, aber heiß und voller Geschmack. Dazu noch eine Beilage aus Nudeln. Innerlich wurde sie tatsächlich ein wenig unruhig, aber um dies nicht auffallen zu lassen, rückte die junge Frau auf ihrem Sitzplatz etwas zurecht um eine angenehmere Sitzhaltung anzunehmen.

(oof...sorry...sooo sorry ich hatte irgendwie ein mega Posting tief. Und dann wusste ich auch wieder nicht was genau ich schreiben kann...im so sorry)

(ich versteh nicht so genau, wieso du nicht weißt, was du schreiben kannst^^ Dir sind ja nicht wirklich viele Grenzen gesetzt. Aber gut =0)

Ookazán wartete, bis Zephyra ihre kleine Schale genommen hatte, ehe sie nach der eigenen griff. Sie legte die Fingerspitzen stützend etwas unter das kleine Gefäß, während sie es zum Mund führte, dann nahm sie einen deutlich tieferen Schluck daraus als der Leviathan und genoss den etwas säuerlichen, leicht bitteren und alkoholischen Geschmack im Mund. Es gab nichts besseres als Sake, wie sie fand. Sake und scharfes Essen, das gefühlt dem Feuer im Inneren noch einen zusätzlichen Kick verpasste, sodass es sich anfühlte, als würde beim nächsten Versuch ein doppelt so großer Feuerstoß kommen.
Mit einem genüsslichen Seufzen stellte sie ihre Schale wieder ab. "Anders als was?", erkundigte sie sich dann, nicht direkt die Neugier in Person, aber doch interessiert, wie Zephyra ihre Worte gemeint hatte. Dass Sake anders als Salz- oder Süßwasser schmeckte, war immerhin so offensichtlich, dass sie davon ausging, dass dies nicht gemeint gewesen war.
Es dauerte nicht lange, bis ihre Bestellung fertig zu sein schien, denn der Mann, der diese eben aufgenommen hatte, kam wieder zu ihnen und servierte die beiden hohen großen Schüsseln mit einer leichten Verneigung. Er platzierte Essstäbchen neben den Schüsseln sowie einen Löffel und wünschte dann leise guten Appetit, bevor er sich mit einer weiteren angedeuteten Verbeugung wieder zurückzog und die beiden Echsen im Menschenkleid in Ruhe ließ. Ookazáns Augen hatten beim Anblick der gewellten langen dünnen Nudeln in ihrer Suppe zusammen mit dem Gemüse und den Fleischstücken darin geradezu aufgeleuchtet und sie griff nach ihrem Paar Stäbchen.

(Ach das ich letztens nicht wusste was ich schreiben soll liegt natürlich nicht an dir. Motivationstief ist einfach...mh ich schreibe bzw versuche nen satz zu schreiben und es passt mir einfach nicht oder klingt seltsam da lass ich es lieber gleich^^ also keine sorge deine Schuld wars auf jedenfall nicht ;D )

Erneut nahm sie das kleine Gefäß in ihre Hand und betrachtete nochmals der sich darin befindende Alkohol. Auf Ookazans Frage hin neigte sie nur leicht den Kopf und nahm dann einen wesentlich größeren Schluck. Mit der Zunge fuhr sie sich die Reste von der Lippe. „Mhh. Bitter..“ meinte sie und hob leicht den Blick. „Bitter und nicht so süßlich wie Wein“ fügte der Leviathan hinzu bevor sie das nun leere Gefäß zur Seite stellte um Platz für die Suppe zu machen die ihnen nun angeliefert wurde.
Es war der gleiche Mann wie vorhin. Vorsichtig stellte er das Essen bei ihnen ab bevor er wieder verschwand und die beiden Drachen alleine ließ. Zephyras blick haftete auf der Schüssel vor ihr. Sie war relativ klein, gefüllt mit heißem Wasser voller Geschmack und den besagten Nudeln darin. Zusammen eine neue Art von Geschmack, doch viel eher stellte sie sich die Frage wie sie zum einem daraus essen würde und zum anderem, wie jemand von solch einer Portion satt wurde. Noch während sie darüber rätselte wie sie sich beim essen am besten anstellen könnte, glitt ihr blick zu der Bewegung des Feuerdrachens. Sie beobachtete wie sie nach den Stäbchen griff, also tat sie es ihr nach. Da Zephyra nie ihre Mahlzeiten auf solch eine Weise eingenommen hatte hielt sie die Stäbe etwas ungeschickt, tauchte sie in die Suppe und führte sie zurück zu ihrem Mund. Dabei nahm sie kaum etwas von der Suppe auf noch blieben die Nudeln daran hängen. Sich wenig darum kümmernd schob sie sich die Stäbchen in den Mund und biss zu. Sofort schmeckte sie den salzigen würzigen Geschmack der Suppe, vermischt mit dem trockenen Beigeschmack des Holzes, welches mühelos zwischen ihren Zähnen splitterte. Sie kaute kaum auf dem holz herum bevor sie es herunter schluckte und auch den letzten Rest des Stäbchens verschlang. -Was für eine seltsame Beilage- dachte sie bei sich und legte ihre Hände dann an die Seiten ihrer Schüssel. Neben dem Stäbchen gab es noch einen anderen Gegenstand der einem schmalen Schöpfer glich. Einige der Werkzeuge waren ihr bekannt, verwendet hatte sie jedoch nie welche. da sie bevorzugt in ihrer Drachen Gestalt fraß. Da sie sich hier allerdings als Mensch befand konnte sie dies nun schlecht tun, weswegen sie die Schüssel nur anhob. Die Hitze brannte ihr gegen die Handflächen, aber nur für einen kurzen Moment bevor die Suppe auf eine angenehme Temperatur herab sank. Sie führte sich die Schale an den Mund und begann den Inhalt mehr oder weniger zu trinken. Selbst die Nudeln wurden in einem herunter geschluckt. Das Holz würde sich später um eine bessere Verdauung kümmern.
Innerhalb kürzester Zeit war die Suppe geleert und es blieben nur noch kleine würzige Reste in der Schale zurück die nicht mitsamt der Suppe hinaus geschwemmt wurden.
Nachdem nichts mehr zurück geblieben war stellte sie die Schüssel wieder vor sich ab und fuhr sich mit der Zunge über die restliche würze die an ihrer Lippe hängen geblieben war. „Das hat wirklich gut geschmeckt!“ bemerkte sie zufrieden und mit einem leichten lächeln auf ihrem Gesicht.

(ach so =0 das hat man manchmal, bei mir war jetzt die Woche etwas arg x.x)

Selbst die edle und gestrenge Ookazán nahm es mit den Begrifflichkeiten um Wein nicht so eng, dass sie Zephyra darauf hinweisen würde, dass sie gerade genaugenommen ebenfalls eine Art Wein trank - nur eben nicht aus Trauben, sondern aus Reis. Außerdem verstand jeder, dass mit "Wein" Traubenwein gemeint war und kein Sake, sodass sie hier auch nicht nachfragen musste. "Ja, das stimmt", gab sie sogar zu und nickte leicht. "Zumindest was weißen Wein anbelangt. Rotwein finde ich meist nicht süßlich - und viel zu trocken." Sie erlaubte es sich, sich leicht zu schütteln, um ihr Missfallen über trockenen Rotwein auszudrücken. Weißwein konnte hingegen sehr süffig und angenehm sein, wenn man ihn abends in aller Gemütlichkeit oder im Sommer auf der Terrasse eiskalt genoss. Bei Sake tendierte sie eher zur heißen Variante, doch dieser hier war so auch in Ordnung.
Ihr war zwar nicht entfallen, dass Zephyra mit den Gepflogenheiten der Zweibeiner nicht ganz vertraut zu sein schien, doch sie hatte nicht erwartet, dass sie die Esswerkzeuge für essbar halten würde. Sie hatte daher schon eine gute Ladung heißer Nudeln mit ihren Stäbchen aufgeklaubt und schob sich den oberen Teil in den Mund, um den Rest hineinzuschlürfen, hielt aber mitten in der Bewegung inne und drehte über der Schüssel das Gesicht zu Zephyra, als es dort leise knackte und sie anschließend beobachten konnte, wie der Leviathan im Menschengewand keine einzige Nudel, aber ein halbes Stäbchen verdrückte.
Sie biss die Nudeln durch, sodass der Rest wieder in die Schüssel fiel, hielt sich die Hand vor den Mund und warf den Kopf zurück, als sie in durch die Nudeln etwas ersticktes Gelächter ausbrach. Es war kein hämisches Lachen; sie fand es einfach nur lustig, was Zephyra da gerade getan hatte, und so kam ihr Artgenosse tatsächlich sehr viel früher als manch anderer - oder überhaupt - in den Genuss, das klare, melodische Lachen des Feuerspuckers zu vernehmen. Zumindest, nachdem Ookazán nebenbei ihren Mund geleert hatte. Es dauerte einen Moment, bis sie sich beruhigt hatte, und sie goss sich noch etwas Sake ein, um nachzuspülen, bevor sie sich die Tränen aus den Augenwinkeln wischte. "Wir brauchen einfacheres Besteck", rief sie anschließend über den Tresen und wedelte mit der freien Hand zu sich.
Ihre Augen glitzerten immer noch amüsiert, als sie sich zu Zephyra wandte. "Du hast soeben einen Teil deines Bestecks gegessen", sagte sie und ihre Mundwinkel zuckten.

(Mensch! wollte schon gestern Posten^^ Ja, hey wenns mal stressig ist hab ich kein Problem damit auch mal länger zu warten ist ja normal^^)

Das holz knackte zwischen ihren Zähnen ein paar mal bevor sie dieses herunter schluckte und sich noch an das zweite wandte. Während sie damit beschäftigt war bemerkte sie nur nebenbei wie ihr die andere diese Stäbchen anwandte um damit die Nudeln aus der Suppe zu fischen. Da sie dennoch annahm das diese zum essen beitrugen, konnte es gut sein das Ookazan die Stäbchen ebenfalls verdrück würde.
Doch es kam ein wenig anders als erwartet als der Feuerspucker plötzlich in ein Gelächter ausbrach. Der Leviathan schluckte den letzten Rest und neigte den Kopf etwas zur Seite als sie die andere ansah. Ihr Lachen hatte einen anderen Tonfall. Nicht so kühl und höhnisch wie sie angenommen hätte, es klang viel mehr belustigt. Zum einen fand es Zephyra sogar beruhigend und sie erlaubte sich auch ein kleines lächeln. Allerdings war sie sich nicht so ganz sicher warum Ookazan lachte, bis diese nach einem einfacheren Besteck anordnete und ihr anschließend, nachdem sie sich von ihrem Lachanfall beruhigt hatte, erklärte das die das Besteck gegessen hatte. Der Leviathan sah hinab auf die letzten Krümel die sich nun in ihrer Suppe befanden. _Besteck? Zwei Stäbchen?_ sie wirkte für einen Moment verwirrt, schüttelte dann aber leicht den Kopf. „Tut mir leid“ erwiderte sie dann mit einem kurzen grinsen und kratze sich dabei kurz den Kopf. „Ich denke, es ist klar das ich mit solchen Dingern nie in Kontakt kam.“ sagte sie dann und blickte auf das neue Besteck hinüber das man ihnen gebracht hatte. Selbst das neue Besteck wirkte zu klein für sie aber nach kurzem zögern nahm sie den Oval geformten Löffel in die Hand und tauchte ihn dann in die Suppe vor sich. Beim anheben rutschten die Nudeln wieder zurück in die Flüssigkeit. So senkte sie den Löffel wieder und sah nochmal hinüber zu dem anderen Drachen. „Wäre es denn nicht einfacher...“ sie legte den Löffel neben der Schüssel ab und legte ihre Hände an den Rand der Schale. „Wenn man das ganze nicht in einem runter schluckt. Es scheint mir mehr davon zu haben“ Die Schüssel war noch recht heiß von der Suppe und brannte ihr leicht in die Handflächen. Es würde auf jeden fall eine andere Gestik abgeben als wenn sie beschloss das Wasser der Suppe zu bändigen um so davon zu essen.

Der Mann, der sie schon eben bedient und auch den Sake und die Suppenschüsseln gebracht hatte, war schnell wieder bei ihnen und legte für Zephyra einen Löffel bereit. Der war aus Metall und lud dadurch zumindest sehr viel weniger dazu ein, ihn zu essen. Für die Nudeln war er allerdings nicht geeignet, weshalb auch eine Gabel hinzukam. Und vorsorglich ein neues Paar Stäbchen, falls der Gast es noch einmal versuchen wollte. In seinen Augen konnte man sehen, dass auch er ein wenig amüsiert war, doch niemand außer Ookazán schien sich zu trauen, zu lachen. Vermutlich aus Sorge, Zephyra könnte meinen, man mache sich über sie lustig. Oder aus Angst vor Ookazáns Reaktion.
Sie winkte ab, als Zephyra sich entschuldigte, und schmunzelte noch einen Moment länger vor sich hin. Sie wusste nicht ganz, was sie mit ihren Worten meinte, nachdem sie sie dabei beobachtet hatte, wie sie es mit dem Löffel versuchte. Sie schluckte die Nudeln ja nicht im Ganzen herunter und nahm auch nicht alle auf einmal in den Mund. Sie nahm ihre Stäbchen noch einmal in die Hand und hielt diese dabei so, dass Zephyra gut sehen konnte, wie sie sie hielt. Allerdings war ihr klar, dass es nicht so einfach war, wenn man es vorher noch nie gemacht hatte.
"Du benutzt sie so, dass du eine Portion Nudeln dazwischen hast, die du dann in den Mund schlürfst und sie dort kaust", erklärte sie. "Nach und nach kannst du direkt von der Schale ein wenig Fond dazu trinken." Sie klaubte mit den Stäbchen ein Stück Ei heraus. "Oder einzelne Bestandteile der Suppe herauspicken." Sie schob es sich in den Mund und kaute es nachdenklich. "Du kannst aber auch versuchen, alles vom Rand aus zu trinken, das ist nur bei den Nudeln etwas schwierig, denke ich. Vielleicht ist es einfacher für dich, wenn du die Nudeln mit der Gabel herausfischst?" Sie deutete auf besagtes Besteckteil.

Der Leviathan achtete weniger auf den Mann der ihr erneut Besteck brachte und auch wieder die selben Stäbchen beilegte. Ihre Aufmerksamkeit lag nun eher bei Ookazan, welche die Stäbchen in die Hand nahm um zu demonstrieren wie man sie richtig nutze. Nämlich nicht um sie selbst zu essen. Angeblich hob man so damit die Nudeln aus dem Wasser. Etwas zögernd nahm sie die besagten Stäbe wieder in die Hand und versuchte dabei sie so zu halten wie es ihr gezeigt worden war. Das ganze sah allein beim halten schon etwas ungeschickt aus und es dauerte dabei auch ein paar Momente bis sie diese richtig halten konnte. „ganz schön seltsam“ meinte sie leise und sah dann hinab auf ihre Suppe. So langsam würde sie kalt werden wenn sich nicht bald anfing sie zu verspeisen. Bisher hatte sie nur den Geschmack von etwas würze und Holz bekommen.
So machte sie sich daran die Nudeln mit den Stäben zu erfassen. Die ersten paar male rutschten diese ohne halt hindurch und landeten wieder in der Suppe. „Mh“ machte sie daher etwas verärgert. Dennoch versuchte sie weiter ihr Glück bis sie es schließlich schaffte eine einzelne Nudel zwischen den Stäben fest zu halten. Bevor diese ihr wieder entkommen konnte, schob sie sich die Stäbchen mitsamt der Nudel in den Mund und saugte sie dann in einem hoch, bis das Ende in ihrem Mund verschwand. Ein freudiges glitzern war für einen Moment in ihren Augen zu erkennen. Vielleicht eine Art Triumph über das Stäbchen gesiegt zu haben? Ihr Blick glitt von der dampfenden Suppe zurück zu dem anderen Drachen. „Danke“, dabei neigte sie etwas den Kopf nach vorne. Eine alte Gewohnheit Dankbarkeit zu zeigen. Obwohl dies Menschen so auch taten. Für einen Leviathan war das nun mal auch eine Art und Weise sich bedanken.
Nachdem sie das Essen mit den Stäbchen halbwegs gemeistert hatte, verlief der Prozess, immer mehr Nudel aufzunehmen, schon etwas flüssiger ab. Hin und wieder entkam ihr dabei eine, welche sie aber schnell wieder aufsammeln konnte um sie zu verspeisen. Auch die Suppe wurde mit jeder Nudel geringer bis nur noch der Boden bedeckt war. Da keine Nudeln mehr vorhanden waren, hob sie die Schüssel an ihre Lippen heran und trank so den letzten Schluck von der würzigen Flüssigkeit. „Vielleicht wäre es mit der Gabel leichter gewesen“, sie sah auf das besagte Besteck welches sie trotz Ookazans Vorschlag erst mal liegen gelassen hätte. „Aber viel mehr, war es doch auch mal eine neue Erfahrung...zumindest was es angeht eine Suppe auf die Art und Weise zu essen“ sie schob die Schale etwas von sich weg um ihre Arme vor sich auf den Tisch zu legen. „Normalerweise würde ich das alles in einem essen“ sie nahm wieder eines der Stäbchen in die Hand. „Aber satt wird man vom schlingen nicht wirklich. Ich hatte zweifel, vorher meine ich, ob mich diese kleine Schale sättigen könnte“ sie lächelte ein wenig. „...sie war wirklich gut“ kurz sah sie sich nach dem Wirt um. Allerdings befand sich dieser gerade bei anderen Gästen. Ihren Lob würde er nicht mitbekommen haben.
Dann sah sie wieder auf ihre geleerte Schale hinab. „Wer weiß, vielleicht kann ich ja auch öfters hier vorbei kommen“ sie sah wieder auf, nun etwas nachdenklich. „es sei denn du lässt mich hier ungern weiter herum laufen“ dabei musste sie wieder etwas grinsen. Allein nur wegen der Anwesenheit des Drachens war es ihr wohl erlaubt gewesen hier her kommen zu dürfen. Ob sie fremde allgemein in Empfang Namen war wieder eine andere Sache. Von Karons Kultur und wie sie so lebten, nach welchen Regeln sie spielten war ihr noch relativ unbekannt. Was sie jetzt aber wusste. Das Feuerreich mochte zumindest niemanden der innerhalb ihrer Grenzen das Wasser beherrschte. Immerhin hatte Ookazan ihr das zu beginn klar gemacht.

Ookazán beobachtete Zephyra nur noch einen Moment lang, nachdem sie ihr alles erklärt und auch noch einmal demonstriert hatte, wie man mit den Stäbchen aß. Als sie sah, dass der andere Drache es lieber mit dem neuen Paar "Holzsstückchen" probieren wollte als sich auf das für Anfänger einfachere Besteck zu verlassen, schmunzelte sie, ließ sie jedoch in Ruhe. Sie ließ zwar meistens keine Gelegenheit aus, die Unfähigkeit anderer hervorzuheben und auf sie hinabzuschauen, doch erstens wollte sie gerade in Ruhe essen und sich nicht über den Artgenossen lustig machen und zweitens löste es in ihr eine gewisse Anerkennung aus, dass Zephyra nicht den bequemeren Weg wählte, sondern entschlossen zu sein schien, die Nudelsuppe auf die einzig richtige Art und Weise zu essen. Und das tat man nunmal mit Stäbchen.
Sie genoss also lieber weiterhin ihre eigene Suppe und schlürfte die Nudeln gekonnt in sich hinein, ohne die Suppe wild herumzuspritzen oder dabei zum würdelosen Bauerntrampel zu mutieren. Es hatte lange genug gedauert, bis sie diesen winzigen Menschenkörper so gut beherrschte - aber natürlich war das nicht genug gewesen, und nun hatte sie ihn besser und eleganter im Griff als viele Menschen, die immerhin in dem nutzlosen Ding geboren wurden. Insofern war jede Nudelsuppe auch für Ookazán eine Art Triumph und sie konnte Zephyra deswegen vielleicht sogar noch besser verstehen und auch besser akzeptieren.
Da sie das Essen mit Stäbchen gewöhnt war und die Hitze der Suppe ihr absolut nichts ausmachte - eigentlich konnte sie gar nicht heiß genug sein! -, war sie natürlich auch deutlich schneller fertig als der andere Drache. Doch sie hetzte ihn nicht und genoss in der Zwischenzeit den Sake.
Ein breites Lächeln zeigte sich auf ihren Lippen, als Zephyra am Ende ein Lob an den Küchenchef aussprach, das sie mit Freuden weitergeben würde. "Ich sage ja, hier ist es einfach lecker", meinte sie dann und stützte den Kopf auf die Hand, sodass ihr Gesicht etwas in Zephyras Richtung gedreht war. "Ich kann mit dem meisten Essen der Menschen nichts anfangen, aber dieses hier liebe ich. Und irgendwie will auch dieser Körper ernährt werden. Bist du satt geworden?" Sie kannte Drachen, denen die menschenüblichen Portionen nicht reichten und die in ihrer wahren Gestalt etwas erlegen oder darin eben einfach eine angemessene Menge vertilgen mussten, damit es reichte. Vielleicht war das bei Zephyra ähnlich, denn sie hatte letztlich nicht gesagt, ob es gereicht hatte. Aber bei ihr kam es auf den Körper an, in dem sie sich befand. Dieser hier brauchte als Mahlzeit nicht mehr als so eine Suppe mit Nudeln.
"Das weiß ich noch nicht", gab sie zu und seufzte, während sie ihnen noch einen weiteren Schluck Sake eingoss und die Schale dann in die Hand nahm, wobei sie ihre Artgenossin abschätzig musterte. "Ich habe mir nicht selbst ausgedacht, dass Wasserwesen bei uns nicht gern gesehen sind. Dir werden künftig also auch andere Leute hier mit Ablehnung begegnen, sofern sie bemerken, was du bist." Sie nippte am Alkohol. "Aber solange du dich benimmst, werde zumindest ich dich nicht verscheuchen. Und die Köche hier freuen sich über jeden Gast."

„Das stimmt“ bestätigte der Leviathan, als dieser sich nochmal mit der Zunge kurz über die Lippen fuhr um den würzigen Geschmack noch einmal im Mund auskosten zu können. Es war schade das es nur so wenig war, aber sie musste sich noch daran gewöhnen das ihr menschlicher Körper nicht so viel aufnehmen konnte wie ihre andere Gestalt. Genau das sprach der Feuerdrache im nächsten Moment auch an. „Oh, ja ich dachte eben gerade an das gleiche. Es ist für mich noch recht ungewohnt aber ich hatte schon paar mal bemerkt das ich von den kleinen Portionen die man als Mensch serviert bekommt, völlig ausreichen um mich zu sättigen“, wieder musste sie ein wenig darüber lächeln. „Ich denke das kannst du recht gut nachvollziehen, es sei den du bevorzugst es mehr als Mensch dich preiszugeben?“ man konnte es der anderen schon beim ersten treffen ansehen das sie sich viel menschlicher zu erkennen gab als Zephyra es tun konnte. Diese sah nur wie einer von den Zweibeinern aus, verhielt sich aber alles andere als das. Nicht auffallend, aber anders. In Jualen oder Rean selbst wussten viele das sie kein Mensch war. Im Feuerreich war es wohlgemerkt anders. Man wusste zumindest woher sie kam und hasste sie dafür.


Auf ihre Frage ob sie sich öfters hier her wagen könnte seufzte der andere Drache was Zephyra doch ein wenig wunderte. Zu beginn war ihr Ookazan recht temperamentvoll auf eine gewisse Art, streng vorgekommen. Nach der gemeinsamen Mahlzeit und ihren lustigen Zwischenfall schien sich dies nun gelegt zu haben. Es fühlte sich um einiges entspannter an als bei ihrem ersten aufeinander treffen. Darüber schien sich der Leviathan innerlich etwas zu freuen. Sie beobachtete wie sie das Sake erneut aufgoss und hob es wie ihr gegenüber in die Hände um noch einen Schluck davon zu trinken. Der bittere Geschmack war noch immer recht ungewohnt. Allerdings trank sie nicht mehr so viel wie vorher. Mehr zu einer Sicherheit für sich selbst. Sie konnte noch nicht genau abschätzen wie sich der Alkohol auf ihren menschlichen Körper auswirkte. Es wäre für beide Seiten eher unerfreulich wenn sie ihre Verwandlung nicht länger aufrecht erhalten konnte. Klein war sie nämlich nicht.
„Irgendwie kann ich es nachvollziehen das Wasserwesen ungern gesehen werden. Wenn ich von den Elementen alleine ausgehen darf, ist Wasser ziemlich schwächend gegenüber der Kraft von Feuer“ sie blickte kurz über ihre Hände. Eine kurze Überprüfung die sich als negativ erwies. Erleichtert stieß sie die Luft aus und zog ihre Hände wieder zu sich heran. Auf die darauf folgenden Worte nickte Zephyra schließlich, „Verstehe, Danke nochmal“ sie zeigte wieder ein lächeln. „Ich hoffe es kommt nicht unhöflich das ich davon nichts mehr trinken werde“, sie neigte ihren Kopf zu ihrem kleinen Gefäß und sprach damit ihre bedenken aus.
Nach einem kurzem Moment der Ruhe hob Zephyra wieder das Wort an. „Wenn du...“ begann sie etwas zögerlich, „...fertig getrunken hast und sonst nicht weiter etwas vorhast. Würde dich etwas Gesellschaft stören?“ fragte sie und sah Ookazan dabei an. Wenn sie so darüber nachdachte hatte sie sich noch nie lange bei einem anderen Drachen aufgehalten. Das kam auch unter den Leviathanen recht oft vor. Viele waren einfach nur Einzelgänger. Für Zephyra war es irgendwie anders, sie schien die Gegenwart eines andren Wesens das ihr ähnlich war zu genießen. Selbst wenn diese Bekanntschaft unter ein paar Schwierigkeiten begonnen hatte. Das machte das ganze fast schon ein wenig mehr besonders.